Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 03, 1918, Image 3

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WwMM v"4t4fcÄ-Vte!: MiMraW'
u;
Tägliche Gmaya TrZöüVt.
Goethe'S Ergo bibams".
Bon Dr. Phil. Richard Henilig.
Man kann wohl kühnlich behaupten,
baß unter den m Deutschland so zahl
reichen sang, und trintsrohcn iücun
Mtungen, Kommersen, ftudentiftyn
itaeipaUndtn usw., aus' jeder
tl oder dritten das Goethijche Ergo
bibauul" in der allbekannten Eber
Mtlnschen Vertonung erschallt. Die
f berühmte Gedicht ist im 'Harz
1B1Q iwhrsfyimich am 10. Murz,
gedichtet worden, und zvar erstaun
iicherweise, wie zuerst von Sfcinliolb
Steig im Goethe . Jahrbuch von L'iöö
bekanntgegeben wurde, zu: Feier des
1 Geburtstags der Königin Luise, fii:
die Goethe eine tiefe Verehrung ti'chl
U, nachdem er gehört hatte, daß sie
. in dn Ungliicksjahrcn nach der Uata
firovhe von Jena in seinem Wiihttm
Meist'' Trost und Erhebung gesucht
habe. Diese interessante Thatfacht isk
noch Knmer außerordentlich wenig be
kannt, und noch weniger Personen
sind mit der sehr eigenartigen (ni
Itehungögeschicht des Gedichts zcx
traut, das unmittelbar aus einer on
Um Musik. e Zelter, dem Busenfrvil".d
Goetheö, gegebenen Anregung cnt
sprungen ist.
Dag Goethe das Gedicht an Zelter
sandte, war aus dem Briefweck'sel der
beiden Männer von jeher bilannt. Die
. vriginalrtt'tichrist befindet sich noch
heut in den Akten der von Zelter
1809 in Berlin gegründeten Zelter
sehen Liedertafel", des ältchen dnit
sahen MänrergesangvereinS.
Am 24. Januar 1809 hatte Zelter
aus Mitgliedern der von ihm gelene
jten Berliner .Singakademie' sein
Liedertafel" gegrUndet, die llmonat
' lich einmal bei einem gemeinsamen
Abendessen vierstimmig Männerchör:
singen. Geselligkeit und Fröhlichkeit
xflegen und die patriotische Gesinnung
in jenen schweren Zeiten wachhalten
sollte. Schon im Dezember 1808
meidet Zelter nach Weimar, mit nx
chem' Gedanken er sich trage, und
Goethe nahm von Anfang an lebhafte
sten Antheil an der Gründung seines
Freundes, der er bis zum Tode seine
Zuneigung bewahrte. Eigens fiir fr
dichtete er eine ganze Reche seiner a
sellschaftilchen Lieder", in denen der
fcbon Sechzigjährige inen solchen
Frohsinn und Uebermuth. oft auch ei.
nen so kraftigen Humor entfaltete, als
ob er damals noch mitten in seiner q
nialischen Weimarer Jugendepoche ge
standen hatte.
. ES ist ganz unverkennbar Zelters
4 Verdienst aewelen. daß pl'öklich der
Gcetheschen Lurik so ganz neue, bis
dahin ganz ungewohnte Mange ent
quollen. Um die Jahreswende 180910
schrieb ncimlich Zelter in seiner
beerben Offenherzigkeit an Gccthe:
.Auch mir sind die leichten, heitern
Gesänge am meisten 'bekommend, und
Keheiinrath Wolf (der berühmte Phi
Woge Prof Friedrich August Wolf)
behauptete letzthin, durch die ftShlichen
Gesänge der Liedertafel von seiner
Krankheit erst völlig genesen zu sein,
ffcisi hätte Ich aber auch Lust, die deut,
sehen Poet bei Ihnen u verklagen.
die sich in ihren Liedern gar zu ernst
fast geben, und ich dächte. Sie redeten
die gute Leute einmal fröhlich an, sich
nicht gar zu pensio und finster vorneh
men pi lassen, man mühte ja wohl des
Wimmernz und Aechzens im gemeinen
Leben sich voll ersättigen können." Das
war der Anstoß, der auf Goethe Jahre
hindurch in einer ungeahnt kräftigen
Weise wirkte, ES entstanden nun zahl,
reiche .gesellschaftliche Lieder", die ihr
Verfasser, als er sie 1814 zum erstem
mal sammelte, mildem dqeichnenden,
auf die Liedertafel hinwerfenden Mot
to versah: Was wir in Gesellschaft
singen, wird von Herz zu Herzen dnn
gen." AIS erstes Lied, mit dem Goethe
die guten Leute einmal fröhlich anre
dete," erhielt Zelter im Februar 1810
die .Reckxnschast" cFrrsch, der Wein
soll reichlich fließen!", ein Gedicht, das
ganz besonders deutlich den Zweck
eineS Textes für die Liedertafel-Ge
sänge erkennen läßt, da es einen Wech -selgesang
zwischen dem Meister"
(Zelter), mehreren Solisten und dem
Ehor darstellt, das mit seinem Refrain
Der das Aechzen und das Krächzn
Nicht zuvor hat abgethan" deutlich g?-
tnng auf Zelters Zuschrift anspielt,
und daS überdies das berühmte Citat
enthält: .Nur die Lumpe sind beschei
den, Brate freuen sich der That".
