Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 11, 1917, Image 6

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    Seite 6-Tägliche Omaha Tribüne-SamStag, den 1 1 August 1917.
ttnzeigen in Her
Cägl. Gmaha Tribüne
bezahlen sich!
dieser
Iowa vor
Kommt da am Freitag
rn Farmer cmS
ist Fleisch Handlung des Herrn Heiv
ry Geest, 21. und Missouri Avcnue,
üd Omaha, in seinem Auto vor
zefahren und fragt Herrn Geest, ob
:t hier recht beim Butclier Geest
sei, welcher wie er in der Täglichen
Dirniha Tribüne angezeigt habe, ge
räucherte Aale und Störe zu ver
'aufm habe."
Tat kannst Tu Ti 'mal mar
sen!" sagte Geest. Wat un 'n Platt
diitschen büst Tu es ?" echote der Far
wen. Wies mi 'mol den Tinger!"
Als er nun die schön geräucherten
Mische erblickte, wurde ihm der
Mund wässerig und sagte: Giv mi
'mol for tein Dollar davon
Geest war anfänglich baff", denn
noch nie hatte eine einzelne Privat,
verson so viele Störe auf einmal von
'JEjm gekauft, packte die Fische ein
ind gab sie dem Käufer, der im
Laufe der Unterhaltung der Tribüne
ohe Anmenmma zollte, worin ihm
Seest und dessen Fr: ceipslichteten
Erprobte Anweisungen!
Wie sie ausgegeben werden vom
Ackerbau'Tepartement der Ber. ,
Staaten.
Lautes Gebell, da! schon
Zeit einer Reihe von Jahren aus dem
LZohnhause der die Tae oerstorde
gen Fra John Sherinsli, Lawrmce,
titk, Pittsburgh. drang, obwohl man
iemals einen Hund zu Gesicht be
tonnn hslüf, veranlaßte ö Nach
barn, 5!achschau in dem verlassenen
Sebäude zu halten. Sie machten die
hamfträubende Entdeckung, da das
Lebell nicht von Hunden, sonder von
wü schwachsinnigen Knaben hcrrühr
die notdürftig in Mädchentleidunz
zchüllt. vollkommen vernachlässigt unö
nscihig zu sprechen und zu verstehen,
m einem Raume eingeschlossen, wie
Hunde behandelt worden waren. Ter
üiefic, John, ist 15 Jahre, der zweite.
Zoseph. acht Jahre alt. Seltsam er
icheint es unter diese Umständen,
ufj die Mutter einem dritten Knaben
:r!aubie, auf der Straße zu spülen
und selbst zur Schule zu gehen, so
Saß die Nachbar im Glauben leb,
ten, daß dieses das einzige Kind des
Hauses fei. Zwei weibliche Detektives,
Die ans Beschweren der Nachbarschaft
'nach dem Hause gesandt worden wa
cen, erbrachen die Türe und fanden
Die unglücklichen Geschöpfe, die an den
Wänden ihres Gefängnisses herauf
sprangen und wie die Hunde bellten.
Tie Knaben wurden in eine Anstalt
gebracht. Tie Polizei nimmt an,
oaß die geisteskranke Mutter das Ge
schwätz der Nachbarschaft fürchtete
und daher die schwachsinnigen Knaben
liinier Schloß und Riegel hielt. Man
-sucht ietjt nach dem Bat er der Km
ren.
Stahlfedern zu v e r b e s
fern. Neue Stahlfedern lassen die
Tinte nicht gut fahren wegen des
Lacks. Man beseitigt dies, indem man
sie in Wasser taucht, das etwas Soda
gelöst enthält. Ter fettige Ueberzug
wird auch entfernt, indem man sie
über ein brennendes Streichhölzchen
hält. Dadurch wird aber die Feder
weicher und verliert cm Elasticität.
