Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 15, 1918, Image 7

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Mir Rurm und Gurten
Der Wintcrgartc !m Steifer.
Wer einen Keller mit Heizvorrich
tung besitzt, die eine mäßige Ternpe
taliir ausrecht erhält, kann seine gärt,
tierische Tätigkeit, zum Teil minde
sicns, in diesem Keller während deS
Winters fortsetzen. ES ist nicht all
gemein bekannt, dafz es ziemlich ein
fach ist, manche der besten Gemüse
aus dein Freien in den Keller zu ver
Pflanzen und sie hier monatelang
wachsen zu sehen. So wird man die
im Keller gezogene Enöioie der
im Freien gc:vachsenen vorziehen,
denn sie bleicht in einem Keller ganz
von selbst und besitzt eine größere
Zartheit. Es ist nur nölig, die
Bilanzen, eh: der Boden hart gesro
ren ist, auszugraben und s,e in Kisten
im Keller eilizupjlanzen, oder es ge
niigt schau, sie aus den Fußboden des
iteller-J zu stellen und Erde dicht um
sie herum aiizichäusen. Aus dkse
.Äcise bchandett, wird sie bis zum
kommenden Frühsahr zu haben sein.
Ist der Keller hellt, muß .das Blei
chcit auf die übliche Ärt des Jjufam
menbindcnS der Älätter oorgenom
inen werden.
Tcr Lauch gehört der Ziriebelsa
milie an, obwohl milder an Öe
schmack. Ter Lauch erzeugt keine
Knollen, die Staude schwillt jedoch
an und bleicht, wenn mit Erde um
geben; es sind diese gebleichten Stau
den, die gegessen oder als Suppen
gewiirz verwendet werden; als letz
leres sind sie übrigens auch im grii
nen Zustande zu gebrauchen. Hebt
man die Pslanzcn samt der Wurzel
anfangs Winter aus der Erde und
versetzt sie nach Art der Endioie in
den Keller, wird man auf Wochen
hinaus einen Borrat davon haben.
Das Pslanzcn des Rhabarbers im
Keller ist ziemlich allgemein bekannt.
Eines ist dabei jedoch nicht zu ver
gessen, nämlich, daß es unprositabe!
ist, den Rhabarber vor Januar zu
treiben. Obschon es nicht absolut
notwendig ist, hält man es doch all
gemein für gut, die Wurzeln, ehe
man sie zum Treiben einlegt, hart
gefrieren zu lassen.
In fast allen Familien wird wäh
.end des Winters Petersilie und auch
Schnittlauch in der Küche verwendet.
Sie können den ganzen Winter im
Keller gehalten werden, wenn man
sie im Sxätjahr in Kisten oder Töpfe
verpflanzt. An einem sonnigen Kü
chenscnster gedeihen. . sie. jedoch . viel
leicht besser.
Taö Pichen deS Nindviehs
ist besonders wichtig, und dabei ist
rs eine bedauerliche Tatsache, daß
ei Gegenden gibt, wo diese Arbeit
sogar als eine entwürdigende ange
sehen wird und man cs nicht einmal
dem Dienstpersonal zumuten will,
sie zu verrichten. Andere betrachten
diese Arbeit als eine Zeitvergeu.
dung, die nichls einbringt. Dem ist
aber nicht so, denn es handelt sich
hierbei um die Pflege eines sehr'
wichtigen 5torperorganÄ, welches aus
das Wohlbefinden und die Leistung
des Siindviehs eine große Wirkung
ausübt. Zunächst ntuß auS Grün
den der Reinlichkeit verlangt werden,
daß das Rindvieh täglich mit der
Uardätsche tüchtig geputzt wird, da
mit sich keine Schmuyschicht auf der
Hatit festsetzt. Tie Anwendung des
Striegels ist zu vermeiden, da die
ser die Haut zu stark reizt. Bei
dieser Pslege kann sich auch keinerlei
Ungeziefer, wie Läuse, Haarlinge u.
f. w. auf der Haut festsetzen, welche
den Tieren große Qualen bereite
(Haarlinge, Schmarotzermürnter).
Wie man Nxndscheiben schneidet.
Die Skizze zeigt, wie man runde
Glasscheiben auf einfache Weise zer
schneidet. Man befesiige ein kurzes
Stück Gasrohr an der Drehbank und
schräqe das eine Ende zur einer ziem
lich scharfen Kanie. Der Winkel
kann nach innen oder außer, gebogen
werden, je nach der verlangten Eröße.
Tann bringe man da! abgeschrägte
(fnce zur Gluthitze, stelle fcaä Rohr
au' ein Ende und lege daZ Glas mit
ten auf das erhitzte Ende, wie die
Figur zeigt. Das heiße Metall wird
das Glas so brechen, daß man bei
nahe , vollkommene Rundscheiben er
hält.
