Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 22, 1917, Image 4

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    Seite -Tägliche Oiiinha Tribiine-Tniii-Ztag, dc 22, Tczenicber 1917,
Tngttchc mal? Tribüne
TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, PrernJent.
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blattö: Bei strikter ü!oranöur,',aslnng, per Jahr 51.50.
Entered as second-class matter March 14, 1912, at the postoflice of
Omaha, Nebraaka, under the act of Conress, March 3, 187S.
Omaha, Neb., coitu-tag, den 22. Tczcmber 1917.
NatZsttale Prohibition näher gerückt.
Nachdem bereits iiu Tommer dir Bimdessenat das Prohibition?
amenbement zur il'mibcMH'rfaffuitsi mit C3 gegen 25 Stimmen angenom
mett. hat mm auch daö Haus mit mehr als der vorgeschriebenen Zwei
drittclmrbrhcit dcfcdlossen, das; den Staaten der bereinigten Staaten der
auf Einführung nationaler Prohibition abzielende Verfasmnqönisat.' unter
breitet werden soll. T,e von ttennern der tatsiickliclien PerUältnisie aller'
dingt geteilte Hofsnung, das? im Hause doch noch die verminst obsiegn,
und noch einmal den Anscklaa der ProKibitionsfanatiker zuschandon
wachen würde, hat sich nickt erfüllt, lind die 0'cstihr, das; in einigen
JaKrm das stanze (Gebiet der Vereinigten Staaten konchentrocken" sein
wird, ist groft.
Tcnn es ist nur die Zustimmung der Legislaturen von ?fi Staaten,
d. h. drei vierteln sämtlicher -18 Staaten, erforderlich, um da? Werbet
der Herstellung und des Verkaufs alkoholhaltiger Getränke automatisch
dem Grundgesetz des Landes einzuverleiben. Sicvenundzwanzig Staaten
erfreuen sich bereits des in den Augen der Pi-ohibitioiiislen glückseligen
Zustandes der Knochcntrockenheit", und in sechs Staaten, darunter ancl,
infolge des kncrvpen kürzlichen Pyrrhussieges der Liberalen in hio, wird
schon im nächsten Jahre dieselbe irage einer Volksabstimmung unter
liegen. Nm ihren Zweck zu erreichen und drei Viertel der Staaten an
ibren Wagen zu spannen, baben die Prohibitionisten nach dem Beschluß
des Hauses, der ohne Zweifel auch vom Senat ratifiziert werden wird,
sieben Jahre Zeit. Gelingt es ihnen in dieser Frist nickt, die nötige An.
zahl von Staaten auf ihre Seite zu bringen, so ist der Kongrestbcschluß
lttnfällig und vorläufig die (Gefahr nationaler Prohibition beseitigt oder
wenigstens auf einige weitere Jahre hinnuögeriickt.
Zur Klarstellung sei hiermit bemerkt, daft nicht etwa die W'ählerünast
der einzelnen Staaten, sondern lediglich die Staatsgesebgebnngen über den
Zusatz zur Bundesverfassung abzuüimmen haben, (rs vt schwerlich an
zunehmen, daß irgend eine Legislawr der bereits trockenen" Staaten
den Mut haben wird, dem VerfassungZzusad ibrc Zustimmung zu der.
sagen, und in allen anderen Staaten wird schon bei der näclmen Wahl
von Legislaturabgcordneten die Prohibitionsfrage die Hauptkampagnefrage
bilden. Taf; die Freunde des absoluten Verbots der Fabrikation und des
Vertriebs Kon Spiritussen ihre ganze Agitationskrat, zur Veschleunigung
eines vollständigen Siege, auf die ihrem Einflüsse bisher noch entrückten
großen Staaten, wie New ?)ork, Pennsylvania, bio und Massachusetts,
konzentrieren werden, liegt nach Lage der Sache auf der Hand.
