Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 28, 1917, Image 2

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    Jastfilsif Ctttflsia Tribüne.
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ööV SlttM-albinse
tic militärische Lage auf einem ciitferiiten Kriegsschauplatz.
Der Kr!egsber!ch!crstattcr Major
BoU schreibt in der .Neuen Zu
sicher Zeitung":
ie Ereignisse auf dem entlegenen
Ki'.i's.hJuplad auf der Sinai.
Halbinsel sind im nilgemeinen wenig
"'rt, hnn en:!3nbct wie Tür
ken vermeiden, ähere Angaben zu
senbahncn anschließt. Dieser Schie
nenstrang ist in der Richtung des
janals durch eine gute Straße ver
lungert; ferner wurden auch an al
len wichtigen Haltestellen Brunnen
gegraben.
Im Februar 1915 versuchten die
Türken mit zwei Tivisioncn einen
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E'm Idyll aus dem chinesischen Ncick'e: Tschunken auf einem Kanal; dorn ein
Wasserträger.
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machen. Da ich beinahe den ganzen
November in diesen Gegenden Oer
brachte, dürfte es die Leser interessie
rcn, darüber einige Ausschlüsse zu
erhalten.
Tie Wüste von Sinai ist keine
gleichförmige Gegend; sie besteht bald
us ungeheuren Sanddünen, die der
geringste Wind in Bewegung setzt
und die dann alleZ zudecken, bald
. au niedrigem felsigem Gebirge und
schließlich aus sanftzewölbtem Hü
qelland mit sandigem Lehmboden,
Die Vegetation ist spärlich und be
sieht in zwerghaftem Gebüsch und
wenigen Baumchm. In geschüZten
Lagen und in der Nähe des MeereZ
bedeckt im Frühjahr ein magerer
Pslanzenwuchs den Boden. Die
größte Schwierigkeit für militärische
Operationen bietet der, Wasserman-
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S6fl?cri-tSie in einem Schützengraben an
. Hz Biüowinaer Front,
r:f, denn es gibt nur wenige Zieh
brunneu. deren Wasser überdies fast
immer etwas salzig ist und oft so
gar abführend wirkt. D!s ganz:
Wüfle bietet also sozusagen gar kein;
natürlichen Hilfsquellen, und die sie
durchziehenden Expeditionen müssen
alles, waö sie unterwegs brauchen,
und sogar nech einen Ter! des Was
fers mitführen.
gleich zu Beginn des KriegeZ
überschritten die Türken die ägyp
üfcbe Grenze und rückten durch die
Wüste von Sinai ihrem Ziel, dem
SukzkaWl,. enigeaen., Ihr Vor
niarsch r war kngsam, denn Stück
Handstreich, um sich in den Besitz
des öianais zu legen. Rasch den
Mittelpunkt der Wüste durchschrei
tenö, gelangten sie bis an den Äanal,
den einige Einheiten sogar durch",
queren konnten; doch war es ihnen
unmöglich, sich dort zu halten. Da
man in der Wüste nicht marschieren
kann, ohne gesehen zu weroen, be
merkten die Engländer die Bewe
gung , und sammelten an , dem be
drohten Puntt starke Reserden. Da
der Wassermangel ein Berbleben am
Hanal verunmöglichte, so mußken sich
die Türken aus ihr; Eisenbahn zu
rückziehen. Im August 1S16 versuchten die
Türken eine neue Erpedition gegen
den Kanal, diesmal statt der Itüüste
die Küste des Mittelmeeres benutz
zend, wo sich eine ununterbroch'.ne.
sehr günstige Zone für einen mili
tärischen Bormarsch befindet, die
hauplsächlich reichlicher und mit ge
sünderem Wasser versehen ist als
das Innere der Wüste., Diese Er
pedition ereichte den Kanal bei Katie,
wo sie auf starke englische !:räfte
stieß, da die Engländer den Punkt
des Angriffs vorausgesehen hatten.
So mutzten sie sich, wollten sie sich
nicht der Gefahr aussetzen, von ihren
Berbindungen abgeschnitten zu wer
den, zurückziehen, denn der F.md
konnte als Herr des Meeres mit sei
nen Schiffsgefchützen den ganzen
Etappenmez der Türken bestreichm.
