Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 24, 1917, Image 3

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    .Seite I Tägliche OmaW Trwün'e-Montag, öett 2't !Scptcinbcr 1917.
Tokales!
&
8
Um ?70 bestohlen.
, W F. Walker vn Coliiitry Club
m Ralston, berichtet der Polizei,
dos; Diebe CHnntag Nacht in da?
ElubhauS cinaeoruiigen seien und
aus seinem Zimmer $70 gestohlen
haben.
War z lirrtrnnrnösrlig.
Charles X. Johnson von 2221
Farnam. Str-, war am Sonntag
niit zwei Fremden zusaminengctrof.
seit, die ihn zu einem Spielchen
einluden. Jobnson ist nun um $G0
ärmer und außerdem beklagt er
den Verlust seiner goldenen Uhr
und Kette.
Wer gut essen will, besnche Ed.
Maurer's Restaurant an der Far.
nam Strasze.
Wertvolle Bulldogge grstohlrn.
Fred Pontaa. Spczial Beamter
der Missouri Pacific Bahn,, l,e
richtet der Polizei, dasj ihm seine
wertvolle Boston Bulldogge ciitnic
der entlausen sei oder gestohlen
wurde.
Gottesdienst im Stadtgcfängnis.
Unter Leitung bon Frau Magcc
wurde am Sonntag in dein fiädti.
schm Gefängnisse ein Gottesdienst
fibgehalten. Es wurden Kirchen
lieber gesungen, in welche biclc
der Gefangenen mitcinstimmtcn.
ttasolmtcurnng rcizt zu Ticbstnhl.
Tie Aufincrksanikeit der Diebe
scheint sich jetzt auf Gasolin und
jtohlöl zu konzentrieren. Samstag
nacht wurden aus dem Groccryla.
den don R. N. King. 10. und
Bedford Ave. 20 Gallonen .ttohlöl
und 10 Gallonen Gasolin gestoh-
tcn.
neue Car cm der 13. Straße stc.
hcn liefe.
t
Lande in Stadtbnstillc.
Drei junge wanderlustige Bur
scheu aus dein Osten, wurden von
den Geheimpolizisten Sullivan u.
Lepinöki bei der Eisenbahnstation
an der 27. und N. Str. verhaftet.
ci8 sie auf einem Frachtzuge den
Staich Omaha's von ihren Fi'chen
schüttelten. Einer der drei 23ur
schen hatte einen' geladenen Ncvol
ver in der Tasche und wurde ange.
klagt, verborgenen Waffen actrc
gen zu haben. Die anderen. Bei
den wurden zur weiteren Unter
suchung ebenfalls in Haft behalten.
?.Wcgkll Ruhestörung derhaftct.
tfrny am Sonntag morgen jag
ic ein Automobil die Q. Straße
entlang, in dem, sich drei Manner
befanden, die aus einer Pistole
Schüsse abgaben. Polizist Dvorak
machte Jagd nur die Leute- und
holte deren Maschiene an 32. und
. Streike ein. Einer der Insassen
entkam. Tie anderen Beiden ga
den' auf der Polizeistation ihre
Namen als Frank Wrmiic, 3118
S. Str. und L. G. Friest. '6200
Str. Letzterer lenkte die Ear
und wurde derselbe wegen Ruhc
slorung angeklagt- Wranic hat sich
wegen derselben Anklage zu ver.
leidigen.
Trri Antos gestohlen.
Während Samstag und Sonn
tag ereigneten sich in Omaha drei
Äutodiebstähle. Tie Nerlustträgcr
sind W. A. George. 1322 Park
Aue,. M. Caslle Man. 252 Wool
worth Ave und ein Verkaufsniann
der Friedman. Judelson Co. on
(so. Bluffs, welch Letzterer eine
335
L.
ORTMAN'S
NEW ENGLAND EAKERY
und RESTAURANT
214-16 Nord 16. St.
Tel. Vougla's 5791
Unsere neu eingerichtete Ne
slauration bringen wir hiermit
in empfehlende Erinnerung.
