Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 06, 1917, Image 1

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    A
. ttein Geschäft Kann oh'ne
Uuttden bestehen
Und es ist die Zcitungsrcklamc,
die Shrn&cn einbringt. Sie son
nen auf keine andere Weise
Kunden erlangen.
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Ivetterberichi.
syiir Omaha und Umgegend: ctfii)ctjc be
wölkt und wärmer hciüo abcnd, Sonntag schon
und kühler.
Fiir Nebraska: Teilweise Bewölkt bviie
cbeud, Sonntag schön und kühler.
Für Iowa: Veränderlich heute abend und
Sonntag, kühler, am Sonntag im Nordwcstcn.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Samstag, den 6. Oktober 1917.
8 Seiten No. 173.
LllFolletic ans turntet
idcrsachern!
einen W
Er gibt die Erklärung ab, das; er auch nicht um
Haaresbreite von seinem eingenommenen
Standpunkt abweichen wiro.
Er wirft dem Kongreß Unieschwachheit vor!
Washington, 6. Okt. In einer
glänzenden Rede legte heute Senator
jaFollctte dem Senat seinen Stand
Punkt klar und klagte die Kriegspar,
ici der Verleumdung und der Falsch,
heit gegen ihn und andere Senats
ren an. Er verdamnite die Versuche
dieser Gruppe, den Charakter der
5rriegsgegner in den Schmutz zu
ziehen und erklärte auch' gleichzeitig,
das; ihm weder das Geschrei des Po
bels och die Stimme der Gewalt
von feinem j'kurs abbringen kann.
Cr beschuldigte die KriegZpartei
ich der Beeinflussung des Kongres
ses und deS Volkes und verteidigte
lebhaft daZ Recht der Redefreiheit,
(gleichzeitig verlangte er auch die Be
kanntgabe der Kriegsziele.
' Tas ganze Senatsgebände war
mit Menschen überfüllt, als LaFollet.
te mit seiner Rede begann. Er lei
tete dieselbe in ruhigen Worten mit
tiefer Stimme ein, wurde jedoch
bald vom Zorn übermannt und doii
uerte seine Veschuldigungen der ver
samnielten 5iörperschcift entgegen,
wobei er unter anderem sagte:
Ich werde von dem von mir aus
gelegten Kurs auch nicht um Haares
breite abweichen," bemerkte LaFollet
te," und lasse mich nur von meiner
Neberzeugung uiud dem Pflichtgefühl
leiten. Seit der Kriegserklärung
verfolgte die siegreiche jiriegsvartei
alle jene Senatoren, die den Mut
der Ueberzeugung hatten, gegen eine
solche zu stimmen, mit ihren Mchaf
im Falschheiteil und Verleumdungen
und gingen schließlich so weit, diese
Männer öffentlich deZ HhverrrL
zu bezichtigen.
Zor mir habe ich einen ZcitungS
aufschnitt eines weitverbreiteten
.'lattes, welches seinen Lesern in ei
nein Artikel berick)tet, das; ein Bun
dcsrichter zu den Grofzgeschworenen
l,emcrkte, daß gewisse Senatoren, um
ier welchen eingeschlossen zu fein auch
ich die Ehre habe, gegen eine Wand
c,u,gcstellt werden sollten, um ihnen
ihren Lohn zukommen zu lassen.
Dies bedeutet in kurzen Worten, das;
wir erschossen werden sollten. Wür
den derartige Auslassungen verein
zelt dastehen, dann würde ich nicht
den Senat mit dieser Angelegenheit
belästigen. Aber diese und viele an
dcre Anschuldigungen, darunter auch
die Anklage der höchsten Verbrechen,
deren sich ein Mann schuldig machen j
kann, die des Landesverrats und der,
Unloyalität, werden gegen mich undj
andere Senatoren erhoben, ohne das;
man oie gcringzien Beweise üt sol
che Behauptungen, ja nicht einmal
gerechtfertigte Verdachte in Händen
hat.
Aber nicht nur den Kongreß al
lein suchte diese Kriegsvartei zu be
rinslussen, sondern auch die freien
Bürger dieses Landes wurden zuni
Stillschweigen verurteilt, während
ihre Regierung Dinge unternimmt,
welche von größter Wichtigkeit für
das Wohl ui'.d Wehe des Landes
sind.