Aber diesmal begnügten sich die Eng
länder nicht, wie beim ersten An
griff, damit, die Türken zuriickzutr
den. Sie zogen mit Recht vor, die
Gefahr einer Uelerrumpelung vom
Kanal möglichst abzuwenden, uns
organisierten sich zu diesem Zweck
methodifch. Hinter den die Türken
längs des Meeres verfolgenden
Truppen befestigten sie alle wichtigen
Punkte und bauten außerdem in al
ler Eile vom Kanal aus gegen Sy
rien eine Normalspurbahn. Sie
konnten das um so leichter, als sie
das Meer beherrschten und diese Li
nie nur sehr schwer von der Wüste
aus angegriffen werden konnte.
End?. November waren die Eng
länder dank ihrem methodischen Vor
gehen bis El Arisch. 160 Kilometer
östlich des Kanals, vorgedrungen,
während die schwachen türkischen
Nachhuten, den Kampf vermeidend,
sich zurückzogen. In diesem Moment
bemächtigten sich Jiinf bis sechs eng
lische Kavallerieregimenter durch
übcrraschmdc'n Angriff El Arisch?.
Weiter vordringend, erreichten sie
jaus dem Rückzug befindlichen Trup
. .js.i ein-.- is- '
pcn iiui uicyc ein X'icct ciuuuui,
sondern nach dem Innern der Si-nai-Halbinsel
und besonders in der
Richtung von Hasir, dem Endpunkt
ihrer Eisenbahn, dirigiert hatten, bis
wohin die Engländer nicht gelangen
konnten. Wenn der englische Bor
l marsch dem Meer entlang leicht ge
wesen war. so änderte sich dies im
Innern der Wüste, wo die fehlenden
Wege, der Wassermangel und der
bewegliche Sand ihnen große Schioie-
Irtnlfitfn fyprei tehn ITtiir hi ?iirsn
.V).V..W .v.vtt.'ui, U"" 'v
war die Lage im Gegenteil iktzt an
ders, denn je mehr sie sich ihrer Ei
senbahn näherten, desto leichter qe
staltete sich ihr Nachschub. Die
Engländer tonnten also nur geringe
Truppenmengen nach dem Innern
der Wüste senden, und ihr Bordrin
gen scheint zum Stillstand geksm
men zu sein. Die augenblicklich;
Lage läßt sich folgendermaßen zu
sammenfassen: Die Engländer hal
ten den 5tiiftenstrich bis nahe an die
ehemalige türkisch-ägyptische Grenze,
wo die Türken ihnen einen ernsten
Widerstand entgegenfttzen. Im Jn
nern der CinaiHalbinsel halten
diese dank ihrer Bahn noch einen
Teil des alten ägyptischen Territo
riums besetzt und bedrohen zugleich
die rechte Flank der Engländer, die
ihren Bormarsch längs der 5lüste
nicht fortsetzen können, bis sie die
Türken von ihren Siellungen im
Innern zurückgedrängt und ihre
Bahn unterbrochen haben. Der
Vormarsch der Englander wild um
so schwieriger, je mehr si? sich vom
Meere entfernen. Sie müssen für
diese Unternehmung viel Truppen
und Material abgegeben haben.
Die Einnahme Bagdads sieht in
Wechselwirkung zum englischen Bor
marsch ausser Cinai-Halbinsel; sie
bildet, besonders in moralisier 5?in
sicht, ein Ereignis von großer Le-
Ccmiten als flanhnnstlfr.
Von W. Müller-Birkenwerdkr.
Des Wunders im Termitenstaate
ist kein Ende, darin sind sich alle
Forscher und Beobachter dieser inter
essanten, hochentwickelten Tierchen ei
nig. Aus welches Gebiet iin Leben
der Termiten man auch greift, überall
uiM es etwas, das unser Staunen
hervorruft, überall stößt der Neuling
auf Dinge, die er nie und nimmer
bei so unscheinbaren Lebewesen gesucht
yatte, ja im einzelnen wir ?,ogar
mancher Borgang mit einem unmög
lich" abgetan, bis man sich'llberzcu
gen läßt, daß hier in der Tat eine
den Menschen fast beschämende, klein
stimmende Fülle von Einsicht. Klug
heit und Zweckmäßigkeit in der Wahl
der Mittet ,n einem Ztorpcr looizni,
der durchaus nicht mit dem de Men
schcn wetteifern kann. Denn die weit
aus meisten Tcrmitenarten sind (im
Gegensatz zu den Ameisen, ihren na
bcn Verwandten und zugteick bitteren
Feinden) blind.
