Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 10, 1917, Image 1

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    Min Geschäft Kann ohne
Runden bestehen
Und es ist die Zeitungsreklame,
die Kunden einbringt. Sie kön
nen auf keine andere Weise
Kunden erlangen.
C' t$ ff .
Ost if (ffsl 's) "ti f?i
C wlj 111 IJ iy
11
o
lvetierberlcht.
Für Omaha und Umgegend: Tcilwcise bczA
'toSlft heute abend, Regenschauer am Samstag
Für Ncbraöka: Teilweise bcwölkt und wör
mcr theilte abend, wahrscheinlich Regenschauer in
westlichen und zentralen Teil am Samstag,
Für Iowa: Schön heute abend, wahrschein.,
lich Regenschauer im Westen am Samstag, i .
34. Jahrgang.
, Omaha, Neb., Freitag, den 10. August 1917.
-8 Soiien-No. 129.
er? ? c
Woll Amerlra oair
keiner nach Rußland!
Man will dadurch verhindern, datz Pro-Dentsche
bevt Wühlarbeit gegen die provisorische
Negierung verrichten.
Die Ariegssteuervorlage im Senat eingereicht!
Washington. 1. August. Die
erste Hilfe, welche die 53er. Staaten
der russischen Regierung angebet
hen lassen wird, besteht darin, daß
von jetzt ab in der Ausstellung von
Pässen aller von ?!ew ?)ork nach
Rußland rcisende,i 'Personen die
größte Vorsicht angewandt wird.
Man will dadurch verbüten, das;
Pro-Tcutsche von Amerika ans sich
, nach Rußland begeben und dort
gegen die russische Regierung wiih
Ich. Jeder, der nach Rußland reist,
niuß angeben, m welcher Mission er
sich dorthin begiebt, und er wird
keinen Pas; erhalten, wenn die zu
unternelmiende Reise nickst von grvs;
ter Zgichtigkeit ist. öiusjland selbst
hat in dieser Beziehung umfassende
Workchruiigeii getroffen, indem es
die Laiidesgrenzen gegen alle Per.
sonen absperrte und alle Einwan
derung verbietet. Tic Crtkärung des
BundessenatorS Lcini-s, anierikaui
sche Truppen nach Rufzland zu sen j
nen, wiro iveoer von oer ,ilegierung
noch von der nissischen Kommission,
die sich gegenwärtig hier befindet,
gutgeheißen. Tenn Rußland besitzt
eine Menge Soldatenmatcrial.
Was Rußland am meisten braucht,
ist Ruhe im Innern des Reiches
und Geld.
Aber nichtsdefiolveniger hat das
War College" auf Veranlassung
des Weißen Hmiscs einen umfassen
den Plan aufgearbeitet. Cinhei
ten der Vuiidcjannce zu verwenden,
um die zerstreuten russischen Streit,
fräste zu organisieren und zu un
jerstichen. Tie aus Rußland zu
rückgekehrte Rout'sche Kommission
sagte dem Präsidenten, nichts wurde
Rußland mehr stärken, als eine
praktische Bekundung, daß die Per.
Staaten bis zum Acußrrstcn int
Kriege find.
Tie KrikgKsteucrvorlgge.
Heute begann im Senat die Be
ratung über die $2,006,970,000
Äriegsstcuervorlage. Gleich nach,
.dem dieselbe einberichtct war, wurde
Tschechen verlangen
selbständiges Ueich!
Tie Tschechischen Abgeordneten nelj
men Stellung gegen eine Rcvi
sion der Konstitution.
ein Substitut für dieselbe eingereicht,
wonach die genannte Summe durch
Besteuerung des Einkommens und
der Ucberprofite aufgebracht werden
soll. Diese Vorlage ist von den Sc
natorcn Gore. La Follette und
Thomas. Letzterer von Colorado,
abgesaßt.
Senator Veelö beantragte, die
Kriegsprofit Steuern in einer Weise
auszugleichen, daß Gesellschaften,
die vor dem Kriege .keine großen
Profite erzielten, keine so große
Steuern bezahlen sollen, als die
jenigen. die bereits vor dem Kriege
ungeheure Prosite erzielten."
