Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 27, 1917, Image 5

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    Seite 3 Tägliche Omaya TrtbNno Donnerstag, öon 27. Dez. 1917.
Läckcrschttle in
Lliicago etabliert
, Ghierm 27. Dez, In bn Laue
Technischen Hochschule fand die for
melle Eröffnung einer Bäckerschule
mit Ansprachen, Musik und einem
Festessen unter zahlreicher Veteili
llung statt..
Es darf die zni grossen Teil deut.
f schen Bäckermeister Chicagos mit
Stolz erfüllen, das; ihre langjnhri
- (icn Bestrebungen, für die Lehrlinge
ihres Gewerbes eine tüchtige Schule
inö Leben zu rufen, endlich mit Er.
folg gelrönt wurden. ES war not
wendig geworden, daß die Angrftell.
ten der Bäckereien ein technisches wie
ein praktisches Institut für ihre AuS.
dildung in ihrem Gewerbe besaßen.
AuS eigener Kraft begannen die
Anckcr mit der Ausführung ihrer
Pläne im Fahre 1008- Der Erfolg
übertraf ihre Erwartungen. Ehrist
Schönfeld, ein praktischer Zucker
biicker, war der erste Lehrer, der den
Unterricht in der Ornainentiening
im ersten Termin leitete.
TaS veranlasste die Bäcker, Herrn
William Aogan, den Prinzipal
der Laue Technischen Hochschule, z
bewegen, bei der Schulbchörde vor
-sicllig zu werden, in genannter Lehr,
anstalt ein Tcpnrteincnt für Bäcker
einzurichten. Frau Ella Flagg
Aoung befürwortete die Sache, und
nach einer Untcrsuchiüig durch den
Hilsssuperintenoenten William M,
, Roberts wurde das Departement ein.
gerichtet. Turch Superintendent
John Shoop wurde das Tepartc
ment vollständig eingerichtet und er.
lveitcrt, und besteht heute auö einer
theoretischen und einer praktischen
Abteilung. Herr Roöcoc Tavis ist
Lehrer der Chemie und Herr Frank
Hafner, ein Graduierter deS Eivic
Jnstitnte of Technologie, ist Lehrer
der praktischen Arbeit. Tie Einrich.
jungen sind vorzüglich, schlichen alle
mooernen Verbesserungen ein. und
)"Mct den Lehrern wie den Schülern
herrscht ein rühmenswerter Enthusiasmus.
Weihnachtsfeier
des Damenvereins
Nächsten Freitag nachmittag und
Abend veranstaltet der Teutsche Da.
mcnvcrein im Teutschen Hanse für
seine Mitglieder und deren Famili
en eine Weihnachtsfeier. Es wird
erwartet, dafj sich alle Mitglieder da
mit beteiligen. Tas Komitee hat da
für gesorgt, dab sich jeder Teilneh
mer amüsieren wird.
Amerika. Konsumt durch Bombe
beschädigt.
(True translation filed with the
postroaster at Omaha, Stb., on Dcc.
27, rb required by the act of Oct, C,
1917.)
'' Washington, 27. Tez Einer
beute int Staatsdepartement einge
troffen sN Depesche zufolge, wurde
daZ amerikanische Generalkonsulat in
Odessa am Morgen des 18. Dezem
bers das Ziel eines Bombenwurfes.
Der Gmeralkonful berichtet, daß
unbekannte Personen während sei.
ner Abwesenheit eine Äornbe nach
hfl, rftpfiÄnNi MfvfnM itiih ?nSnri4l
t'lll. V:VC'UUWW tl'UljlJL .UIM UUI'UIU
J ir-:vttV(hnt ßsfinhcn lrriirffirfitcn.
Hermannösuhne Orden finanziell
gut situiert.
San Antonio, Tex 27. Tez,
Der Groswerivaltungsrat des Cr
dens der Hermnnnssohne hat in San
Antonio seine Sitzungen gehalten,
Tie Finanzlaae des Ordens in
nlisterst befriedigend. Der Reserve
fand ist auf $905,521.8: gestiegen,
' ' permanente Fonds der Brüder
-wf 53 11,235.03, und der penna
uentö Fonds'' der Sckuveitern aus
81,8,832.0. Mit den Barbeständen
von 31,15 beträgt das Ge.
samtvermö'gen des Ordens
320,752.21.