Mit dem Kampf gegen den amerikanischen Salven" und die Miij
'brauche in seiner Führung fing die Prohibitionsbewegung an, um immer
weitere Kreise Zn ziehen und ihren: Endziel der vollmindigen Perpönung
des Genusses auch der hamlosestcn und leichtesten geinigen Getränke immer
näher zu kommen. An der englischamerikanischen Geistlichkeit und an der
amerikanischen Frau fand sie die stürkste Stütze, und die 5turzsichtigkcit
der Brauer. Schnapsbrenner und Wirte bot ibr gierig ergriffene und
ausgebeutete Handhaben zur Ausbreitung der Agitation und Propaganda.
Statt die Interessen wahrer Massigkeit zu fördern, schütten jert ibre
Apostel das Kind mit dem Bade aus. Beweis dafür die Tatsache, dasz
der im Kongreß von Freunden wahrer Mäßigkeit eingereichte Komvromifz
Vorschlag, wonach' Vier und leichte Weine von der drakonischen Prohibi
tionsvorschrift ausgenommen werden sollten, mit großer Mehrheit, mit,
232- gegen 107 Stimmen, abgelehnt wurde.
Angesichts der Zeitsirönumg ist es, wie wir bereits vor einigen Ta
gen bemerkten, geradezu unbegreiflich, dasz die Gegner der Prohibition
auch jevt noch keine geschlossene Front in: ganzen Lande bilden, das; sie
auch seht noch kein einheitliches Verteidigungsprogrannn haben, sondern
U'ck auf örtliche KuinPagneu beschränken. Eine ganze blühende Industrie,
die Ä'illioncn von Arbeitern beschäftigt, ist vom Untergang' bedroht,- Hum
h!xk von anderen Geschäftszweigen, mögen sie unmittelbar auch in keiner
Verbindung mit dein Brau und Vrcnnereigcwrrbe stelzen, werden in Mit
leldettschaft gezogen: tatsächlich d ganze wirtschaftliche Leben des Landes
ittliß einer Neuordnung, unterworfen werden, und trotzdem find noch immer
leine Anzeichen wirklicher 5tampsbcreitschaft sichtbar. Wenn aber die Vro
inbition erst einmal als eine nationale Einrichtung besteht, dann wird da?
heutige Geschlecht ihre Abschaffung nickt mehr erleben.
Nur durch geschlossenes, zielbewußtes und vom richtigen Geiste gc
tragencs Zusammenstehen aller freisinnigen Elemente kann die in fast
unnlittelvare Nähe gerückte Gefahr noch einmal abgewandt werden.
tvir werden fortfahren, deutsch zu sprechen.
Nachfolgende Worte, die (5arl Schurz anläßlich der Feier des deut
schen Tages im Jahre 1891 sprach, passen auch für unsere Zeit: Wir
dürfen uns beglückwünschen, daß wir jenem lebenskräftigen Volke entüani
. wen, und wir dürfen mit Stolz erklären, daß in dieser Republik die
Teutschem und ihre Nachkommen zu allen Zeiten den landestreuesten und
nitzlichsten Bürgen: zugezählt werden durften. Im Verhältnis zu ihrer
Zahl und ihnen gebotenen Gelegenheiten vermag keine Klasse der Vevöl.
kerung solidere und fruchtbarere Resultate auszuweisen. Es in nichts Un.