Zelter, der die ihm für die Liedertafel
zugehenden Gedichte Goethes sehr
rasch zu komponiren pfleqte, schrieb in
seiner dankenden lZmpfangsb?!täti
gung: Das nächstem!, den 10. März,
auf den Gcburiötaq der 5löniiin. soll
ti aufgeführt werden." Was es mm
ei mit cet 10. März noch für eine
besondere Vewandtnis hatte. wuk,te
Goetbe bereits aus dem letzten Äriett
des ssreunoks: es gut einen Wettbe
werb für Texte zu Ehren des Wt
burtstagek, tx Königin Luise. Uno
das war so gekommen:
Am 2?.. December war das
preußiscl'k önigspaar ,iuS dem Osten
der Monarchie nach mhr als drei'
i&hriget Abwesenheit wieder in seine
uptstadt ziirückqek'hrt: hiess 3 ?reir
niS wurde rssotiifin mit herückste:
Ankheilnahme fifffiert, so au in der
jungen Lickerta'el. Zelter hatte zir
TVeitr des prciiniijes drei gute !a
schen Wein, i ihm zu seinem eignen
einnndsünfzigflen Wiegenfest, am 11.
Dezeinöer 1809. als GeburtstagSgabe
dargebracht worden waren, setner Lie
dertafel als Preis fiir die besten Lob
und Ehrengesänge auf den König miS
gesetzt, und nicht weniger alö sechs
..Strebelieder" waren die Frucht diefer
Auttobung gewesen. Der gute Erfolg
ermutigte die Liedertafel, auf Kosten
ihrer eigenen Kasse einen neuen, aus
sechs Flaschen Champagner bestehen
den PreiS für das beste' Huldigungs
gedicht auf die Konigin Luise zum 10.
Mär,, auszuschreiben. Ze'ter hatte
Goethe hiervon Mittheilung gemacht,
und als er nun im Februar abermals
nach Weimar schrieb, dah an der Ta
fel. die zu Ehren der Königin veran-
stallet 'werden sollte, auch die Rechen
schaff gesungen werden sollte, mochte
Goethe sich wohl selbst saen, daß die
ses Gedicht recht schlecht für eine Feier
des GelultZtags der Königin passe,
und er scheint, die Absicht gehabt zu ha
ben. ein anderes, besser geeignetes
Lied zu verfassen und nach Berlin zu
schicken. Doch es blieb bei dem Vorsatz:
als die Zeltertafel am 1?. März zu
iammenkam und dik Preise vertheilte,
war von Goethe kein Gedicht eingegnn
gen, daS an dem Wettbewerb hätte
theilnehmen körnen.
Nachdem aber die Entscheidung
deS Preisrichters schon gefallen war,
ging einige Wochen später erst dasje
nige Gedicht ein, das in Wirklichkeit,
wenn ihm auch die ausgesetzten paar
Flaschen Wein nicht mehr zugesprochen
werden konnten, den höchsten Preis
errang: Popularität ' im deutschen
Bolk. Es scheint, daß Goethe sein Er.
go bibamuS" gerade am 10. März,
also am Geburtstage ,der Königin,
dichtete.
Die Anregung zu dem Gedicht gab
zunächst, wie Prof. Heuer 1902 im
,,Jahrbuch des Freien Deutschen Hoch
siifts" nachgewiesen hat, ein von Ba
sedow öfters gebrauchtes Wort .Ergo
bibamus" (also trinken wir). daS auf
jeden Versatz passe, z. B.: Es ist schön
Weiter Ergo bibamus! ES ist ein
häßlich Tag Ergo libamuS! Wir
sind unter Freunden Ergo biba
muS! ES sind fatale Bursch e in der
Gesellschaft Ergo bibamuS! Das
Wort ist übrigens auch von Basedow
nicht erfunden, vielmehr schon von
dem humurvollen Papst Martin dem
Vierten (1281 bis 128?) mit Vorliebe
gebraucht worden. Als nun Goethe ei
nes Tages seinen Sekretär Riemer
beim Diktiren des Assatzcs Enthül
lunge.r zur Theorie Newtons" den
darin vorkommenden Hinweis auf
obigen Scherz Basedows niederschrei
ben ließ, meinte Riemer, das sei ja
ein vortrefflicher Refrain zu meinem
Trinklied. Goethe erwiderte zunächst
nur: Nun. versuchen Sie es einmal".
Riemer folgte der Anregung und sein
ziemlich unbedeutendes Poem gab
dann Goethe erst den Anstoß zu einer
besseren Umdichtung, die, unter Hin
zufügung einer Strophenzeile, daS
von Riemer gewählte, sonst von
Goethe selten benutzte daktylische Vers
maß in etwas eleganterer und gefällt-
gerer Form beibehielt. Das von Heuer
mitgetheilte Riemersche Gedicht. daS
wenn bekannt ist. stehe zum Veraleick
biet:
Ergo bibamuS.
