Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 12, 1918, Image 2

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    fcüdtfk .
.nn
tägliche Omha Tribüne.
I
Der Carao.
Am Gennßmlttel entwickelt, er
zum BolkSnahruugSmittcl.
AIS die guten Aztelen dem zunächst
als Wunderwesen angestaunten Er
oberer Coriez ihr ongenehmes Äe
trank Cyocolatl (schäumendes Was
sei) darbulen, konnte der spanische
iKuier es nicht ahnen, weiches unge-
teure U)i&)td bannt der kommenoen
Allzeit zuteil waro. WsS waren wir
one Baumwolle und itaf fce Und
ohne liaiao, kann man heule schon
hinzujeen. Ter Eacao ist nicht
iner Venußinittel der begüterten
Stande, jonoern schlechthin Bolk
natzrungsniitiel geworden. Was
heute von der Baumwolle gilt, das
wirö ebenso einmal in gewiiser
Weise für den Eacao gelten, uns
dann werben die spaten Cntel jene
segnen, die heute von diesen als uftr
loe Kolonialschwäruier und entjeg
Jiche Kulturiemoe hingestellt weroen.
Tie ausgeöehnlen Pslanzungen,
die in der zwtjchen Guayaquli uns
dem Chmboraiio am e!avhang
der Corvilleren ndj erstreckenden, vom
Guahassluß durchzogenen Provinz
S.oi ilttos liegen, defchastigen sich m
erste: Linie mit Cacao. Ja, sie sind
mit über 12 Quadartkilometer Ea
caobaumlans (uns noch viel mehr
Kasfeeland) die größte Cacaopslan
zung der Welt, die den ameritani
jchen und europäischen Schololaben
favriken jährlich 2 Millionen Boh
neu liefert. TaS ist mehr als die
Ausbeute der ganzen Insel Martini
que. Diese folgt in Westindien nach
der allerdings weitaus am meisten
produzierenden Insel Trinidad, die
neben dem CaracaS-Cacao Benezue
Zas früher die besten Sorten lieferte.
Westindien - eS gab einmal eine
Zeit, wo, wie z. B. in Costa R:ca.
die Cacaodohne die umlaufende
Scheidemünze bildete ist auch in
dieser Beziehung sehr zurückgegangen,
L?älzrenö öcuaoor, vaö schon immer
xnit an der EpiZe der äSeltproouk
iion stand, mit wachsenden aptta
lien, wachsenden äZerleyrsmitteln .und
rationellerem Betrieb noch unzcheu
ren, geeigneten Booenreichtum zur
Verfügung hat.
Eine Cacaopflanzung gewährt meist
einen reizenden Anolick. Auf sorg
saltig geremigiem jooen ertzedea die
nicht allzu großen Baume (TYeo
droma cacao X.J , gleich der Baum
woue zu den (loiummeten gehö-
reno) über . glattem lamm eme
tcreue von trasug blaugrun glan
zenoen Blattern, die m der JugenS
gviogelb uns fast purpurn erscheinen,
ur Zeit der Blüte zeigt der Baum
lurzgeilielt an den Husten oder di
rett am Stamm siZende, zartrotliche
Blumen, lttecht sonderbar erscheinen
dann die Fruchte, die Zeugnis von
höchster Tnedtrazt ablegen uns hin
uns wieser sogar auö den obererdi
gen Wurzeiteiikn herausbrechen. Tie
Lecerjchüie der an den Stielen hän
oenoen, bis 2 Zentimeter langen,
an kleine Melonen erinnernden
Fruchte ist .zunächst grün, später
färbt sie sich auch blaugrun, gold
gelb, dunkelpurpurn bis braunrot.
D Bohnen selbst liegen darin, in
ein, wnszeS Mark gebettet.
Tie Frucht reift zu jeder Jahres
zeit, im allgemeinen aber hat man
. zwei, in besonsers günstiger Lage
orel uns ausnahmsweise sogar vier
Ernten. '
Es dauert alfo acht bis zehn Iah
re. ehe der Äaum Nutzen bringt, und
wenn die Pflanzung im Verhältnis
zu manchen anderen Culturen nicht
allzu vieler Arbeiter desars, so der
langt sie andererseits bei gutem, gern
vultanischem Loden, uns da sie leicht
Kranthetten ausgesetzt ist, viele
.Pflege uns stete Auiiicht. Tie reiz;
Schote zerplagl mit leichtern Geräuich
und verstreut den- Inhalt. Wenn die
; Frucht mit Sorgfalt gegen Lechadi
gungen mit der Palanca gepflückt ist
wird das reichlich Feuchligteit enthal
tende Innere auf einen niit Abzugs
rinnen versehenen gepflasterten IKaum
gelegt. Der die Reime zerstörende
Gärungsprozeß, das . .Rollen", lei
nigt auch die Bohnen, die dann trock
nen müssen, zu welchem Zweck man
sie auf den Patios, auch wohl auf
Bambusunierlage ausbreitet. Schließ
lich werden sie abgerieben. Moderne
Methosen werden s:ch wie Leim ila
fee mehr uns mehr einführen. Zu
weilen .tont" man die Bohnen auch
rot mit Ziegelstaub; manchmal rottet
man sie gar nicht und trocknet sie
gleich nach dek Ernte, wodurch sie
fchönftnbiz Heller, aber bitierer blei-
den. Emeralöas tst ziemlich klein
bohiiiger, gcrotteter Ecuadorcacao,
titv.') ist üuagaguil. Cacao gerctle
tes Ecuavor-Produ!!. das aztzpliU
ter, fpii und braunrot erscheint.
