Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 03, 1918, Image 2

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    Tödliche Omaha TribLnr.
Der ChrMöN mit kr
göttlichen pijcntöjif.
Won Peter Nosegger.
Zai war der lange Christian.
iö3 war bet gewaltige Äuf-Schnei
irgeselle, daö rittcrliche Fochterge
w, das sich unZ eines Tagcs unbe
acht ins Haus gebettelt halle und
as der 2.'icilcr in Arbeit nahm!
-chnlerzlich berührt war Christian,
.. plötzlich die Elle mit dem ehrwür
'igen Bettelstab vertauschen zu müs
,:n, aber bis Philosophie stand ihm
ei in seiner Bedrängnis: der
Mensch und demnach sozusagen
,uch der Handwerksbursche muß
ch in alles Zügen, selbst ins Arber
:n! Allen Freunden ist der Mann
tchr ganz unbekannt, Wenn sie sich
r. den reisenden Handwerlsburschen
rinnern, dem sie im 2. Band der
Walöheimat" auf cit 23 begeg
et sind.
s Der Christian war kein schlechter
5chneiderj Mein Meister vertraute
hm und mir manche Ster an, an
' er ihm nicht viel gelegen war, und
jir taten .-ann gewöhnlich auch un
m Schuldigke'!, ihn wirklich um
1 ie Ster zu bringen. Unser Neben
linkt: jenseits t:ä Bache,?, der un
.anzchö fcamcwtt: , ql inszcyeim
in Eelübde zu Maria in Zeü getan
' iccen: er opwre einen feinen wach
ernen Handmerksburschen, halb so
ang als der Christian, wenn dieser
Mußte Christian Jahr und Tag
eim Schneider Natzl . wie mein
Geister benamset war verbleiben
ollte; und der Christian verblieb
rotz seiner angeborenen Iieigung
um Länderpassieren und zum Fech
. en und trotz manches zweideutigen
lchtungLersolges in den i'crnraihcju.
rot bei uns, als ob er vom .Un
irischen" heimlich dasür bezahlt
. worden wäre.
" Da war's einmal, daiz der Chri
lian und ich auf die Ster beim
?tizenbrunner einrückten. TaZ Stv
! enbrunner Haus war keine gesuchte
! lundschast, da hüpften die Katzen
.u? dem Herd, die Hühner auf dem
Litch und die Ratten un Bett um.
, ?cnt Christian war da? nicht übel;
o große Tiere, meinte er, genierten
hn nicht. Um ja mehr die Katzen
ms der Schüszel fräßen, um so
aehr brächten die Hühner onderar
iz auf den Tisch, und die Ratten
. oären so lange sie nicht durch
- in Nadelöhr zu kriechen vermöch
; en im Veit ziemlich unschuldig.
' a weitaus schlimmste war: das
- Mixend runnerhaus ' hatte keine
'Zaussrau. Wer je einmal Schneider
rar, der weiß, was das heißt: eine
ztev ohne Hausfrau. 9)a ist wie
m Baum ohne Frucht, wie eine
lirche ohne Gott, wie eine Nacht
chne Stern, kurzum wie ein
1 mngriger Schneider. ,
Der Stixenbrunner ,ein Mann in
en Jahren, wo man den besten
'ippetit hat, empfand ihn auch, den
, icangel eines hegenden, kochenden
Lesens im Hause, und eben darum
. iejj er eilends die Schneider kom
neu, daß sie ihm das Bräutigams
zewand machten.
' So geh' ljc , Bauer, und laß
nch einmal messen,- forderte ihn
ier Christian auf und drehte den
' 'rsten Knoten in den WaßZaden. Er
' 'erstand es gut, sich als Meister zu
j en q den. -Der
Stixenbrunner stellte sich mit
; ;cipam!tcn Gliedern auf und wäh
fcsid der Christian die stattliche We
niheit nach allen Nickztungen ab
' naß, fragte ihn der leutselige
: Lauer: Cheoor wir zum Schneider
Jictjl kommen sind, wo haben wir
)cnn gearbeitet?"
n Amerika!" antwortete der
ckneider, denn das war ja der
Christian mit der göttlichen Phan
'ühe.
So. so, (tat in Amerika." der
i edts der Bauer, ohne weiteres über
'scht zu sein, denil es muß doch
wch . das Amerika seine Schneider
aven. .Wie tragen sich ienü dort
e Leute?"-
: Lauter häutcne Hosen," berich
t rie der Christian. .Braucht keiner
' z ein Lebtag mehr als ein Paar."
' ' Du lugst leicht doch, Schneider!"
' rarf der Bauer lüchelno ein und zog
i nit beiden Fäusten das Beinkleid
iramm.
: Wer lugt?" fragte der Christian.
. Ich? Willst sie länger haben die
-oft'n als die? Lugen meinst,
)Q?j ich tät' ? Und einen, doppel
- rA Träger dazu, daß sie dein Weib
'--iä,t so bald abkriegt. Weißt, das
"i das uke in Amerika, haben dort
' -,- die Wciber ihre houtenen Ho
iah y.s denen der Männer nicht
:u-It:!.
