Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 18, 1917, Image 1

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    Hunderte gehen täglich an
Ihren Geschäften vorüber
Warum sind sie nicht alle Ihre Kunden?
Weil Sie sie nicht auf Ihre Waren mis merk
lam gemacht haben. Dazu bedürfen Sie der
gcitunasrcklame. Eine Anzeige in der Tri
büne wird neue Kunden für Sie gewinnen.
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Weiierberzcht.
Für Oniaha und Umgegend: Schön haik
' abend und-Samstag? kein wesciltlicher Tom.
pcrawrwcchsel. ' "
Für Nebraska: Allgemein schön heute abend
und Samstag. . . r .
Für Iowa: Mgemein schon heute obend
und Samstag.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Samstag, den 18. August 1917.
-3 Seiten.-No., 136
er BaÄst bandelte
aus eigenem Antrieb!
Dentschlanö uns Gesterreich-ttngarn angeblich
. zugunsten seiner Frieöensvorschläge; Präs.
wilssn w!rö nächste Woche antworten.
Deutsche Presse betrachtet die Note günstiger!
Rom, 18. Aug. Hier vcröffent.
lichten Depeschen zufolge soll Teutsch,
land dem Papst die Versicherung er
teilt haben, dah sie dessen Friedens.
Korschläge unterstütze. Oesterreich soll
noch einen weiteren Schritt gegangen
sein und sich bereit gezeigt haben.
Friedcnsvcrhandlungen einzuleiten.
Die diesbezüglichen Depeschen kom.
wen aus Amt und wurden in der
Jdca Nationales" veröffentlicht.
Fn italienischen Negierungskrciscn
schenkt man dieser Nachricht Glauben,
ja man hatte vorausgesehen, daß
Teutschland und Oesterreich.Ungarn
auf die päpstlichen Friedensvorschla
ge eingehen würden.
Da man annimmt, daß die Vor
schlage von Oesterreich inspiziert
wurden, konnte man sich hier nichts
anders denken, als dag die Zentral,
inächte die ersten sein würden, die
Stellung zu denselben nehmen wür
den. Die Zeitung Tribuna" hin.
ncrtcu swrtifacrt tirnte. sie sei voütiv
davon überzeugt und habe es aus!
zuvcrlasugcr Quelle, aan öer Papn
aus eigenem Antriebe gehandelt und
seine Rdee daraelcat babe. auf deren
Basis er die Friedensverhandlungen l
einzuleiten versucht. Der Friedens, j
Vorschlag wurde unvecinsluM von ir
gend einer der kriegführenden Mäcl
te und ohne einen äußeren Druck
lanziert.
Die Stimmung in Washington.
MnMiuatnn. 1, Aua. Die
Antwort des Präsidenten auf den
riodimsnur cklaa oeö Pav tcs nma
o gehalten werden, daß sie eine Va
U ickasft. aus welcher die Friedens.
Verhandlungen gefuhrt weroen Ion
nen. Devcschen aus Rom besagen,
das; Deutschland und Oesterreich.
Ungarn den Friedcnöidecn des Pap
stes nicht abgeneigt find. Allgemein
Ist man der Anficht, das; des Papstes
Eingreifen zu etwas führen mag.
Selbst wenn die Besprechungen mit
einer Abweisung der päpstlichen
Vorschläge durch die Alliierten begin
nen sollten, mag eS zu Zugestand.
Nissen Deutschlands konunen bedeu.
tend verschieden von den bisher ge
niachten. Es nmg aus den Trüin.
inern. die ein verlängerter Krieg
schaffen musz, zu retten suchen, was
zu retten ist. Durch das Eingreiseu
Amerikas und nachdem amerikani
sches Vlut geflossen ist, mag es für
Deutschland schwierig werden, zu
kämpfen, bis eine endgültige Ent
scheidung gefallen.
Die gewaltige Macht, die in dein
Appell des Papstes liegt, wird nicht
unterschätzt. Derselbe erreichte in
seiner inbrünstigen Fassung nicht nur
die Herzen der Katboliken, sondern
auch der Nichtkatholiken. Dies ist
der Grund, wanun man sich bemü.
fügt sühlt, in ehrfurchtsvoller Weife
zu antworten, aber in einer Fassung,
welche klar darlegt, wofür die Ver.
