Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 13, 1918, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    7Muf CitinT 7rlln,
G
G
' 0 P 5 ( A
kmgses Kev KmiMen
W
W
VAO
INt
Wglrr
:J
l
Cs1 f.mi tintn-t (Itatim
K'tjtM!,f(r.b t:f.?-t Jrirfe, tjt .ich tt
i .',,! man, frf n briksüchrg ud,ck
tUHt !.s''!:.!','Zen Person Hei intet
'wü,'k m sind' all lt;t miinMichil
OSS't.i,!). Und Vnfo rU f.mn man
rnfln:f,lt fein durch den flüflitfl.', kon
t3 nliriullm Brief einer (iljt IWbrnUrür
d'V uiib geistig lebhaften CMcfcII
t'libeunr,
Vi einem guten Brief prfjrtl nicht
nur ein brt M'iilje tnerlct I M lt. srn
dem noch allerhand WrufutlirtsrS. bei!
tc-n einet ziemlichen Slnzechl von Frauen
süesmÜIIerlich fcffcnnbrlt wird. Vluf wie
diel eleganten, mit Jiifptl und Photo
ereitchien bi)Ea.ef!elIien Schreibtischen
findet sich eine richtig gestellte, genau an
zeigende Bricswcigk. sowie eine Pollber
orbnung für Frankatur unb Poftge
wicht? Wie viele Damen wissen, bii zu
welcher Stunde ein Brief abend! in bin
Kasten muß, um m nächsten Morgen
mit dcr ersten Post befördert U werben!
Man schreibt wohl bald, lässt ober ben
Brief bis zum nächsten Aukgang liegen
und wunbert sich bann über bic Ver
fpätung. die natürlich wieder die Post
derschulbkt hat. Neben solcher Ver
fäumni! Ist die ungenaue Adressierung
die Hauptursache der verspäteten und
verloren gegangenen Briefe. ES ist eine
Naivität, zu denken, baß der VriestrZ
ger, ber alle Tage durch eine gewisse
Strasse geht, die Namen ber Einwohner
kennen müsse. Steht nur die Straße
da unb fehlt die Nummer, so kann der
Brief überhaupt unbestellbar werden
tfder in unrechte Hände de8 gleichen Na
mens kommen. Er würde, in hinlang
lich großem Umschlag, richtig frankiert
und genau adressiert, auch richtig ange
kommen sein wenn nicht etwa die
Absenderin eine Banknote eingelegt hat.
die von kundigen Fingern gesiihlt wird,
trotz der Versicherung: Enthält Pho
tographie!" Man sollte so etwa heut
zutage nicht mehr für möglich halten,
und docv gehört es zu den beliebten Weib
lichen Gewohnheiten, um 5, bezw. 10
CentZ für die Money Order zu sparen!
LZgne Gedanken.
Woran fc! mtWm ÜJInMen kranken.
Da ist der Mmmel eigner lcdan!en.
Wollen wir den Ausspruch unierschrei
ben oder scheint er uns übertrieben zu
fein? Mich dünkt, es steckt viel Wahr.
' fjc'd darin. Menschen mit eigenen Ge
danken, mit selbständigem Urteil, mit
frcimütigcr Rede und unbekümmertem
Tun sind selten, vielleicht sogar recht sei
ten in unserer Zeit. Schon die Erzieh.
ung der Kinder hat bisher dafür gesorgt,
daß es so ist; wenn sie sich jetzt bestrebt.
Wünschen zu eignem Denken heranzubil
den, so wolle wir allen Vorkämpfern
auf diesem Gebiete aufrichtig dankbar
sein.
Dcr sich aus der Knospt zur Blüte
entwickelnde Mcnschcngeist hat Ursprung
lich seine Eigenart, das können wir bei
jedem körperlich gesunden und geistig
, normalen Kinde beobachten. Es über
rascht seine Umgebung immer von neuem
durch originelle Aussprllche, die nicht sel
ten von feiner Beobachtung und scharfer
Urteilskraft zeugen. Merkt aber das
Kind, daß die Großen über seine AuS
sprllche lachen oder sie zurückweisen, ihm
auch vielleicht als Antwort gleich irgend
eine allgemeingültige Weisheit auftischen,'
fg lernt es bald seine Gedanken für sich
behalten, endlich ihnen mißtrauen und
sie ganz unterdrücken. Damit reiht sich
der heranwachsende Mensch der großen
Menge ein, die daran gewöhnt ist, alle?,
was über das Alltägliche hinausgeht, mit
fremden Augen zil sehen, mit fremden
Ohren zu hören und dem fremden Urteil
maßgebender Leute blindlings zu ver
trauen.