Unsere Bäckerei liefert die aller
besten Sachen, als Kaffee
kuchcn, feines Gebäck aller Art,
wie Brote in. allen Größen und
Sorten. Sprecht bei uns vor
t-i 4- sliMiHt YJiirf ttrfi ( 11
UHU IHUUft I llLUl isJH JilUj i 4- ra
scre Preise sind die icdrigsten!
weinleseftst des '
Gniaha Alttsilzvereins:
Vom schönsten Wetter ' begünstigt
fand, Sonntag Abend das dieöjäh
rige Wcinlescfest des Oiimha Mu
silvereinö statt. Viele Mitglieder
und Freunde des Verein hatten
sich cingefundcn und nahmen an
den Freuden teil. Die Halle war
in einladender Weise geschmückt u,
die prächtigen Weintrauben, präch
tige Aepfel und Birnen forderten
geradezu zum Stibitzen heraus. Die
Ilurschntzcn" hatten denn mich al
le Häude voll zu tun, und der
Nichter, in diesen: Falle. Herr Pe
tcr Laux. ging mit deu Ueber
führten strenge ins Gericht. Der
Mäunerckior sang unter Papa Rcc
ses schneidiger Leitung das w,m.
derbare Lied Die iWcinmse" und
bk Sänger beiuiescn, daß ihre
tiiuincil trotz der Prohibition noch
nicht verrostet sind. Bei den Herr,
liche Klängen des Ernst Nccse Or
chcstcrS wurde bis gegen Mittcr
acht flott getanzt.
Auto zum zweiten Mal gcstohlkn.
Herr W. A. George. 1322 Park
Ave,, ließ Sonntag abend sein
Aiito vor dein Ealumct Restaurant
stehen. Ein Dieb wachte sich dies
zu Sl'uize und verschiuand mit dein
Gefäbrt. Es ist dies das Aloeite
Mal. daß tfcrm George, fein Kraft-
wagen gejtohlcn wurde.
Ballonfahrer verunglückt.
Hauptiiiaiin James Prentice von
der Fort Omaha Balloiischule zog
sich . ai letzten Samstag bei der
Landung seines Ballons während
eines Windstiirines in Saldier. Ja.,
schmerzliche Verletzungen zu; auch
ivurden die drei Koiwrnle, welche
sich ebenfalls in dem Luftschiff b
fanden, ziemlich schwer verletzt. Die
Verletzten wurden mittels Auto
mobil nach Fort Omaha gebracht,
wo sie ärztlich behandelt wcrd,
Ft. Crook aliö Garnison.
Taß Fort Crook während der
Dauer des Krieges mit Truppen
besetzt bleiben wird, wurde Herrn
st. Brown, Präsident des Coinmer.
cial Club, während dessen Aufent
Halls in Washington von zuverläs
siger Seite' versichert. Ein Bataillon
Infanterie wird in Bälde aus Fort
Snelling hier eintreffen und in
For.t Croo! einquartiert werden.
Dies sichert auch den weiteren Aus
bau der Balloiischule in Fort Oma
ha.
Kann sein Pulver riechen.
Polizist Buford sah sich Vera,
laßt, einem fliehenden Neger eine
blaue Bohne nachzujagen, um ihn
zum Stehen zu bringe. Tcr
Schuf; hatte auch die gewünschte
Wirkung, denn der Neger, der sei
neu Namen als Jessc Fowler an
gibt und 101 1 nördl- 21. Str.
wohnt, stellte sich dcnl Beamten
mit folgenden Worten: Ich werde
immer von einer Ohunlacht bc
droht, wenn ich einen Schuß auf
nch abfeuern höre."
Frankreich benötigt
dringend mehr Zucker!
Washington, 21, Sept. Nah
ruiig5iiiitteldirekwr Hoover hat jede
amerikanische Sauöfrau ersucht, den
bisherigen Zuckcrvkrbrauch um ein
Drittel zu reduzieren und Frankreich
diese Ersparnis zugute komme zu
lassen. Frankreich so sagt Hoover,
bedarf während des nächsteil Monats
100,000 Tonnen Zucker und später
möglicherweise noch mehr. Die Frau
zosen verbrauchen ein Viertel mehr
Mucker, al! die Amerikaner, und im
ser Land fcuijj Frankreichs wegen
Opfer bringen.