Gewisse Senatoren aus den Wei
zenslaatcn beabsichtigen, einen
Kampf zivecks Mehrbesteucrung der
Bniiuttvolle zu inszenieren, weil der
Weizen in der Rahningsmittellon.
trollBill indirekt hoch besteuert
wird. Man. will Baumwolle hoch
besteuern, weil dieselbe von Geschoß,
fabrikanten in riefigen Mengen ver
wendet wird.
Senator Hollis halt die ganze
Kriegssteuerbill den Fabriksarbei
lern in den Neucngland Staaten
gegenüber für ungerecht und wird
.versuchen, dieselbe zu amendiercn.
Senator Lewis, Illinois, wird
ein Amendcment einreichen, laut
welchem unverbesserte Ländereien
höher besteuert ivcrden sollen. Ta
durch werden die Eigentümer sol
cher Ländereien gezwungen werden,
dieselben zu bepflanzen, wodurch
ihre Cinnahnicn vergrößert wer. i
den, oder sie müssen an den Staat,
in welchem jenes Land liegt, dop.
pell so viele Steuern bezahlen, wie
bisher.
Andere Senatoren wollen wieder
die Raten für Postsachen zweiter
Klasse erhöhen und diejenigen auf
Postsachen erster Klasse herabsetzen.
Cs dürfte geraume Zeit dauern,
ehe man sich über diese Gesetzvorlage
einigen wird.
Auch Dr. Michaelis
für deutschen Frieden!
Tagt, daß die glänzende militärische
Lage einen solche Frie
den gewährleiste.
Kopenhagen, 10. Aug. Unter
den Auspizien der Liga der Alldeui
schen finden gegenwärtig allerorts in
Teutschland Versammlungen statt, in
welchen darauf gedrungen wird, daß
die Regierung sich auf keinen faulen
Frieden einlasse. In einer in Hessen
abgehaltenen ' Massenversammlung
wurde eine Tepesch: an den Reichs,
kanzlcr gesandt, in welcher der Hoff,
nung Ausdruck verliehen wird, daß
er dem Teutschen Reich einen sieg,,
reichen Frieden und keinen, der auf
irgendwelches deutsches Gebiet Ver
zieht leistet, verschaffen wird. Ter
Kanzlcr beantwortete die Tepcsche
in folgender Weise:
Ich bin fest davon überzeugt,
daß die glänzende militärische Lage
uns zu einem Siege verhelfen wird,
der Deutschlands Zukunft auf dem
Kontinent und über Tee garantiert."
Sei,. Pershings !Zat
bleibt unbeachtet!
Seinem Wunsch, jüngere Generäle
nach Frankreich zu senden,
wird nicht willfahrt.
Paris, 1,0. Aug. Tie Jung.
. tschechen, Nationalsozialisten, Neali.
sten und Mährischen Progressiven
zusammen mit tschechischen Schrift
stellern und Künstlern haben soeben
ein Manifest erlassen, in welchem
erklärt wird, daß die Tschechen keine
Abänderung der gegentvärtigen öfter,
reichischen Konstitution iuünschen,
sondern sie verlangen die Errichtung
eines selbständigen tschechisch.slovakk.
schen Reiches.
Charles Praschrk, einstmals Mit.
glied des österreichischen Ministen
ums, und ein Führer der tschechischen
Agrarier, veröffentlichte in der
Prager Zeitung Venkov" einen se.
sationellen Artikel, laut welchem es
Verrat an der tschechischen Sache
innre, na nur eiierreim an? einen
Vergleich einzulassen. Tie Tschechen
würden um kein Jota von ihrem
Programm abweichen, welches ein
vollständig unabliängigcs böhmisches
und slovakischcs Reich verlangt. Tas
österreichische Parlament wird die
ool)miillze izragc nnyr o,en.
Das prohibitions
Neferendum in )owa!
Am 15. Cfiuber wird über das Pro
hibitiviioanicndcmcnt abge
stimmt; Trockene arbeiten
schon vor.
fiome Aule Uonvent
wird wieder vertagt!
Tublin, 10. Aug. Gestern trat
die Home Rule Konvention wieder
in Sitzung, vertagte sich aber, da
das Komitee mit seinem Bericht noch
nicht fertig war, bis zuin 21. Aug.