Welch freier Lustzug aber weht uns
von einem Menschen entgegen, der sich
nicht solchem schablonenhaften Denken
anpaßt! Wieviel reicher vnd unterhal
tender würde die Welt sein, wenn e!
Die Iran im
- ; rr-7p 7 - v ; ' -w
r ' -- 1 hh st "MM -.M NAM MtzÄM
f ' , ' ; in?Zn.t k'N Pf Ä"". !'?;: M 'p -' T&V.ZiU-V'XtäÄl&i M'V
fmtm.K fm v . ' -' ,-3 4m I -..W: WMM
WkWi 5 :W&m' ?!
ili.Jt f J fi 0 v vsh i bl;xv".; '
' Y- jhuA. C'?dr"r -A'mV -- : rr i 4
' 4f - -'v t jv''H 1 v H V" : ' ; U-V iKv "Uc
. v-r J-3 r ?r.,:' KsX.-:? i . n ,vv V
v; c' ' t,rt r- ---yir Z"zr 'f -3z,- 1 h. V if 'Vvi
f, .hr x:i - -: r-rf. ur? W'-;
te--W.; - ,7 ..,r:: LZ '4
k ;- :Z-:f'?: 'fAä c ' .. i
. tmm , -tfe
. ., :- i - : w; "V;.v-if4r . : , , ' rl -' . . --. x- v.-;."vii-;
i " '.'S- " 1Z ' J-'J w . 5,... . :r-..w' ' . " '
V . v;, r7 .5'.?, ,r 5' , . . . :::-"i.r -rT-;- - - - " . . .
i ' , ' .",v -.s --j:t v.ri', . - . . ; :...
.i . j- jr . : , , . c - . " V . f. 1V( - ' ,i . - i 'ä i ' "-. 7 . . " ... "
- --.-''; i .$:T?'Xr. ; 'rF- - - ' -
k-; T-"-rr - . - - .". V- ' "
: . J&. : T - il f-' - .- -i - ' - " - - -Lz - :
Das Zöllen der Baume. Zuschneiden zu Scheiten. Eine Gruppe Holzfäller innen.
,,...n,,!,.,'N',,''MIN'tt''!'N,,,''I!I,I,'kI''''!'INN''!!!t '1'I!llklll'IIN'N7kMNMl!lll,I''N!lI!MInNMM!!NwN
mmmmsmmsimmmmsmm
gtacfldjrcißcn.
Hut der xk.i.hkn.gks?xp!k,iZ.!I',.ii wer
de tnile Jinie eins .ofttnifn a ,!e
den, die ntschieben In den s'scklotlenen
Vn'f jchnfrt. (,n Humorist versicherte
iNt, man liintie laitwteiie elld aus
eine P,chk,n!e schreiben: ViebrMttfi.
tunt Mordanssslai, B'nnfftottmetnunij,
und sich!, sein. dft sie nur vorn dres
sat'N gelesen würde,
Echwerwleqnd Briefe mit Versagen
einer Bitte, vorwürfen der 9Jeehiserii
(jungen mich man sehr gen, überlegen,
um jede! üflort vertreten zu kennen. Da!
geschriebene befitzl eine viel stärkere Wir
lunet ol! da nesprockzene Wort.
nzllglicbe Vergleiche und Neckereien,
die sonst oll Spaße hormluser Natur
angelehen werden, lesen sich es t sehr ge
fährlich. SDeil gesprochen mit lachendem
Mund und Blick nur humoristisch her
auskommt, kann geschrieben alt eine
Bosheit erscheinen. Hat man aber ge
rechten Zorn, der starke 9Iu8brilfe ver
langt und rechtfertigt, so schreibe man
ihn sich ganz und peit vom Herzen, so
heftig unb rücksichtslos, als die innere
Hitze e8 verlangt. Dann lasse man da!
Papier "4 Stunden liegen, gehe aui
und spreche mit vernünftigen Menschen.
Dez anderen Tagci lese man den Brief
mehrmal burch und schiebe ihn In den
Ofen. Der zweite wird ganz von selbst
gemäßigt ausfallen und feinen JwtcZ
nicht verfehlen; er wird den anderen zum
Nachdenken bringen, statt ihn blind zu
reizen. Solche Briefe tadellos zu schrei
den, ist schwer, wie alle wissen, denen
gelegentlich die Aufgabe der unangeneh
men Korrespondenz' zufällt. Häßlich
sind auch die Entschuldigungen wegen
Schreibfaulheit in einem lange in Aus
ficht gestellten Briefe. Sie weiden oft
mißverstanden und übelgenommen.