Steckt man Stahlfedern nach dem
Gebrauche in ein Gläschen mit unge
söftem Kalkpulver, so zieht der Kalk
die ganze cm der Feder etwa befind
liehe Feuchtigkeit an sich und hindert
dog Rosten vollständig, wenn man
aZt Monate den Kalk wechselt.
S ch m i e r e f u r k l e i n t r e Ma
schinen nd mechanische Apparate.
Lei kleinen Maschinen, Graveurspin
deln, Nähmaschinen, Strickmaschinen,
sowie mechanischen Apparaten, die
schnell kotieren, bedarf man für den
Zapfen eines Fettes, welches nicht
verharzt. Die gewöhnlichen Oele ent
sprechen dieser Anforderung nicht. Am
geeignetsten hierzu erscheint das ge
wohnliche, chemisch reine (mit Was
f jedoch nicht vermischte) Glyzerin.
Jrsdesondere ist es den Besitzern von
Nähmaschinen zu empfehlen, weil es
die Eigenschaft besitzt, keine Fett
fkÄii' jirückzulassen; die Putztücher
bleiben sehr gut waschbar, und es ist
keine Gefahr vorhanden, daß teure
Stoffe oder Nähereien auf der Ma
schütt während der Arbeit verdorben
werde.'
Schmieröl zu erproben.
Eine gute Erprobung des Schmieröls
besteht darin, daß man einzelne
Tropfen der verschiedenen Oele in
einer Reihe aus eine geneigte Glas
laftl fallen läßt, so daß die Oeltrop
fen langsam nach unten rinnen.
Tpermöl wird am ersten Tage zu
rückbleiben, aber darauf das Uebrige
nnholen und selbst noch in Bewe
zung sich sinden, wenn die übrigen
Oele schon aufgetrocknet sind. Ein
ttt mit leichtem Körper läuft rasch
53 und trocknn rasch auf. Ein Oel
knn einen guten Körper haben und
koch schlecht fchmieren, was man eben
kM auf dem Glase entdecken kann,
das Oel muß aber bei der Erpro
iuna gezen Staub geschützt und be
seit" sein. Eine gute Erprobung be
zugZich des Vorhandenseins von Säu
:tu besieht darin, daß man kleine
Quantitäten Oel in kleine Kupfer
iiiUt bringt. , Ist Säure in dem
Del verwanden," so greift oieselbe
an uns ouie: tun
Enormer Ueberflnst.
ES ist gegenwärtig ein enormer
Neberfluß an Gemüsen und Son
merfrüchten im Lande. Davon wird
ein großer Teil zugrunde gehen,
wenn die Frauen die Mütter und
Töchter nicht sofort den Aufruf
der Station Folge leisten.
Es ist unbedingt notwendig, daß,
sofort organisierte, intelligente Ener
gie daran gewendet wird, um alle
reisen Produkte vor dem Unikoin
wen zu bewahren. Alles, was jetzt
nicht für den Tisch gebraucht wird,.,
oa eingemacht, präserviert oder ge-
trocknet werden zum Aufbewahren
für den Winter.
Sicherlich kann das Interesse aller
Frauen dafür geweckt werden. Ist
es doch hauptsächlich das Verdienst
der grauen, daß ein solcher Ueber
fluß jetzt herrscht. In Krieg gärten
ynben sie gepflanzt, was Amerika
für den ganzen Winter versorgen
wird. Tas 2er. Staaten Ackerbau
Departement m Waihington tut
alles Mögliche, damit die Nahrung?-
Mittel konserviert werden. Und 2c
kretär Houston richtet an alle Frau
en die erneute Bitte, fleißig alles
einzumachen, was sonst verderben
muß.
hm
j j Seine englische Lrau. j
fOnmtyn hrm i?itSnfhfi Prnk
A '"" Ti -x.
fMWW t
Rote Rüben eingemacht.
Wasche die Gläser: wasche auch
die Gummiringe, die man erst auf
ihre Qualität prüft.
Lege (oder stelle) Gläser und
Gummiringe in einen Kessel kalten
Wassers und lasse dies erhitzen.
