Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 14, 1917, Image 4

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Seite '.1-Tägliche Omaha Tribüne-Mittwoch, den 11. November 1917.
O JL 1 2 Jl L f o w. .
ijuujr ;w in ny n nuinic
TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, President.
im Howard Str. Telephon: TYLER 340. Omaha, Nebraska.
Des JVIoines, Ian Branch Office: 407-6th Are.
Preis des Tageblatts: Tnrch den Trager, per Woche 10c? dnrch die
Post, per Jahr $5.00; einzelne Nnmmer 2c. Preis des Wochen
blatts: Bei strikter Vorausbezahlung, per Jahr $1.50.
Entereg as second-clasa matter March 14, 1912, at the postofflee of
Omaha, Nebraska, under the act of Congress, March 3, 1879.
Omaha, Ncb., Mittwoch, den 14. November 1917.
Cine psychologische Ursache.
Uutcrhaltunsim über ! was nach dem ncdciiöschluß gcschcbcn
wird, sind jetzt häufig, und sehr oft wird, meistens von Leuten, die wenig
von der Sache verstehen, gesagt, das, die Vereinigten Staaten dann in
vieler Beziehung von dem Auslande, und besonders bon Teutfchland, im
abhängig dastehen werden. So wurde z. B. neulich mit grossem Nachdruck
darauf hingewiesen, daß während des letzten Jahres eine Menge Kapital
in neuorganisicrte Gesellschaften zur Herstellniig von Farben, Chemikalien
und ähnlichen Tingcn gesteckt worden sei, in welchen vor dem Kriege deutsche
Fabrikanten tatsächlich ein Bconopol besaßen.
In den ersten Krieg ssahrcn, so sagt man. wäre dies nicht geschehen,
tveil man sürchtete, daß, ehe die Fabrikation reckt im Gange sei, und sich
e:r fester Abnehmerkreis gebildet kätte, der Friedensschluß es Tentschland
ermöglichen würde, die noch im Werden begriffene neue Industrie dnrch
Ucberschwenimung des Marktes mit billiger Ware zu zerstören, selbst wenn
die Ware eine Zeitlang ohne ProM verkauft werden mühte. Jetzt aber
sei es klar, daß. selbst wenn der Krieg nicht lange mehr dauere. Teutsch,
land noch crnf Jahre hinaus nicht imstande sein werde, seine alten Äärktc
wieder zu gewinnen, besonders da 7nan wohl auf recht hohen Schutzzoll
werde rechnen dürfen.
Hört man aber Sachverständige reden, wenigstens wenn sie nicht gerade
selber daran interessiert sind, einen gegenteiligen Eindruck hervorzurufen,
so scheinen die Aussichten auf eine erfolgreiche Konkurrenz der Vereinigten
Staaten in den reineren Jnöustriebranchen durchaus nicht so rosig.
Tafz die neu zu errichtenden Fabriken während des Krieges eine
Menge von früher aus Teutschland inrporticrten Waren fabrizieren und
einen Teil dieser Warm auch nach dem Kriege noch mit Gewinn herzu.
stellen vermögen werden, darüber kann kein Zweifel sein, und das ist
natürlich vom mnenlannchen Standpunkte nur mit Freude zu begrussen.
Aber es wird wohl uch hier sich wieder zeigen, was bisher in der Ge
fauchte der amerikanischen Industrie noch immer zu Tage getreteil ist:
Wo es sich um Erzeugnisse des Massenverbrauchs bandelt, wo daher die
Hauvtsaktoren die Fluingkeit des notwendigen 5laP,tals und eine madige
leschicklichkeit der Arbeiter und der leitenden Beamten sind, da kann die
ainerikanische Fabrikantenwelt mit der ganzen Welt konkurrieren unö häufig
sogar durch eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz der Fonnengebung
uiid kleine mechanis'.e Verbesserungen, die einem findigen ?)ankeckopf
entspringen mögen, die ganze Welt aus dem Felde schlagen. Wo es
sich aber um Tinge handelt, bei denen eine das gewöhnliche Mas; über
so": reitende Geschicklichkeit. fei es der Handarbeiter, sei es der wissenschaftlich
gebildete Techniker und Chemiker, die Hauptsache ist. da ist sniher
wenigstens noch immer der Teutsche Sieger geblieben. Und gerade
um solche Tinge wird es sich bei dem zukünftigen friedlicken Wettkainpf,
der Völker handeln. Deshalb werden sich auch die neuen Farbenfabrikan.
