Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 06, 1917, Image 2

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Tägliche Omaha Tnbiine.
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u Vosmen und Dnlmutien.
AnZ den Ncisecisdrucken eines Aorrrspondcntc im Balkangcbict.
Ein Tcz zum Besuch Sarajt
ö ß S, fa plaudert ein Korrespondent
n Sblfan, würde genügen, wenn eZ
blsß die Stätte einer welthistorisch be
kutfamen Bluttat anzustaunen gäl
4 C"'j ist jedoch nicht das erste
Beste Nest, in 'dem sich zufällig eine
erhängnisvolle Mordtat abspielte!
die Hauptstadt Bosniens darf als ei'
rc3 der originellsten und interessante
sten Wölterzentren der Tonaumonar
fei Zuckerkrimskrams, sogar regelrech
te Pralinös; die werden aber von den
türkischen Buben und den alten 2o
niakenweiblein so heftig angestaunt,
daß der glückliche Käufer schließlich
eine kleinere Sammlung von dakty
lozraphischen Aufnahmen als Drein
gäbe bekommt. Aber halten wir uns
nicht länger in dem farbenlui'tigen
Durcheinander der Turbane, Schleier
frauen und lasttragenden Esel auf;
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a3 Offiziers-Kaiino in Sofia, eineZ der Hervorragendsten Gebäude d Zlabt,
, ch'-x anzesehe werden. Der größte
Lruchieu der Bevölkerung, deren Zahl
' die 50,000 überschritten hat, find Mo,
' hzmmkdaner. Mit der deutschen
Sprache kommt man überall durch.
I die Masse redet, je nach ihrer Abftam
münz, türkisch oder serbo-kroatisch.
I 3,i sijdslawikcken BllZniaken traaen
als Soldaten ihren Fez, nur mußte
der . allmählich die traditionelle ro
te Fzrbe abgeben und stülpt sich nun
fcldzrau über die schwarzen Locken.
Der erste Besuch in Sarajevo gilt
U-xi für uns fremdartigsten Stadtteil,
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LeIiche
HotcHmiSdiennin
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dem Hürlenvieitel Carschija. Unge
mein belebt sieht's da aus, und weil
' Unter Tags die Soldaten nicht die
Straßen füllen, auch keine Fremden
' mehr die Stadt betreten, ist das Bild
ganz unverfälscht orientalisch. Bazar
n'it sich an Bazar, wo der Handel
i sein Publikum in den neugierigen Zu
' gewanderten suchte, sind viele der hol
zernen Läden mit Brettern verram.
me't. Cin paar ausharrende Berkäu
ftr rechnen immer noch auf die an
wir sind im Konak zum Gruß ange
meldet.
Das Amt eines kommandierenden
Generals und Landeschefs für Bos
nien und die Herzegowina hat gegen
wärtig Exzellenz Sarko
t i t s ck, inne. Seinerzeit Oberbefehls
haber über die gegen Montenegro ope
rierenden Truppen, ist vieler Perlon
lickkeit nack den Erfolaen die militä-
rische und politische Verwaltung der
beiden öt'ronlander in die Hano geiegl
worden. Sein Palais, eben der Ko
nnk. ist neben einigen reckt stattlichen
Moscheen das schönste Gebäude Sara-
jevos und als ehemaliger Paichalig
selbst islamitischen Ursprungs. Ein
Schmuckstück islamitischer lunst ist
das Türienzimmer des Konaks. die
Uebersetzung des Turlenviertelö ms
hoch Zivilisierte.
, Im Erdgeschoß betreten wir daS
Gemach, wo der Thronfolger Franz
?!,in,ink Um Leben ausbauchte. Er
wurde nach der Verwundung in das
Arbeitszimmer des Kaisers Franz
Joseph gebracht und auf eine.n Divan
gebettet. Eine DieHinglafet geoeni.
der Sterbestunde, und unter einer
Glasplatte ist noch ein Blutstropfen
des ermordeten Thronfolgers sichtbar,
im Gemach nebenan, das von der Ge
mahlin. des Landeschefs bewohnt
wird, verschied die Thronfolgerin. das
Schicksal ihres Gatten teilend.