Groszer onös der
Colunibus Uitter
New Hatten, 27. Tez,-Von dem
Bureau deZ Suprenie Knight der
Eoluinbns Ritter wurde bekannt ge
geben, das; eö für den Treiinillionen
Fonds, den der Orden für seine Tä
tigkeit in Lagern aufbringen will,
von der Nockefeller Stiftung $1 00,
000 erhalten habe, Im Allgemeinen
wurde dem Appell für Beiträge lic
reits grasartig entsprochen. Piils
bürg hat etwa $100,000, Omaha
$73.000, Hartford, Eonn., $,',0.000,
Ealifornien $300,000 ausgebracht.
yM verschiedenen Lagern sind 75 Ge.
bände ausgeführt worden, die $000,,
000 kostete, und sür ihre Ansstat
tung wurden $200,000 ausgegeben
Freinüllige von der Regierung er,
nannte ftaplane werden voin Orden
uuterftütt. Präsident Pilsen hat
dem Orden für seine Tätigkeit seine
Aneriennnng au.?ge prochen. xrr
Orden sorgt für Unterhaltung, so
zialen und religiösen Beistand und
cooperlert mit der ?). S'c. (I. A.
Sein Trick.
Von Paul Bli.
Ihm ist Ü3illi TiindnY nbeknnnt
vouovn, z,. xez. Hujmio er
im britischen llmlcrlunisc ein Gerücht
dementierte, das; die Negierung Bisin
Suuday eingeladen habe, dieses Land
zu besuchen, muszte der .Kanzler dc
Schatzamtes Bonar Law zngeben,
erst; er nicht wisse, wer dieser Billn
Snnday sei.
Tes Totschlages beschuldigt.
PittSburgh. Pa 27. Tez.-H. H.
M'lingler, der Motorführer des Ttra
stenbahnwagens, der kürzlich im
South Hill Tunnel plötzlich aus dein
Geleise sprang und total zertrümmert
wurde, wobei 20 Personen getötet
und weitere 82 mehr oder minder
schwere Verletzungen davon trugen,
wurde geüern unter der Beschuldi
gung des Totschlages in Haft genom
men.
Zbhvka bcnnsprncbt Weltmeister
Titel.
U. S. Rotes Kreuz bringt Hilfe.
Florenz, Italien, 27. Tez Die
Gefahr einer Pocken Epidemie, die in
den letzten zwei Wochen hier herrsch,
te, hat beträchtlich nachgelassen, nach,
dem vom Amerikanisten Roten
Kreuz in Rom eine Sendung
Lymphe eingetroffen ist. Tie an
steckende Krankheit war von Flücht,
liligen aus dem besetzten Gebiet ein.
geschleppt worden. Sämtliche Schu
len, darunter auch das Konvent, in
welchem Prinzessin Maria, die Toch.
cr dos Königs Albert von Belgien,
erzogen wird, wurden sofort ge
schlössen.
New ?Jork, 27. Tez Ter polni
sche Ringkämpfer Wladek ZbYsko,
der Strangler Lewis niedergerungen
und den Mrisierschaft Gürtel er
täiupst hat, sagt in einer Erklärung,
der Besitz des Gürtels bedeute für
ihn den Äristerschaftetitel der Welt.
Eaddock habe aus den Titel keinen
Anspruch. John Ollin habe Stecker
neiiegt, sei aber selber von Lewis ge.
schlagen worden. Lewis sei zum
Ehainpion gemacht worden. Als
Eaddock den Ioe Stecker bezlvang,
habe letzterer keinen Titel zu ver
liereu gehabt.
Zlnisko sagt, er sei gewillt, seinen
Meisterschastvtitel zu verteidigen. Er
wolle gern Eaddock die erste Ehauce
geben, seine Ansprüche geltend zu
machen, dann könne Stecker an die
Reihe komme,!. Und wenn Lewis noch
einmal Lust baben sollte er,
ZbySko, stelle zur Beringung, wie er
jedem nnoern sich zur Verfügung
stelle.
ilohlknnntcrsuchniig mus; verschoben
werden.