Ivahlreformvorlage in
preuszens Landtag!
Kopenhagen, 10. August. Ber
liner Nachrichten zufolge hat Reichs
kanzler Tr. Michaelis dem sozialisti.
schen Landtagsabgeordnete Hirsch
erklärt, daß die Bchlreformaesetz.
Vorlage in der nächsten Zukunst im
Lm'tdtaa eingereicht werden würde.
Tes Moines, 10. August.
Billy Sunday, William Jeuiiing
Bryun, Richmond Pearson Hobson
und andere namhafte Redner über
die Prohibitionöfrage werden wäh
rend des kommenden Jeldzuges iider
den verfassungsmäßigen Prohibi
tionözujutz eingeladen werden, in
Iowa Reden zu halten. Herr Bryan
ist schon lebhaft interessiert, und
Sunday versprach schon vor länge,
rem. daß er nach Iowa kommen
würde, wenn irgend möglich.
Tas Referendum über das Amen
dement findet am J5. Oktober statt.
Tie vorbereitende Organisation der
Proyivilionsjreunde ist schon so gut
inie vollendet. I. B. Weedc, Des
Meines, ist der Feldzugfuhier, und
der friiyere Bürgermeister von Tes
Moines, James R. Hanna, har die
staatweite Organisationsardeit über
nommcn.
Man halt es nicht für nötig, län
gere Beweisführungen über tu Per
teile der Prohibition zu unterneh.
wen, denn die Prohibition ist eine
eingestandene Tatsache in diesem
Staate. Tie Bemühungen sollen
sich um den einen Punkt sammeln,
eine vollständige Stimmenabgabe zu
erreichen.
Wenn das Ainendeineiü angcnoin.
nien wird, würde die Rechtmäßigkeit
der Herstellung oder des Verkaufs
geistiger Getränke unmöglich sein,
wenn nicht in zwei aufeinander fol
genöen Staatslegislaturen der Bc
schluß eines Widerrufs des Ainendc.
itientS' gefaßt und von einer dann
folgenden Volksabstimmung ange
nommcn würde.
Iowa hat feit vielen Jahren keine
nasse" Legislatur inehr gehabt, und
sowohl die Rassen" wie die ..Trecke
en" geben zu, daß es so gut wie
unmöglich sein wird, das Amende!
ment zu widerrufen, wenn nicht ein!
vollständiger Gesinnungswechsel ein I
tritt.
Washington. 10. August Ans
sicherer Quelle verlautet, daß daS
Alter der nach Frankreich geschickten
oder zu sendenden amerikanischen
Generäle über 55 Jahre ist:" man
wird in dieser Beziehung nach wie
vor an der Altersregel festhalten
und dein Wunsche General Pcrsh.
ings. jüngere Offiziere zu Genera,
len rn befördern und nach ftrank
reich zu senden, nicht entsprechen.
Tas Kriegsdcpartement hat aus den
Erfahnmgcn der Briten und Fran
zosen keine Nutzanwendung gczo
gen. Tie Kricgsministcrien Frank
reichs und Englands haben eingesc
hen, daß sie mit Unterbefehlshabcrn
alter Jahrgänge schlecht abschnitten
und haben diese durch jüngere Es
fiziere ersetzt.
Tie militärischen Sachvcrständi
gen der französischen und britischen
Kommissionen, welche hier längere
Zeit weilten, haben dem Kriegsde.
partement gerateil, Majore und Re.
gintentskommandeure zu befördern,
da diese der Lage, welche die mo
derne Kriegsführung . schafft, bes
ser gewachsen wären, als die im
Tienste ergrauten Generäle.
Deutschhetzereien
in Nebraska!
jetit sind den Hebern sogar die dcnt
schen Wanderbiblivthekcn ein
Torn im Ange.
