Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 09, 1918, Image 7

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responbent'N in G !. Cuenim halle, tw.ti
si'b'nbe it-ilbrnin.ien:
Dem Jüsiiuslas!, limm fTnnttu-Rfn
flenstiftfinrfKnt, grrüt'rt ttv.t mit tr.Hn
Cwitli angkffiksk. TU Fahnen b.k
Roirn ümtzel bezeichneten die feytt
rciitilic Verwendung bei (Windel, bil,
sonst dfin Klagen und Rechtsptkchen f,f
widmet, jetzt dazu bestimmt ist. beutn,
die ou dem 51, impft oiifififtcibcit niiife
tkN. Liriderung. 'J?sil;r, Hki'ung jii lirlm
pn. Ein stranlcnlrsln'orliüsljiMt dfä
vtrf(anitöl4bicr,fifä hä?t tot dem Pin
flang, wki Shagfnltästft fjcbfn bcbulfnrn
sine Tmgbshrk fitrauS, tKj'N sie bot
sichüg die breite FrkiitkpPk, f4täg bin
usgkhknd, hinaus, ein ?!ann liegt bat
oti f, in Decn eiMhiill!; ber schneeweiße
Verband um dcn ?ps kennzeichnet einen
frisch Vetwlindeten. Die Bähte ver
schwinbkt in beni großen
Ptuüt
Au!
einer enberen Tür kommen
ftranzista
er, den weihen Kittel über bei Kutte,
sie gehen rasch nach einem anbercn Gin
gang. In einem osftnen Torweg links
ordnen FtanziLkanerinnen grosse Stapel
frischgkwaschener Wäsche in Tacken, an
berc eilen mit dampfenden Gefäßen auS
der Küche über ben Borraum. Tie auS
, bem Innern mit der Bahre zurllcZlchrcn
den Krankenträger bringen dann noch
Keniehr, Tornister, Koppel. beS Verwun
beten nach einer SammclsteLe, bann
fährt der Watzen wieder ab, um
wahrscheinlich noch andere Verwundete z
holen. Tie Tage der Kämpfe um Frise
lagen eben hinter unS.
Daß Franziskaner und FranzisZane
rinnen leidenden Menschen hilfebringend
beistehen, wissen wir. Aber wie fügen
sie sich in da deutsche Heer ein? Man
denkt sofort an die .freiwillige' Kran
kenpflege; eS ist ober wähl bekannt, wie
die freiwilligen Krankenpflege, nomentlich
soweit sie sich auf Ordenkleute erstreckt,
dem Hcer zugeführt und mit ihm vcrbun
den wird. Ein völliges Aufgehen und
Aufgeteiltwerden in militärischen For
mationen kann man einerseits nicht an
nehmen, anderseits läfjt eJ die Otgani
fation de! HeereskörperS richt zu. daß
irgendein Teil nicht fest mit ihm vcrbun
den wäre. Ueber die umfassende fegens
reiche Tätigkeit der ClemaSschwesiern auS
Milnftcr, der Ftanziskanerinnen aus
Kloster Mauritj in Milnftcr und Olpe,
der Kamillianer und Alezianerinnen in
den Lazaretten ber 2. Armee hat P. Dr.
NaimunduS Dreiling ausführlich berich
tet. Ihm galt mein erster Gang.