Ebenso unschön ist es, ein Schreiben
mit Ich' anzufangen, wobei sich frei
lich bie meisten nichts denken, das aber
als ein Zeichen mangelhafter Bildung
gilt. Es braucht viel Geschick und Takt
Briefe für jede Gelegenheit richtig zu
verfassen; das Selbstverantwortungsge
fühl dcr modernen Frau kann dabei die
Probe bestehen.
ihrer viele, recht viele darin geben möchte!
Nicht, als ob jeder, der selbständig
denkt und freimütig seine Gedanken aus
spricht, darum gleich ein besonders gko
ßcr Geist fein müßte, finden wir doch
gerade diese Eigenart häusig bei ein
fachen Leuten aus dem Volke, bie nicht
daran gewöhnt sind, viel über die Dinge
in der Welt zu lesen oder davon durch
andere Menschen zu hören. Und doch,
ob ihre Anschauungen auch oft verkehrt,
ihre Urteile zu subjektiv gefärbt fein
mögen, wir erquicken unS an ihrer Ur
fprünglichkcit. wik bei den Kindern und
es liegt auch nicht selten, wie bei diesen,
ein Körnlein Wahrheit darin. Ja,
manchmal sogar findet sich in solchem
Allsspruch ein echtes Goldkorn naiver
Weisheit. Sie sind noch unangekränkelt
von dem Mißtrauen, da die Gebildeten
so oft in ihre eignen Gedanken setzen.
Taf; wir die! Mißtrauen nicht bei den
Kindern wecken und in uns möglichst er
sticken, sollte unser Bemühen fein. Und
die Pflicht jede LehrerS ist es. die jun
gen Menschengeister einen freien, auf
rechten Gang gehen zu lehren, nicht aber
sie z gewöhnen, fremde Anschauungen
und Urteile als Krücken zu gebrauchen,
auf die man sich verlaßt.
Freilich kann kein Menschengeist gebil
det werden ohne Beeinflussung durch
fremde Gedanken und durch geistige
Werte, die der Menschheit Große ge
prägt haben. Es ist aber ein andres,
ob dies Gut eineSMenschengeisteS leben
digeS Besitztum werde oder totes Wissen
bleibt. Ebenso braucht der Mensch mit
eignem Denken und eignem Urteil um
dieses Vorzugs willen nicht sich besserer
Einsicht, die ihm durch andere kommt,
zu verschließen, vielmehr wird er die
eigne Kraft erstarken fühlen im regen
Gedankenaustausch mit andern im Neh
men wie im Geben, im einsichtsvollen
Nachgeben und Unterordnen ebenso wie
im umsichtigen, verständigen Leiten und
Führen.
Die
Jm
jUde Initial die stnue hmt,
Vt sie ttrt.i,,!, !,,! j.de N:,i. die ht
sti'kdkNiMsN il ttk 5,11 ,"!,','! unb s,'h
ihnen ,,p,if,t. m der l'HirWliiüji brt
Mens,?,!,", nnfet).bfw Dienste nw,e.
scn. Je unishallsnm'k der fhntsriit,
des! freier wiid ihr Blick. ,"W trnljn.
liger ititt 'llflichlrn, desto Weiler werd?
ihre (Mtfi.ttinitte, wodurch sie üjret
Persönlichkeit neue Siktle zusiizk. ohne
auch nur eine ihr et spezifisch roejblichen
Eigenschaften bobei zu verringern. Denn
die llreiaeiilchasten bck sträu. bie
Wesen unb ilue Seele usmackirn. sinb
die gleichen feit Anbeginn. Liebe und
Haß. yreude und Schmerz haben zu al
len Zeilen gewiß die gl'ichc Skala d.r
Empfindungen ausgelost, denselben
Sturm im Frauenkr,en I:ervorzerufn
wie heute. Weil aber il,r Blick ge'schärst.
ihre Erkenntnis feinsühliger ist, empfin
det die Frau von heute alles viel be
wußtet und intensiver. Dadurch leidet
sie aber auch empfindlicher. Aber eins
hat sie gelernt: an Stelle dumpfer Re
signation früherer Tage, die ihr ganze!
Dasein im Schatten einer unglücklichen
oder betrogenen Liebe verdämmerte, seht
die Frau von heute ihre Arbeitskraft
und ein zielbewußtes Stkeben und
giebt ihrem Dasein einen neuen In
halt. Dieser durch die Frauenwelt ge
hcnde strebende Ernst bekundete sich schon
lange vor dem Kriege, dieses furchtbare
Ringen aber, das die Frauen aller
Länder stillschweigend und selbstver
ständlich in die Berufe der Männer
schob, hat viel dazu beigetragen, den
Wert der Frauenarbeit richtig einzu
Schätzen. Die Gewährung des Frauen
timmrechtZ (vorläufig allerdings noch
nicht in allen Staaten) ist die erste di
rekte Folge davon. Wir dürfen uns
dieses Sieges ehrlich freuen, denn die
Frau, die mutig des Krieges Bürde
schultert, muh auch die gleichberechtigte
Kameradin des Mannes sein.
