Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 12, 1918, Image 2

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men gkllümmt sind, all fei Eisen in
biegsames Material, lassen bis furcht
latt Sfpsivwirkunz bcr modernen Oje
schösse erkennen. In bei Straßenxsla
per haben bit Gränzen ticfe Locher ge
graben. Merkwürdig ist, bcifj bie Lei
sjöruvz gerade bort ifbört, wo die be
beutmden Gebäude dar Stadt beginnen.
Bauten von lünsilksfckem Wert besitzt
Lille allerdings ttenia, !s Ist nicht zu
dergleichez mit den alten belgischen
Städten und ihrem Reichtum an Echat
zen der mittelalterlichen Architektur.
Lille ist zwar auch eine sehr olle Stadt.
Im zehnten JahrbunZvert wurde ti von
den Grafen von Fletstdern gegründet. '
Ja. schon Julius 5äf soll hier zwi
fchen den Flüssen Ttule und Lys ein
Cchloh g'gründet halsn, auf besten in
sulare Lage der Na.e Lille k.l'isle")
zlirückgefübrt wird. Aber für die bau
licht Ausstattung von Lille hat Juliuk
Cäsar nichts getan. Er war anschei
end in Rom zu sehr mit anderen Tin
gen beschäftigt. Auch die Grafen von
Flandern scheinen, wenigstens in Lille,
keine baulustigcn Herrscher gewesen zu
sein. Vielleicht haben auch die mancher
kei Belagerungen, die Lille im Laufe
der Jahrhunderte übe? sich ergehen lassen
mußte (unter nbejrm bat auch einmal
der Prinz Eugen die Stadt beschossen
-und erobert), vieles zerstört. Jedenfalls
findet man heute in Lille nur ein einzi
ges Gebäude, das in die Blütezeit der
mittelalterlichen Baulust zurückreicht, die
alte Börse, ein wenn avch nicht erhebli
cheS, so boch sehenswertes Werk ber al
te Slawischen Architektur mit reichem
ornamentalen Schmuck, der freilich sehr
verwittert ist. Im siebzehnten und acht
zehnten Jahrhundert ist bann noch eini
gez gebaut worden, das der Stadt zur
Zierde gereicht, unter anderm auf der
Grande Place die hübsche Hauptwache,
'die Grand' Garde mit der säulentra
genderi Freitreppe. Sonst stammt fast
alles, das für die Architektur der Stadt
charakteristisch ist, stammen namentlich
die meisten offiziellen Gebäude aus
neuer und neuester Zeit. DaS dritte
Kaiserreich hat die Präfektur errichtet,
einen weitläufigen Bau, bcr mit seinem
zurücktretenden Mittelteil und seinen
vorspringenden Seitenflügeln nschei
nend dem Schlosse von Versailles nach
gebildet ist. In den letzten Jahren erst
wurde die neue Börse vollendet, das
stattliche Bauwerk von Lille, im Stil
der niederländischen Renaissance gehal
tcn. der sich vortrefflich in da! Stadt
bild einfügt, aus Ziegel und Stein er
richtet, deren Vermischung eine lebhafte
koloristische Wirkung von Rot und Weiß
ergibt, und von einem hohen, schlanken
Turm überragt, der das Wahrzeichen
der Stadt bildet. Daneben steht das
neue Theater, bemerkenswert namentlich
durch bie Skulpturen an seiner Fassade.
Es find gute Arbeiten moderner Pari
ser Bildhauer, in ihrem Ausdruck aller
dings etwas theatralisch. Am Giebel
oben ist, in Lebensgröße, der Parnaß
Teutscher
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zu schea. Vpcllo schläzt die Lyra, und
uf den Wolken sind zu seinen Füßen
die Musen g.!ag?rl. TaZ nimmt sich
sehr bedeutend aus. Freilich, wenn man
an die provinziellen Aufführungen bei
Theater! von Lille denkt, findet man,
das ei vielleicht ein wenig übertreibt,
wenn es als Auöhäng.'fchi für seine
künstlerischen Leistungen an seinem foie
bek gleich den ganzen Parnaß anbringt.
Au den deutsche Einrichtungen in
Lille g'hä-t die Liller ritgtzeitun'.
