Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 08, 1917, Image 3

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    Seite 3 Tägliche Omaha Tribüne Montag, den 8. Oktober 1917.
LWWWKEWlWLSWMWAW
Alls hm Staate ebraska!
Alls Nebras Ka City.
Bmrii Vrown, ein Fremder, wür
be auf bei Ösliibfirnfje südlich dcr
taot schwer vcrwliiioet oufaefiuiaen.
Er wurde nach bcnt Hospital ge
bracht, wo er bald darauf starb.
Kurz vor seinem Tode gestand er,
dah er sich die Bcrwundung durch
Rcvolvcrschüsse selbst beigebracht hat.
re und cem der Name Brown ein
angenommener sei. Er weigerte sich,
lernen wahren Namen anzugeben.
Henry Schröder, Sohn von
Herrn und ftrau Charles F. Schrö-
der von Syracuse, und Frl. Lena
Mullis wurden letzten Miltwocl) in
öer fall), ilirchc von Nev. Father I,
C. Weis) ehelich verbunden.
Frau Mary Bcutlcr, eine lc,njäh.
rige Bewohnerin hiesiger Stadt,
wird in kurzer Zeit nach Omaha
übersiedeln und bei ihrer Tochter,
Frau Mary Weithöner, Wohnung
nehmen.
Äcthur Vulger hat sich lebten
Wonntag einer Operation unterzogen
und befindet sich jetzt auf dein Wege
zur enesung.
Aus West Point.
Die Farmers Educational and
Co.operative Association" von (5u
rning County hielt am 2. Oktober
ihre Jahresversammlung und Benin,
tcnwahl ab. Tie neuerwählten 33c
ernten sind: L. Lauritzeu, Präsident;
H. A. HcWe, Vizepräsident: Noy
Pilgrim, SekrctärSck)atzn,eistcr. Di
rektoren: Lawrence Seeninn, Win.
Mortenseir und Theo. Witt.
Frau Sophia Thieinke feierte letz
ten Sanistag im Kreise ihrer 5t in
dcr und Enkelkinder ihren 86. (öe
burtstag.
A,n Samstag, den 13. Oktober,
findet in Ct. Charles die Feier des
50. Jahrestages der Gemeinde statt.
In Berbiiidiing damit wird der
Hochw. Erzbischof Harth von Omaha
die Firmung einer 5Uasse 5!onfir
wanden vornehmen. Tie Gemeinde
.wurde im Ralire 1867 aenriindct.-
bcr erste Seelsorger der Gemeinde
war Neu. sanier llhing.
Hermann Karl Luisen von Wis
ncr hat im Distriktsgcrich! um seine
orHm iHiirnP!üin!iiprf -nnfonplMM-
I tl .twy v-j j
Üurjm ist in Teutschland geboren.
John Laukenau hat die Karl Ruht
Residenz in hiesiger Stadt gekauft
,imo ocaöNchtigt, von öer Fau nach
n:er zu uoeriieoem.
Aus Cslumbus. Aebr.
Die Mitglieder dcr Heimgardc
werden fich ihre Uniformen und Waf.
fcn wohl selber beschaffen müssen, da
irun auch der Stadtrat entschieden
hat, das; er nicht berechtigt sei,
Stadtgeider für solche Zwecke zu
- vorwenden.
Letzten Samstag sind weitere 19
Zunge Männer von Columbus inid
Uingegend nach Camp Fnnston ab
sicrcisc Tie Leute hatten dcrsticht,
vom Militärdienst freizukommen,
wurden jedoch als dienstpflichtig er
klärt. Die NcnuZn derselben sind:
Qrift Parfon. Otto Merz, I. Müs
sen, ot) Bergman, Albert Pollard.
(5lias. Marr. Keo. Nelson, B. Pot
misel, C. (5. Anderson, John Mel
cher, Andrew W. Smanson, Edward
Ewert, Daniel Pluegge, Win. Heins,
Otto Hellbusch. Win. Nysseler, John
Purschal jr., ChaS. Eherry und A.
Johnson. Ueber 5 weitere ist der
Entscheid noch nicht getroffen, diese
MWWAW
I DR. F. j. SCHLEIER
Deutscher Arzt
und Wundarzt
si
I
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w
sind: Louis Weisscnfluh, Karl
lcr. Alois Weiser, John Lindhorst
und F. Olson.