So gibt es eine Menge von Sorten.
F?znrLiidim i Rnßlgud.
Zu Titälau wurde die erste rus
stich polykcchniZche Frmlcnhochsckiu
h clezriiiidct. Tas Jnststut zerfällt
in zwei Abteilungen, ein? Jnze
nieur- und ein Ärchitcktur'Abtei
lunz. Zum Nektar wurde vom
Pro?rs'o:en.5!oLi,'z:um Prof. Ei
ck:uvaid gcivühlt. Gleich in den
ci ;"ä?n Tszeit traten über vierhun
dert. 0t2'um cli Siudenünncu in
die Hochschule ein.
MeriKaulschks Gel.
Lei Tampic, und Tnzpu finde sich it
reichsten Lager.
Die wichtlgitcn merilanischen Oe!
fcldcr dcsinden sich auf öi?r Oslkuile
lil den Staaten Taiiiaulipas uird vo
sonders im Staate Äcracruz ungo
sahr bei Tantlcg und Tuxpan. Tcu,
j)cld von Tampico erilrectt ich aus
Ut Nord und üuö eitc des Pani,co
slusjes von LamosunS Lianos bis
ampalachs noroieiis uns von
pila bis Salvasuchi sudjeits. Tas
oclö von- Tiii;'ait uinsatzl lajmaui
xas, Ainallan, X'oä SJacaiijoS, ücrro
Äzul, öurbtero und andere Biiijuit
gm. Es gibt zerzireule Lelvottom
pleil auch an ailöeren Stätten im
Etaale Keracruz, bcioni'ers in den
Kantonen Ozuluarna, Taiitoynca.
Eyicontcpcc, Tuxpan, Papanila und
Ialaiicingo. Auch in den Staaten
San Lins Potoji, Pucbla, Tavasco,
sinöen sich Oetvortoiiiineil, aber der
weit ubcriviegenöe Teil Oel komml
aus den oorgenannlen Städten.
Tas vom Tampicoselo koiniiicnde
Lei, ist von geringerer Güte als das
des südlicher liegenden Tuzpaniel
des. Das el ist durchgängig veo
hältmätzig schwer in deii nördlichen
ezirten, wahrend in den südlichen
es als Reget leichter und deshalb
wertvoller ist.
Tie Oelgescllschaftm verhandeln
irn allgeineiiien lil den Elgeiitu.
mern des detrciieiiöen iOeUanoes, t)i
rett oder durch Vertreter, die mu
cinem Betrag in üiiliiiljsion oder
mit Prozenten der Erzeugung bc
zahU werden. Ärunöilucte werden
in der Siegel auoschlieizlich zur vlai
smöung Von Lei und Gas gepachtet.
Tie Eigeiitiilner dehalleii sich 5 bis
15 o. H. als Abgabe aus der Erzen
gung vor. Ter Z'iejt jällt den "Mic
lern zu, die hieraus auch alle Äe
triebsausgaden bestreuen Nlujjcn.
Tie Mieter erhalten den erfordert!
chen Grund zur Ausrichtung von
Gebäuden uj:o., müen aber den
ous dem Eigentum als Folge des
Petroleumbeirieds verursaateu Scha
den erjlatten. Mietsverträge werden
eingegangen siir einen Zeitrauin
von vls 30 und bis zu bO fuh
ren, indem die Miete nnt einem ge
wissen Betrag für den Hektar und
das Jahr einrichtet wird. Tie
WNetsavgabcn find verschieden m
den einzelnen Bezirken und wechseln
zwischen 1 bis IM) Tollar sür oen
Hektar und das Jahr. Wenn die
Erzeugniig sichergeiieüt ist, hätt
meiiienS Sie Entrichrung der jätzrll
chen Abgaben, die mu einem gewis
jcn VoinlMioeMeU der Erzeugung
erstattet werden, auf. In den Ber
trägen findet man im allgemeinen
eine Klausel, nach der die Bohrun
gen von 1 bis 5 Jahren nach Ein
gang des Vertrags ms Werk gesetzt
werden. In einzelnen Fallen werden
Grundstücks gekauft, in der AUge
meinyeit jedoch gemietet. j
Im Tuxpanfeld benutzt man für
die Oeldeförderung nach Tuzpan,
wo die Berlaöung auf Schisse itatt,
findet, beinahe ausschließlich Rohr
leitungcn. Auch von den Oelseldern
bei Ehinarnpa, Tepelate, Eerro
Azul, Patrero dcl lano usw. bis
Tampico geht das Oel durch Rohr
leUungen. Tiese haben eine Tute
von L bis L Zoll und m Zwizchen
räumen sind längs der ime Punw
stationen ausgestellt, die das Oel in
Bewegung halten. Tas Lel von den
PamicaTopilafeldern wird aus
leichtern den Panucoslusz abwärt
nach Tampico besördett, wo es in
die Oelbehülter ubersuhrt wird, fci
die Verladung auf Schiise stattfinden
kann.