Tclcgraphistcn ftrrikcn.
Toronto, Ont,. 21. Sept. Um
11 Ubr vormitlaas traten alle Tclc
graphiften und Limenangestclltcn der
Great Nortliweitern Telcaravl, Eom
pany von Eampbelltown, N. B., bis
nack Ealaarn. Alta,. in einen allae
meinen Streik, welcher sich aus der
Weiacruua dieser Geiellschaft reul
tiert. ilirc Angestellten iu dieselbe
Gehaltsstufe zu stellen, welche die Be
diensteten der E. P. R. Telegraph
Eompany erhalte.
CtnaW 8 Etntrk.
!. rtwwfZfT tnut., i.v2vm
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Icc liisiig, kleine i!ndl!richec dem
iiiilicii Lachen
Bill Arlingto
Mi ,Xkt ldkn Vtft", inui!lnlifrf üilk,
S?i!i!iH(i(iie itioiirawrlcliiiiifl. 2i xentiwe
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V uiif üti; Lisa :l:iWflcr: ü!a !k. :
5ört LagimilS: Cvuiüc (ilüiiirn; Ctj?i;cu
rHet nfleii. IOC bf't a!S
Cuteirnn ont fe'aintofl mb fcottiUcß), iöc',
iens-10i, i5c, m UN, J3C '
Schwedens Tnnk.
Stockholm, 21. Sept. Tie
schwedischen Blätter berichten in
ausführlicher Weise, daß' daö Land
Deutschland in hohem Grade ver
pflichtet sei für die Zufuhr von
Artikeln aller Art während des
Zkrlegks. Chemikalien, Farbstoffe,
Eisen und Salz stehen, obenan.
In den Monaten April. Mai
und Juni erhielt Schweden von
Teutschland nicht weniger als 237
Tonnen Farbstoffe.
0wmi- -tM-m'MM"4xM
Lieb Vaterland.
Z 5
Roman von Rudels Sttah '
44$t$Mt4rtW-$4WtM4täMM
X12. Fortsetzung,)
Sie zitterte leise. Einen Augen
blick wandte sie halb den Kopf und ror den Augen. Seine Stimme zit
. , - . (Cl
f.finu! kckeu au ibm knnüber.
nn ins in iitttiiiilüirsiifie Bewk
öuna des weifels. ob er daö auch
ernst nähme, waS er sprach. Er sah
(531 irrst:
..Hei'b! daS Ja oder Nein?'
Das iunae Mädchen schaute an
ibm vorbei ins Leere. Nur die in
e? kam ihr wie ein Blid auS heiterem einandergepreßlen Finger verrieten
. ' , i. .ii.n.irf a . r.. . v.
Himmel. Alles aus Erden hatte st
eher vermutet alS seinen Antrag. Es -.md ruhig.
lag nicht cyreaen mcyi reuve.
nicht Zorn auf ihren Zügen, nur ein
1Lrrrü rtTnit.Inf? StüNNSN. V0N
dem sie sich jetzt erst langsam, all
mäblick krdolte. Sie drehte sich wie
der zur Seite, mach!? mit derHand
eine fluchtige, mechanisch "5zaar
glättende Bewegung nach der Stirne,
oimttt cievrekt auf und schaut: wie-
fc stumm auf den Punkt vor ihren
smul.n Sckubsvikcn binab. Er
n,kt. ibr stürmendes öerzllovfen
zu bören. Seines auch. Er mahnte
sich selbst: Kalt Blut! .... Lang
jam voran! .... Nichis üöerslür
zenl" .... Er konnte aus dem Um
rh hrti Brasils, den gesenkten lan
gen Wimpern, dem fesigeschlossenen
n,n. nickit kntnebmen. wie es in
ihr ausschaute. Er sagte einfach:
.ck batte es mir so schön ge
Vnrfi.. Iran mick, der Wea wieder
rn& Berlin sübrt. so komme ich wie
der zu Ihnen ins 5auZ und darf
mit Ihnen und den Ihren drüben
em Tisch sitzen und werde ein Freund
der Familie und bet Jynm yeimiscy,
,md Ci lernen mick, auf diese Weis:
immer näher kennen und sehen, daß
ich kein böser Mensch bin. wenn 'co
euch Geld hab'. Ich kann mein Gels
doch nicht ins Wasser werfen. Ich
UV es doch nun einmal. Es hat
barä oii sein Gutes! .... Ich dir
dadurch in der Lage, meiner tünfti-
oen Frau 'eden. aber auch leoen
unlck ,u erfüllen, sie mit allem
denkbaren Luxus zu umgeben, sie aus
den Händen zu tragen....