Fülle den Waschkesscl (Wasliboi-
ler) mit soviel Wasser, daß es zwei
Zoll über die Gläser reicht. Erhitze
dann das Wasser.
Nehme nur gesunde Niiben (fre
ien); wasche sie gut mit einem
Bürstchen; schneide die Blätter ei
nen Zoll oberhalb der Nübe ab.
ege dann die Rüben in einen
Turchschlag, fetze diesen auf einen
Kessel voll kochenden Wa'scr, gut
zugedeckt, 510 Minuten lang.
Werfe sie dann rasch in kaltes
Wasser.
Ziehe tnnen die Haut ab: packe
die Beeten, ganz oder in Teile oder
Blätter geschnitten, in die heißen
(Maser; lege die Gummiringe und
die Teckel darauf, aber nicht luft.
dicht. Stelle dann die Gläser auf
den falschen Boden des Wa'chkessels
ty Stunden lang.
Nehme die Glaser heraus.
Schraube die Teckel luftdicht zu.
Stelle sie auf den Kopf, um zu
sehen, ob dicht.
Wenn Saft heraus sickert, muß
der Inhalt nochmals fünf Minuten
gekocht und der Gummiring er.
neuert werden.
Wickle jedes Glas in Pavier ein.
damit die Frucht nicht bleicht. j
Verwahre in kühlem, trockenem
Raume.
Befolge diese Vorschrift genau. '
(30. Fortsetzung.) -mit in daS eigene Fleisch. Ich will
W, htr arm,, l5i!i. niazis von einem sximcgtn
rn-, nh. w-,,.f . n imh in Du wirst hier bkiben. als Mann
41, Vitb VUlUUj flH WUWll UllV " ... ' , , . ... .
Gedanken verloren, .überall trifft Engländerin - mit Englander
man aus die Teutschen der Kampf
nimmt lern Ende. Ich muß jetzt auf ,
meine altem. Tage einen Boxermatch .Mäßige diesen Ton! sagte der
mit Hamburg austagcn. Wann der alte Herr. Seme Lippen zitterten
aus ,ein wird, weiß ich nicht. Für ? überhebst dich! Tu
mich wahrscheinlich erst nach.meinent deme Stellung h,er un Fami
Zob' l'cnkms falsch aus. Ich sehe die
tfr inh irUfir nr fein, firl 0". mt 0U Dtm "q'!
m
tlrinrn
v4r4viMf , , ri fr
f,ima stipfiiM tinnrjher .Irmh 1 aozü stellen,
kl 11 I VV SU. M VVV V UIVIUV V yfcUWj '1
seins. Als er vor Jahren zuerst aVm, W
m i5rt,ii.-.nS fmmm h,-,t. ,r 1 JiOchmoIs: NIMM
arglos und herzlich den' Onkel in ! 2rechwe,se an!. Die deine ist un
der City als Blutsverwandten be. be,chklden. . . D,e veröill' ,ch m.r!
nrnit j.ftt fAifn i6rn fest SAinit. ' asa mii(n oün tiIlt!I1 1u"üc" WUB
0-"k, ) V i I -7 - ' - j.--- ...
geteilte:, im engen Zusammenleben, 1
immer mehr em richtiger englischer
Er chaute trübe vor s!ch hin. 5! wm o. ui c iuuHuu.i.
rat Merler hatte, wie er dem stillen. & mt n..1"'
leinen Herrn gegenersaß. ein seit. det. Ich bin gesonnen, das gründ.
eine andere
länder!'