Ich habe Beweise an Hand, dab
beute und in den legten Wochen ge
seylicbende und rechtschaffene Bürger
unseres Landes terrorisiert und deren
!"cchte brutal verlebt wurden, von
Leuten, die zur Aufrechlerhaltung
der Ordnung und Gesetze des Landes
bestimmt wurden. Viele dieser Per
sonen wurden in gesetzwidriger Weise
verhaftet und tagelang im Gefängnis
festgehalten, ohne dah man ihnen Ge
legenhcit bot, sich mit der Außen
weit in Verbindung zu setzen. ' Xa
keine Beschuldigungen gegen diese
Leute vorlagen, wurden sie dann, oh
ne vor einen Gerichtshof bracht zu
werden, entlassen. Die Häuser hoch
anständiger und wohlgeachtctcr Vür
ger wurden durchsucht und sie selbst
grundlos einem strengen und befchä
mcnden Kreuzverhör unterzogen,
kurzum, die durch die Konstitution
deS Landes garantierten geheiligten
Neckite der Bemohner dieses Landes
ivcrden fortwährend in gröbster Wei
fe. verletzt. X
Man versucht scheinbar, das Land
in einen Zustand des Schreckens zu
versetzen und die öffentliche Meinung
zu untcrdrüäm, um eine Vesper
tLuna dieses, für
Landes so wichiigen Krieges unmög
lich zil machen.
Iedermaml ist ficli sicherlich be
wußt, daß er sich im Kciegofalle gc
wisser Rechte begeben muß. AVer
dieser Zustand verlangt von der
Bürgerschaft nicht, daß sie sich ihrer
durch die Konstitution des Lande?
garantierten Rechte der Regicrungs.
kontrolle entausieril tnun.
Ju Kriegszeiten mus; der Bürger
erst recht wachsam sein, seine Rechte,
die Regierung unter Controlle zu
halten, zu wahren. Er mus; darauf
achten, das; die Zivilgcwalt nicht von
der Kriegsgewalt überflügelt wird.
Vor alle,: Tingen aber mus; der
Bürger in Kriegszeiteil das Recht
der freien Rede behalten. Ich glau.
be, daß ich jetzt auf die wichtigste
Frage zu sprecheil komme, nämlich
betreffs des Rechtes der Bürger, je
den wichtigen Punkt dieses Krieges
auf vernünftige Art und Weise offen
und frei und ebne Furcht in Wort
und Schrift zu besprechen: feine llr
fachen, die Art und Weife, wie er
geführt werden und die Bedingung
gen, auf welche hin Frieden ge
schlössen werden sollte. Immer mehr
verbreitet sich im Lande der Glaube,
das; das ttundamentalrccht dem Aür
gcr dieses Landes genommen wird?
es ist dieses von einer hohen Beden
tmig. woran diejenigen, die das Heft
in Händen haben, noch nicht gcnii
gcnd gedacht haben."
Er führte die Pariser ökonomische
Konferenz als Beweis an, was
Kriegsficber" zu Wege führen kann.
Die Alliierten schloffen einen
Kowpcikt, dem kommerzielle Rache
gegen die Zeiitralmächte nach den:
Kriege zugrunde liegt. Ich glaube,
das; kein einziger Akt so viel dazu
beigetragen hat, die Zeiitralmächte
zu einein noch festere,! Zusammen
schlich zu veranlassen und deren Völ
kcr noch geeinter zu machen, als jjc
rade dieser. Die Völker der Zentral
mächte sagen sich, daß wenn sie nach
dem Kriege kommerzieller Sklaverei
verfallen sind, sie ebenso gut kcun
tosend sterben mögen."
Er verwies auf Reden von Lin
coln, Clay, Weblter und Summer,
um deren Opposition gegen den me
zikanischen Krieg zu beweisen: auch
verwies er auf das Verhalten des
Präsidenten Polk und dessen Politik.
Lincoln, Webster, Clay und
Äiiinnrer, w.gte Va Zollette, welch
glänzende Namen in der amerikani
schen Geschichte! Sie alle bminvor
tetcn nlmmen des Krieges, daß es.
das verbriefte Recht und die Patriot!
sche Pflicht amerikanischer Bürger sei,
nach dem Kriege und wahrend des
Verlaufs des Krieges, die Haupt
punkte desselben zu erörtern und
die Politik jener, die für die Verlän
gernng des Krieges sind, zu t'riti
sicren.