Sie ist ins Leben gkiufn vom Ärmee
berZom.nsnds, zu dessen Vereicht die
Et,idt 'Hort, etscheint wschenSlich und
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(befreitet, bie Cfferr sind Soldaten.
Ihr Heim bat die .Lüler KriegZzeüung
in dem kübschen und modern eingerichte
ten Hrnift des .Scho du Nord" ans der
Grande Place gesunden. Hauptmann
Hocker aritct In dem Zimmer bcs fran
zostschen HerauZgeders, der, all er es
sich so geschmackvoll einrichtete und so
schön mit Hol, täfeln ließ, sich gewiß
nichts hat davon träumen lassen, daß
hier einmal ein Hauptmann in fud
grauer Uniform sitzen und eine deutsche
Kriegszeitung redigieren würde.
An den großen Laden in der Haupt
straße. der Rue Nationale, und ihren,
zum Teil eleganten Auslagen sieht man,
wie reich die Stadt sein muß. Tie
Süßigkeiten scheint man ganz besonders
in Lille zu lieben. Denn in der Rue
Nationale ist eine .Confiserie" und
.Patisserie' neben der anderen. Tie
größte trägt den Namen der Madame
de Sööignö. die, wie aus ihren Briefen
bekannt, auf gute Schokolade einen ho
hen Wert gelegt hat. Auch ein Waren
haus ist ba, ein fürchterlicher Bau aus
grün bemaltem. Eisen mit sezessionisti
fchen' Ornamenten, bie Galöries Lil
loises", eine provinzielle Nachahmung
der Pariser Galöries Lafavette'. Auf
der Rue Nationale ist täglich, nament
lich in ben späten Nachmittagsstunden,
ein großer Korso von Offizieren. Und
hier zeigen sich fetzt auch zugleich mit
den Offizieren Herren und Damen von
Lille, Ihre Zahl ist nicht groß. Denn
namentlich die Oberschicht der Bevölke,
ning hat Lille vor dem Eintreffen der
Teutschen verlassen. Immerhin müssen
doch auch aus diesen Kreisen manche
dageblieben fein. Es erscheinen auf ber
Rue Nationale alte Herren mit bem
Bändchen der Ehrenlegion in dem
Knopfloch. Sogar elegante Tamentoi
leiten wurden vereinzelt sichtbar.
Diese Herren und Damen von Lille
gehen zwar zugleich mit den Offizieren
über die Straße, scheinen sich aber nicht
sehr um sie zu kümmern. Es sind Wen
schen aus zwei verschiedenen Welten,
zwischen denen trotz ber unmittelbaren
Nähe, keine Verbindung besteht. Auch
ein gesellschaftlicher Verkch: findet nicht
statt. Durchaus nicht so zurückhaltend
sind die unteren Schichten der Bevölke
rung. Zwischen den einfachen Leuten
und den deutschen Soldaten sind die Be
Ziehungen sogar lebhaft. In den klei
nen Estaminets und Kaffeehäusern auf
der Grande Place und in der Umgebung
des Platzes sitz?'. Bürger von Lille und
Feldgraue durcheinander an den langen
Tischen und führen Gespräche, deren
Lebhaftigkeit nicht darunter leidet, daß
der eine durchaus nicht immer weiß,
was der andere sagen will. Hier sin
den sich auch kleine Mädchen ein, blonde
Fläminnen und brünette Französinnen,
snschlußbedürftige kleine Mädchen, die
es die deutschen Soldaten nicht entgelten
Lade an der Grande Place.
lassen wollen, daß Ihre Negierunz der
französischen ben rriez erklärt hat. '
Im .Jaidin du Palais d'EtS' spielt
Sonntag vormittag eine bayrische In
fantetiekepelle. Ter hübsche Garten,
nicht allzu groß, aber eine erfreuliche
grüne Insel inmitten der städtische
Steinmauern liegt an der Hauptstraße,
der Rue Nationale. Am Einganz er
hebt sch das Monument irgendeines
gießen Bürgers von Lille, der sich um
die Menschheit berdicnt gemacht hat,
ohne daß diese außerhalb der Haupt
stabt bs Nord.TedarteittenkZ sich dessen
bewußt' geworden ist. Ter Gkschützdon'
ner ist i Lille besonders stark zu koren.