Die Platte County Verteidigungs.
behördc hat Beschlüsse angenommen,
welche Senator LaFollette beschuldj.
gen, Reden gegen die Ber. Staaten
gehalten zu haben und zu Gunsten
der Feinde des Landes. Ferner wird
Senator LaFollettes Aintsentsetzung
empfohlen. '
Henry (!3. Luschen ist schwer er
krankt und an seinem Auskommen
wird ac.nueiielt.
Albert Henry von nahe Leigh ac-!
riet mit dem linken Arm in diel
.tj.: v r . t.t.n I
u;in.iui'iiiuu)inc, nie u lujiuinii au
gerichtet wurde, dos) die Amputation
desselben notwendig wurde.
7. Nebr. Aegimeut
jetzt im aktiveu Dienst!
Lincoln, Nebr., 8. Okt. Unter
einer Order von der Office des 0'C
iieral-Adjutanteii, welch.' am, 27).
September erfassen, jedoch erst jetzt
bekannt gegeben würbe, ist das neue
Nebraska Negiment in die Miliz
Organisation deZ Staates eingereicht
loorden und befindet sich unter deni
sclbeil Negleiiient wie andere 5)egU
ineiiter. ehe sie in den Bnndesdienst
eingereiht wurden. Gouverneur 5teith
Neville ist 311111 Koniinandanten des
7. Nebraska Regimentes ernannt
worden. Das neue Regiment wird
bekannt sein als Siebentes Jiifante
rieregiment, Nebradka Nationalgar.
de.
Folgendes ist die usamnieüstel.
liing des RegimneteÄ unter der neu
en Order:
Hauptquartiers Kompagnie, Ün
colik. Berproviantierungs Kompagnie,
Grand Island.
Maschinettgeivehr'5tomp.'giiic, ttca
iicy.
Saiiitätsabteilung, Lincoln,
kompagnie , Seward.
Kompagnie B. Crcte.
Compagnie C, Nebraska City.
Kompagnie D, Beatrice.
Kompagnie E, F und Omaha.
Kompagnie H, Lincoln.
Kompagnie I, Minden.
5lo:npagnie K, Loup lity.
Kompagnie L, ScotiV Bluff.
Kompagnie M, Trenton.
Uanzler Avery sagt,
Aegentell loyal!
Lincoln, Nebr., 8. Okt. Krniz.
ler Averr, von der 5cebraoka Staats
llnivcrfität hielt letzten Samstag
nachmittag vor der Patriotischen Li
ga der Universität eine patriotische
Ansprache, in welcher er erklärte, daß
die Ncgeiitcii der Nebraska Staats
Universität loyal seien und ihm von
denselben keine Handlung von Un
loyalität Besannt sei. Er erklärte u.
a,: Tie Universität von Nebraska
ist in ihrer patriotischen Arbeit ein
leuchtendes Beispiel für alle Schulen
uiid Eolleges des Landes." Iin wei
tereir Verlrnife seiner Rede forderte
er die Zuhörer auf, Freiheitsanleihen
zil kaufen.
Aus dcr Staatöhauptstadt. ,
Lincoln, Nebr., 8. Okt. I. H.
Pressen, von dcr Office deö Gou
verueurs, der die Borbereitiingen für
die Reise von 583 Bürgerkriegs'
ranen nach Bicksburg, wo die Gene
ralverfamnilnng derselben am 11.
Oktober stattfinden soll, zu treffen
hatte, wurde von den Eisenbahnen
benachrichtigt, das; für die alten
Herren keine Schlastuagen zur Bersü.
giiiig stehen werden. Es heisst, das;
die .Regieriing alle TouristenTchlaf
wagen für die Mobilisierung der Na
tionalarmec gebranche. Tie Betera.
itcn machen die Reise auf Staats
kosten, da die Staatslegislatur für
diesen Ziveck $20,00 bewilligt hatte.
Bei dem StaatsWildhüler sind
verschiedentlich Beschwerden über das
nngesetzliche Abschießen von Eich
hörnchen eingelaufen. Tas Staats
gesetz setzt die Jagdzeit ans Eichhörn,
chen für die Monate Oktober und
Niveiuber fest und gibt den täglichen
Jagdhöchslbetrag für jeden Schützen
an. Auch darf niemand mehr als
20 Eichhörnchen und 50 Fische zn
einer Zeit in seinem Besitz haben.
Für Wasserg.'slügel dauert die Jagd,
saison vom id. September bis 21.
Tezember. Tie Saison für Aschen
läuft am io. November ab.