Er hielt inne. Er überlegte, ob
er in dieser Ausmalung der Zukunft
weitergehen sollte. Ja!
.Mein kleines Palais in Pari
wartet nur auf seine Herrin ....
U bin ein sekir reicher Mann. Bick
reicher wohl, als man sich das bei
Ihnen dorstellt. Licifen, Toiletten.
Schmuck, Tienerschast, Automobile
das spielt olles bei mir gar keine
Rolle. Mißverstehen Sie mich ja
nicht, liebes Fräulein von Teufsern:
Das ist gewiß nicht das Leben selber.
Aber ein gutes Stuck davon! !)can
sTif Tirniif.it ,3 ni nncf. seiner Na?
iiir. Sie zum Beispiel gewiß! Und
'.ch U nur den einen seynuchen
Wunsch, das. was ich hab', mit je
mandem zu teilen, den ich von Her.
zen lieb hab' .... vom ersten Au
genblick ab, wo ich Sie sah "
Er rückte seinen Stuhl noch näher
zu ihr heran, ganz dicht.
.Ich bib' an Ihre Eltern geschrie
ben! Ich bin mit deren Einwilli
gung heute hier zu Gast!" Er ver
besserte sich rasch, da er ds eigen
willige rasche Zurückzucken ihres 5top
ses sah. Nur um mich borzustellen,
natürlich! Weiter nichts! Ihr Ba
ter überläßt, scheint mir, Ihr ganzes
Schicksal Ihnen selbst. Das heute
sollte ja nur der erste Schritt sein.
Aber was tue ich, wenn ich wieder
komme und Sie sind über alle Berge!
.... Ich bitte Sie, bleiben Sie doch
hier! .... Versprechen Sie mir nur
das eine!"
Sie schwieg. Er frug sich ver
zweifelt: Wenn ich nur wüßte, was
fetzt in ihr vorgeht! .... Aber we
ngftens blieb sie sitzen. Sie hört?
ihn an. Er verfolgte auf gut Glück
seinen Vkad werter. Er bat
Streik in Marincbauhofcn. -
Portömouth, Na., 21- Sept.
Tie Holz, und Metallarbeiter der
hiesige Marinebauhöfe legten heu' erx 'ddersen
ie die Arbeit nieder.
lein Margarete! .....Machen Sie
sich allmählich mit dem Gedanken
vertraut, in welch glänzende Lebens
läge ich Sie führen würde. Sie
wollten eine einfache, kleine Ossi
zicrsfrau werden. Ich mache Sie zur
vielfachen Millionärin. Stoßen Sie
sich nicht daran, daß ich nicht au?
Ihrer Umgebung stamme. Sie sind
ja selbst von Ihrer Umgebung fo
verschieden. Legen Sie mir eine
Prüsungszeit aus!.... Ich verspreche
Ihnen: Ich will Sie nicht quälen!
Ich will geduldig warten, bis
die Zeit da ist, daß ich Ihnen die
tntscheidende Frage vorlegen darf. . ."
Margarete von Teufsern richtete
s,ch auf und sah ihm ins Gesicht,
Sie war noch bleich, aber fehr ge
faßt. Wenn das keine flüchlige Laune
lei Ihnen ist...," sagte sie langsam
So bin ich weiß Gott nicht! Ich
dab' Sie gesehen und liebte Sie auch
schon! Es ist mein heiligster
Ernst
Also, wenn das Ihr Ernst ist. .