Staaten kämpfen. Die ganze Enten
te wird daher des Papstes Anerbie.
ten in harmonischer Weise behandeln,
ohne Eile, doch unter ernsthafter
Stellungnahme, und es mögen die
ollgemeinen Grundsätze zutage tre.
ten, wie sie der Entente vorschweben.
Vielleicht ist Deutschland geneigt, diel
weiter zu gehen, als man annimmt.
Soviel ist sicher, des Papstes Ein.
'greifen bat eine Bewegung hervor
gerufen, die von Bestand sein dürste.
Man glaubt, das; schon im Crntse der
nächsten ' Woche eine Aiüwort des
Präsidenten an den Vatikan abge
hen wird.
Die Stimmung im Kongreß.
Senator Hamilton Lewiö von II
linois reichte eine Resolution ein. in
welcher erklärt wird, jede Friedens
agitation im legislativen Zweige der
Regierung würde im gegenwärtigen
Augenblick dem Weiszen Hause unan
genehm sein. Die Annahme dieser
Resolution würde einer Zustimmung
de5 Kongresses zu einer tatkräftigen
Fortsetzung des Krieges gleichkam
u'u.
Senator Sberman von Illinois,
der das mächtige Element derer ver
tritt, die sich den Mund nicht ver
schlichen lassen wollen, hat eine Ge
grnresolution eingebracht, welche den
Präsidenten zum Eintritt in Frie
Kiv-wMnnnf,, auffordert.
Tie Bedingungen, die Senator
' Sherman für eine gerechte Basis für
eine friedliche Beilegung hält, sind:
Keine Annexionen; keine Kriegsent.
schädigungen: Garantien sür die
Rechte der kleinen Nationen: Frei
heit der See: Einstellung des Tauch,
bootkrieges gegen Kauffahrer: Wie
derherstellung Belgiens niit Hilfe ei
nes allgemeinen Fonds, zu dein alle
kriegführenden Nationen beitragen
sollen.
Beide Resolutionen wurden unter
den Regeln zurückgestellt, bis früher
eingebrachte Friedensresolutionen er
ledigt sind.
Diejenigen Mitglieder des Kon
gresses, die der Präsident am meisten
fitrchtet, behaupten, daß, wenn
Deutschland sich vorbereitet, in Bei.
gien. Frankreich und Serbien alles
wieder auf den alten Stand herzu,
stellen, man das vom Vatikan ge
öffnete Friedenstor nicht verschließen
sollte. Der diesbezüglich entbren
nende Kampf im Kongreß wird zwei
fellos eine der interessantesten Pha
sen in der Geschichte der durch den
Krieg geschaffenen Situationen wer-den.
Im Staatö.Tepartement selbst
kannte man keine offizielle Erkla
rung erhalten, aber Sekretär Lau
fing meinte, seine Weigerung, die
Note des Papstes zu diskutieren, fol
Ic Nicht dahin ausgelegt werden, dast
er sich gegenüber den Fnedenöange
boten gleichgültig verhalte.
Tie lateinischen Republiken de-:
Kontinents verständigten heute daö
Staats-Tepartement, daß t die Er
Wartung hegten, bei allen Friedens
Unterhandlungen, die aus den Vor-
schlag! des Papstes erwachsen mo
gen. gehört zu werden. So war der
brasilianische Botschafter Te Gaiiia
emer der Ersten, die bei Lannng
vorsprachen und ihm vorhalten, daß
Brasilien als der Verbündete der
Vereinigten Staaten berechtigt sei,
über die Vorschläge des Vatikans
inid die sich daranschlietzenden wei,
teren Entwickelungen genau infor
miert zu werden. Aehnliche Begeh
ren wurden seitens Chiles, Argenti
niens und anderer südlicher Republik
kcn gestellt.
Teutsche Presse lenkt ei.
Amsterdam, 18. Aug. Berliner
Nachrichten zufolge ist die deutsche
Presse jetzt, nachdem der volle In
halt des Friedensangebots des Pap.
stes bekannt ist, dem Plane günsti.
ger gestimmt, als anfänglich der
Fall war. Tie Leitartikel der ver
schicdenen Zeitnngen sind von den
ersten Besprechungen des Vorschlags
grundverschieden. Tas Tageblatt er
klärt, daß die kürzlich im Reichstag
angcuonimencn Fricdensbedingun
gen mit den vom Papst gemachten
Vorschlägen übereinstimmten. Von
den Vorschlägen betreffs Belgiens
aber will man nichts wissey: man
musz genau wissen, wie sich Belgien
nach dein Kriege zu Frankreich und
England stellen wird: auch kimne
von einer Hennisgabe ElsaßLothrin.
gcns an Frankreich keine Rede sein.