Tie größten Oelgcsellschaften sind:
Tie Eagle Oil Eoiitpany, Pierce Oil
Corporation, Mezican Oil Company.
Huasteca Petroleum Co., East EoaZt
Oil Company, Penn. Mex. Fuel
Company, The Tezaö Eompanu os
Merico und Standard Oil of !em
Jersey.
Tie Eagle Oil Company, Pierce
Oil Corporation und Huefteca Pe
troleum Company beZitzen Oelrasft
kierien in Tampico, und die Tczas
Company of Mexico will in der
nächste Zeit ebenfalls dort eine
Naisincrie errichten.
molth uberschiitzt".
Ter Generalfeldmarschall war
schon als junger Offizier ziemlich
schweigsam; sein Bruder Adolf dage
gen glänzte im Gespräch durch Leb
hzftiakeit. Ein Jugendbekannter der
beiden war, wie die Slraßburger
Post erzählt, der spätere Führer der
schlcswig-holsteinischen Bkivegung,
Wilhelm Hartwig Beseler. In eimi
Unittbaltllnz mit ihm äußerte Adolf
o. Mollle: Tu denlst wohl. Hcllmut
sei ein Schaskopf. weil er so wcniz
spricht. Darin täuschest du dich aler;
der ist klüger als wir beide zusam
inen." Leseler ' vergaß nieste Wort
nicht. In den siebziger Jahren, als
er Kurator - der Universität Bonn
war, besuchte er Moltke während der
Herbstmanöoer in Brühl ur. erzählte
ihm scherzend von der Aeußerung fei
nei LruderS Adolf, daß HeLmut kein
Sckafskopf fei. Ganz ruhi und
ernst erwiderte Moltle: .Ja. za, ich
weiß, mein Lruder h?t mich immer
Scrfchädt.'
Der ZNüUelmer.
G ,
Industrielle Verwertung der Abfall
flösse wird allgemeiner.
Im Müllkasten eines amerikani
schen Haushalts verkommen mehr
Nahrungsmittel, als genügen wür
den, um zwei Familien in Frankreich
zu ernähren, hat vor einigen Iah
ren ein französischer Schriilslellerer
klärt, der sich studienhalber in den
Bereinigten Staaten aufgerollten
hatte. Ganz so schlimm ist eS nun
heutzutage nicht. Dasiir sorgen
ichoit die hohen Lcde.ismittclpreiie.
it Portionen auf unseren Tellern
sind kleiner uns diese reiner gewcr
den. Hund und age knabbern
i,eu!e an nochctt, wählend sie jru
her sich an gulern leiche pslegen
lonnlen. SeLt iiecer, aioauen,
X'niz und ähnliche Eilige, die sonit
nur Avnehmer unter der ärmeren
Bsvöllcrung fanden, zahlen heule zu
oen eaeroiiien aus dem Mische man
a,es wohihaoensen ldiannes. Aber es
mö Nicht allem werioolle l!,'ah:ungs-
Mittel, die im Ätulllaslen dein Ber
derben preisgcgeoen werden. In
emem Feldzug ur gründlichere Nug
oarm.chiing des 'üüis weist da
Ääerdaudcparlemcnt daraus hin, datz
vieler eine wertvolle Quelle von
eiistossen und u,germaler,al dar
nun, welche beide legt in der ganzen
-aselt soviel gcvraucyl werden. Eine
ourchscyniltlmie Ladung uiiull ent
halt zwei Prozent gelljloif uns
zwanzig Prozent Z.ant-!ua!tanoS'
imerial, welches ein anerkannt wert-
voller Tunger ist. Es mag sonder
dar lauten, t aber gleichwohl Tat
jache, dag z. id. die Ehmeien uns in
der fhjiemalischen Berweiidung aller
jclcher Abfalle weit voraus sind. Im
Hierhin kennen aber auch wir unS
einiger nicht zu unierschaLenoer Lei
stungen auf diesem Gebiete rühmen.
So wurden mehr als Prozent
des im !vietal!y'.mdel der Bereüiigien
taalen in Betracht kommenden
ttupiers aus fortgeworfenem Altme
tall wieder gewonnen. Tie gleichen
Ziffern für $ml und 20, sür Blei
11 und sur Zinn 2ti Prozent. Die
Wiedergewinnung von Zinn aus Al:
metall, besonders aus alten Biech
buchen, ist eme noch ziemlich neue
Industrie, die jedoch bereits jahrlich
gierte von über tzÄMXX) erzeugt.
All dieses Material wurde vor we
nizen Jahren noch alS wertlos" fort-
geworfen. Bon .ampenwpüe-wird
mausig verächtlich gezprvu)enf. und doch
ji sie ein Hanoelsprodult von gro
kein Wert und Nutzen. Tie Nach
trage des Auslandes ist so slurk, daß
die jahrlich verbrauchten Borräte vie
ler Art Wolle in den einheimischen
Fabriken im Jahre IM von 63,-
auf 5ü,b'21,0üJ PzunS zu
rückging, wahrend der Aervrauch von
echter Wolle gleichzeitig von 330,
179,000 auf 474,751,000 Ptund
tieg. Taß in europäischen Ländern
unter dem- Zwange der durch den
lrieg gefchaftenen 5!o:lage die Aus
Nutzung und Perwertimg von Absall
stofzen' eine beträchtlich höhere Stufe
wie in unserem von der Natur so
reich gesegneten Lande erreicht hat.
bedarf kaum besonderer Erwähnung.