ten aller Wahrscheinlichkeit nach wenigstens vorläufig auf die Herstellung
der verhältnismäßig gröberen , Massenprodukte verlegen, während die
eigentliche Qualitätsware nach wie vor eingeführt werden wird. Tabei
werden sich die Amerikaner und die Teutschen gleichermaßen am besten'
stehen. j
Ein Fabrikant aus New Jersey äußerte sich über diese Angelegenheit
kürzlich folgendermaßen: Ter Grund für die Ueberlegenheit der Teut
schen, und bis zu cincm gewissen Grade auch der Engländer über uns
Amerikaner liegt aus dein psychologischen Felde. Ich fabriziere, wie Sie
wisse, Sacken aus Knocken, Horn und Zcllfascrn. danmter auch Messer
griffe und Aehnliches. Seit Kriegsausbruch kann ich die feineren Klingen,
die sonst aus England oder Teutschland kamen, nickt mehr bekommen,
deshalb mache ich auch selber die besseren Griffe nicht mehr. Aber es
nerden auch hierzulande Messer gemacht, warum verlegen sich die Fabri.
lauten nickt auf die feinere Sorte? Ihre Arbeiter sind zum großen Teile
Engländer und Teutsche, die ihr Handwerk zu Hause gelernt haben. Aber
seit sie nach Amerika gekommen, ist bei ihnen ein psychologischer Umschwung
eingetreten, ihnen selber meist unbewußt. Ihre Landsleute drüben sind
gewohnt, ihr Handwerk als eine Lebensaufgabe enzuseben. und sind
mit ihrer Lebensstellung zufrieden. Ter bescheidene Verdienst, das be
ickeidenc Leben in einem engen, aber altgewohnten Kreiie genügen ihnen.
Sie lieben ihre Arbeit, und wenn sie dieselbe gut ausführen, so finden
sie Befriediglmg darin. So sind sie imstande, ihr ganzes Wesen sozusagen
auf die Hcrstellmtg der bestmöglichen Messerklinge einzustellen. Sie kon
zentrieren nicht nur ihre augenblickliche Aufmerksamkeit, sondern sozusagen
ihre ganze Geistes und Seelentätigkeit darauf und leisten Vorzügliches.
Kommt ein solcher Arbeiter nach Amerika, so dringen lausende neuer Ein.
drücke auf ihn ein. Bald will er Neues sehen, Weites tun. sei es in den
ArbeitsstundM, sei es im Privatleben. Es dauert gar nicht lange, so ist
er psychologisch dem gebürtigen Amerikaner angeähnelt. Er ist oberfläch,
licher, scheinbar gewandter, aufgeweckter geworden, aber jenes äußerste
Geschick für sein Handwerk hat er mit der ungestörten Konzentration auf
ieit eine Punkt verloren. Es ist ihn: die Liebe zur Arbeit um ihrer
selbst willen, der unbedingte Wille. Vorzügliches zu leisten, abhanden
gekommen, denn er hat setzt, für zu viele andere Tinge ein zerstreuendes
Interesse."
Und was für den Messerschmied gilt, dos wird auch sür den Chemiker,
den Ingenieur gelten. Ter psychologische Faktor ist bei allen höchsten
Leistungen des Menschen, ob im Handwerk, in der Technik, in der Wissen'
Zchaft oder sonstwo, das Ausschlaggebende.
Eines Versuchs wert.
In dem lobenswerten Bemühen, die menschlichen Wohunätten gesün
der zu gestalten, haben die Verwaltungen vieler unserer größeren Städte
vor Jahren strenge Verfügungen erlassen, die das Halten von Schweinen,
Hühnern und dergleichen in den dichter bebauten und besiedelten Stadt
vierteln und Vorstädten verbieten. Jin voll aufgebauten Stadtgebiet
ist diese Zucht des Borsten und des Federviehs selbstverständlich unmöglich.