gewöhnliches, in dein Teutsche?: nickt nur den begeisterten Unterslüher
einer großen Idee, sondern auch den starken Bekanufer einer gefahr
drohenden Illusion seiner Zeit zu begegnen. Einem großen Teil deutscher
Ansiedler erweist sich die mangelnde Kenntnis der englischen Sprache als
Hindernis. Es gibst sogar nickt wenig geborene Amerikaner, die, glauben,
Teutsche können mit amerikanifcken Einrichtungen nicht vertraut wer
den. weil sie nicht willig die deutsche mit der englischen Sprache vertäu,
scheu. Ja, wir hören sonst vernünftig Tenkende leidenschaftlich behaupten,
daß .Keiner ein guter amerikanischer Bürger werden kann, der iiicht englisch
spricht, und auf die Verwendung der deutschen' Sprache im täglichen
Lehen verzichtet. Ich musz dieses auf das Entschiedenste beftreiten. Zau
fufcc von Teutschen, die ihr Blut auf amerikanischen Schlachtfeldern l-er-gössen,
die in heiligem Euer für ihr neues Vaterland die Waffen ergriffen,
lerztandon von der englischen Sprache nickt mehr als das :o!nmando
wort, das sie in den Tod führt?. Vom rein amerikanischen Standpunkte
bestreite ick. daß es wünschenswert ist, daß der Teutsche seine Muttersprache
aufgebe. Tie deutsche Sprache hat noch nie. weder dem Charakter der
geistigen. Enttvicklung noch den politischen Prinzipien Anderer Schaden
zugefügt, wohl aber ihnen die Schavkaimner bewundernswerter Literatur,
Wissenschaft und Gedanken erschloss?. Wir Teutschainerikaner werden
fortfahren, deutsch zn reden."
Elefanienmilch soll ganz erheblich
nahrhafter sein als Kuhmilch. Tabei
von einem köstlichen Tust, reich au
Butierfett und Zucker. Jemand, der
sie versucht haben will, bchauvtet es.
Als Zeugen ruft er die Elckcmtenda.
lies an, die bei der mütterlichen Nah.
rung ausgezeichnet gediehen. Wo
IV!, sich allerdings jedermann durch
den Äucn'chein überzeugen kann.
Trcddcm glauben wir nicht, daß der
Virschlag, die Kuhmilch allgemein
durch Eiesantei-milch zu ersetzen, viel
Bei'aü finden wird. ' Zunächst schon
d-kba!b nicht, weil cs geraume Zeit
dauern wüttc, bis die erforderliche
Herde zusammen wäre: vor allem
aber desbaib nicht, weil es voraus,
j Mich an Leuten fehlen würde, die
bereit waren, das Melken Zu bcfor
i-..' Angesichts der ungeheueren
Ua.'enrrrlättSMNZ. über die diese
Tickhäutcr verfügen, dürften auch
unsere geriebensten Politiker vor sol
chem. Wagnis zurückschrecken; einerlei
wiediel Erfahrung sie im Melkge
schäst haben mögen.
Tie Vanderbilts beginnen bei der
Wabl ihrer SvekulationSobjekke un
vorsichtig zu werden, zum Mitchel'.
iahen Kampagneonds haben sie hun
derttausend Tollar beigesteuert.
Tcr allgemeine Fluch der Men
schen ist Torheit und Unwissenheit.
Nur der Unwissende ist wirklich arm.
Herzliche Weihnachtözrüße und
den Wunsch für beste lSesundhcit und
gutes Glück im neuen Jahre sendet
Ihnen Tr. Weiland.
Die weihnachtlichen
Pflichten.
Fran Natlianiel Tliaver. Vorsitzen,
de des Frauenkomitees M Nation.
Im Verteidigungsrates, hat der cf
fentlichkeit eine Erklärung überge
ben. in welcher sie energisch für die
Vcibebaltilng der WeihnachISgescken.
ke eintritt. Es ist angeregt worden,
deS Krieges wegen in diesem Iabre
l',eschcnle nicht zu machen. Aiiö
Gründen der Sparsamkeit. Frau
Tbaner will davon nichts w,iie.
und was sie zur Begründung ihres
Standpunktes sagt, bat linseren vol
len Beifall: deckt sich in: übrigen
mit dein, was mir selbst über die
Angelegenheit gesagt haben.