Hört, Frei rde, ich sag' euch ein treff
liches Wort.
Heißt Ergo bibamuS;
Es hilft euch so keines an jeglichem
Ort -
W't Ergo bibamuS.
Denn was euch behaget, und was euch
auch plagt.
Bedenket das Wort nur und thut, was
eS sagt.
Das Ergo bibamus.
Hat einer zum Beispiel noch Silber
und Gold,
Dann Ergo bibamus;
Und ist es ihm wieder ton bannen ge
rollt. Drum Ergo bibamus.
Denn usw.
Ist einem sein Liebchen. sein.Weibchen
noch hold,
Tailii Ergo bibamus,
Doch wenn sie auch schmälet, und wenn
- sie auch schmollt,
Nur: Ergo bibamus.
Denn usw.
Lacht einem das Glück zu mit sonni
acm Schein,
Dann Ergo bibamuZ;
lind s'ürmt es ein andermal wider ihn
ein,
Tarn Ergo bibamus.
Denn usw.
Heut' schenkt der Wir:ä von dem Be
s'en uns ein,
Trum Ergo bibamus;
Ein untermal fehlt es, muß andrer
hl rein.
Dann Ergo bibamus
Denn usw.
N:in. N'cl du uns lehrtest das treffe
liche Wort.
D.;s Erzo biüamuZ.
Und r.iite Wort find.t auch günstigen
Ort.
Wi- Era.o bibamus; j
Tiu n singen wir trinkend an einem
fort
Und üben in Thiien da; treffliche
, Wort,
2aä Erg bibamus.
Ml Riemer Goethe daö Gedicht
zeigte, sprach dies sich anerkennend
darüber auS. Aber kS drängte ihn
dennoch, den an sich vortrefflichen
Grundgedanken in to andere, besser
storm zu gießen. Er that dieö unter
Beibehaltung deö Rhythmus, einzelner
Gedanken und Reime: daS Rssultat ist
bekannt. ES ist ja wohlselbstverständ
lich, daß die Umdichtung zunächst ohn
jede Beziehung auf den Geburtstag der
Königin Luis erfolgte dazu lehnen
sich GoetheS erste drei Strophen auch
viel zu eng an Riemcrö Gedicht an.
Erst allmählich mag dann bei der Ab
fassung der Gedanke lcdendig gcwor
den sein, Zelter mit dem Tezt eine
Freude zu machen und auf den 10.
März alö den Tna .von besonderem
Schlag" hinzuweisen; o mag dann der
vierte Vers hinzugekommen sein, der
crnf den Geburtstag dr preußischen
Königin hinwies. Diese Anspielung
wurde zunächst außerhalb der Lieder
tafel nirgend erkannt. Der bald dar
auf (19. Juli) erfolgte Tod der Köni,
gin Luise machte ö bei der Druck
lezung des Teztes offenbar unmög,
lich. ein so ausgelassenes Trinklied mit
ihr in Beziehung zu bringen. Aber daß
diese Beziehung zweifellos bestand und
von Goethe absichtlich in den Text
hineingebracht worden war, ging aus
der 1895 zuerst aus den Akten der Lie
dertafel veröffentlichten Reinschrift
mit unwiderleglicher Sicherheit hervor,
denn .Ein Spätling zum 10. März"
lautete ausdrücklich der von Goethes
eigene? Hand niedergeschriebene Unter
titel deS Gedichtes .Ergo BibamuS",
das der Dichter am 26 März von
Jena ous an seinen Freund Zelter
nach Berlin sandte. Am 3. April, zu
fällig gerade an wem Tage, für den
wieder eine Versammlung der Lieder
!fel anberaumt worden war, gelangte
die inhaltreiche Sendung in Zelter!
Hand. Die näheren Umstände erfahren
wir auS Zelter köstlich-humorvollem
Antwortbrief vom 4.6. April:
"So hatte ich gestern Mittag sei
nen Wein getrunken, weil ich keinen
Reiz dazu spürte, und war nach dem
Essen auf dem Sofa eingeschlafen. Un
terdessen hatte mein verständiger
Briefträger Ihr blaues Kouvert auf
meine Brust gelegt, welches ich, wie
mir die Augen aufgingen, freudig er.
kannte: Ehe ich's erbrach, ließ ich
Wein geben, um, mich völlig zu er.
muntern, Unterdessen meine Tochter
einschenkte, erbrach ich das Siegel und
rief mit lauter Stimme: Ergo biba
mu! DaS Kind ließ vor Schreck die
Flasche fallen, die ich auffing: da
nwd ich wieder lustig und muthig.
wozu der Wein, wahrscheinlich aus
Dankbarkeit für seine Rettimg, daZ
Einige tbat.