Die öeutschen Zeitungen sagen, die
Enntentemächte können sich ebenso
gut luie nicht zu dein Zugeständnis
erklären, daß sie geschlagen und daß
die Lage der Zentralmächte eine sol.
che ist, daß ein militärischer Sieg
für sie unausbleiblich ist. Tausende
Menschenleben konnten gerettet wer
den, wenn die Alliierten sich ans
Friedens-Unterhandluiigen einlassen.
FUr öie zweite
ciberty ilnlethe:
SchatzkimtS-SekretSr McAdoo wird
eine Agitationörcisk durch daö
Land unternehmen.
Washington. 18. Aug. Schatz
amtSsekrctär McAdoo plant eine
abermalige Ritndreise durch die Ver
einigten Staaten, um Propaganda
für die zweite Liberty Anleihe zu
machen. Von der Ueberzeugung aus
gehend, daß eine erste eilige und
kurze Tour gute Erfolge für die
erste Liberty Anleihe gehabt hat.
will er diesmal seine Agitationsreise
über das ganze Land ausdehnen
und namentlich versuchen, die Far
mer sür die Liberty Anleihe zu in
tcressicren. Dick Klasse von Bür
gern ist bei der fpstcn Anleihe nicht
sehr stark vertreten gewesen und aus
diesem Grunde betrachtet die Rc
gierung das Farnierclement als
eine Quelle, welche nicht angebohrt
ist, aus welcher aber viele Dollars
fließen können-
Ehe die zweite Liberty Anleihe
schließt, werden die Farmer große
Summen fiir ihre Ernten erhalten
haben und Sekretär McAdoo will
versuchen, die Farmer zu veranlas
sen. dieses Geld in der Liberty An
leihe anzulegen, anstatt es den
Sparbanken anzuvertrauen oder es
zu verstecken, wie dies in ländlichen
Distrikten noch vielfach Gebrauch ist.
Das Schatzamt wird einen ernst,
lichcn Versuch machen, große Sum
men aus den Strumpfbankcn" zu
ziehen. Es ist veranschlagt worden.
daß über $2,000,000,000 in Gold,'
Amer. Truppen mögen
bald ins Feuer kommen
Vom 27. August ab werden Verlust
listen veröffentlicht; zwei Divi
sionen gelten nach
Frankreich.
Washington. 18. August Daß
sich die amerikanischen Truppen in
Frankreich in nächster Zeit schon au
der Front und im Kampf befinden
werden, ist aus einer Bekanntgabe
ersichtlich, daß das Kriegsamt in
dem offiziellen Bulletin vom 27.
August an eine Toten und Verwun
detenliste veröffentlichen wird.
Trotzdem wird dies nicht als das
genaue Datum fiir eine Beteiligung
der Amerikaner am Kampfe betrach
tet. Ein besonderes Spezialbnro un
tcr Gencraladjutant McEain wird
die Verlustlisten misstellen und wei
tere Jnforniation erteilen.
Eiu ganzer Strom von Soldaten
wird nach Frankreich gesandt wer
den, che der Schnee sällt. Es le
findet fich gegenwärtig neben den
einzelnen Pionier-. Förster und
Flieger Abteilungen bereits eine
ganze Division Regulärer in Frank,
reich.
Zwei Nntionalgardc'Tivisioncn nach
Frankreich bestimmt.
Anstatt .der einen mis der Ratio
ualgarde gebildeten 42. Division,
welcher Nationnlgardisten mis 26
Staaten angehören, werden zwei
aus Nationalgardisten bestehende
Divisionen wahrscheinlich in nächster
Zeit nach Frankreich die Fahrt an
Silber und Noten in heimlichen
Verstecken unteraebracht sind. Ganz
genaii läßt sich diese Summe nicht
feststelle, aber Banken sind der An
sicht, daß eine solche Riesensumme
von altmodischen Leuten . versteckt
gehalten wird, welche kein Vertrau,
en in Banken haben, oder von Leu
ten, welche weit entfernt von Van
len wohnen.