Die große Cteintreppe bei Justizpa
lasteS geht eZ hinauf, dann ist rechts ein
Gang durch die aus den Sitzungssälen
entfernten Schranken gebildet, der übrig
bleibcden Raum ist wohl als eine Art
Nefcktotium gedacht; ich durste später
einmal dort durch zum Vesperbrot er
scheinen. Eine freundliche Franziekane
rin, die mit Gcschitrlroclnen beschäftigt
war, wieS mir die Tür deS PaterS, der
dirch seine Stellung als Professor der
Universität Münster, noch mehr aber
Wohl durch seine Persönlichkeit daZ
Haupt der Trupps ist. Eine hohe
Mönchsgestalt mit klarem, dutchdtigkn
dem Auge, aus dem Verstehen allcZ
Menschlichen, Güte und Ernst hervor
leuä)!cn. Einem Portrag, den der Pa
ter im vorigen Jahre bei einer wissen
schaftlichen Sitzung der Sanitätkoffiziere
der 2. Armee gehalten hat, setzte er das
Geleitwort bor: Nur wer die körpce
liehen und seelischen Votgänge im Men
schen und deren Beziehungen erfaßt, er
faßt den ganzen Menschen TieseS Ge
leitwort erklärt die ganze segensreiche
Tätigkeit deS OrdenZ im Kriege und die
Stellung deS PaterS !m Lazarett. T.-nn
r,lcht nur mit StiinVn in Fleisch ,,:d
Dein werden die Leute k.icr iülicri.
da! Seelcnlkk'kn d'k Tspscren, die vo:n
in nun!cr5roener Lrdenefühk ,o
akelang gestand lab, n, die ,c.gclaig
(jeden Aus'iibl'ck b:H (in nu. !.!,, ir.-r
irdische Dasein als bseudet nzü jcl.cn.
ist EtsLiteriingen aiii'gsstt. die eine
weise eingreifende, orbnente K'.cnh' i! und
Cichktheit bringende Hand erfocdern.
Beim Eintritt des ?alce. der mit n.ir
einen Aundzanq durch die SiZe m.'ch!,
hegten sich die Ziige all der schwer l- i
benben SCfrrtJiir.r'ini; friiSiülf Wi'u'rj, ab
und zu ein Scheriirort, eine l4tirun!e
lang, ein von t'esem !l!,!Z'-sühl zeugen
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p-r.K-i f!n, '., nnlet K-t Clch'.it fcüfft
iTei weltlichen stampf, allen raa'.nkl
i.n Couvn e litt üten. Ifdiflli.f im tiffst
chnfllil't ?.',, stenliebe BeMsilM.
!!i-d K',n all diese yntcn. ßcsndk.
sekündlichen und b.'utschen Oi-fi fncr!
T'llii etjäbüf mit dkt Patts auf dem
Nundü'nz und spater in seinem .'.iinmer
von leinen Perwuiidcten. und es ist ihm
seit August 3:14, wo bei Lazarett ein
gnichlet wurde, eine schr grcßc Zahl
durch die Haube gegangen. In seinem
Schrank sah ich eine laneze Äcihe von
priesen, die ihm Genesene oder in die
Heimat AbtranSportickte geschrieben ba
ben und dir er alle beantworte! hat. Das
größte Hcldentnm erlebt man hier bei
unS bei ben Sterbenden und Schwerver
wundcten. Eine Zicse Freude sei eZ ihm
gewesen, immer und immer wieder zu
ersahren, wie fest dak religiöse Empfin
den im Deutschen wurzelt, im Deutschen
jeden Stamme! und beider Konfessionen.
Die dem Kriege vorangegangene Zeit bes
materiellen Aufschwunges haben Wohl
manchen mit Sorgen an eine neue Zeit
benkcn lassen, wo wir uns ans die in
ncren Werte verlassen müßten. .Und
wenn der Krieg, der so schrecklich diele
Opfer gekostet hat und noch kostet, nicht
gebracht hätte, als diese starke Erneue
rung des religiösen Bewußtseins, wie e
sich hier im Lazarett tausendfach offen
barte, dann seien die Opfer nicht um
sonst gewesen." Im Ansang, im Bewe
gungNtieg, wat eä oft ganz unmöglich,
eine Trennung der Seelsorge nach dem
VekcnntniS eintreten zu lassen. Und da
hat auch keiner danach gefragt. Ich
habe mit Protestanten und Katholiken
gebetet, und nicht nur mit dem einfachen
Mann; hochgebildete Offiziere wandten
sich in gleicher Weise an mich, wie Berg
arbeitet oder Bauern. Allen war der un
erbittliche Ernst des Krieges, die inS
Endlose verlängerte Sterbestunde zu
einer Erneuerung des religiösen Bewußt
scins geworden.' Und das gute Verhält
niS zwischen beide Konfessionen hat
nicht nur angehalten, es hat sich zu einein
gegenseitigen Verstehen und gemeinsamen
Wirken befestigt. Zeugnis davon gibt
das kollegiale Verhalte der Geistlichkeit,
das Verhältnis zu den protestantischen
Schwestern usw.