(Truc translation filptl with the
postrnasler at Omaha, Neb., on l)ec.
L7, as required by the act of Oct. 6,
1917.)
Washington. 27. Dez. Die für
lieute festgesetzte Untersuchung der
Jkohlennot in Ohio niustte verschoben
locröen, da d,e vorgeladenen Be
mitten aus,?hio nickt cingetrossen
warsn. Joseph H. McEhce. General.
lZtaatsanwalt, und Hamcs B. Tu
mn, von ocr 4.ijio .nommnpon ur
ö ffentliche Nutzbarkeiten, sollten beizte
lory "hissagcn machen.
r Alier Ansiedler gestorben.
'xfzv.te Morgen starb riach mehrivö.
chentlich'in Krankenlager Herr Frank
'irth schafter, ein bekannter Zigar
renmacher. Der Verstorbene war auch
in Logenzirkeln weit bekannt und ge.
schätzt. Er hinterläßt seine Witwe,
zwei Töchter und einen Sohn.
;S!21
IS
iiasmmmsBatsasm
Martin Brot & Co.
KoAWisstos-B!khhänd!kr
C t C t iCMIIfc
Lischri tte, tiutf.
Hnrvch Wolf'io Name mischrancht.
Bei einer Hausdurchsuchung der
Negerspelniike, 1,300 Howard Str.,
wurden heute zu früher Morgen
stunde verschiedene Personen wegen
unordentliche: Betragen verhaftet
und später gegen Stellung einer
Bürgschaft freigelassen. Unter dcii
Namen der Leichtsinnigen findet man
auch Harvey Wolf, Prnsioent der
Omaha Tetektiv Asfoeiation. Herr
Wolf teilt jedoch mit, das; irgend je.
mand mit seinen: Namen Mist
brauch trieb, da er sich selbst wälz,
rend der letzten Nacht ans seiner
Schiveineranch in Ost Lrnaha bc
fand.
Schiirllsnhrrr wird eingelocht.
IKax. Tilverman, Wagensührer ei.
neö Tamrncters, ivurde heute wegen
Tchnellfahrcns von Züchter Holmes
zu zehn Tagen Haft verurteilt. Post,
meisler Ehas, Fanir.ng, der als einer
der Laugen aufgerufen wurde, gab
an, das; Silpernian mit seiner Ma
schine mindestens dreißig Meilen Ge.
fchwindiakeit fukr und beantragte.
das; der lesetz.'i Übertreter zur Straf.
haft verurteilt werde, w',? auch
promptes! geschah.
Tnrchlircnner nufncfiiiibcn.
Zwei 13 jährige Knirpse, Adaiu
Gerda, und grge Haich, deren El
tern in den Süd Omaha Schlacht
Häusern angestellt sind, begaben sich
'ürzlich ans Reisen und wurden vor.
gestern hungernd, frierend und mit
zerrissenen Kleidern von Polizisten
in St. Joseph aufgegriffen und ner
den ihren resp. Bätern übenviesen
werden.
Drr kleine Baron Egon von Zeck
stand vor den, Spiegel und strich
jelbsigesöllig seinen schönen Schnurr
bart in die Höhe. Alsdann betupfte
er einige rauhe Hautslellen mit Toi
lettencreme, und zuletzt glättete er
mit der seidenweichen Bürste ein
paar widerspenstig hochstehende Här
chen der Aiigeubrauen.
Er war prächtig bei Lcuine, der
gute Egon. Nach einem überaus
amüsanten Abend hatte er eine ru
hige Nacht gehabt, und frisch gc
ftärkt durch den gesunden Tchlnf sah
er nun mit seinen wasserblauen
Aeuglein hosfend in den sonnigen
Jrühliiigsrnorgen hinein.
Tann liefe cr sich in den bequemen
Klubsessel fallen, steckte sich eine der
neuen Mclachrinos an und schaute
ivohlgcsiillig den duftig blauen
Nanchriiigcn nach.
Plötzlich kam Besuch. Ter dicke
Nautliiig War cö. Ganz ausser sich
kam cr zur Tür herein, lrni be
grüsjte ihn mit Schmunzeln, blieb
aber stumm und deutete mir auf ei
nen Sessel.