Helmut Merker schüttelte den
ri.t
ft'frrMKm-n n,n Cfnfirilm um iflrt ' Vl'
Km 44,1 Hl, . , . . .
gleich ge.'rorden. verwittert und tu ' 3 W d'ch nicht gereizl! Es
graut in der zähen Salzluft des In- mug e was andres sein, was dich so
selreichs. Und so dün!:en ihm hier Ä")"g"ng bringt und wosur ich
alle Dinae: Auf den ersten Blick der-. . nii n! - Ich hab ledig
wndt. Betternart. Dann allmählich , nmxn ff .st- ( , .
die Ertenntnis: es liegen Welten ! Schwtegerv.'!er .unterbrach
zwischen uns und euch! Keine vermit. li tlntt 'zen geichaftlichen
telnde Brücke verbindet sie. Man ' Hbewegung.
muß Engländer werden, oder man " 'l! "ledig ! sagte er.
tann unter euch nicht leben . . aitm' runbe!' ' .T
.So steht Rosemary-HillS den ! - das hM : euer Vers uch er
nrnbtn hri tr,hrH Un !" i cyll lW
sprach der alte Herr müde. Ich
komme Sonntags einmal hinaus.
Meine Frau iu?ch weniger. Dielleicht
noch Fred ab und zu. Dafür ge
' eben.
.Ihr habt früher in Deutschland
gehunzerk!" versetzte John Wilding.
Man tann euch auch jetzt noch hun
aZi ,i XMatL in tirrn n5 ia 3n lassen!. . .Was willst du denn
vorbehalten bleiben. Im übrigen ! w demer Heimat ohne Geld i S,e
mögt ihr. du und Edith, hier bau- . b,d) ndjt einmal ohne
,. frn i,n ,Z ran! nnn mir- ffttÖer ?!tmet- U
erSen. Ich bestreike nach wie vor die! kannst "- eine klopfen gehen!
Kosten. So h.bt ihr euer schönes ! tleme Cltymann war zetzi
Heim! Bist du zufrieden?" jieCcr "h'g geworden Er hatte.
Helmut Merker hatte ruhig zuze-Zn er feiner ache cher zu sein
hört. Nun sagte er: .Dante sehr! 1' sch sa,t !.me snlle Zu.
U.U!.UUg WK.üll. IH-'C llu
und kramte wieder in seinen Papie.
ren: Die Art, wie du meine Wohl,
taten aufnimmst, krankt mich tief.
Es zeugt von Ber'emiung deiner
Stellung. Du bist hier rein der
Empsanqende. Leraifz das nicht!
Ader was tun wir von Deutschland
aus mit Rosemary-HiLs?"
.Ihr bleibt hier!"
.Wer will mich denn dazu zwin
gen?'
.Ihr selbst in Teutschland!" ver.
ViH 'vfirm lsii-lkin, irirlerr "f
war seit deinal flinina abren nilbt i Auch Edith gkgknuter in Zukunft
dort! Ich hab' es meinem V.uer lcht!. . . ch bitte dich ernstlich dar
versprecken müssen, nie. ohne . -Run. du kennst setzt meine
ßerste Not hinzugehen. Ich will es Al . . Ich hab setzt zu
auch nicht'.. . . Ich hab' gar keine ! tun-
Lust, mir meint Todfeinde aus der I Als Helmut Merker das Zimmer
Nühe anzusehen!. . . Du und Edith j verlassen, blieb er stehen und ballte
ihr habt in Teutschland seinerzeit j die Fäuste. Tie Wut zitterte in
im ersten Jahr außerordentlich viel! ihm. Er haßte dies ganze Land.
Geld gebraucht! Ich hab' es euch ge-.'Er haßte die roten Wimpelchen auf
geben. Aber jetzt kann ich es nicht! dem Golfrafen da unten. Er haßte
mehr geben und will es nicht. Jetzt ! die Porzellanpagode auf dem Sei
brauche ich das Geld gegen Teutsch, tengestell, die hohnisch nickend ihm
land! Im Geschäft. Nach Teutsch dir Zunge herausstreckte. Er haßte
land schicke rch nicht einen Farthlng'die Eporlbiloer an den Wanden nnd
Auch in Schnlhänsern.