Anl.z''i!tterung.
ilzz a.t eine r.iilje Mal cctfiit
iert, muß die Menge nach der tii
steuert und bem jeiociliacn instand
der Tiere selbst richten. ES fiibi
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Kühe, die stärkere Malzgabcn der
tragen können als andere, wag dem
beobachtenden Blicke deS Jllttcrcrs
und Melkers nicht entgehen wird.
Während der Zeit der höchsten
Milchcrgicbigkcit darf die TageSra
tion höher bemessen werden als Bet
vorgerückter Trächtigkeit, in welch
letzterem Falle man zu starkem
Fettansatz neigenden Tieren dieses
Kraftfutter besser ganz entzieht.
Endlich hat sich die Größe der
Äalzbeigabe auch beim Türrfutter
nach dessen Qualität zu richten. Je
besser das Heu ist, um so weniger
Malz soll und darf gegeben werden.
Liegen die Verhältnisse so, daß au
irgend welchen Gründen eine fläc
kcre Malzfütierung angezeigt er
scheint, so soll kein oder nur sehr
wenig Heu versüttcrt werden; wie
viel von letzterem zulässig ist, zeigt
die Bcschasfenheit deS Kotes der
Tiere an.
Konkreteboden im Echweinestall mit
transportablem, falschem Holz
boden bedeckt.
Der allerbeste, wenn auch zugleich
kostspieligste Boden im Schweinestnll
wird äuö Konkrete mit einem dar
übcrliegendem, transportablem Holz
ffjüUiLiij-LLLJ-ii i;
W
ßW'
SSkss-
boden gemacht, wie unsere betgegebene
Abbildung zeigt. Obwohl sehr hart
für die Füße der Tiere sind richtige
Konkreteböden für alle Schweine mit
alleiniger Ausnahme der Muttersauen
und jungen Ferkel doch' am besten:
für letztere .dagegen sind sie zu kalt
und zu feucht. Auch ältere Schweine
ziehen sich mitunter aus Kontrete
böden noch Rheumatismus zu. Um
diese Uebel stände der sonst in jeder
Hinsicht ausgezeichneten Konkretebo
den in Schweineställen zu beseitigen,
empfiehlt es sich, über denselben ei
nen transportablen, falscher Holzbo
den anzubringen, wie die Abbiloung,
zu der weitere Erklärungen überslüs
tg sind, zeigt.
Tie Quitte.
Eine viel zu wenig angebaute
Obstart sind die Quitten, die zwr
roh ungenießbar sind, aber sich wegen
ihres wundervollen Wohlgeschmacks
zum Einkochen vorzüglich eignen. Sie
werden wie alle anderen Fruchtgehölzr
gepslanzt, wobei sie zur Forderung
des Anwachsens kräftig zuruckgeschnti
ten werden müssen. Die unbedingt
nötigen Aoraussetzungen für emen g;i
ten Fruchtansatz sind ferner feuchter
und durchlassiger Boden, sowie war
me Lage. Einer großen Pflege be
dürfen sie sonst nicht. Um ihnen einen
zweckentsprechenden Ausoau zu verlet
hen, werden sie nur in den ersten Iah
ren regelmäßig geschnitten. Späte:
schneidet man immer nur nach Bei
lauf mehrerer Jahre das Notwendigste
heraus und entfernt besser zuweilen
einen größeren Ast, als daß man die
Seitenaste stutzt. Die Quitte erzeugt
nämlich ihre Bluten am Ende der kur
zen Triebe, die am vorjährigen Holz
sitzen. Außerdem sind Laub und Blü
tenknospen nicht zu unterscheiden. Um
sicher zu gehen, empfiehlt es daher, erst
nach der Blüte zu schneiden. Kalk
zugäbe zum gewöhnlichen Dünger und
ergiebige Bewässerung unterstützen den
Fruchtansatz.
Nutzen des Schnees.
Der Schnee bildet in erster Linie
einen Schuy sür die Pilanzeniveii.
Worin beruht nun der Schutz des
Schnees Ter Schnee ist ein ichlech
ter Wärmeleiter. Er hält deswegen
das Eindringen der Kälte zurück,
auf der anderen Seite dagegen ver
hindert er die Ausstrahlung der Ba
dcrnvärme selbst. Tie Ausstrahlung
der Bodemvärme ist theoretisch und
praktisch erwiesen. Ter Schnee wirl!
ebenso schützend ans die Erdwarme.