'I,
was
sii.d denn das nachher
rief der Bauer aus.
:rte?"
dc
IV.IQ S
i irnfc hi-r (sfirt.
üiid die brauchen Schneider?"
..'irw?" srazte der Christian.
..ytt, weil du bei ihnen gearbeitet
,t,y
idor." entzezncle ' der
snan alec waZ tu schon für
chn".n halt. Stinbrunnert
:i die gansZ.OcsrnUgz'l 's ist die
,V.t Zeit - 15 Schneid werde
ich dort nicht gearbeitet haben, das
kannst dir Wohl denken. Hast tue
Säckel gern tief ? Ist im heilgen
Ehestand nicht nötig, bleibt so wie
so nichts drinnen. Porträtmaler
bin ich gewesen in Amerika. Tort,
mnsz ich dir sagen, malt man nicht
auf die Leinwand, herentgegen auf
die lebendige Haut."
.Wie sich bei unZ in Europa die
Weiber selber anmalen," rief ich er
läuternd dazwischen.
Schau du auf idn Zwirnab
haspeln, Lehrbub', und sei still,"
wies mich der Geselle zurecht. -
Den Bruitfleck doch ein wenig ouZ
rändeln, Bauer? Nicht? Leutan
farbeln heißt man'. Wie b uns
jeder Stand sein Gewand hat, so
hat in Amerika jeder seine Färb'.
Das Kind wird schwarz angestrichen;
junge Männer, die vor den Feind
müssen, karminrot, weil diese Farbe
schießt; die alten Jungfrauen grün
und gelb, die Ehemänner blau.
Brauchst auch einen Uhrfackel,
Bauer?" '
Der Stizenbrunner zog seine dick'
leibige Taschenuhr heraus, um zu se
hen, wie lange der Schneider an
ihm schon herumtue.
.Die kenne ich," sagte der Chri
snan, .diese Uhr kenne ich. Ist's
nicht der Adam.Rosel ihre?"
.Kennt er sie, der Schneider, die
Noscl?"
Mag schon fein, daß er sie jkennt.
oer kchneioer, Sie Mosel.
.Ist recht gescheit, nachher ist
aus's Jahr, wenn der Schneider mit
Gottes Willen wiederum kommt, die
Bekanntichaft mit der Stixenbruw
nerin schon da."
Auf diese freundliche Bemerkung
war mein Christian verstummt.
Und als der Bauer endlich die
Stube verlassen hatte und der Chri
snan auf dem Haustisch das schwarze
Tuch ausbreitete, und auf demselben
mit oer Kreide die Formen zu
zeichnen begann, sah ich, daß letzte
res ganz ohne Beibllw des Man
sadens gechah. Er zeichnete das
Haupt eines sehr gutmütigen Wie
oerkauers mit langen Ohren.
Was macht denn der Christian?"
fragte ich beklommen.
Porträtmalen," antwortete er.
Plötzlich schleuderte er die Kreide
aus den Fußboden, daß sie in meh
rere Stiicke auseinandersvrana.
Ichritt ra ch an mich heran, der ich
auf einem Dreifuß hockte und über
meinen ausgespreizten Knien den
Zwirn abhaspelte, und zischelte mir
phr leiie und sehr nachdrücklich inö
öestcht: sctt herratet mir dieser
erZ'kreuzZakermentifche Bauer meine
Echone weg!"
Mir glitt vor Schreck der Strähn
vom Knie, daß in 'den Fäden eine
arge Verwirrung entstand.
Aber!" hauchte er und sprana
einen Schritt zurück, daß er auf die
nisternde Kreide trat, ich räche
wich, wie sich bör mir noch kein
Schneider gerächt hat!"
Wir schleichen uns davon!" rief
ich, um Schlimmerem vorzubeugen.
.Nein, du elnwlttgster aller
Lehrbuben! Wir bleiben da, wir
machen oem Nebenbuhler das Bräu
ttgamsgewand aber oie!"
Es war eine lange Stunde. Der
Cynstian zeigte mir mich gleich
am zum Mitichuldigen machend
den Maßfaden mit den vielen Knc
en,
Er ist schön gewachsen, das läßt
sich nicht leugnen," sagte der fürch
terliche Geselle, aber an diesem
Faden hängt seine Schönheit! Die
innere Hoiemange mache ich zur
, . . . I
UUtltil, VIC ,'UUUjlUtUC iUWP
weite, die '
..Christian!" rief ich empört
drein, denk , daß em Gott un Him
mel lebt!"
Der wollt' mir nicht bange ma
chen," sagte der Heide, .aber der
Meister auf Erden! Den Wochen
lohn abziehen, das Gefellcnbückel
verschandieren oh nein, meine
schöne Nosell So hoch dich estimie,
ren, die Freud' tu' ich dir nicht an.'
Er begann zu arbeiten, und zwar
ganz regelmäßig, d. h. ein wenig
flink und ein wenig flott und ein
wenig schlampig.