Aber wie kommen die Mönche zum
Militär?
Wir wissen, daß bereits im Frieden
fceiwillize Kranlenträgerkolonnen ausge
stellt werden, daß sie regelmäßige Uebun
gen abhalten und so im Kriegsfall über
ein gulgeschulics Personal verfügen, daß
sich allerdings freiwillig zum Dienst g.
meldet hat, im MobilmachungZfalle aber
dem Heere einvcrleiüt wird und als fe
sler Bestandteil deZ FeldsanitätZwescnS
den militärischen Vorgesetzten , unter
steht. Tie Kolonnen werden aufgestellt
auf Anfordern deS Kaiserlichen Kom
missarS für die freiwillige Krankenpflege
im Einvernehmen mit dem Kriegsmini
sterium und dem Fcldsanitätschef von
dcn Obcrpiäfidcntcn in ihrer E'gen
schaft als .Terrilotialdelegicite' der
freiwilligen Krankenpflege. Von dem
Moment der Mobilmachung an tritt zu
dem Kaiserlichen Kommissar, dessen
Amtssitz das Große Hauptquartier ist,
en stell vertretender Militarinspeltcur der
freiwilligen Krankenpflege in der Hei
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Sinne,
wat. Unter diesem Kaiserlich' Kom
missar. stchi für jede Armee er El.-.x
l'cndclegictje, dem wieder nieheere Dilc
gierte untctstchen, die den Krslazarll
Abteilungen beZgc.'Mn sind. Außer
sind den Kranlentranepottabteill, legen
drg HccreSsaniteitttienstcZ, daS Personal
also, dem die Uebriführung der Vcrwun
deien und Kranken oom ffelde nach dim
Krieg'lazarcit obliegt, Delegiert? onge
gliedert, ferner gibt eZ einen für den
DrpotTnlpP, der die Verwaltung d,r
Liebesgaben bewirkt. Mit Ausnahme
der TranZ-porttrupps weiden ollen an
deren Trupps Schwestern zugeteilt, deren
Zahl für jeden Kricglazaretttrupp auS
etwa 82 Köpfen besieht, abgesehen von e!
ner Anzahl Nöntgenfchwestern usw. und
Kochschwcstcrn. Tie unumstößlichen Ne
geln der katholischen Kirche verlangen
nun, daß die katholischen Schwestern
und KrankenpflcgerTrupps niemals der
Scclsorge entbehren dürfen. So hat je
der Schwesterntrupp je nach Bedarf eine
bis zwei geistliche Obere. So kommen
die Patres in daZ Heer, ursprünglich
nur für die KrankenpflcgertruppS be
stimmt, aber sie haben alle Hände oll
zu tun. denn jeder will ihnen fein Herz
ausschütten. ,
TaS jetzt allen Anforderungen ewS
modernen Krankenhauses entsprechende
Lazarett im Palais de Jusii wat, als
der Trupp dorthin kam, wüst und leer.
Der Segen, daß so viele Handwerker sich
nter den freiwilligen Krankenträgctn
befinden, zeigt sich recht in solchen Fäl
len. Ueberall habe ich von den Kolon
nen selbst hergestellte Betten und anderes
Gerät gesehen, und es ist lehrreich zu se
hen, wie die Not, die Notwendigkeit mit
den vorhandenen Mitteln, möglichst
schnell das möglichst Beste zu schaffen,
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Tort liegt ein fotHiifionbcr dorten
I,n ftilU-n SJuMibcnichcin ;
Xic .'oinvMumm emmvien
überall fast zu einem gleichen Stil der
Möbeltischlerei geführt hat.