Fast atemlos begann der Ticke:
Egon, ist das wahr, Kai nian sich
von Tir im jilub erzählt V
Ruhig lächelnd fragte der andere:
Was erzählt man sich denn wieder
oon mir:"'
Tasz Tu Tich niit der Elaire
von Bkirwald verloben willst !"
Egon neigte lachend den Kopf.
Stimmt!"
Wortlos starrte Nantling ihn an.
Nach einem Weilchen erst fand er
die Sprache wieder. Und ich wollte
es absolut nicht glauben!"
Weshalb tuolltest Tu es denn
nicht glauben?"
Es schien mir direkt undenkbar!"
Zo'r Lächelnd blickten sie sich
an. Tann schüttelte Nantling den
Kopf. Ein toller 5ierl bin Tu
doch! Wie oft warst Tu nun ei
geiitlich verlobt?"
Tasz weis; ich wirklich nicht,
Tickerchen."
Nicht zu glanben so et'.vas!"
!iul,ig erwiderte Egon: Aber
was ist denn daran so vcrwimder
lich, lieber ilerlV Wenn man ein
fielst, das; man sich geirrt hat, ist es
dann nicht richtiger, man gebt von
einander, bevor es zu spät ist? Eine
aufgehobene Verlobung vergift hie
Gesellschaft bald, aber eine geschie
dcne Ehe macht fchon länger von sich
reden. Ein Narr, der von zwei
Uebeln nickt das kleinere wählt.
Hab' ich vielleicht nicht recht?"
Ter Ticke hob die Schultern.
Vielleicht".
Nein, sondern unbedingt!"
Plötzlich fragte Nantling: Und
was wird die kleine Sebciisicin dazu
sagen?"
Tie wird sich trösten, sich in das
Unabänderliche fügen und mich ver
gessen." ,
Tu glaubst, dasz da? so leicht
geht?"
Worum sollte es denn schwer
gehe? Wir sind ja noch nicht ein
mal ofsiziell verlobt gewe'en."
Aber man sagt. Tu hättest sie
wirklich geliebt!"
Wns sagt man" nicht !-Uebri
genö habe ich sie auch wirklich ge
liebt. Aber, lieber Himmel, ich
bin eben ein praktischer Mensch. Bon
der Liebe kann man nicht solch Le
ben bezahlen, wie ich rS zu führen;
gewohnt bin. Sie hat nichts, und
ich habe nichts. Nullen werden aber
erst was, wenn ein Einser davor
steht."
Ich denke, ihre Bilder werden so
gut bezahlt!"
Vielleicht. Aber eine Baronin
Zeck, die den Haushalt vorn Erlöse
ihrer Portrats beitrcitet oic
Ehose hat einen leichten Beige
schinack, finde ich. Geldverdicnen
ist ja 'ne recht nette Sache, aber es
ist mir doch lieber, wenn das der
Schwiegerpapa besorgt."
Ein toller Kerl!" lachte Nani
ling.
Egon blieS den' Nauch von sich.
Weniger toll als praktisch. Tas
moderne Leben erzieht uns ja so."
Na, und Tu glaubst wirklich,
das; Tich die kleine fesche Malerin
so ohne weiteres freigeben ivird?"
Sie wird cö, mein jlerlchen, ver
las; Tich darauf. Mein erprobter
Trick bürgt mir dafür."
Ai'h, und darf man erfahren?"
Nee, das darf man nicht! Sol
che Idee kann man sich nicht gesetz.
lich Schützen lassen, um so geheimer
hält man sie also."
Nun denn ich wünsche Glück!"
Lächelnd geleitete Egon den Freund
hinan?.