Unablaffig a-sLe und rollen die Kano
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liennzchrichten. . Am Schluß der Jnse
ratensxalten empfehlen sich immer die
Wahrsagerinnen. Man hat In Lille an
scheinend ein starke Bedürfnis, voraus
zuioissen, was geschehen wird. Auffal
lend groß ist die Zahl der Tamen, de
nen es gelungen ist, sch die ienninis
der kommenden Tii-ge zu verschafsen,
und die für ein msß'geS Honsr den
Schleier der Zukunft lüften, vor dem
wir alle sonst tatkoit fehen. Sie wei!
sage aui der Hand oder aus statten,
unter denen die alzeeifchen, die immer
wieder angepriesen weroen, offenbar
eine prophetische .traft bcsigen. U::d
man erfahrt bei ihnen die Whcheit.
ginz gewiß t Wahrheit es toi: in
der Aimonc, garantiert:
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Gebäude der Liller Kriegs'zeitung".
rend die andere nach unten weist, wo
auf dem Sockel die slolje Antwort in
Erz gegraben steht, welche die Stadt
Lille dem Marschall von Sachsen er
teilie. der sie zur Ueberzabe auffordern
ließ: Wir haben geschworen, der Na
irrn treu zu bleiben, die Freiheit und
die Gleichheit zu erhalten oder auf unse
rem Posten zu sterben. Wir sind keine
Meineidigen."
Sich in den Belag'tungen von Lille
zutechtzufiüden. ist eine besondere Wis
senschask. Es gibt deren nämlich eine
ganze Anzahl. Lille gehört zu de be
lag'rlstkn Stadien der ly, schichte. Fast
in jedem Jahrhundert hat es mindestens
einmal d'n F'ind vor seinen Toren g'
s'hen. 127 wurde es die Zeiten ö.i
der fih von einem Teutschen gegen
die ZZtatizos, U!.d ihren König Ph.lixp
bn S,s:!en verie.digt. Ter ditf-he
Qbeeb-sel,!i,hb', der , Liller Vesadunz
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'rSXftVr.rx: . ... v---w. . ? ' E , K ? ,:T
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ettn!t ! r.n t.ii'f'riti Cnrr, Dusit
tin D'iPtt s tciftin, ! Iif
btt 8!lajfruticctJ.!-f. bei b'rn ti ni-Ul
gib IS f.bt(iifnl Pfntvfttis. Vit
fl-n Ci-bf b,ö!k!n o ibib;nibst!i,
l?:i ic XtUht fiit i-(!fttf;f:istffj
fft BCf Villt. P ,'? wäbttnd bei
Ktitgis, den ?teußn und Otslettci.h
g-ften bit ftan'i:'': Skcdolutit'N u';t
tcn. Das till't üt.jttiV'i sblu sich
itticket. bie Bevölk'-tunff ertrug standhaft
bis B'Micßunz. Die Belagerung winde
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schließlich aufgehoben. Tiefe Pcrleidig
ung der Slabt.im Jahre 17W ist in
seiner (schichte biejenige Tat, auf die
Lille besonders stolz ist. Taher da
Denkmal auf dem Hauplvlatze. Tie
Eolksixhantasie lzt die Belagerung von
1792 vielfach ausg'.schiiiückt. Unter an
beim wird erzählt, de österreichische
Kaiserin sei ei?!Ns nach Lille gekommen,
um einen Mörftr g'gen die Stadt abzu
feuern. Es gibt sogar Nilser, welche
die schreckliche Szene barstillen. Trotz
ihrer Unwahrheit wird die beschichte
immer noch im Söffe ron Lille geglaubt,
wo man die Neigung österreichischer
Kaiserinnen, sich artilleristis fi zu bctäti
gen. offenbar heblich iüetschötzt.
Von ber Krande Plce s,il,rt eine
Verkehrsader durch Vt Maitie hindurch,
in deren rückwärtig' Teil die geringen
Ubkrr:ste d'k Slosse Philipp, d's
tt.iien, Ktaf'ei den 7lanVtn, einze
k"!!,t f'.-.-b, nch der Place be la 3lj?a
r ;ltt. tit ifU X'm tf'.-,t b-t '
1:U-v-;?i ?:-, v i.f v- b m b.,
Uvm b-. !:'! t-n V:e i;-
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trr'iuiri t7st!,'N f-vlf,
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bt (it.jit'itii ,:,idl'. b:t 'vj.it, stuf,
die Hau, !j'oji. in b't bnift.i V?ftbt,
fwli bni ViiiYPb'fnfi rcil d'N. bit
5'',ä!bk'slct,k. lins f in t Cettt bei
?'I.-.tz I I't b'tn fl.rt'tiif staibdetbi ein
Minima! enich.'tt. der a! XSt flammt
nb. nie t-kattül. st.t, im Krik?e ton
1 70 n'.l Niihikt bet 'JIctNitinte s...i(.