Jetzt müssen doch auch endlich die lä
cherlichen Einwände verstummen, daß
da! Stimmrecht die Frauen unwciblich
und unhäuslich mache. Diese Einwände,
die jeder ernstwft tätigen Frau die Em
pörung in'! Blut jagten. Wenn eine
Frau unwciblich" veranlagt ist, wird
sie bei jeder möglichen Gelegenheit auS
dem Rahmen fallen, da braucht sie
wahrlich nicht das Stimmrecht als Deck
Mantel zu benutzen. Und die unhäus
liche Frau" vertrödelt auch ohne baS
Stimmrecht ihre Zeit in den Movies"
oder endlosen Bridgc"Nachmiitagen.
Daran scheint keiner zu denken.
Eine Frau, die 3L4 Dagk im Jahre
ihre Pflicht im Haushalt tut, kann am
365., dem Wahltage, ihrer Elimmpflicht
nachkommen, ohne daß der Haushalt da
bei in die Brüche geht. Ganz abgesehen
davon, daß ja nicht gleich jede Frau,
die ihr Stimmrccht ausübt, Haus und
Hof verlassen will, um als Präsidentin
der Ver. Staaten zu kandidieren. Wie
ja auch nicht jeder Mann nur weil er
stimmt, ein politisches Amt anstrebt.
Wo immer die Frau von heute auf
ihrem Posten steht, wird ihr Gewissen
hasttgkeit und stark entwickeltes Pflicht
gesühl nachgerühmt, und diese Eigen
schaften wird sie auch als Wählerin nicht
verleugnen. Sie wird vor allen Dingen
Belehrung. suchen über politische Dinge,
die ihr fremd sind. Sie wird immer
sehr gründlich wissen wollen, worum es
sich handelt, ehe sie ein Urteil abgibt.
Und ihr fester Wille, sich alle notwen
dige Information zu verschaffen, wird
sehr wirksam und aufmunternd für den
Durchfchnittsmann fein, der nur zur
Wahlzeit schwadroniert und politisiert
und das ganze übrige Jahr sich nicht
um Dineze kümmert, die er als gewissen
hafter Wählet wissen sollte. Jetzt wird
er sich bemühen müssen, nach zulernen
oder m i i zulernen, damit er vor der
weiblichen Wählerin nicht zurückzustehen
braucht. Und das würde vielleicht die
erste moralische Wirku. g des Frauen
stimmrcchts ftin. .
DieFrauendonheute leben in
einer unfaßbar großen Zeit. Niemals in
Kriege
iu UttitU g,MU Q.UÜUU
M l;eul
der Vkk!,'es,t,i,t,te mt ein fl;iMMctiib
o rt.n Ulm, inirnnU 1r.1t b e 'idif-tln:!
des l'texm et fiiibrtitstii.t:: ,tni;,
sk:. heikl K,,mrsr 1 ".'." !!',-!,?:,
die stfnuf y!( jehl ur aui :-, s.
Die i'.i!tn(t ein bt Nr.'ül. die ?U .inen
,lii Haule! Sie alle einen iijrc 51iaf;e zu
einem eiiiii1lulvn Vi,,,,,, z tust tnb
lichen Viisursfl bei JvUlttMtflittie.. Unsere,
hutt jetzt d leibe Aulaibe. deren Vrnst
n!ä! nur die strauen Deuls.tlanb!. srn
been die Irauen aller Iric-j ührrnbe n
Länder seif Ansang deä Kr!, 's kennen:
Die Strecki!,-, der Lebemüic!! Der
erneute Appell des Präsidnien an die
Frauen des Lande, die behördliche Ein
sühning der sleisch und weizenlosen
Tage, bieten auch ini8 eine kleine (Hf.
legnifKit, uns ber Größe bet Zeit würdig
z zeige und das in uns gefetzte Ber
tränen zu rechtfertigen. Denke leine:
Aus mich kommt' nicht an!" EZ ist
kein Rädchen im Getriebe s klein daß
es verflüssig wäre, bee'ialb tue Jede
ihre Pflicht, Mit ein wenig gutem Wil
Irrt lassen sich auch die fleilch. und wei
zenlosen Tage leicht durchführen. Sehen
wir uS deshalb die Verordnungn ganz
genau an:
Montag: Weizenloser Tag. mit
einer fleischlosen Mahlzeit.