Frau T Haner will die Weihnachts
gescheute zmiächst der GesckästSlente
ineaeii beibehalten haben, und mit
Reibt. Für sie bedeutet das Weih,
acktssest sehr viel., Tnrch ein flöt
tes WeiHnalbtsgeschäst kann mancher
Ausfall, der wahrend des Jahres in
folge widriger Verhältnisse erlitten
wurde, wieder eingebracht werden,
und an Znidrigen Verhältnissen hai
eS in dem zu Ende gehenden Jahre
ja v.d)t gefehlt. Auch unsere ',e
schästsmelt trägt die Lp'er, die ihr
diirch de,i Krieg anserlegt werden,
gern. Zu allen Saininlungen für
die Zwecke des Krieges bat sie bereit
willig beigesteuert, und es wäre ein
schweres Unrecht ihr gegenüber,
wenn man ans falscher Sparsamkeit
Weihnachtsgeschenke in diesem Jahre
nickt faustn: wollte.
Wir müssen den Geschähen Helfen,
daß sie über die gegeiwärtigen sehr
schwierigen ZeitverHältniÜe Hinweg'
fikaic sann ich ans obige Weise
füllen?
Antwort: TaZ Gesetz erlaubt jeder
Person $1,000 Bert an Kriegs
Sparzertisikaten. Frage: Zu welchen: Höchstbetrag
kann ich Krieg? Sparzertifikate aus
einmal kaufen?
Antwort: Nur ?, Wert oder
zwanzig KriegSSvarmarken.
kommen, denn wenn sie leiden,
det alles.
Und dann sind ja auch noch
sere Kinder da. Für sie ist
Weihnacktssest ein Freudenfest
lei.
un.
da?
wie
kein anderes, und den Indern aer
Armen besonders ist in diesem Jahre
eine kleine Wcilinachtsfreude wohl
zn gönnen, Sie haben in den lebten
Wochen sckwer gelitten und werden
es doppelt dankbar empfinden, wenn
wohltätige Menschen ihnen eine be
scheiden? Weihnacktsreude bereiten.
Außerdem haben wir die Kinder un
serer Soldaten unter uns. und mit
ihnen erwartet die Kinderwelt in ib.
rer Gcsenntheit, daß das Christkind
sie auch in diesem Jahre nickt der.
gißt. Es ist nickt nötig, daß die
raube Hand des Krieges sckon in
das Leben der Kinder eingreift und
eS ist nickt wünschenswert. Ter
Krieg hat ihr Anrecht auf eine glück,
liche Jugend nicht zerstört. Sie we
nigstens lasse man deshalb die Weih,
nacktsfreude ungetrübt genießen, und
dazu gehört, daß wir ihnen unter
dem lichtcrgeschn-.llcktrn Baum den
t'iabentisch Herrichten.
Hat reckt.
Frau THayer
Der Aricgs-Sparplan.
Frage: Ich mochte unter Be.
Nutzung des Kriegs-ZvarvZanH zzl
Zi'aren beginnen. Was habe ich da
bei zuerst z:: tun?
Antwort: Bringe $1,12 nach dein
Postamt oder nach einer Bank oder
nach irgend einem der bevollmächtig
ten Agenten, kaust eine Kriegs
Sbarinarke und erstichc un: ein
Kriegs-Sparzertifikta.
Frage: Was ist ein KriegsSpar
Zertifikat?
Antwort: Es ist eine zustimmen
tastbare Karte in bequemer Taschen,
große mit zzvanzig Feldern zum
Aufkleben von Kriegs Svarmarken.
Frage: Ist das Kriegs Svarzcni.
sikat eine Negicrungsverpflichtung,
d. h.. ein Schuldschein, zu dessen
Einlösung die Regierung vcrpflich.
tet ist?
Antwort: Es wird z,l einer sol'
chen Ncgierungsdcrv'üchtuwz, sobald
mindestens eine KriegsSparmarke
eingeklebt inorden ist.
Frage: Könnte ich ein Krieg?.
Sparzerti'ikat besonnnen, ohne zu.
gleich eine Kriegs Sparmarke z:i kau.
fen?
Antwort: Nein, ausgeschlossen!
Frage: Was kostet ein Kriegs
?parzertifikat?