Während nun jeder Kinderfuß die
Wohnung der Ameisen zertreten
kann, ist das st a a t l i ch e Heim der
Termiten derartig fest gcinaucrt in
der Erde", daß ihm ohne gutes Werk
zeug überhaupt nicht beizutommen ist.
Die Türme der Termiten erregn bil
lizerwcise unsere Bewunderung, denn
was wir nur unter Verwendung von
Zement und besten Cteinmaterials
zuivege bringen, das leisten diese
Ziere mit Hilfe ihres mit Erde ver
mischten Speichels.
Sie niüssen also, um derartige
Mengen von Speichel beim Bauwerk
erzeugen zu können, viel Flüssigkeit
aufnehmen, und daraus erhellt die
Tatsache, daß die Termiientiirme nur
nach Negcnfällen gleichsam wie aus
dem Boden wachsen, während die
Bauwerke in trockenen Perioden mo-
mittelbar folgen, so wird man den
Tieren den Respekt dafür nicht der
sagen, daß sie es fertig gebracht ha
ben. Kies Temveraturschwankunncn
zum großen Teil auszugleichen. Durch
genaue Messungen hat man festgestellt,
daß es auch 'n den kühlsten Nächten
noch warm zum Schornstein des Ter
mitenbaues .herausschlägt", 'während
auch an den heißesten Tagen dank der
ausgezeichneten Bentilationsschächte
eine erträgliche Temperatur in ihnen
vorherrscht, die immer unter der Au
ßentemperatur bleibt.
Gleich Fahrstuhlschächien durchzie
hcn die Termitenpaläste breite, senk
reckte Gänae. in denen es von auf-
und abwärts strebenden Soldaten und
Arbeitern wimmelt. Bon diesen gro-
ßen Gangen zweigen sich schier zahl
in die Pilz- und Brutkammern ge
langen, also keinen Schaden anrichten
kann.
Dagegen sind die Thiere größten
teils machtlos gegen die unbequemen
Gaste, die sich während dieser Zeit
einstellen und gewöhnlich dauernd bei
ihnen niederlassen, namentlich solche,
deren Haupt und Licbllngsspeise
Termiten sind. Auch größere Tiere
suchen Unterschlupf im Termitcnncst,
und häufig genug springt dem For
scher beim Ocffnen eines Nestes eine
Eobra oder andere Giftschlange ent
gegen.
Indessen fühlen sich auch eine
ganze Anzahl anderer, den Termi
ten wohlgesinnter Tiere in dem Bau
heimisch und werden ihren Gast
gcbern und Wirtsleuten sogar ge-
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nossen zur Bcrmeidunz dieser v j
tuaiitat aufgefressen wurden. j.
Solange die Tcrmitcntiirnie im l'
Freien aufwachsen, läßt mar. sie ge
wohnlich gewähren; je nähe: sie aber
den incnsch'ickcn Niederlaungcn
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wendigkcit ihrer Bckäinpfung. Tann
beginnt der nros',e eldzua des In
tclickts gegen den Instinkt: der Mensch
ismn niU h(rt i'9rrl!Hi1tlfifiafiCIl
Jlvy tiivii tm vm v,' ti'i " 1 -
seiner Technik zulcibe. Allerdings
mit recht mangelhaftem Erfolge. Man
räuchert mittelst besonderer Apparate
Nester und unterirdische Gänge aus
und Tausende von Termiten werden
vernichtet, aber ein wirtlich radikales
Mittel gegen diese Produltiucn Tiere
ist bis ickt trott aller dafür auS
geschriebenen Prämien nicht gefunden
worden. Und so wiro vag ane
Weisenwort noch lange besolgt wcrs
den können: Gehe hin. Fauler. und
lerne von den Ameisen!, womit, wie
angenommen wird, die Termiten des,
Morgenlandes gemeint gewesen sind.