Der Christian," so fuhr er nun
halb für sich, und ich denke doch auch
halb für mich, fort, der Christian,
meine kchone, der hat schon ganz
Andere fahren lassen, als du bist!
vm kachsenland rs gewejen, auf
oer Vanderpaister, daß ich auf der
Landstraße daherrnarschiert bin fein
und ausrecht, wie mich Gott erschuf
fcn hat, und ein Lievel dazu. Fährt
eine Herrschastskalosch daher. Bier
Nösser, zwei Diener und eine Frau.
Eine Frau! Ich sag' nichts weiter,
als daß ich mir im Augenblick as
wünschen hab': Wär ich der Kaiser
Napoleon, die müßf ich haben!
rt ..v 4.:- . . l J. I
-i-ic jiun uuu) jtyen uno oz auime I
halten lassen, ist eins. Ein so schöner
Mann! sagte sie und zu ihrer Seiten
täte Platz sein, wann ich wollt' mit
fahren. Gnädige Frau Gräfin,
sage ich, der was Ihr seid! und
mach' meine hös'iche Verbeugung.
Wie wir ins G'schloß kommen, ein
sehr schönes G'schloßl muß ich mit
ihr Nachtmahl essen, und die Lackeln
(Lakaien meinte er) haben nur ein
mal Augen gemacht. - Ich sollt'
nur zum Trinke schauen! jagt sie.
und der Wein! Ein sehr ein guter Mitternacht sein, :n der großen
Weinl Und das verliebte Gesichte! Stube war ein seltsamer Schein und
von ihr! Durchlauchtigste Für an der Wand glitt langsam ein
stin, sag' ich. oder was du bist. Und Schatten hin. Ich wollte den
nach dem Essen, da giebt sie daö Christian wecken, aber ich vermochte
Seidenmantill auS und ich sollt' ".keinen Laut von mir zu geben. Und
Aber tu' der Christian doch nicht fJe&e . jefet fe&tc im ilanm Ge
par so stark liigenl" war an dieser wand eine schlank Gestalt, m der
Stelle mein Einwand. "..."'
und ich sollt' sagt sie. dran ch de Stube - deutlich sah ich
us. stiitte- münn fi u&n. das fahle Antlitz des Stlxenbrunner.
trennt hätt'! - So. Zage ich. z'um,r mir'i ! noch gelang, mich zu ei
blicken Mt mick mitgenommen. Ma.'ucm Lebenszeichen zu ermannen.
jcslät, Frau Königin, oder was du
bist! Auf der Stell hab' ich zu
' ' ' " '
fammengepaat und bin auf und da
von in der kohlrabenschwarzen
Nacht. Eine sehr eine finstere
Nacht!"
Langer Christian!" versetzte ich
und legte den aufgavickclten Zwirn
knäuel auf den Tisch, daß ich mich
selber so anlügen wollt, das täte ich
nicht."
Ich lüge ja nur dich an!" ries
er lachend und jetzt, und jetzt, da
hast ein Vorderteil, kannst die aus
wendige Naht machen."
Auf solche Weise ist dieselbe Ster
angegangen. Und sie hat sich alsbald
zur schönsten Poesie entfaltet, denn
der Stixenbrunner hatte ein großes
Faß mit gut gegohrcnem Holzapfel
wein im Keller, und davon brachte
er uns jeden Vor und Nachmittag
einen großen Krug voll auf den
Tisch.
Den Holzäpfeln," sagte da der
Christian einmal, während er sich
nach einem Zug, der so lang war
als er selber, den Mund wiickt?.
den Holzäpfeln, wie sie höllisch
hart und sauer auf dem Schlehen
bäum wachsen "
Auf dem Holzapfelbaum, will
der Christian sagen."
..as niag bei deinem Vater da
hcii.l der Fall sein," entgegnete er
entrüstet, anderswo, wenn du in
der Welt herumgekommen wärest I
Kurz und gut, den Holzäpfeln
mochte man s nicht ansehen, dafz so
viel süße Teufelei drin steckt.
Eines Abends war der Stiren
brunner im Sterben! Bei Bräutiga
wen ist der Brauch, daß sie während
ihres Brautstandes täglich eine Messe
hören. Man trifft da mit der Braut
zusammen, führt sie in's Wirtshaus.
wo ihre Zeche mitunter schon auf
Kerbholz der Hochzcitögäsle kommt,
begleitet sie ein Stück Weges nach
Hause und übt sich ein wenig auf
den heiligen Ehestand ein.
Von einem solchen Kirchgänge
war der Stixenbrunner krank nach
Hause gekommen. Er niusjk sich ins
Lctt legen, klagte über Ziiopfjchmer.
zcn .Durzk, rou und Hitze, und am
Abende war cr im Delirium. Mein
la.iger Christian war überaus auf
geregt, trug Krucifix,. Weih und
Cterbckerze zusammen und war un
crmüdlich im Aufzählen der Perso
nen, denen er besitz sterben aetiol
fen. Der Bauer wollte aus dem
Betüz springen, und da man ihn in
demselben festhielt, schrie er mit hel
ler Stimme: .Schneider Christian,
du bist ein Ochs!"
