Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 20, 1917, Image 3

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    Seite 3-Tägliche Omaha Tribüne -Freitag, den 20 Juli 1917.
PMäBiMlfflSMMIM
Aus hem Staate Ncbraslt
i
Aus Grand Island.
iTas3raEjgg.ra
welche in bet militärischen Vorbcrci.
tungsstation in Nvport News, N.
I., waren, sind nach Portsmouth,
N. H.. verseht worden.
Ray' 5Zochel hat seine Stelle in
dem Commercial Barlnergeschäst
aufaegebrn, uin sich in das 6. Neb'
rasta Negimcnt einreihen zu lassen.
Im Liedcrkranz.Gartcn fand
Dannerstag wieder ein öffentliches
Konzert statt, das gut besucht war.
Hernach fand ein vffenilichcr Tanz
statt, der dielen Gelegenheit gab,
das Tanzbein zu schwingen.
Im Plattdeutschen Heini wurden
am Sonntag nachmittag und abends
Konzert und Ball abgehalten. Viele
nahmen diese Gelegenheit wahr, um
ein Picknick zu veranstalten.
Alson B. Colc, der Frau Vogt in
St. Paul, 9ieü., auf Veranlassung
Leren Schwiegersohnes snr die vev
sprochene Summe von $500 unige
bracht hat, hatte am 0. Juli hier.
alw nachdem er den Mord vernbt,
den Wolbachschen Laden mit einem
' gefälschten Scheck in Hohe von 15
hineingelegt. Auch Grainmer, der
Schwiegersohn der Ermordeten, der
Cole für den Mord gedungen hatte,
war am 6. Juli in Grand Island
und hatte hier eine Unterredung mit
Hole. Nachher tauschte er sein Auto
mobil, das er erst einen Monat be
sessen, gegen ein anderes um, wahr
Zcheinlich, weil in' dem ersteren der
Mord verübt worden war.
Die Farmers Union hatte am
Montag eine stark besuchte Vcrsanim
lung, in welcher I. Whitniore, Vor
sitzer der hiesigen Verteidigungsbc
Horde, der die vorige Versammlung
der , Union als hochverräterisch de
nunziert hatte, und welcher cingela
den war, nicht gerade init - Glace
Handschuhen angesaßt wurde. Nach
' einer erregten Debatte lvurde ein
aus A. F. Aüchler, Walter Scherz
berg und I. hitmore bestehendes
ilomitee ernannt, um eine Nesolu
tion auszuarbeiten, in welcher der
letztere ertlärt, daß er rn der he
treffenden Versammlung nichts Un
patriotisches oder Deutschfreundliches
entdeckt habe, daß er derartiges auch
nicht behauptet, sondern daß seine
Worte von einem Berichterstatter des
State Journal" in. Lincoln ganz
verkehrt angegeben worden feien.
Dieses Protokoll hat Whitmore im
terschrieben und sonnt ist diese An
gclcgenhcit, die zu großer Aufregung
und falschen Beschuldigungen Anlatz
gab, aus der Welt geschafft. Viel
leicht wird sich Whitmore ein nach.
ftes Wal genauer ausdrücken, damit
so etiuas nicht wieder passiert.
, In der deutsch'lntherischen Kirche
in der östlichen 2. Straße wird am
kommenden Sonntag Herr Pastor
Walter Ernstmeyer aus Pol! predi
gen.
Albert Smentowöki, der sich nicht
hatte , registrieren lassen und nach
Wisconsin gereist war, ist auf Ver
anlassung seines Bruders heimge
Zehrt und hat sich selbst dem Sheriff
gestellt. Er gibt als Entschuldigung
ert, daß er ein schweres Halsleideu
habe und darum überzeugt gewesen
sei, dasz er nicht genomnien werden
würde.
Oskar Reimers hält sich mit seiner
Familie zur Erholung in Hot
Springs, S. D., auf.
Henry Schumacher leidet au Ver
letzungcn, die er davongetragen, als
er vor wenigen Tagen von seinem
Motorrad stürzte.
Frail Chas Macho hat ihren Gat
ten mit einem Töchterche n be
.schenkt.
Frau Emil Tctleffscn ist von den
Folgen einer Operation, der fie sich
im General Hospital unterziehen
mußte, soweit wieder gesundet, daß
sie daö Krankenhaus verlassen kann
te und sich wieder daheim besindct.