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Die kriegerische Terniiic. Kcflüaclte S Männchen urd Weibchen. Arbeiter,
Golcaicn und eier iragendeZ cibchc.
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Zudifche Pioniere.
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Zl'fah cn der ehemaligen, iürlifch
j.,ypiischen Grenze, wo ihr Marsch
sioclte infolge des starken Widerstand
i des der Türken, die das Eros ihrer
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Cotip.nlijifje l'anjciircüci
utung. Bagdad ist ein seh: wich--tiges
Handelszentrum uno strate
gisch der Schlüssel zu einem Teil
der Verbindungen mu Persten. Ei
war den Engländern ein Leichtes,
unter Benügunz des voin Meer bis
Bagdad für große Dampfer schiff
baren Tigris zahlreiche Truppen nd
Material bis nach Bagdad zu brin
gen; dagegen mußten 'die Türlen
ungefähr dol 5ti!ome:er zurülezen,
um au diese Front zu gelangen. ,oo
bei ihnen keine Eisenbahn und zu
dieser Jahnszeit völlig ungangbare
Wege zur Verfügung standen, die
man gesehen haben muß, um die
Unmöglichkeit zu erkennen, Verstär
kungen heranzubringen. Die Enz
länder hatten also den Augenblick
ihres Angriffes gut gewählt. Strom
aufwärts von Bagdad ist der Tigris
nicht mehr schiffbar, die Engländer
werden also ihr Vordringen schwer
lich viel weiter fortsetzen können, da
dies auf immer größere Schwielig
Zeiten stoßen wird, während die Ver
teidigunz für die Türken immer
leichter wird; es ergeben sich also
unzefähr die gleichen Bedingungen,
wie auf der Sinai-Halbinsel. Die
Einnahme Bagdads bedeutet einen
Lorstoß von 150 Km. in einem Lan
de von geringem militärischen Wert.
Von Bagdad bis Konstantinopel sind
noch 2200 Km. und 0 bis Aleppo.
dem ersten strategischen Punkt, der
für die Türken durch eine Eisenbahn
mit ihrer Basis von Konstantinopel
verbunden, während die Engländer
oom Tizris keinen Nutzen mehr zie
hen können, und bei emem Vor
marsch in dieser Richtung denselben
Schwierigkeiten begegnen werden,
wie die Türken bei der Verteidigung
Bagdads.
Kindlich. Mama, fuhren
die Sänger früher eigentlich in Wa
gen umher?
Mutter: Wie kommst du denn dar
auf, mein Kind?
Hans: Na. man svrich! doch im
mer von fahrenden Sängern.
MaßstabfürseinQuan
rum. Er lim Brauhaus): Kati,
noch' eine Masj!"
Sie: Nein, wir gehen jetzt. Tu
hast doch Dein Quantum!"
Er: .Na schön, wenn Tu 's bes
ser weißt. Aber das sag' ich Dir.
wenn mir heute Nacht nicht übel
wird, dann hast Du Dich gewaschen!'
natelang siill liegen.
Es ilt ganz unzweifelhaft, daß
beim Bauwert 'der Termiten nicht
von einem zufälligen und wahllosen
Aneinanderreihen zu sprechen ist, son
dern von der Beobachtug eines be
wußten Bausysiems, bei welchem nach
bestimmten Plänen vorgegangen, die
Arbeit und ihre Ausdehnung genau
eingeteilt wird. Noch ist es nicht
gelungen, den Baumeister, den genia
len iiüpf" unter den Termiten zu
fassen, es bleibt nur der Schluß übrig,
daß eine ganz ausgezeichnet arbeitende
Verftändizungtmögllchteit zwischen
den Tieren besteht.
Denn was fag, man dazu, daß
diese, wenn es z. B. heißt, eine Kö
nigstammer zu bauen, genau nach
unserer menschlichen Art, bei der Zeit
Geld ist, die Arbeit in einzelnen
Lagen" ausführen und an, sagen wir,
sieben Stellen zu gleicher Zeit zu
bauen beginnen? Welche großartige
Fähigkeit des Tastsinns (in Abwesen
heit des Auges) fetzt es voraus, daß
zunächst die ovale Form gefunden
und bestimmt werden muß, die den
Grundriß für die Errichtung der
Wände abgeben soll. Auf dieser Li
nie weiden dann die erwähnten sieben
Punkte bezeichnet, auf denen mit der
Errichtung von Pfeilern begonnen
wird. Diese Pfeiler werden dann mit
fortschreitender Arbeit nach links und
rechts hin verbreitert, bis sie sich so
mit den 'Nachbarpseilern schließlich zu
einer Mauer auswachsen.