Ich ließ mir die Feder bringen, um
iogieia) oas Geonrn m wu)u zu
setzen und den ersten Eindruck nicht
verrinnen zu lassen. Als ich mif die
Uhr sah, war es Zeit, in die Sing
akadeinie zu gehen, nach deren Endi
gung die Liedertafel heute beisammen
war. Ich las das Gedicht vor, am
Ende jeder Strophe riefen alle in
unisono, gleichsam im Topvelchor,
! von seider: BibamuS I Tte syllabierten
! den langen Vokal so fürchterlich, daß
die Dielen erklangen und die Decke
des langen Saales sich zu heben
schien. Da war die Melodie wieder da,
und Sie erhalten es hier, wie es sich
von selber komponirt hat. Wenn eS so
recht ist, habe ich keinen Antheil da
ran. eS gehört alles Ihnen allein."
Die hierin erwähnte Zelterschc
Komposition deS Ergo bibamus", die
übrigens ziemlich hausbacken ist und
ganz gewiß nicht an so manche andere
Liedvertonung Zelters heranreicht, ist
heute mit Reckt! so gut wie völ
lig vergessen und von der hübschen
Eberweinsclien Koniposition nahezu
gänzlich verdrängt worden. Außer den
Mitgliedern der ZeltersckM Lieder
tafel" selbst und einigen speziellen
Zelter.Forschern wird es wohl nicht
viele Personen geben, die Zelters
Ergo bibamu?" kennen oder gar
noch singen. Das Ereignis;, das sich
am 8. April 1810 in der Liedertafel
abspielte und das ns Zelters Brief so
anschaulich schildert, wird darin ge
ivissermaßen vor den, geistigen Auge
lebendig: ein Bassist tragt den Text
halb im Sprechton vor, und bei der
letzten Zeile fällt der ganze Chor ein
nd fyllabiert den langen Vokal
fürchterlich". Auf der nächsten Zu
sainmenkunft der Zelter Lieder,
tafel". am 1. Mai 1810 wurde Zel
ters ,litonU'osition znm ersten Mal ge-
sungen.
Wenige Wochen später war die ge
feierte Königin, der Goethes Huloi
äuna galt, eine Tote. Es konnte da-
jher weder in Goethes noch in der Le
dertafel Jn:eree liegen, ven u,?m
menhang zwischen dem ausgelassenen
Zechlied und der Königin Geburtstag
scrnrhin zu betonen. wurde denn
dem Lied sei ohnehin nur sehr ob:r
slächlich aufgeprägter Charakter alö
iÄelegcheitsgedicht mit allgemeiner Zu-,
stimmung wieder genommen, und als
1811 der Tert durch die im Druck er
scheinenden Gesänge der Ldertc.fel
iiiecst in weitesten Kreisen bekannt ge
worden war. fang man das rasch zu
großer Beliebheit gelangt? Lied jahr
zehntelang, ohne zu ahnen, daß mit
dem gitt:iä'n Bildcken" d Königin
Luise gemeit war. Wärn nichi ,?
fällig die äliesten Akten der .Zelter
jchen Licdeitojcl" bis aus kttti
gen Tag erhalten geblieben und mit
ihnen Goethes eigenhändig Reinschrifr
deS .Ergo bibamus", in Ux di Be
hung auf den 10. März, den G
burtStag der Königin, mit jo volllom
mener Deutlichkeit ausgesprochen war
den ist, so wären der wahre Zusam
menhang der ,Dinge und d richtige
Deutung der eigenartigen vierten
Strophe zweifellos nmnalz ergründet
worden.
Aber psychologisch interessant ist es
jedenfalls, daß fast hundert Jahre
hindurch deutsche Sänger das Lied mit
Begeisterung gesungen haben, ohne sich
wesentlich den Kopf darüber zu zer
breche, waö Goethe wohl mit dem
göttlichen Bildchen" und dem .Tag
von besonderem Schlag" gemeint habe
könne.
Aringissa domejttca.
Bon Heinrich Seidel.
' 1
Mein Freund Richard Almenan.
Professor der Kunstgeschichte, wohnt
in einem Hinterhause der König
grätzer Straße drei Treppen hoch, und
zwar sind es infam steile und glatte
Steinwendeltreppen von so kurzer
Windung, daß man das Gefühl hat,
in das Hans hinaufgeschraubt zu wer
den, allein man wird dafür belohnt,
indem sie zu so behaglichen wohnlichen
Räumen führen, daß man sich schwer
entschließt, sie wieder zu verlassen,
Die Ziinnicr sind angefüllt mit klei
nen Kunstwerken und hundert Erin
nerungsdingen eines reichen Lebens;
es ist kein Gegenstand dort, an wel
chem nicht eine Geschichte hängt, und
alles ist aufgestellt mit einem freund
liehen Sinn für Schönheit und Ord
nung, so daß ein stilles Behagen sich
in diesen Räumen vckn selber einfin
det. Man trifft Herrn Almenau, je
nach der Arbeit, welche er vorhat, an
einem ondepen Orte semer Zimmer
beschäftigt. Seine Korrespondenzen
und Geldangelegenheiten erledigt er
an einem großen Tisch am Fenster,
kunsthiftorische Vortrage dagegen
werden an einem mit grünem Tuche
behangenen Tische mitten in der
Stube entworfen und in besonderen
Weihcstunden arbeitet er vor einem
Stebpulte an der Biographie eines
berühmten Bildhauers.