Eine rege Bautätigkeit auf dem
Lande wird von Reisenden dahin gc
deutet, das; die Farmer jetzt größere
Gewinne an ihren Produlten machen.
Neue Wohnhäuser, viele größere Ze
ineutbanten und Verbesserungen m
der cllgemeiuen Einrichtung sink
überall zu sebcn. Auch ist es ich
mehr nötig, daß Firmen lauge aus
ihre Abzahlniigcn zn warten bran
chen, da der Farmer jetzt sein Geld
meistens in Bereitschaft hat. ,
t 1 t
kb Vaterland.
Roman von Nudols Etra.
tz ............ . 1
Klassifizierte Aineiaen in dcr
ZzMm iiringe gutfi WMM
.
(24. Fortsetzung.)
Die drei Söhne drüetten ihm, einer
nachdem andern, stumm die Rechte.
Auch dem Krugwirt aus einem markl
schcn Dorf, einem einstigen Bursch?
des Herrn Obersten. Vom Verein ehe.
maliger Angehöriger des alten Teus.
fernschen Regiments war eine Adord.
jmng erschienen. Biedere Bürger. Die
Exzellenzen erkannten darunter Leute
ihrer früheren Truppenteile. Sie be
grüßten sie mit 5Mvschlag. ES war
wie eine Verbrüderung am Grabe.
Kein Unterschied der Stände mehr.
Preußen selbst, da, Bolk rn Massen,
trug den General von Teussern zu
Grabe. .
Und ein Bild erschien vor Marga
rcte... die Taustafel in Paris...
vor wenigen Tagen... die satten Ge
sichter... das skeptische Lächeln...
der Streit über die Kurse... Sie
fröstelte... ihr war. als käme sie
aus einem Pfuhl...
Sie schaute um sich. Die Trauer
stier war zu Ende. Die Leidtragenden
verloren sich in Gruppen. Weit da
hinten stand ein einzelner Herr, breit
schultrig. im Zylinder u. dunkeln Pa.
letot. wie absichtlich abses. Sie hat
te ihn bisher nicht bemerkt. Er mußte
sich während deZ ganzen Begrabnlßes
in den letzten Reihen gehalten haben.
Er kam ihr vertraut vor. Nur etwas
störte sie: der kurze. blo,de Bollbart.
Den trug er früher nicht. Sie zuckte
zusammen. Er war es doch. Es war
Moritz Lünemann.
Er sah gereifter und männlicher
aus. Es lag ein unwillkürliches, et
was schwerfälliges Selbstbewußt,ein
in seiner Haltung. Eden wandte er
sich um. Er wollte sich offenbar un
bemerkt zurückziehen. So mochte sie
ihn nicht gehen lassen. Am heutigen
Tage nicht. Ihr Herz war weich. Sie
ging aus ihn zu und reichte ihm die
Hand. Er ergriff sie stumm, mit der
Linken den Hut lüftend. Er wartete,
was sie ihm zu sagen habe. Er ver
mied die herkömmlichen Beileidsphra
scn. Es war eine kurze Pause. Dann
versetzte sie:
Ich danke Dir. daß Du gekommen
bist!"
Es erschien ihr natürlich, ihn Du
zu nennen, hier im Angesicht des
Todes. Er erwiderte kurz:
Jch war es ihm schuldig! Ich hab
zu viel Hochachtung vor ihm gehabt
... immer..."
Sie verstummten und schauten aus
den Kies zu ihren Füßen nieder.
Dann hob sie den Kopf und frug lei
se: Wie geht 's. Dir denn?"
.Danke, sehr gut!"
Du hast den Abschied genommen?
Schon vnr mehr als zwei Iah
ren." .Und bist aufrieben?-
Man ist mit mir zufrieden! Also
bin ich's mich!"
Wieder schwiegen sie. Er kam ihr
nicht um einen Zoll breit entgegen.
Er sprach nicht eine Silbe von sich
aus. Er frug sie nicht einmal, wie es
ihr ginge. Sie bot, ihm zum Abschied
die Rechte:
Leb wohl!"
9t-Un frit ImM!"
Als sie dann vom Begräbnis heim-
uhren, Mutter. Schwestern und sie in
i.m aesckloffcnen Waaen. sie alle in
der übernächtigen, zerfallenen, teeren
und matten Stimmung, nach Erfül
lung der letzten Pflicht, sprach aus
dem trüben Schweigen heraus ihre
Schwester Sofie von selbst von Mo
ritz Lünemann:
Er macht Karriere!" sagte sie. Er
ist in der Fabrik die rechte Hand des
Generaldirektors Malloney. Ich hab'
neulich gehört: er verdimt schon fünf
zehntaufcnd Mark im Jahr!"