Ehe ein Termiien-Bauwerk sich au
ßer Tage erhebt, haben die Tiere
schon zwei bis drei Jahre an der
Anlage und Ausgestaltung des Fun
daments gearbeitet. Der Grundstein
wird in die Erde gelegt, wo die
Tiere auch zuerst hausen. Mit dem
Anwachsen der Kolonie stellt sich
dann aber das Bedürfnis heraus,
tagwärts zu bauen, Stockwert auf
Stockwerk zu setzen, und so entstehen
dann die wahren Wolkenkratzer der
Termiten, die eine Höhe von bis zu 7
Meter erreichen.
In diesen Staatsheimstätten ist
selbstverständlich für alles gesorgt,
was mit den Lebensbedingungen der
Termiten zusammenhängt. In er
ster Linie gute Durchlüftung und
möglichst angemessene Temperatur.
Wenn man bedenkt, daß die Termi
ten vorzugsweife in tropische Län
dern existieren, in denen kiroße Tem
peraturschmankungea cn der Tages
ordnung sins und zuweilen bitterkalte
Nächte auf glühend heiße Tage im
lose kleinere ab, die zu den Pilzgärten,
Wohnkaiiimern und Llinderstuben
führen, 'lieberall herrscht Ordnung
und Sauberkeit. Die Wände sind
geglättet, und nirgend wird etwas
polizeiwidriges geduldet, d. h, soweit
ow:hiitt der Tii'rd'Cit dazu nusn'icht.
was allerdings nicht immer der Fall
ist. Mit großer Emsigkeit schleppen
t,e Arbeiter Erde heran und drücken
sie mittelst Speichel an den Baustellen
jest. So wird zunächst ein Gerüst
aufgeführt. Laßt es ein Arbeiter an
Fleiß fehlen, fo wird er von den
stämmigen Soldaten angetrieben und
.urechtgestult", daß ihm zuweilen
Hören und ehen vergeht. Anderer
seits wachen die Soldaten auch über
die Sicherheit der Arbeiter gegenüber
äußeren Feinden. Sie sind in be
sliminten Posten aufgestellt und über
all. wo es am Termitennest etwas zu
bauen und zu reparieren gibt, da fin
den sich zuerst die Soldaten ein,
pflanzen ihre Bajonette auf" und
dilden fo mit nach außen gerichteten
Köpfen eine Schutzwand um die nun
folgenden Arbeiter. .Hier ergänzen sich
Militär- und Arbeiterstaat. Mit
Ausnahmen allerdings. Es gibt auch
eine große und starke Arbeitersorte,
die sich selbst schützt und namentlich
die schweren Außenarbeiten ohne jede
militärische Begleitung vollzieht.
Man kann beim Termiienbau wie
beim menschlichen von den drei Etap
pen: Gerüstbau, Rohbau und Putz
sprechen. Zuerst heisst es, schnell vor
wärts, den Lau unter Dach und Fach
bringen. Tann wird zur Ausfüllung
der zwischen dem Gerüst klaffenden
Spalten und Lücken geschritten, und
schließlich findet ein Arputzen und
teilweise ein Tapezieren der Wände
statt.
Dies ist der Borgang bei den Hü-gel-Termiten.
Die Einzelheiten beim
Bauen wechseln bei den verschiedenen
Termitenarten sehr und es kommt
gen Unbill und Nachstellung ge-
Vielfach legen die Termiten lange
Gänge unter der Erdoberfläche an,
um ungefährdet zu ihren Futterplät
zen zu gelangen. Andere bauen Ga
lerien auf Wegen und Bäumen. Die
Galerielermiten legen solche Tunnels
von den Wurzeln der Bäume bis zu
deren Kronen an, zu dem Zweck, Nah-rungs-
und. Baumaterial von den
Blättern herunterschaffen zu können,
ohne auf diesem langen Wege den
Vögeln und anderen Feinden in die
Klauen zu fallen. Diese verdeckten
Gange haben also die Bedeutung kom-merziell-strategischer
Import- und
Laufgraben.