Da ihm auch die Gabe des Gefan
ges verliehen ist, so gibt es noch einen
vierten Ort, der zum Schreiben ein
gerichtet ist, und zwar an einem be
haglichen Sofaplatz, wo er den Kaffee
einzunehnien Pflegt, da er diesem
Getränke besondere, den Fluß der
Vcrsc begünstigende Eigenschaften
zuschreibt.
Kürzlich, als ich ihn besuchte, fand
ich ihn an keinein von diesen Orten,
sondern er stand mit einer Stange in
der Hand in der geöffneten Balkon
thür, fein Gesicht war gerathet, und er
sah zornig aus. Mit dem Pathos
eines Tragödienheldcn rief er nur
entgegen:
Laß mich Gefahren bestehen, groß
und gewaltig, muthvoll will ich ihnen
ins Auge sehen, mit Löwen will ich
streiten, aber dem Kampfe mit Spei
lingen bin ich nicht gewachsen!"
Ich kannte diesen alten Schmerz
schon. Es gehörte zu seinen Eigen
thümlichkeiten, plötzlich von der Arbeit
aufzuspringen, die stets bereite
Stange zu ergreifen und die Sper
linge zu verjagen, welche auf dem
Balkon sich breit machen. Er stellte
feine Waffe in die Ecke, bot mir eine j
Cigarre an und setzte sich mit leiden i
der Miene in einen Lehnstuhl.
.Die Sperlinge sind noch mein
Tod", sagte er in humoristischer Ver
zweiflung. Kennst du das Volts
marchen: der Hund und der Sper
ling"? Wie der Sperling, um den
Mord seines Freundes, des Hundes.
zu rächen, den Fuhrmann arm macyk
und schließlich ums Leben bringt?
Wahrlich, daö Volk in seiner kindli-
chen Misheit hat die dämonische Na-
tur dieles Vooels längst erkannt, aber
der superkluge Berliner füttert sich d:e
.Jrchtrute zu Millionen auf. Ist d,r
noch nicht aufgefallen, daß Berlin die
Stadt der Sperlinge ist, daß zehnmal
mehr Sperlinge hier wohnen als Men
sckn? Sind sie nicht in den Biergär
ten von unverständigen Leuten, welche
nnr ihr eigenes Vergnügen und nicht
das Wohl der Gesammtheit im Ange
haben, durch fortivährendes Füttern
auf Kosten der bejammernswerthen
Gastwirthe so frech gemacht, daß sie
einem zwischen den Beinen herum-
hüpfen? Werden sie nicht nächstens den
armen Schulkindern das Butterbrot
aus der Tasche fressen? Dieses
Thier hat in Berlin sogar stwe Na
tur verändert und ist ein Waldvogel
geworden. Du magst dich in die tief
sten Wildnisse des Thiergartens zu
rückziehen, die nur der menschenscheue
Hypochonder und der unglückliche Ber
liebte einsam durchstreift niemals
wirst du diesem Vogel entgehen. Du
wirst an dem verlassenen Punkte im
wer noch einen trübseligen Menschen
Hasser finden, der seinem Grame lach
hängt und dazu die Sperlinge füttert.
Der Charaktersogel des zoologischen
Gartens ist der Sperling. Dieses be
rühmte Institut enthält eine unaehei
re Sammlung von .Fringilla dome
stica", wogegen das andere vornehmere
und theure Viehzeug nur als eine
bescheidene Zugabe rsCjeuU. bcjtimDt.
sich das Futter vor der Ras vegfres! Tagen müsse die Jnngm cmösliegal,
se j lass. Wir wolln einmal rech 'und ich habe strengen Befebl gegeben.
nen, waö die Stadt Berlin alljährlich
für Sperlinge auögibt: Schätzen wir
ihr Anzahl auf zehn Millionen und
nehmen wir bescheiden an, daß ein
jeglicher zu seinem Lebensunterhalt
ine Mark jährlich gebraucht, so rhal
ten wir als Resultat, daß Berlin all
jährlich zehn Millionen Mark für
Sperling verausgabt."
Er schwieg eine Weile und schaute
nachdenklich aus dem Fenster. .Ich
Hass diese Thiere", führ er dann fort,
ihr ewiges Schilp, Jilp, Schilp,
Jilp, ist ein Laut, an welchen sich
mein Ohr niemals gewöhnen wird.
Mit ihrem , widerlichen Gassenge
schlvätz verwirren sie mir weine hei
ligsten Gedanken, ihre Schnäbel sind
grausame Scheren, welche meine kunst
reichsten Perioden mitten entzwei
schneiden, daß der Faden mir unwie
derbrinzlich verloren geht, und gerade
wenn in stillem ' Sinnen aus der Tiefe
der Anschauung die Blume der Er
kenntnis aufblühen will, fährt eine
zankende und schreiende Rotte dieser
stymphalischen Vögel dazwischen und
bringt mich um alles. Wenn nicht die
stillen Stunden der Nacht mich tröste
ten, ich wäre, ein geschlagener Mann!"