Als er wieder allein war, rieb er
sich vergnügt die Hände und stimm
le eine lustige Melodie. Tann ging
er ins Schlafzimmer und mackie
Toilette sorgfällig, sogar sehr
sorgfältig, denn nun kam ja der
feierliche, der grofze Moment, wo er
mit Hilje seines genialen Tricks fei
rie geliebte Freiheit wieder erobern
zvollte, um dem veu geryennencn
kleinen Goldfisch die Freiherntkrone! Da ermannte er sich. Mit Wn
in aller Form antragen können. Kraft bat cr: Aber nein, liebe Lu
Nach einer halben Stunde war cie. doch nicht hier! Nein neinl
er auf dem Weg zu Lucie Seben-! Und nicht zusammen! Weshalb der
Un'rt Tii if.n Nf! u-- -IXl ' frn n 4.. , .et
""' -tfiuituii uuc luuji xitii oenn noen cioii zum ian
daheim. Aber TantclM Milli, deS ! dal geben? Nein! Ich werve nach
Hauses Hüterin, lieh ihn. alS alten j dem Ausland fahren und dort spur
,ieuv er uiiiuie, ennreren. Lo,ws verschwinden, uno feie, toie
werden auch eine andere Art fin
den, anS dein Leben zu gehen, als
mit solchem Eklat."
Matt und wehmütig lächelnd
blickte sie ihn an. Lieber Freund,
Sie machen zuviel Umstände," er
widerte sie, der Lebensmüde kennt
keine Rücksicht mehr. Lassen Sie
die Leute nachher reden, was sie
wollen. Uns kümmert es ia nicht
mehr. Hier ist der Trank, genicben
wir ihn zusammen, und geben wir
der Welt ein Beispiel, was echte
und treue Liebe vermag."
Sie reichte ihm von neuem sein
Glaö. Er aber nahm das letzte
Ncstchen seiner Stärke zusammen,
und mit bleicher Angst bat er:
Nein, liebes Stind, nein nein,
nicht hier!"
Ta rief sie voll Leidenschaft: Ah,
Sie haben keinen Mut, Baron!
Nun gut, so lernen Sie von einer
Fron, wie man mit Anstand stirbt!"
Und mit einem Zug leerte sie das
Glas.
Atemlos stürzte cr auf sie zu. mn
cs ihr zu entreisieii.
Es war zu spät.
Sie sank bereits schloss und leb
los aus das Sosa hin.
Fräulein Lucie!" schrie er
Fräulein Lucie! Um Gottes wib
Im! Hilse! Hilsc! Es ist ein
Unglück geschehen! Einen Arzt!
Schnell einen Arzt!"
In bebender Hast rannte er bin
auö und alarmierte das ganze
smmMmmmmmmmmmmmmmmiimmmi-
sasi er im Atelier und wartete.
Toch schon nach zehn Btinuten
kam Lucie. Tausendmal Berze:.
hung, lieber Varon! Ein ganz
notwendiger Gang!" Freundlich
reichte sie ihm die schmale weisze
,and hin, die cr ehrerbietig küfzte.
Plötzlich war alle Heiterkeit von sei
nein Gesicht verschwunden, mit trüb,
seliger Leidensmiene stand er da.
Ein wenig erstaunt sah sie ihn an.
Tann fragte sie heiter: Was ist
Ihnen denn, Barönchen? So habe
ich Sie ja noch niemals gesehen."
Fräulein Lucie, ich bin der un
glücklichste Mensch von der Weltl"
stotterte er.
Ja, nnt fotteswillcn, was ist
denn nur geschehen?"
Tas Furchtbarste, was einem
Man passieren kann."
Aber so reden Sie doch! Sie
ängstigen mich!"
Er nnhut einen kleinen Anlauf
und begann mit bebender Stimme:
Mein Bater ist gegen unsere Vec
bindung," Pause. Sprachlos,
wie erstarrt sah sie ihn an.
Mit leiser, zitternder Stimme
fuhr cr fort: Im Ernst, meine
Gnädigste, es ist leider so."
Noch immer schwieg sie und sah
mit ernstem Gesicht vor sich nieder.
Er ging erregt auf und ab. Na
türlich habe ich gebeten und gefleht,
dasz man eine tiefe Hcrzensneigung
nicht starren Familicntraditionen
opfern dürfe. Aber umsonst et
leg ganz umsonst! Mein alter Herr
ist eben ein Uaun, der an seinen! Haus.
aitererbten Grundsätzen nicht rütteln
und nicht betiteln lässt. Schließlich
habe ich sogar mit einem Unglück,
mit einer Katastrophe, ja sogar niit
einem Tlandal gedroht. Auch das
blieb ohne jeden Erfolg, und jetzt
bin ich ratlos, vollkommen hilf- und
ratlos." Matt, wie gebrochen, sank
er in cirnm Sessel.