l'!ivt h,'l. Inl ?'il!m.ik H ton
Vltn'ux, htm ,?lfi,ielltn' Bübdauer
bet brüten R-fiiblik. bem Ctal5a:f
triiae mit Votliebe LbetttageN werden
und b't sie im l.ns,to.Uc!!!e!'e iifMülul.
?ie R'iietstatui zeigt feine k.'nventio
relle ?,:t. Cestöetfüinbnch f,!t ber
General grüßend den Tegen. und seil st
rerstänklich h.lt baS ';'se,d bin rechten
Vmversiiß.
Taj Mus.'e beZ AriZ ist in
einem Stil erbaut, in b,m gric,t!ischk
Elemente mit modernen vermischt sind.
In bcr Haupisront dominieren große
GlaSsenster, die zioischen ionischen tau
len stehen und über die sicilc öjiebcldä
cher und auch zwei Kuppeln emporragcn.
Tie Außenseite der Vcmäldcgalerie ist
unversehrt geblieben, im Innern halxn
die Kugeln mancken SSjadkn an den
Mauern, Böden und natürlich vor o!
lem an ben Glasdächern angerichtet. Tie
Muscumsverivaltung hat, da der Krön
Prinz von Bayern ihr da forderliche
Material bereitwillig zur Verfügung
stellte, provisorische Äerbesscrungsarbei
ten vornehmen können; und die mit dem
Erlaubniöschein der Kommandantur
versekenen Personen Kursen die Galerie
jetzt täglich eine Stunde lang besichtigen.
Die !iunstschätze haben durch die Äe
schieszuna fast gar nicht gelitten. Ein
einziges Bild ist von einer Kugel getrof
fen worden.
Die wertvollsten Gemälde sind roäh
rend beZ Bombardements in die Keller
räume geschafft worden. Der Besucher
findet also nur eine hübsche Sammlung
von Werken der mittelalterlichen Skulp
iur, einige Prachtstücke flandrischcr Öo
belinZ, zum Teil in Lille selbst gearbei
tet, und eine Anzahl moderner Bilder,
die einen anständigen Durchschnitt nicht
überragen. Manckie tragen wohl die
Namen bekannter Pariser Maler; aber
ei sind Arbeiten minderen Ranges, nach
Pariser Anschauung gut genug für die
Provinz. So ist da ein Earolus Tu
ran zu sehen, ein umfangreiches Ge
mälde. über das eine grünblaue Sauce
ausgcgossen ist, in der Beethoven die
Mond cheinsonate komponiert,
Im Keller verborgen wird auch der
Wachekopf. das kostbarste Besitztum der
Galerne von Lille. Eine allerdings
äußerst getreue Kopie ersegt ihn in dem
Schrein mit vergoldeten Wanden, ,n
dem sonst sein Platz war.
Ter Wach-kopf wurde von dem Liller
Maler Wicar, dem Begründer der Ga
lerie, nach dem sie auch Muse: Wicar"
genannt wird, in Italien gefunden und
1834 dem Museum vererbt. Bon den
Leistungen des Malers Wicar gibt ein
Bild in der Galerie Kunde. Man er
sieht daraus, daß der eigentliche Beruf
dieses Mannes war, WachUopse zu
sammeln.
Ueber die töte de cire" ist eine ganze
Literatur entstanden. Tie Hypothesen
über die Urheber des Kopfes sind ohne
Zahl. Man hat die Büste allen mögli
chen italienischen Meistern zugeschrieben,
Lionardo ebenso wie Naffael, Tie An
Hänger der Raffael-Hypothcse nehmen
für sich in Anspruch, daß es in der Wie
er Albertina eint Handzcichnung Ras
saels gibt, die einen Kops darstellt, der
dem von Lille in überraschender Weise
gleichen soll. Sicher ist aber bieher nur.
daß die töte de cire" der Blütezeit der
italienischen llienaissance entstammt und
daß ihr Schöpfer unbekannt ist und wohl
auch bleiben wird.