.Gottlob!" sagte der Christian,
kennen tut er mich noch."
Hierauf lief er mn's Büaeleisen.
das er an der Hecdglut heiß machte:
er wollte Essig draustropfen und
verdampfen lassen. Der Essig
danipf." sagte cr. .ist das allerbeile
Mittel, hak auch dem Kirchberzer
Bader geholfen, wie ihm das Hirn
im Kupf ist schimmelig geworden."
Aver die Magd, welche die Haus
häUerin machte, beklagt es, daß kem
Tropfen Essig im Hause sei.
11
Holzapselwein tut's auckl" riek
der Schneider.
Als der Kranke das Wort börte.
klagte er über Durft.
Doch der Christian versteckte das
Trinkglas und trug den Hausleuten
mit heuigcm Ernite auf: .Nur lei
rn Wem gebe! Dav wäre Säiei
deioasser scheidet Leib- und Seel'
augenblicklich auseinander.
Als Schlafenszeit war. stand der
Christian noch lange im Stübel des
Bauers cih blidle tiefster Wehmut
voll den blassen schlummernden
Kranken an.
Als wir, der Christian und ick,.
hernach in der Borstube in unserem
gemeinsamen Bette lagen, vertraute
mir oer Geselle: Ich habe schon
Abschied genommen vom Stiren
vrunner ut Liese Wett. Das Bräu
tigainsgewand legen sie ihm morgen
an für die Sieise in die Ewigkeit.
Mich gefreut bei der ganzen Ee
schlcht nur meine Nosel."
Und in solcher Freude und Trauer
ist er sanft eingeschlummert. Ich be
reu, in meinem Nachtaedct alles.
was da lebt und liebt und leidet und
stirbt, nach gewohnter Weise der
Gnade Gottes, und dann war auch
M ridit trtnUw
" "" -yw
Ich weiß den Traum nicht, dei
mich in derselbigen Nackzt aeänasti:it:
es war diesmal auch nicht der Arm
des Christian er, mich beklemmend.
sich sonst so gern über meine Brust
iciMiegie, meu oer xraum oem Ge
sellen im Schlafe das tat, waö er
im Wachen Anderen er log ihm
was vor. Mir wors diesmal doch
ein anderes, das nich plötzlich aus.
weckte und noch im Wachen unbe
lckreiblick naltiate. &S wotte va
Kill DIC VilU;i'lllli!U IlllLULt ütl
schwunden.
Schauernd und schluchzend weckte
ich jetzt den Genossen.
Wir machten Licht. Die Stube
war wie sonst.
So werden wir ihn nu halt ein
mal auf die Bank legen, gehen,"
sagte der Geselle, aber nicht so, wie
der ungarische Stuhlrichter seinen
Mann auf den Bauch. Ticselbige
Stellung it sonst immer noch belieb
ter, als die entgegengesetzte, wo die
meisten nicht mehr aufstehen können,
wie ein Hirschkäser, der auf dcn Nük
ken fällt. Und just so wollen wir den
Stirenbrunner legen. Wo hab'
ich denn meine Socken?"
Auf den Füßen, Tollpatsch."
Tu hast recht. Jüngling. Und
jetzt hübsch traurig sein, wir gehen
zum Toten."
Hierauf zogen wir uns an und
weckten ein paar Hausleute.
Gingen dann an die Tür deS
Stcrbczimmers und öffneten sie
leise. Da saß er mitten in seinem
Bette ausrecht und hielt mit beiden
Händen den großen Schnciderknig
an den Mund und trank. Und trank
unaiishörlich.
Er bemerkte es nicht, und der
Christian zog die Tür zu und mur
melte etwas eintönig : .Jetzt können
wir wieder schlafen gehen."
Die Geistererschcinung war nun
auch erklärt: Der Bauer hatte sich
aus dem 5Zellcr l,en 5trug Wein ge
holt und der Weg hatte ihn durch
unsere Stube gesührt.
Am nächsten Morgen ging er
nicht in die Kirche, aber gegen Mit
tag kani er aus seinem Ctüblein
hervor, setzte sich zu uns on den
Tisch, schaute dem Christian zu, der
den Mittelteil der Hose auf eine
Tischecke stülpte, stöpsle eine Pseife
an und rief: Einen solchen Herrn
hab ich mir schon lang nicht heim
getragen, als wie gestern.
- Bist ihn jetzt los?" fragte der
Christian, ohne ihn anzublicken, hieb
dabei aber nnt dem heißen Bügel
eisen so derb auf die 5lrcuznaht, daß
das Haus erbebte. 4
Die größten Räusche," Zagte der
Bauer mit der Würde des Spruches,
,.die größten muß man sich wieder
hcraussaufen."
Mein größter," erzählte der
lange Christian, hat siebenund.
zwanzig Tage lang gedauert. Und
noch zur Sommerszeit, wo die Tage
lang sind."
Und in den Nächten?"