Ferner behindert er die Einwirkung
der Sonneilwärme, und letzterer
Umstand ist wichtiger al es erjchci
nen möchte. Es könnte dadurch ein
allzufrühes Erwachen der Pflanzen
aus ihrem Ruhestand, eine vorzci
tige Entwicklung derselben veranlaßt
werden. Spätere Fröste würden
dann eine .sehr verderbliche Wirku.z
aus die pflanzlichen Organe auszit'
üben imstande sein. Tie Schneedecke
wirkt demnach durch die , Ausglci
chung der Aodentempcratur sehr
günstig.
Ter Schnee ist aber auch ein ge
waltiger Uohlenjäuresammler. Er
nimmt nämlich sehr viel Luft an:;
im lockeren Flockenschnce ist neun
zehn Zwaiizigsiel der Masse Li,;r,
und dieser große Lujtgchalt ist die
Ursache der weißen Farbe des
SchneeS. Was nun die ungmiein
große Menge iohlcnsäure anbe
langt, so beschleunigt dieselbe die
Zersetzung der Mineralien. Die
meisten Felkarten, welche das Haupt
Material für die Vodmbildung und
jlan.-ennahrniig bilde, bestehe
vorherrschend an? Mineralien, die
durch kohlei'.jänrehaltigeS Wasser,
umgewandelt werden. Schncereiche
Winter sind deöhalb auch in dieser
j Hinsicht für die Pslanzenwelt und
im weiteren Sinne auch für die
Tierwelt von großem Vorteile.
1 Betrachten wir einen Sonnen
l strahl, der durch eine kleine Ritze
im Fensterladen eindringt, und er
freuen wir uns an den tausend und
abertausend glitzernden Fünklein,
die in ununterbrochenem Tanze sich
aufwärts und abwärts bewegen, so
würden wir wohl kaum glauben,
daß diese unzählbare U'c'enge Staub
atome für uns notwendige Humus
bitdner sind und in dem Haushalte
der Natur eine ganz wichtige Rolle
spielen. Dieser Staub gelangt na
mentlich durch Nigen und Schnee
auf die Oberfläche der Erde und
dient dort zur Nahrungsquelle für
Gewächse. Regen sowohl wie Schnee
wirken wie Siebe in der Almosphä
re, sie nehmen die Staubatome auf
und bcsreicn infolgedessen die Lust
von denselben. Unbewußt fühlen
wir diese Lustreinigung, sowohl im
Sommer nach (öewitterregen, wie im
Winter bei Lchncesall. Der Schnee,
respektive die einzelnen lockeren
Schnceslocken wirken jedoch viel bes
ser als Reinigmigssieti als die Re
geiüropfcn. Wenn der Dichter in
dein Schme nur das Leichentuch der
Mutter Erde besingt, so haben wir
realistischen Menscheiuilioer eine an
dere Ausfassung und preisen dcnseb
bcn als Tüngersaminli.c. Unterju
chen wir einmal mittelst Vergrößo
rungsgläser die Rückstände geichmob
zenen Sch..ces, so binden wir darin
alle möglichen Staubarten, ein bun
tes lLeiiiijch mincrgliichcr, Pjlanzli
chcr und tierischer Älleinteilchim:
Einzellige Algen, Pilzfadeit, mini
male Bruchstücke von Baumrinde,
Harz, Holz, Blälterreste, Tier und
Pflanzenhaure, Samenkörnchen, Tei
le von Jiisektenkörpern, Schmetter
lingöstaub usw.; diese vielartigett
Mischungen gelangen in den cinzel
neu Flocken zur Erde hernieder und
werden durch größeren Schneesall
abgelagert. Wenn die Schneedecke
nun schmilzt, so rücken die Teilchen
naher aneinander und bilden schließ
lich eine dünne Schtammdccke, eine
dünne Humusschicht, und diese be
dingt wiederum eine Vermehrung
derjenigen Stosse, welche zum
Pslanzcnleben höchst notwendig sind.
Ter Schnee wirkt aber nicht at
lein in der Ebene in der bespräche
nen Weise, wo'die Staubablagcrung
eine reichere ist, er wirkt ebenso aus
den Hohen der Gebirge.
Selbstgemachter Gährspund.
Einen Gährspund auö einer Glas
röhre kann man sich selbst Herrichten,
wie beistehende Abbildung veranschau
licht. Das eine, längere Ende der
über einer Spiritusflamme gebogenen
Röhre geht durch den Korkspund bis
in den Wein im Fasse und das an
dere, kürzere Ende reicht in ein aus
das Faß gestelltes Glas mit Was
ser. DaZ Wasser im Glase ist in
der ersten Zeit öfter, täglich oder alle
zwei Tage, später seltener zu erneu
ern. Der Kork ist fest einzutreiben
und muß gut um die Glasröhre
schließen. Man muß mit einem
Bohrer, der kleiner als die GlaZröbre.
erst ein Loch in die Mitte des Korkes
bohren und dann die Röhre ein
stecken.
NatioiialparkBesuche steige.