Dienstag: Fleischloser Tag. mit
einer weizenlosen Mahlzeit.
Mittwoch: Weisenloser Tag, mit
einer fleischlosen Mahlzeit.
Donnerstag: Fleischloser Tag,
mit einer weizenlosen Mahlzeit.
Freitag: Fleischloser Tag. mit
einer weizenlosen Mahlzeit.
Sonnabend: Schweinefleifchlofer
oder richtiger porkleß bat)", mit einer
weizenlosen Mahlzeit.
Sonntag: Eine fleischlose und
eine weizenlose Mahlzeit.
Unter fleischlos" wird Schweine,
Rind, Lamm unb Hammelfleisch der
standen, also Kalbfleisch. Kaninchen,
Geflügel sind erlaubt. Am weitesten zielt
wohl der Porkleß bat)", da hierbei nickt
nur das Schweinefleisch an sich, sondern
Speck, Schinken und alle Wurstsorten
einbegriffen sind. Da darf man nicht
vergessen, daß eS Fische, Käse. Eier als
Ersatz giebt. Mit .wesenlos" ist nicht
nur Weißbrot verstanden, sondern auch
Nudeln. Maccaroni, Cracker, Gebäck,
das diel Weizenmehl enthält u. s .w.
Uns Teutschen wird es fa überhaupt kein
Opfer sein, statt des Weißbrots Roggen
brod oder Pumpernickel zu essen, wo
durch sogar eine angenehme Abwechslung
in die Mahlzeiten kommt. Wer zu
Hause backt soll dem Weizenmehl bis zu
20 Prozent Hafermehl, Kartoffelmehl,
Maismehl, Bohnenmehl, Gries etc. zu
setzen, d. h. von 5 Pfund Mehl muß 1
Pfund Ersatz fein oder deutlicher aus
gedrückt; 4 Pfund Weizenmehl und 1
Pfund anderes Mehl. Solches Misch
brod soll auch von den Bäckern unter
dem Namen Siegesbrod" (Victory
bread) allgemein in den Handel gebracht
werden. Ich möchte hierbei daran erin
nern, daß auch das erste Kricasbrol In
Deutschland zu 20 Prozent aus Kariös
felmchl bestand, welches aber nicht dem
Weizenmehl, sondern dem Roggenmehl
beigemischt wurde und ein äußerst lräf
iiges und wohlschmeckendes Brot ergab.
Deutschen Frauen ist das Sprichwort:
Spare in der Zeit, so hast Du in der
Not, nicht unbekannt und so wollen wir
jetzt die Vorräthe strecken helfen in der
Zeit, damit wir nicht noch ganz ohne
Vorräthe sein müssen. Und durch die
Streckung werden wir uns außerdem zu
ganz hervorragenden Hooveranern aus
bilden! B. K.
Erster Schnee.
Erster Schnee liegt auf den Bäumen,
Die noch jüngst so grün belaubt,
Erstes Weh liegt auf den Träumen.
Die noch jüngst an Glück geglaubt.
Erster Schnee ist bald entschwunden,
Wenn darauf die Sonne weilt.
Erstes Weh schlagt oftmals Wunden,
Die kein Jreudenstrnhl mehr heilt.
$-MM M44?'M3MSM'
,
WWWJMt'WH
5K9 sswe m
!tMnr:'t;ii ii''MH'tif'tftHiif'üMH ;)M; it" ' T n ; "t!
. .. ..
m im mmmimmmmmmMmmmmim' n(i hmmm
üuM iiilUiSÄaU UityiiU UiUtau B.uanwiuuuuaM murfu ,,,
Linti5 lilcr jniuccn.
I. ti bellt rnbskt.
,1,11. M.dl ,'nd Zlüikltal.il s,d im
Züigemeiiie die H.'upüflanbZeüe eine,
eme; e t ilben bi , , d ? 1 t e t
Sieche vrni Caneni, d,e nun bann rnch
i der eben nnianrtcii chchnnineunchiwz
eil , Wniichffliieni" bezeichne!. Cchn
bei H'ri!,!lüi!Z einer fiM.'.'tit oiruichl.vue
ins l'ies.tzk z 1 I'rachlcn, die gen,ui !(
oll werben müssen, wenn sie den An
sprüchen gniin soll. Co sll die so
genannte Mehlschwjke oder Einlnenne
bei nicht zu starke, Hihe In einem bick
wanbigen Tops bereitet werden; bamit
bi! Mehl glcichmäßig e!?!b g?röslet wild.