Hab' ich mir ihn allemal nachge.
bcizert so lange, bis die väterliche
Erbschaft nach der Baterlehre bis
aus den Pfennig verwendet war.
Mem Sohn, hat er gesagt, mein gu
ter Bater, viel lits nicht, was ich
oir hlntertasten kann. Bergeude e
nicht, aus geistige Genüsse verwende
Ck, das l,t der beste Gebrauch. Ich
bin ein höllisch leichtsinniger Mensch,
aver das kann ich mir :n der Sterbe
stunöe jagen: Des Vaters letzten
willen habe ich redlich vollführt."
Ich meine, Schneider, von dir
läßt sich was lernen," versetzte der
Bauer und ging nun. langsam sei
ner Arbeit nach.
Ter Christian bügelte weiter und
war nachdenklich. Mehrmals legte er
den Finger an die Nase, kraule sich
hinter dem Ohr, sann und bügelte.
Ein bayrische Gröschel wollte
ich geben," murmelte er endlich,
wenn ich wüßte, ob das mit dem
siebenundzwanzigtägigen Rausch auch
wahr ist!"
Das wird wohl der Christian
selber am besten wissen," meinte ich.
Gehört," sagte er und warf das
fertige Kleidungsstück auf die Bank
hin, gehört habe jch's schon sehr
cft, und aus meinem eigenen Munde
gehört! Ich sehe auch alles so klar
vor mir, das Wirtshaus, das Liegen
im Stall bei den Rössern. das
Kopfweh und wieder das Trinken
und das Hinausfliegen bei der Tür,
wie der Wirt mit dem rechten Fuß
nachyiiit oas alles Zehe ich bum
fest vor mir stehen. Aber wenn ich
anderseits halt bedenke, mein
Freund, toie mancher Mensch aus
schneiden tut . . . I"
So log der Christian denn mit
unter so lange,"tis er'S selber glaub
t". unb glaubte es so lange, bis er
sich's zu Gemüte führte, daß es nie
mand als er selber gesagt habe.
Als der Stirenbrunner Hocki?eit
hielt und die Braut den Christian,
der seines ubcrschlzchken Anzugcs
wegen hinter, den Musikanten stand,
im Vorübergehen so wunderlich an
lächelte, schlug er die stachen Hände
zusammen und rief: .So ist's doch
wahr, daß wir Zwei einmal in ein
ander verliebt geivescn sind. Mir
Mixx ifitf iÄ'5 W glaubt,- ,
. v:. scs;..M i..; . v .
Llttvn-Tcnuiö.
Humoreske dvu Fr. Zcttcl.
.Teurer Bruder!
Endlich Zeit gewonnen, zu berich
ten über neue Garnison: Regiment
sehr gut. sonst herrscht Mitteli'.iäßig.
teil; Kirchen reichlich, Droschken spar
lich, Staub in Fülle. Wasser rar,
Weiblein zahlreich, Männlein kärg.
lich. Wird daher aller philosophj.
schen Besonnenheit bedürfen, um
Freiheit zu bewahren durch zwei bis
drei etatsmaßige Winter für Som
incr fürchte nichts bis zum Ne
glmcnts-ttommniideur.
Wie in . auch hier Spitzen, die
L'.genseitig. scheelen Blickes, sich Höhe
neioen. o cer urme. wie der Be
Hürden, letztere mit freundlichem Grin
sen meist falscher Zähne. Daß er.
stcre keine Weiber, gut. denn mit
denen letzterer habe schon reichlich zu
schassen.
Außerdem noch Halbspitzen vor
Handen, mit wenig Witz und viel Be
hagen, z. B. Oberregierungö-, Ge
Heime und Lanoräte, auch Oberst
leutnants aktiv, Generale z. D. und
dergl. mehr, die .blicken scheeler noch
auf Ganzspitzen und mitleidig auf
Menge.
Zu der Kategorie gehört Berwal
tunzs Gerichtsdirektor Schawenker
nebst mopsiger Familie. Mopig. weil
erstens goldene Möpse im Kasten,
zweitens Bater Mopegcsicht, Mutter
MopIgesicht. alle vier Töchter Mops
gesichter, und drittens vier wirkliche,
lebendige Möpse, um Aufmerksamkeit
abzulenken."
Mit diesen kernigen Worten der
suchte seinem einzigen Bruder der
Oberst Leutnant von Arosowski
Lrinkop das Städtchen Erillheim zu
schildern, drei Wochen nachdem er als
etatsmäßiger Slabsofsizier dahin vcr
setzt worden war.
Ter Oberstleutnant fiel recht mit
ten in den üppigen Eese!lschatt-t:u-bel
der vergnugunzssächtigen Grill
heimer hinein, und da er noch einsam
feine Pfade zog und die Liebesgötter
sich bislang von ihm abgewandt hat
ten, wird selbst der schwachsinnigst:
Leser begreifen, wie alle, an ehclosen
Töchtern reiche Mütter wachsame
Augen auf ihn hatten und wie alle
diese Augen ihn sehr liebenswürdig
fanden.