Die Rechte dieser Männer sind
genau dieselben, wie die eines jeden
amerikanischen Bürgers in bezng
aus diesen Krieg, in dem wir jetzt
verwickelt sind.
Bezugnehmend auf Lloyd George,
bewies La Follctte, daß er dein Bu
renkrieg von Anfang bis 3111:1 Ende
feindlich gegenüberstand. Er wies
nach, daß Ehathain und Burke den
Krieg gegeil die amerikanischen .Kolo
nien bekämpften und sagte, daß dicS
dazu diene, zu beweisen, daß das
Prinzip der Redefreiheit keine neue
Errungenschaft der Konstitution der
Vereinigten Staaten sei. La Follettc
kritisierte hierauf die Unfähigkeit des
Kongresses, welcher nicht von seiner
Macht Gebrauch machte, um den
Gnind und Zweck dieses Krieges zu
erklären.
lortsctzung aus Seite 5.)
l)at Deutschland
geniigeno Munition?
?S heißt, daß die Negierung mit
Schwierigkeiten zn rech
ncn hat.
Kopenhagen, (5. Okt. Wie nach
Kopenhagen berichtet vird, wurde im
Laufe dieser Woche Führer verschie.
dener Gruppen der deutschen Arbei
terschast an der Front empfangen.
Dies geschah nicht, wie erst angeben
tet wurde, z einem Gliickirntnschbe
stich anläßlich deS Geburtstags Ge
iieralfeldinarfchall Hindenburgs. son
dern zu dein Zwecke, die deutsche Ar
beiterschaft zu veranlassen, die Her.
stellung von Munition möglichst zu
beschleunigen.
: Tie , Führer unterbreiteten Genc
ralgiiartieriiicister General von Lu
hendorff Bcschverden der arbeitenden
Klassen, namentlich im Zusammen
hang mit der Durchfübrung deS Ar
beiterzivangö-Gelebcs. Die Frage der
Verbesserung der Lage der Arbeiter,
sowie die Ausl-cchtcrhaltung von Mu
nitionslieferiuig. die General Lu
dendorff als die oberste Pflicht be
zeichnete, wnroc in einer längeren
K'onfcrci'z besprochen-
Neuerdings war aus privaten,
aber au sich verläßlichen Ouellen ge
meldet worden, die deutsche Regie
rnng habe Schlvierigkeiten, eine Ver
ringerung der Mnnitionchersteliung
zu verhindern, einmal wegen des
Nachlassend der Arbeitskraft nicht ge
nügeiid genährter Arbeiter, ferner
ivegen der Knappheit an manchen
Rohstoffen, namentlich gcivissen sel
teneren Metallen, die für crstllassi--gen
Stahl benötigt iverden. Es
ürd unter anderem berichtet, daß
Nickel in bedenklicher Weise knapp
werde. Es Inerdeii ferner Zivcifel
laut, ob Deutschland imstande sein
werde, mit weiterer Steigerung der
Munitioiishersiellniig in Amerika
und England überhaupt Schritt zu
holten, wenn es überhaupt dies jetzt
noch tut. Zuverlässige Berichte aus
verschiedenen Abschnitten der deut
scheil Westfront, von Flandern bis zu
den Argonnen melden, die deutsche
Artillerie habe den Befehl, Muni,
tion, soweit irgend möglich, zil
sparen. , ......
Amtliche Erklärung.
Amsterdam, über London. C. ,Ckt
Auf gewisse Befürchtungen, daß
Tcuthchland vielleicht in Folge Man
gcls an Rohstoffen schließlich nicht
mehr imstande sein sonnte, den
Kampf sorizilfctzen, erwidert nach
einer in Amsterdam eiugetrosfenen
Berliner Depesche der uelie Muiii
tionsminister Generalmajor Tchiich:
Was den Bedarf an Rohstosfen,
namentlich für die Herstellung von
ivcichubcii und Mumtioil benötigten,
betriift. find wir nicht ausschließlich
auf die Vorräte angewiesen, die wir
an Hand haben, die immerhin nicht
reichen würden. Wir haben sie zu
produzieren, und diese Produltion
schreitet befriedigend vorlvärtS."