Dann beugte er sich zu mir herüber,
legte, die Hand auf meinen Arm und
sprach mtt gedämpfter Stimme, wie
man jemandem ein furchtbar blutiges
Geheimnis anvertraut: Entsetzliches
habe ich dir noch mitzutheilen, theurer
Freund. Hast du den Muth, das Grau
sige zu hören? Vermagst du ohne
Wimperzucken in einen Abgrund dol-
ler Oual zu schauen? So höre!
Du kennst ja ein Wetterrouleau, jene
segensreiche Vorrichtung, welche des
Winiersturmes Eishauch wie der
Sommersonne Gluten in gleicher Wei
fe zu mildern geeignet ist. Es war in
diesem Frühling, und da die Tage
mild und gemäßigt in schöner Mitte
zwischen Frost und Hitze dahinglitten,
war die eben erwähnte Schutzvonich
tung meines Schlafzimmers zufam
mengerafft am oberen Theile des Fcn
sters Tag und Nacht außer Thätigkeit.
Plötzlich tritt nun, veranlaßt durch
irgend eine Laune des unberechenbaren
Zeus, vorzeitige Sommerfonnenglut
ein. Ich rufe meine vortrefflicheWirth
schafterin Rosalie Nudelbaum. Rosa
lie", sage ich, .das Wetterrouleau! Ich
habe diese Nacht stygische Qualen aus
gestanden." .Ja wohl, Herr Professor", sagte
sie. Nach einiger Zeit kommt sie zurück
und sagt, ohne eine Mime ihres ver-
steinerten Antlitzes zu verziehen:
.Ja. Herr Professor, es geht nicht!"
Was geht nicht?" frage ich.
Na, mit das Wetterrouleau!" ant-
wortete sie.
Sofort repariren lassen!" ist mein
Befehl. Rosalie Nuderbaum zuckt die
Achseln und sagt in einem Tone, wel
cher Ergebung in ein unvermeidliches
Schicksal ausdrückt:
Reparieren hilft da nichts, Herr
Professor !"
Ni'.n, waö rst denn geschehen?"
rufe ich.
Es ist em Sperlingsnest drin,'
Stelle dir vor. wie dieser Donner-
schlag auf mich wirkte. Als ich wieder
zu mir kam, fuhr ich empor und that
einen grausamen Schwur der Vernich
tung. Wein die Nudelbaum blieb ru-
hig wie eine Sphmx und sagte blos
Es sind schon Eier dnn, Herr
Professor!"
Ich sank gebrochen in emen Lehn-
stuhl. Rosalie fuhr fort:
,,unf ,tuck, Herr Professor, sie
waren ganz warm, dre Sverlinos-
Sie war eben abgeflogen."
Lieber Freund, was follte ich mo
chen? Ich muß gestehen, daß die dü
stern Gefühle blutgierigen Hasses ge-
gen meine langjährigen Peiniger die
Oberhand hatten, und daß es nn
schwerer Kampf zwischen Mordsucht
und Menschlichkeit war, den ich kämpf
te, allein mildere Regungen siegten
allmählich. Durfte ich mit rauher, zer
störender Hand hineingreifen in den
trauten Verband einer Familie? Durf
te ich die Hoffnungen einer Mutter
vernichten und Vaterfreuden im Keim
ersticken? Sollte ich das Vertrauen,
welches diese kleinen, wenn auch ocr
hcßten Thiere in mich setzen, grausam
täuschen und die Heiligkeit des Gast
rechts schnöde verletzen? Nein,
nimmermehr! Das sei ferne von mir.
Aber schwer habe ich gelitten für mei
ne Menschlichkeit.
Den ganzen Tag brannte eine un
erbittlicbe Sonne in mein unbeschlltztcs
vscytarz immer uno oes acyis wcuzie
ich mich schlaflos vor Hitze in meinen
Kissen. So lange es nur Eier waren,
oa gmg es nocy, aoer als Junge dar
aus kamen, verdoppelten sich meine
Leiden, denn kaum, daß die dämmern
de Eos mit Rosenfingern emporstieg,
fing diese ewig hungrige Brüt an nach
Futter zu speien und scheuchte den
leisen Schlas, der mich gelind umfing.
Ich war so gut durch den Winter ge
kommen, aber diese Nächte konnt: ich
nur ertragen, wenn ich bei geöffnetem
Fenster schlief. Nun hängt aber die
Nudelbcum nach an der alten Cache-nez-Theorie,
und jeder Luftzug ist ihr
ein Greuel. Somit plagt mich dieses
Weib tagtäglich mit Warnungen und
Tadel über diesen sträflichen Leicht
sinn. Und somit brate ich jetzt bei ze
schlossenem Fenster. Aber bald wrd
die Qul eis Ende da.dez. 2a fcjtfea.
daß dann sofort ihr Wohnung ge
räumt wird. Wenn Himmel, da salli
mir ein, daß ich schon einige Zeit ihr
hungriges Geschrei deö Morgen nicht
mebr aebört babe!" Er ariff bastia nscd
ltmv sülrvf fffvnt lirtn rtft' ist.
falte!