Der gesamte Besuch der amcrikani
schen Nationalparke im letzten Rech
nungSjahre war um L6 Prozent grö
ßer als im Jahre zuvor, und um 50
Prozent großer als vor acht Jahren.
Die einzige Unterbrechung im Stci-
gen der Besuche kam im fchicksals
Ichweren Jahre 1914 vor.
Gute Gescha isleitung, auch ge
schickte Preß-Kampagne und die
symathische Haltung einer Anzahl
Etseiwahn Gesellschaften haben
wahrscheinlich viel mit dem wachsen
den Zuspruch zu tun gehabt; aber sie
fanden auch ein Publikum vor, das
in zunehmendem Maße für die
Schönheiten einer größtenteils noch
uten!weihien jungfräulichen Natur
empfänglich war und die gesundheit
lichen Vorteile der Volks-Domäne
immer mehr schätzte. Gewöhnlichere
Sommerfrischen haben darunter auch
keinen Abbruch erlitten.
Obschon die großen Massen des
amerikanischen Tolles noch nicht als
Besucher der Nationalpark?, dieser
auesichlsoollen .Spielplätze der Na
tion , in Vetracht kommen, so Ware
es auch unzuirefscnd, vom Genuß die
ser Naturiumelk und EesundhettZ
horte als einem nur von der, oberen
ehiitnusend" geübten Vorrecht zu
sprechen. Der Äcsuch dieser Parke
ist schon ein rccht bedeatender gewor
den und steig! vvn Sommer zu Som
wer.
Offener Schreibebrief des
hhilixp Sauerampfer.
Mein lieber Herr Nedacktionär!
Es is gut genug.
t jede Siesen hat
ihr Gutes und
Schönes, so klehme
wenigsten! viele Pie
bcls, awwer wolle
Se mich plies ma
sage, was der Win
ter for gutes hat?
I ch kann es näm
lich nit sehn. Was
hat mer vom Win
ter? . Morgens in
die Früh, wenn mer aus sein Bet
tfchumpe duht, dann steppt mer au
den zZlohr, als ob mer auf en
Klumpe Eis steppe deht. Dann
schluppt mer schnell in feine Pehnties
un das fühlt, als wenn fe die ganze
Nacht in en Nefritfcherehter gelcge
hatte. Em Schul kriegt mer nach
den annere. Dann läuft mer in die
Kitschen for den Stohf zu leite, will
den Fahsett andrehe for den Kettel
zu fülle und find dann aus, öaß die
Peip gefröre is! Seil is mich
schöne Bescherung! In den Keller
muß mer dann, for die Peip auszu
taue un was das for en Schapp ist.
davon kann ich e Liedche singe un
mehbie ich komme später noch emal
darauf zurück, biekahs ich hen somm
Eckspierlenzes da drm.
Sobald wie die Peip aufgetaut
is, dann laust mer schnell in die Kit
schen un dort schwimmt der ganze
Flohr voll Wasser, genug, daß mer
in e schmales Bootche drin fahre
könnt. Sehn Se, der Trubel is,
mer hat den Fahfett vorher nit m
gedreht un das Wasser is alles eraus
gelaufe und hat die Sink, wo auch
gefröre is, iwwerschwemmt. Wenn
dann das Wasser all Widder auf
gedrickelt is, dann kann mer so lang
fam starte, den Kettel auf das Feuer
zu stelle. Das Feuer is awwer in
die Mienteim auch recht loh geworde
nn wenn mer dann aussinne duht,
daß keine Kohle mehr ins Haus sin,
dann fühlt mer, als ob mer profehne
Lengwitsch mhse sollt.
Da is for Jnstenz die Lizzie, was
meine Alte is, in tschennerell is se e
feclegute Frau, awwer wenn sie ebbes
gege den Strich gehn duht, dann
hat's geschellt un se duht reiteweg
von ihren Händel fliege. Da hen
mersch Widder emol; wenn ich dich
nit jeden Abend sage, daß du dazu
gucke duhst, daß Kohle ins Haus sin.
dann duhst du es vergesse, odder
mehbie du denkst auch, die Lizzie, das
is ja so en alter Fühl, die kann sich
ihre Kohle ja auch selbst hole. Die
Lizzie is awwer emal so dumm ge
wese, se is es awwer nit mehr.
