Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 13, 1917, Image 6

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    Seite 6-Tägliche Omaha Tribitne-DonnerZtag, den 13. Dez. 1917.
Ul.rZnt Uopfwsh
ohne Mcd!.zknen!
GJjroerzsinfte Anfalle bcsntigt ohne
innerliche Behandlung durch
Eloan's Lininicnt.
C.sttt eS größere Bequemlichkeit,
fcU die tobenden, bohrenden Schmer
in der Stirne oder Schläfen loS
zu rccidnir? Wcnn durch Neuralgie
öcrocr,g?rnfrn, wird Clcan's Lini.
n:cvtf, stuf die schmerzenden Stellen
htx Stirne aufgetragen, sofort daS
.;,,,, frfrtinm. Kopfweh wird auch
oft beseitigt, wenn man die Gegen
Wirkungen von Sloan's Liniment im
Genick, dem Riickgrad entlang oder
an den oüijcMi zur Anlvendung
bringt. Kopfweh ist ein Zeichen
bet Unordnung im Körpersystem und
sollte sich dasselbe oft wiederholen,
dann ist ein Arzt zu Rate zu ziel,en.
&-ioot!' Siniir.ent braucht mSI tnamefien
ii ti',-T.-?ii. ilt dnnffl dxrch mit) (rtatjl s.
fort rleiifilermia, In anderen, fciorini, STceit
tatin, umstisimiS, Yicinns, Öuttlcbiingen.
ierUai3rtiiii(EiMI und Perreiiliiiicien. lo?ie nn
iert auwrlute aaicticii weisen durch öloan
Emirnen! geiinderl.
iBItmrrs Cinim-nf Ist reinlicher wie schmi?
ff Ilalt w: Cckmirrcn ,,! belle nickt
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Kxoettt. Süc, üc, $1.00.
Lästige? Zwang.
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Limmer 950 954. Omaha Nation
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Buch No. 6.
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gnlcn farmlandes!
Ter Ankauf den Fannlkd
zu einer Zeit, wo dasselbe bil
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. Zoil geschadet.
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ix Sie Ihre Fca schen,
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?crbinönna der Augen mit
n ."Lira ist der Art, dasz Augen,
.r zuweilen für einen ncrrök'n
-:.'c:I'NZÄ vorannvorilich sind,
.'.-land, remont, Ncbr., wird
?Z Paßwcse in Europ in att,r nt
neuer Zeit.
Mit dem Pafzwescn verbindet sich
ns unwillkürlich der Begriff poli
zeilichcr Schererei. In der Tat sind
Pässe ein Erzeugnis des Polizei
staats, der überall aus dem Konti
nent von Europa den Bruch niit
dem Mittelalter und den Beginn
der Neuzeit bezeichnet.
Wenn auch dem Altcrtuin Passe
nicht unbekannt waren, so beginnt
die Entwicklung des modernen Pasz
mesenZ doch erst seit Mitte des pnii-,
zehnten Jahrhunderts, Ten Äniasz j
bildete das Ueberyandnchincn der
Bettler und Landstreicher, gegen die
sich die Obrigkeit jedes Gebiets mit
allen 2!iltein zu schützen hatte. So
entstand der Paß als Ausweis sur
friedliche Reisende und als Reiscer
laubnis im and sür fremde. Tie
Neichspolizeiordnunzcn von 1551
und 1578 verboten die Ausslellung
von Pässen sür Zigeuner, die damit '.
zu rechtlosen andslrcichern wurden.
i)ür einzelne blassen war der Besitz
von Pässen ganz besonder vorge '
schrieben, wenn sie Zulrilt in einein
lLcbiet haben wollten. So iuuslen
die wandernden Handwertburichen
mit einer sogenannten Kundschaft ,
versehen sein, widrigenfalls sie als
Landstreicher behandelt wurden. Ju
den durften nicht ohne besondere
Pässe aus eincin and in das andere !
reisen. In Äricgszeiten und bei
absteckenden Kranlheiten wurden die,
Paßvorschriften besonders streng ge
handhabt. Im achtzehnten Iahr
hundert verband man mit der Pag
Pflicht eine Vorlage und Melde
Pflicht an allen Orten, wo man Aus
enthalt nahm. Ueberdies bejtanden
Pässe der mannigsachsten Art zur
Erreichung der verschiedensten poli
zeilichen Zwecke, ll'iilitärpässe zur
Verhinderung der Fahnenflucht, (se!
sundhcils ooer Pcstpässe zur Vor!
beugung der Seuchcngcsahr, Juden!