Antwort: Nichts. Ter A'gent. von
ivelchrm die Marken gekaust weiden,
schreibt Name und Adresse auf das
Zertifikat Und liefert ferner eine lun
Zcklagtasche dazu, um das Zertifikat
darin aufzubewahren.
Frage: Was habe ich weiter zn
tun?
Antwort : Klebe die Kriegs-Svar.
marke in das Zertifikat und zwar in
den Raun, No. l, und hebe das Zer.
tifikat gut auf-
Frage: Was habe ich dann zu
tun?
Antwort: Tu bist nun ein Kriegs,
fparer geworden. Fahre fort. Kriegs.
Sparmarlen zu faustn, entweder jede
Woche oder doch wenigstens jeden
Monat. Klebe sie in das Spar
Zertifikat, bis alle zwanzig Felder
gefüllt sind. Ist daö geschehen, dann
kannst du ein anderes Zertifikat
kaufen usw.
Frage: ..Was habe ich mit einen:
Zertifikat zu tun. wenn alle zwanzig
Felder darin gefüllt find?
Antwort: Beioabre das Zerlifi.
kat bis zum 1. Januar .192:! auf.
an welchen: Tage die Nezicrung
10Q dafür bezahlen wird.
Lraze: Wieviel KriegZ.Sparzcrti.
Carl Schttrz über die
deutsche Sprache.
Vor einer Neibe von Jahren hielt
Earl Schurz, der größte Amerikaner
deutscher Herkunft und ein Amerika,
ner, an dein sein Falsch war, gele
gentlich der Feier des Stiftungsfestes
un New Yorker Liederkranz eine
Ansprache, die es Zvohl wert ist, daß
man beute ans sie uiriickgrei't. Zchnrz
snrach iiber die dclitsche Sprache zind
führte unter anderen, folgendes ans:
Es ist wohl wahr, daß cs andere
Sprachen giebt, die sich durch die
Voittönigkeit ihrer Vokale und die
Weichheit ihrer Zionsonanten besser
iiir den besang zn eignen scheinen:
aber in keiner Z.nnge wird doch so
viel gesungen, wie in der deutschen:
und keine hat in so reicher Fülle
nnd in so schöner Innigkeit und
i reist das hervorgebracht. Inas das
Volk singt das Lied. Mit der
deutsche!, '.'.'.'ntterwrache ist das deut
sche Lied dem deutschen Herzen cntz
svrnngen und es hat. seinen Weg um
dne Welt gemacht. Tem deutschen
leiste und dem deutschen Streben
mag manches widerstehen. dem
deutschen Liede widersteht nichts.
Wenn wir von unserer Mutterspra
che reden, so muß man es nns nicht
verargen, daß wir ein wenig senti
mental werden, Tas ist sein Zei
chen von Schwäche.
Sie erinnern sich wobl an Heine's
Vers von den scnti-.nentalen Eichen.
Aber die deutsche Muttersprache ist
für jeden denkenden Menschen, der sie
besitzt, ein Sck'atz. dessen Wert über
das bloße Geriihl hinausgeht. Wir
Teutschen hören es gern, wenn inan
die Ehrlichkeit unter die Hanviziige
des deutschen Nationalcharaktcrs
zählt. Ich für meinen Teil bore es
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bczonders gern, da?) der bcuo Teil
des amerikanischen Pnblikunis stets
auf die Teutschainerikaner rechnet,
wuni es sich un: selche Tinae wie
ehrliche Regierung und ehrlich:'?
s)cld handelt. Verzeihen Sie. daß ich
auf so etwas anst'iele; ich tue es nur,
weil solche Ehrlichkeit auch ein her
vorragender Eharakterzng unserer
deutschen Mvttersprache ist. Andere
Sprachen, besonders die romanischen,
zeichnen sich durch feine und schmieg
sanic Eleganz ihrer wohltönenden
Redewendungen aus. Es ist in dielen j
ipracucn lkia'.i, eiwas zenr .viu.-ira-llingendes
zu sagen, das eigentlich
nichls ist. Ans Teiitich geht das
schiner.