General Tchiich gibt indes zu, daß
diese Produktion voriges Jahr zei
wenig eine unlerorccimng erlitt in
folge von Transvortschwierigkeitcn.
Diese sind zivar zur Zeit behoben,
doch rechnet der Munitionsniinister
mit der Möglichkeit ihrer Wieder
kehr im kommenden Winter.
Luxburg verläszt
Argentinien!
In hie
500,000 Kohkengräbcr erhalten Lohn
rrhöhung.
Washintgon. !. Okt. Eine Er
höhnng von 35 bis 50 Cents die
Tonne in dein Preise von Weichkoh
len an die ioiisunienten, bedeutet
eine Lohnerhöhung von VA) Prozent
f." die Kolilengräbcr in Weichkohlen
gnibcn. Dos llebereinkonimen, wel
ches schließlich erzielt wurde, be
stimmt eine Erhöhung von 10c per
Tonne für Picke oder Maschinen
Kobleiigräber: auch die übrigen Ar
beiter in den Weichkohlen Minen er
das Vo!t dieses halten entsprechende Lohnerhöhung.
fll...... si:.fl ,1
iiinoe Aires, d. 11.
!gen divlomatischen Kreisen verlau
tet, daß der sriihere detitsche Gesandt
te in Argentinien, Graf Lurbnrg,
welchen! kürzlich seine Pässe zuge
stellt wurden, gestern auf dem spani
schen Dampfer Reina Victoria Enge
nia abgereist ist. Es beißt, daß
seiner Person sicheres Geleite ver
sprechen worden ist; seine Papiere,
die er bei sich führen sollte, aber
werden iljm genommen werden.
In der Stadt Tafi Viejo kam cZ
zwischen streikenden Bahnarbeitcrn
und Tnippen zu eiiicnr blutigen Zu.
sammcnstoß: mehrere Personen wur
den getötet.
Tie Regierung hat eine Massen
Versammlung von Befürwortern der
Neutralität untersagt, da 'sie nicht
über genügend Kräfte verfügt, um
die Ordnung ausrecht erhalten zu
können. Gegner der Neutralität hat
ten bedroht, die Versammlung zu
sprengen.
Tas Uebereinkoininen wird jedoch
nur sür die Toner des Krieges gel
ten, wenn derselbe nicht länger als
zivei Jahre währt. Auch muß dieses
tlebereinkommen erst von der nächsten
Konvention der Minenbcsitzcr besta
tigt werden Tie Konvention findet
erst im Januar in Indianapolis
statt, doch itritt die Lohnerhöhung
der Grubcnarheitcr lofort in Kraft.
Das neue russische
Parlament ohne Macht!
Ukraine will Friede nd Freikseit;
der finnische Landtag tritt doch
zusammen.
Elsa-cothringen nuch
an Frankreich satten!
Diese Entschluß gibt Kabinettsmit
glicd Louis Barthon vffcnt
lich knnd.
Detroarad. 6. Oktober. Die
Zeitungen sagen, daß das vorläufiges
russische Parlament, welches vou
dem demokratischen Kongreß psnnt'
menberufen werden wird, eine pro
visorischc Körperschaft von beraten
dem aber nicht von legislativen Cha !
raktcr sein soll. Es wird jedoch er
mächtigt sein, Fragen, die auf die,
auswärtige russische Politik Bezug
haben, zu : beritten. Tasselbe soll:
auS 231 Mitgliedern besteben, von
welchen i 10 dem Bauern und .
Städteverbmid angehören. Die Re
aieruua l,at dieses Varlament .it 1
weise von der allgemeinen Lage der
Dinge im Lande in Kenntnis zu
scheu.
Petrograd. (. ZU. ,1 der ge
strige Sitzung des Kongresses hielt
der ukrainische Delegat Weliichiko
iine Rede, in welcher er die soso
tigc Einslellmig der Feindieligkeiten
und Selbstregier!' f i 1 r die Ukrcii
ne verlangte.
Der Weltkrieg soll sofort been
digt werden." rief der Abgeordnete
01t : ..Die Ukraine hat drei Millio
neu tapfere Soldaten ein der Front,
aber diese werden ilitbt kämpfen, bis
uns Autonomie gemährt wird."