In Frankreich haben Tausende
Leute, die auf dein Lande wohnen,
keine andern Banken als alte Kos
fer, Strümpfe, Blechbüchsen, Töp
fe. welche in der Erde vergraben
sind und andere Verstecke.
Tas Vorherrschen dieser Methode
der Aufbewahrung von Geld er
gibt fich aus den Berichten der Ein.
lösungsabteilung de.s Schatzamtes.
Diese Abteilung löst verstümmeltes
Geld ein. Es liegen dort zahllose
Fälle bor, in welchen Bruchstücke
von Banknoten zur Einlösung ein
gesandt werden mit der Erklärung,
daß das Geld von Ratten angenagt,
durch Feuer beschädigt oder von
Schimnicl zerfressen wurde, wäh
rend es in Verstecken aufbewahrt
wiirde,
Sekretär McAdoo wird auf seiner
Agitationsrcise von anderil Rednern
begleitet sein.
l treten, was zusammen wenigstens
38.000 Mann ausmachen wird. T,e
noch nach Frankreich bestimmte 26.
Division besteht aus Truppen der
Neu-Eugland -'".. Der Kom
mandeur dieser Division - ist Gene,
rnlninjor Elarence Edwards, wäh
rend die 4.2. Division vorn General
major W. A- Mann ausgeführt
wird.
Es heißt, daß bei der für die Ab
fahrt bestimmten Zeit genügend
Schiffe zur Ueberfnhrt der beiden
Divisionen bcreitsteheu werden.
Wann die Abführt jedoch vor fich
gehen wird, ist 'vorläufig noch nicht
festgestellt.
Mexiko im Progres;
des Wiederaufbaus:
Fachmann der Ansicht, daß ans dem
alten Lulle ein neues hervor
gehen wird.
Amerikas Schiffe in
eigener Uontrolle!
Bundesregiernug weigert sich, den
Alliierten Zugesinnduisse
zu mache.
Washington, D. C., 1. August.
Die Bundes Schifsayrtskonimission
hat ein unabhängiges Programm
zur Festsetzung der traiisozeanischcn
Frachtraten ausgearbeitet. Bniu
bridge Colby, daö neue Mitglied
dieser Behörde, hat diesbezüglich un
beschränkte Vollmacht. Die Kominis.
fion wird die Frachtraten für alle
amerikanischen Fahrzeuge festsetzen,
ganz gleich, loas für Raten die
Schiffe der Alliierten oder ?!eutra
len berechnen.
Im übrigen schlugen alle Bemü.
hungen, eiu allgemeines Ueberein
kommen unter den SchisfahMinter
Bryan gegen die
unlsyalen Bürger!
steine Sympathie mit Leuten, welche
die Vcr. Staaten oder deren
Alliierte angreifen.
Lincoln, Neb., 18. August.
William Jcniiings Bryan hat in der
heutigen Ausgabe seines Com
moner" in einem von ihm persönlich
unterzeichneten Leitartikel gegen die
unloyalen Burger des Landes Stel,
lung genommen, für deren Verhaf,
tuiig wegen unpatriotischer Aeuße
ruugcn man keine Sympathie ver
fchioenden solle. Und dies, erklärt
Bryan, hat sowohl auf die Angriffe
auf unsere Alliierten wie auf unsere
eigene Regicnulg Beziig.
Ehe das Land in einen Krieg
eintritt." heißt es in dem Artikel,
ist es völlig gerechtfertigt, die
Weisheit eines Kriegöbeginncs zu
besprechen, doch diese Diskussion muß
aufhören, sobald der Kongreß sich
für Krieg erklärt hat.
TieS bezieht sich sowohl auf die
Angriffe auf unsere Alliierten wie
auf die Ver. Staaten. Wir können
es nicht mehr zugeben, daß unsere
Alliierten zerschmettert werden, als
zuzugeben, daß wir selbst zclichmet
tert werden. Tie Niederlage der Al
liierten würde die ganze Bürde des
Krieges uns oiifhalseu. Wir müs.
sen zusammenstehen uuö durchkam,
pfen. Es gibt nur zwei Seiten des
Krieges jeder Amerikaner trniß
auf der tocite der Ver. Staaten
seiu."
essen sämtlicher Alliierten zu treffen,
fehl, trotzdem die Mitglieder der bri
tischen KricgSmission mit der vorer
wähnten Behörde eine lange Konfe
renz abhielt. Die SchiffahNskom
uiissiou schlug es rundweg ab. sich in
die Kontrolle der amerikanischen
Schisfahrt auch nur ein Iota drein-
reden zu icsscn.