Lokal-Nachrichten
aus Fremont, Uebr.!
Fremont, Neb.. 18. Juli.
Die Eifenbahnbeamten erhalten
seht ihre Löhnung zweimal jeden
Monat, statt wie früher einmal.
Bruce Dickerson und Robert Cook,
ZZus mikroskopische
Schnitzel.. '
Von Gustav Hochstetterc
Die erste Szene dieser Geschichte
spielt in einem kleinen, engen
tont, den ein gewöhnlicher Sterb
iicher zwar im Vorübergehen manch
mal beliebäugclt, aber bestimmt in
seinem ganzen Leben niemals be
tritt: sie spielt in der Küche dcö
Speisewagens. Uebriaens, wie ich
Seine bisherige Stellung wird van f feststellen muß, eines auölan
C. G. Mohn von St. Joseph, Mo.. tlW pe'icwagcns; m xcuttt).
?!n,',m,m,'n wi'rdpti land eins finden die Angestellten des
W. T. Gibkon welcker sick vor im. rollenden Ersrischungöraunics ihre
apfäfir einem Monat ein SVin. hri ..Beamten"Eigenschast viel zu stark,
einem ftall von einer Leiter in Kirk daß sie jene Unregelmäßigkeiten
Patrick's Laden, brach, ist so weit her.
gestellt, daß er mit Hilfe von Krücken
fortkommen kann.
Leo. A. Fleming hat die Firma
Bnrnet und Nccord, Inelche den neu
en Getreidespeicher für die Nye
Schneider Co. bauen, wegen Ver
lehmigen, die er durch einen Treib
ricmen davontrug, um die Summe
von $2.920 verklagt.
Man kann jenen Leuten, welche
jetzt an ihren Automobilen die eng
lische Flagge aufgesteckt haben, ein
gewisses Gefühl der Hochachtung
nicht versagen, denn sie bekennen we
nigstens ihre Farben, was man lei
der nicht von allen behaupten kann,
denn viele segeln unter falscher
Flagge.
Frau Hermann Bieth von der
Scribner Nachbarschaft wurde ge
stcrn. als sie ihrem Manne auf dem
Felde helfend ein paar unruhige
Pferde halten wollte, , von diesen
übcrrant und erlitt so schwere Ver
letzungen. daß sie nach wenigen
Stunden starb.
Verchrcr des Kaisers verhaftet.
Linoln. Neb,. 20. Juli. Franz
Albert Schleißer, ein geborener
Deutscher, wurde gestern naäünittag
als feindlicher Ausländer verhaftet,
weil er gesagt haben soll: The $lcü
ser is atlright."
Einbrecher in Hnft.
Plattsmouth. Neb.. 20. Juli.
Im hiesigen C'nnckygcfängnis hat
einstweilen Morris A. Meyer Unter
kirnst gefunden, der bereits gestanden
hat, daß er in der Nacht des 4. Juli
in den Bahnhof in Union tingcdro
chen und sechs Tollars gestohlen hat.
Bahnen protestieren gcgcu Gin
schäiiiiiig.
Lincoln, Neb,. 20. Juli. Ver
treter der Burlington, Missouri Pa
cific und Great Western Bahnen ha
ben bei der staatlichen Einschätzungs
behördc gegen zu hohe Einschätzung
des Wertes ihres Eigentums in
Douglas County durch Countyasses
sor Fitzgerald von Omaha Protest
erhoben. .
Bcranschender Apfelwein.
Fremont, Neb., 20. Juli. Eine
Analysiö seitens des Staatschemi
kers hat erwiesen, daß angeblich al
koholfreicr Apfelwein, wie er von
einer hiesigen Großhandlung in
Verkehr gebracht und von vielen
Händlern ausgeschenkt wird, über 7
Prozent Alkohol enthält. Bei ei
nem Tanz am Samstag halten sich
mehrere Teilnehmer an dem Wein
einen derartigen Rausch geholt, daß
es später zu einer blutigen Schläge
rei kanr. Der Großhändler, der vor
Gericht beordert wurde, wies die
Briefe des Fabrikanten in Mem
phis. Tenn., auf. in denen derselbe
erklärt, daß der Apfelwein nicht be
rauschend fei.