Unruhen in vielen Provinzc,
Der Ausstand in Turkestan ist
ach den letzte hierher gelangten
Nackrichten noch nicht imterdriickt !
und aus verschiedenen Provinzen
werden neue Unruhen gemeldet.
v,n Helsiiigfor?, der Hauptstadt
von Jiiinlaud, liat der Mililärgon.
vernenr die Eiitniassnuna der Be
völkening angeordnet, da ein großer
revoliuionarer Ausbnich besnrchtet
wird. In der liegend von Odessa,
habe ukrainische Agitatoren Aus
stände herbeigeführt, doch bliebe die
Gruppen loyal
Paris, 6. Okt. Louis Barthou.
Mitglied der Kriegsabteilung des
Kabinetts und ehemaliger Minister
Präsident, erklärte gelegentlich eines
Habelfrühst!icks im Amerikanischen
Klub, daß die französische Regierung
und das französische Volk absolut
und unwiderruflich auf die Wieder
Vereinigung Elsaß-Lothringens mit
Frankreich bestehen. Wir wünschen
das, was uns gehört, zuriickzuerhal
ten." sagte cr. Zurückerftattiiug
des Eigentums, das dem rcchtmäßi
gen Besitzer mit Gewalt genommen
und in betrügerischer Weise behalten
wird, ist, ivas wir verlangen. Ein
Protest, der 47 Jahre lang angehal
ten, ist mehr beredt und von große
rer einschneidender Wirkung, als ir
gcnd eine Volksabstimmung. Wir
verlangen kurz und bündig die Wie
derheransgabe Elsaß . Lothringens.
Kein Herz in Frankreich zögert auch
nur einen Augenblick, diese Förde
rimg mit Nachdruck zu unterstützen."
tt. S. Uriegsschiff
versenkt Zl-Boot!
Angreifendes deutsches UBoot wird
mittels Ticfbomben von Torpedo
buot-Zerstörrr vernichtet.
Der finnische Landiaa. der ans
fehl der russischen Regierung ansge j
löst worden war, weil er ans die j
Unabhängigkeit Finnlands drang, ist!
tron des Verbotes - der Regierung I
wieder uisaniiiiciiaetreten. Tie Re-1
gierung hat in dieser Hinsicht seine
Schritte getan.
Troykii mit Streiks.
Von Charkow wird gemeldet, daß
die Anae'tellten der dortiaen Elel-!
trizltawmerke die Direktoren und Be
tricbsleiier feitgenommeit haben. Die
Arbeiter drohten, summarische Justiz
an ibren Gesonnenen m üben, be
schlössen aber schließlich, die Beain;
ten fetzi!halten, bis ihnen die ver
langte Löhne bewilligt werden.
Der allgemeine Streik der Eisen
bahnangestellte, der vor einigen
Wochen mit knapper Not abgewendet
wurde, droht von neuem. Die Ei
senbahncr behaupten, daß die ihnen
gemachten Versprechungen nicht ge
halten worden seien und kündigen
an, daß sie morgen aus ollen großen
Linien d,e Arbeit einstellen werde.
Wenn sie nicht von ihrem Entschluß
abgebracht werden können, ist die
völlige Lahmlegung des Verkehrs
zu erwarten, und das würde eine Ka
tastrophe bedeuten, ,
Washington. 6. Okt. Tas Ver
össentlichnngohnreau gibt heute be
kannt, daß ein deutsches llBoot,
iuelches eine (Gruppe amerikanischer
Haudelsschisie anzugreifen versuchte,
durch einen unserer Torpcdoboot
Zerstörer, der dieser Flotte als
Schutz beigegeben lvar, mittels Tief
bomben vernichtet wurde.
Wie es heißt, wurden bereit eine
ganze Anzahl dieser Schrecken der
Meere uns diese Weise unschädlich
gemacht. Tie Versenkung erfolgte
i ?m trüber Morgenwinde vet avtolu
ter Windstille, wodurch die amerika
uische Schiffsmannschaft auf das Pe
riskop des unter . Wasser sahrcndcn
Tauchbootes aufmerksam .wurde und
sofort Feuer auf dasselbe eröffnete.
Da dieses jedoch erfolglos war.
steuerte das Kriegsschiff direkt auf
die Fahrtli.üe seines Feindes los
und versuchte ihn mittels Tiefbom
ben zu vernichten und war viermal
erfolglos bis endlich der fünfte Ver
such gelang und die Sprengladung
zahlreiche krummer des besiegten
Feindes zur Oberfläche brachte.