. Die höchste Persönlichkeit von Bcs
nien-Herzegowina trägt die typische
ßMfntt d,s im Dienst erarauten und
zugleich frisch und elastisch gebliebenen
Militärs. Er spricht mit zuruaoanen
der Bescheidenheit von seinem Massen
erfolg, der im Gespräch berührt wird,
aber mit Begeisterung von den Arbei
ten. die zum Wohl d:3 bosnisch-her
zegowinischen Volkes begonnen sind
und durchgeführt werden sollen. Er
weist durchs' Fenster auf ein bewirt
schaftetes Stück Land -an einem hoch
gelegenen Berghang, um zu zeigen,
wie dem geizenden, karstartigen Bo
den Erträgnisse abgerungen werden
sollen. Auch eine bosnische Kunst ez:
unsern Augen, als wir bei TageSan!
bruch in eine sonnenbestrahlte Rivie
ralandschaft einfahren. Schnee und
Kälte blieben oben im Karst. C a
stelnuoyo ist erreicht an der Bucht
von Cattaro. Die alte Feste liegt am
phitheatralisch am klippenreichen
Strand. Bastionen aus türkischer und
venetianischer Zeit haben im Schmuck
der Zypressen und früchtebehangenen!
Orangenbäume allen chreaeu veno
ren und scheinen nur noch da zu sein,
um der Nlalcrischcn Ufcrstadt das lei
te Nasfinement der Reize zu geben,
ocb über dem Vorfrühling des
Gejiades starren die m 0 n t e n e g r i
nischen Berge zum Himmei; ue
strafen ihren Namen ugen; o:e
Sckwar,,en Berae" präsentieren sich
im Schneeglanz wie ein schweizerisches
Alpenmassiv; wir werden den Hoch
landwmter noch zu spuren bekommen.
Reich an Erinnerungen aus oer
Zeit der venetianischen Seeherrichaft
sind die drei Bocch 01 liat
tslio"; ihr Glanz verblaßt aber vor
den modernen Äriegszeugen, deren
uns auf der Tfahü üum hintersten
Winkel der Bucht mehrere begegnen.
Die Bestandteile einer Marinezarni-
wr des 20. Jahrhunderts stellen litt)
vor, einzeln und in Geschwadern,
denn die Bocche, wie man hier der
Kürze halber öen südlichsten Teil der
dalmatinischen Küsten nennt, waren
bekanntlich schon in Friedenszeit ne
ben Triest und Fiume die Hauptflot
tenstation Oefterreich-Ungarns.
Wie wir nach mcyrstündiger, bora
llmsauster Seereise uns dem entlegen
ften Zipfel der Buchten nähern, nimmt
der steile, gewaltige L 0 w t s ch e n
unsere ganze Aufmerksamkeit gcfan
gen. Wir sollen so rasch als möglich
über den Berggrat nach Montenegro
hineingeführt werden. Borher erfahren
wir von der See aus, im Angesicht
des unheimlichen Felsenriegels, wie sich
die Erstürmung des Lowtschen im
uinuar 1916 abaeivielt hat.
Guttat 0 ist in der Luftlinie
kaum 10 Kilomeier von Cetinze
entfernt: denn weaen der Türkenge
fahr war die Hauptstadt Montenegros
an der nördlichen Peripherie gewayil
worden. Zwischen beiden Städten
lieat der vielaenannte Lowtschen: feit
1881 überquert ihn eine Bergstraße.
die mü den ichweizeriichen Alpen
Übergängen mindestens wetteifern
kann. Sie beginnt am Meer und
maS stattgefunden hat. ein Stück Ge
birgskampf. das zu den unbegrenzten
Möglichkeiten dieser Jahre gezählt
werden wird.
Wir haben unS hier mit einigen
Einzelheiten des Lowtschcnsturms
abgegeben, um zu veranschaulichen,
mit welchen Schwierigkeiten auch
nachträglich die Verbindung zwischen
der Kükenstadt Cattaro und dem ok
kubierten monteneariniscken Gebiet zu
rechnen hat. Die ganze Kommunika
tion zwijcyen estcrrcicy und on
teneara samt Albanien muß über den
Lowtschen gehen: kenn die Torpcdie
rungszefahr auf dem Adriatischen
Meer schließt die Benutzung des see
weges für die Zufuhr fast gänzlich
aus. Ware Montenegro ein Him
mclreim. so dürfte Cattaro das da
zu führende Nadelöhr genannt wer
den.