Anläßlich der Teuerung und des Flcifch.und Eierniemgels wird jedoch jetzt
die' Frage ausgeworfen, ob die Behörden nicht in ihrem Bestrebungen zu
weit gegangen find und wenigstens zeitweilig von der strengen' Turchfüh.
rung der Verfügungen absehen sollten.
Es läßt sich nicht leugnen, daß auf diese Weise in den Städten große
Massen von Abfällen, die sich rrefMch.für solche Haustiere eigne?!, verloren
gehen. Ein Stiemn, der der Sacke einige Aufmerksamkeit geschenkt hat,
berechnet, daß z. B. New Jork mit seinen Abfällen, die gegenwärtig
weggsvorfm oder verbrannt werde::. 500,000 Schweine fett machen
"sifcüie. Turch neue Abfallverviertunasprozesse wird zivar heutzutage ein
ganz ansehnlicher Teil der früher gänzlich unverwcndet gebliebenen Ab-
fälle mit gutem Erfolge ausgebeutet und nutzbar gemacht, aber diese Art
der Vettvcrtung tjt bei weitem nicht so nutzbringend als die Verfütterung
der WMe. Eine in den Höfen oder Gärtchen der Vororte betriebene
Hühner oder Kaninchcnzuckt könnte Tausenden von Familien billigeres
Fleisch und im ersteren Falle auch Eier liefern. Zum mindesten könnte
in bor angedeuteten' Richtung, sin Versuch gemacht werden, um den An
fordcrungcn der ftriegszeit nachzukommen. .
I Wisconsin will jemand erfolgreicke Verwche mit Lchm als Heiz.
Material gemacht haben. Warum auch nicht? So gut wie manche Kohlen
sollte Lehm schon leicht brennen.
Eitrlkkit ist nach dem Aukspruche eineZ geistreichen Spötters die
Klippe, an der die meisten Größen, gar viele Gelehrte und alle Weiber
scheitern.
TZ? Binrr regieren die Welt und die Frauen die Männer.
Man Zollte meinen, damit könnten auch die Frauen zufrieden sein.
Tic Menschen kennen sich i:n Allgemeinen in der Naturae,'ckick,!e
flocht aus. Beinahe jeder bält keine mtmm (HaaSä füx Sckwän. k5 tzieb ih gch ter &
tes&
i 1!1mfttnt
WUUUUUllj.
1
Skizze von Max fccst,
MTSTTXM
ES war lächerlich, cr sagte cZ sich
selber. Und auf dem Wege nach dem
Bahnhöfe wiederholte cr es sich im
mcr wieder. Ja, als er nur noch
nvei Schritte von: Billetschalter cnt
fernt stand, zögerte cr von neuem
und legte sich die Frag? bor, was
es denn nur für einen Zweck haben
könne, nach einem weit entfernten
Ort zu fahren, um ein Mädchen zu
sehen -- ein Mädchen, von dem er
seit acht Jahren nichts gehört hatte,
das ihm nur in Gedanken nahego
üandeii, das von dieser stillen Sici
zung keine Ahnung halte und heute
mt weiß was und wer weiß w sein
sonnte. Inzwischen aber war er
Ichon an den Schalter getreten, Halle
den St'amen des kleinen Ortes ge
nannt und die Karte in Empfang
A'uoinmen. Und während er dem
aimileia zuidnenoene, mimte er
Daran denken, wie et hier vor ach!
Zähren angekommen wr: jung,
mit vielen und großen Plänen uni
von einer Energie, die alle Hinder
Nisse ün Spiel zu übeuvüiden
glaubte. Von den Planen war wenig
übrig .geblieben. Und oie Jugend,
na ja: er fuhr mit der Hand ans
Kinn: der Jugeiid war ein Voll
bart gewachsen. Er hatte bisher
Urne Zeit gehabt, daraus zu achten.
Tas Loden lies so allmählich dayin,
daß man selten zur Selbiibesinnuug
tcni. Arbeit und wieber Arbeit
darüber hatte sich Tag zum Tag.