Lincoln. Neb., 10. August. Ter
Krieg wird von gewissen Kreisen
dazu ausgenutzt, um eine Hetze ge
gen alles, was Teutsch ist. ins Werk
zu setzen, und den Teutsch-Amerika
ncrn einen Hieb zu versetzen. Jetzt
wird von gciuissen Seiten gegen das
Bestehen der deutschen Wander
bibliotheken im Staate, ioie sie von
der Legislatur festgesetzt wurde, ge
schürt, weil dieselben angeblich Bü
cher enthalten, welche die Hohenzol
lern und die Geschichte Preußens
verherrlichen. Ti. Hetzer hin -gerade
so. als ob diese Einrichtung der
Wanderbibliotheken einfach auf ihre
Auffordert, ng hin abgeschafft wer
den Faun, während es dazu erst
eines neuen Gesetzes bedarf. Man
sieht jedoch, wie kleinliche Früchte
der Geschäftspatriotismus zeitigt.
Im Lande der Barbaren wird es
niemanden einfallen, den englischen
oder französischen Unterricht in
Schulen in denen sie bisher gelehrt
ivurden, abzuschaffen.
Diese vor Wut nnd Haß Wahil
sinnigen müßten, wenn sie gegen
diese Wanderbibliotheken sind, viel
schärfer gegen die regulären Bib
liothekcn eintreten, denn diese ent
halten doch auch deutsche Bücher.
Zweitausend neue Offiziere.
Chicago, Jll., 10. August.
Neber zweitausend Mann von Wis
consiu, Michigan, Illinois in Fort
Shcridan sind seit heute Ossiziere
der neuen Nationalarmee. Ihre
Namen und ihr Rank werden bis
morgen noch geheim gehalten. Heu
te werden noch weitere ihr Offiziers,
patent erhalten.
Botschafter Page wird lhrcubürgrr
Von Edinburgh.
London, 10. August. ' Tie
Times" meldet, daß dem amerika
nischen Botschafter Walter Hines
1! , !,,tl;k,l,.,
f-llll- 111 l'll mjUH;IUHIl ,UflJ.'
jtadt Edinburgh das Ehrenbürger,
recht verliehcn werden foll ,, -
Deutschland steht
noch unbesiegt da!
Größte Aufgabe des Krieges den
Bcr. Stnntcu icliur, wenn nicht
der Friede kämmt, ehe es eingrei
fen kann.
New Jork, 10. August. Karl
H. von Wiegand, der letzte amerika
uische Berichtersiotler, der Berlin
verließ und jetzt über Skandinavien
in den Ver. Staaten eingetroffen
ist, veröffentlicht folgenden interes
sauten neuen Bericht:
Mit dein Eingreifen in den euro
päischen Krieg htil,e,i die Vereinigten
Staaten die größte Aufgabe über
noiumen, die in der ganzen Eiitste
hungsgeschichte des Landes noch zu
verzeichnen gewesen ist Tas amen,
kanische Volk hat noch nicht einsehen
gelernt, wie groß die Aufgabe ei
gentlich ist, wie ernst die Ziele und
wie große Opfer an Menschenleben
und Schätzen sie erheischen wird, es
sei denn, daß sich der Frieden ein.
stellt, ehe Amerika wirklich mit bei.
den Fäusten in den Krieg eingreifen
kann. Amerika erkennt noch nicht,
was der moderne Krieg furcht
bar und fürchterlich in jeder Hin
ficht eigentlich ist. Tas etwa find
die Eindrücke, die jeden,, der von
Europa zurückkehrt, hier am meisten
auffallen müssen.
Worte gewinne den Krieg nicht.
Im Jahre 1915 sagte die Krön
Prinzessin Cäcilie in einem Hospital,
wo sie die Veriuundeten besuchte, zu
niir: Ist es nicht besser und edler,
wenn jemand aus Liebe zu seinem
Lande leidet und stirbt, als deswe
gen, weil er seine Feinde haßt?"!
Blinder Haß. Wort-Maschinenge.
wchrfeuer nach dem Feinde, das
Schreieu von abfälligen Beiwörtern
über den Atlantischen Ozean und ric.!
fi'rmnifte .SesihIinpä". hii mir nlfjnJ
(J 1,1 .."5 , V.
oft die Wahrheit mehr verbergen als
entHütten, werden nicht dazu oeitra.
gen, den Feind zu schlagen, oder das
Ende des Krieges, das jeder mensch
lich denkende und menschlich fühlende
Mensch ersehnen muß, näher brin
gen.