Nach Feddersenschen Begriffen war
das nicht viel. Es tat Margarete weh.
daß sie halb unbewußt diesen Ber
gleich zog. Das war der Geist von
da drüben das war ihr Mann...
Nein, hier mußte sie für sich sein
unter denen, die ihres Blutes waren
.... ihres Namens... ihres &tu
stes . . .
Am Abend saßen sie alle beieinan
dcr in der Wohnung der Eltern.
Ueber der lag noch der Sterbehauch.
Man ging unwillkürlich aus den Fuß
spitzen, man sprach nur halblaut
es war. als sei unsichtbar immer tv
ner mehr im Zimmer, höre, was man
redete, wisse, was man dachte. . . Die
Ehrfurcht vor feiner Nähe spiezelte
sich auf allen blassen Gesichtern.
Man hatte das Gefühl, daß tiefes
Schweigen das Beste sei. Aber es
war eine Erlösung, daß man den
mußte. Aon den Nächstliegenden, all
täglichen Dingen, die mit dem To
desfall zusammenhingen. Mtrgarete
saß etwas abseits von den anderen.
Es war selbstverständlich, daß sie. die
Millionärin, von vornherein auf jede
Erbschaft verzichtete. Sie wunderte
sich nur, wie ruhig und vornehm
diese geschäftsungemohnten jungen
Männer und Frauen, die doch alle
im Punkt des Geldes nicht auf Rosen
gebettet waren, miteinander verhau
delten. einander entgegenkamen,
ängstlich zeden Schein mieden, als
suchten sie einen Sonderoorteil. Die
Befprechnng dort dauert; nickst lange,
f
der alte Herr hatte seine Angelegen
heiten in musterhafter Ordnung zu
riiägclassen. Er hatte feinen Tod
geahnt und in stoischer Ruhe erwar
tet: er schrieb eö selbst in einem Ab
fchiedsbrie an seine Söhne und
Töchter, einfache, gütige Worte. Er
dankte ihnen für ihre Liebe. Er
war mit ihnen zufrieden, er gab
ihnen seinen Segen auf den Lebens
weg.
' Sie hatten diese Zeilen, mit der
Aufschrift An meine guten Kinder!"
zuoberst in einem Fach seines
sclireibtilches aeiunden. Daneben
hatte ein zweiter Brief gelegen. An
meine liebe Grete" stand mit zitteri
ger Hand darauf. Der älteste Bru
der gab ihn ihr. Sie nahm ihn
stumm und ging hinüber in das Zim
mer ibrer Mutter. Dort stund sie
allein für sich neben der brenncnden
Kerze und las:
Meme geliebte Tochter!
.Du bist dasieniae meiner' Kilt
der, dem es am besten geht, und das
einzige, das mir wirtliche Sorgen
machte.
Tie anderen brauchen meine Er
Mahnungen nicht. Sie gehen ihren!
Gang. Zu beiden Seiten haben sie
Schranken. Sollten doch einmal e
ner nickt recht vorwärts können. 10
sind genug hilfreiche Hände um ihn
herum, die ihn weiter fuhren.
Tu aber stehst sein von uns, allein
r, einer aiwinoemoen oye
wenn man Reichtum Höhe nennen
soll. Um Dich sind Menschen an
Lerer Art, als ich sie kenne. Ich
weiß nicht, wieviel sie Dir sind. Mir
haben sie, IS tch bei war, gar
Nicht gefallen. Und Du, meine gute
Grete Du mußt bedenken, ich mi
scke mick nickt bei Lebzeiten in Dei
m Angelegenheiten, ich spreche jetzt,
nach meinem ode. hier noch emmat
als treubesorgter Bater zu Dir -
Du auch nicht! Deswegen bin ich
nicht wiedergekomemn.
Du fielst Dick in Paris verloren,
Crete das verloren, was wir Dir
ins Leben mitgegeben haben. Tu
trnft dafür ??edoerscmä,en Geist und
Feddersensche Weltanschauung einge-
tauscht.
Und denke: wenn es Krieg gidk.
Einmal muß er wieder kommen.