Jahr um Jahr voroeigejchlichen,
daneben ging nur immer das Bild,
ihr Bild, wie ein stummer Beglei
ter, das ihn aujmuniette und envas
der Hoffnung AchnUches in ''ihm
wach erhielt. Es war unverändert
und jrisch geblieben seit dem ersten
Tags, da es in ihm auftauchte, und
folgte ihm lächelnd in all der Plage
und dein Abmühen ums tägliche
Brot. Er hatte nie eine Absicht da
mit verbunden; es war ganz und
gar eine Gedarilensreude für ihn.
Nun wurden ihm plötzlich einige
freie Tage. Er wußte nicht recht,
was damit anlangen. Um so wciii
ger, als alles bei ihm einen Inhalt
haben sollte. Er mochte sich nicht am
Äbend sagen: dieser Tag war um
nichts da. Und plötzlich sixir ihm wie
lockend wieder das alte Phantom er
schienen er nannte es selbst so
und zog ihn an. Er wehrte sich, wies
es von sich als unjinnig und konnte
doch nicht loskommen. Lächelnd,
freundlich, schön, stand e? vor ihm
wie damals, als er tn dem klei
i'ön Orte wohnte und das Mädchen
an jedem Tage einige Male an fei-
nem Fenster vorübergehen sah. Tas
vat die hellste Zeit feines bisherigen
Gebens geivesen. Nicht mir des Mäd
chens wegen. Sondern deshalb, weil
et alles mit frohen Augen angese
yen. Menschen und Tinge schienen
ihm klarer und einfacher als heute,
la er es nicht vermeiden konnte, daß
ihm überall auch die Mangel sichte
öar wurden, und er sich jagen muß
:e, dog nicht alles schwarz oder weiß,
sondern daß diese Farben meist im
inor gemischt waren. Mancherlei Jl
lufionen hatte die Zeit unmerklich
ausgelöscht. Nur daö eine Bild stand
noch da, erhaben über allem. Tnn
lcnlite auch die Zeit nichts anhaben.
Und er hätte es jich gerne hinüber
gerettet ins Alter,
Ter Zug fuhr gleichniäßig rat
trrnd dahin. Eins, zwei drei . . .
eins, zwei, drei ... schaukelten die
ülchsen. Felder, Gehöfte, Wiejen und
ZLald glitten vorbei. Auf einsamem
Hügel eine alte Wüidmühle, die
träge ihre alten, gebrechlichen Flü
zel drehte. Ter Grübelnde achtete
kaum darauf. Es war ihm seltsam
u Mute und fast bange wie vor
einer großen Entscheidung. Alle
ZiniiL nach innen gespannt. Ueber
caschelid schnell kam er ans Ziel.
Ohne Aufenthalt waudt!rte er in den
Ort hinein. Ta war vieles verän
Sert. Enger schienen die Gassen ge
orden, schmutziger, hinfälliger die
ßäiiser. Er entsann sich eines alten
freundes und suchte ihn auf. .So,"
sagte der, der Gottlieb bist Tu?
a, ja, ich entsinne mich. Warst im
mcr ein närrischer Kerl. Also daZ
Städtchen willst Tu Tir wieder ein
mal ansehen? Schade, daß ich keine
Zeit habe. Ich ginge gern mit Tir.
Äber die Arbeit. Biellcht, wenn
Tu am Abend wiederkommst?"
öoltlieb brachte die Rede aus daZ
Mädchen. .Hm," sagte der andere,
die Hilde, was? O, sie ist immer
och hübsch. Trei Kinoer hat sie.
Schrammet hat r,'i geheiratet, Kauf
aiann Schramme!, Tu weißt doch:
der mit den fettigen Aermeln. In
der Zkrummmgasse ist der Laden,
vcnn Tu hinwillst.
Gottlieb stand auf der Straße
und meinte, man habe ihm kaltes
LZaffcr auf den Kops gegossen. L5
cherlich, dachte er, lächerlich. Es war
ja gar nicht anders zu erwarten..
Aber es zitterte doch etwas in ihm
gasse. Vor dem Ladentische stand
eine Frau, die allerlei Tüten in
einen Korb packte. Und 'hinter den
hohen Bonboubüchsen kam eine rote,
triesende Hand zum Vorschein, diö
einen Hering in Zeuungspapicv
einwickelte. Und eine Frauensnminö
sagte: .Ein setter Kerl, was? Und
dann: .Sie wünschen, niein Herr?"