Nebraskas Rekruten
nach Fort Niley, Uas.
Werden nicht nach Des Molnes ge
hen; auch Siid-Takotaer nach
Fort Niley.
Nein Vork, 18. August. Henry
Bruere. der srühere hiesige städtische
Kämmerer, ist nach zehnwochentli
chem Aufenthalt in Mexiko hierher
zurückgekehrt. Er steht der mexika.
nischen Regierung als Beirat in der
Reorganisation der Finanzverwal
tung zur Seite. Ueber seine Ein
drücke in dem Nachbarstaat ließ sich
Herr Bruere des Längeren aus.
Wie er sagt, befindet sich das
Finanzdepartement nach den letzten
Jahren der Revolution und des Auf
ruhrs immer noch in ganz gutem
Zustand, dank der während der lau
gen Friedensjahre unter General
Tiaz getroffenen Einrichtungen. Im
merhiu sind aber einige rodikale
Aenderungen zur Modernisierung
der Finanzverwaltung notwendig,
welche Herr Bruere durchführt. So
hat er eine moderne Buchführung
eingeführt und das Anit eines
Komptrollers sür das FinanzdcPar
tcment geschaffen.
Wichtiger aber als das Finanz'
Problem ist für Mexiko da Pro
blcm deö Friedens. In dieser Bc
ziehung sagt Bruere. er sei scst da
von überzeugt, daß es Präsident
Earranza schließlich gelingen werde,
Ruhe und Ordnung wieder herzu
stellen. Uebermiegend sei vorerst
das Militärproblcm. Tie rnexikani.
scheu Häsen, die Eisenbahnen und
Straßen seien von Militär bewacht.
Tas koste natürlich viel Geld, so
daß die Jinanzbcamten sich oft wun
dcrten. woher die Mittel zur Bestrei
tung der Unkosten kommen sollen.
So seien allein für das Militär für
das Johr 1917.1 $127,000,000 er
forderlich, während sich noch im
Jahre 1912.13 die Gesamtausgaben
des Stoatshaushaltes auf nur
$110,000,000 gestellt hätten. Es sei
jcdensalls ein großes Defizit zu er
warten. Ter letzte Kongreß habe
zur Deckung desselben eine Anleihe
von 50 Millionen Pesos bewilligt,
eine weitere Anleihe von 50 Million
neu Pesos sei sür die Wiederherstel
lung der Bahnen bestimmt und 100
Millionen seien bewilligt worden,
um eine neue Zentralbank zu ctablie
ren,
Beriko bedürfe der Hilfe von au-
! ßen, wcirn auch seine eigentliche Ret-
tung don mncn, aus, m oll
Washington, 18. August. Ne
braskas 8,185 Rekruten für die Na
tionalarmee von 687.000 Mann wer
den in Fort Rilcy, Kos., ausgebildet
werden, wie aus gestrigen Anord
nungen hervorgeht, und nicht in
Camp Todge bei Des Moines. wie
zuerst beabsichtigt war.
Auch die Rekruten von Süd-Da-kota
werden nach Fort Riley gehen,
obgleich auch sie zuerst für Des
Moines bestimmt waren. Nach Cariin
Todge werden nur die Rekruten von
Nord Takota. Minnesota. Iowa und
teilweise von Illinois zur Ausbil
düng gehen.
Die folgenden Obersten sind nach
dem Lager bei Fort Rilcy abkam
mandiert worden: I. H. Reeves, W.
G. Sills. L. M. Tuttman. AmericuS
Mitchell und G. H. McMaster; der
Letztere als Kommandeur des
Trains. Kommandeure der Depot
Tnippen im Fort Riley sind die
Obersten I. T. Conrad. D. N. Faw
kins. M. O. Bigelow und F. A.
Hutton.
Durchschnittlich werden jedem der
16 Ausbildungslager 43,000 Re
kruten zuertcilt werden, um aus
ihnen Soldaten zu machen.