In vielen Städten und ZtV
schaften werden die jetzt während
der Ferien leer stehenden Schulze,
bäude zum Einmachen und Präses
vieren der Früchte und Gemüse be.
nützt.
Schon früh in der Saison konnte
man dainit rechnen, daß die rielen ;
Kriegsgärten eine große Menge an :
allen möglichen Gemüsen, Beeren ,
und dergleichen abwerfen werden. !
Ta fing man auch schon ,crn zu be .
raten, was mit dem großen Ueber-
flufz geschehen soll.
Tann betonten die Schulbehör
den prompt den verschiedenen Üo&y ,
schulen die freie Benützung kr
Tchulräume an, die während deö ,
Lehrjahrs dem Unterricht für Haus-,
haltWissenschaft dienen. Ties ge-
schar) in. dem ganzen , Tistritt Eo
lumbia. j
Die Freuten werden jetzt auf das i
genaueste unterrichtet, wie sie all, j
einmachen und für den Winter ut j
bewahren fönen. Alles mögliche z
wird da praserviert: Squash, rote
Rüben, Bohnen. Himbeeren, Jo
hannisbeeren u. s. m. !
Wo immer eine solche Co opera !
tion der Hausfrauen eines Ortes
möglich ist, follte sie sofort zustande!
kommen. Tann wird das Einmachen j
chen ein Vergnügen, anstatt daß es,
eine Qual ist, und oft zur Unmog
lichkeit wird, da man in kleinen j
zoynungen tpi oer itze oer August.
Tage oft nicht stundenlang heiße
Kessel auf dem ?asherd stehen ha
bim kann.
Frauen, die irgmd welche Aus.
luiift über Eo-operationsbläne
inünschen oder die Pamphlete haben
mochten, können sich brieflich an das
Ver. Staaten Ackerbaudepartement
oder an das Houshalt.WifsenschastZ'
Tepartement (Tomestic Science)
der StaatsAckerbauschulcn wenden.
V'
mehr. . . verstehst du . . .nicht einen
Farthing!"
Der alte Herr war aiisgesianden.
Er fchliig m:t der Hand auf den
Tisch. Er zitterte. Er war bleich.
Sem öchwiegerioan erhob
stumm und verwundert.
John Wilding ergriff eine Num
mer der .Hamburger Nachrichten",
die zwischen einem Stoß englischer
Blätter vor ihm lag, und schüttelte
sie in der Luft, als beutelte er einen
Feind am Kragen. Der ge.nessene,
peinlich respektable Citymann war
wie auszUauscht.
.Da lies einmal! Tie Hambur
ger. . . der Konzern Hinrichsen
verdoppeln ihre südamenkanischen Un.
ternehmungen! Eine Zehnmillioncn
anleihe!' ' .Bon den Geschichten hab' ich ja
keinen blassen Schimmer!"
.Aber ich. mein Lieber!.
;ch
, Im August 1916 hat Rumänien
den Zentralmächten den Ltrieg er
klärt. Im August I1 17 ernten die
Verbündeten die Früchte dieser
Feindschaft: rumänisches Getreide'
nprHiiiciT.st fr.rmsnrn:
.v tvt(MHM..K,
weiß, wcher alles Unglück für uns
kommt! Von euch da drüben!. . .Ich
bin alt! Ich möchte meinen Friesen
mit Gott und den Menschen machen
und mein Haus bestellen! Da springt
ihr mir im Salperzeschäft drüben an
die Kehle. . .
.Zum Donnerweiter: Ich doch
Nicht!"
.Tu nicht !" Ter kleine Gentle
man lief verstört im Zimmer auf
und nieder. Er wußte kaum mehr
recht, was er sprach. Tu willst
wieder heim, in eure Armee, und mit
der Armee an unserer Küste landen
was?"
Ter Leutnant Metier mußte trotz
des Ernstes der Lage lachen. .
.Das ist ein Kohl. Vater, den
man nur euch hierzulande ausbinden
kann, weil ihr von militärischen Din
gen so viel versteht wie ich vom Chi
nesisch. Das sage ich dir gerade als
Offizier!"