Wottlieb stand och in jähem
Staunen, als die Kuiiöin schon ge
gangen. Er starrte verwundert in
daS blühende, runde Gesicht der
KaufmannLjrau. .Kennen Eie mich
nicht?" Sie überlegte und betrach
tete ihn dreist. Tann schlug sie mit
der flachen Hand auf den Laden
tisch: .Ter Gottlieb etma?" '
.Ja, der Gottlieb." Sie schüttelten
einander die Hände. Ein gleichgülti
ges Gespräch kam in Fluß. Gotllieb
hörte die Worte nur halo und sagte
alles mechanisch. Er sah nur. Sah
die Falten um Auge und Mund und
bemerkte, daß der Blick matt und
kalt geworden war. Auch daß sie
schlecht gekämmt war, siel ihm aus.
Und der Ton der Stimine. So hart
und spröde klang's, ohne Wärme
und wirkliches Interesse. Er?t als sie
vom Geschäft anfing, wurde sie leb
haft. Und iin Lauie des Gqpre.chs
sagte sie plötzlich:
Wiszen ic, dag ich früher mal
geglaubt habe, Sie seien in mich
uerschussen?"
.O," erwiderte Eottli,b. .das . ."
.Unsinn, waö? Ja, ja, mau war
ein dummer Fratz dazumal."
Gottlieb sah sie grog c.i, und em
)er Haß envachte in ihm. Taß iie
sein Bestes schmähte, Er ging
ohne Förmlichkeit.
Geradeaus zum Bahnhof steuerte
er, uiid es war ihm, als ht.be er et
li'as sehr Schmerzliches erlebt. Mit
dein nächsten Zuge fuhr e ab. Tann
versuchte er, sich in Gedanke wieder
das alte Bild herzustellen. Es ge
lang ihm nicht. Immer kam die
rote, triefende Hand zum Bor
schein. . , ,
Gehorsam muß sein!
Kaiser Franz Jofes von Oester,
reich uiid Kaizer Wilhelm l. hallen
in den achtziger Jahren deS vorigen
Jahrhunderts zu gleicher Zeit Sie
Kur in Bad Gastein gebraucht. Ter
österreichische Kaiser war eher fertig
und verabschiedete sich mit seiner
Gemahlin von dem deutschen Mo
narchen.
Letzterer wollte es sich nun nicht
nehmen lassen, das scheidende Paar
noch eine Strecke Weges zu beglei
ten. Franz Josef aber fürchtete,
der greise Freuiid möchte sich dabei
überanstrengen, und bat ihn daher,
davon abzuzehm. Alles Abraten
aber wollte nichts helfen.
Ta richtete er sich in seiner gan
zen Höhe auf, nahm feine ernsteste
Miene an und sagte, mit einem be
zeichnenden Blick auf die Uniform
eines österreichischm Obersten, die
Kaiser Wilhelm der Begegnung zu
Ehren angelegt hatte, wahrend er
elbst Feldmarschalluniform trug:
.Hiermit befehle ich dem Herrn
Oberst, hier zu bleiben!"
Da blieb Kaiser Wilhelm sieben.
schlug die Hacken zusammen und
jagte, mllitärisch grüszend und leise
lächelnd: .Zu Befehl, Exzellenz
da bleibt mir freilich nichts anderes
übrig, wie zu gehorchen."
In fröhlicher Stimmung schieden
die Monarchen voneinander.
Gut gemeint.
Eins! kam eine Bauernfrau aus
dem Schleswigschen zum 5löniz
Friedrich VII. von Tänemark, der
auf dem Schlosse in Glücksburg
wohnte, um die Freigabe ihres ein
zigen Sohnes vom Militärdienst zu
erbitten. Bor dem Audienzzimmer
zog sie ihre Holzschuhe aus und sagte
zu dem dienzttuenden Adjutanten:
Passm Sie mir gut auf meuie
Pantoffeln auf! Sie haben ja doch
nix anderes zu tun."