Tank der Zensur, einer Erfindung
derjenigen, die den Krieg angezettelt
haben und weniger dazu bestimmt,
militärische Geheimnisse zu hüten,
als ihr eigen Volk und das anderer
Länder zu täuschen, weiß das ame
rikanische Publikum heute nach drei
Kriegsjahren noch mimer nicht die
volle Wahrheit, da die volle Wahr
heit noch immer nicht ausgesprochen
werden darf. Tas ist die europäi.
sche militärische Theorie und diese
Theorie ist nicht etiva auf Teutsch
land beschränkt. Sie hat in allen
Ländern übel genug gewirkt. In
Rufftand hat sie sogar die Rache des
Volkes herausbeschworen.
In anderen kriegführenden Län
dern ist sie dabei, diese heraufzube
schwören. Ich glaube nichr. daß
diese Theorie in den Ver. Staaten
überhaupt lebensfähig sein würde.
Ich glaube nicht einmal, daß sie not
wendig ist. Ist es doch besser, die
bittere Wahrheit im Anfange ken
nen zu lernen, als später doppelt
durch sie enttäuscht zii werden.
Teutschland nicht gcschligcn.
Teutfchland ist nicht geschlagen.
Als Lloyd George in einem Jnter
View mit dein Vertreter des Pariser
Maün", daö im London Daily
Ehronicle" vom 7. Juni nachge
druckt ist, erklärte, daß die Alliierten
nicht allein den Eintritt der Ver.
Staaten in den Krieg wünschten,
sondern ihn direkt herbeisichrtcu, jag.
te er damit gleichzeitig, daß die
Alliierten allem nicht imstande ge.
wesen sind, die Deutschen zu schlagen
und die Hoffnung darauf ohiie Hilfe
der Ver. Staaten aufgegeben halten.
Ob-mit der Niederlage Rußlands,
das für alle praktischen Zwecke we
nigstens für i'ui Jahr aus dem Krie
ge ja gut wie ausgeschaltet ist: ob
mit den Verhältnissen in Italien,
mit dem Fehlschlage der Saloniki
Expedition, den schrecklichen Verlu
sten, die Frankreich erduldet hat, und
mit dein Ernste des U..Boottrieges,
Deutschland jetzt, zu dieser spaten
Zeit, militärisch wirtlich noch geschla
gen werden kann, ist eine Frage,
über die die Ansichten auocinauder
gehen mögen. Darüber abec iann
kein Zweifel bestehen, daß, wenn!
Deutschland wirtlich noch militärisch j
zu ia)igen mr auein ourca oie
Ver. Staaten und nur durch diese
allein erzielt werden kann.
Liigcu mit kurzen Beinen. .
(zieschichteii darüber, daß Teutsch,
land geziuungen sei, Kuabeil und
Greise in den vordersteil Schützen
grüben zu verwenden, sind in den
letzten. Tagen abermals in den Neu
igkeitsspaltcn der Zeitungen ausge
taucht. Solche Geschichten sind aber
irreführend und ans Täuschung be.
chutt, Tie gleichen OeMchl;
Friedensversammlung
im Nongreszgebande!
Mit List verschaffen sich Pazifisten
Eintritt? drohen, Wilon n
Anklagcznstand zu stellen.
Washington. 1. August Rab.
bi Am Akibas Ausspruch Alles
schon dagewesen!" hat sich gestern
als haltlos und unwahr bewiesen,
denn daß zu jetziger Zeit, da alles
im Kongreß höchst kriegerisch ge
sinnt ist, im Kongreßgebäude selbst
eine Versammlung von Fnedens
freiinden stattfindet, die Nlit nichts
mehr oder weniger drohen, als den
Präsidenten Wilson selbst zur Ver
antivortung zu ziehen und Anklagen
gegen ihn zu erheben, ist wirkich
noch nicht dageiuesen.