.Du wirft mir eure Geheimnisse
auch nicht auf die Nase binden, mein
Bester. .
.Jeder Waisenknabe auf dem Kon
tinent. .
.Es ist mir auch ganz gleich, ob
es Krieg gibt!" schrie John Wilding
mit rotem Gesicht. .Ich bin schon
mit deinen Landsleuten in Krieg!...! nicht. Auf der Bank in London.
Sie haben ihn mir aufgezwunge. !0uf die er bei der Uebersiedlung fein
Nun gehts bis zum bitteren En
de!. . . Ich will keinen Teutschen
die illustrierten Magazine auf dem
Tisch, er haßte beinahe sogar den
grauen, allen MacGregor, der sich
treuherzig wedelnd hcranschlepple
und zu ihm aufschaute, als wollte er
sagen: .Ja, mein bester Sir, so ist
das Menschenleben!. . . "
Verfluchte Gesellschaft'.. . . Er
lief in sein Zimmer, stand ratlos da
Edith war nirgends zu entdecken
rassle sich zusammen, fing an,
über Halö und Kopf zu Päcken
Rasiermesser, Krawatten, Strand
schuhe blindlings und kunterbunt in
den Reisesack hielt inne ja
wohin denn?. . . Man war ja ge
fangen. . . man hing ja an der
Strippe. . . die Bande hielt einen
ja fest. . . Wenn er nur mit Edith
därte sprechen können! Das war
der einzige Mensch, der ihm nahe
stand in diesem ganzen verwünsch
ien Jnscltcrler. . . Wenn es ihr
nur hätte erzählen können, wie der
Älie ihm plötzlich gekommen war. . .
rein aus dem Häuschen. . .So be
handelte er. Helmut Merker, noch
nicht einen Schuhputzer . . . aber
was w.r er denn viel mehr in den
kalten Fischaugen dies Leute?. . .
Oh . . . Wenn Edith das erfuhr. . .
Er lachte wild auf und schmiß die
gelblederne Tasche in die Ecke, daß
der Inhalt wirr durcheinanderkollcr.
te. . . Sie wußte das alles doch schon
lange vor ihm!. . . Tas geschah ja
mit ihrem Willen, auf ihren Wunsch
. . . sie staken ja alle unter einer
Decke!. . .Er starrte auf eine Leder
schachte! mit dem wohlgebugelten
Cityzylmdcrhut, dem Wahrzeichen
deö Gentleman, und gab ihr einen
sinnbildlichen Fußstoß, daß sie flog,
und sagte sich zähneknirschend: War
um verkauft unsereins auch feine
Seele!. . .AlleZ machen sie mit Geld!
Man kann sich ihrer nur mit Gell)
erwehren, Gott sei Tank: Ich hab'
doch noch etwas Geld. .. .das Kom
mißvermögen. .
Er besaß eine dunkle Vorstellung,
daß er und wahrscheinlich auch Edith
im Lauf der Zeit wiederholt Sum
men von diesem Kapital abgehoben
batten. Wieviel daö ahnte er
deutsches Konto hatte übertragen las
sen. mußten ste'S lassen. So rasch
unterstützen! Ich schneid mir da möglich. ES war der letzte
Weg z Freiheit. Zum Rückzug
über See. Sonst saß er hilflos hier
fest. Er setzte sich atemlos an den
Tffch, schrieb seiner Frau ein paar
Zeilen: Ich muß m Geschäften nach
ronvon. Bin zum Binner wieder
da und fuhr zur Station. Dann
kam derselbe jähe Wechsel wie überall
in England: In zwei Stunden der
Uebergang von parkgrüner lieblicher
Ländlichleit in donnernden Nebel, von
blauem Himmel und Sonnenschein
in dämmernde Nacht des unermeß
lichen schwarzen Ameisenhaufens an
der Themse. . . Wer Eile hatte, ging
jetzt, zur Geschäftszeit, in dee City
zu Fuß. So verließ auch Helmut
Merker in der Nähe der Bank von
England fein Tari. drängte sich
durch das Gewirr und erreichte, am
Kontor seines Schwiegervaters vor
bei, die Filiale des deutschen Bank
Hauses. Seine Kehle war trocken,
als er um einen Auszug seines Gut
Habens bat. . ,
Ter Beamte sing und kam nach
einiger Zeit zurück. Er reichte ihm
ein Zettelchen. Auf dem stand
mit Bleistift: .614 Psund 13 Sh.