Als sie den ziemlich korpulenten
König sah, schlug sie die Hände über
dem ltopi zusammen und nes:
Mein Gott, weck is he dick!"
Ter Koma lachte herzlich über die
originelle Huldigung und erfüllte
ihr ihre Bitt?, gab ihr sogar die
schriftliche Zusicherung, daß ihr
Tohn nicht zu dienen oraur!)?, da
die Frau es durchaus schriftlich ha
ben wollte.
Nachdem sie den Schein empsan
gen, zog die Bäuerin einen Taler
aus der Tasche und überreichte ihn
dem 5lönig mit den Worten: .Unser
Schulze nimmt für alles zwei Taler,
aber ie sind 'n reicher Mann, Sie
Werden's ja wohl sür einen tun."-
Manmerktdie Absicht
und i st nicht verstimmt,
.Stellen Sie doch meiner Tochter ein
paar Tennisspieler vor!"
.Bitte, ich bringe gleich den Herrn
Meyer, er spielt allerdings miserabel
aber mit ernsten Absichten!"
Der Pedant. Professor
(teilnehmend zum Vater des Schii
lers): .Also am letzten Ferientagz
ist Ihr guter Soh gestorben? TaZ
tut mir unendlich leid... Hatte er
übrigens schon seine Ferienausgaben
LMachtL''
X
WAR-IWAMA.
From Xbe New Rcpublic,
The New Republic ha$ reeeiv-
ed recently many letters from
readefs who are troublcd by cer
tain phases of the foreign and
domestic policy of the govern
ment. These letters come al
most entirely from pcople who
favored the declaration of war
against Germany last April and
who have. been no less in favor
ever since of vigorous and whole
hearted military, naval and cco
nomic co-operation with the Al
lics for the purpose of prevent
in Gcrman victory. Eut they
do not want the vast power
which their nation is now -treat-ing
exerted cxclusively for the
purpose of preventing German
victory. They were converted
to the employment of such a
danjrcrons and double- edered
weapon as war partly because of
President Wilson's previous Pro
paganda in favor uf international
Organisation, and because they
saw no way of effectively bring
ing the influence of this country
to bear on behalf of lasting
peace save by papticipation in
the risks, the sacrifices and the
labor of defeating German ag
gression. What troubles thera
now is a doubt whether the dip
lomatic Management of the war
by the American government,
and the Propaganda recently as
sociated with it, is calculated
either to promote lasting peace
or to extinguish German mililar-
lsm; and this doubt has been
reenforeed by the extent to
vhich the government has re
cently been setting up a coer
cive censorship over public opin
ion. The doubters quote Presi
dent Wilson's words, "just as
we fight without rancor and
selfish object . . .-we shall, I
feel confident, conduct our oper
ations as belligerents without
passion and ourselves observe
with proud punctiiio the prin
ciples of right and fair play we
profess to be fighting for"; and
they ask in all seriousness how
far the American nation is being
urged to conduct its war-like
operations without rancorous
passion and how far its govern
ment is itself proudly and punc
tiliously observing its advertised
principles of right and fair play.
If these doubters raise any
question as to the wisdom of the
declaration ty this country of
war on Germany or as to the
overwhclming importance of re
sisting uncompromisingly the
triumph of the German military
party. The New Republic has no
sympathy with their critksm,
The price of American partici
pation may bc heavier than was
anticipatcd some months ago,
but the increased cost is out
weighed by the clearest possible
testimony to its salutary conse
quences. When the decision had
to be made, there was no way of
being sure what the effect would
be on the outcome of the war of
an unrestricted submarine cam
paign. No one could certainly
teil whether or not the conni
vance at its Larbarities by this
country would or would not be
equivalcnt to an underwriting of
German victory. We now know
that it prohably would have en
abled the Germ ans to win. The
Combination of the submarine
campaign, the Russian revclu
tion and American refusal to re
sist the former and to Support
the latter would have reduced
France, Great Eritain and Italy
to a struggle against odds which
could hardly have faücd to re
sult either in a war of gcneral
extermination or in a treaty of
peace favorable to Germany.