Die Liller Wachsbüste ist ein wunder
volles Werk und verdient ihren Weltruf.
ES ist der kolorierte Kops eines Mäd.
chens, eines jungen Mädchens von sieb
zehn, achtzehn Jahren. Die Farben,
leise aufgetragen, sind von einer voll
endeten Wirklichkeitstreue; und nament
lich wahrheitsgetreu ist das Wachs selbst,
welches von allem Material, das dem
Künstler zur Berfügung steht, demjeni
gen am nächsten kommt, aus dem der
menschliche Körper geformt ist, und wel
ches hier überdies im Laufe der Jahr
Hunderte nachgedunkelt ist, so daß es jetzt
genau den Ton des matten Teints wie
Vergibt, ber italienischen ZZrauen eigen
ist, und den man namentlich in Venedig
bewundern' kann. TaS Mädchen von
Lille ist keine regelmäßige Schönheit.
Man hat auch herausgefunden, baß sie
,en Profil" besser wirkt als ,en face",
und zeigt sie daher nur von der Seite,
liegen die Regel verstößt namentlich die
Nase, die um eine Idee zu kurz geraten
ist. Reizend ist der kleine, echt mädchen
haste Mund mit den zartroten Lippen.
Tie dunklen Augen sin Email ouöge
führ!) blicken nach unten, wie überhaupt
bet Kopf leicht geneigt ist. Tie höchste
Anmut ist hier erreicht; und mit ihr det
bindet sich daZ Leben, dessen flüchtigen
Ausdruck der Künstler festgehalten und
in das Bild gebannt hat. Iuhrkunderte
sind verstricken, und diese! Mädchen
lebt, heute wie einst. Und das gibt ihr
einen geheimnisvollen Steiz, baß sie, die
so lebendig in unserer Welt steht, einer
entshwundene angehört, dß sie, die f
g'genivärtig. so selten bekannt scheint,
eine langst Vergingen! ist, deren Wesen
ein Slatsel bildet, dessen Lösung sch im
Dunkel der Alten derliert.
Z?on der P'ace de la Rpiibüue säh
tn rech allen Sen breite Aoenuen.
Tie eine ist der ZSsulevard. bet einen
Teil der innere., Stadt umfaßt und auf
dem die rei.i'n L'ut? den Lille sich ihr
vorn
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und Patent, bet in fftantteich für den
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K;nb ifflf.i'nLäit. da bittend k,!.
Aetmche ausstreckt.
Zu Pastcur Zeit b sind sich die na
Inrtriffenschaflli.iie ?f,ikiil!.:t in einem
ebaube der inneren Stadt, das später
In ein Lyzenm umgewandelt wurde. Das
Liizeum ist beim Bombardement in
Brand geraten, und leider Hat das Feuer
auch d.is Laloratoiium Pasieurs der
nichtet. das mit ben Instrumenten, bie
er benutzt Hal. ukbewahrt wurde und
eine Ställe der Erinnerung an einen
roßen Forscher und Wohltäter der
Menschheit bildete.
Die schweren Tage der Beschießung
find längst vorüber, die Stadt hat ihr
Leben wiedergesunden, das sch auch
durch die zerstörten Straßen (ti sind ih
rer nicht viele) bewegt und sich um die
lltuiiien nicht kümmert. Keschossen wird
freilich in Lille noch fast täglich. Bei
klarem Wetter erscheinen nahe; jeden
Tag feindliche sllieacr über Lille. die
von den Abmchrkanonen sofort unter
ffeuer genommen werden. Ter Knall
ihrer Schüsse kündigt das Naben einer
Flugmaschine an. Man entdeckt sie ganz
oben in der Luft. Die weißen Wöltchen
efplodiercndcr Schrapnelle vingrenzen
den Punkt, an dem man sie sinken kann.
Um den Schüssen zu entgehen, steigt sie
so hoch, als sie kann, und macht sich mit
ängstlich surrenden Propellern unter
Aufbietung ilzrer äußersten Gesebwindig
seit davon. Die Passanten bleiben auf
der Straße stehen und beobachten das
interessante Schauspiel. Manche drücken
sich ängstlich in die Haustore. als
könnte es sie gegen eventuelle Flieaer
bomben schützen, wenn sie in der Tür
eines Hauses stehen.