Tiefe Pazifisten hielten ihre Sitz
ung unter den Auspizien des Peop
leS Conncil of America far Demo
crach and Pcace im Zimmer des
TenatskoiniteeS für Militärangele,
genhciten ab. in welchem kürzlich
die Nummern der Militärpflicht!
gen gezogen wordeil waren. Sena
torcn und Repräsentanten, die zur
Versammlung eingeladen waren,
nahmen eine Zeitlang daran teil,
gingen jedoch wieder, als die Red
ner in ihren Anklagen nicht auf
hörten. Tie Letzteren forderten,
daß der Kongreß solange in Sitz
nng bleiben solle, bis er das Kon
skriptionsgesetz wieder zurückgenom
men habe, und drohteil, Präsident
Wilson in Anklageznstnnd zu ver
setzen, falls dies nicht geschähe-
Unter den Mitgliedern des Kon
gresses machte sich große Aufregung
über die Abhalüing der Verstimm
lnng im Kongreßgebäude bemerk
bar. Senator Chamberlain, der
Vorsitzer des Militärausschusses sag
te, er habe auf Bitten von Jsaac
McBride. dem früheren Sekretär
des verstorbenen Buildessenators
Laue aus Oregon diescin das Zim
mer zur Verfügung gestellt, damit
einige seiner. Freunde mit Kongreß.
Mitgliedern zusammenkommen könn
ten. Er habe keine Ahnung gehabt,
daß beabsichtigt war, den Prästden
ten anziigreifen.
Bundessenator Gronna und Re
präsentant Keating von Colorado
waren die einzigen Kongreßmit
glieder, die von Anfang bis Ende
der Versammlung beiwohnten.
über Teutschland wurden schon ge.
druckt, als der Krieg noch kaum ein
Jahr alt war. Militärisch ist
Teutschland noch stark. Tas ist
vielleicht noch heute, nach drei
Kricgsjahren, die stärkste Stütze
Deutschlands. Ich habe den Krieg
auf deutscher und österreichischer Sei
te seit den ersten Tagen gesehen.
Deutschland hat heute hinter der
westlichen Front die größte Arinee
stehen, die es seit Beginn des Krie
ges überhaupt zusainmcngestellt hat.
Und zur gleichen Zeit führt es einen
absolut erfolgreichen Ansturm gegen
die Russen durch, säubert Gnlizien
und die Bukowina von dem Feinde
mit einer kombinierten deutschester
reichisch . ungarisch . bulgarisch türki.
schen Armee, während der russische
Ansturm nach ailfünglichen Erfolgen
zu einem absoluten Debacle gcwor
den ist, wie es unter den gegebenen
Umständen nicht anders fein konnte.
Mackenscn hält die rumänische Li
nie bei Galatz und nördlich von Bu
karest ohne besondere Schwicrigkei
ten. Seine Armee wurde durch Land,
stürm und Landwehr abgelöst. Und
außer den Österreichern und Un
garn hat er verschiedene Tiv'sionen
Türken und Bulgaren zur Verfü
gung. Sein Hauptquartier ist Bu
karest, wo er in dem königlichen Pa
laste wohnt. Erzherzog Joseph, der
Verteidiger des Dnkla.Passcs luäh
rend des ersten furchtbaren Anstur
nicö der Russen und spätere Leiter
der Operationen auf dem Dcbcrdo
Plateau nahe Görz, bedrängt die
Rumänen an der Kinlpolung.Airli
Naba-Linic. Czcrnowitz und Tarno
pol sind den Russen abgerungen.
Im Westen haben die Engländer
in Flandern Fortschritte gemacht.
An der Aisne kämpfen die Teutschen
verzweifelt. Aber in keiner dieser
Operationen sind die geringsten An
zeichen dafür zu finden, daß Teutsch
land schon das Ende seiner militäri.
schen Macht erreicht hat.
In meinem nächsten Artikel wer
de ich die deutschen Armeen und Re
serven Angehender besprechen und
auch Zahlen anführen.
ie Bttsichcrung der
oldlltcn u. ss-amilicn!
)n groszziigiger weise will die Bundesregierung
für die Familien der Gefallenen und für
die verkrüppelten selbst sorgen.
Uriegswitwen und -Waisen aller Not enthoben
Washington, 10. - Anglist. Heute wurde vom SchatzamtssekrZZ,
McAdoo die längst erwartete Bill zwecks Entschädigung und Schadlos
tung sowie Versicherung der Soldaten und deren Familien in be
.firnifcrn des Konareiies eingereicht. Es ist dieses das erste Mal in
Geschichte der Ver. Staaten, daß auf diese Weise für antcrikanische KriA-4
und deren Familien geiorgt wird. ' -A
Besonders hervorzuheben ist die Lebensversicherung jcdeö Soldc?