Aenderung der Verteilung.
Fast für alle Ausbildungslager ist
eine neue Verteilung der Truppen
vorgenommen worden, und zwar
setzen sich die einzelnen Lager aus
den folgenden Rekruten zusammen:
American Lake, Wash. Alaska,
69,- Washington. 7,296; Oregon.
717; California, 23,060; Jdaho.
2,287; Nevada. 1,051; Montana.
7,872; Wyoming. 810; Utah. 2,370.
Zusammen 46,159 Mann.
San Antonio Texas, 30,54.5;
Oklahoma. 15,546. Zusammen 4.5...
109.
Fort Riley. Kas Kansas 6,439;
Missouri. 18,660; South Dakota,
2,717; Nebraska. 8,185; Colorado.
4,753; New Mexiko. 2.292; Arizo.
na. 3,472. Zusammen 46,518.
Des Moines, Fa. North Dakota.
5,606; Minnesota, 17.854; Iowa.
12.749; teilweise Illinois. 9.503.
Zusammen 45.712.
Louisville. Ky. Kcntucky. 14,
236; Jndiana, 17,510; Teil von
Illinois, 10.134. Zusammen 41.
80.
Rockford, III. Teil von Wiscon
sin, 7,171; Teil von Illinois. 32,.
016. Zusammen 39,187.
Battle Crcck, Mich. Michigan.
30,291; Teil von Wisconsin. 5.205.
Zusammen 35,496.
Chillicothe. O. Chi.' 38,773;
Teil von Pennsylvania, 4,000. Zu
stimmen 42,773.
Little Rock, Ark. ArkansaS.
10,267; Louistanna, 13.582; Missis
sippi. 10.801 ; Alabama, 5,692. Zu
sammen 40,342.
Atlanta, Ga. Temiessee, 14,
582; Georg ia, 18.387; Teil von
Alabama, 7,920. Zusainmen 40,785.
Columbia, S, C. Süd Caroli
na, 10.081; Nord Carolina. 15.
974: Porto Rico. 12.833; Florida.
6.325. Zusammen 45,215.
Petersburg. Va. Virginia. 13.
985; Teil von Pennsylvania. 24.
000; West Virginia. 9,101. Zu
sammen. 47,086.
Annapolis Iunction. Md. Di
strikt von Columbia, 929; Teil von
Pennsylvania. 32.859; Maryland.
7,096. Zusammen 40,884.
Wrightstown, N. I. New Jer
sey. 20.665; Deleware, 1.202; Teil
von New Jork, 20,211. Zusammen
12,108.
?1aphank Teil von New Aork.
43.000.
Aycr. Mass. Maine. 1.821;
New Hampshirc. 1.204; Vermont.
1.049; Massachusetts, 20,586; Con
nccticut. 10.977; Rhode Island.
1.801; Teil von New Fork, 6,000.
Zusammen 43,438.
Alliierte erreichen an
der Westfront nichts!
Dem offiziellen deutschen Bericht zufolge brach
ten die feindlichen Zlngriffe den Briten
und Franzosen nur Verluste ein.
Briten erklären deutschen Bericht als Flunkerei!
selbst, koinmen müsse. Wenn sich
das Land einmal beruhigt hat." stihr
Herr Bruere fort, und sich der Re
tonstniktion feines wirtschaftlichen
Lebens widmet, so inird aus dem al
ten sicherlich ein neues und besseres
Mexiko hervorgehen."
Madero erhält in Mexiko beschlag
nlihinirn Grundbesi zurück.
Stadt Mexiko. 18. August. Die
mexikanische Regierung hat verfügt,
daß die dem ehemaligen Prätenden
ten Madero gehörigen Grundslücke
an seine Familie zurückgegeben wer
dcu sollen. Auch die Grundstücke des
Generals Ahumada. des ehemaligen
Gouverneurs von Coahuila sind au
diesen zurückgestellt worden.
Abonniert aus die Tägliche Tribüne.
Offizieller dcnischer Bericht.
Berlin, 18. August, über London.