IhreAult'iiia erfolgt wie beider
Bohrung eines Tunnels durch Wei
terspinnen der angefangenen Strecke,
die arbeitenden Tier sind also im
mer durch die Tunneldecke geschützt,
nur ihre Z'töpse sieht man am Rande
herausragen. Escherich erzählt sehr
hübsch, daß er in ein solches Arbeits
selb der Galerieteriniten zwei Sol
daten der schwarzen Termite fetzte.
Sofori stürzten sich die Wachsoldaten
des Stammes auf die beiden und
bearbeiteten sie so nachhaltig, daß sie
ihr Heil in schleunigster Flucht such
ten. Dieser kleine Zwischenfall hatte
aber genügt, das. ganze Arbeitsfeld zu
räumen, im Nu waren sämtliche Ar-
beiter im Tunnel verschwunden, und
es dauerte lange, bis sie sich beruhigt
hatten und die Arbeit wieder aus,
nahmen."
Während die Termiten in der Ee
sangcnschaft nicht zum Bauen von
Türmen zu bewegen sind, betreiben
sie die Vergrößerung ihres Baues und
etwaige notwkndige Reparaturen in
der Freiheit mit unaufhaltsamer Em
sigkeit. Da die Königin bei der
Gründung eines neuen Termitenrei
chcs nur eine Länge von etwa 1
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i -r A -" -f - "vrt'y V v f4'" V(v"" ' - -
Tcrmitciibüael.
auch vor, daß an einem Staaisge
bäude zwei verschiedene Baufystemt
zur Anwendung kommen, nämlich
dann, wenn zwei sich gegenseitig seind
liche Arten darin hausen. Beide le
gen sich dann separate Gange an und
sind bemüht, sich aus dem Wege zu
gehen. Wo sich dies nicht vermeiden
läßt, gibts gewöhnlich ein blutiges
Unglück.
Ist ein Termitengebäude vorläu
fig vollendet, so wird als Zeichen
der Gebrauchsabnahme der Schorn
stein überdacht. Das heit zunächst
den Zweck, den sehr zahlreichen Fein
den den Zugang zu wehren und an
dererseits auch den Regen am Ein
dringen zu verhindern. Gleichzeitz
ist aber der Schacht und das ganze
Gangsysiem schon fo angelegt, daß
Regenwasser, welches während der
Bauzeit in den Schornstein füllt, nicht
Zentimeter besitzt, von da ab aber be
ständig wächst und zuweilen .das Sie
bcnfache diefer Ausdehnung erreicht,
so muß nicht selten ein Auöbrechen
von Wänden und Hinzunehmen von
benachbarten Kammern stattfinden.
Das geschieht dann in rücksichtsvoller
Weise unter möglichster. Vermeidung
von Störungen des Brutoorganges.
Ist der Umbau vollendet, so werden
die Wände wieder geglättet; oft er
scheinen sie so weiß, als wären sie ge
kalkt.
Das Alter der Termitenbauten
übersteigt gewöhnlich nicht 15 Jahre;
sie verwittern dann meistens wie ein
altes Hau3 und zerfallen. In der
Zwischenzeit hat sich auch a3 junge
Bolk andererortZ heimatberechtigt ge
macht, während die Altersschwachen
ihren Feinden zur Beute gefallen sind
oder pon wohlmeinenden Ktarnmesge-
'
f 1
H ö
J .
Eine f.rikgserinttkrung.
5.cl!sn,cr Borsall im preus.isch'ösirrich
chijchcn jlncgjl.