Die lvüste von Heil.
Anschauliche Bild der Berhckrung in
ladt und gestung.
Die Stadt Berdun, die etwas über
20,000 Bewohner gezählt hat. ist. so
heißt es in einem vom März datier
ten Bericht eines Korrespondenten,
bis zur Unbewohnbarkeit zusammen
geschossen. Entzweigeschnittene Häu
jer zeigen noch die innere Einrich
tung; wer Zeit und Muße hat. mag
aus dem hängengebliebenen Wand
schmuck auf Aller und Geschlecht der
Leute schließen, die hier einmal ihre
Stätte gehabt haben und nun ir
gendwo in der Ferne das Brot der
Heimatlosen essen. Jeden Tag fal
lcn die Granaten, bald dichter, bald
in größeren Abständen. Nach den
Statistiken des Festungsspitals schei
nen die Verluste dem Munitionsaus
wand nicht zu entsprechen; der Rran
kcnsaal war auch fast leer. In die
sen Mauern springen die Spreng
stücke nicht weit; darum ist die Ge
fahr, in den Straßen getroffen zu
werden, nicht übermäßig groß, und
man geht im Echlendcrschritt durin
herum. Die Kathedrale ist mehrfach
getroffen, der schöne anschließende Bi
schofspalast niedergerissen, auch der
prachtvolle gotische Kreuzgang ein
geschlagen worden. Ein greuliches
heiseres Miauen in der Luft, einen
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VoSmZche Miluarkapell wöhrend einer Rast.
..liliisternk Kundschaft. Sie jrom , stiert. Der Landeschef hat eine
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mit den Hammerchen tuttiiae tooittie ernoeimiicqet unin, yau
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auf kupferne Teller. La
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.-.es des schlechte Geschäftsganges
La '.er aufgestapelt. ,
'ln öen Ha? der Leben!!nUteL
t finden die verschleierten
u'!i mld die pumphosentrazenden
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: lt suchen, uns darüber hinaus
KsrerLenvnÄ aller
s'äcklick Landickaiten. anaelezt.
Auf; Caraieva t Senkt unS Bos
nien einstweilen keine große Ausdeute.
Wir verlassen die Stadt in einem or-
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Eine Lehrschule für Schan'nernmen in Berlin: Tie Frauen werden mit dem
VchcGNins dcs. 2iromlaufcS bekannt geniacht.
übersteht die Naßböbe von rstac
5iriN,,tsck bei rund 1000 Meter.!
Die Grenze zwischen Oesterreich und
Montenegro folgt aber nicyt vem
Lowtschenkamm, sondern zieht sich
auf halber Berghöhe über der Bucht
von Cattaro hin, laßt somit den
Gipfel mit seinen vorzüglichen 'siel
lunaen in den Händen Montenegros.
Deshalb .stand Oesterreich vor der
Riefenaufgabe, den fast lenirecyl uocr
dem Meer aufsteigenden Paß und
Gipfel in seinen Besitz zu bringen
und gegen die Montenegriner anzu
rennen, die ungefähr, um ein recht
draitisckes und geläufiges Beispiel zu
nehmen, so günstig postiert waren.
wie die Eidgenolien am orgarien.
französische Artillerie half bei der
Berteidigunz, als in der zweiten
Hälfte des Januar 131b cer owl
schen zwei Tage und zwei Nächte in
ein höllisches Feuer gehüllt wurde.
Aus der Bucht schoß die Marine zur
obern Berghälfte; an allen Küsten
punkten, von denen aus der Lowt
schen erreichbar war, dem Ufer ent
lang, wie von den Höhenstellungen,
donnerten die Geschütze, von denen
sich die 30-kalibrigen am besten be
währt haben nach der Aussage von
Offizieren, die beim Sturm waren;
sogar von der Adria aus wirkte zeit
weise , die Marineartillerie mit. Als
mit dem Jnsanterieangriff begonnen
werden konnte, zeigten von den
Tturmlinien vorangetragene rote
Bänder der Artillerie Schritt um
Schritt on. wie weit der felsige Hang
an hm Geanern oesällbert war, bis
schließlich der Grat erklettert und der
Mcn:.. l. !?D,.TS hnrt (KpVlVAt
ÄöjNkg IIUUJ Utl
ermöglicht war.