Das deutsche Kriegsamt meldete ge
stern abend über den Gang der Er
eignisse an der Westfront wie folgt:
Armeegruppe des Kronvrinzen
Rupprecht: Der zweite große Kampf
tag der Flandern.Schlacht ist zu un
scren Gunsten entschieden, und zwar
dank der Tapferkeit aller unserer
Truppenverbäiide und dank der nie
fehlenden Angriffswut der unver
gleichlichen deutschen Infanterie. (Ge
stern srüh, nach stundenlangem Ge
schützfeuer, setzte die Blüte der briti
scheu Armee, von ftanzostschen
Streitkräften auf dem rechten Flügel
unterstützt, in tiesen Staffeln zum
Sturm an.
An einer Front von 30 Kilome
tern, vom Iser Kanal bis zum Lys
Fluß, tobte der Kampf während des
ganzen Tages. Unsere vorgcschobe
nen Grabenstellungen nahe Drei
grachten am gjscc Kanal wuröen vom
Feinde überrannt.
Ter Feind eroberte auch Gmud
und Boden vor unserer Kampfstel
lung bei Martjevarr, nördlich und
östlich von Bixschoote, von wo aus
unsere VerieidigungStruppen Schritt
unl Schritt zurückwichen.
Die Briten durchbrachen unsere
Linien nahe Langemarck, suhrtcn im
mer frische Truppen ins Gefecht und
drangen bis Poelkapelle , vor. Dort
aber stießen sie auf unsere Jnfante
riercservc, die einen wuchtigen Ge
aenangriff ausführte. So unWider
stehlich war dieser Angriff, daß die
in der vordersten Linie kämpfenden
feindlichen Truppen überwältigt uud
die rückwärtige,: Staffeln zurück e
worfeu wurden. Nach schwerem Nin
gen befand sich am Abend Lange.
marck und die von uns (ausgegebenen
Stellungen wieder in unseren Han
den.
Auch in der Nähe von St. Julien
und zahlreichen anderen Stellen in
südlicher Richtung bis nach Warne
ton drang der Feind, dessen zer
schmetterte Angriffskolonnen fort
während verstärkt wurden, bis in un
sere neue Kampfzone ein.
An allen anderen Teilen des aus
gedehnten Schlachtfeldes brachen die
britischen Angriffe vor unseren Ver
hauen zusammen. Trotz der schwe
ren Opfer, welche die Briten an Ta
ten und Verwundeten brachten, ha
ben sie nichts erreicht. Durch die
Abweisung dieser Angriffe haben
wir einen vollständigen Sieg errun
gen. Unerschüttert und vom besten
Geiste beseelt steht unsere Front da
zu neuen Kämpfen bereit.
In: Artois Distrikt griff der
Feind gegen Abend wieder mit gro
ßcr Kraft an. Aus mehreren Gra
benstücken, in welchen der Feind bei
Loos eingedrungen war. wurde er
durch kräftige Gegenvorstöße wieder
vertrieben.
Front des deutschen Kronprinzen:
Ocstlich von der Cerna an der Aisne
brachen französische Angriffe unter
unserem Feuer zusammen. Bei Ver
dun steigerte sich das Artilleriefcucr
bis zur höchsten Gewalt, doch bat die
französische Infanterie noch nicht
zum Stiirm angesetzt. !
In einem ergänzenden Bericht
heißt es: In Flandern und nahe
Verdun finden Geschützkämpfe von
variierender Heftigkeit statt.
Was die Briten melden.'
London, 18. August. Franzö.
fische Truppen sind in dem ?)pcrn
Abschnitt in der Nachbarschaft des
Tteenbeke Flusses weiter vorgedrun
gen. Tie Teutschen haben ihre Ge
genangriffe eingestellt. Tie franzö
sischeu und britischen Truppen haben
den Teutschen 24 Geschütze abgenom
men und die Kanadier haben in dem
Loos.Abschnitt 1120 Gefangene ge
macht und das eroberte Gelände be
festigt. So wiirde gestern abend ge
meldet. In dem heute früh von General
Haig eingesandten Bericht heißt es:
Ter dritte Tag der großen Flau
dernTchlacht hat begonnen, und die
Teutschen werfen unaufhörlich
Truppcnmassen gegen die ihnen bei
Lens entrissenen Stellungen. Alle
diese Angriffe aber wurden abge-
schlagen; wir machten eine Anzahl
öesangme. Während, der Nacht kam
es zu einem lebhaften Geschütz
kämpf."