Ebenso wird die Flüssiakeit langsam zu
gegossen, d,nit ein allmahlige! AnslNiel
len ber einzelnen Melilstäubchen statisiii'
bet. Um ein rölliges Ausschließen bel!
Mehl zu bewirken, muß bie Sauee j.tzt
zehn Minuten im offene 11 Tops kochen.
Am schmackhaftesten ist die Sauce, wenn
die hiniiizuaebenbe Flüssigkeit aus enl
feiteter Brühe besteht; weil FleischbriiKe
aber nickt siels zur Hand ist. empfiehlt
es sich, Knochen, Fleifchcibfiille, Sehnen
und dergleichen mehr mit Suppengrün
oder Gfiiuisercsten auszukochen und die
daraus entstandene Brühe zur Sauce zu
verwenden. Bekanntlich werden den
Knockien und Sehnen erst durch mehr
siündiges fachen Lelmstoffc entzogen; bei
min ein Teil der zugegossenen Flüssigkeit
während des Kochens in Form von
Dampf entweicht, ist es nötig, etwas
melir Flüssigkeit zuzufügen, als der, Tick
lichkcit der Sauee entspricht. Aus einer
derartigen hellen Grundfauce lassen sich
durch geschmackgebende Zutaten die ber
schiedensten Saucen herstellen, wie Pc
tcrsilicn-, Hering-, Meerrettich-, Ka
pem-, Frikassee-Sauce usw. Durch Le
gieren mit Ei ober durch Hinzufügen
von einigen Eßlöffeln füßer bezw. sau
rer Sahne kann man die Saucen verfci
nern. Ein Stückchen frische Butter, die
man kurz vor dem Anrichten hinzutut,
verbessert ebenfalls den Geschmack der
Sauee und gibt ihr auch ein besseres
Ausfehen.
2.' Die braune Grundsauce.
Zu einer braunen Grundfauce bereitet
Mädchen be!ttk
Izölzfa'Nen.
Es ist wunderbar und fast unbegreif
lich, was in der Kriegszeit alles von
Frauen und Mädchen geleistet wird. Sie
bilden fern vom Schlachtfeld eine Art
Heimarmee und verrichten mit Herz und
Hand ohne Ermüdung und ohne Er
schlasfung die Dienste, welche in fricdli
cher Zeit nur von rauhen Männerhandcn
getan wurden. Nie hätte man auch nur
im Entferntesten daran gedacht, daß auch
zarte Fingerchen solche Tätigkeit, die
starke Männer ermüdet, ausüben kön
nen und dabei so wacker anfassen und
nicht mit der Wimper zucken. Konnte
man sich vorstellen, die Frauen und
Mädchen einmal wie die Holzlnechte bei
der Arbeit im Walde zu sehen. Beim
Fällen und Zersägen alter Baumesen
und Bäume, die Jahrzehnte lang dem
Sturmwind trotzten? Aber die Frauen
und Mädchen sind im Krieg Heldinnen
geworden, wie die Männer zu Helden
wurden. Auch sie widersetze sich Wind
und Wetter, um Dinge zu tun, bie ge
tan werden müssen, auch wenn die Män
ner fehlen, weil sie mit der Flinte im
Schützengraben vor dem Feinde liegen.
Drum frisch ans Werk! Und Gott wirds
lohnen. Auf In den Wald! Wie die
stolzen Britinnen auf unserem Bilde im
dunklen Forste die Stämme der von ih
nen gefällten Bäume putzen.
Das Hai man vor dem Kriege in zidi
lisiertcn Ländern nicht gesehen. Nur
unter den Barbaren ferner Erdteile viel
leicht, die ihre Frauen als Sklavinnen
behandeln und sie die schwersten Arbei
ten verrichten lassen. Holzfällerinuen,
die im Walde die Stämme Putzten und
transportfähig machen, die sie mit den
eigenen zarten Händen umgehauen ha
den. Da! heißf. die Händchen sind nicht
&&&WQ$&W4Q-$QQQ&&$&Wi4
.. ,..,,.,,., .11 I. M'ilüsll -liilllll'" H 1 !" "I II ' I ' , ' ' !!" i II
ii t; r , iM m i' " i in
man ein, dunkle En!k.e, d !. f';t
fmiibet sVt vph Vtdl iü'ff r.:.W y-
1 nern 1.ü't f U:'ze witeinarchft, l-il
eii't gl.zchmäs.ig d,e,ne Fde zielt V1
bibei ist zu iMchi-n. biß b.il 'Krt' nickt
,! dunkel geri stkl wird, wodurch ein di!
lerer Geschmack enl sich' wiiibe. Die
Fliisfiakeit wird funen! wie M ber hkllen
'"rnnbs.iüee allmählich zngegoen. Für
b:iiikle C.ineen re.'. ne! m.in eüra mehr
Mehl, weil es durch da! länge Rösten
einen Teil seiner ? indes ähigkcit veiliert.