Wenn mer dann die schöne Daun
kahling mit angehört hat und alles
enunner geschluckt hat. dann geht mer
in die Jahrd for Kohle aus die
Schett zu hole. Bis" mer endlich
durch den Schnob back un for
martscht is un mer kommt ins Haus,
dann is das Feuer all aus un es is
auch noch nit e Stickelche Wutt da,
wo so groß wie e Tuhspick is. Well,
dann heißt es, noch emal in die
Schett gehn un Holz hole. In die
Schett ,duht mer awwer noch ebbes
annerschter ausfinne un das is, daß
bifeids so e paar große alte Knorze
von Rutts kein bißche Holz mehr da
is. Als e Ruh! is in so en Käs
auch das Hätschet nit da un das muß
dann in die erschie Lein gesucht wer
de. Das letzte Mal hen ich es im
Keller gefunne un da war es ja nit
so schlimm. Ich hen also zum dritte
Mal seilen Morgen in die Kohl-
schett gemißt un ei teil zuh. das
Wuttfchappe duhn ich gar nn gleiche.
Biekahs ich duhn mich immer so viele
Schliwwers in die Hand un in die
Fieß pusche un se sollte emal meine
Hands seyn: an zeden Finger hen
ich wenigstens drei Korns un meine
Jnseit Hand is e rehgeller Korn
pätsch. Schließlich is awwer doch alles in
jf f. n fV'...- ; ?
cycyp: oas ACiicr is im mang, oas
Wasser duht beule un in die Kitschen
is die Temperetschuhr e arig mollige.
Als e Ruh! setz ich mich un strecke
mich, biekahs Se könne mich glauwe.
daß ich gut un teiert sin? awwer
tie Lizzie läßt dann Widder von sich
höre. Jetzt geh nor emal gleich an
die Stritt un duh den Seitwahk klie
ne, die Pickels an die Striet hen
schon all gcklient un es duht bei uns
gucke, als ob Wilde in unser Haus
lewe -dchte." Wenn ich schmahrt sin,
dann sag ich kein Wort un duhn
mich gleich mein Bruhm un meine
kleine Schossel tackele. Die Lizzie
watscht jede Muhfment von mich
un wenn ich nit e arig plessentes
Fehs mache, dann heißt es: Wenn
du mehbie zu teiert bist, dann sag
es nur, dann gehn ich an die Stritt
un fchosfele den Schnoh. Ich sin ja
c starke Frau un kann auch die Kält
arig gut siende. Es duht auch zu
dieNehbersch arig gut gucke, biekahs
die wisse gut genug, was ich for en
Lchsiebock "von en Hosband hen
Well, we.,n ich die Lizzie den Weg
lahke blkt duhn, dann duht es in
meine Jnseit beule wie alles. Off
5tohrs werd d,,nn der Schnee gc
schösse!! un wenn ich damit durch sin,
dann kommt mei Treckfest. Cehn
Se, daS is ein Kapittel von die ht
licht Winterschzeit, wo einiger Fühl
durchzumache hat, womit rch et
blciwe
Jhne Jhrn liewer
Philipp Sauerampfer.
Tmc ZZlZlljcbcr.
König Karl XII. von Schweden,
der bereits mit fünfzehn Jahren au
den Thron kam, ritt einst in Begier
tung seines Betters, des Herzogs von
Holstein, und einiger anderen Herren
seines Gefolges aus. Unterwegs stieß
die Gesellschaft auf einen Haufen
Bauholz. Der Herzog von Holstein
machte dem jungen Koma den Bor
schlag, zu versuchen, ob die Pferde
es wohl fertig brächten, über das
Hindernis hinwegzusetzen. Karl wa
sofort dazu bereit und wollte sogar
der erste sein, der das kühne Wage
stück bestände. Eben wollte er dem
Rosse die Sporen geben, als der
Graf Wachtmeister dem Pferde in die
Zügel fiel und den König mit den
Worten zurückdrängte: Sie sollten
lieber nicht da hinüberreiten." Der
Herzog von Holstein fuhr ihn zornig
an: Wie können Sie es wagen, dem
König in seinem Willen hinderlich zu
sein?"
Ruhig erwiderte der Wachtmeister
Euer Durchlaucht mögen ruhig das
Wagestück unternehmen, mein König
aber soll es nicht tun." Außer sich
vor Zorn fuhr Holstein den G
treuen an: Sie scheinen nicht zu
wissen, mit wem Sie reden." Das
weiß ich recht gut lautete die ruhige
Erwiderung, ich rede mit dem Her
zog von Holstein. Aber Durchlauch
werden sich zu erinnern belieben, daß
Sie mit dem Rate des König, dem
Grafen Wachtmeister, reden. Mein
Konig aber kann bei einem solchen
kühnen Sprunge das Genick brechen
Vielleicht denken Sie dann König von
Schweden zu werden. Das soll aber
nicht geschehen, solange ich Hans
Wachtmeister heiße." Da wendete
der , König fein Roß, klopfte dem Al
ten auf die Schulter und sagte:
Nein, lieber Alter, ich werde den
Sprung nicht machen.
In der Gegend von Missoula.