Pässe, Kundschaften der Handwerker!
usw. !
Mit der französischen Revolution
trat das Paßmesen auch in den!
Tienst der politischen Polizei als!
Masircgel gegen Verdächtige. Tas,
Gesetz vom 8. März 17U2 erfor.j
derte einen Pasz nicht nur beim (im
tritt in das Land, sondern auch znm
Reisen innerhalb des Staats von i
einem jeden ohne Unterschied, von
Fremden wie von .den eigenen Lür'Z
gern. Es war das ein Teil der!
neuen Freiheit, mit der die Nevolu,
tion das Land beglückte. In Teutsch-:
land hatte man nichts Eiligeres zu
tun, al die treffliche französische
Einrichtung nachzuahmen. So ent
stand gerade in einer Zeit, in der
der Polizeistaat innerlich gebrochen
war, eine bis dahin unerhörte Ver
jchärfung des Paszwesens. In Preu
lzen verschaffte das .neue Paßregle
ment voin 20. März 1813 der stren
gercn Praxis Eingang, um staats
gcsährliche Persönlichkeiten, bcson
ders Spione zu entdecken. Auch
nach den Befreiungskriege hielt
man angesichts der demagogischen
Lewcgiing an strengen Paszvorschrif
ten fest. Bei der Zerrissenheit des
lScbiets der deutschen Staaten ge
währte man nur die Erleichterung,
dasz Pässe von höheren, im Grenz
und Badeverkehr auch von unteren
zuSwärtigen Behörden den inländi
jchcn Pässen gleichgestellt wurden.
Hand in Hand mit Verschärfung der
Paßvorschriften gilig natürlich die
stetig sich steigernde Umgebung der
Pas)koiNrolle durch mehr oder min
der strafbare Handlungen.
Mit diesem Paßrecht trat der eu
ropäische Kontinent in das Zeitalter
der Eisenbahnen ein. Tiefe, ergaben
eine gegen früher unerhörte Stei
gerung des Verkehrs. Wie beschei
den uns die Verkehrszisfern der vier
ger und fünfziger Jahre erscheinen
mögen, gegen die vorhergegangene
Zeit der Posten und Frachtmagen
war die Zunahme des Verkehrs ge
wollig. j
Taniit wurde aber auch die Er !
ledizung der Paßangelegenheiten ;
immer schmieriger. Bei dem Mas
senandrang mußten sich die Polizei
behörden auf eine rein mechanisch;
'Bearbeitung der Gesuche beschränken,
Tie Sicherheit der 5iontrolle der
sagte immer mehr, während gleich'
zeitig die Umgehungen zunahmen.
Tas Publikum sah in dem Paß
zwang nur eine zwecklose polizeiliche
Schererei, es bildete sich über den
Paßzwang jene Ansicht aus, die der
ösjentlichen Meinung bis zur (öe
genwart verblieben ist.
Tatsächlich wurde durch die Macht
der Verhältnisse die Paßkontrolle iin
wer oberflächlicher, so dasz sich end
lich die Staatsgewalt selbst von der
Zirecklosigkeit des Paßzwangs uoer- j
zeugen mußte.
In England hatte von jeher Paß- i
freiheit bestanden, andere Länder ;
wie Italien gingen in den sechzig j
Jahren dazu über. Auch in dem'
Norddeutschen Bund hob das Gesetz
vom 12. Oktober 18G7, daZ dem
nächst auf die süddeutschen Staaten.'
nickt aber auf Elsaß Lothringen
auZzedehnt wurde, den bisherigen
Paßzwanz auf.
M4MMHmm
5
l Zauber des Südens.
Roman von Han Tmiik.
$$M$
(12. FoUsetMZ.)
Der Mittagszng war wie gewöhn'
lich recht ergiebig gewesen, und
Ä.'ännlcin und Wciblcin in größerer
Zahl kletterten aus dem Omnlkus
Ter Ingenieur erblickte unter cen
Ankömmlingen manche unocileunbuik
Type. Ten pensionierten österreichi
schen Stabsoffizier, der irgendneber
aus Eraz odr !Uagenfart oder sonst
einem Pensionopoilö lain, st in
Franzcnöfeste in den Brenner Zug
zcsiicgkn war und hier den vom ft.
it. Ärmeedienst zeriniirbten Leib 'M
Äasscr ber Ionie feile aufsrischen
wou'te. Daneben Reichsdeutsche, die
ihre Hcrkunst-auS Berlin oder Leip
zig därch ihre Behandlung der oeat
schen Sprache zweiselfrei dolumentik'
ren. Dann aber auch Vertreter l.er
anZlosächsischen Nasse uns Italiener,
welche die sprichwörrliche Lelhaf.ig'
leit ihrer Nation auch hier nicht hi
leugneten und die wechllaaleide
Spracht eines Petrarca und Tante
dazu benuZ'.cn. wegen jedes Gepäck
siäckcs einen Schwall von Worten ou'
Jen Portier hinabstürzen zu lassen.