In Deutschland werden Kirsch- und
Pslaumenkerne gesammelt, um ihnen
das darin enthaltene Oel zu enlzie
hen, Kartosselschalen werden zu l3iei
futter verarbeitet, Lindenblüten lie
fern einen erträglichen Tee, alle
Lumpe werden nach ihren Bestand
teilen sortiert und bei der Herstel
lung neuer Stosse verwendet. Tie
ärmeren Schulkinder in großen
Städten gehen wöchentlich von Haus
zu Haus und sammeln Knochen ein,
damit Fett aus Cienn gewonnen
werden kann. Tie Kinrer tragen ein
Abzeichen und erhalten 5 Pfennige
sür jedes Pfund abgelieferter jlno
chen.
Wortspiele.
Der Lollswitz übt sich gern in
Wortspielen, indem einem Manien
oder einer Bezeichnung durch eine
kleine Beründerung ein anderer
Sinn unterschoben wird, der besser
zur Sache past. Als in Tübenöors
eine Fliegerslation errichtet wurde,
nannte der VolkZwilz da -.ycij
Flüzcdorf". Ter bekannten Wurst
sorte, der Eervelat sagen viele .Sa-
du-da." Tie legende ist in mancher
Augen eine Lug.Enle". Ter Ba
riton ist dem Barry ji Ton". Ei
ne kariüsielsorte heiht "Maitium bo
iium t großes Gut), Las Bolk abir
nennt sie ,,2it'agebo!zne", was ja auch
zutrissr. Tem Sekretär, einem ka
jlcnäynlichen Model, jagen viele
nicht mit Unrecht Sccklilär", da in
demscloen Geiöbentel ausbcwahit
werden. Und mancher PercinS'Äl
tuar wird schon selber bei mühseli
grr Protokollarbeit geseufzt haben:
Ach du Narr". Tan die nzluenza
gelegentlich blos Fulenzia" ist, er
jcheint glaublich. AlZ in Basel LsZ
erste nach dem Henncbique'Tyslem
gebaute Haus zusammensiel, nannte
man eZ .Hebenit-Sysiem". Wenn
der DolkLmuüd auZ dir LehrerSy
de dn Lehrer sy "oie und
auZ der Jivilschule eine .Zuviel
schuld macht, so ktisst er nicht nn
mer daneben.
Die Schweizer Armee.
Legt neuerdingK großen Wert aus tur
erische Uedungrn.
Schon die triegstüchtig;n Böller
des Altertums haben ihre eere durch
körperliche Uebung geuahlt und in
der Forderung der ieratt, Gelenkig
teit uns Ausoauer ihrer Krieger die
notwendige Grundlage für die etgent,
llche miiiiäriiche chIung ei.t
So wurde z. B. in den rönujchen
Legionen ein si)stematicher turnen
scher Unterricht betrieben; die Xriegel
lagen eisrig Leibesübungen aller Art
ob, und von den belannien latkinl
schen christsielirrn vernimmt man.
weich aunerorsentliche lvlarch uns
Gezechtslelstungen lttomS iegreiche
Gruppen volivracht haben. Tatz eme
möglichst alle.lie körperliche Aus
bildung des UiSehrmannes ein elemen
mreS EisorderniS der Ariegoluchllg'
leit einer Truppe ist, wurde im Lause
der Zeit in allen modernen Armeen
anerkannt uns wir o durch die Er
fahrungen des gegenwärtigen itne
gcs vollauf beslaiigt. Ter moderne
öirieg ersotd,crt lviunner von torper
lichcr uns geistiger klarte uns BZt-
derstandstrast. '
Für ein BolkZheer, das, wie die
schweizer, jche Armee, sich aus den
Angehörigen aller Stande und Bolts
klauen rekrutiert, biloet eine all-
sctiige körperliche Ausvildung nchl
nur ein GriorderniS der millturlichen
Schulung, sondern auch , ein großes
Gut jur die zeu jueoiicher Arveil
uns Enlwiülung. In einem geun
den uns gut durchgevildeien örvrper
wohnt, pjiegt man nach einem alun
Sprichwort zu lagen, auch eine ge
sunde seele, wohnen HJiut, Sicherheit
uns Selbpoertrauen. '
Tie turneriichen Uebungen, in
lvelchen wir ein erprobtes Mittel zur
Erreichung der erten Ausoiioungs
ziele der Truppe ervliäen, dezweaen
tm besonderen die Erzulung einer
möglich,! hohen Gewandtcit des
itoipers und oie sichere Beherrschung
seiner Bewegungen, die Anerzicyang
einer guien männlichen Haitung im
Stehen und Geycn, Lie Forderung
der Ausdauer uns der tvrxelüacn
Widerjtandöjahigteit, die Äu-oiiOung
des itnuies uns raichen untichiaiic,
des ewnoerirauens uns der Ger
pesgegenwatt. a eme ' oiqt ail
seinge Au-Otldung des Körpers uns
LeteS eriuycungLgcinlliz nicht allem
burcq rein miitiuHfaje ucvungen er
reicht werden tann, ist dem il),!ema
tilgen Turnuniecrich! in d?r schwel
zer Armee im Laue der Jahre ver
mchne Ausmeitiamtcil geientl mor
den, namentlich seitdem durch die
neue lvllliirkrganliaUlln von ltiui
Dit Tauer der tneuuicnichuicn ver
längert worden ist. Allein die P,lge
der körperlichen Ausbildung bieiot,
wenn der allsgeoucele itceitat aus
der cchule entianen wird, der pri
vaten Jnitiauv'. üverlajien. Ifitcht
selten huren damit die tyitemaiijchen
Leibe-uoungen aus, weiche zur die
Stählung des Körpers jo notwendig!