Tie 'neueste Berühmtheit unter
den Städten des Staates Montana
ist Missouta, und zwar deswegen,
weit es Amerika den ersten wclvlt
chen Vertreter im Kongreß gegeben
hat.
Missoula Ware auch ohnedies cm
interenantes Städtchten, das freilich
bis jetzt noch nicht vom Wcttruym
gekrönt worden ist. Auf der Haupb
tromscheide des Fetsgebirges tie
gend, wo die Hohen lehr schrosf von
den Ebenen aufsteigen, ist es eine
vorbildliche westliche Musterstadt, d&
ten Hauptmdustrie bis jetzt Bergbau,
Holzschlägerei und Viehzucht im gro
ßen Stite waren. Seit kurzem hat
es auch eine RübenzllckerFabrik,
und schon erhosfen die lokalpatrioti
schen Bewohner, daß es in naher
Zukunu zur Luckerstadt des We
skens" sich aufschwingen werde. Nun,
wenn dies mehr Zucker unter die
Leute bringen sollte, so Ware es je.
denfalls 'höchst wünschenswert.
Die Szenerie von Missoula ist ie
denfalls wundervoll. Neben ihrer im
dustriellen und landbaulichen Bedeu
tung ist die Stadt, die vielleicht
mancher Bewohner östlicher Gegen
den gar nicht auf der Karte finden
kann, auch eine Vertreterin geistiger
Kultur, entfaltet doch die Um
rersity of Montana" hier ihr er
sprießliches Wirken!
Auf das alles bilden sich aber die
Misioulaer 'jetzt der weitem nicht so
viel ein. wie auf die Erwähwng von
Frl. Jeanette Rankin als erstes weih
liches Mitglied des KongreswZ der
Ver. Staaten. Ganz streng genom
men, kann Missoula sie eigentlich
nicht beanspruchen, denn Frl. Rankin
wurde auf einer Weidefarm etwa
chs Meilen südlich von Missoulu
geboren; doch darauf kommt cö auch
nicht genau an. lchon wegen des
abelhaften Obst Reichtums vom
Bitter-Root-Tal wird Missoula wohl
nicht wieder vergessen werden, auch
wenn Frt. Rankin nicht die einzige
Henne im Korb" bleibtl
Der aericktliche Streit.
der in Philadelphia - zwischen der
irma Klaw & Erlanger und Vhu
bert Bros, weaen des Auftretens des
Komikers Raymond Hitchock tobte, ist
friedlich beigelegt worden. Nach dem
zwischen den beiden Agenturen getrof
fenen Abkommen haoe Klaw & Er
langer ihren Versuch aufgegeben,
Hitchcock zu zwingen, nur in ihren
hiesigen Theatern aufzutreten, und
der genannte Schauspieler wird auch
in einem hiesigen chudert-Theater
auftreten.
?kn ihrem möblierten 3im-
mer in No. 206 West 13. Straße.
New Nork. ist die etwa 5 Jahre alte
Frau Mary McGoldrick als Leiche
vorgesunden worden, der Körper
chrecklich verbrannt. Wie es scheint,
kam die Frau beim Versuch, das
Gas des Heizofens azudrehen, den
Flammen zu nahe. Ihr Nachtkleid
ma Tfeuet und die Aermste. die du
ctibiir in OKnmackü aetallen fein
rnuft, ttllit einen schreckliche Tod.
Kciuc Kuffchröbcn.
Vielfach findet man auf den Prä
rien westlicher amerikanischen Staa
ten, wie KansaS und Nebraska, run
de Bertiesungen im Boden, welche
man längst zu den bekanntesten Din
gen zählte, über deren wirklichen
Charakter jedoch man. sich völlig
lauschte, wie erst in allerjllngster Zeit
festgestellt werden ist.
Eine Generation um die andere
nannte, dies: Vertiefungen Büffel
Wälzgräben" und nahm ohne weite
res an, daß Büffel-Aullen dieselben
verursacht hätten, indem sie mit den
Klauen scharrten und die Erde
ringsum aufrissen, in häusiger Wie
derholung. Erst seit kurzem, und
noch nicht allgemein, weiß man, daß
diese Erscheinungen gar nichts mit
den Büffeln zu schaffen haben, son
dcrn Ruinen der Heime vorzeitlicher
Völker, welche lange vor den Jndia
nein in diesen Gegenden hausten, sich
hinter ihnen bergen!
Ueber diese Wölker es mag sich
,m ganzen um fünf handeln et
fahren wir zum ersten Maie näheres
in einer Abhandlung von Robert F.
Gilder unter dem Titel Qft-Ne
braska als Feld für Altertums
künde".