Wir sind zu reich und froh. Wir
baben zu viel Neider. Dann gibt es
keine DeutschRussen und Deutsch
Franzosen mehr, sondern nur noch
Teuticbe und ihre feinde. Ja wel
chem Lager bist dann Du? Zerreißt
Dir der Gedanke nicht die Seele, daß
Dein Sohn dann die Waffen ge
gen das Land führen soll, das Dich
gebar s
Kind. . . Es t t mein einziger
Kummer, den ich noch habe, und
meine letzte Bitte ist die: Bleibe im
Keill uns treu! Denke deutsch!
Mache Deinen Mann wieder deutsch!
Du hast Macht uver lyn. r neoi
Dich. Ich habe Dich beobachtet.
Glaube mir: Du wirst doch nie ganz
so .wie die Leute dort: Dazu muß
man von Jugend auf zu ihnen ge
Knrt fcsibf.ii. Dir aebt viel zu sehr
Dein Elternhaus nach! Das magst
Du zehnmal verleugnen. Wu wirt
es doch nicht los. Du warst doch
immer so stolz, mein Kind! Ich an
Deiner Stelle wurde icyon aus
&toh so bleiben, wie ich bin. Und
eben dadurch den anderen auch Ach
tung abnötigen und. . .
Hier brach der Brief ab. Der Ge
neral von Teuffern war offenbar ge
stört worden und hatte nicht mehr
die Zeit zur Vollendung gefunden.
Margarete las die Zeilen andächtig.
Dann kehrte sie zu den übrigen zu
rück. Sie war den ganzen Abend
still. Sie wollte am nächsten Tage
heim. Sie durfte den kleinen .yar
lez-?wan nickt länger allein lassen.
Es ging ihm gut. Ihr Mann schickte
ihr jeden Morgen ein zuuelm uoer
sn Befinden. Am Nachmittag vor
der Abreise stand sie mit der Mut
ter noch einmal vor oem wiao. sie
Kürt, ibr Sckluckzen. Sie dachte.
wie verlassen sie nun fein würde, und
bät sie:
.Komm doch zu nur nach Paris.
Mama!"
In Frau von Teusferns vom Met
mm nttöieten Auaen las sie fast ei
nen Schrecken über diesen Vorschlag.
Laran hatte Die eneraim nocy
nicht gedacht. Das konnte sie nicht.
Sie zog nach Potsdam zu ihrer
dort wohnenden verwitweten Schwe
ster.
Nein. Grete." sagte sie. Ich dan
ke Dir! Aber zu Euch passe ich nicht
hin! Das weißt Du auch selbst am
besten!" Und ihre Tochter schwieg mit
einem trüben Lächeln und drang nicht
weiter in sie.
Als sie bann, von ihrer Kammer
jungser für die Nacht versorgt, allein
in ihrem Abteil des Luzuszuges saß.
als die Rüder unter ihr eintönig rast
los rollten, selten einmal in dem
bleiernen Dunkel vor den Scheiben
ein verlorenes Licht voruberglitt, als
nach all den Ausregungen und
Erschütterungen dieser Tage plötzlich
tiefste Einsamkeit fic umgab, da sagte
sie sich: Der arme Papa spricht in
seinem letzten Brief so zu mir, wie er
mich or fünfviertel Jahren gese
hen hat. Seitdem hat sich vieles in
mir geändert. Ich brauche Rat und
Hilfe jetzt noch weit nötiger 13 da
mals in dem ersten Rausch. Jetzl
ist die Ernüchterung gefolgt. Ich sehe
klar.
Eine Stelle des Briefes stand ihr
vor Augen: .Du hast Macht über
Deinen Mantu Er liebt Dich. . ."
Sie hob in müder Hoffnung den
Kopf. Das war wahr. Karl Fed
derfen liebte sie in seiner Art. Wer
noch geliebt wurde, brauchte nicht zu
verzagen. Er hatte noch den
Schlüssel zu seinem Schicksal in Hän
den.
Unter ihr donnerten die Schienen
auf einer Brücke über einen unsicht
baren Fluß. Er riß sie fort durch
die Nacht, aus der zerstörten Heimat
weg. Sie hatte jetzt nur noch eine
Zuflucht auf Erden bei ihrem
Mann und ihrem Kind. Neue ersaßte
sie auf einmal. Sie warf sich vor:
ich war lieblos gegen Charley! Er
ist doch nun einmal mein Mann. Ich
muß ihn nehmen, wie er ist. Ich
hab' ihn nicht zu nehmen verstanden.