Ueber die Behandlung der Vcrirunde
ten auf dem Schlachiselde erfahre wir
dann noch weitere Einzelheiten. Die
moderne KriegSchirurgie ermöglicht durch
ihre große Vervollkommnung selbst noch
in schweren Fallen eine lHclung dcS Vcr
wundcten. Tahcr kommt eS, daß bei
der großen Anzahl von Verwundeten, die
in den heutigen Masscnheeren mit den
modernen Wasscn vorkommen, dethalt
iSmäßig wenig Todesfälle zu verzeich
nen sind. ES kommt dazu, daß die mo
deinen Geschosse durch ihren Bau und
ihr: gtoße DutchschlagSkraft den getrof
fcnen Soldaten zwar kampfunfähig ma
chrn, bei weitem aber nicht so schwete
Verwundungen hervorrufen, wie die srü
betn Waffen. Die Bchanolung der
Verwundeten ist nun folgende: Schon
lange vor Beginn einer Schlacht werden
die Sanitätsmannschasten aller Art m?
bilistet. Von dem großen Feldlazarett
werden nach allen Richtungen Kolonnen
ausgeschickt, die neben tragbaren Laza
rettz.lten, in denen Schwcrverwundete
schnell untergebracht und behandelt wer
den können, allerlei Vcrbänbc unb Heil
miltcl zur Verfügung haben. Erstes Er
sordcrnis ist schnelle Hilfe. Darum wird
bereits das Samaritcrwcrk begonnen,
während noch der Kampf tobt. Uncr
schroclen begrdcn sich die Sanitätsmann
schaftcn auf das Schlachtfeld und br!n
gen die Verwundeten aus dem Schieß
betcich. In schweten Fällen wird so
fort eingegtiffcn, ' besonders, wenn eS
sich darum handelt, die Wunde aseptisch
zu machen und vcr Brand zu bewahren.
Sehr oft verbinden sich die Mannschaf
tcn mit den ihnen zur Verfügung sie
henden Verbandsstoffen selbst. Am un
Frauenhsspttal.
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Uv, ftiHin'n noch h'i, feinen
cinvov;
Veiniüch n.v'ilch'n die Nesen
ich hiHenN.' ov.iicn in'ö sl;i
(i3 Hirsen K-U' und l schen
Xic frömmelt klugen (V'ell'n;
Hub in der feilte? mufcfien
Tes heiligen lromcs Well'n.
Tort .vollen vir iedersinsen
llnter dem Palmenboinn',
11 nb Sieb' und 5!nhc üinfen
lind träumen seligen Tnnim.
Heinrich Heine.
gksähtlichflcn sind Verwundungen in den
weichen Knochenteilen, da hier durch ein
modernes Gcwehrgefchofz nur kleine,
meist gut verheilende Löcher von üZ.em
Durchmesser entstehen. Durch bie Er
sahningen, bie unausgesetzt im Frieden
an Vetsuchölicrcn gemacht werden, gc
lingcn aber heute auch Heilungen von
sehr schweren Verwundungen. So wurden
im russisch-japanischcn Kriege von den
an deutschen Universitäten geschulten ja
panischen Actztcn nachweislich eine große
Anzahl schwerer Hcrzwunden mit glück
lichem Erfolge behandelt. Am schwer
stcn ist die Behandlung von Bauchwun
den. Durch die Dutchlöchctung deZ
Tatms tritt der Kot in die Bauchhöhlen
und bringt oft einen tötlichen Entzün
dungsprozcß hervor. ES befinden sich
zurzeit in allen Heeren bereits die mo
beruften fahrbaren ,Röntgen-Automo
bilWagen", die eine fachgemäße Be
Handlung der im Kriege durch Schuß
oder Hieb Verwundeten allein ermögli
chen. Die schnelle Feststellung deS Or
tcs, wo die Kugel stecken geblieben ist,
sowie die Art der Knochenverletzungen
ist bekanntlich nur durch Nöntgenphoto
graphie möglich. Besonders die Zer
splitterung dcS Knochens, die beim
Schuß im Mittclknochcn erfolgt, macht
eine Nöntgcikbehandlung durchaus not
wendig, wohingegen eine durchgeschlagene
Kugel an der Spitze oder am Ende deS
Knochens den N'ontgenapparat entbehr
lich erscheinen läßt. Ist die Verwun
düng festgestellt und' keimfrei gemacht,
dann erfolgt die Schienung der Knochen,
die im Feldlazarett vor sich geht, wäh
rcnd die erste schnelle Behandlung in
Lazarcttzeltcn erfolgt. Die Schmerzen
des Krieges sind entgegen der landläu
figen Vorstellung in vielen Fällen, be
sondcrS kurz nach dcrVerwundung,'
nicht groß. Das H!lfsw7rk des Arztes
im Kriege ist ein sehr erfreuliche!, da eZ
in mehr Fällen, als man gemeinhin an
nimmt, Rettung bes LcbcnS bringt.