GekiMg toben die
iiinpfe im Wcstell!
Die glorreiche vierte Armee hat den Angriffen
des Feindes Stand gehalten, meldete
die deutsche Heeresleitung.
Briten behaupten sich auf erobertem Terrain!
Die französischen
Schisfsverluste!
Paris, l!. Okt. Der französische
Wochenbericht üver die Verluste des
französischen Schisfsivesens durch
Tauchboote oder Minen besagt, daß
lO Schüfe und och ( Fischerboote
versenkt worden srnd. 5 der ersteren
hatten über IfiOO Tonnen Gehalt,
und fünf andere weniger als diese
Größe.
Fünf Schisse wurden erfolgloö an
''griffen.
Auch Peru bricht
mit Deutschland!
Lima. Peru. 6. Okt. Der pc
nianifche Kongreß hat fast einstim
mig beschlossen, die diplomatischen
Beziehungen mit Deutschland abzu
brechen. (Peru ist eine südamerikani
sche Republik )
Die peruanische Regierung hat
cutdeckt, daß ihr Gesandter bet der
deutschen Regierung, A. von der
Hevde. seine, ihm ant 20. September
gesandten Weifungen mißachtete und
das Ultimatum, welches unter An
drohung des diplomatischen Bruches
Genugtuung für die Versenkung der
peruanischen Barke Lorton" binnen
acht Tagen verlangt, nicht ablieferte.
Ter Gesandte erhielt eine Rüge und
eine neue Weisung, dem deutschen
Aiizwärtigeit Amt die' Note zuzu
pellen.
Deutschland sieht sich
gegen Luftangriffe vor!
Amsterdam, über London, 6. Okt.
Die deutsche Heeresleitung er
wartet in der nächsten Zeit große
Luftangriffe auf die westdcntjchen
Städte und trifft Vorkehrungen. Im
Düsseldorfer T tritt liabcn, wie der
dortige Generalanzeiger" meldet,
die Militärbehörden die Verfügung
erlassen, das; alle Städte und Ort
schafteu nachts in vollständige Dun
kelheit gehüllt sein und keine. Lichter
gebrannt werden sollen. Tie gleichen
Vorsichtsmaßregeln werden im gan
zeit Rheinland, in der Psalz, in Va
den. in Hessen, im Elsaß und in
Württemberg getroffen, um die
Städte zu fchiitzen, die von den feind
licheu Fliegern erreicht werden
können.
Gröszere Schweizer
dipl. Vertretung!
Bern. 6. Okt. Ter eidgenössi
sche Rat hat beschlossen, itfe diploma
tische Vertretung des Landes zu ver
größeTN, und auch in der Türkei, in
RilmLnien und in Aegnpten Gc
sandtsckMstsäinter zu errichten. Des
glichen wird der Schweizer Konsu
laroien'l wesentlich vergrößert wer
den, um sich hier für ein größeres
Geschäft nach dem 5lneg vorzuverci
teu.
Ncklame für deutsche
Uriegs-Nuleihe!
Amsterdam, über Loudon, 6.. Okt.
Deutschlands erste große Anstrcu
gung, seine neue Kricgsanleihe zu
einem Erfolg zu gestalten, nimmt
die Gestalt einer riesigen Anzeige
in den hervorragenden deutschen
Blättern an. welche eine volle Seite
für sich allein beansprucht. Es heißt
in dieser Anzeige u. a. : Geld zum
Zeichnen wird bedurft. Bequeme Ter
minc: Zubilligung von Frist- Rech
nen Sie aus, was Sie in den kom
mcndeu Wochen und Monaten vcrdic
ncn können, ziehen Sie ihre Lebens
kosten ab und sehen Sie dann, wa?
Sie dem Vaterlande. leihen können!"
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, 6. Okt., über London.