Purfi b'iiie staunen die Offiziere,
die dabei waren, über das Gelingen
gen Cchneehudelwctter, passieren dcnes gewagten LowtfchenunternehmenZ.
f.-,,! nnh U-pn tml t.ti I Vm fliZ, wird NZelickzIs
.w. .v.. iHittf UUUf vv... " ' '
herzezoDinischen Hauptstadt Mosts?sdes grausigen Felsenrückens und der
zum Schlaf auf die Pulst, gefa&t ) icri Dutzend . Serpentinen der
..s.' .'-.r.i. n- v..t11 -r . ... r. l
aiif roeiiexe iviuicrne .aje a:a üaßorcti.a;iuxaEe tiar, cqb v tl"
bis AsrpzebkgtZ. Kaum trauen kiübcLitid mt deZ StsbaSitv
harten Knall und den Ausruf Trois
cent quatre-vinzt" glaube ich im glei
chen Augenblick z hören; ganz nahe
von unserem Standort steigt Rauch
und Staub auf und Maucrrefie stur
zcn. Die Franzosen sind Freunde
von Zahlen, bei jedem Knall stellen
ste sich gleich ein Kalibermaß vor.
Ob das Geschoß, das eben einze
schagen, wirklich aus einer L8 Zenti
mcter-Kanone stammte oder wr fonll
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?acrstvsfapparat für - TanitäiZmann
sllafltii, der gegen die Wirkung gNligcr
tz,ae zur exivenoung rut.
der freundliche Spender meiner
Feuertaufe war, möge dahingestellt
bleiben; es wäre auch nicht ratsam,
in lange darüber nachzugrübeln. d:nn
schon wieder kreisck.t und heult e,
und wieder fällt eine Maucr pl
ternd und nachriesclns in den Staub.
Die erste Granate ma$t viel xnejr
Eindruck als die zweite, und bei der
dritten bildet man sich schon ein. man
sei die Geschichte gewohnt.
Die Wirkung der schweren Projck
tile ist sehr verschieden. Man zeigt
uns die besondere Arbeit der Brand
granaten in der Stadt.
Was zur Nahverteidigung der
Stadt vorgekehrt worden ist. entzieht
sich natürlich der Beschreibung. Al
les sieht unter der Herrschaft des mit
Strömen von Blut besiegelten Wahr
fpruches von Berdun: On ne passe
pas!"
An einem sonnenklaren Tag be
stiegen wir eine Anhöhe, von der daS
Feslungsgebiet zu überblicken war und
die Nundjicht bis zu der Woevre und
den Argonnen sich öffnete. Da vorn
steigt eine schwarze Wolke nach der
anÖern aus dem Boden: deutsche
Granaten auf Touaumont, Weiter
rechts liegt das Fort Bauz, links der
Morthomme mit den zwei Höckern,
näher Froideterre und Souville und
im innersten Gürtel der Außenforts
St. Michel und Belleville. Tie Wäl
der find zersplittert, die ganze Weite
wie ausgestorben.
Wir besuchten eins der weltbe
kannten FoxtS. um das der Kampf
gerast hat: Souville. Die Angreifer
standen schon aus der Festung; es
gelang ober der Besatzung, fie hinun
terzuwerfen. Man kann das Gelände
nicht richtiger bezeichnen, als mit dem
Wort .Mondlandschaft es, besteht
aus Trichtern und Erdlämmen, die,
leicht überschneit, nahezu einen hoch
alpinen Eindruck machen. Hier ha
ben besonders die deutschen 42 Zen
timeter-Mörser gearbeitet. Man zeigt
uns eines der berühmten Riesenge
schösse. Es ist in zwei gleiche Scha
len zerfallen. Die Erfahrungen von
Sl,rkun babeii aeiat. daß Luttich
nicht allein, maßgebend sein kann für
die Bewertung permanenter Festun
gen. Es hat noch kein Berteidi
gunzswerk annähernd soviel . auszu
halten gehabt, wie die Anlagen um
Berdun. die sich wohl beschädigen,
aber auch in viele Monate dauerndem
Bombardement nicht zerstören ließen.