Die Alte erschien in der Thür, nd
er rief ihr entgegen: .Sehen Sie doch
" V, yvMr " j . .
sofort einmal nach, mein Theure, ob
die Sperlinge schon cmsgeflogen
sind."
.Eben vor'n Augenblick Zak ich
nachgesehen, Herr Professor," sagte sie.
.Run, sind si fort?"
Fa, auSgeflogen,sind sie, Herr
Professor
.Laßt uns den Göttern ein Dank
opfer bringen!" rief er, .Rosalie Ru
delbaum, stellen M zwei Hlaschm
Rheinwein kalt!"
Ja, aber sagte diese, indem
sie diese Worte lang ausdehnte.
WaS soll dies unheilschwangne
.Aber" bedeuten?"
.Sie haben schon wieder Eier, Herr
Professor!"
Tksmfektionswirkxngen deö
Lichtes.
Beim Desinfiziren wird vielfach
das Einfachste und dabei doch oft
Wirksamste übersehen. Ueber die An
Wendung von Karbol oder Lysol, die
freilich durch einen penetranten Geruch
eine außerordentliche Wirksamkeit fug
girieren, wird häufig vergessen, daß
die mechanische Reinigung eines inst
zierten Gegenstandes oder Ortes im
wer das Wichtigste bleibt. Daneben
leistet unS nun noch etwaö unschätz
bare Dienste: das ist das Licht. Dort,
wohin die Sonne dringen kann, wirö
sich so leicht kein BazilluS mehr wohl
fühlen, in dunklen Kellerräumen ab,
und in finsteren Höfen, die nie in
Strahl der Sonne belichtet, dort sind
die Nester ansteckender Krankheiten.
Eine Reinkultur von Tuberkel-Bazil
len, in die Sonne gestellt, geht binnen
kurzem zugrunde, und bekannt ist ja
auch hinlänglich die Selbstreinigung
der Flüsse, die man wenigstens theU
weife auf die desinfizierenden Wir
kungen des , Lichtes auf die Oberfläche
des' Waf'erS zurückführt.
Diese Thatsache der hohen Eeötn
fektions kraft des Lichtes ist in neuern
Zeit auf einem wichtigen Gebiete in?
Praktische übertragen worden: dem
der Milchdesinfektion. Seitdem man
weiß, daß die Milch, die ja immer
mehr oder weniger große Mengen
theilweis recht bösartiger Kenne ra
halt, durch Kochen in ihrn vitalen
Eigenschaften stark geschädigt wiro, h.
h. daß durch Erhitzen eine Meng
wahrscheinlich sehr wichtiger Körp,
wie antibakterielle Substanzen, zu
gründe gehen, war. man bestrebt, auf
anderem Wege ein unschädliches Pro
bukt zu bekommen.
Nachdem der Vorschlag v. Behnngs,
kleine Mengen von Formalin. ewer
stark antisevtiscben Müsstakelt, der
Milch zuzusetzen, sich als ungeeignet
erwiesen, hatte, benutzte der Leipziger
Arzt Dr. Seiffert Licht atö IS iu
infektionSmittel. Er konstruirte einen
keaelförmigen Körptr, an dem außen
spiralig von der Spitze zur Basis ein
Rinne berunteraedt. llever vem Äppa,
rat. der gleichzeitig ewe Tiefkühlung
der Milch gestattet, wurven zw
Quecksilberdampflampen aufgehänzt,
die ein außerordentlich intensi?,
bläuliches Licht verbreiten. Dann wur
de obm auf die Rinne di Milch auf
gegossen, di nun, indem fie den star
ken Lichtstrahlen ausgesetzt war, ihren
Weg nach abwärts nahm nd unten
wieder gesammelt ward. Nach einer
Zeit bezw. einem Weg von nm wcnt,
gen Minuten war die Milch frei ton
Tuberkel.Äazillen, Eitererregern, krr-,
allen schädlichen Keimen und enthielt
nur noch die äußerst widerstandSfahr
gen Milchfäure-'Billen. die aber ge
rade für die Verdauung nöthig sind.
Die praktischen Versuche, die mit sol
cher Milch angestellt wurden, befrie
digten durchaus.
Einer weniger.
Drei .Mnstler geben einen Kam
mermzrfikabend und spielen ein neues
Trio, das dem Publikum infolge sei
ner Länge und MßtSnigkeit aufs
äußerste mißfällt. Schon regen sich
Zeichen des UnmutheZ, als dem Sei
ger die Oninte platzt. Der ist darüber
so verdutzt, daß er mittendrin auf
hört und die Geige fortlegt. AuS der
Mitte des Saales kommt der Zuruf:
Bravo l der eine macht schon Sonder
ftieden mit unö!"
Der leere Geldschrank.
Wohin so eilig?"
Eben fällt mir ein, daß ich den
Geldschrank offenstehen ließ, und mei
zukünftiger Schwiegersohn ist ob?n
allein im Zimmert"
.Trauen Sie dem nicht?"