Ich meine damit nicht, daß ich es
bewnndernswert finde, wenn man
sagt: Hier wird Teutsch gespro
chen!" nm damit anzukündigen, daß!
man nun reckt grob sein wird. Ichj
meine vielmehr, oa?z, wenn man an?
Tent'ch ekinas Tmnmes sagt, es
durchweg auch ehrlich dumm klingt.
Und sagt man auf Teutsch etwas
Gescheites oder Elegantes, so kann
daß sie nickt allein (iiiglh'ch lernen,
sondern auch die alte Muttersprache
gänzlich fahren lassen sollen. Tie
uns das zumuten, sind nnverstän
dige Leiste. Taß der Tentschameri.
kaner Englisch lernen soll, wird nie.
mand bestreiken. Er schuldet es sich
selbst. Aber die Zninntung, daß er
darum die deutsche Sprache vermer
sen soll, ist mehr als Torheit- Al?
anierikanische Bürger sollen wir uns
amerikanisieren. O'eii'iß, sollen wir
das. Ich habe stets eine vernünftige
Amerikanisierung befiinvortet. Aber
das bedeutet nie eine gänzliche Ent
denlschnng. ES bedeutet, daß nur die
heuen Zuge des amerikanischen We
sens annehmen und sie mit den be
sie Zügen des deutschen Wesens
verschmelzen, Ta liesern mir den
wertvollsten Beitrag zum amerikani.
scheu '.'üitionalcharatter und znr ame
rikanischen Zivilisation, lind so sollen
ioir uns als Amerikaner die eng.
lische Landessprache aneigner, lind
dabei die deutsche Muttersprache nicht
verlernen.
Ter (A'daitfe, daß die Bewahrung
der deutschen Tvracke nebe,, der eng.
tischen d:e Entwicklung unseres ame
litauischen Patriotismus behindern
könne, ist so einfältig, als wenn man i
sagte, es macke uns weniger patrio
tisch, wenn wir Heil Columbia" in
zwei Svracben zn singen verstehen.
ES giebt Tau''ende von cleckamen-
innern, die Teutsch lernen, Tas
nacht sie nicht weniger patriotisch: eS
macht ile nur gebildeter und neschei !
ter, Sie lernen Teutsch, weil sie den!
i'ohei: Wert der deutschen Sprache
erkannt haben. Sie lernen Teutsch !
nit mühevoller Arbeit, denn .eutzch ,
!t Zchiner. W:r Tent'chzmerikaner ha
ben diesen, Schatz mit uns herüberge
bracht. Wir brauchen das Teutsche
nicht erst zn erlernen: wir brauchen
es nicht Zil vergessen, lind unsere
Kinder werden das umsonst haben,
was andere sich nur schwer erwerben
können, wenn wir vernünftig und
gewisseuhast genug find, die deutsche
Sprache nach Kräften in der Fami
lie zu liegen und zu pflegen. Tas
mag nickt hinreichen, unseren Kin
der eine solche Kenntnis der Spra
chc zn geben, wie sie wünschenswert
ist, aber es wird ihnen die Enver
bnng des Fehlenden uncrmcsjlich er
leichtern. Ich predige hier nicht als einer,
von dem es Heißen könnt: Folgt sei
neu
In wcllher Klaffe gchöml Sie?
Unter Jedermanns Bekanntschaft finden sich zwei streng
geschiedene Sorten von Leuten. Die eine Klasse verdient stets
reichlich Geld, hat aber niemals welches vorrätig, die andere
aber hat nur ein inäßiges Einkommen, hat aber stets reichlich
Geld an Hand. Tie eine Sorte verausgabt ihr Geld, während
die andere dasselbe spart. Ter eine verausgabt schon das Geld,
das er am nächsten Zahltag zu erhalten hat, in der Ettuartnng.
daß die nahe Zukunft eine bessere Stelle. Einfluß und Reichtum
bringt ein Traum, der sich aber selten erfüllt der andere
lebt verständig, legt etwas für schlechte Zeiten zurück und ist vom
nächsten Zahltag unabhängig.
