Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 02, 1917, Image 6

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    Seite 6-TägIicho Omaya Tribüne-Dienstag, den 2. Oktoöer 1917.
Scliuhpreise
sind niedriger!
Musterschuhe Niedrige Miete
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Jeder Tag ein Spezialderkanfs
Tag.
Wir dkau!en ISnen troti Paar Win
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egniS kern Jesters tqunrc.
wie öer Urleg
nach ZlmeriKa kam!"
Ans Wunsch der JZegiernng verteilen
die Träger der Tribüne heute
da? Not, Weiß und
Blanbuch.
RUTH FLYI1N
Ulavier- unö
Gesangslehrerin
Wsolvierte im Jahre 1311
daZ Chicago'er Musical Col
lege mit höchsten Ehren und
erhielt goldene Änerken
nungsmedaille.
Das Commitee on Information"
der Bundesregierung, bestehend aus
dem Staatssekretär, dem KriegSsekre
itär, dem Flotten sekrctär und dein
I Zensoren George Creel. hat an die
! Tribüne das Ersuchen gerichtet, da?
Rot, Weiß, und Vlaubuch der Re.
gienlna, betitelt: Wie der Krieg
j nach Amerika kam" an die Leser der
Tribune zu verteilen. Die Regierung
hat uns zu diesem Zwecke nicht weni
ger als 18,000 Stück dieses Buches
zugesandt. Dasselbe wird beute
von unseren Trägern mit der Tri
büne verteilt werden. Sollte ein
Leser übergangen werden, so möge
er uns benachrichtigen und wir wer.
den ihm ein weiteres Buch zusenden.
Die Leser außerhalb OmabaZ, die
Vns Buch wünschen, sind ersucht, 2c I
Briefmarken als Porto ernznienden.
Wir werden es ihnen dann durch die
Post prompt zusenden. Aus irgend
einem Grunde ist nämlich bis jetzt
die portofreie Versendung des Wer
kcs noch nicht vorgesehen worden und
können wir unmöglich das Porto
selbst tragen. Wir haben uns in
dieser Angelegenheit an den hiesigen
Postmeister gewandt, der uns cmp
fahl, die Sache dem Komitee zu un
terbreiten, was wir bereits getan,
dessen Entscheid aber bis jetjt noch
aussteht.
.
Zimmer 14
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Für erstNassige Arbeit und Be
dienung schickt Eure Kleider zn
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auswärtigen Auftrage
zahlen wir das Ports für ei
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Telephon Douglas 3935.
o
.ch -
Sprechstunden
,"Rj 12 Uhr VornnttagZ. 2
6 Uhr Nachrmttag,?.
Omaba. Nebraska.
III
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Zlxzäx 950954, Omaha National
' Vank.Gebäude.
Tel. DouglaS 962. Omaha, Nebr.
MUMWZWMKWMJgWM
Der Osservatore Romans" vom
19. August polemisiert mit den B'at.
tern, die versichert bibm, die Nete
des Papstes sei von den Z e n
tralmächten inspiriert. Er
schreibt:
Der päpstliche Appell besagt klar
das Gegenteil, unö die Verst.
cherung dieser Zeitunzen ist beleidi.
gend. Wie könnte der Papst etwas
versichern, wenn dem nicht so wäre!
Wer kann sagen, daß der Vorschlag
des PapsteS hauptsächlich den Zcn
tralmächten estnstig sei? Nicht weni
ger phantastisch sind die Gerücht?,
die von den an den Hl. Ctuül
abgesandten Girieren und den in
der Schweiz abgehalt-nin Zusam
menkunften, um die Note borzubL
reiten, zu erzählen wissen. Es Ge
nügt, wenn man die verschiedenen
Punkte der päpstlichen Note ruhig
und ohne Voreingenommenheit be
trachtet, um sich Nechenschaft darüber
abzulegen.
Tie Ereignisse dieser legten Mo
nate erklären, und beleuchten die
Note zur Genüge. Der Papst könn
te festellen, daß die Kriegführenden
schon seit einigen Monaten jene
Forderungen aufgaben, die Friedens
Verhandlungen unmöglich mochten,
und daß sie sich auf einigen funda
mentalen Puncten genähert hatten,
obwohl sie im übrigen in Bezug aus
einige spezielle und territoriale Fra
gen sich widersprachen. Der Hl.
Stuhl hielt diesen Moment für gün
stig, nachdem er die Symptome abge
schätzt hatte, um cm die Führer der
kriegführenden Nationen einen Ap.
pell zu richten."
Schwache Kugen sind in sehr zahl
reichen Fällen nur deshalb schwach,
weil man nicht den wirklichen Fehler
dersclbm entdeckt hat. Besuchen Sie
Tr. Weiland, Fremont, Nebr.
XI
Auf Verlangen der Bundesregierung wird
von der Täglichen Omaha Tribüne verteilt:
Das amerikanische
Ast s Ws!fz - Vlaubuch
Zn deutscher Sprache
Amtliche Tarstellung der Ereignisse, die unserem Eintritt in
den Krieg vorausgegangen, von der Negierung in Washington iu
deutscher Sprache veröffentlicht, und auf das Verlangen des Com
rcitice'5 on Information, bestehend aus dem Staatssekretär, dem
Kriegssekretar, dem Marinesekrctär und dem amtlichen Bcrichtcrstat.
ter George Creel, von den Trägern der Täglichen Omaha Tribüne
hinäe Dienstag, den 2. Oktober, an alle Leser in Omaha verteilt.
Leute außerhalb der Stadt, sollten, wenn Sie das Buch per
cst zugeschickt haben wollen, zwei Cents für das Porto einsenden,
worauf wir es ihnen prompt zusenden werden.
Tägliche Omaha Tribüne.
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I lllüZM LelchenliEstatter
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j ikb Vaterland.
Kmnan den Rudolf tratz.
.............
(13. F-rtstduu,.)
Sie fchauie mit glänzenden Augen
in die Weite. c
.Ist das nun nicht wunderschön
hier. Charleiz? .... Ties Grün
der thu Himmel .... und xmx
leide .... Ach .. ich bin so froh
.... Tu nicht auch?"
.Ja. freittch!" meinte r. Es wa
ien da Flecken im Tischluch vorhin.
die ihn entfebten. Er konnie m
nicht enthalten, hinzuzufügen: 21 Ij
,.iifrr ramme k. la auerre! .... TikZ
Kaninchenrcwout .... gräßlich ....
und der Wein
Sie hob heiter ihr Glas und trank
ihm zu. Er sah ihre schwarzen, leb'
haften Augensterne auf sich gerichtet.
.Mir schmeckt es." sagte sie. .Mn
schmeckt alles, wenn wir so nett bei
sammen sind .... mt .... Du bist
loch ein lieber Mann .... Ich h.uV
immer noch keinen rechien Namen für
Tich .... Ist das niSt tigenttl:
toll? .... Soll ich Tich Karluschi
nennen, wie Teine russischen Ler
wandten? .... Nein . ... Das kling',
zu leichtsinnig, und Du bist doch s?
kurcblbcir solide! .... Oder 5larlchen
;.,.'out deutsch? .... Nein .... Zu
Karlchen bist Du wieder zu ernst,
haft .... Ewig bist Du ernsthaft!
Geh! .... Lach' doch mal!'
Er verzog etwas gezwungen das
Gesicht. Er wollte gern auf ihrer.
2on eingehen, aber er fand nich?
recht den Anschluß. Sie gab ihm
plötzlich einen energischen Klaps auf
die Hand.
.Und Du?' versetzte sie strafend
mit hochgezogenen Augenbrauen.
.Hast Du je für mich etwas andere?
als das langstielige Margot oder
Daist)! Pfui schäme Dich! ....
Erfinde mal gleich auf der Stelle
einen netten Siam? für mich! ....
Wird's? Strenge nur Tcin
Phantasie an! .... Ein bißchen
Phantasie hat doch jeder Mensch,'
Karl Feddersen tat ihr den Wil
len und überlegte. Aber Nach einer
Weile gestand er zögernd:
.Weißt Tu .... so bin ich nicht
.... Mir fällt wirklich nicht fo rasch
waS ein!'
.Ach, was hab' ich für einen Holz,
klotz geheiratet!' sagte die junge
Frau und schenkte geschäftig den Kaf
fee ein. Eine Sekunde war eine
Wolke über ihrer Seele, eine Erinne.
rung: ES h!itte einmal einen gege
den im schwärzen Kragen und
Artilleriehelm der hatte nicht ei
mn, sondern hundert kindische, zart
liesse Necknamen für sie gehabt. Der
schüttelte sie nur so aus dem Aermel.
Dann warf sie sich die Locken aus
der Stirn, oing hinüber zu ihrem
Mann, fah sich rasch um. ob dir
Wirtin nicht in der Nähe fei. beugte
sich über seinen Stuhl und gab ihm
?inm herzhaften Kuß.
.Tu bist ja ein gräßlicher Phifc
per. Charley!" sagte sie. Aber ich
hab' Dich doch sehr lieb! .... 5!omm
.... Da hast Du Feuer für Teine
Zigarre . . . ."
Sie reichte ihm das Wachshulz.
chen. Er paffte behaglich, mit einem
zufriedenen Paschalächeln. Nett, w'?
die Langeweile deS Sommers auf
Margot wirkte! Ein wahres Wun
der! Er hatte das Gegenteil be
fürchtet. Er wußte aus früheren
kleineu Zusammenstößen, daß sie auch
eine sehr unbequeme Frau fein konw
te. Aber nun kauerte sie still und
zufrieden neben ihm, den Kopf an
?eine Schulter gelehnt, ganz dem Ge
nuß der Stille, der Wärme, des
Sommerfriedens hingegeben. In dei
Ferne krähte ein Hzhn. Die Grillen
zirpten.
Ist daS nun nicht wie ein Traum,
daß da hinten irgendwo Paris liegt
fragte sie dann und stand auf. Aber
ich glaube. Du haft gar keinen Sinn
für Natur! Tu bist eben kein rech
ter Teutscher! .... Du mußt ge
putzte Leute sehen und Schmuck und
AutoS .... sonst bist Du nicht glück
lich! Komm .... wir wollen
heim
Zu Hause sang sie ihm an einem
Abend der nächsten Woche vor. Si
blieben jetzt oft zum Diner in ihren
vier Wänden. Margarete wollte es
so. Sie fand daS Luftgefächel in
dem glühendheißen Aoulevardrestau
rant, den Staub In den Champs
Elysees, die vielen Fremden uner
träglich.
Es ist doch viel netter, ohne Gäste
Monsieur und Madame spielen!'
hatte sie gesagt, während sie noch in
den Noten kramte. Ihre Stimme
war nicht groß. Sie hatte, im Ge
gensatz zu ihrem raschen, elastischen
Wesen, einen kindlichen, fast klagen,
den Ton. Sie füllte gedämpft den
Kaum. Karl Feddersen saß in der
Ecke und chörte zu. Sein Gesicht trug
jene gespannte Aufmerksamkeit, mi:
der er sonst den Ausführungen eines
SeschäftsfreundeS lauschte. Aber ti
fiel ihm schwer. - Er war nun ein
mal unmusikalisch. Diese sehnsüch
tigen deutschen Lieder klangen ei
gentlich eines wie daS andere. Er
nterdrückte ein Gähnen und fuhr
luldbewuht zui"'n. Er blickte.
.
die Hände gottergeben über den Knien
verschlungen, durch das ZZenstcr.
Tort standen zwei Damen, ü!oll
blutHariserinnen. Gut angezogen.
Wie sie miteinander gestikulierten,
komisch, es kam wirklich da eine
neue Hutmode auf .... Da fuhr
Monsieur Duloup in seinem Aul"
vorbei .... war der auch noch hier?
Z.'un ja .... er tjattt sich wchl ein
dikchen sehr wett in basi, scheu M:
?enattien vorgewagt .... er sah sor.
genvoll auS .... Korl Feddersen
schloß halb die Lider. Es gingen
!hm Geschäfte durch den Kopf. Seine
Frau sang. Dann hörte sie plötzlich
aus. Sie stand vor ihm, die beiden
Hände auf seine Schultern gelegt,
und schaute ernst aus ihn hernieder
.Wenn ich nur wußte, wie man
Dich findet!" sagte sie langsam. ,Jr
gendwo muß doch ein Schlüssel zu
Dir sein! Charley .... Hand aufs
Herz .... wo haft Tu ihn denn
eigentlich versteckt?
Karl Feddersen si.md etwa ver
wirrt auf.
Mizend hast Du gesungen. Mar
got! Es war wirklich ein Genuß!'
.Du hast ja nicht zugehört. Du
Greuel!" sagte die junge Frau. Sie
var nicht gekränkt, nur erstaunt,
daß auch das nicht verfing. Du
mopst Tich überhaupt daheim
tödlich. Ich hab's schon bemerkt.
Das ist nichts für Dich. Komm...
,ch mache mich möglichst schön und
dann fahren wir in die Stadt, wo
hin Tu willst....'
Sie waren nun wieder mehr au
ßer dem HauS und häufig in Paris
u sehen. Eines Nachmittag! faßen
sie im Cascadenrestaurant im Bois
le Boulougne. Draußen wartete un
ter hundert anderen ihr Auto. Karl
Feddersen schlürfte feinen Bock und
ranz mit einem Entschluß. Endlich
begann er lächelnd und unvermittelt:
Was ist's denn nur eigentlich,
Margot?'
.Ich versteh' Dich nicht!'
.Du bist seit sechs Wochen so lieb
und gut mit mir. . .
Ist Tir's nicht recht?'
.Ich bin glücklich darüber! Ich
meine nur: Du möchtest doch sicher
etwas
Sie machte große 2lugen.
.Wieso?'
Und etwas Besonderes .... ganz
Ungewöhnliches .... Sonst gäbst
Du T:r doch nicht solche Muhe!
Also nun schon heraus damit!
Wenn ich irgend kann....
Die junge Frau senkte betrübt den
Kopf. Sie erwiderte nichts. Er fing
an. gutmütig zu raten, um ihr das
Geständnis zu erleichtern.
Ein Abstecher nach Troudille?...
Geld für nach Hause?... Ein
Schmuck?"
Ach ... Du verstehst mich nie!'
sagte sie leise. Und sich erhebend, fügte
sie. während der galonierte Türsteher
unter die Schar der Chauffeure ihren
Namen schrie, mit einem schmerzlichen
Oliven - i sTsJnXrtiifT Ttitim
WU&il Vfrir yiUU,
Das. waS ich brauche, gibt s nicht
auf den Boulevards zn kaufen. Frü
her hab' ich daS ja selber gedacht.
Aber daS war Unsinn.'
Am nächsten Tag war sie wieder
heiter und belebt. Er bemerkte einen
unruhigen Tatendrang an ihr. Du
Charley!' sagte sie. Ueber Nacht ist
mir eine Idee gekommen! Ich hab'
doch eine große Bitte!'
.Na also!' Er war förmlich erlost.
Seine Frau war ihm schon ganz un
heimlich gewesen mit ihrer nimmer
müden, selbstlosen Liebenswürdigkeit.
PoyonS! ... Ich schaffe es Dir!
Eoute que couic!"
ES kostet Tich keinen Sou! Ewig
denkt Ihr doch an Geld!'
Da bin ich aber wirklich ge
spannt!' Er rückte näher, lächelnde
Neuaier in den kühlen, blauen Augen.
Sie stützt: den Kopf auf die Hand.
schob den Seidenpintscher vom Schoß,
als Zeichen, daß sie jetzt ganz ernst
haft sein wollte, und begann:
Bei unS daheim, wenn der Papa
vom Dienst kam... zum Beispiel, er
hatte sein Regiment vorgestellt... da
war ein Gelaufe ihm entgegen bis zu?
Treppe . . . Mama ... wir alle .. . ein
Gefrage: Wie hast Du bei der Ve.
sichtigung abgeschnitten? WaS hat der
Kommandierende gesagt?... Man
lebte in allem mit. was ihn betraf.
DaS ist in der Armee so... weißt
Du...'
Karl Feddersen bejahte Verständnis
los. Sie fuhr fort:
Wenn wir hier. Eure Frauen, ta
sammensitzen, so haben wir von Eu
rem Beruf, von Euren Sorgen und
Geschäft keine Ahnung! Wir reden
daS dümmste Zeug hauptsächlich,
wie wir am schnellsten daS Geld wie
der ausgeben, das Ihr verdient! Ihr
wollt gar nicht, daß wir wissen, wie
Ihr es verdient. Ihr haltet uns ab
sichtlich fern...'
.Ihr , versteht doch auch wirklich
nichts davon!' sagte ihr Mann mit
eine? leisen Ironie. Er zeigte jetzt
häufig das Selbstbewußtsein, das sie
in ihm genährt hatte. Er fand sich
cllLiählich in seine Rsllz
!.Aber man kann eS doch lernen,
Charley! Ich bin doch nicht fs dumm!
Bitte, bitte... weihe mich ein wenig
in Deine Angelegenheiten ein! Ich bin
doch dazu da, Dir zur Seite zu stehen,
ES tut mir gut! ES wird mich ernster
machen, wenn ich mich ein wenig nütz
lich mache, statt immer nur Wohl
taten zu empfangen. Ich bin ja hier
wie eine Drohne!
Karl Feddersen zeigte sonst seiner
schönen jungen Frau die lächelnde
Nachsicht, die man einem verzogenen
Kind erweist. Slber als Geschäftsmann
war er zäh. Da war er, waS sie im
mer bei ihm suchte, er selbst. Da ging
er pedantisch, wie er war. um keine
Linie von dem Herkommen einer ehr
baren Firma ab. Er zog die Sache
einfach ins Komische. Er griff nach
seinem Hut.
Das fehlte noch, daß Ihr einem
auch noch im Kontor den Kopf heiß
macht!... Du würdest Dich gut
ausnehmen auf dem Drehschemel.
Daisy . .. Nein. Dort müssen wir un
sere Gedanken beisammenhalten! Dort
herrscht Ernst, mein Kind!' '
Er lachte dabei und merkte zu fei
nem Erstaunen, daß sie, ihm die
Hand zum Abschied reichend, unbe
fangen mit einstimmte. Ader als er
am nächsten Vormittag durch die
Glasfcheiöe blickte, die sein Privat
lontor mit den davor liegenden all
gemeinen Geschäftsräumen der Firma
Feddersen auf dem Boulevard Seba
stopol verband, lief vor seinen Augen
eine seltsame Bewegung durch die
Reihen der Prokuristen und Dispo
nenten unö Kommis. Madame Mär
got Feddersen schritt gleichmütig, wie
ein Traumgebilde von Spitzen, Fe
dern und rieselnder Seide durch den
dämmerigen Mittelganz, ein zarter
Hauch von Parfüm blieb hinter ihr in
der staubigen Luft, das leise Rauschen
ihres Rossaums klang durch daö Ge
klappn der Schreibmaschinen und daö
Stampfen der Kopierpresse, sie trat
in das Allerheiligste ein, setzte sich
und sagte zu ihrem Mann nur:
So, Charley... da bin ich!'
Ja. Da bist Du!" wiederholte
Karl Feddersen verblüfft und ' legte
mechanisch die Zigarette weg. Er wuß
te hier rein gar nichts mit ihr anzu
fangen. Er hoffte, sie würde die Spie
lerei in einer Stunde satt haben und
wieder gehen. Aber sie blieb. Sie kam
auch die nächsten Tage. Sie war von
einem Feuereifer beseelt, etwas hier zu
erfaffen. Sie nahm sich gleick) das
Nächste. Sie hielt in Kursblatt in
der Hand: Was heißt .Devise kurz
London'?' forschte sie.
Er bemühte sich, ihr die Geheim
nisse des Wechselverkehrs zu erläutern.
Und was ist denn immer das ,Cif'
in Euren Briefen da?'
Auch darüber gab er ihr Auskunft.
Aber er war kein guter Erklärer. Diese
Dinge waren ihm alle von Jugend
auf diel zu selbstverständlich. Er
war auch ungeduldig. Es lenkte ihn
ab... Margarete setzte sich schließlich
still in eine Ecke und beobachtete. Viel
leicht profitierte sie so am allermeisten,
wenn sie ihren Mann bei der Arbeit
sah. Am Ende der Woche fragte sie:
Sag' einmal: Eigentlich unter
schreibst Du doch immer nur, was
Dir die Leute von nebenan bringen.
Manchmal liest Tu es nicht einmal
vorher durch!... Besonders Monsieur
Renard und die beiden anderen alten
Herren ... die besorgen das meiste . . .'
Ja. Die sind schon lange im
Dienst der Firma.'
Und die machen das auch gut?'
Er lachte.
Ich bitte Dich: die alten Füchse!
... Die kennen die Schliche und
Kniffe besser als unsereiner . .
Ja... warum bist Du denn dann
....' Sie brach ab und machte ein
erstauntes Gesicht. Beinahe hätte sie
etwaö Dummes gesagt. Eine Weile
spielte sie nachdenklich mit ihrem Spi
tzensonnenschirm. Dann begann sie
kleinlaut:
Weißt Du, ich hatte mir vorge
stellt. Du hieltest hier das ganze Ge
schäft mit eiserner Faust zusammen!
Alles geschähe nur nach Deinem Wil
len! Diese Leute wären nur wie Pup
pen, die tanzen, wenn Du auf den
Knopf drückst, und wären ohne Dich
rein verraten und verkauft...'
Nein. Jndividalität muß man
Angestellten lassen, wenn sie ordentlich
arbeiten sollm..."
(Fortsetzung folgt.)
Furchtbare Bedin.
gung. Freundin: Tu hast wirk
lich die Erbschaft Deiner verstorbe
neu Tante ausgefchlagen?' '
I m Vorübergehen.
Arzt: .Sie sollten sich wegen Ihrer
Krankheit nicht so ängstigen, Herr
Möller; das ist ein vorübergehendes
Leiden.'
Protzig. Gutsbesitzer:
Was meinen Sie, Johann,' wird eZ
regnen?'
Diener: Ich glaube, wir bekom
men Regen!'
Gutsbesitzer: WaZ wir? Ich
bekomme Regen!'
Sticht gelogen. Herr (zu
einem Jungen, der ihn schon öfter
angebettelt hat): Tu elender Lü
genschlingcl, ich habe ganz genau
erfahren, daß Dein Vater lebt und
gesund ist, und mir machst Tu im
mer vor, daß er schon sieben Jahre
unter der Erde ist?'
Ich hab', nicht gelogen: mein
Later ist Kanalräumer!'
muss
aiSSE!SXi
MjÄck!.jÄ.K,,
2228
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Verlangt Weiblich.
Verlangt: Mädchen sür HauS.
arbeite. Frau Thos. Lynch. 3316
Harnet) Str. Tel. Harnen 4091.
10-4.17
Verlangt: Tüchtiges Mädchen.'
fein Waschen; Familie besteht aus
3 Personen. 102 N. 35. Ave. Tel.
H. 6429. 10 3.17
Verlangt: Mädchen zur Hilfe
bei Hausarbeiten. 3503 California.
Tel. Hamey 3021. 10-3.17
verlangt: Mädchen für HauS.
arbeit; gutes Heim, nicht viel zu ko
chen; guter Lohn. 2202 Fowler
Ave., Col. 1314. 10-1.17
Verlangt: Deutsches Mädchen
für allgemeine Havsarbeit. Datiern,
de Stelle und guter Lohn. Empfeh.
lungen verlangt, Erfahrung nicht ob
solut nötig. Frau C. I. Claafsen.
1325 siidl. 35. Straße. Tel. Har
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