Britische Militärkritiker erklären,
daß die Größe des Umfanges der
britischen und französischen Offensive
binnen 21 Stunden festgestellt wer
den könne. Außer den deutschen Ge
genangriffen, die jedoch alle abge
schlagen wurden, verlief die bergan
gene Nacht ziemlich ruhig. Das'
über Langemarcke hinaus gelegene
eroberte Gelände ist von den Bnten
befestigt worden, und die Franzosen
halten das von ihnen am Steen
beke Fluß besetzte Gebiet fest. Soll,
te die Offensive anhalten, so wird
dieselbe an Furchtbarkeit derjenigen
an der Somme gleich stehen. Mit
großer Genugtuung verweist man in
Englaird darauf, daß Berlin es für
nötig befunden, falsche Berichte üb
den Verlauf der Schlacht in Flan
dern zu veröffentlichen. (Es wäre
das erste Mal in diesem Kriege, daß
das deutsche Kriegsanrt oder die
oberste deutsche Heeresleitung gesärb.
te oder gar gefälschte Berichte ver.
breitet hätte. Tie Berichte des deut
schen Kriegsamts haben fich bisher
noch immer für richtig erwiesen;
selbst das Army and Navy Journal,
das Organ der amerikanischen Ossi
ziere, sagte seinerzeit, daß man sich
auf die deutschen ofsiziellen Berichte
absolut verlassen könne.) Zu jener.
Zeit, als die Teutschen behaupteten,
Langemarck sei von ihnen wieder
erobert worden, befanden fich briti
sche Stabsoffiziere in jener Ortschaft .
und inspizierten die neu eroberte
Stellung. Berlin versucht auch den
Glauben zu erwecken, daß die briti
sche Angriffsfront bedeutend größer
gewesen, wie es tatsächlich der Fall
gewesen. Ter offizielle deutsche Be
richt wird von offiziellen Londoner
Kreisen in Abrede gestellt.
Die Franzosen halten mit dein
Vorstoß der Briten in Flandern glei
chen Schritt. Die französische Linie
erstreckt sich hinter Bixschoote über
den Stenebeke Fluß hinaus bis zu
einem Punkt mittwegs zwischen Vix
schoote und Langeinarck. , Die fran-,
zösischen Truppen spielen in der
Flandern-Schlacht eine bedeutendere
Rolle, als je zuvor, trotzdem sie be
reits seit geraumer Zeit dort stehcm.
Die Mithilfe der französischen Trup
pen erfolgte aus sentimentalem und
politischem Anlaß. Den Tag vor
aussehend, wenn die deutschen Linien
durchbrochen sind, sollen die Franzö
sen dabei sein, wenn die deutschen
Truppen aus Belgien vertrieben
werden. "
Deutsche und britische
Späherschisfe Kämpfen!
Englischen Berichten nach sind meh
rcre deutsche Schiffe bcschä
digt worden. ;
London, 18. August. Die kri.
tische Admiralität meldet, daß es
zwischen einem deutschen Torpedo,
jäger und mehreren Miuenfegerschif.
fett einerseits und britischen Späher,
schiffen zum Kampfe gekommen ist,
bei Welchem die deutschen Schiffe be
schädigt wurden. Britische Späher,
schiffe des größten Typs nahmen an
diesem Kampfe teil. Tie deutschen
Schisse erreichten den sicheren Hafen.
Mehrere Treffer Wurden britischer
scits beobachtet.
In dem Admiralitätsbericht heißt
es ferner, daß auch deutsche Tauch
boote an dam Gefecht, das Tonners
tag früh stattfand, teilnahmen, sa
gcnd: Feindliche Tauchboote gris
sen unsere Schiffe an; unsere
Schisse erlitten keine Beschädigun
gen. Der Minenfelder Wegen ver
mochten wir den Feind nicht zu
verfolgen." .
Seit geraumer Zeit sind deutsche
Minenscgcr von Helgoland aus in
die Nordsee unter dem Schutz von
Torpedobootzerstörern vorgedrungen,
Wurden von der britischen Spähet
flotte aber nicht belästigt. Man Will
aus diesem häufigen Auslaufen der
deutschen Minenleger und deren
Absuchen des Meeres nach briti.
schen Minen darauf schließen, daß
die deutsche Flotte demnächst einen
Ausfall plaiü.