Er bebte, die Worte auf ihren
Lippen zu lesen. .Sprechen Sie
doch weiter!" drängte er. Sie blieb
mit ihren Gedanken noch eine Se
künde stehen, im letzten Entschluß.
Wenn der heraus war, war alles
entschieden....
dann können Sie diese
Frage auch gleich an mich pellen,
Der Atem stockte ihm. Er glaubie
nicht recht zu- hören. Es tanzte :hn:
,hre Erregung. Sie sprach ganz klar
Wenn 5übnen vorerst mein Ver-
trauen genügt... das fühl: ich wirk
lich. Herr Fcddersen..
Er faßte ihre Hände. Sie überließ
sie ihm willenlos.
.Dann sagen Sie Ja?"
Ja."
Gleich?'
Gleich!"
Der freudige chreckcil lief wie
Sonnenschein über Karl Feddersens
sonst so phlegmatisches, gesundes
Antlitz. Er sprang atemlos vor Glück
nnd Ueberraschung auf. Sie erhob sich
mit ihm. Er umprcßie die Rechte des
scköncn blassen Mädchens und führte
sie baslia an die Lippen. Sie ließ es
geschehen. In ihm jubelte es: Sie ist
mein! Wir werden Mann und Frau!
ffr war verwirrt. Er wukte nickt:
durfte er sie nun schon küssen? Sie
hatte die Augen geschlossen. Sie war
tcte, was er tun würde. Er sah ihren
roten Mund. ES fubr ihm durck den
Kopf: Sie ist dir doch noch ein frem
der Mensch, trog aller Vieve! und ou
bist ihr's erst recht. Das ging zu
schnell. Er nciake das Gesicht und
küßte sie andächtig,' innig auf die
Stirne. Ibm war. als sei sie ibm
dankbar für sein Zartgefühl. Sie hob
die schönen dunklen Augen zu ihm
auf. Er fühlte den leisen Gegendruck
ihrer Hand ...
8.
Bor dem Sotel Adlon in Berlin
hielt gegen Abend, eine Gepäckdrofchke.
Ein schmächtiger, blonder, spitzbärti
gcr Herr sprang heraus und lief ner
vös an die Empfangsschranke. Wa
ren feine telegraphisch bestellten Zim
mer bereit? Für Monsieur Alexandre
Feddersen ans Paris? Jawohl!
Sckion Briefe da? Depeschen? Ser da
mit! Und wohnte sein Bruder, Herr
5ari ttedocr en. wieder rner? Aucr,
das. Ter Herr war vorgestern ange
kommen! Dies seine Zimmernummer!
Der Bariser nickte aukaereat. Er
glich' wie er in den Lift trat, sich den
goldenen Zwicker zurechtrückte und die
für ihn eingetrossenen Telegramme
aufrlk. mebr einem vielbeickäftiaien
Rechtsanwalt als einem kühlen Fi
nanzmann. Unterwegs las er die
Drahinachricht seines anderen Bru-
aus Moskau. Sind gleichsalls
konsterniert über Karls Verlobung.
Reite,' was Tu kannst. Bin mit
Transaktion Birfula schlimmstenfalls
einverstanden. Nicolai."
Sascha Fedderscn nahm sich nicht
erl! die Äcit. seine eiaenen Räume
aufzusuchen und sich um sein Gepäck
zu kümmern. Er lief im ersten Stock-
werk, bestaubt und in Reiekieidern,
binllber nach dem Zimmer seines
Bruders und schlug erbittert mit der
silbernen Krücke seines Spazier tocks
gegen die Tür.
Herein!"
Karl Zsedderfen stand mitten in
dem aroken. bcllerleuchteien Raum.
ff? war in Nrack und weiker Binde.
eine weiße Tuberose im Knopfloch.
jn der Hand mm er lacyeino uno
rllsend einen Niesenstraun in Sei-
denravier aeschlaaener weiker Lilien.