Ter feindliche Flieger bildet eine stän
dige Nummer im Tagesprogramm von
Lillc, das sonst nicht gerade abwechs
lungsrcich ist. Wer sich unterhalten, wer
sein Leben genießen will, kann nicht vi'l
mehr tun. als ins Kaiseehaus gehen.
Namentlich zur französischen Kaffee
hausstunde vor dem Abendessen, zur
heure der!:", wie sie von dem Absinth
heißt, den man aber in Lille nicht zu
trinken bekommt, herrscht in den Loka.
len an der Grande Place reges Leben.
Cs dauert, entgegen den französischen
Newodnheiten. bis 9 Uhr an, da es ein
Abendleben nach dieser Zeit in Lille nicht
gibt. Um 9 Uhr abends ist Schluß.
Kein Zivilist, gZeicbgilüg. ob männlichen,
ob weiblichen Kesclilechts, darf nach die
ser Stunde sein Haus verlassen. Tie
Posten der Militärpolizei halten jeden
Nichtsoldaten an. der sich auf der Straße
blicken läßt. Infolgedessen beginnt ge
gen 9 Uhr eine Massenflucht. Die Kaf
seehäuser leeren sich im Fluge, alles eilt
nach Hause, die Verspäteten oft im
Laufschritt. Von 9 Uhr ob trifft man
nur noch Offiziere nd Soldaten, nd
auch von diesen nicht viele. Die Bevöl
kerung ist verschwunden, die Straßen
sind verödet. Auf ihrem Postament in
mitten der Grande Place steht verein
samt .La desse', und über der Grand'
Garde, der alten Hauptsache, aus der
Zeit Ludwigs XIV.. steigt der Mond
empor und leuchtet hinein in bie leere
Stadt.
Wk arbeiten die Män
ner des Geistes?
Man kann es den Werken großer
Schriftsteller sehr selten ansehen, unter
welchen Schwierigkeiten sie entstanden
sind. An Werken, die uns leicht hinge,
warfen erscheinen, hat oft die aneMjche
Feile unendlich lange gearbeitet, bis sie
sich ans Licht der Welt wagen konnten.
,e grogim ivcyriftjlelter arbeiten oft
sehr schwer und mühsam. So ging
Gibbon, der berühmte Kcschichtsfchrei.
ber. oft stundenlang im Zimmer auf
und ab, bis er einen einzigen Satz im
Kopf verarbeitet hatte. Man kann es
auch deutlich aus seinem Tagebuche er
sehen, daß er an manchem. Tage nur
eine einzige Druckseite seiner Gescki,bte
fertigbrachte. George Lufion arbeitete
fast aus dieselbe Weise: Er schrieb keinen
Satz früher hin, bevor er ihn im Kops
nickt durch und durch gearbeitet hatte.
lonsseau gesteht in seinen .Belennt.
Nissen", wie mühsam ihm das Schreiben
geworden sei. und wie ost er die Neue
Heloise abgeschrieben und umaearbeitet
habe. Johannes von Müller lckirieb
ebenfalls nicht leicht, und da er sich ei
ne, kurzen Stiles befleißigte, so suchte
er bis Manuskript immer ans den klein
sttn Umfang zu reduzieren. Borne schrieb
auvktjl tawer und arbeitete e t einen
ganzen Tag an einem einzigen Satze.
Schwer konnte auch nur ruckweise ar
betten und war nie mit dein Keilen ser.
ti.' Goethe hinqegen kckried Lukcrft
leicht. Sinc meisten Werke sind so?ar
diktiert und überaus schnell vollendet
worden, .GLd von Beklick,inq'si".
Werther Leiden'. .Hermann und To
xclm find in vier bis sechs lochen
entstanden. Am leichtern von allen
Dichter hat wsi,l Lord Bhron gearlei
1 1: er üciciii-ite r.it nur und hat
t i'" m Tttttt tflü t'.'t
-
i von d't la:e be la Äpublique in I U. a. .Die Lut von Abdo!' in vier
i&imMtoJ&jmj& ,5?s .
ic.np? Romsnshrifk't'.lln, h'XW?2'.
rsrwvMt u
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132 l'tt d,k Seitsna.iult'? Ute
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