Jt
auenbe.veg.mg in der
deutschen Schweiz.
Das Resultat ber Frauenbewegung in
der deutschen Schweiz bis Ende 1917
faßt Elisa Strub im Jahrbuch der
Schweizerfrauen" in folgenden Sätzen
zusammen:
Wenn wir die Gesamtlage der Schwci
zerfrauen zusammenfassen, so konslatie
rcn wir auf der einen Seite ein Drän
gen zu den Quellen des Wissens und der
Erkenntnis und als Folgeerscheinung ein
Auftreten der weiblichen Studierenden in
allen Fakuliälen, eine Zunahme ihrer
Fähigkeiten zur Organisation, ein ge
steigerte? Wille, zur Selbständigkeit zu
gelangen und eine vermehrte Tätigkeit
dcS weibliche Geschlechtes auf allen Ge
bieten. Auf der andern Seite aber fiel
len wir eigentlich nur ein langsames
Borrücken in gesetzliche Positionen fest
und ein nur mäßiges Entgegenkommen
der politischen Mehrheitspartel gegen
iiber den Frauenwünschen und forbe
rungen. Uns Frauen wird aber diese
Zwittcrstcllung, die uns nicht gestattet,
da! lebhafte Interesse, das wir allen
Fragen deS öffentlichen Leben! kntge
genletingkn, praktisch zu betätigen, je
länger je mehr fühlbar. Sie muß in
absehbarer Zeit aufgehoben werden.
Ein eZug nach links' macht sich in allen
Ländern und bei unSin der Schweiz
fält in allen Kantonen geltend. Als
Frucht aus den unzähligen Opfern an
Gut und Blut, die unsere Zeit darge
braelt heit, wird die Demoktatisieruiig
der Welt' hervorgehen. Diese wird auch
dak Frauengeschlccht berühren. Sie
wird eS auS feiner politiseb'N Und wir!
schafllieben inferioren Stellung zu er
lösen haben. Wir Schweizerfrauen sind
nicht die ersten, die in Europa zur Man
digkeit elangen: wir wollen hoffen, daß
wir nieh! die letzt' fein werden.
Da! Auüdemärmelschüttcliiläü
nen" ist dü! sicherste Merkmal bei li
leürr.t'n.
Ms Keine Frau
?i!' T;i Irii'.st w!N,n, was fein
il rem .'.m-t j.ia! t t. Tik Frage
i ßN','k dek,lich inb'.knt. bik ich habe
wir de 'iubt a macht, wi! tüichm
tut B tannln ii',k daß IhtrvA ja st1
chen. Ich edk Tir die bemenkenkwerte
ficn G Zprak wcrllich wieder und jibcs
lasje t,,.' Url.il Dit seldst! H"k tzsst
Tu sie also.
Ä,im!!i,t tin amg in Gztne mit der
blonden Fravi Pelnjen Tu weißt, die
iiiit den f itnf IünainZ mit lau! er n,ndi
(.hen fma. Ich f tagte fte: Wütdcn
teit I!mm Manne jfinalä etwa der
iKirnliin lonntn?" C!e hat mit Eul
schiedknhkii gesagt! .ReinZ Niemals!"