Habet.'
Wenig mehr als zwölftausend
Mark. . Der Leutnant Merker sah
verwirrt auf das Blatt. War das
der 5test der Hunderttaufend von
vor zwei Jahren? Er frug: ,DaZ ist
alles?"
.Ihr augenblicklicher Saldo
stand!'
Er gab sich alle Mühe sich seinen
Schrecken nicht aninerten zu lassen.
Er nickte nachlässig.
.Dante! Es stimmt!" sagte er.
grüßte und verließ den Raum. Drau
ßen ging er planlos dahin, durch
Cheapside und Volborn-Viadukt, die
endlose Oxfordstreet entlang. Am
Singanz des Hydepark standen
Menschen. Eine Volksrednerin sprach
schrill und wild gestikulierend unter
freiem Himinel auf sie ein, drüben
trommelte und sang die Heilsarmee,
ein Lord mit hechtgrauem Zylinder
le,-,!te seinen Viererzug in der Nich
tung nach Ladies Mile. Es war
das alte Bild. Es war England.
Helmut Meiler sah es leeren Au
ges, verstört. Er wiederholte sich
immer wieder: Ohne Geld kann ich
aus England nicht weg. Ohne Geld
kann ich mit Frau und Kino dru
ben in der Armee nicht ankommen!
Großer Gott was mach' ich denn
nur?
Er fing, in dem rauhen Pfeifen
des Herbs!w:ndes, der über die wei
ien, einsamen , Rasenflächen um ihn
strich, zu rechnen an. Es machte
Mühe. Wer konnte sich nachträglich
an all das Zeug erinnern cm die
vielen Atisgaüen. Wenn man eben
mit dem, was der Schmiegerpapa
gab, für den Augenblick nicht reichte
und nicht gleich wieder um einen
Scheck oiitcn wollte, hatte man sich
kurzweg auf der Bank das Nötige
geholt. Die Leute dort führten je
denfalls richtig Buch und Rechnung.
Es mochte schon stimmen. Es sum
mierie sich eben so gräßlich, wmn
man so in den Tag hinein lebte. . .
Er war wie vor den Kops ge
schlagen. Dumpf schlenderte er da
hin. Er sagte sich, den Blick 'am
Boden, den Zylinderhut in die Stir
ne gerückt, die erloschene Zigarette
im Mundwinkel, immer von neuem:
Ich bin in der Sackgasse. Es gibt
keinen Swsweg. Keinen Rückweg. Ich
bin ohnmachtig gegen meine Frau
mit ihrem Aater. Tie beiden sind
einig. t-it haben das Hejt m der
Hand. Sie sind stärker als ich. Ich
bin ein Gefangener der Engländer
auf Lebenszeit."
Ihn fröstelte. Nie war ihm die
fer britische Himmel so grau, dieser
Wind so kalt, diese Gesichter so leer
und langweilig erschienen wie heute.
Er haßte sie. Er wollte fort von
ihnen. Er wollte zurück. Ein oer
zweifeltes Heimweh packte ihn, deut
sche Erde zu betreten alles war
besser als dies NichtSsein und
Nichtstun hier, die Stallfütterung bis
zum Grab. Er dankte für das eng
lische Gnadendrot. Teutscher Stolz
erwachte in ihm dagegen. Und'bit
tere Reue. . .