Those who opposed American
Intervention are finally condem
ced by the manifest practical
consequences of American ab
stention. Ey Clearing the way
for a triumph of the military
caste in Germany it would have
lest demoeraey throughout the
world with its back to the waU
and condemned to adopt perma
nently instead of temporarily the
handicap of militarism. In no
country would the demoeratie
movement have been more de
fenseless than in America. For
we would have been isolated,
distrusted and friendless in a
world more than ever militar
ized, and we would have armed,
not as at present with some hope
of making a temporary use of
military force contribute to en
during peace, but under the in
fluence of a bad conscience and
an overwhelming fear.
In the essential respect the
wisdom of American participa
tion in the war has been brilli
antly vindicated by the event
Any criticism of the government
VtbxA Hada to & contrarx con
ciusion and which implies t wtt
lingness to acquiesce in a victory
lor the German rovernment, be
cause of a reluctance to pay the
price of its defeat, must be un-
equivocally repudiated. Eut Uns
is not the whole story. The let
ters of our correspondents sug
gest a criticism of the conduct
of the war which assumes the
need and value of implacable
American resistance to German
aggression, but which question
the means which are being adop-
ted to make that resistance es
feclive. They raise a doubt
whether the American govern
ment is adapting its domestic
policy to the need of secunng
the kind of support from populär
opinion which is required for
the success of its diplomatic
campaign against the German
government and for the fulfil
ment of its ultimate purposes in
entering the war. . That cam
paign consists esscntially in our
attempt to capitalize the moral
sirpenority of the cause of the
All, es, to assist military with po.
litical issue of the war in such
a way as to impair German mor
ale by undermining the defense
psychology of the German
people and at the same time to
give mcreasing endurance and
integrity to the morale of the
enemies of Germany. Eut a na
tion which uses political weap
ons must conform in its Öwn be
havior to the spirit of its policy.
Its people must eboperate with
its government in offering to the
German pcople the olive branch
as well as the sword, and this
the American nation is not do
ing and is not being encouraged
to do by its own government.
A diplomacy which depends upon
a Combination of coercion and
conciliation is being sustained
by a war Propaganda which is
exclusively vindictive and coer
cive in spirit and method. This
Propaganda is already compro
rnising the success of the Presi
dent's attempt to impair German
morale, and unless it is checkcd
its effect on the morale of th'is
country is likely to be no less
deplorable.
From the editorials which ap
pear in the enormous majority
of American newspapers, from
the Speeches which are being
made by a majority of American
patriotic orators, no one could
possitly infer that the American
government officially entertain
ed a policy except that of a de
cisive military victory, which
was to be. obtained at any cost
and which would bc used for the
purpose of chastising and humil
iating the German people. Few
newspapers and none of the
Speakers so much as ref:r to the
President's alternative of a peace
of reconciliation or greet with
the slightest encouragement the
efforts which are now being
made by the liberal parties in
Germany to defeat the aggress
ive designs of their own govern
ment. ün the contrary the de
testable practicc of classing the
whole German nation together
as assassins und Iluns seems to
be coming into favor. btump
Speakers sent out by defense so
cieties are evoking in the name
of American patriotism the most
malignant and venomous pass
ions of their audiences, not only
against the whole German nä
tion, but against everyone in
this cquntry who disagrees with
their attitude and who does not
share their own rancor and in
tolerance. Temporarily the Pro
paganda of patriotism has been
divorced from every feeling and
idea which last spring recon
ciled so many pacifically minded
Americans to participation in
the war.
IIow is it possible to pretend
that a war conducted in such a
spirit can make for enduring
peace ? It is this headstrong and
vindictive state of mind, this
easy confusion of blind pugnac
ity with the sense of absolute
righteousness which has been
and always will be the most
fruitful mother of wars. As a
matter of fact the people who
are now laboring to infect Amer
ican public opinion with their
own virulence always have been
and still are the enemies rather
than the friends of lasting peace.