. . . . r. .Y...f ... rnf Äril -!:if.-'
und leoer .ranlenpfiegerln: eine Bcrpcrung von yivvv wm juyc
$8; die Versicherungen erstrecken sich bis mif 10.000. '
Durch diese Versicherung geraten alle Pensionen in Wegfall. m
Die ersten zwei Jahre wird die Regierung die Summe von !Zö56,l)c-s.
000 zn bezahlen haben, und ztvar in folgender Weise:
Erstes Jahr:
Fainilicnuntcrhalt $141 ,000,000
Sterbegeld 3,700,000
Totale Vcrkrüppclung 5,250,000
Teilweise Verkrüppelung 3,200,000
Versicherung gegen Tod u. Verkrüppelung 23,000,000
Zweites Fall-$190,000,0$"-22,000,0!
35,000,0CS
21,000,0s
no renn sisii
iiijyv.uu
j
Zusammen $176,150,000 $380,500,000
In der Bill wird ferner vorgesehen, daß $15 von dem $35 betra
gniden Moiiatssold der Frau des im Felde stehenden Soldaten zufallen )
muß: besinden sich in der Familie zwei Kinder, dann gibt die Regieruna.
der Frau noch einen weiteren Zuschuß von $32.50 per Monat, sa daß dis
betreffende Familie ein Monatseinkommen von $47.50 hat. Für jedeZ
weitere Kind in der Familie bewilligt die Regierung monatlich noch o.
Der Vater kann, wenn er will, mehr als $15 von feinem Sold an die,
Seinigen senden.
Ein Unverheirateter kann gezwungen werden, die Hälfte seines
Soldes der Negierung in Verwahrung zu geben, wofür er Zinseszinfen ,
erhält.
Bei vollständiger Verkrüppelung werden dem Gemeinen $10 bis $7? -per
Monat ausbezahlt und bis zu $200 den Offizieren. Verliert ein
Wann beide Arme oder beide Beine im Gefecht, dann erhält er $10 pec
Monat, gebraucht er eine Krankenpflegerin, so erhält er $20 per Monai
mehr. Hat er eine Mutter, die von ihin abhängig ist, dann erhält er
einen Zuschuß von $10; ist der Betreffende verheiratet, dann bekommt er
$15 mehr und für jedes der ersten beiden Kinder $10 mehr oder $105. :
Er wird vom Staat mit künstlichen Glicdmaßen versehen. Will er ein
Geschäft beginnen, dann erhält er $1000 Vorschuß, der monatlich mit $20
zurückzubezahlen ist. .
Stirbt ein Mann, dann dürfen seine Beerdigungsunkosten nicht über
$100 betragen. Hinterläßt er eine Frau, zwei Kilider und eine Mutter,,- ,
so erhalten diese $60 den Monat aiißer den $5000'odcr $10.000 VerssW
rung. so hoch er eben unter der $8 Prämie für $1000 versichert ist. 0
Unter dem alten Pensionsgesetz würde die Familie nur $16 bis $21
per Monat erhalten. ' .
Heiratet die Witwe wieder, dann erhält sie für die lmchsten .zwei Jahre
$50, dann fällt die Summe auf $25 bis das älteste Kind 18 Jahre alt
geworden ist, und $15 bis das zweite Kind 18 Jahre ist.
Dieses bleibt zu Recht bestehen, ob nun der Mann im Kriege ;
gefallen oder ob er den im 5!riege erhaltenen Wunden erlegen ist.
Nach dem Kriege kann der Soldat die Versicherungs-Police $8 per ;
$1000 aufrecht erhalten und das Geld vor feinem Tode ziehen. Gläubiger
können die Versicherungs.Police nicht antasten.
Streik befürchtet bei
Negierungsbauten!
Arbeiter verlangen gefchloffene
Werkstatt", sonst soll die Ar
beit niedergelegt werden.
Spaniens Finanzlage
ist äußerst günstig!