Und dann, während FciZ Ovethofj
dies Intermezzo noch amüsiert be
trachtete, entstieg ein schlanker hechgc
wachsener Herr in gutsitzender Ncise
kleisunz dem Wagen und war War
got Neichard galant beim Aussteigen
behilflich.
Gespannt versolgie er von seinem
Platze aus das weitere Vorgehet, je
ms Herrn, in welchem er mit gutem
Erune den Vater Margots vermute
te, den Mann, der es unternommen
hatte, hier wieder nach oen cya-aen
Vergherren einfach im Foyer stehen.
Eiligst erhob er sich, um da Verse
hen nach Möglichkeit gut zu machen.
Uno Halle doch, wahrend er an der
Seile Margots in das Foyer schritt,
die UArzeugunz. daß es so, m'x es
war, am testen war, baß der IC!
Der züfäll.A erlauschten Mitteilungen
bei west ein größer war, als das Ler,
sänmnis gegenüber seinem zulünjti
,'en Schwiegervater.
Im ersten Stock des Hotels hatte
Kommerzienrat Neichard die vor aus
bestellte Räume zu seiner Silfrieden
hrit gefunden. Ter Teclisch war be
reits in den Salon gerollt wurden
und Margot machte sich daran zu
schassen, während ihr Valer es sich
bequem wachte, und als er jetzt in das
Zimmer trat, flog ihm sein Töchter
chen entgegen und hangle sich an sei
nen Arm.
.Lieber, Papa, ich bin so glücklich,
daß Tu run, wieder bei mir bist,"
schmeichelte sie. Tu glaubst gar nicht,
wie ich mich nach Dir gebangt habe,
wenn es immer wieder hieß: .Ich
bleibe noch fort!"
Ein Schatten kl über das scharfe
Gesicht des Kommerzienrats unt ein
Seufzer hob seine breite Brust:
Ja, Kind, es hat mir auch leid
getan, aber das Geschäft ist Geschäft.
Ging nicht anders Ich bin auch
jetzt nicht freier Herr und muß
Dich fürs erste meist Tir selbst über
lassen, bis die Situation geklärt ist
freut mich aber, daß Du An
schluß hast.'
Damit ließ er sich im Klubsessel
der Tiefen zu schürfen und zu for.ier. Wargct reichte ihm die gefüllte
schen.
Der Mann, der dort mit wenigen
kurzen Worten -seine Wünsche be
kanntgab und im Augenblick erreichte,
was er wünschte, schien dem Inge
nieur schon bei der ersten Betrachtung
dazu geschafsen, auch größeres durch
zusetzen -und zu einem glücklichen
Ende zu führen, und gespannt harrte
Fritz Overhoff des Aagenblickes. da
es ihm vergönnt sein würde, die per
'änliche Bekanntschaft des Bergherren
zu machen.
Wargot Neichard war mit ihrem
Vater zusammen in die Vorhalle :es
Kurhauses eingetreten unS der In
gcniiur vbiilegte sich gerade, daß die
Herrschaften vielleicht erst nach oben
gehen würden, als von einem Neben
tisch einige Phrasen einer halblaut
gefühlten englischen Unterhaltung an
sein Ohr schlugen. Er hatte in sei
nem Berufe Gelegenheit gehabt, soviel
Englisch zu lesen, zu sprechen und zu
hören, daß ihm diese Sprache voll
kommen geläufig war.
Was er da hörte, das war geeignet,
seinen Gedanken eine ganz anoere
Aichiung zu geben und seine Auf
irnkiamkeit vorübergehend von Mar
got Neichard und ihrem Vater abzu
lenken. Während er seine Zigarette
nutzlos verrauchen ließ, fing er in un
auffälliger Haltung jedes Wort auf.
was dort an dem anderen Tische ge
sprechen wurde.