Wenn die Engländer die irischen
Sinn Feiner als ihre Feinsten nicht
betrachten wollen, dann kann man
ihnen das nachsühlen. aber derartige
Einschätzungen beruhen gemeiniglich
auf Gegenseitigkeit.
640 Millionen Tollars für das
Fliegerkorps bewilligt. In Wash
ington fliegen jetzt die Millionen nur
so.
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Straße.
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Wir befrie
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der Ihr
Geld zurück
DR, McKENNEY sagt
Die Zeit. Ihre Zähne zu reparieren ist, wenn sie das erste
Anzeichen an sich haben, daß fie es brauchen. Indem Sie diesen
weisen Kurs befolgen, werden Sie Zeit, Geld und Schmerzen sparen
und dabei Ihre Zähne retten, die sonst verloren gehen würden."
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8ti Untnluchung. eine Ctu
denken. DavieN'Dedtenulig.
begehen könnten, mit denen diese
beschichte anhebt.
Der weißgetleidete Koch sagte zu
dem braunbefrackten Oberkellner:
Heute ist das Schnitzelfleijch aber
vorzüglich I Saftig wie eine To
mate, duftig wie ein Pfirsich und
weich wie Butter an der Sonne!"
Tabei schmatzte er so laut, daß das
jilatschen seiner Zunge zu hören
war durch das Kreisen der Räder
hindurch, die eben eine scharfe Kurve
nahmen.
Es ist eine Gemeinheit von der
Tirektion", grollte der Oberkellner,
daß wir heute Nindsleisch mit Lat
tichgemüse bekommen. Warum
gönnt man uns nicht einen Bissen
oon dem vorzüglichen Schnitzel
sleisch?"
üiun. . , schmunzelte der Koch,
. . . es soll schon vorgekommen sein,
oaß die benachteiligten Angestellten
sich auf eigene Faust geholfen ha
ben. Sie, mein Freund, sind der
Commandant des Speisesaales. Ich
bin der Ehcf des 5kochate!iers: wenn
wir zusammenhalten was kann
niis passieren!"
Äie viele Portionen Schnitzel
sind noch da?" fragte der Oberkell
er vorsichtig.,
Hm", machte der Koch, nur
noch eine, mein Lieber. Aber eine
große. . . reichliche. . . schwere der
man sehr wohl ein wenig zur Ader
lassen könnte."
Hier muß eine kleine Betrachtung
eingeflochten werden. Nämlich:
eicse Geschichte ist wahr. Ebenso
wahr wie das Ergebnis selbst sind
aber auch die Redewendungen, die
von den handelnden Personen ge
braucht werden. Und schon ans
diesen Phrasen könnte ein aufmerk
samcr Beobachter das Land erraten,
in dem die Szene spielt. Nur
ich werde mich schön hüten, den Na
wen des Staates zu nennen; ich
beabsichtige, an der sonnigen Küste
dieses schönen Landes noch manches
liebe. Mal untcr Palmen zu prome
liieren und ich wünsche nicht, daß
auf dem Hin oder Rückweg mich
die rächende Hand eines Spcisewa
genbeamten mit einer Portion Rat
tengift ins Jenseits besördert.
Aber was taten unsere beiden
Freunde, während ich mich für ein
kurzes Weilchen meinen geographtl
schen und linguistischen Bctrachtun
gen uveruciZf kie nahmen ein
großes Messer und mochten auö der
einen dicken Kalbfleischscheibe drei
Scheiben, die zwar ebenso lang wa
ren wie die ursprünglich vorhandene
eine Scheibe und ebenso breit, aber
naturgemäß bedeutend dunner,
.Aus eins mach' drei!" lautete die
Zauberformel dieser rollenden He
zenküche. Und ein seltsamer Zufall
wollte, daß dasjenige Drittel, das
als eine .Portion" im Kühlschrank
blieb, das dünnste von allen drei
Dritteln war.
Zur Ehre des Schnitzelflcischcs
muß gesagt werden: feine Qualität
übertraf einfach alle Erwartungen.