Goldreserve 1,717,000,000 Pesetas.
98 Prozent Papiergeld durch
MctallRcscrve gedeckt.
Teutsche solle Zwangsarbeit tun
Honolulu. Hawai, 10. August.
Teutsche Staatsangehörige, die in
Honolulu interniert sind, sollen
Zwangkörbeit auf den Zuckerplan
tagen verrichten, wie der Bundes
marschall Smiddy bekannt machte.
Washington, 10. August. Ein
allgemeiner Streik aller für die Re
gierung arbeitenden Unionarbciter
droht, allen Plänen einen Strich
durch die Rechnung zu machen, wenn
die Forderung der Zimmerleute
Union auf eine geschlossene Werk
statte", also auf Ausfchließung aller
nicht zur Union gehörenden Zimmer
leute, nicht erfüllt wird. Dies er
klärten die Führer der Gewerkschaft
ler Vertretern des Kriegs und des
Mcirineamtes gestern in einer ge
meinsamen Konferenz.
Sie sagten, daß cüva 50,000
Mann an den Streik gehen würden,
was den Bauarbeiten in den
Uebungslagern der Armee ii;cd an
deren vou der Regierung begönne,
neu, Unternehmungen ein Ende be
reiten würde. Es heißt, daß 3000
Ziinmerlcute bereits jetzt in Ausbil
duiigslagern bei New Jork im Alis
stand sind.
Samuel Gonrpers soll den Union
sührern mitgeteilt haben, daß ein
derartiger Streik zur Jetztzeit eine
Verletzung einer zwischen ihm uild
dem KriegSsekretär im Jnni gemach,
ten Vereinbarung bedeuten würde.
Infolge der obigen Lage beabstch
iigt die Landesverteidigungsbehörde
die Errichtung einer Streitbeile,
gnngökommission, welche während
des Krieges Jurisdiktion iiber Fa
briken hat. welche Regierungskon
tröste ausführen.
Die Jahresversammlung der Land
briefträger findet am 16. August in
Eomicil Bluffs statt. Tas Unter
baltungsbüro der Handelskammer
wird den Telegatcn einen festlichen
Emdsang bereiten und bat zu diesem
Zweck eine Autofahc nach Manama
See bcichlosscn.
Madrid, 10. August. Die
Epoca" gibt ihrer Genugtuung
über den Ausweis der Bank von
Spanien bis 4. August Ausdruck.
Die Goldreserve beträgt 1,717,000,.
000 Pesetas, wovon 56,000,000 in
der letzten und 27,000,000 in . der
vorletzten Wocke eingingen. SDije gz
sanite Metallreserve ist 2,553,000.
000. Taö ausgegebene Papiergeld)
betrug 2,581,000,000, so daß über
98 Prozent garantiert sind.
trapenbahnstrcik in Lima, O.
Vier Mann bei Straßcnunrnhev
schiver verletzt.
Liina. O., 10. August. Infolge
I !?.??.'tV?T-n'nt.'If.3 ttn fivrt a9
L WA Vl.IlVl.lif llJJil tltl i-jl-ti. -lUlll
letzten Abend zu Blutvergießen auf
den Straken. mischen Streikbr?,
chern und mit den Streikern Sym
patyisierenoen. Vier Scanner wur
den durch Kuacln verlekt. drei hn
von liegen auf den Tod danieder.
Tie Feuerwehr richtete ihre Wasser
Itrayten aus oie .umultuanten uns
trieb .sie auseinander. Heute stockt
der Straßenverkehr vollständig, unh
alle Wirtschaften sind auf Befehl
ocr Bcyoracn gcichloßen.
Kampf um Salvnrsan'Pntcnte.
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Washington, 10. August. DaS
Senatskomitce für Patente beschloß
betreffs der Vorlagen, welche aus
Beschlagnahme . deutscher Patent,
zwecks Herstellung des bekannten
Heilmittels Salvarsan in dieseni
Lande abzielen, borläufig nichts zu
tun, da seiner Ansicht nach di
schwebende Handel mit dem Fnu.
de".Bill die Lage deckt oder dietbs
züglich Lmetidiert werdm yziO,
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' m -- MW. ja--:.
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