TaS deutsche 5rriegsant meldete ge.
stern abend folgendes: Armeegrup
pe des Kronprinzen Rnpprecht von
Bayern Während des gestrigen
(Donnerstag) Kampftages ging es
ungewöhnlich heiß zu. Truppen
führcr und Truppen entboten dein
Feinde gegenüber ihre ganze Ge
schicklichkeit und Kraft auf. Tie
glorreiche vierte' Armee hat den An
grifsen Stand gehalten. Voin frii
hm Morgen bis zum späten Abend
dauerte das blutige Ringen, indem
die Britcil sortwährend angriffen
und an einer Front von fünfzehn
Kilometern aus der Gegend West
lich von Langeniarck bis südlich zur
Meninpern Bahn gegen unsere
Linien anstürmten.
In dem Terrain, auf welchem
sich diese erbitterten, hin und her
wogenden Jiifantcriekämpfe abspiel
ten, boteil auch Geschütze und deren
Bedienungsiiianiischaften ummterbro
chen ihre höchsten LLraftleistungen
ans. Am heißesten umstritten wa
ren das Torf Poel Eapette, die drei
Kilometer westlich von Paßchendaele
, isoliert liegenden Gehöfte, die östlich
und südöstlich . von Zonncbeke sich
hinziehende Landstraße, Teile des
Gehölzes westlich von Bexclacre und
das Torf Gheluvclt. ;
An dieser Linie var der Feind
zeitweise imstande, vorzudringen,
vermochte jedoch unter dein Truck
unserer Gegeilangriffe das genom
mene Gelände nicht zu behaupten,
tiotzdcm er bis spät am Abcnd fort
loährend frische Truppen ins Gefecht
siihrte. Ter Terraingewinn der Bri
ten beschränkt sich auf einen Strei
fen Laildcs von einem bis ein und
einem halben Kilometer Tiefe, be
giilnend bei Poel Eapelle, sich über
die 'östliche Grenze Zonnebekes und
diese entlang bis nach Becelacre er
streckend. Tas letztgenannte Dorf
wurde ebenfalls heiß umstritten! Die
Ortschaft Ghelubelt befindet sich voll
ständig in unseren Händen.
Die Verluste der britischen Divi
sionc zu Beginn des Kampfes be
fanden sich mindestens elf solcher in
der Schlachtfront an Toten und
Verwundeten waren, wie gemeldet
wird, fehr schwer. Tas wirksame
Zusammenarbeiten aller unserer
Waffen verursachten den Zusammen
bruch der britischen Angriffe, ehe sie
imstande waren, ihr
reichen."
Der ErgänzungSbcricht vom Ta
ge zuvor lautet: Armeesront Krön
Prinz Rnpprecht von Bapcrn: Die
feindliche Kampftätigkeit glich gestern
derjenigen der vorhergegangenen
Tage. Ein starkes Vcrnichtungs
feuer wurde tief auf das Gebiet hin
ter unseren Stellungen, ernf belgische
Dörfer und vereinzelte Abschnitte un
sercs 51ampsgeländcs im Zentrum
der Schlachtsront gerichtet, wo sich
die kräftigsten Feuerausbrüche kon
zentrierten.
Ungeschwächt dauerte während der
ganzen ?!acht das gewaltige Artille
ricdiiell vom Houtholskwald bis zum
LyS an. Heute früh steigerte es
sich zum Trommelfeuer, Mit starken
britischen Angriffen int Ipernknie
entwickelte sich wieder die Flandern
schlacht.
Bei den anderen Armeen war die
Kampftätigkeit wahrend des ganzen
Tages wegen der schlechten Sichtvcr
hältnisse größtenteils gemäßigt. Sie
lebte nur gegen Abend auf.
Armeesront Teutscher Kronprinz:
Oestlich der Maas begann mit dem
j Anbruch der Nackt ein äußerst hefti
ges Feuer auf Höbe .114, östlich von
Samogneur. Bald darauf gingen
die Franzosen mit dein Ziel der
Wicdercrobcning der von uns ge
wonilenen Stellungen in Tiefkolon
ncn zum Angriss vor. Tie Stunn
anstrciigungeu brachen mit schweren
Verlusten und ebne Ergebnis im Ab
Wehrseiler unserer Artillerie und an
gesichts des zähen Widerstandes der
Württembergcr nieder.
Arineefrout Herzog Albrecht von
Württemberg : Zeitweitlg lebhastes
Artilleriediiell unmittelbar westlich
der Mosel und il Siliigau. Es
folgten keine Angriffe.
Ocstlichcr Schauplatz: labe 7a
kobsstadt, Tünadurg und am Zbrucz
sowie im Donauwiukel nahe Galatz
zeitweilig gesteigerte Feuertätigkeit.