Der braunbefrackte Oberkellner und
der weißgekleidete Koch aßen sich
geradezu in einen Schnitzelrausch
hinein. . Und als auf dlee Art zwei
Tritteile des ursprünglichen Bor
rats den Weg alles Fleisches ange
treten hatten, kokettierten die beiden
Verbrecher 'innig mit dem drillen
Drittel. Bei nüchternen Sinnen
hätten sie der slachm Scheibe, die
letzt tm Aorechnungsbuch eine Por
tion markieren mußte, ganz gewiß
nichts zuleibe getan. Aber in dem
betäubenden Schnitzelraufch, der ihre
Nerven umnebelte, in dieicr Dust
Wolke von lieblichem Fleischgeruch,
der geschwängert war mit einer
Ahnung von zartester frischer But
ter, von schmackhaften Kapern, von
herber Zitrone und knusprig gebacke
nem Paniermehl, in dieser Atmo
sphäre einer reizvollen Niederträch
tigkeit schritten sie dazu, das Maß
ihrer Missetat bis zum Aichstrich an
zufüllm; fie nahmen das große
Messer und machten aus der einen
großen, flachen Scheibe drei ebenso
flache, aber bedeutend kleinere Schei
ben. . . Vorhin hatte sich das Hexen
einmaleins in horizontaler Richtung
betätigt, diesmal arbeitete es der
tikal.
Und ein seltsamer Zufall wollte,
daß dasjenige Scheibchen, das jetzt
als die .Abrcchnmigsportion' im
Kühlschrank verblieb, das kleinste
von allen Scheibchcn war; es konnte
nicht mehr als die Repräsentation,
sondern höchstens noch als die An.
deutung eines Schnitzels angesprv
chen werden.
.Wir müssen es einer Dame ser
vieren!" sagte der Oberkellner. Da
men haben weniger Appetit, Be
sonders beim Eisenbahnfahren, das
sie alle miteinander nicht vertragen
können!
.Einer schlanken Tamel ergänzt,
der Küchenchef. .Die schlanken oec
tragen das Reisen viel schlechter als
die starken. &
.Einer französischen schlanken Da
N!e!" fügte der Oberkellner hinzu,
Die schlanken Französinnen halten
sehr darauf, daß sie auch wirklich
schlank bleiben l Am meisten natur
li.h die Fräuleins, damit fie elegant
aussehen und einen Mann bekom.
men,
Nick weniger . als drei Herren,
die nun in der rollenden Nestaura
tion einer nach dem andem
ein Schnitzel bestellten, erhielten den
bedauernden Bescheid, daß die letzte
Patinn weben serviert worden sei.
Da stieg eine Dame ein; direkt
vom Bahnsteig aus slieg sie in den
Speisewagen.
Eine schlanke Dame! Ganz allein,
Ohne Begleitung. Und rief richtig
GaionI" icht Eamerierel" wie
die Italiener; nicht .Waiterl" wie
die Engländer; und nicht s'il vons
plack, monsieur I" wie die dummen
Teutschen immcr rufen.
Gareonl' m war alio eine
französische Dame! Jung dazu und
ohne Trauring!
Unter dem braunen Frack zuckte
der Strahl einer Hoffnung: Die
Dame wird das Schnitzel bestellen
Sie muß es bestellen!"
Ven den drei jchnitzcllos geblieben
neu Heiren war keiner mehr in der
öiahe. Die Dame war der einzige
Gast des Wagens. Ter Oberkell
ner entfaltete alle Wimpel seiner
Z'!cre!,samkeit, pries die Vorzüge des
Schnitzels in den heißesten Tönen
und hatte den schönsten Erfolg, daß
er die hmaie vetrelcn konnte nu:
dem laut gerufenen Befehl: Ein
Schnitzel!"
Für eine Dame?" fragte sicher
heitshalber der Meister in der wei
ßen Schurze. .
Mit legermiene gab der Braun
lefrackte zurück: Für ein schlankes,
sranzösiiches Fraulem!"
Mit Siegermiene quittierte der
Kücheiiches: Na, also!"
Die beiden Verbrecher ahnten
mcht, wie deplaciert ihre Sicgerini
len waren!
Die Dame war kein Fräulein
,ie war eine rau. kie trug keine
Ringe, weil sie fand, daß ihre win
zien Manschen 0 am besten zur
Geltung kamen. Sie braulste nicht
Ichlank zu bleiben, um einen Mann
zu bekommen.
Und ne war keine Französin. Sie
war eine durchaus wachechte Fran5
fnrt am Maincrin, die ihr tadelloses
Französisch einer Pariser Erzieherin
verdankte.