Er machte einen durchaus festlichen
Eindruck. Er war Bräutigam vom
Scheitel bis zur -oyie. Er lachte
,Bovons!... Sascha... Du auf
itli -VjuV iwbltifc nu.i I . rv i rts -i 1
,Priifen Sie. wer ich bin. Fräu- einmal m Berlin!... Das r,t ja
,
nett!
Dai ist ant nickt nett!" Der an-
dere warf kick erschöpft in den näch-
sten Sessel und entzündete sich mit
zitternden Fingern eine Zigarette.
Non, mon cher. c'est trop!... Du
siehst mich sprachlos!"
Karl Feddersen zupfte sich bor dem
Spiegel die goldknöpfige Weiße Weste
glatt und warf einen Blick auf die
Bügelfalte der Beinkleider. Das be
fchaftigte ihn mehr als die Berzweif
lung des Bruders. Der hub entschlof
sen an:
Was zu toll ist, ist zu toll! Du
kommst vor vier Wochen Ende Ja
nuar glücklich auf mein Drängen
nach Paris zurück, bist ganz der alte
... Fragt man Dich nach Deinen
Berliner Herzensabenteuern, so zuckst
Tu die Achseln: das sei nun vor
über!... Ich Esel glaub's! Alle
glanben's, sogar meine Frau
Madge, die sonst in derlei effektiv
hellsehend ist!... Wir beruhigen uns!
Wir erblickten Dich die ganze Zeit
bei uns im Kontor an der Arbeit,
höchstens, daß Du auf ein paar Tage
nach Brüssel gingst..."
Da war ich statt dessen inkognito
in Berlin!" Karl Feddersen strahlte
wie ein Schuljunge.
Ich dacht'S mir doch! Borvorge
stern bist Du auf einmal verschwun
den. Niemand ahnt, wobin. Vorge
stern kommt von hier Deine Verlo-
Drei Stück daZ muß ja dort
bungs anzeige! , Und. , gleich an MWimmeln von KauMerzU".
Welt! Die Sache ist an der großen
Glocke! DaZ Telephon kam gestern in
meinem Haus nicht zur Ruhe!"
Wärst Du doch in Deinem Hause
geblieben! Ou peuton tzt mieuz
qu'au sein de sa famille? Im Ernst..
Man eher . . . Ich habe mich schon bei
meinem ersten Ausenthalt im Januar
verlobt. Aber wenn ein in Frankreich
lebender Russe eine Deutsche heiratet,
so ist der Standesbeamte in Berlin
nicht glücklich, bis er nicht einige
Duzend Amtspapiere und Konsulats
steMpel in Händen hat. Wozu, bis
das herbeigeschafft ist, das Geschrei
von allen Seiten? Da wartete ich lie
bcr, bis das Aufgebot erfolgt war
und stellte Euch vor ein fait accompli.
In vier Wochen ist Hochzeit!"
Also hast Du Dich die ganze Zeit
verstellt?"
Karl Feddersen zuckte die Schul
tern und besprengte sein Taschentuch
mit Kölnisch Wasser.
Wozu ist man denn homme d'affai
res? Mein künftiger Schwiegervater
hat auch erst vorgestern die Verlobung
feiner Tochter bekannt gegeben. Mei
ner Schätzung nach an die halbe preu
ßifche Armee. Es gingen zwei große
Wafchkörbe voll Anzeigen auf die
Post." -
Sascha Feddersen faltete gotterge
ben die Hände. Er war erschüttert.
Also ist auch hier schon die Sache
offiziell?"
Vollkommen! Die Trauung ist im
Dom. Das Festessen hier im Hause.
Hundert Gedecke. Alles im größten
Stil. Ich will von vornherein meiner
Frau die ihr gebührende Stellung ge
ben. Die Einladungen erfolgen mor-
gen. An Euch auch!"
Aber . . ."
Und Du wirst die Güte haben,
dazu hier zu erscheinen! Und Madge
ird bongrö. malgrö mitkommen.
Und Nicola: mit seiner Frau auch!