Man hat beim Graben in solchen
Vertiefungen Schädel und Geräte
gefunden, welche darauf hinweisen,
aß hier vor Zeitaltern Höhlenmen
schen lebten, welche sich halb-unterir
r.ische Wohnungen bauten. Das ei
gentliche Haus machten sie aber nicht
rund, sondern rechtwinkelig und nach
einem Grundriß, wie ihn auch viele
Häuser unserer Zeit aufweisen. Alle
diese Hauser waren in der Richtung
von Norden nach Süden länger. Der
Eingang befand sich stets gegenüber
oem Nordstern und ging durch ein
Tunnel, welches mitunter 60 Fuß
lang war. Alle diese Verließe, von
denen man weiß, wurden auf den
höchsten Hügeln an Fluß-Ufern er
baut.
Gewöhnlich wurden sie vier oder
fünf Fuß unter der Oberfläche an
gelegt, und meistens scheinen sie ein
Giebeldach gehabt zu haben; doch
hatten manche auch nur eine Be
dachung von Pfählen, die mit Gras,
Erde, Stroh oder Rinden belegt wa-
ren. Äile die Hau erdauer waren,
nach ihren häuslichen Gegenständen
zu schließen, verhältnismäßig weit in
der Zivilisation fortgeschritten: b?
sonders waren sie Töpfer ersten Ran
gcs; man tano tn den Woynungen
mindestens 160 verschiedene Muster
von Töpferei-Stücken. und viele der
telben wurden einem modernen Top
fermeisier Ehre gemacht haben. Und
das sind nicht die einzigen bemer
kenswerten Artikel, die man vorfand.
An manchen Stellen innerhalb des
Hauses waren besondere Gruben oder
Berstecke, in der Gestalt einem um
gewendeten Trichter gleichend, zum
Aufbewahren von mancherlei beson
ders geschätzten Wertsachen ange
bracht. Unter diesen waren Artikel
von Knochen, die durch Feuer gehär
tet waren und einen hohen Grad von
Politur zeigten; ferner kunstvoll ge
staltete Topfe, steinerne Pfeilkopse,
steinerne Messer mit vier Klingen,
Löffel aus Flußmuschel - Schalen.
Mörser 'und Mühlsteine, Stricke und
Schnüre aus geflochtenem Haar,
Kämme aus dem Geweih von El-
chen, und viele Bildnereien von
Lehm und Stein. Auch Dutzende
von Geraten wurden gefunden, von
deren Bestimmung man keine Ah
nung hat. Nicht alle Völker übri
gens, welche auf diesen Prärien
wohnten, bauten folche Häuser; min
bestens aber gilt dies von dem zwei
ten Volksstamm der vorgeschichtlichen
Siedler, während man von dessen
Nachfolgern absolut keine Kunde hat.
Professor Georg Willis
Betford von der Columbia-Uni-versität
starb plötzlich bei einer Vor
esung m der Kent Hall.
.Diamanten Jim", wie
James Buchanan rady genan
wurde, hat dem in New Fort ein
gereichten Inventar zufolge $1,219,-
809 hinterlasfen.
Beim Anspitzen des Blei-
tifts, den er gegen seinen Körper
hielt, stieß sich in New Brunswick,
I.. John Arm, ein neun Jahre
alter Knabe, sein Taschenmesser in
das Herz und war auf der Stelle
ot.
Der Misssissippi ist bei
Muscatine. Iowa, feit 20 Jahren
zum erstenmal so früh, wie in diesem
Jahre, von einem Ufer bis ans an
dere zugefroren. Im letzten Jahre
war der Fluß am 16. Dezember
ganz zugefroren. Man schätzt die
Dicke des Eises aus 3 bis 4 Zoll.
Jedenfalls dürfte es jetzt nicht lange
dauern, bis die Schlittschuhe herior
geholt werden, um dem Wintersport
huldigen zu können.
Eva Tanguay, die berühmte
Schauspielerin, hat sich in Chicago
von ihrem Gatten John W. Ford
cheiden lassen.
Bei Nimmersatt an der
russischen Grenze betragt der U.i
tcrschird zwischen Ebbe und Flut
der Ostsee 1 Drittel Zoll.
Wasser leitet den Schall
mehr al viermal schneller als die
Luft. ,
HemeklNliikIge
Papier Lampion fülle
man vor dem Anzünden mit etwas
Sand, der den Lichthalter umgeben
muß. Sie schwingen dunn weniger
und entzünden sich nicht so leicht.
Stark appre ierte Stosse
lassen sich schlecht mit der Maschine
nähen. Man kann sich die Arbeit
erleichtern, wenn man die zu nahen
den Stellen vorher mit Skife be
streicht. Unbenutzte Silber läuft
nicht an, wenn man es durck Bedecken
mit Mehl von der Luft abschließt.
Seidenpapier eignet sicovor
zllglich zum Abreiben von Spiegeln
und Fensterscheiben, die schönen
Glanz danach erhalten.