Ta plötzlich presste sie das Tuch
ans Gcsicht und begann laut zu
schluchzen.
Sofort stand er auf und trat zu
ihr heran. Fräulein Lucie", bat
er leise, ich weist, ich fühle es ja,
das; Sie mich lieben, und ich brauche
es Ihnen doch nicht von neuem zu
versichern, das; auch ich Sie wahr
hast und innig liebe. Eben des
halb trifft mich dies unerbitterliche
Schicksal ja so fürchterlich!"
Zusammengesunken sas; sie da
und schluchzte noch immer laut auf.
Leise und zart sprach er weiter:
Ich weif; ja auch, dasz es in
Wirklichkeit nichts gibt, was uns
trennen kann. Unsere Seelen ha
ben sich gefunden. Und wenn das
unerbittliche Leben uns das letzte,
das höchste Glück versagt, ja
dann gibt es eben pur eines, waö
unseren Leiden ein icl setzen kaun:
wir gehen gemeinsam in den Tod!"
Bebend stand er W Nun war
es heraus. Begierig, atemlos war
tetc cr nun auf die Wirkung seiner
Worte. Aber sie erwiderte nichts
darauf. Laut schluchzend jammerte
sie weiter.
Nach einem Weilchen begann er
von neuem: Fräulein Lucie, ha
ben Cie gehört, haben Cie meine
Worte verstanden?"
Ta richtete sie sich ans und sah
ihn mit festem, tapscren Blick au
und sagte: Ja, lieber Egon, Sie
haben recht, ganz recht! Es ist
ja ein gi'ästliches Ende, aber es gibt
doch siir uns keinen anderen Aus
iveg mehr. Ja, lassen Sie uns
gcmeiilsani sterben!"
Starr sank er in seinen Stuhl
zurück. Er glaubte, seinen Ohren
nicht zu trauen. Sie nahm cs
ernst!
Zehnmal schon hatte sein genia
ler Trick glänzend gewirkt, zehnmal
hatte man ihm bedauernd zugenickt,
aber keine von den zehn anderen
hatte seinen Wunsch erfüllen wollen,
vor dem Tode schreckten sie alle zu
rück, und trittst miö glücklich hatte
er seine Freiheit wieder gewonnen.
Ticsc aber, die elfte, sie nahm
es ernst! Wortlos und hilflos fast
er da und fühlte, wie ihm der
Angststtzimst auf die Stirne trat.
Inzwischen war Lucie ausgestan
den, an den Schränk getreten und
eZhnachts -sFeiee
IIU& 33 K II
... ÖCS ...
Qllllhl! Dllillcll'Mjislktiercills
... in der ...
ZNusischallc. 17. und Caß Sir.
1
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'S
04)
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kö
lt
(or
O
onntllg, 30. Dczcmöcr 1917
Ansang 7:30 abends
ri-
1t
)5.
'Ö
Eintritt 25 Cents. Kinder frei
Alle freunde des Wereins sind herzlich willkomme
iffiBfflfflSWÄ'iWtfili ,
t,
itnimw
Nach zehn Minuten bereits wat
ärztliche Hilfe zur Stelle.
Aber als er mit dein Toktor und
dein Heilgehilfen wieder ins Zim
mer trat, glaubte er seinen Augen
nicht trauen zu sollen: Ta vor ihm
am Tisch sas; Fräulein Lucie Ce
l'benslein, frisch und gesund und Ich
tö mit so herzerfrischendem Humor,
daß er immer erstaunter wurde.
bester Herr Tottor," sagte sie,
Ihre liebeusivürdige Bemühung
ist umsonst, denn der leichte Uiisatl
ist bereits völlig kuriert. Euischub
digen Sie die unnötige Störung."
Eanz betreten und verlegen kom
plimentierte Egon den Arzt wiedci
hinans.