Spart und besitzt
TaS Sparen von Geld, seihst nur in kleinen Summen,
sichert im Lanse der Zeit finanzielle Unabhängigkeit. Turch
die Beiseitelegn,, eines kleinen Teiles Ihres Einfoimncns und
durch verständige Anlage dieser Summe sönnen Sie sich sowohl
Ihre eigene Zukunft, als auch die der von Ihnen Abhängigen
sichern.
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4 Prozent ist 55 und ein Drittel Prozent
mehr wie 5 Prozent
wir bezahlen 4 Prozent Interessen
au Sparcinlngen nnd Zeitcinsngeil-Zertifikatcn.
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15
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man es nur schivcr gescheiter oder
eleganter klingen .machen, als cs
wirklich ist. Mit anderen Worten, die
deutsche Muttersprache ist nicht die
Sprache glcißnerischer Zierlichkeit.
Aber dafür besitzt sie umsomebr olle
Orgelregister der Kraft, der Hobest,
des begeisterten Schwunges, der Aie
derkeit, des innigen Gefühles. Was
in irgend einer anderen Literatur
übertrif't die erhabene Volltöniglcit
des Schillevscken Tramas, oder die
bezaubernde Wortinusik der Lieder
Heine's? Es wäre überflüssig, hier
von der alle Gebiete der menschlichen
Geistesiätigkcit uiiiwssenden Litera
tur zu reden, die in der deutschen
Sprache aufgewachsen ist und deren
überragende röße die ganze zivili
zierende Menschheit anerkennt. Tenn
cs ist nicht die deutsche Literatur al
lein, die uns die Muttersprache bie
tet. ES gielt keine Sprache der Welt,
deren Eigentümlichkeiten schwerer in
einer anderen Sprache wiederzuge
ben sind, iuie die deutsche: und keine,
in welche andere Sprachen mit all
ihren Redeweisen und Versmaße
mit solcher Treue übertragen wer
den können u::d so reichlich ühertra
gen worden find. Homer, Tante,
Shakespeare, Arifloleles, Bacon,
Thucvdidcs, Tac.itus, Macaulcy
Victor Hugo, Walter Scott, Tolstoi
Tichtung. Philosophie, Wissen,
schakt, Geschichtsschreibung und Ro.
inan alles dies aus allen Zeiten
und Ländern hat in der deutschen
Sprache eine Herberge gesunden in
Nebertragungen. die der Originale in
Treue, Krast und Schönheit wür.
dig sind. Tie deutsche Sprache bietet
also wie keine andere die gesamten
Reichtümer der Weltliteratur. So le
isten wir in der Tat einen Schatz,
denen Wert wir nicht hoch genug
achten können, besonders wir nicht,
die wir uns in der neuen, anders
sprechenden Welt eine neue Heimat
gegründet haben.
Es wird unseren Stanuucsgcnos.
sen in Amerika zuweilen zugewutet.
'-orten und nicht seinen Wer-
len. Ich bilde nur ein, ein so p! licht
treuer Amerikaner zn sein, wie ir
gend einer. Ich bade auch Englisch
zn lernen versucht nhb meine Kin
der cben'alls. Aber in meinem Fa
milienkreise wird mir Teutsch gespro
chen und viel Teutsch gelesen und
schriftlich nur ans Tept'ch korrewon.
oiert- Ich darf mir daher erlauben,
mich nber dieim Punkt stark auszn
drücken. Und so sage ich Ihren:
.'un ich sehe, wie dentschamerikani
sche Eltern aus bloßer Bequemlichkeit
es versäumen, ihren Kindern den
Besitz der Muttersprache m sichern,
wie sie das kostbare Gut. das sie ha
ben. leichtsinnig wegwerfen, so ein
Port sich mein deutsches Herz wie
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rpTirü"!,'. flmpfiiw int 1, rnitiet n 1. .tult.
efhrr $1 O flti'.tctt t-ft i f.'A XUn Oiif ruf-S
Omaha r!Nde!gcni!,m. l'iftiflt rcc lj;oji 6i ju 6,000.