sind. Leider ist die Zahl der Wehr-,
manner, die mioige .hres BeruzeS
oder durch andere Abhaltung oder
einfach weil sie zu bequem dazu sino,
die Zcörxerpjiege im Zivilleben ver
nachlässigen, immer noq grog. Wah
rens des kurzen jährlichen wieder
holungekurses blieb für einen shste
manzchen Turnunterricht nicht genü
gend Zeit übrig. ES war unmöglich,
das körperliche Training in dem
Maße zu betreiben, wie es sür ,kic
Ausoildung der Truppe gewünscht
werden mutz.
Ter längere Ablösangsdienst bat
oie TruppkNleüimg vor die Möglich
keit gestellt, im Auszug und auch in
der Landwehr ein imihodizches T'.ai
ning der Maniijchast durausühren.
Ais nach den' er'ien lllconaten der
Grenzbejetzunz der soldatische Schliff
bergqieilt war, erhob sich das Pro
blem, wie die Truppe außer den mi
litärifchen Uebungen zwectmäsjlg und
nutzbringend beschäftigt werden konn
te. Tie Einfühlung eines regelmä
ßigen Turnunterrichts lag nahe, ein
mal aus dem schern erwähnten Grun
de einer möglichst allseitigen körper
iichen Ausbildung und sodann ouch
deshalb, weil Abwechslung im
Tienstbetrieb zur Hebung und Aus
rechterhaltung der Dienstfreudigkeit
geboten erschien, wenn die scharfe
Waffe des Drills infolge zu häufi
gcr Anwendung nicht stumpf wer
den sollte..
Bei der Truppe selbst ist dieses
Wedürsnis empsansen worden. Man
kam schon früh zu allerlei Lersu
chen, das Turnen während und au
Kerhalb des Dienstes zu Pflegen.
Nach und nach mußte danach getrach
tet werden, das richtige Verhältnis
zwischen militärischer ' Arbeit und
Lieser Veschästigungsart herzustellen
und in diese selbst eine zielsichere
Methode zu bringen. Systematisch
werden nun solche Turn-und Zkamps
spiele in den meisten Verbänden be
trieben, und sie haben überall bei
den Truppen grcszen Anklang ge
funden. Tas Tanseriptalpha-
bet hat allein 31 Konjonanten, die
Sprache selbst hat in der Teklama
tion 8 Nasu-.
In Europa wächst nur eine
Palme wild, die Ehamacrops hu
miliZ.
Ei zvitwenrlng.
An der Asche des Mae wurde er
hergestellt.
Tie französische Zeilschrist La
nature dcö choseö" erzählt mehrere
Peispiele von ganz eigenartiger
Perwcndung, welche die Asche der
in den Krematorien verbrannten
Leichen oft findet. Jil den meisten
Fällen spielt die Liede zu den To
len eine aut-jchlaggebcnde Rolle.
So hat vor einigen Jahren öi
Herzogin von Tesjun, die als be
sonders extravagant bekannt ist, die
Leiche ihres Gatten, den sie ab
göttisch liebte, verbrennen lassen.
Tie Asche wurde dann von dem
Chemiker Tr. Ncunier durch ein
chemisches Persalzren auj eine kleine
TosiS seinen PulvcrS reduziert.
Äit groben Kosten lieg sie nun die
Äsche ihres Gatten präparieren und
durch einen chemischen Prozeß in
eine blaue Masse uiuwandeln, die
den Schein eines Edelsteines halle.
Ta sie beabsichtigte, die sterblichen
Zieste ihres Gatten stets bei sich
zu tragen, so lieg sie den blauen
tcm von einem geschickten Ju
wclicr in einen Ring sassen, den
sie beständig als Witwenring am
Finger trägt. CZ ist wohl der
eigenarligste Witwenring, der bis
her je von einer Frau getragen
ivurde. Zu erwähnen ist noch, daß
ihr Gatte in seinem Testament den
Äiiiich aussprach, veroraniit zu
iverden, damit seine Gattin die
Asche seines Leichnams stelS bet sich
haben könnte. Ttich die obige
Nussührung erfüllte die Witwe
seinen Wuni'ch buchstädlich. .