Ja, sogar nicht einmal schlank
war die Dame. Lie hatte mir iunst
voll ihre reichen Formen so weit ge
bändigt, daß sie mit Anstand Pa
quinkostüme tragen konnte. Au
ßerdcm hatte sie einen echt deutschen
Ricsenhunger; denn sie hatte eine
stundenlange Fußtour gemacht mit
den Bekannten, die sie eben zum
Bahnhof gebracht hatten.
Und wenn der Oberkellner sich ein
bildete, daß das Schnitzel auf seine
Empfehlung bestellt sei, so lag auch
uienn noch ein Irrtum. Dieses Ge
richt war das billigste auf der
Kartei Und die junge Frau, die
nur bis zur übernächsten Haltestelle
fuhr, halte wie die meisten Da
men zu wenig Geld für die Ta
gespartie mitgenommen! Nach der
Begleichung der bescheidenen Zeche
wurde ihr nichts mehr übrigbleiben
aber auch gar nichts; sie mußte
sich sogar den Wagen vom Bahnhof
zum Hotel versagen. Freilich, sie
hatte chre Bekanmcn anborgen kon
nenz'aber wozu? was man sparen
kann, ist geipart!
So also war's um das .schlanke,
französische Fräulein" bestellt, dem
nun der Braunbefrackte mit ruhigen
Gönnerallüren das mikroskopische
Schnitzel servierte. . .
.Wo ist denn das Fleisch?!" rief
die Dame nd stocherte mit der Ga
bel auf der großen Nickclplatte um
her. .Die Oblatte, die fich da unter
einer Zitronenscheibe versteckt hat,
die soll ein Schnitzel sein?!"
Es hat. die normale Größe unse
rer Schnitzel, meine Dame. Das
kann ich beschwören. Ich werde den
Küchenchef rufen. Er wird es be
stätigcn!
Der weiße Mann kam und be
meineidigte die Lügen seines Mit
Verbrechers.
Die Dame wurde sa aufgeregt.
daß sie ihren ganzen Hunger vergaß.
.Ich lege eine Be chwcrd: in den
Beschwcrdckasten!" rief sie und
schaute unruhig nach dem gelben
Holzkasten, der neben ihrem Platte
an der Wand hing.
Wird auch nichts helfen", ent-
gegnete der Küchenchef, .das Schnit
zcl ist normal und bleibt normal!"
Wie wollen Sie der Direktion
beweisen", half der Oberkellner,
daß das Schnitzel nicht rwrJial
ist 1-
Solil rief die Dame; mit n
nem entschlossenen Griff nahm ihr
kleine Hand das Schnitzel von bei
Nickelplatte, führte es zum Beschwer
dekasten, und ' ehe Koch und Kellner
es verhindern konnte, war daö fla
che, winzige Fleischstück in der Tiefe
des gelben Kastens verschwunden.
So!" wiederholte die Dame, .und
nun schreib' ich den Erklärungsries
dazu!"
An diese Möglichkeit hatten die
gefräßigen Beamten nicht gedacht!
Wenn die Direktion, die allein den
Schlüssel hatte, als .Beilage zur
Beschwerde" das Corpus delicti in
dem Kasten fand, dann war das
Verbrechen bewiesen. Rettungslos
entlassen wurden sie dann...!
So griffen fie denn nach einer
kurzen, geflüsterten Beratung zum
letzten Strohhalm: sie fielen es
war ja sonst niemand im Wagen
sie fielen der grollenden Rachegöttin
zu Füßen die Dame schrieb wei
ter. Mit dem Bleistift auf die Vi
sitenkarte. Sie gestanden ihre Mis
setat ein und baten das Fräulein"
himmelhoch, nur keinen Erklärungs
brief in den Kasten zu stecken; ohne
Erklärungsbriof konnte das als
übermütiger Streich eines angehei
terten Gastes passieren! Aber mit
Erklärung wurden zwei .brave Be
amte" brotlos gemacht werden! So
jammerten sie die Dame schrieb
weiter. Sie flehten händeringend
um Schonung; der Küchenchef ging
rasch an einer großen Zwiebel ric
chen und kehrte dann weinend zu
rück die Dame schrieb weiter.
Endlich versprachen sie ihr als Be
lohnung ein kostenfreies Diner, wie
keine Herzogin es je schlcmmerhafter
genossen habe, da hielt die
Dame inne im Schreiben; sie suchte
sich zuerst auf der Weinkarte den
teuersten Champagner aus, dann
auf der Speisekarte das kostspielig
sie Gericht...