American Security Co., Fis. Agts.
. . iHnfirooiinB. ??.'''!n-t. c. f - eirafr, ekttM.
Citut; eh 17. etr., t, mia, 'M
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fmmmmwummmwti'iimmnim
t r Hri'-iMftJtf..
v?, j. , n,,.iii)iinn.yiiili , s
mein amerikanischer Verstand. Tiese
Eltern tun nicht, was sie ihren Kin
dcrn schuldig sind. Sie begehen an
ihnen eine Pflicht berletznncl, einen
Raub, eine Sünde, lim so mehr ehre
ich jeden dentschamerikanischen Ver
ein, in HH'lchem, wie im New Yorker
Liederkranz, die dem sche Mutter
sprache hechgehalten und gehegt!
wird. Er tut der Mitwelt, wie den
kommendem Geschlechtern einen un-
fchätzbareil Tienst. Wie in der langen
Bestie der verzleueneu Jahre, so
wird der Liederkranz auch in den
nuzählvaren Jahre,,, die. nic tvir
ane no en, nim nom ve azwoen zeui
mögen, dieser schönen P'lickt univan
dclbar treu bleiben, Tenn die Mut
tcrsprache ist ja das Band, das i!
zusammenhaltend umschlingt. T
deutsche Muttersprache, die lieb,
smrke, edle, ewige, heilige hier mm
auf dem ganzen Erdenrunde unver
gänglich soll sie leben!"
ri
Henry Hnubi-li, Präsident. H. Lnikart, Vize-Präsident.
C. W. Schnffer, Sekretär.
Gesamt-
vermögen
S500.000
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w, o, w.
Omaha
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Bürgschaften aller Art
Tiebstahl-, Unfall- u.Krankheits-Bersicherung
Wert-Papiere
welche von der Staatsbehörde begutachtet find, wie Staats und
städtische Schuldscheine u.Hiwothcken aus Grundeigeictum jederzeit
Zum Verkauf
:
Wer seine Menschen, nnd Bürger
pflicht am Tage treulich hat ver
ricktst, den: ist auck in der Abend
stund' von Gott und Menschen ein
Trunk vergunnt, lautet eine In
schrift im Wiesbadener Ratskeller.
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?!e,v ?)erk soll die Milch rei
ner geioorden sein. Wunder! New
.jork hat kurzlich erst die neue
Wasserleitung in Betrieb genommen,
der mau nachriihmt, daß sie sehr rei
nes Wa''ser liefere.
In vier Neiu ?jorker CountieS ha
ben zehntausend Jäger 1! Roty
mild und dreiiindfnn'jig Bären ge
schössen. Kein Wunder, daß tau Pul.
rer 0 teuer ,istj ...
i:i!llllUIIIIII!!!lll!llllllIllllllllIllllIl!lllllll!Illllllllllll!!llllllllllIllllllIIII!limiiIllll!:
4N STRASSENBAHN-1
i- a i i Mi s
L Zlk.KJKjirL.JM.Mua.24 .
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I 1.
Tie Gesellschaft fiat Regeln, deren Tnrchsührnng znr
i der Verbesservng im Verkehr z fördern statt z Kindern Z
ß guten Bedienung absolut notwendig sind. Ter gute Bürger, , 5
wünscht, sollte willig diese Negela beachten. Z
1 OMAHA & COUNCIL BLUFFS 1
I STREET RAILWAY COMPANY
nillltllunillllllllllllllMlllIIIIIIIIllllllllllllIlIIIIIllllllllillilllllllllllllllllllllllllitlllllli
DIE DEUTSCHE DRUCKEREI
Jede Stt TkeN in IkuUch ta Zfi'.gslnt f ritn.
Safil utüt Qn4 freie stk,!!lze machnt. '
National printing Company
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