Tie Zeitschrift erinnert dabei an
einen historischen LZorsall, der sich
vor mehr als 2U0 J''rm ereignete
und der mit dem eben erwähnten
eine große Aehnlichkeit hat. Ein
lWann, der in der Geschichte der
modernen Glassavrikation die her
vorragendste Nolls spielt, hat die
Asche seines Leichnams in öhnli
ckcr Weise verwenden lassen. Es
ist der berühmte Alchimist und
Glaöliinsllcr Johann Uiinkel, der
im Jahre 1702 starb und der noch
heute als chöpfer der modernen
Glaskunst gilt. Tie berühmten
farbenprächtigen GlaSbcchcr auS
dem Ansang des 1. Jahrhundert
stammet entweder von ihm selbst
oder lind von seinen Schülern her
gestellt worden. In seinem Testa
niente bestimmte nun der jliinstler,
dasz seine sterbliche Hülle verbrannt
werden sollte. Zum Andenken an
seine Verdienste um die Glaskunst
ollte die Familie aus der Asche
des Künstlers einen Familienpokal
herstellen. Einer der besten Schü
ler des Künstlers wurde mit dieser
Äusgabe betraut und sertigte ' ouS
der Asche ein Glas an. das an
Schönheit mit den Erzeugnissen
örs Meisters wctteisern konnte. Ter
Pokal wird noch heute in der Ja
inilie des ilmifilerS ausbewahrt und
bei sestlichen Angelegenheiten be
nicht.
Sächsische Gardctruppcn.
In ganz Europa waren die
(?ardctruppen berühmt, die sich
August der Starke geschassett hatte,
denn sie übertrafen an Pracht selbst
die französischen. Sie waren die
eisten Gardctruppen im modernen
Sinne, allerdings mehr bestimmt
dem Glänze des Hofes, als im
Ernstfälle zu dienen. Es waren
die Chevaliergarde, die Grands
Äouöquctaircs zu Pferde, dieGre
nadicrö zu Pserde, die GardcZ du
Corps und ein Bataillon Lcibgre
nadiere. Tie Eskadron der Che
oaliergardisten wurde 1704 gebil
det. Sie bestand ursprünglich aus
00 Ossizieren unter einem Oberst,
wurde aber später aus 200 Mann
vermehrt, von denen jeder adlig
war und OssizierSlang hatte. Ihr
Etat betrug 72,000 Taler. Sie
trugen Lcderkolletts mit Gold und
violett und mit Goldtressen ge
zierte Cupraweslen. Eingestickt wa
ren die Worte: Jchova verillum
meum" Gott ist mein Feldzei
chen. Auch die Grands Jousque
tairs, in Stärke von 100 Mann
waren adlig und hatten den Cha
rakter des Leutnants. Sie trugen
Paillc'siollettZ und rote Suprawc
stcn mit Cilbertrcsscil. Bon den
Grenadiers ä, Cheval gab cZ zwei
EskadroiiS in rot und blauer Mon
tur. Tie reitenden Trabanten,
GardcZ du Corps, die unter Au
gust vom Herzog von Sachsen
Äeinensels kommandiert wurden,
waren in sechs Schwadronen ringe
teilt. Ihre Uniform war karmoi
sinrot mit hellblauer und gelber
ordierung. Sie trugen rote üil-
rasse, die bei den Ossizicrcn ringS
herum vergoldet waren und in der
Üiiltc, wie bei den Preußen, eiucn
goldenen Stern auswiesen. Unter
einem natürlichen Sohne Augusts,
dem Eroicn Nulowsky, stand das
Bataillon der Leibzreiiadicre, das
wie die langen Lierle" Friedrich
Wilhelms I. von Preußen aus den
größten Leuten der Armee li.stand.
Tie Montnr war zitronengelb und
penaau mit silbernen Borden. Au
ßerdcm werben gelegentlich Schwer
zergarden, sz bet dem Einzüge m
Kraka, und öfter die sogenannten
Janitscharen erwähnt, die ganz in
Loldbrekat gckleicet weren.
golzbautcn.
Interessante ölariiöle im Lern Ob.
' land gesunden.
Forschungen Übet die in Holzkcn
siruktion aufgeführten Wohnvauten
oei Beiner Oberlandes hauen erge
den, das das Schnzlerdors Brtenz
geradezu als Raritätenkammer gkl
len uns in dieser Hinsicht weit her
um bekannt werden darf, damit
diese, seine eigenartige Sehenswür
digteilen, die levermar.n elwaS zu
sagen haben, fortan dem Berbicnit
naq gewürdigt werden. DaS In
terlalen benachbarte Habkern nimmt
allerdings für sich den lttuhin in An
spcuch, einen noch zwei Jahrhunderte
ins llliittelaller reichenden B!ohn,,g
ausweisen zu können. llltatlen-JN'
terlalen selbst hat unmittelbar bei
samincnstehend eine hochmteressanie
uegcnüberstellung von Ständer und
Blockbau in dem viel gemalten uns
photographierten ÄaktenwirtLhauö
,Lum kühlen Wein" mit Tavernen
schild von lCüü. Sein Gegenüber
it ein sogen. Fradenhaus, dessen
Zimmermeiiier, wie manche im Ober
land, jene Kunstrichtung der lttenaif
sance, an HauSaisadtn spottende
oder mißgestaltete Gericht a ta Bas
ier Lvlienkvnig (spater die berühm
ten BöctliniraLen oer iiunsthalle) an-
zubringen, auch am Holzbau zur An
j wenoung brachten. Das Oderhaeli
hat vielleicht auf den befruchten
den Einilutz feiner dreibigjahrigen,
enorme Summen einbringenden öiri
Ztallmdustrie hin (1711) einen
eigenen Holzstil entwickelt. Metrtn
gen besitzt außerdem mit Thun eine
malerische Schugenlaube alter Zeit.