An verschiedenen Punkten kam eö zu
Aufklärungsgefcchtcn, die zu unse
rem Vorteil endeten.
Mazedonische Front: Die Lage ist
unverändert.
Was die Vntm sagen.
Korrespondenz von der britischen
Front in Flandern, 6. Oktober.
Klar und hell schien die Sonne ge
stem früh durch die frische Oktober
luft auf die unerschütterlichen Li
uten der britischen Truppen, in deren
neuen Stellungen, die sie am Dott
ncrstag nach einem gewaltigen An
sturm erreicht hatten, herab. Die
Nacht hatte in der Lage der Dinge
keinen Wechsel gebracht; es fanden
keine Jnsanteriegefechte statt. Tas
deutsche Artilleriefcuer war während
der Nacht nördlich der Mcnrn Land
straße in der Nähe von Polderhoek
von besonderer Heftigkeit. Am Nach
mittag und gegen Abend sehte der
Feind in diefem Teile der Front
nicht weniger wie fünfmal zum
Sturm an, wurde jedoch stets mit
schweretr Verlusten für ihn zurück
geworfen. Offenbar aber sammelt
er seine zersprengten Truppen,, um
wieder zum Angriff vorzugehen. ;
Hinöenburg dankt
dem deutsckzell voll:!
Amsterdam, 6. Ost- Feldmcn
fchall v. Hindenburg hat allen de
neu. die ihm anläßlich der 70. Wie
derkehr feines Wiegenfestes Glücke
wütische übersandten, ' failii Taut"
durch Veröffentlichung in den Zeitun
gen übermitteln lassen. Er ermahnt
darin zugleich das deutsche Volk, ei
nig zu bleiben und sicks nicht allzu
viel um das, was nach dem Kriege
geschehen wird, zu kümmern, denn
dadurch würde jetzt nur Zwiespalt
im eigenen Lande gesät, die Hoff
nungen der Feinde dagegen gestärkt.
Vertrauen Sie darauf, daß Deutsch
land das erhalten wird, dessen es
für seine Sicherheit bedarf, und daß
den dcrttschcn Eichen Luft und Raum
gegeben wird, um sich zu entfalten.
Eraylten Sie Ihre Muskeln straff,
Mre Nerven unbeweglich und Ihre
Augen Auf der Wacht."
Ziel zu er
Müssen sich unbedingt
zum Dienst stellen!
Washington, 6. Okt. ' DaZ
Kriegsdepartement veröffentlicht eine
warnende Ankündigung, daß gezoge
ne Männer, welche es unterlassen,
sich zu melden, prompt als Deserteu
re angezeigt werden, und daß in je
dem Fall eine Belohnung von $50
auf ihre Ergreifung gefetzt wird.
Doch find Divisionsbefehlshaber
angewiesen worden, persönlich solche
Leute zu verhören, ehe ein Prozeß
angeordnet wird, ob festzustellen, ob
der Soldat vorsätzlich sich dem Dienst
zu entziehen suchte.
Man glaubt, daß immerhin diele
dieser Leute gesetzmäßige Entschuldi
gungen vorbringen können, während
vielleicht ntanche Andere nur fahrläs
sig geivesen sind. Daher wird man
Milde übe, wo nicht klarlich eine
böse Avsicht vorlag.
Wer als Deserteur schuldig befun
den wird, der wird bestraft, aber
gleichwohl im Dienste festgehalten
werden.
Ueform im preusz.
l)errenhause!
Amsterdam. 6. Okt. Die deut
sche Negierung hat die geplanten
Reformen im Preußischen Herrenhaus
nunmehr bekannt gemacht. Dassel
be soll folgende Vertretung haben:
'IS Agrarier, 48 Kommerzielle, 12
Großkaufleutc, 48 Vertreter der Ar
bcitcrpartei, 16 Lehrer, 17 Prcdi
ger, 36 städtische und 3G Vertreter
der Landkreise, 31 Gutsbesitzer. 20
Bürgermeister großer Städte. Dem
Kaiser ist cs gestattet, 120 Vertreter
zu ernennen, darunter 12 Fürsten.
Es bezahlt sich, in den Klcrs
sifizierteu Anzeigers der Tribüiu. zu
annoncieren.