They were doing their best to
militarize this country before it
entered into the war, and they
are making the best of their op
portunity to continue the work.
and their efforts will not cease
after the war is over. When the
President proclaimed in the
Senate address of last january
his program of constructive in
temationalism, they either sneer
ed at it or denounced it. They
can be counted on to resist any
attempt to put it into effect At
present they are supporting hin,
only in so far as he is making
Tfc.cz öeiibeiatelx eav
deavoring to neutraitfze his at
ternpt to accornplish in part tht
better objects of the wir by th
conciliatory rnethods of k derno
cratic diplomacy. One and all
they are the President's bittet
and irreconcilable personal ene
mies. They are only waftinj
for a good opportunity to t'yrn
on him and rend him once agin
as they did during the last caity
paign.
The government cannot es
cape some measure of responsi
bility for the ugly and sinistei
mask which is being fasteued
on the face of American patri
otism. It could not have wholljr
prevented this perversion of th
spirit, which, aecording to th
President, would be punctilious
ly observed by the nation in itj
conduct of the war, but it could
have done much to counteracl
the crocess of dcmoralization.
The great failure in the domes
tic policy ot tue government nas
consisted in its manacrement oi
public opinion. It has depended
too much upon the repetition ol
the President oricinallv embod-
ied his policy and has neglected
tne task ot applying them to th
concrete problcms of domesti
and foreiern ooliev in a wav
which would increase their vital-
lty. The ofiicial press bureau
has done nothinir to assist th
President's diplomacy by disse-
minatmg its spirit, and by ex
plaining its purposes and its con
sequences. It has done abso-
lutely nothing to arouse th
interest of public opinion in th
constructive problcms of th
settlement. Its notion of Infor
mation and Propaganda has been
a poor survival of the muckrak.
ing magazine. The result i,
that when two different kinds oi
acritation inimical to the uceesi
of its own policy started up, th
government was placcd at i
grave dhadvantage. It was not
prepared to resist a Militarist
Agitation which was dangerou!
to its wtirk on behalf of endur
ing peace, and it could think d
no answer to an acritation in fi
vor of immediate peace excepi
violent suppression. Of Cours
the effect of suppressing th
agifation for peace at any prici
and connivin? at the afitati'n
for war at any price- has beer
to strengtnen both cxremists
and weaken the sunoorters of it,
own intermediate policy. Th
peace propagandists rejoice , ir.
suppression because it drives
agitation Underground where t
will x(rrm ,,1. -, . - r
... Mv-v-vtin, iuiiv.ii uiuisC TO
sponsiblc, insidious and menc
in?. Thf? militari;- aivifitnri .i
permitted without protest to im
pose themsclves on the public
as the only unadulterat!
American patriots.
A sufficient. althon ?i nnt th.
only, obiection to such a tnp(-1i
of managing public opinion is itj
xenaency to impair the ultimat
efficiency of our American rrn.
tribtition to the war. Not onlj
v.j jm-itarsc nie resisiance,
which the American militarj
and politial power will have to
overcome both at home and
abroad, but it will inevitably
tend to dry un the fonntam
American moral endurance. Th
American people will eventually
reacr. against a war which they)
were induced to enter becausö
it was intended to safeguard del
uiui.id(y anu 10 nrornnf nrrran.-
ized peace, but which is being
iw itiucn managea tv oeoola
who are onposed to nrfan;Tv
peace, who expressly repudiats
tne iaea tnat it was intended td
safecruard demoeraev anrl vahn
by'all their words and acts provq
1-1 vi idun ia any
method of dealing with enemie
and opponents excent tliat n(
violcnce. No matter hnw r!rs;
tic the measures adopted to supj
press Opposition to a war mni
ducted in a spirit of vindictivi
and savage hatred, that oppos'u
tion will grow. Such a wa
would be too offensive to Amer-t
lean national conscience. Is
would be too injurious to Amer
i 1 ' . r. I
t.au imuuiidi inicresr. j ni Kri,
sident, by every promise whkl)"
iie maue 10 tne American peopl
in leadin? them into war. u
.uiiiiuiucu io evoxmg tor itj
support a itierent kind of Pro
paganda. Otherwise h will fall
in his campaign to divide th
uerman people from the üermai
government; the war will be
come more than ever one of phy
sical and moral attrition and oi
competitive annihilation; tw.
Russian republic will be sub
merged for a generation or more
and ultimately the connectioi
will be severed between thi
government as the official eil
gine of organized power i
America and the deenest sourca
of American moral enduranq(
and aipiration.
."4T