Ob Herr von Brosowski in seiner
kurzen Schilderung von Griliheim
ren Nagel auf den Kopf getroffen,
lasse ich dahin gestellt sein, da ich nie
soweit gekommen bin; was dagegen
die Familie Schawenker anbelrisst,
auf die es hier allein ankommt, so
ist mir darüber folgendes bekannt ge
worden: Xit als brave Leute be
kannten Schawenkcrs bewohnen ein
eigenes, vornehm ausgestattetes Haus
in' der Friedrich.August-Straßc No.
11 mit der Aussicht au) das Riesen
gebirge. Trotzdem machte die Fa
inilie einen parvenüdlichen Eindruck,
als ob der Aatcr des Baters einmal
hoch oben vom Bocke die Peitsche
und die Mutter der S)!utjer vor dem
Herde den Kochlöffel geschwunqen
hätte.
Vor allen anderen Mutteraugen
sollen aber die bengalischen der rau
Schawenker am beutegierigsten dem
unbewußten Oberstleutnant die Wege
geleuchtet haben, ob mit Erfolg, wird
unsere wahrhaftige Erzählung leh
ren.
Trcd aller wohlgesinnten Auaen
blicke rauschte der Winker vorüber
mit seinen glänzenden Bällen, üppi
gen Diners und dreiganaicien Sou
pers und Murie-Christine (sie hatten
ant Doppelnamen, wett das vor
nehmer klingt), das älteste der vier
Mopsgesichtchen, das die Mutter so
recht passend zur Frau von Bro
jowski-Brinkop fand, war noch nicht
verlobt. Und da MarieChristine
dieses Schicksal mit so vielen anderen
Genossinnen teilte, erfanden die Herr
schcnden Mütter zwangslose Kaffee
bälle, wozu der Regiments-Komman
deur, der auch drei heiratsfähige
Töchter besaß, alle vierzehn Taae die
Räume, und den Garten der Offizier
Speiscan sialt, sowie die ganze Neai
mentsmusik von fünf bis acht Uhr
abends zur Verfügung stellte.
Umsonst! Auch der schöne Som
wer sank ins !vtter der Vergessen
hcit, ja selbst Ut folgende Winter
chicand dahin, und als die lauen
üdwestlichen Winde der lustbaren
Grillheimer Eesellschait verkündeten,
daß es wiederum mit Bällen, Diners,
Soupers und Schlittschuhlaufen zu
Ende ging, legte, unter anderen Mut
tern, Frau Verwaltungszerichts-Di
rekior Schawenker ihr herbstlich Ant
litz in bedeutliche Falten, daß es aus
sah, wie der Vellmoi.d vor einem
kritischen Tage, und fragte ihre Ma
rie-Christine, cb sie noch immer dem
ichlüpfrigen Oberstleutnant nichts
angemerkt habe.
Nichts, nichts, gar nichts! keuchten
Marie-ChriftinenS schnellende Ro
senlippen, und mit leisem Schauer
begrabenen Schmerzes ließ sich die
arme bleichsüchtige Jungfrau in einen
weiten, weichen Plüsch-Sessel sinken,
dessen schreiende öiöt die Mcrmor
weiße ihrer Wanzen noch blasser er
scheinen ließ. Dann flötete sie seuf
zmd:,Zch gkiube. Mumq, tefc ich.
V r .ihm.! Wlt.Js r1.t.... . 1 1 i t"
iiuu; ciuuiut i.'uiii,ui;iiiiui iiiuit
Wie es in der Natur der Spinne
liegt, ihre Nede zu ziehen, um kleine
unschuldige Wesen zu fangen und
verschlingen, so liegt cS in der Natur
der Mütter schlaue Fäden zu fpm
nen, um unschuldige Junggesellen da
mit zu fangen und a!S Schmierer
söhne zu verschlingen. Und wie es
in der Natur des zZorzchers liegt,
die Spinne in ihrem Schlupfwinkel
zu beobachten, so liegt eS in der Na
tur deS Dichters, beutegierigen Mü't
tern bis in die geheimsten Gemächer
zu folgen, um ihre gefährlichen Ge-
danken zu belauschen.
Folge mir, wißbegieriger Leser
dreist, ohne Furcht, der Gatte ist im
Verein für Wissenschaften und Künste,
die Gattin hat ihr schneidiges Gebiß
beiseite gelegt, die schwarzgefärbten
Locken aufgewickelt und sitzt sinnend
im sammetcnen Sorgenstuhle, ihren
Schawenker erwartend. Zu leise,
leider, flüstern die ledernen Lippen,
daß .unser Ohr die gemurmelten
Worte nicht s fcn kann. Doch das
kalte Gaslicht der hellen Hängelampe
zeigt uns auf dei Gedankenthrone
der sorgenschweren Mittler eine tiefe,
tiefe Furche, die uns ahnen läßt,
daß Wichtiges hervorkeimen werde.
Sie spinnt neue Netze, auf daß sie
den Widerspenstigen fange.
Finsterer ist ihr Antlitz, heiserer
ihr Ecmurmel, doch plötzlich siehe
da! Ueber das nooemberliche Mops
gesicht zuckt es wie Wetterleuchten.