Drciunddreißig Franken kostet
uns der Spaß!" klagte der Ober
kellner, als die Dame auf der über
nächsten Haltestelle ausstieg.
Der Koch saltcte die Hände.
Dem Himmel fei Tank", rief er,
daß fie nicht bis zur Schlußstation
mitgefahren ist 1"
Argentiniens Heuschreckenplagen.
Im Westen der Ver. Staaten hat
man auch schon manche schlimme Heu
schrecken Heimsuchungen erfahren;
aber keine derselben reicht an diese
nigen heran, von welchen die großen
Ebenen Argentiniens von Zeit zu
Zeit .betroffen werden. Das ist eine
Landplage, wie man sie wohl nur mit
denienlgen im alten Egypten verglel
chen kann.
Erst erscheinen die Teufelsracker
wie eine kleine Wolke am fernen Ho-
rizont; alte Eingeborenen stecken er
schreckt die Kopse zusammen. Am
nächsten Tage kommt ein Vortrab von
Millionen; mit schimmernden Flügeln
flattern sie dahin. Aber wenn erst
die Hauptwolke sich niederläßt, sind
es ungezählte Milliarden, und die
Wolke hüllt den ganzen Horizont in
einen purpuren Nebel!
Die Schwärme bedecken allenthalben
Bäume, Häuser u. s. w. Aber noch
zerstören sie nichts, sie sind nur
gekommen, um ihre Eier zu legen.
Nachdem sie dies besorgt, ziehen sie
weiter. Doch teder weiß, daß alle
Ernten sogut wie vernichtet sind!
Und bald kommen die ungeheuren
Mengen kleiner grüner .Heuhüpfer"
aus den Eiern gekrochen, ' und alles,
wird von ihnen bedeckt. Sie wachsen
unheimlich schnell und vertilgen, was
grün heißt, mit nur verschwindend
wenigen Ausnahmen.
Wenn dem Heuschreckm-Volk die
Flügel . gewachsen sind, so fliegt es
wiederum davon, abermals als eine
gewaltige Wolke die Sonne verdun
lelnd, und laßt nur die iammervollfte
Verödung im Lande zurück. Lange
Jahre kommt das Schrecknis nicht
mehr; aber es erscheint sicher wieder,
der.
Es sind schon allerhand Versuche
zur Bekämpfung dieser furchtbaren
Plagen gemacht worden; erschwert
wird der Kamps wohl auch dadurch,
daß diese Ebenen dünnbesiedelt sind
und zu einem großen Teil noch aus ,
Riesengutern der alten Tage und ,
Freiweide für umherscheifendes Horn
oieh bestehen. Man hat Felder trocke
nen Grases völlig abgebrannt und
Milliarden von Heuschrecken mit ih
nen. Man hat riesige Gruben gemacht
und andere Milliarden 'des Ungeziej
ers darin begraben. Man hat große
fi,r,(it ßrfinf iifir tl neirrefien um
v.vv.. .5. . 4 jrm . . .
sie zu Brei zu zertreten. Aber dies I,CP(IU CCHIU?, !0ts-, aMPter-ZiUSNattlMNeN
alles hat oie ayi oer Heuicyreccen
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Eine Flasche überzeugt!
Dieses ist das Getränk, das Sie gesucht haben.
Nicht berauschend, aber mit dem gleichen alten Scschmack.
Hopfen! Jawohl, die sind drinnen! ..
Erfrischt und nährt wie die Nahrung, die Sie essen.
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U MM U mm - -tVS
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World'
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sBestßeve
Erhältlich in jedem guten Platze. Probieren Sie heute eine
Flasche und Sie werden sehen, wie sehr es Ihnen schmeckt.
Beacht' Sie die Etiquette! Sie ist wie das Bild hier. Wenn Sie dies
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Auf dem Höhepunkt der Heimsn
chung kann man keinen Schritt tun,
hne auf Heuschrecken zu treten; und
jedem, der in'ö Freie geht, bedecken
ch die Kleider sofort mit ihnen, und
von allen Seilen stieren die Augen
der Dämonen keck auf ihn, welche ein
zeln so schwach und in Masse so un
widersiehlich sind! Kein Wunder, daß
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olches nicht lange aushalten und zeit
wellig von den Landgütern fliehen, i
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