Das schon aber wenn der
hineinsieht, hebt er morgen die Werk
bung auf."
Man nennt energisch manchen Mann;
Doch nimmt man es aenau,
Zu ollem waZ er hat gethan.
?&i&to5&i?La.
Lose mtit Wen. ' ;
. ,i
Vinge, wem Gesang gegeben,
Sei's bei Junge oder Alten;
Wem er jedoch nicht gkgrben,
. Möge hübsch das Mündchen halten. '
' .
HauSsra: Kannst du mir ein
wenig Geld geben, John? - P
Ehemann: Gewiß, w i c wenig? !
. z.
Am Klavier. l
Zwei Damen saßen am Älnvicr; '
Die ein spielte mit Pläsir, . ,
Die andere sprach: Helene,
Mir geht'S durch Mark und Bcene." .
5
Vorschlag an dieSuffra
getten: Die Männer regieren die 1
Welt und die Frauen die Männer.
Man sollte meinen, damit könnten,
auch die Frauen in jenen Staaten zu
frieden fein, die bisher das Stimm
recht dem männlichen Geschlecht vorbe
halten haben. ,
Gelehrsamkeit ist jungen Mädchen
noch niemals zum Vortheil gewesen. ',
Die Musen sind heute noch ohne '
Mann, obgleich sie schon ziemlich be ; '
jährt sind. Und je zahlreicher die ,v
Suffragetten werden, ' desto geringer
wird die Zahl der Ehemänner und
Fanrilienväter. '
Einer von den Nassen.''
Ich möchte jede Flasche Wein und,
jede Flasche Whiskey nehmen, und s
in den Fluß werfen," erklärte ein Red ,
ner in einer Temperenzversammlung. '
Bravo, bravo I" rief einer der Z
Hörer. Mein Frermd", unterbrach
sich der Redner, ich sehe, Sie sind ein
wahrer Nüchternheitsfrnmd und ein
von der rechten Sorte." O nein," ev
widerte der Lobspender, ich bin ein
Taucher". y ,
'
Der typischeRoman.
Der humoristtsche Redakteur des
New I)ork Sun" charakteristrt den ',
typischen Roman in den amerikani
schen Monatshestm m solgenöezz
Versen:
Jim war ein Clerk
)
Bei Smith und Crmie,
Smith's einz'ge Toch
ter sie hieß Jane, '
AIs Jim sah Jane,
Da schaute er,
Er wär', gar gerne
Man'll'ger.
Jim-Heirath't Jane
Und tarn an's Ziel.
Wer sagt: Geschäft
Keimt kein Gefühl?
.
Die Stricknadel ist nicht nur int
Dienste der Landesverteidigung, son
dern auch der persönlichen Vertheidi
gung sehr verwendbar: in Cold
Spring? hat sich eine Frau bannt ei
nen .Mosher" vom Leibe gehalten.
Getrude Hoffmmm ist nun auch in
St. Louis angeklagt worden, ihre
nackten Formen dem Publikum zur
Augenweide preisgegeben zu haben."
Zur Augenweide? Ob der Ankläger
ie .nude" Trude lemats geeyen
hat?
Klassische Variation.
Und der Geldsack ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann ihn brmichen im
Leben,
Und ob er auch dumm ist überall.
Dem Reichthum wird alles vergebens
Und worauf kein Verstand der Ve
standigen fallt.
Das übet in lZmfalt ein Tölpel umÄ
Geld.
Allerlei Redensarten H
neuerAnwendung.
Jetzt raucht es wieder" klagtH !
die Hausfrau, als sie im Küchenofe
zum ersten Male im Winter Feu
machte. , i
.Schier dreißig Jahre bin ich aü
jcrnnnerte die Schöne, als sie ihreÄ
vierzigsten Geburtstag feierte.
In mir kocht es !" rief der Mcmn, '
dem die strau zum seckKcn Male in Ut
Woche kalten Aufsclmitt vorsetzte.
Jttm F"?r, keine Kohle thut bren .
nen so heiß", seufzte die Köchin, di
sich ein Senfpflaster aufgelegt hatts.
.DaS sind deS Himmels furchtbar
Gerichtel" ... Erbsen nrit Speck...
Wclsh Rarebit . . . Gurkensalat mit ,'
Rahm,, i
.Jeder Mensch giebt sich einmal eine
Blöße." Und so lich sich die junge .'
Frau ein tief ausgeschnittenes ileid !
machen. ,
Laßt mich auch endlich Tl?aten se .
hen bat der Ehetandidat, al) ihm '
der Heirathsvermittler die gar,e '
milie deS Mädchens vorgestellt halte, ;
biö auf den Vater.
.Dein Register hat ein 'oaV' sagte t
der Plumber zum HocuÄ'igl'nklünn'r
alö er die HeiMig?an!ajie iiittr :
suchte. '
.Wohlthätig ist de? Reiws ,"' '. :". '
behrUpt?te der Abgebrnnnte uno t.'.s
iSkH tu OezZAruna ein.
rmeX' 9rjh Ü ifc SS?SCW: