Veite .1'1-Tciglicho Omaha' Tribiine-Samstag, den 29. September 1917'
Patriotismus und
Profit!
, Nur ein sehr drastische Mittel
hat ö'eiv ?)oxl tot bet unliebsamen
Ueberrnschimg bewahrt, infolge Brot
mangels sich einer Art bon Hun
gcröiwt gegenüber zu sehen", schreibt
ein dortiges Blatt, nämlich nur die
Beschlagnalinie von 0,000 Faß
Mehl, welche für Europa bestimmt
waren, durch die Notionale 5!ab
ruiigsniittel'.Uommission. Stellt sich
die Notivendigkeit heraus, so kön
na noch weitere 100,000 JVafi Mehl,
gleichfalls zuin Export nach Europa
befiimint,' auf den Landungsplützcn
in Jersey City zur Deckung des Iste
, sigen Bedarfs beschlagnahmt werden.
Diese Notwendigkeit kann leicht ein
treten, da der Verbrauch der Stadt
lind ihrer nächsten Umgebung 25,
000 Fch täglich beträgt. Die Zu
fuhr von Mehl aber ist sehr schwach,
schwächer, wie sie zu irgend einer
ftrit in den letzten zehn Jahren
gewesen, wie Herr Claybrooke, Prä.
lident der New Yorker Produkten
vörse versichert. Gelingt es also
nicht, die Zufuhr zu vermehren, so
können wir, wenn der Ez,-portVorrat
verbraucht ist, jederzeit wieder, vor
der gleichen Kalamität stehen."
Für die Nichtigkeit der angeführ
icn Tatsachen müssen wir natürlich
der New Aorkcr Zeitung die Ver
zntwortilng überlassen, aber unwahr.
, ichcinlich klingen sie durchaus nicht.
Die hohen Preise, die Europa sür
Mehl wie für andere Nahrungs.
' Mittel zu zahlen willens ist, und
, die dein hiesigen Produzenten einen
bedeutend gröszeren Profit sichern
, als die auf einheimischen Märkten
erzielten Preise, bilden für die Al
lermeistcn eine Verlockung zum Ver.
kaufe ans Ausland, der sie nicht
Widerslehen können. b das Volk
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n Unterzeichnung der llnnbhüngigksits'Vrklärnng.
unter diese Handlungsweise zu lei
den hat, verschlägt ihnen herzlich
wenig-
Prosit geht ihnen über Patriotis,
mus.
Zuknnftsaufgabett!
Das Flugwesen bat durch ' den
Krieg so gewaltige Fortschritte ge
macht, daß es auch in Friedens;
ten ein mächtiger Faktor sein wird.
In Teutschland arbeitet man des
halb schon jetzt trotz des Krieges n.
seiner gewaltigen Probleme au
einem Luftverkehr esetz, das in
großzügiger Weise die Organisation
d.s Luftschiffahrtsioesens der Zu.
kmift auf der Grundlage des staat.
lichen Betriebes durchzufübren ver
sucht. Die Internationale Lust.
Verkehrs .Aktiengesellschaft Ilag" hat
dafür einen technischen Entwurf au'"
gearbeitet. Es find drei Hauptver.
kehradern vorgesehen, und zwar:
Hanptlinie " Hamburg-Berlin.
WieiLfen.Pest.Konstantinopel: Li
nie B" Stras;burg5iarlsruhe'Stntt.
gart-V!ünchen.Wien . Ofen.Pest5!on.
stantinopel: Linie C" VerlinDres
denPrag-Wien.Ofcil Pcst.Konstan.
tinopcl. Diese Hauptlinien haben in
ihren wichtigsten Flughäfen Aus.
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Siilkc, PfcrdcdclZcll,
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Skittmlosc Säcke w. Vmdsltwl
Omaha, Nebraska
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gangZ. und Knotenpunkte für inner
deutsche uud innerosierreichische Lini'
cn, die, sich an die Hauptadern an
schließen und die Aufgabe haben,
dm Verkehr den Hauptlinien zuzu
führen. An: Anschlus; au die drei
Hauptadern ist eine Norddcutschland
durchziehende jlüstcnliuie geplant,
von Düsseldorf bis Memel. während
eine Anzahl Zuführungölinien und
verschiedene Qucrlinien die Speisung
der Hauptstrecken des groszangeleg.
teu Netzes ermöglichen sollen. Die
Berliner Tägliche Rundschail" ver.
sichert, dafz sich der deutsche Bundes,
rat in einer seiner nächsten Sitzun
gen mit dem neuen Luftschiffahrts
Gesetz befassen wird.
lvas man nicht darf!
Mit Necht hat in der Zitzung
der American Bar Association"
der ehemalige Präsiden.tschaftvkaik
didat der Republikaner und einsti
ge Richter am LberbluideSgericht,
Herr Hughes, in eindringlicher
Rede darauf hingewiesm, das; der
herrschende Kriegszustand keines
Wegs die Grundrechte des amerika.
nischen Bürgers, wie sie durch 'die
Verfassungen der Wer. Staaten und
der verschiedenen Einzelstaatcn ge
wäbrleistet find, aufgehoben habe.
Dennoch ist es Pflicht der Beam
ten, Handlungen, die inöglicherwei
se der Kricgöführung Schwierig
feiten in den Weg legen könnten,
zil verhindern oder mit verdienter
Strafe zu belegen, Sc hat z. B.
kein Mensch- das Recht, die folgen,
den Handlungen zu begehen, und
die städtischen, staatlichen oder
Bundesbeaulten erfüllen nur ihre
Pflicht, wenn sie diejenigen verhaf.
ten und vor den Richter bringen,
die sich so ctivas zu Schulden kom
mcn lästert.
1. Reden zu halten, worin ir
gcnd jemand aufgefordert wird, ir
gend ein bestehendes Gesetz zu über
trete,?: ganz besonders mus; sich ein
jeder hüten, öffentlich etwas zu sa
gen, waS naturgemäß dazu führt,
dasz Unruhen, Tumulte, Nuhestö
ruugen oder gar Aufruhr und Bcr
brechen begangen werden. In
Kriegszeitcn schließt' das bor allen
Dingen auch Beschimpfungen der
amerikanischen Armee und der ame
rikanischen Regierung oder Lffent
liche und herausfordernde. Wünsche
ein, das; der offizielle Feind der
Ver. Staaten siegen oder die amc
rikanischc Armee geschlagen werden
möge
2. Reden zn halten, oder ir
gcnd welche sonst an sich aesetzmä
szige Handlungen zil begehen a,n
fallchen Ort oder ui ungcr'chtfer
tigtcr Weise. Die öffentlichen Stra
,zen z. B. lnio in erster xintc
nicht zum Reden halten da, soiidern
bestimmt, die Kanäle für den Men
schenverkehr zu bilden. Deshalb
lpben die meisten Städte Polizeire
geln, wonach Niemand auf öffentli
chcn Straszen u. Plätzen Versamm
lilngen abhalten oder Reden vonl
Stapel lassen darf, ohne erst von
der betreffenden Behörde die Er
laubiiis bekommen zu haben. Das
selbe gielt von öffentlichen Umzü
gen. Die betreffende Behörde muß
dabei sich selber ein Urteil bilden,
ob das Abhalten solcher Bersaimn'
lungen sich niit der öffentlichen
Ordniing verträgt. Sie darf aller-
dings sich dabei nicht von korrup.
ten. Parteiischen oder willkürlichen
Beweggründen leiten lassen. Wenn
der, welchem eine solche Erlaubnis
verweigert wird, glairot, das; ein
solches ungerechtfertigtes Vorgehen
der betreffenden Behörde vorliegt,
so kann er sich nN den Richter mit
der Forderung eines Mandamus
befehls wenden, und die Behörde
wird dann nachweisen müssen, das;
ein 'guter Grund vorlag, die Er
laubnis zu verweigern- Wer aber
trotz veriveigcrter Erlaubnis die
Versammlung abhält, dcnr geschieht
es ganz recht, wenn die Polizei ihn
festnimmt.
3. Niemand darf durch Tat
oder Worte eineil Beamten an der
Ausübung seiner Pflicht biudcrn.
Dies gilt auch für die Zlckrutie.
rungsbehördcn, und natürlich ganz
besonders für die Mitglieder des
.Heerverbandes.
Dasz man sich vor Handungcn,
die irgend eine dieser drei $iate
goricn angeboren,, yuieu uiu,j, ii
eigentlich für jeden guten Bürger
ganz selbstverständlich.
Departement tzemachten Enthüllun.
gen über deutsche Propaganda in
diesem Lande für überflüssig und
sogar für die Interessen des Lau
des direkt nachteilig, weil dadurch
der Zweck der Enthüllungen vereitelt
werden würde. Diese Begründung
ist unserm beschränkten Untertanen
verstände unvcrstäMich, es sei denn.
Herr Lansing befürchtet, eine solche
Untersuchung könne mehr ans Tagest
licht bringen, als bloß das um
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suchung anläßlich der von seinem I wurde.
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