Zuerst hab' ich zu leidenschaftlich um
feine Liebe geworben, dann, als er
das nicht begriff, stieß ich ihn durch
Gleichgültigkeit zurück. Ich muß ge
duldiger sein. Ich muß immer dar
an denken, daß er mich liebt. Dann
werde ich die beiden, den. großen
Charley und den kleinen Charles,
doch noch in Wirklichkeit mein eigen
nennen. Und wer weiß sie
vielleicht doch, wie es der Vater will,
unmerklich hinüberziehen in meine
Welt. . .
, Sie hatte jetzt aus den Schauern
der Sterbestunde, des Begräbnisses,
der Nacht vor den Fenstern ein
schmerzliches Sehnen ach dem, der
dazu berufen war, sie im Leben zu
schützen und zu geleiten. Die Ein
samkeit war wie eine Mahnung in
ihr. Sie war in einer weichen, oer
söhnlicher Stimmung, als der Zeugin
Paris einlief.
Karl Fedderfen holte sie am Bahn
Hof ab und brachte sie nach Hause.
Sie fing bei Tisch an, von dem Be
gräbnis zu berichten von den vie
len Offizieren, den Regimentsabord
nungen, den Veteranen, der Predigt,
den Fahnen neben dem Altar. Er
hatte aufmerksam, aber ohne eigent
liche Teilnahme zugehört. Plötz
lich brach sie in helles Weinen aus.
Er legte erschrocken den Arm um sie.
Was hast Du denn. Margot?"
Ach nein. . . nein. . .". Sie
trocknete ihre Tränen, es ist nur
so...
Nun, Daisy?"
Es ist dort alles so anders wie
hier."
Wieso?"
Ich weiß selber nicht. . . das ber
steht Ihr hier nicht ... Das tut jei
nein so weh. . ."
Das reizte ihn schon wieder. '
.Früher hast Du Deine heimischen
Verhältnisse nicht so bewundert!" sag
te er trocken. Sie nickte.
.Nein! Aber bei solchen Gelegen
besten merkt man doch, daß man
ein Soldatenkind ist! .Es steckt in
einem!"
.Nun. . . es freut mich, daß die
Feier so würdig verlief. Wie steht
es denn mit der finanziellen Lage
Deiner Mutter? Ich bin natürlich
gern bereit. . ."
Danke sehr. Papa hat sur alles
gesorgt!"
Ihre kurze Antwort verdroß tyn.
Er versetzte ziemlich scharf:
Du scheinit die Geld rage gering
einzuschätzen, nach Deinem hochmüti
gen Lächeln zu schließen. Ich nicht.
Ich gehöre nicht zu Deinen zerren
vom bunten Tuch, jenseits des
Rheins! Ich bin Kaufmann! Man
kann das Geld verachten, ma cyeret
Aber dann sollte man es auch nicht
annehmen und mit vollen Handen
ausgeben!"
Sie zuckte ' zusammen. Es war
eine Pause. Endlich sagte sie lang
sam:
.Du hast recht! Ich lebe ja h:er
von milden Gaben! Ach . . . ich
hab' solche Angst. . . Charley. . .
um Gottes willen, hilf mir doch. . .
fei mir doch einmal in meinem Le
ben nah."
Sie war aufgesprungen. Unäj er
erhob sich verwundert.
- Was möchtest Du, denn, nion cn
fant?" frug er nachsichtig, halb la
chelnd. Sie ahnte schon förmlich
seine Handbewegung zum Portefeuille
in der Fracktasche. Sie streckte. cb-
wehrend die Rechte aus. ' :
(Fortsetzung folgt.)
-Manko. Er: O Gott. Hilde,
du bist viel zu hübsch; mir glaubt
kein Gläubiger, daß du eine Mit.
gift hast.
Ein Zweifler. On?el
(auf Besuch): .Studierst Du denn
auch sleißig. Fritz?"
Studiosus: .Aber, Onkelchen.
welche Frage I Sich doch nur diese
Fülle von Wissenschaft in Folio!"
Na hoffentlich nicht Folie!"
Vorbereitung. Bauern
bursch (als eine Rauferei auszubre
chen droht): .I glaab, der Bürger
moasta macht heunt aa mit; die
Zahn' hat er fcon in Sack gMckt,"
jßtfBS
Egzgsz&8mxmmm
Cl
assifie
You Should Read
1
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Eltern !
Tst es Ihnen nicht gleichgil.
tig. wo Ihre Tochter arbeitet?
Wünschen Sie nicht, daß sie stets
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