AuS ber dunklen Gnnirchme? bereitet
man Rosinen, Mostrich., Rigcul, Ma
deira .-Saucen s!?. Bei achjs.imer Zube
reitung und sorgfältigem Abschmecken
werden bie Saucen auch mit einfachen
Zutaten wohlschmeckend und eben sein.
3. Dif Brnfciifniicrn.
In eine andere Rubrik gehören die
Bratensaueen; hier haben wir schon
einen Fond, gewonnen aus den Erira!
tivfioffe bes Fleisches. Durch richtiges,
gleichmäßiges Zugießen von Flüssigkeit
während des Braten? entfleht eine fräs
tige Sauce, besonders wenn man e nicht
versäumt, die Eztrakiivstosfe von dem
Rand der Pfanne, an betn sie sich mit
Borliebe festsetzen, von Zeit zu Zeit ob
zulöfen, bamit sie bei Sauee nicht vek
loren gehen. ' Bei fettem Fleisch ist ein
gründliches Entfetten der Sauce not
wendig. Es geschieht am besten, wenn
der Braten aus der Pfanne genommen
ist. Man fügt dann einige Eßlöffel kal
tes Wasser hinzu; dadurch erreicht man,
daß das Fett sich gut abschöpfen läßt.
Erst danach kommt das verquirlte Mehl
daran, das man 10 Minuten kochen
läßt, um es dann durch ein Sieb zu
streichen. Zur Verbesserung der Sauce
dient saure Sahne, mit der in diesem
Falle das Mehl angequirlt wird. Bei
schnell zu bratendem Fleisch ist eS gut,
die Sahne in den letzten 10 bis 2 Mi
nuten der Bratzeit zuzugießen, wodurch
die Sauce sehr an Geschmack gewinnt.
Jede Bratensauce kann durch Beigabe
von allerlei Pilzen, Tomatenpllree und
dergleichen verändert werden.
mehr zart. Man braucht keine Hand
Pasta, kein Kölner Wasser und kein Pll
der mehr. Die Hände sind braun und
rauh geworden. Und wissen, Hacke und
Säze zu gebrauchen, wie sie früher, in
sonnigeren Tagen, am Klavier über die
blanken Tasten glitten. Der Krieg ist
eine bittere Lehrzeit. Und die Frauen
sind beinahe zu Männern geworden. Sie
tragen die Männertracht, Beinkleider aus
schweren Stoffen und hohe Stiefel. Hie
weiße Haut hat die Sonne und die Luft
dunkel gefärbt. Aber die Arbeit freut sie.
Sie arbeiten für die Heimat, für ' das
Vaterland. Und tun so ihr Teil, so ehr
lich und treu, wie die Männer vor dem
Feinde auf blutigem Felde. Wie wird
man es den Frauen und Mädchen ein
mal danken, was sie, die Frauen aller
am Weltkrieg beteiligten Länder, aus
Freundes und Feindesland, im Kriege
getan! Es ist ein stilles Heldentum.
Hoch klingt das Lied von der braven
Frau! Wie sie noch lachen und sich freuen
können! Im Wald nach harter, unge
wohntcr Arbeit! Nachdem sie Bäume ge
fällt und zersägt und den ganzen langen
Tag nichts Nichtiges gegessen haben. Sie
haben bei ihrer Holzfällertätigkeit nur
immer an die Lieben im Felde gedacht,
die jetzt ihr Leben zur Schlachtbank ira
gen. Wie klein und unbedeutend kommen
sie sich dabei selber bor. Sie denken, daß
es so wenig ist, was sie selbst verrichten
können, um dem Vaterlands und den
Teuren, die da draußen kämpfen, zu hei
fen. so weit sie eben helfen können.
Manche Träne tropft auf den harten
Stamm. Aber wenn man feine Pflicht
getreu erfüllt hat, kann man auch in
schwerer Zeit einmal wieder luftig und
heiter fein. Im Kreise der Kameradin
nen, die mit ihnen ein gemeinsames
schweres Laos tragen. Ein gutes Stück
chen Arbeit wurde getan. Und wenn
uns jetzt unsere Männer sehen, wie wür
Mädchen und Frauen Zn England
be!m Fällsn'vsn Va'umsn.
u V" r u n ni ,,ui nMi i
' i ' i iiL' il
Tcr zcrbrschknc
2picrcl.