Tranen treten in die trockenen Au
gen, Frühlingsmorgenwonnedüftc zit
tern über die breiten, wulstigen Lip
pen. die spinnigen Finger greifen
nach unbestimmten Engeln in der
Tiefe des Raumes und süße Engels-
stimmen flüstern ein Wort in ihr
aufhorchendes Ohr. Da sprang sie
wie ein Gummiball empor, schlug die
mageren Hände zusammen, streckte
oie krampshaft geballten zur gctäfcl
im Decke empor und. als habe sie
ras ewige Weltratiel gelost, riß sich
. , o- , . 5
jubelnd von ihren Lippen los das
kin, TOnrt' PiitrinsTfnniSl
Unterdessen schlief sanft und fried-
lich in des Sturmes Nahen unser
wackerer Freund, erhielt aber bald
nach seinem Erwachen eine Einla
tung von Schawenkcrs zum freund
schaftlichen Mittagsessen auf den fol
genden Tag und nahm sie ahnungs
los an.
5 tfrYrrtt; v-.
a? war der Aalkorb, ut dem et
gefangen ward, denn beim gut be
retteten Mahle und beim perlenden
Weine konnte er der schmeichelhaften
Ausforderung der Frau Schawenker
zur Bildung einer Lawn-Tennis-Ge
scllschaft nicht widerstehen. Er sagte
zu und nach Tagen schon trafen sich
die Auserwählten der Auserwählten,
Herren und Damen, auf einem stei
nisten, schattenlosen Platze, Dreivier
telstunden vor der Stadt zusammen
und dann alle acht Tage wieder zum
Tennis-Spiel.
Marie-Christine sah wirklich rci
zend aus. Ihre schlanken, ebenmä
kiaen Glieder
ölieder waren m ein meer -
blaues Blusengemand gehüllt, über
. i t. ... j n, r,,,
dem sanft sich rotenden Eesichtchen
thronten einige gelbe Röschen auf dem
koketten Ctrohbarrett.
Kurz und gut. on einem herrlichen
Maienmorgen verspätete sich die Ge
scllfchaft, da die Herren eine Mai
Bowle zum Besten gaben, sodaß schon
die rotglühende Dämmerung eintrat,
als man erst an den Rückweg dachte.
Während nun der Oberstleutnant
an Marie-Christinens Seite langsa
wer und immer langsamer dahinwan
delte, wandelte ihnen langsam ent
gegen die herrlichste Maiennacht und
entfaltete ihr leuchtendes Sternen
banner. Und unter dem Wehen des
gewaltigen Banners geschah es, daß
sein Herz weich und seine Zunge be
redt ward, und auch ihr Herz ward
ireuu, iyr yr roung uno a er
fragte, ob sie die Seine werden wollte,
öffnete sich die Knospe ihrer Lippen
und hauchte: .Ja". Und das war
gut. denn nach weniger als Jahres
frist war Marie-Christine Frau
Oberst von Vrosowski-Brinkop!
Realistisch. Ist es wahr,
daß in dem neuen, realistischen Stück
dem Hauptdarsteller wirklich ein
,,r,..
ulJüiil" tvnvi
Natürlich ist's
wahr! darum
bloß drei mal
nur noch drei
wird ja das Stück
aufgeführt, weil cr
Zähne hat!"
N ich t recht zu machen.
Zlichthaubdirektor (yam vorgefü!:?
ten Sträfling, der bereits 23 Jahr
Zuchthausstrafe verbüßt hat): Sie
sind auf allerhöchsten Befehl begna
digt werden und sollen lyr.ite noch
entladen werden.
Unser einem wird och nischt gc
gönnt, nich amal 's 25jäf;rige In
bleum loaßcnS einem feiern."
Im Eiser. Herr: Und ,
M,.. r?-. v ,", II
iuun yjyii-ii vi;n, fcin gttiilila.en
jungen Chemann, betrifft, so habc
ich das größte Vertrauen in ihn, dafz
er em guter mtte metbe, denn ich
kenn?, ihn ja schon lange. Ich war
anwesend bei seiner Taufe, ich war
anmewiiS In wmer Ronsirmation.!
ich bin anwesend gewesen an seinem
Hochzeitstag, und ich hoffe anme
wd m kein hei feW
Bcn Biitlcr und dcr LtistSallo.
ITie ersie achwciliche ,!lilürifche Lust
zu b?b..li,g.
G3 ljflltc gemein in Er
ffl . . Butter, der
"""", " u .'
volkstümliche ameri.anische Burger
kriegSeldat und Staatsmann, der
erste war. der einen Luftballon für
militärische Bcobachtungs-Zwecke der
wendete, obschon dabei weiter nichts
hkrauskam.ls eine zu bezahlende,
oerhältniimaßig große Rechnung, und
die Geschichte ihm nur Spott ein
brachte.