Ich bal'k wci,r gefragt: ,AIsa L ie wiit
den Ihrem Wanne immer tillc! sagen?"
Sie bat ebenso entschieden geantwortet:
.Ja! Alle! Wir sagen uns gegenseitig
alles!" Und dann hat sie t,r oufcin
andrraesetzt. baß bie unbedingte Ofsen
heil ihrcr Ansicht nach libcrliaupt die
ltundlage einer harmonischen Ehe wäre.
Sie sagte: .Ohne Offenheit ist eine
wahrhaft harmonische Ehe ' überhaupt
nicht benkbar. Wie kann man jemals
ganz ein werden, solange man sich noch
gegenseitig etwaS verbirgt! Und die edle
Hohe einer aufrichtigen Kametadschast
ist doch auch nur durch die unbedingteste
Ehrlichkeit zu erreichen!"
Ich fand das sehr fchön. So schön,
daß ich gar nicht weiter fragen mochte.
Und so haben wir denn von alltäglichen
Sachen weiter gesprochen vom Wct
tcr, von den Kindern, vom Theater, von
den Ausstellungen. Da ist jetzt ein Ma
ler hier, der ein ziemliches Aufsehen mit
einer exquisiten kleinen Ausstellung ge
macht hat. Er hat auch die Petersen
schen Kinder gemalt, und Frau Petersen
erzählte mir von dem Bilde und auch
von dem Maler. ,TaS ist ein Mensch!"
sagte sie. Den sollten Sie kennen ler
nen. Er idealisiert alles, womit er in
Berührung kommt, un'. ich glaube, man
kann in seiner Gegenwart gar nicht
banal sein. Er ist so überlegen und zu
gleich so natürlich, daß man auf die
natürlichste Weise mit ihm über Dinge
redet, die man sonst kaum sich selbst, ge
schweige denn andern eingcstcht!"
Aber doch seinem Mann!" sagte ich
mit Beziehung anf unser erstes Thema;
wobei ich allerdings nicht umhin konnte,
mir den guten Petersen vorzustellen mit
seinem Kafftegeschaft und seinen seiet
lichcn schwarzen Röcken. Aber da wurde
sie ganz ärgerlich. DaS hat doch da
mit gar nichts zu tun! Wir haben vor
hin von Offenheit in der Ehe geredet,
und ich spreche jetzt von der Möglichkeit,
seelische Empfindungen auszudrücken
feine Ideale, feine Träume , kurz, un
wirkliche Dinge. DaS hat doch nichts
mit der Ehrlichkeit im praktischen Leben
zu tun!" Also dies war die Ansicht der
Frau Petersen.
Nummer zwei war die kleine schwarze
Frau Professor Wilbcrg, die geborene
de la Motte. Wir bummelten zusammen
durch den Park, und ich verwickelte sie
in ein Gespräch über Ehe und derglci
chen. Und ich sagte, frei nach Frau Pe
terscn, eine wahrhaft harmonische Ehe
wäre doch ohne unbedingteste Offenheit
undenkbar. Die kleine Frau ist mitten
auf der Straße stehen geblieben, um mich
auszulachen: Barmherzigkeit! Wer hat
Ihnen das denn aufgebunden?" Ich do
zierte weiter immer frei nach Frau
Petersen: Jedenfalls kann man doch
nur ganz etnö werden, wenn man sich
gegenseitig nichts mehr verbirgt!" Hier
auf hat sie ihren Muss geschwenkt vor
Vergnügen. Sie sind ja gottvoll!
Seien Sie 'mal immer ganz rückhaltlos
offen, und Sie sollen sehen, wie fix die
harmonische Ehe unharmonisch wird!
Und das mit dem Einswerden, das ist
auch so ein Leim, der vom vielen Wie
derholen nicht besser wird. Zwei werden
nie eins oder sie waren schon vorher
bloß halb." Ja." fing ich noch einmal
an, aber die edle Höhe einer aufrichtigen
Kameradschaft " Papperlapapp!" hat
sie gemacht. Wenn ich einen Kamera
den will, dann brauch' ich ihn nicht erst
zu heiraten! Und ich glaube bestimmt
nicht daran, daß Kametadetie der Zweck
der Ehe ist.- Wenn ich heirate, wül ich
meinen Mann liebhaben, und gerade
weil ich ihn liebhabe, sag' Ich ihm noch
lange nicht alles. Meinetwegen: wenn
Sie sich verlieben lieber Gott! Da!
kann doch vorkommen! gehen Sie
dann zu Ihrem Mann und sagen: Mein
Lieber, ich habe mich verliebt?"
Ich bemerkte, daß ich baS für offener
halten würde. Und ich würde eS für
chrecklich dumm halten! sagte sie. Ge
ctt, ick habe mich geirrt. Der Betref
nde ist in Wirklichkeit ein Egoist, ein
Schasskopf, und ich finde, daß mein eiste
ner Mann alle! in allem doch diel net'er
ist. Man findet da! übrigens meist,
trenn man sich bloß die nötige Zeit läßt.
Soll man nun etwa wieder hingebn
und registrieren. So, un ist die Ge
schichte wieder auS!? Denken Sie au
ßeidem, da! glaubt er? Da! erste viel
leicht, daS zweiie nicht. Und selbst wenn
er es glaubt: seinen A'.'eur hat er doch
weg! Und toevJ, bilte? Wer hat denn
wa! davon? Kein Mensch.
Nein, g'hen Sir mir wea mit deestn
Ivahrh'iiüfanatischk Eh'. Da! ist wie
ein Zimm'r hne Garbinen; tl wag ja
ki'll und ingienifch sein, be, behaglich
ist eß Kstimmt laicht. Ich für nuin
Teil zi'he Zünorhivt per, sie diirs'g
o 't
iljmn Wttttc jag!.
re-.na'itMt.ten fein. ?', In tm
Pakt pH ich Id,"n teilt und bet
t t fiivi'Mr'-mmin r!it .! mit b'm Uu
Ultm )-.ti,1'n ',"t)i'n und Ftait i't
tun. Ich N'kie Vtzi.ki'irgsswS'N. Zi
sind zu wichtig ich geben einen Dritten
mit an da muß mm natürlich kn,
Ni.nfng iii'b cn sein'" Ich! milkt ich
aber bimlnß lachen. Denn f ber ?!ensch
weiß beiß Frau Wild'! ein kii'kuz
?rdnhe h,zt, d,'S sie tia,'!!et. Und
!! bin s,st brtzeiiat, sie W,tl ihrem
Mann (bet itirt samt lieben Flitltz all
eine einzige IHichUniitzigint be Biiw,.
?,',in weide ich Dir noch ein Peisön
lichkcit vorführen, die zum minbesten
kdins gescheit und vermutlick sbe viel
gelehrter ist h Tu: Dr, Elfe Wendel.
C hielt be! uns einen Boittag übst
Fknuendenife. und ich habe tientltrt ein
bi sieben mit ihr aeplaudert,
Dr. Wendel steht tbemetisil, a,u auf
dem Standpimlt der Kametadschaftlich'
kit und somit der liiidebinaten Offen
heit. Aber." saat sie. pratiisch ist baS
richt drckzsi!hrcn, solange der Mann
noch nicht reif für diese Kameradschaft
lichltit ist, solange et in der Frau triebt
den Kameraben, sanbern eine zictlichc
Puppe odct Köchin siebt und ihre im
Grunde so viel dissctcnzicrtere P suche
einseitig von seinem primitiveren Gc
sichtSwinkel aus beurteilt. Und solange
ist die natürliche Neaklion auf der
Frauenseite die, daß dicsrS Gebiet Zlim
eben derschlosscr. bleibt. Bei der nge
bildeten Frau unbewußt, aus dem Wcge
der Unaufrichtigkciten. der unausgespro
chcnen oder augesprocknen Lüge, bei
der gebildeten bewußt durch stillschmei
gendcs Abwarten."
DaS war Nummer drei. Ich sehe
den Einwand voraus, den Du machen
wirst, nämlich den, daß Dr. Wendel sel
ber nicht verheiratet ist. Und ich führe
als Nummer vier Frau Heibig an, die
Frau dcS bekannten Industriellen. Sie
ist eine schöne und intelligente Frau,
und was ihre Ehe angeht: ihr vielbe
fchästigter Mann strahlt, wenn er sie
nur ansieht, obwohl sie doch, weiß Gott,
schon ziemlich lange verheiratet sind.
Sie hat mir ihre Ansicht an einem
Beispiel erötteti: Ich denke mir das
Verhaltn!! so. Beispielsweise mein
Mann würde bei Tisch nie ein Brot'.ii
gelchen machen. Also mache ich ein!.
Es macht ihn nervös und er sagt: .Bitte,
laß das.' Ich lasse es und mache mor
gen wieder eins. Er sagt: .Aber Du
machst ja schon wieder Kügclchen!' -
Am dritten Tage achtet er nicht mehr
darauf; am vierten rolle ich ihm meine
Kügclchen geschickt unter die Finger, am
fünften spielt er damit und am sech
sten macht er selber eins!" Ja," sagte
ich, aber was meinen Sie damit?" Ich
meine damit, daß ich gern habe, wenn
mein Wille geschieht, daß ich aber nicht
gern einen solchen Waschlappen don
Mann haben würde, der sich mir mit
Wissen und Willen unterordnete. Also
werfe ich ihm eben meine Ideen und An
sichten und Wünsche zu, bis er der An
sicht ist. es wären seine eigenen. Und
wenn sie dann von ihm ausgehen, habe
ich doch gar keine Ursache mehr, unoffm
oder hinterhältig zu sein!"
Ich habe noch gesragt: Und sagen
Sie ihm denn, warum Sie ihm daS
Brotkllgelchen zurollend , Aber Gott
bewahre!" sagte sie. Man muß einem
Mann doch nie sagen, warum man et
was tut!"
Zlus allen Ländern.
Die Frauenbewegung in
Japan. Die gewaltige industrielle
Entwicklung Japans im Kriege beginnt
auch den, Frauen zahlreiche berufliche
Möglichkeiten zu eröffnen. ES zeigt
sich, daß das Frauenstudium bisher
ziemlich vernachlässigt war. Eigentliche
Fortschritte sind erst seit Kriegsausbruch
zu verzeichnen. Bei den letzten Priisun
gen bet Universität in Tokio wurden
zum erstenmal zwei Frauen zugelassen,
die eine für Ehemie. die andere für Phi
lofophic. Sehr viel Interesse legen die
Japanerinnen für die Medizin an ben.
Tag, für die sich, bisher Wfi weibliche
Studierende eingetrogen haben, Eine
weitere Veränderung im japanischen Le
ben bedeutet eZ, daß jetzt die fast durch
weg! für Frauen geschlossenen Pforten
der Bühnen bet Weiblichkeit geöffnet
weiden. Nach der bisherigen Sitte ge
harten Schauspielerinnen zu den großen
Seltenheiten, und in den japanischen
Tramen wurden die Frauenrollen durch
Männer dstgestellt. Die soll nun döl
lig geändert werden. Es wurden be
rei!S mehrere Thestcrfchulen für junge
Mädchen g'gründet. Neu für japani
fche Verhältnisse ist auch die große Zahl
weiblicher Vuteauttafte. Doch bewegt
sich die Bezahlung hiefür in sehr maßt
gen Grenzen. Am schlechtesten werden
die Lehrerinnen bezahlt. t den
Volksschulen etlten s blo! 13 Yen
monatlich (ca. 8 Tollen), in den höhctn
Sekmlen kann eS die javanisch Lehretill
kil zu 50 oder siO pn im Monat brw
ge.
Dem Weisen beut die Welt nur Schmer
rn,
Doch zeigt, wie schon sie könnte sein,
Vtli'bte'i sie und Dhft'tVnts
SS! f';n sie ist dem Kind allein.
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