Als der Herr Varon Egon von
Zeck aber wieder zurück ins Jini
mer kam, fetzte er eine ernste, wür
devollc, ja fast eine strafende Miene
auf, indem er feierlich begann:
Meine Gnädigste, darf ich nun
wohl um Allstlarung bitten für das
nun sagen wir sonderbare
Spiel, das Sie mit mir zu treiben
die liebenswürdige Laune hatten!"
Ecwifz, Herr Baron," entgegnen
te sie heiter und mit leiser Ironie,
ich wollte Ihnen eben mir zeigen,
dasz ich ebeniFviel und vielleicht noch
mehr Talent als Sie habe zuut Ko
mödienspielen. Ich wollte Ihnen
ferner zeigen, das; selbst Ihr so ge
nialer Trick, den Sie vor kurzem
im Stlub, als Sie über den Turst
getrunken, auögeplaudert halten,
das; selbst ein so genialer Gedanke
des ii'areiis Egon von Zeck auch
noch zu übertnimpsen ist. Weiler
wollte ich nichts. So. und nun,
Herr Varon, sind Sie frei und Iön
neu bei dem reichen Fräulein von
Vürwnld von neuem Ihr Glück vcr
suchen l"
Ta nahm Baron Egon von Jcck
seinen Zylinder, machte eine durch
anS korrekte Verbeugung und ver
schwand.
Noch am selben Tage trat er ei
ne Erholungsreise nach dem Süden
an.
Ein Wort an unsere Leser!
In dieser ernsten Zeit sollte jeder,
welcher der deutschen Sprache mächtig
ist, ans die Tägliche Gmaha Tribüne
abonnieren, um über die neuesten Tages
ereignisse in unparteiischer Weise unter
richtet zu werden.
Die Tägliche Gmaha Tribüne enthält
den unverkürzten Nachrichtendienst der
United Preß.
Machen Sie Ihre Freunde und Be.
kannten auf die tonangebende, deutsch
sprachige Zeitung im Westen Amerikas
aufmerksam.
Bestellen Sie die Tägliche Gmaha
Tribüne direkt von ihrem Träger oder
telephonieren Sie
Tyler 540
Absnnement5-pre!s :
Tiigliche Omaha Tribüne, durch Trag mS HanZ geliefert,
10 Cents die Woche.
Tägliche Omaha Tribüne, durch die Post, per Jahr $5 bei
Voransbezahlnng.
p
Marktberichte
',s IN
hatte basier in ein Glas gegossen,
un schüttete sie mit bebender Hand
ein ieeisieS Pulver hinein.
Jede ihrer Veweguiien verfolge
te er mit atemloser spannn, ig, und ben, der von Beruf 5um,iter ist."
doch s,is; er uüe zusammengeknickt
da. denn der entsetzliche Schreck!
lührnie olle irast in ihm. Nuh'g
u i l d e geblieben.
Also Hoffmann hat sich eine Billa
gelaust" Äoher i,t der plötzlich
so reicht"
Er war doch lange genug
Strohmann" in einem Vankge
fchäft."
Ach so, daher hat er nun soviel
Heu in seinen Stall gekriegt."
Origineller Scheide
g r i, n d. Anualt: Warum ivollen
sie sich denn von Ihrem Manne
scheiden lassen?"
Frau: Ich habe Trauer bekom
men, und da kann ich doch nicht gut
mit meinem Nann zusammen
und gcsastt, mit wahrhast heroischer
Gröste. trat sie zu ihm heran, gos;
die Halitc deö Tranks in ein ande
res Eins und reichte dies mit be
bender Hand hin.
Tie jtnie schlotterten ihm, die
Iühne klapperten ihm, und die
,väde zitterten ihm so stark, daß
er das Glas nicht halten konnte,
sondern eZ neben sich stellen inustte.
Trinken Nur also den letzten
Trank!" sagte se mit tonloser
Stimme.
- Ant F nsze des Gebir
geö. erjier eung: ,mcmx ihcna).
weit und breit zu sehen: deshalb '
., fehle auch die Esel, die sonst im
mer für die Touristen bereit stehen
Zweiter Tourist (in bedanken):
Ja, beule find wir wirklich die ein
zigen!"