Das war schon früh im Bürger
kriege. Butler hatte öfter auf den
Comons in Boston einen Mann in
einem Luftballon gesehen, und es
kam ihm der Einfall, daß es ein gu
ter Gedanke wäre, den Mann mit
der Vornahme von Beobachtungen zu
beauftragen. Er ließ den Aallonflie
gcr, einen gewissen John LaMoun
tain, kommen und veranlaßte ihn, ei
nen Ausstieg zu diesem Behuf zu ma,
chen.
LaMountain stieg an Forlreß
Tl!onroe in die Lust, und nächste
hendes wiir sein Bericht, jedenfalls
der -erste seiner Art in der We'tge
fauchte, wenn auch sonst von keiner
erschütternden Bedeutung:
Höhe 1400 Fuß. Hinter der Vat
tcrie an Tewall Point, von der Was
serseite her durch die Bäume ver
dunkelt, ist eine srcie Landfläche, auf
welcher ich 52 Zelte zählte, außerdem
6 Busch-Zelte im .Hintergrunde. Ich
konnte deutlich den Tanners Cree!
sehen, konnte jedoch keinerlei Zeichen
von Tätigkeit in jener Nachbarschaft
bemerken. Zwanzig 51!eilen weiter
konnte ich deutlich den James Niver
sehen, aber ich konnte keinerlei Lewe
gungen auf demselben entdecken,
Ich onne Wnerfd Kläger
er Newport News hinaus oder in
h ),, ...
I " ; ' A 4 wvi. nuuni,
gusacnommen. dan ick unatKht ans
dem halben Wege von der Bcthel-Kir
che und von Jerltown aus eine kleine
Gruppe Zelte sehen konnte."
Also lautete der denkwürdige Nap
Port, welcher alsbald in die Zeitungen
überging.
Doch nicht zu veraessen: LaMoun
tain unterbreitete eine Rechnung für
f i n 1T ri friff in C',f-a
1 1""" " yvvt VUil -t'vi
cr3 un5 m (Seni3. ' nb hklt 7,orhft
runz verblüffte die ganze Regierung
uno oas and! Vcn Butter und
sein Luftballon" aber wurden beim
übcrgeschcidtcn amerikanischen Publi
kum nur zum Stoff großen Geläch
ters. Er würde ein grimme Genug
tuung wahrscheinlich empfinden, wenn
er heute am Leben wäre und lesen
würde, wie viele Fesselballons heute
zu kriegerischen Bcobachtungs-Zwecken
mit Vorteil verwendet werden und in
gewissen Beziehungen durch kein an
deres Beobachtunzsmiitel erfetzt wer
den können! Und das ist noch tarnt
'
auts, unnig 7al!re nack
1 seiner verblüiiendn ihm,-.hr,r.w..
nun nU hi si?;,..,. V.. "mZ
" f o ' vjj.n.aHij vil OCl
Staaten im qanzen mehr als 600
Will. Tollars für Flu aus ru'
um den Feind zu JeVn" wie' La
ountain ihn ge,ehen hat, wenn auch
mit besserer Autteutunz des hohen
Standpunktes!
Baumwollsamkll in Vursle.
Immer vielseitiger wird in den
Ver. Staaten die Ausnutzung von
Baümwoll - Samen, der srüher ein
mal zu den wertlosesten Abfällen ge
rechnet wurde.
Längst leisten die Samen sehr gute
Dienste als Ersak für tiUbm . ,5.k
und noch für manche andere Zwecke
von größerer oder geringerer Wich
tigkeit. Seit kurzem werden diese Sa
men auch zu Mehl gemahlen, das vi
allerhand Nahrunzs . Zwecken w
besonders sür gingechiaps" ' und
sonstige Küchlein benutzt wird, welche
stets sehr dankbare Abnehmer finden
Das neueste aber doch jedenfalls
auch nicht das letzte ist die teilweise
Benutzung von Aaumwollsamcn für
die Herstellung einer guten Sorte
Würste! Zu diesem Behuf werd-n"
wirkliches Wursifleisch und Baum,
wollsamen - Mehl im Verhältnis von
3 zu 1 gemischt. Das Mebl ist be
deutend nahrhafter, als das beste
Wurftflkisch. und lei oen heutigen
Pre!,en des lctzleren kann mnk on
jedem Pfund Wurstmasse 8 Cents
ersparen. Auch läs-t die Wurst im
Geschmack nichts zu wünlchen tibria,
und die Alliierten werden sie n?ohl
um ün;tuancrn gönnen.
.Ter, Schapper. welcher
et dem (i'itangnis in Topela, KaZ..
"uf Parole enttfcn ward?, um der
Armee beizn! reten. stellte sich im Ge
sangnis wieder ein. da er unnebliffi
versucht hntie, So'dat zu werden. In
Kansas City, fcrcie in St. Louis
temperte wen tf;rn seine Bitte, da
er körperlich u?-!,-jiich ist. Unter
ireS .ich Tepe'., bot min ihm eine
-'t'llk in einer K ansäe 'Cityer Zn
Ä U 4i f tTTr m
, L 'i tl tiXl 'lprechen. ,
W. wzsdq
wuiiiwuii pm. trwjsaati
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