anoerneg kann tm Nueoihaus
den weitaus kunstreichsten Holzbau
des Oberlandes zeigen. Adeibooen
weist das Haus Pierren mit vollstan
dig erhaltenem Schmuck einer llteihe
bon Freunden und Verwandten ge
Nistclcn Schlissscheidleiit auf, zu wel
chcm Gstaad unterm Bahnviadukt ein
Haus mu der dilligeren Nachahmung
bieier HauSzierde m Terpentin-Krei
lemanier jiellk. DaS Simmcntal,
weist neben feinen wundervollen
Holzbauten in Erlenbach und 215, in
mis zwei Holzschlochen aus, das eine
in Latligen-pikz. einst Jagdhaus
der Herren von Erlach, und den der
Barokzeit angehörenden reizenden
lg des einstigen Landvenners Jo
neli bei Weiizendurg-Enge. Ortgi
nelle Speicherbautcn sind in Böni
gen, Meritgcn, Hilter ingen und
Aescht zu sehen. Brienz dagegen hat
in seinem ältesten Torzteile an der
Oberdorfgasse und den sie schneiden
den Seitengassen gleich dreizehn
Wohnhäuser, die sich durch die an
der Schauseite angebrachten Jahres
zahlen untrüglich als dem XVI.
Jahrhundert angehörend dokumentie
ren. Einen solchen Reichtum an
Denkmälern früher schweizerischer
Holzarchitektur hat .'kein zweites
Oberländerdorf aufzuweisen. Viele
unter ihnen, wie Meiungen, Feuti
gen, Grindelwald, Merligen, Ober
hosen und andere sind ja bekanntlich
einige sogar mehrmals im
Mittelalter und in der Neuzeit von
verheerenden Feuersbrünsten heimge
sucht worden. Diese jüngsten Fest
stellungen über Brienz lassen es als
dringend geboten erscheinen, auf die
genannten Baudenkmäler ein wach
sames Auge zu haben.
Tie älteste Militärmusik der Welt.
Eng verknüpft mit der Geschichte
dcS Ligraincr Jnjanterie'Negimems
üo. 53 ist die Errichtung der älte
sten Militärmusik durch den ersten
Inhaber dieses lliegiments, den Ma
lor ranz reiherrn o. d. Trenck.
Am 27. Mal 1741 spielte diese erste
Milikärniuzik der Welt zum ersten
Aale. Ganz Wien, mit der jeaiie
rin Maria Theresia an der Spill'.',
eilte nach, Favoriten, um dem unge
wohnlichen Schauspiele, dem Ein
zuge des ncuerrichteten .Panduren
tocps", beizuwohnen. Unter den
Ulan gen setner Musik desilierte Ba
ron Trenck mit seinen Panduren vor
der Naizerin und erregte mit den
eigenartig gekleideten Gestallen sei
ner Truppe allgemeine Bewunde
rung, die sich bei dem hierauf fol
genden Schauexerzieren noch ste,
gcrte. Mit wildem Spiele beglei
tete die Pandurenmusik", etwa
dreißig von Trenck selbst ausgebil
dete Musikanten, dieses eigenartige
wildkriegerische Schauspiel. Tie
jlaiserin drückte Trenck ihren außer
ordentlichen Tank aus und ließ je
dem Panduren ein Geschenk über
reichen. Sodann zog das Panöu
renkorps in Wien ein, und am näch
sten Morgen ging eS über die To
nau nach Schlesien, dem Feinde enl
gegen, um fortab durch seine wilde
Tapserkeit und Unternehmungslust
den Schrecken oller Feinde Maria
Theresias zu bilden. Ter Marsch
der Trenckpanduren", unter dessen
Klängen Trenck 1741 den Einzug
in Wien hielt, zählt zu den histo
tischen Märschen der österreichisch'
ungarischen Armee und ist heute der
Tesilierniarsch deS JnsontericNegt
ments vlo.
Kl
So mancher, der als des
FcucrS Hüter bestellt ist, pflegt daZ
Leuer nur U Naucheb wezen.
Aluminium.
Tal in so ausgedehntem Maße vcr
wendete Aluminium ist kam htm
dert Jahre alt. Die grundlegende
Entdeckung, die zu feiner Ermit
telung führte, war die von Sir
Huinphrci) Taoy, der 10U daileg
te, daß Tonerde und .'inige Felvar
ten durch eine noch unbekannte Sub
stanz gebildet würden. Diese Sub
stanz nannte er Almniiiiam, bo')
gelang es ihm nicht, es zu trennen
und rein herzustellen. Erst im
Jahre 15G stellte der Franzose Te
ville Aluminium in ziemlich reinem
Zustande her. Mit dem elektrischeil
Üiersahren konnte dann 1LL5 die
Aliiminilimdarstelluiing in große
tem Maße ausgenommen werden.