H ö f l i ch. Gefängnisinspek
tor (zu einein Sträfling, der ausge
brechen war. aber noch an densel
ben Tag 'wieder eingefangen wurde):
Na, hatten Sie sich gestern nach,
mittag auch ein bischen frcig
Wacht?"-
Omaha. Nebr., 27. Tez. 1917
Rindvieh Zufuhr 5400.
Veefsticre, fest bis 10 niedriger.
Prima schwere große Veeves
12.5011.00.
Gute bis beste Veeves 11.50
12.50.
Miitelmähige Weide -Beevcs 0.50
11.50.
Gewöhnliche Beebcs 7.009.50.
Gute und beste Jährlinge 12.00
11.00.
miüdm. Iührlinge 10.5012.00
Gewöhnl. Jährlinge 0.5010.50.
Gute bis beste BeeveslO.00
11.25.
Mittelmüstige WcidcBccvcS 8.75
10.00.
Gewöhnliche Becves C..50 8.50.
Uühe und Heifers, fest.
Gute bis bäte HeiferS 8.00
10.50.
Gute bis beste Suche 8.009.50.
Mittelmäßige Mühe (5.507.75.
Gewöhnliche Mühe 5.500.25.
Steckers und Feeder, stark.
Gute, deiie Feeders 0,75 10.75.
Mittelmäßige 8.259.75.
Gewöhnliche 6.007.00.
Gute bis beste 'Stockers 8.50
9.50.
Stock HeiferS 0.508.25.
Stock Miihe 0,007.25.
Stock .Mälber 0,009.50.
Venl Mälbcr 9.0012.75.
ullS und Stags 0.258.50.
Schweine Zustihr 8,500: 510
niedriger.
Turchsck'iiittvvreiS 1 0.0010.70.
Schafe Zufuhr 10,500 laugsam,
feit.
Gute bis beste Lämmer 15.25
1 0.00.
Gute bis beste Lämmer 11.50
10,50
Felder Lämmer 15.5010.25.
Feeder Jährlinge 12.001125.
Gute und beste Jährlinge 11.50
13.25.
Gute und beste Mutterschafe 9.75
bis 11.00.
Gute lind bene Widders 11.00 bis
12.50.
Feeder Mutterschafe 7.50 10.50.
St. Joseph Marktbericht.
St. Joseph. Mo., 27. Dez. 1917 . c
Rindvieh Zufuhr 2700; fest bis 10
it'isinr . 1 ;
Schweine Zufuhr 7500: fest bis 5 ".. i I
höher. 2Ü 2
Durchschnittspreis 16.7517.00. j-
Göchster Preis 17.10. '
Schafe Zufuhr 1,800; fest.
Kansns City Marktbericht. ,f ;
Kansas City, Mo., 27. Tez. 1917 b"
Rindvieh Zlifuhr 4000; aktiv, fest k
bis stark.
Kühe, stark bis 15 höher.
Stockers, stark.
Kälber, fest.
Schweine Zuftthr 4000: langsam -
Höchster.' Preis 17.35.
Schafe Zufuhr 3000; fest bis 10
niedriger.
Lhicago Marktbericht. 2
Chicago, JH., 27. Dez. 1317: i,
Rindvieh Zufuhr 18,000; fest bis na
15 niedriger. anlo
Schweine Zufuhr 52,000 meistens c! We
15 niedriger.
Tnrchschnittspreis 16.7517.05. ,end
(: j.ri. cy:d Ttin ,.
yiaijii.T ipiei i.i.su. ,. v,-' ,
Schafe Zufuhr 16,000; fest bis IC
höher.
Höchster Preis 16.60.
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Aöomiert auf diese Zeitung.
Omaha Getreidemarkt.
Omaha, Nebr.. 27. Dez. 1017.
Weistes Corn
Nr. 3. 100 ' '
Nr. 4. 155156
Nr. 5. 147149
Nr. 0. 130135
Gelbes Corn
Nr. 3. 103
Nr. 4. 155160
Nr. 0. 130154
Gemischtes Corn
Nr. 4. 153156
Nr. 5. 143150
Nr. G. 140
Weißer Hafer
Nr. 2. 77io78
Nr. 3. 77
Standard Hafer 7S&
Gerste
Mahgerste 145
Flittergerste 148
Roggen
SU. 2. 116
T,
y 1
1 1-
C,