Es schienen Herren der tniernatio
nalen Hochfinanz zu sein, die vor
züzlich informiert waren und in be
zng auf Neichard hslblaute Bemer
rangen wechselten... Er ist wieder
hier... Endgültige Abrechnung....
Schmidt und Wagner mit ihrem
Plänchen fertig... Neichard zu lehr
fts'gelegt. Wird nicht wieder heraus
Zommen. fondern das Spie! verloren
geben müssen ...
Fieberhaft kombinierte sich Fritz
Overhoff die aufgeschnappten Brocken
zusammen. Die Namen Schmidt und
Wagner erinnerte er sich dunkel von
Margot Reichard als Kompagnons
ihres Vaters gehört zu haben. Also
stimmte da etwas nicht. Der Bater
Margots. sein künftiger Schwuger
vater, stand in Gefahr, von anderen
um den Lohn seiner Arbeiten betro
cnn zu werden. Fritz Overhoff ge
dachte des eigenen langen Kampfes
vn die Ausnutzung seiner Erfindun
gen, bei dem ihn selber ein ähnlrches
Schicksal öfter bedroht hatte. Er ge
dachte der harten Gefechte, die er da
mals kämpfen mußte und plötzlich
kam die ganze alte Kampfesfreudig'
Zeit wieder über ihn. Er empfand im
Moment eine unbändige Freude dar
über, dc-ß die Arbeit des Bergherren
Gegner batte und bedroht war, und
daß es ihm vergönnt sein würde, hier
he',tend einzugreifen und seiner Ber
lobten und deren Angehörigen einen
t zu erweisen.
So sehr war er in diese Gedanken
versunken, daß er erst wieder zu sich
kam und zusammenfuhr, als Margot
Reiraro vor ihm stand und ihn an
rieft .Aber Fritz, was ist Tir denn. Du
sitzt hier steif und starr auf Deinem
Platze, anstatt uns zum Wagen ent
gegen zu kommen. Ich freue mich
doch, daß ich Dich meinem Vater vor
stellen kann.'
Fritz Overhoff errötete wie ein klei
nes Schulmädchen. Da hatte er ja
einen unverzeihlichen gesellschaftlichen
Fehler begangen. Saß hier wie ein
OelgLtze beim, Saffet und ließ den
ü,ieni:
lasse und die appetitlichen Sand
wichs.
Mit gefurchter Stirn sah Neichard
vor sich hin, trank einen Schluck des
duftenden Tees und griff nach einge
lausenen Briefen, die neben ihm auf
dem Tische lagen.
Margot kam ihm zuvor und legte
die Hand darauf:
.Lieber Papa," rief sie bittend,
das darfst Tu mir nicht antun, Du
siehst so müde aus, ruhe Tich erst
aus und erfrische Tich und dann
hab ich Tir auch etwas zu erzah
lrrt, was mich angeht,' setzte sie leise
hinzu auf den etwas fragenden, ver
wunderten Blick ihres Vaters.
.Die 5i.leinigkeiten wollen wir noch
lassen, Kind,' sagte Reichard dann in
langsamem, bestimmtem Ton. .Ich
habe so ernste Angelegenheiten zu er
ledigen. Deine kleinen Alotria stören
mich jetzt. Na, Mädelchen, laß
den Kopf nicht hangen, setzte er gut
mutig hinzu. .Es findet sich spater
alles brauchst Tu Geld für irgend
eine Toilette? Dann sag' es
schnell, da kann Dir geholfen wer
den.'
Margot schüttelte den Kopf. .Je
wahre, Papa, mit solchem Kram kä
me ich Dir jetzt nicht. Es ist wirklich
.cichtig, ich muß Tir's sagen. Je
mand möchte Tich . dringend spre
chen "
.Mich dringend sprechen und steckt
sich hinter meine Tochter? Wer ist der
jemand und was will er von m-.r,
Margot Sprich Du weißt, ich
bin kein Freund von Unklarheiten!
Was will man von mir?"
Margot stand mit gesenktem Kopf
vor ihrem Vater.
.Mich, lieber Papa, nur mich
und nichts weiter," sagte sie leise
und hob ihr glühendes Eesichtchen
x ihm.
Reichard war einen Moment stumm
Dann aber brach er los:
.Nur Dich, nur Dich, wie das
klingt,' höhnte er. .Muß ja ein groß
artig bescheidener Herr sein - wer
ist es denn, wenn man fragen darf?'