Wollene und seidene
Stoffe dürfen nie mit Chlor be
handelt werden, da der Faden hier
durch gelb und morsch wird. Dage
gen kann man sehr gut verwaschene
baumwollene Stoffe, um ie gttun
mäßig weiß zu machen, einige Mi
nuten in Chlorwafser legen, doch ist
nachher sehr gründlich naa)zufputen.
Nasses Pelzwerk darf man
zum Trocknen nie in die Kähe des
Ofens legen; durch die Wärme wird
das Leder hart und spröde und die
Haare brüchig. Die Näse läßt sich
leicht mit einem feinen Tuch oder
mit Löschpapier entfernen. Das
Trocknen geschieht am besten in ober
an der Luft. Anderen Tages klopft
man die Pelze leicht und tämmt sie
vorsichtig mit einem weiten Kamm
wieder ouf.
Mehlkleister kann man vor
dem Eintrocknen oder Sauerwerden
behüten, wenn man ihm etwas pul
verisierten Alaun und zehn Tropfen
Nelkenöl zusetzt.
Den S eise nr and, der sich
bei jedem Wannenbade an der Ober
fläche des Wassers an die Wanne
ansetzt, entfernt man am leichtesten,
wenn man nach Verlassen der Wanne
den Ausfluß öffnet und, während
das Wasser fließt, den Seifenrand
mit Hiise des Badewasscrs abwäscht.
Auf diese Weise wird ein Antrocknen
des Seifenrandes verhindert, welches
das Reinigen der Wanne viel mühe
voller und zeitraubender gestaltet.
Sommersprossen treten zu
rück, wenn man sie jeden Abend mit
Zitronensaft betupft.
Goldfischen erspart man
Krankheiten, wenn man eim
gemale in der Woche einige Körncn
Salz in das Wasser gib Sind m
Fische schon krank, so kann niai, ;
ost noch retten, wenn man sie eu,
Minuten in Salzwasser tut.
Weizenkleie ist ein g ;
Mittel, um Flecke aus der -a.,ix.
entfernen. Man streue die eiivus a
wärmte Kleie auf einen trocken..,
weichen Schwamm oder Lappen, un
man schnell wendet und an die
Wand drückt, die fleckige Stelle vor
sichtig damit abreibend. Wenn er
forderlich, zu wiederholten.
Regenschirme, die in den
Straßenschmutz fielen, sind durch
trockenes Bürsten kaum zu reinigen.
Man wasche sie lieber aufgespannt
mit lauem Seifenwafser spüle klar
nach und lasse, immer aufgespannt,
trocknen.
Bittere Medizin rümmt sich
leichter, wenn man zuvor ein Pfeffer
Minz-Platzchen auf der Zunge zertt
hen ließ.
Bet Waschschüsseln aus
Porzellan, Steingut, Fayence usw.
entstehen nach längerem Gebrauch
leicht rissige Steilen in der Glasur,
die sich mit der Zeit als häßliche
schwarze Linien markieren. Man
entfernt dieses Gitterwerk" leicht,
indem man das Gesäß mittels eines
Eßlöffels voll trockenen Salzes aus
reibt.
U,n Polftermöbe! und
Matratzen in Zimmern und
Schlafstuben auszuklopsen, bediene
inan sich eineS großen alten Bett
tucheS, welches natürlich noch nicht
zerrissen sein darf. Man tauche eS
in reines Wasser und lege es auf die
betrefsende Matratze usw., welche man
reinigen will, so daß womöglich auch
die Seiten bedeckt sind. Nun klopfe
man tüchtig aus, man wird bald se
hen, wie der Staub ins Bettuch
dringt, aber kein Stäubchen im Zim
mer zu sehen ist. Sollte der Gegen
stand, den man klopft, sehr staubig
sein, dann spüle man das Bcttuch
lieber noch ein oder zweimal in rei
nem Wasser aus und wiederhole das
Klopfen. Auf diese Weise kann man
auch in der beschränktesten Stadtwoh
nung seine Möbel und Matratzen gut
reinigen, ohne den lästigen und un
gesunden Staub schlucken zu müssen
und ohne das Nachreinigen der Wän
de und sonstigen Möbel, worau, sich
der Staub sonst massenhaft ablagern
wird.
Marmorzukitten. 9 Teile
sehr feines Zicgelpulvcr, 1 Teil
siebte Bleiglätte werden innig ge
mischt und mit Leinöl zu steifem Brei
angemacht. Die Bruchflächen werden
mittels eine! SchwammeS mit Was
ser befeuchtet, damit das Oel nicht
in den Marmor dringt, und ann
wird der Kilt aufgetragen und Bruch
und Marmorgegenstand fest zusam
maiitiuit.