Da vor ihm, in Piccadilly, durch
das er langsam, seinen Rückweg ge
gen Osten nahm, schritten n gleich
gültiger Ruhe die Mitglieder der
Clubs, die Blüte des Jnselreichs. Er
sah dieje steinernen, glattrasierten
Gesichter, diese hageren athletischen
Gestalten, DaS war der .unabhan
gige Gentleman", den er seinerzeit so
bewundert. Gerade vor ihm ging
solch ein vornehmer Angelsachse, un
geführt von seiner Größe, aber gut
ein Vierteljahrhundert älter, das
blonde Haar stark übergraut. Auf
seinen nüchternen Zügen, in seinen
ausdrucklos-wasserblauen Augen, in
seiner lässig-steifen Haltung lag die
Selbsigerechtigkeit des Insulaners:
die Zufriedenheit, da zu sein, Brite
zu sein. Mitglied jenes Clubs an der
Eae von Pall.Mall zu sein. Stille
Genügsamkeit und grenzenloser Hoch,
mut in Einem. . .
(Fortsetzung folgt.)
Setzerkobold. (Aus ei
nem Nekrolog.) jLc&en heißt: ein
Kämpfer sein", das war sein Wahl
spruch, und da? Spiel seine? unge
wohnlichen geistigen Kräfte wurde
erst recht lebendig, wenn er im
Tampf war.
ms
Cl
assified A
You Should Read
di
&
Klassifizierte Anzeigen
Verlangt Weiblich.
Verlangt: Frau für HauS.
arbeit in kleiner Familie: kein Wa
scheu. Tel. Walnut aCGl. - 8-13-17
Verlangt: Mädchen für allge
meine Hausarbeit rn Familie von 2
Personen. 3322 Todge Str. Haruey
33l!tt. - 3.11-17
Verlangt: Dame in mittleren
Jahren als Haushälterin für drei
Erwachsene ,n Omaha. zkann 1
oder 2 Kinder haben. Bewerbungen
unter Box F U. Tribüne. -11-17
Verlangt: Mädchen für allge
meine Hausarbeit. Gehe abends
heun. Haruey 6128. 8.10-17
Verlangt: Mädchen zur Hilfe
bei Hausarbeit. Gutes Heim. 1526
9jj.y. t. Webster 1200. 8.1047
Verlangt: Haushälterin mit
Empfehlungen, die eine gute Köchin
ist. Zu melden zwischen 8 und 10
Uhr vormittags und 2 und 4. Uhr
nachmittag, 203 Nord 13. Str.
8.1547
Stellengesuch. Frau in initiie
ren Jahren mit einem l1jährigen
Knaben sucht Stellung als Haus
hälterin auf kinderloser Farm. - Bor.
I. R.. Tribüne. 843-17
Verlangt Männlich.
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schreiben au Geo. Roman, Winner,
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Tatsache ins Auge faßt, daß das
Volk der Ver. Staaten mit über vier
Millionen Unterzeichner an der
Vondauögabc beteiligt ist. Keine der
Banken hat den vollen Betrag für
den sie unterzeichneten, erhalten, weil
das Volk feinen Patriotismus zeig
te und die Liberty Bonds als eine
Volkseinrichtung betrachtete. Die
Vankbeamten sind überrascht über die
Willigkeit des gclvökmlichcn Volkes,
ihr Scherflcin zum Wohl und Besten
des Vaterlandes beizutragen. Dasz .
daS amerikanische Volk festes Ver
krauen auf seine Regierung setzt,
wird durch das Anwachsen der Ein
lagen in den Postsparkassen beivie
sen. Die Einlagen in dem Postami
der Stadt New Jork und deren
Zwcigämtcrn find im Lause des
Jahres um neun Millionen gestic
gm. Dies ist eine Zunähme von
vierzig Prozent, während die Zahl
der Spareinleger auf einhundert
undfüiifunddreihig tausend, gestiegen