Tie Stimme des alten Herrn klang
rauh und gereizt, und unter den du
sckigen Braunen hervor blitzten die
Icharren grauen Augen die Tochter an.
.Es ist Fritz Overhoff. Papa.'
entgegnen Margot. .Gertrud Ovcr
hcffs einziger Bruder.'
.Kind.' erwiderte Reichard. .wenn
der, junge Herr ein Künstler ist, malt.
wie jeine Schwester Deine Freun
din, so kann ich wirklich keinen' Ge
brauch von feinem freundlichen Aner
bieten machen, wahrscheinlich glaubt
er einen Goldfisch an der Angel zu
haben " und er lachte höhnisch
und rauh auf , .sag' ihm, daß
lch von dem ganzen Unfug nichts ho
ren will, daß Tu arm wie eine Kir
chenmaus bist, nicht besser ls eineö
Bettlers Tochter! '
Margot starrte ihren Vater jtrd
setz an, der lehnte sich erschöpft in
den Stuhl und preßte die Hände ze
gen die Stirn.
Margot beugte sich zu ihm und
legte den Arm um seinen Hals:
.Lieber, lieber Papa,' bat sie zii
ternd. Sei doch nicht so aufgeregt,
Tu bist krank, ich hätte wohl schwel
gen sollen. Er will Tich aber durch
aus sprechen. Er ist ja kein Maler,
er ist Ingenieur, und der fragt nicht
nach Geld und Gut nur nach
mir Ich liebt ihn! - gk
pa, darf er nicht kommen und mit
Dir sprechen?'
Der Kommerzienrat richtet sich
auf und schob seine Tochter leicht zu
rück.
.Mein liebes Kind,' ahm er
da Wort, .der' Momen. ist schlecht
gemahlt dazu, meine Nerven versagen
unter geschäftlichen Kalamitäten, für
die ich kein glückliches Ende sehe bis
jetzt. Ich habe hier noch eine letzt,
endgültige Konferenz. Da Kind
verstehst gottlos nichts von derglei
chen Sachen. Tie nächsten Tage
werden mich scharf in Anspruch netz
inen.'
Margot hatte den Kopf gesenkt,
aber ihre Augen hafteten so bittend
auf des Vaters Gesicht, daß er ihre
Hand ergriff und leise bückte.
.Wenn'S denn durchaus sein muß,
Kind, so laß ihn in Gottes Namen
kommen. Tann werden wir ja oaio
im klaren sein. So oder so!'
Wie Sonnenschien floas über
Margots Gesicht:
.OI nun ist alles gut, r:er ne.
.nun darf ich fchweiaen. Fritz Over
hoff spricht für sich selbst!"
Der Kommerzienia! schmunzelt'
amüsiert.
.Das wollen wir hoffen, Kleine -
- aber na!"
.Aber ferne, traust Du denn .Tel
ner Tochter ' gar nichts zu.'
schmollte Margot. und hast doch
sonst immer von meinem hellen Bei
stand gesprochen und bedauert, daß
ich kem Bude war und xtm isernijt
sein konnte!? "
.Sieb mich mal an. kleiner Advo
kat! Aber es ist nur zu bekannt,'
neckte er. .daß die verliebten LeuZchen
beiderlei Geschlechts den Versland auf
Reuen schicken.
Maraot druckte ihr Gesicht an die
Sebulter ihres Vaters. Sie saß näm
lich dicht neben ihm auf der Lehne
des Klubsessels:
.Mein Vaterchen, protestiern sie
-unser beider Verstand ist hier
nicht verreist wenn üu mit
Ihm ge, prochen ha t, wirst u mir
recht geben.'
.Also chon. .Er' soll mir will.
kommen sein, und nun gönne mir
meine Bnenchaften, Du kleiner
Thrannl
Der Direktor des Neuen Kurbau
eö stand aus der großen breitangeleg
ten Terrasse, die sich vor dem Hauje
hinzieht. Tort dufteten seltene ero
tische Blumen und mächtige Palinen
wiegten sich im leichten Winde. Aus
den Springbrunnen schoß das Was
er in plätscherndem strahle und
o:i Musikpavillon her erklangen die
munteren Weisen der Banda di Le
oico. Für diesen Augenblick aber
konnte das ganze herrliche Bild der
Terrasse, des davor liegenden Parkes
und der majestätischen Alpengruppe
auf der anderen Seite des Tales den
Direktor nicht fesseln. Dessen Blick
haftete auf einer Depesche, die de,
Postbote eben abgeliefert hatte.