1886 wurden nur rund iy Ton
nen hergestellt, 1910 betrug die
Aluminiumerzeiigiing 2:l,002 Ton
nen und im Jahre 1913 Produzier
ten die Vereinigten Staaten allein
32,750 Tonnen.
Ländernamen.
'AIs die Spanier im Jahre 1531
t,t Peru eindrangen, erkundigten sie
sich bei den Eingeborenen nach dem
Rainen des Landes Diese aber
glaubten, man .rage sie, was sie wa
ren, und antworteten: .Peru", d. h.
wir sind Fischer. Tie Entdecker der
Insel Luzou wollten deren Namen
erfahren, sie erkundigten sich bei ei
nigen Frauen darnach, die gerade
mit Mahlen bcschästigt waren: diese
meinten, die Freniden wollten wis
sen, was sie da machten, und sag
ten: Luzcm", d. h. wir mahlen.
Tie Einwohner von Feueriand
nannte nian PescherähZ, weil sie bei
ihrer Entdeckung oft in kläglichem
Tone: Peschcräh", d. h. wir sind
eure Freude, ausriefen.
Tie fliie Zcit.
Aus Ford Fairfaz' Buch über den
Haushalt Heinrichs VIII. von Eng
land ergibt sich, daß anfangs des
sechzehnten Jahrhunde-ts die Stunde
des Mittagessens auf 11 Uhr fesige
setzt war, während um 4 Uhr schon
zu Abend gegessen wurde. Am Mor
gen mußten die dazu besiclltcn Die
ner schon zwischen 6 und 7 Uhr Feu
er anmachen und di, Zimmer des
Königs mit Stroh bestreuen. Kohlen
durften nur im Zimmer des Königs
und der Königin, allenfalls auch noch
in dem der jeweiligen Favorite ge
brannt werden. Die Ehrendamen der
Königin erhielten zum Frühstück ein .
Brot, eine ftanne Bier rnd ein StüiVs,
Rindfleisch.
Ein neues Brot.
In Bern prüft man gegenwärtig
die Frage der Herstellung von Brot
aus Maniokmehl. Dieses wird aus
den Wurzelknollcn erner :n Brasilien
verbreiteten Wolfswurz hergestellt und
sinoet dort langst wcitzehendc Ber-
breitung als Nahrungsmittel. Das
Mehl ist außerordentlich weiß, von
sehr gutem Geschmack und ron großen
Nährgchalt. Kürzlich wurden Proben
davon bei einem Bankett englischer,
französischer, brasilianischer und
schweizerischer Notabilitäten aufaelra
gen. wobei die Borziiae des Mehles
allgemeine Anerkennung fanden.
Wenn die Schisssfrachten aus Argen
tinien auch sehr hoch sind, so würde
dieser Nachteil dadurch aufgehoben,
daß Maniok sehr billig ist und die Er
siellungskosten verhaltmsmamq nie
driz wären. In Bern soll eine
Bäckerei bereits zur Herstellung von
Maniokmehl eingerichtet sein.
Tas Amulett am Nordpol.
Auch bei den nördlichsten B"rn'rn
ncrn der Erde, bei den wacnamiten
Polatcifiinos, kennt man das wuii
kerwirkende "linnlelt. So traaen
z. B. Männer wie Frauen gern ein
Brocklein Stein von einem alten
Feuerherd bei sich. Der steinerne
Herd, der, Geschlechter überdauernd,
dem Feuer so ruhig zu troheit weiß,
gilt ihnen nämlich als Sinnbild der
Widerjlandsjähigkeit im härtesten
Ungemach. Während der erwähnte
Talisman ouch von weiblicher Seite
geschätzt wird, kommen die anderen
Amulette meist nur sür Männer
und für die treuen Schlitten
Hunde inbetracht, die ja auch, gleich f
ihren Herren, den Gejahren der
Jagd und den Unbilden der Wit
ttning ausgesetzt sind. Tie Frau,
die dagegen in der Niederlchiung
bleiben kann, braucht, nach allgemei
ner Ansicht, keine Amulette.
Tie Papnrgs.Haudschrist,
In .der philologisch, hi'ioriscken
Klasse der Königl. Sächsischen G,skll
schuft der Wissenschaften sprach
Professor Tr. Georg Steindor.'s
über eine von ihm und Prcfeffor Tr.
ji.n qmioi m Bttlm zu mo'
kentlichenöe Papyros-Hindschrifl der
Königl. Biöiolhek zu Berlin.' die dem
dritten, nachchrisllichen J.chrlns.t
angehört und den vollnändigen lotl
wat, einen frisch geschosseucn Lich
lekt von Astniem olesaßten Teri der
Sprüche Salomss" enthält. Xi die
Zahl dieser Lileraturwerke nicht grcß
ist und der vorclegle Tert zu den
ältesten unS erhaltenen Sliicken der
koptischen (uöyptiZcher.,) Ä'.'?lüber.
setzung gehcrt. ist seine splach.Iche.
lerikallsch? unfc literatische $$:mMrc
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