Es war im prcußifch.'ostcrrcichi
scheu Kriege im Jahre 1s0ö. Die
Nrcus.en waren eben in Böhmen in
gerückt, als sich in einem kleinen
Dorse in der Rahe von Voynilia,'-,
Eichau folgender seltsame Vorfall. eri
eignete. Der Ort wurde viel vo
Holzdieben heimgesucht, und einer
derselben hatte in dem nahen Forst
bereits einen Baum gefällt, als e
plötzlich Wagengerasset und Pjcrde-i
getrappel vernahm. Natürlich glaubte
er, es wäre der Förster, de. auf einer
Streife begriffen wäre, und da er sich
leinen andern Ausweg wußte, so klet-,
tcrte er schnell entschlossen auf einen
Baum. Doch es war nicht der
Förster, der seine Strcifzüge übrigens
auch nicht zu Wagen abzumachen
pflegte, sondern ein vollständig Un-
belaiintcr. Der Fremde stieg vom
Wagen, hob einen schweren Kasten
herunter und Zlellte denselben aus 'die
Erde. Dann halte er eine Hacke, grub
damit ein tiefes Loch und senkte den
Kasten hinein. Das Loch füllte er ge
hörig mit Erde aus. legte Reisig und
Nadelholz darüber, so daß man von
der nächtlichen Arbeit, die hier ge
schchcn war. nicht das Geringste mehr
bemerken konnte. Dann überzeugte er
sich noch einmal, od alles ,n Ordnung
war, bestieg wieder seinen Wagen und
jagte davon.
Nach einer Weile kletterte der Holz-
dicb von seinem Baum, wagte aber
nicht, die Stelle auüugrabeg. denn
er vermutete, der Fremde hatte hier
eine Leiche verwarn. Nacy längeren
Besinnen kam er auf den Ausweg,
nach dem Torfe zu eilen und die Gc
schichte dort zu erzählen. Ter Schulze
brach mit dem ganzen Torfe nach der
unheimlichen Stätte auf, und mit
Schaufeln und andern Werkzeugen
bewaffnet, machten sich alle daran, die
Stelle freizulegen. Doch es fand sich
lein Sarg in dem Grabe, wohl aber
eiii schwerer böheriicr Kasten, der du
nicht unbedeulenve Summe von 30,
000 Gulden enthielt.
Die Dorftewvhner freuten sich,
herzlich über den ansehnlichen Fund,
den sie sofort ihrem Gcmeindesäckcl
einverleiben wollten. Doch die Freude
war nicht von langer D. Der Be
fitzcr, ein reicher Bauer aus der Um
gegend. der den Betrag aus Angst
vor den Preußen vergraben, meldete
sich und rellamierte sein Eigentum.
Doch die Dörfer wollten den Schatz,
den sie mit so ldchur Mühe gefun
den, nicht herausgeben, und erst als
der Bauer sich schweren Herzens ent
schloß, taufend Gulden in die Ge-
mcindekasse abzuführen, verstanden sie
sich dazu, dem ängstlichen Besitzer sein
Geld zurückzugeben. Der Bauer aber
soll seit jener Zeit ein Haar darin ge
funden haben, fein Geld der sonst so
getreuen Mutter Erde anzuvertrauen.
Die von der englischen
Presse verbreitete und im englischen
Unterhaus besprochene Nachricht, dah
3000 Frauen der Provinz Antwer
pen nach Rumänien gebracht worder;
feien, wo sie mit landwirtschaftlichen
Arbeiten beschäftigt werden, ist voll-,
kommen falsch. Ten Berichten zu- .
folge haben sich seit dem 12. Mai
bis Juli auf dem Jndustrie-Pureau X
in Antwerpen eine große Anzahl '
Frauen aus der betreffenden Pro
vinz gemeldet, von denen 431 zu
landwirtschaftlichen Arbeiten in den '
verschiedenen Teilen TeulschlandZ
verpflichtet wurden.
Am W e tt e r h o r n sind
Vier führerlose Touristen aus Basel,
namens Ernst Frank. Willy Frank.
Hans Wagner und Karl Hinden
land abgestürzt. Die verunglückte
Partie wollte das Wetterhorn von
der Dossenhülte aus besteigen. Ter .
Augenzeuge, Führer Almer. berichtet,
daß etwa 10 Meter unterhalb des
Gipfels der hinterste Mann abstürzt?,
die anderen mit sich reißend. Auch
eine nachsolgende Partie wäre bei
nahe mitgerissen, worden. Tu vier
Herren stürzten durch daZ untere '
Eouloir ab. Dreißig Führer geher
ab. um die Leichen zu bergen.
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