Gestatte einmal..."
Ich gestatte nichis! Ich hab' es
nicht nötig, meine Wahl zu verteidi-gen."
Bitle! Ich habe gar nichts gegen
die junge Dame. Ich habe mich schon
im Januar unter der Hand erkundigt.
Ich gebe , gern zu. daß die Familie
prima ist. Aber eben hier im Lande.
In ihren Kreisen! Es ist nicht unser
Land. Es sind nicht unsere Kreise!"
In die führe ich meine Frau aber
ein! Tu wirst Dich wund.,n. wie
viel Talent zur Pariser Mondaine sie
besitzt!"
Mag sein! Das geht mich nichts
an. Unsere gemeinsamen Interessen
liegen auf einem ganz anderen Feld!"
Awi! Run kommen wir zur Sa-
che!" sagte Karl Feddersen geschäfts
mäßig.
Die Unterschrift meines Schwie
gervaterZ in New Fork, mein bester
Charley. gilt Millionen!"
Das ist mir keine Neuigkeit!"
Und bei Nicolais Schwiegervater,
dem alten Wolkoff, braucht es nicht
einmal eine Unterschrift. Sein Wort
ist auf der Moskauer Börse bar
Geld!"
Stimmt!"
Eh bien! Wieviel ist Dein kunf
tiger Schwiegervater wert?"
Herrgott, er ist doch preußischer
General."
, Den preußischen General in Eh
ren! Aber das macht seine Wechsel
um kein Haar besser!" ,
(Fortsetzung folgt.) I
Neue Erfolge gegen Genickstarre.
Bon bedeutenden Erfolgen in der
Behandlung der Genickstarre wurde
kürzlich in der Pariser Akademie di
Medicine von dem Arzt Dr. Azalber!
Mitteilung gemacht. Wie einer Be
sprechung dieser Erfolge entnommen
werden kann, hatte der Arzt 11
Falle der Zercbrospinalmeningitis,
des Kopfgenickkrampfes, behandelt,
einer Krankheit, die nur Kinder und
junge Männer heimsucht und haupt
sächlich in einer eitrigen Jnfiltrita
tion der Rückenmark- und Hirnhäute
besteht. In dem vorliegenden Fall
handelte es sich um die Bekämpfung
einer kleinen Genickstarrenepidemie,
die unter den Rekruten des Jahr
ganges 1917 in Narbonne in Süd"
frankreich ausgebrochcn war. Bon
den 1? Kranken wurden 11 geheilt,
und zwar sieben vollständig. Nur
in 4 Fälle blieben Folgen zurück,
zweimal Taubheit auf einem Ohre,
einmal vollständigeTaubheit und ein
mal Schielen. Bei den Kranken, die
man nicht hatte retten können, wai
die Krankheit mit so blitzartige,
Schnelligkeit wirksam geworden,
daß die Behandlung keinen Erfolg
versprechen konnte. Die gewonnene
Haupterfahrung besteht darin, daß
die Genickstarre, die im ersten Sta
dium die gleichen Symptome zeigi
wie Masern oder akute Halsentzün
dung, am besten durch rasche An
Wendung des Antimeningitis Se
rums in starken Dosen bekämpf!
wird. Demnach wäre die Krankheit
entgegen früheren Beobachtungen in
den meisten Fällen durch eine sofort
einsetzende energische serotherapcuti
sche Behandlung heilbar.
Die gute Freundin.
Denke Dir: als mich heut auf dem
Schillcrplatze der Regen überraschte.
wurden mir drei Schirme angcbo
tcn!"
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Bedienen Sie sich der Klassifizierten Anzei
gen der Tribüne! Der Erfolg ist j'lberraschend
die Unkosten nur winzig
UlassiZizZerte Anzeigen.
Berlangt Weiblich.
Sofort verlangt: Erfahrenes
zweites Mädchen, wau Fred Metz,
115 N. 52. Ave. Tel. Walnut 27.
9.20.17
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lungeil verlangt, Erfahrung nicht ab
solut nötig. Frau E. I. Claasseu,
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