Piii'flj iitff r Mkkfll,n,se iwirr
tfit i'litmrMtitntilfiii.
l'.chi, den Klee .?!.,-.:!'. n ,:.', h
1 n?.i ii
rn er;.)l,!I Crneji 'l
m ,
feinem .Journal du La..der'!.pl" fol,
penbk C'tji: ,?,ch innere mich tri
olefch'ch! timlS-nil; va , b C S u. 1 1 1 e 1 t
det feinen Dtte!t,'i zur NerveiUiinz
brachse. Tiksr Il!e sich nämlich lei
bem Engaaenxnt be! Künstkei! ze
läusckck; er glandtk einen tretZlichn, firn
ge JicmUe, entdeckt zu haben, u.id fyiMt
bafeir einen Jntnguanten gefunden, bei
keimn fürs Melrtrama pasche. Der Un
g'ü.llicke spielte olle Aollen, indem er
unheimlich bie Augen rollte und mit den
Schultern und Beinen zuckle; da! machte
lachen, aber nicht bei ben passenden Ge
legeicheiten. Der gute Mann wollte aber
seinen Berirag durchaus nicht rückgängig
machen, sondern bestand energisch auf
seinem Kontrakt. ' Eines Tages hörte
der Direktor erzählen, daß dieser Schau
spieler einmal in Irgend einem Provinz
neste in seiner Garderobe einen zerbroche
nen Spiegel gesunden und daraufhin
seinen Kontrakt sofort gelöst hatte, um
auf der Stelle die Stadt zu verlassen,
in der ihm angesichts des bösen Omens,
das ber zerbrochene Spiegel bedeutet,
schwere? Unheil drohe. Der Direktor"
machte sich diese Mitteilung zunutze.
Einige Tage später fand der abergläu
bische Schauspieler in seiner Garderobe
drei zerbrochene Spiegel. Er eilte sofoU
zum Direktor und erklärte ihm. unter
jeder Bedingung den Kontrakt lösen zu
wollen. Der Direktor nahm eine ernste
Miene an und erwiderte, er könne den
Künstler nicht freigeben, wenigstens
müsse er eine Entschädigung verlangen.
Der Künstler rächte sich aber; er sagte
nämlich dem Direktor:' Sie. wollen.
Geld? Wozu? Sie werden ja doch nicht
lange Nutzen davon ziehen. Ein zerbro
chener Spiegel war für mich, die anderen
aber sind für Sie!" Das Seltsamste an
der Geschichte ist. daß der Direktor von
der Stunde an trübsinnig wurde und
wirklich glaubte, die zerbrochenen Spie
gel müßten ihm Unglück bringen. Er
ließ den Künstler von bannen ziehen,
ohne etwa! von ihm zu verlangen, und
machte bald darauf an einem Freitag
Bankerott, allerdings den dreizehnten
in feiner Laufbahn als Bühnenleiter!"
Um Seidcnbnnd alö Krawattenfchlcife
zu verarbeiten, braucht man es nicht zu
Schlupfen und Enden abzunähen, viel
moderner und gefälliger sieht die gebun
dene Schleife aus. Man steckt zu die
sem Zweck die Mitte des zu verwenden
den Bandes irgendwo an (am Nähstein,
der Tischdecke oder dergl.), binde! die
Schleife, zupft sie gefällig zuncht und'
näht unter dem Knoten eine Ansteck
nadel fest. Wünscht man ' mehrere '
Schlupfen, z. B. drei derselben und
zwei Enden zu haben so wird das
Band so angesteckt, daß zwei ungleich
lange Enden herabhängen, dann zur
Schleife gebunden wie vorher bcschrie
ben und vor dem Zuziehen des KnotcnS
jedes Ende daS eine von rechts, das
andere von links noch einmal durch
gesteckt. Ein Probieren an einfachem
Material kann zeigen, wie graziös bi
Schlcifen auf diese Weise ausfallen.
Ülrt " ' .
Fechten mit Blicken, fechten mit Wor
, ten,
Immer die Klinge mit Elcgance,
Plänkeln vor strenge verschlossenen
Pforten, ,
Niemals zu zärtlich, stets Kontename. '
Necken und treffen ganz ohne Gnade,'
Haschen, verlieren. nahe am Ziel.
Feuer im Ausfall, sichre Parade,
Grüßen mit Ehrfurcht. AuS ist daS
Spiel.
Auf das Bild eine? leeren HauseS.
den die sich freuen, denken sie. Und lä
cheln mit Tränen in den Augen. DaS ist
die Arbeit im Walde. Und die sie ver,
richten, sind die stillen Heldinnen. ' :
i , , 1 1 ' , ,i
IiJAll gul -j-
c
r
c
5.
r
t