.Grand Hotel Leoico. Heute Bon
Belad Sal Bat Sera Slop.
Schmidt und Wagner.
.Für den gewöhnlichen Sterblichen
war der Inhalt dieses Telegrammes
ungefähr chinesisch. Der Direktor
aber, der den internationalen Hotel
telegraphcnschlüssel für Zimmerbestel
lungen im Kopse hatte, las aus die
sem hleroglyphenhaflen Tert soso
heraus, daß zirei Herren mit Namen
Schmidt und Wagner zwei Zimmer
mit zwei Letten, einen Salon und
ein Prioatbadezimmer wünschten.
Daß des weiteren dieze beiden Herren
zute Zimmer verlangten, also auch
gewillt waren, entsprechende Preise
zu zahlen. Daß sie ferner zwischen
zwölf Uhr mittags und sieden Uhr
abends ankommen würden, und daß
sie endlich die Absicht hätten, längere
Zeit hier zu verweilen. Denn hätten
sie nur einen Tag bleiben wollen, fo
hatten sie ja nicht .stop , sondern
paß telegraphiert.
Solche Gäste waren dem Hoteldi
rcktor höchst sympathisch und schleu
nigst gab er die Anweisungen, die ge
wünschten Zimmer instand zu setze,.
Noch war es ja fraglich, ob die Gäste
mit dem Mittagszuae von Trient
oder mit dem ZmeiUhrZuge von
Venedig kommen würden, ober in je
dem Falle sollten sie alles gut vorbe
breiiet finden.
(Fortsetzung folgt.)
Galgenhumor. Gesang
nisaufscher: Nun, wie hat Ihnen
die Henkersmahlzeit geschmeckt?'
Delinquent: Großartig! TaZ
wird mir eine angenehme Erinne
rung bleiben für mein ganzes Le
den!"
Erklärt. Sie: Warum
haben Sie mir denn ein schriftliches
Liebesgeständnis gemacht, Herr Ba
ron?'
Er: .Weil ich Sie unsagbar lie
be!'
- Dumme Mißver
stand nie. A.: Wollen Sie nicht
unserem spiritistischen Verein beitre
tcn?
V.: Nein, ich bin ein Eegner deö
Alkohols.
NkUtS Wort. .Ist dem
Otto klug?'
.Mehr wir das! Das reinste
U'berkinb
jtraagCTg-
msmstam
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dl C
Oh
, & ah m0
assirie
You Should Read
Klassifizierte Anzeigen.
Bcr'angt Weiblich.
Verlangt: Aeltere ftrern als
Haushälterin. Box I. M., Tribime.
12 1517
Verlangt Männlich.
Msncht Ein erfahrener junger
Mann für ein Restaurant in einer
kleinen Stadt nahe Omaha. Kann
das Restaurant auch auf seine eisiC'
ne Rechnung betreiben, wenn er der
rechte Mann ist. Eine vorzügliche
(elegenheii. Nähere Auskunft Bor
72 Omaba Tribüne. 12 10 17
Stellengesuch Männlich.
Forme.', Arbeiter, Lehrer, Elerk,
gründet ein gutes Heim während ihr
Gehalt bekommt, leielite Bedingun
gen. Pflanzen und Ernten das gan
ze Jahr. Fritz Helnlein. Wnatt, La.
12-2017.
Kost und Logfs.
Frontzimmer sür zwe. Herren
mit Kost. 701 siidl. 18. Sh.
12.18-17.
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Nump. Teutsche fiiid-.e. 1508
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lausen, zu verkaufen oder zu vertäu
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12.21-17
Oklahoma'Farmlandcrclkn.
Zu verkaufen: Oklahoma Län
dercicn. Wegen VargainS in Wci
zen, Eorn und Alsalfa-Ländercien
schreibe man an P. F. La, Perry,
Otta. 12-12-17
Z!'.'bis'!52'per Acker. "
Schreibt für nähere Auskünfte be
züglich der Onalaöka Eolony Tract"
im südlichen, zentralen Arkansas, be
stehend aus 18,00 Ackern besten,
reichen und jungfräulichen Landes;
keine Felsen, lein Sumpf, keine
Ucbcrschwemnmngen; sehr gesundes
Klima; $15 bis $20 per Acker. Ne
guläre Exkurfionsfahrten. Nächste
Fahrt am 13. Dezember.
W. Nathan Watt,
537 Pazton Block, Omaha. NNe.br.
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