Ein schwerer Bolltreiser an vcr 31
tadclle hat nur die äußere Mauer
heruntergenommen, den Kern aber
blok aeickiurft. Der Kern besteht aber
auch aus gewachsenem Felsen Aus
einzelne Forts sind wohl schon tau
send schwerste Geschosse gefallen, und
es wird immer nocy auf die gieren
Punkte gehämmert! Denn immer
noch gewähren die gleichen Forts
sichern Schutz jur die zu Berreioigung
oder Ausfall bereitgestellten Trup
pen.
Das Schlachtseld von Berdun ist
wohl die wildeste und unwirtlichste
Geaend der ganzen ??ront. So weit
wir fuhren und gingen, war nicht
einmal ein Schützengraben oder ein
Drabtverbau ,u leben: wenn etwas
Aehnlicheö bestanden haben sollte,
so wurde es weggefegt. Es gibt ei
gentlich nur Granatlöcher. Und hier
hat man monatelang um jeden Zoll
breit Boden aekämvit. Das Infan
teriegefccht wurde in der Hauptsache
mit Handgranaten geZuyrt. 'er
Mann warf sieb in einen GeschO
trichter; er warf sich in fein Grab
und erwartete tämviend seinen Tod.
Wo sie tämpfend gelegen, da liegen
Ungezählte noch' heute. Grabkreuze
gibt es nicht. ES l t alles ein Ä,o
tenfeld.
Reckits und links an einem Mit
Holz belegten Wege liegen zerfetzte
Waaen und danecen roie er.
bald einzeln, bald zu ganzen Geivü
nen. Fleury mnleriat niazis als
einen zugespitzten Baumstrunk, der
aber auch wie ein Wunder aus alter
Zeit bestaunt wird und wohl nur
sieben geblieben i t. damit da ,ors
ein Grabmal babe. Man siebt nicht
einmal cn der F.nbe der aufgewuhl,
ten rve. wo ein l eine !sira?,e war
Bor Berdun reckn man den Mu
nitionsaufwand nicht nach so und
soviel Schuß auf den Frontmeter;
man zählt schon die Anzahl Grana
ten. die es auf jeden Quadratmeter
des weiten Schlachtfeldes trifft! Der
Boden -ist übersät und durchsetzt von
allerlei Svrenastosfen. die bei jedem
Spatenstich platzen können. va in
schon das Beerdigen der Toten eine
kitzliche Geschichte. Ich frage einen
raniosen. wie man sich die spätere
Bebauuna voritelle. Er lacyte dir
ter auf und ruft: Man mutete jchor,
mit einem Tank pflügen.
Ueber den Lerlaui des ewigen
Rinaens um die große Festung an
der Maas ist schon viel geiazrieven
worden und wird noch mehr geschrie
ben werden. Trotz Erklärungen, ge
geben an Ort und Stelle von Leuten,
die dabei aewesen. bleibt es einem
ein Rätsel, wie die Franzosen das
ediet zuruckeroderten ,m weniger
Stunden, als sie Monate gebrauch
bullten, um es zu verlieren. ES war
eine kunstvolle Artillerie-Osfensive,
aber es wäre dock, nicht gegangen
vbne kine 5insunterik. .die den Teufel
im Leibe hat', wie sich ein älterer
Haudegen ausdruckte die zicy tn
die heimatliche Scholle einbeiß!,' wie
ein anderer sagt.
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SB"m V . ti- -
Ein deutsches Wasserflugzeug bringt im rigaischcn Meerbusen einen russischen
Schoner auf.
Die modernsten Holzschiffe.
Tkhr einträgliche Zmittergattmig Jahr
zcuge. die der ricg schuf.
kkobolo ZU
CSMiifrn? fifriifimtfn fiUsüfN U
Zibu?J UZ-UVIZ w;q UJ tjnj i',!Zv
guss dejte.
Fast die ganze Welt, welche über
Haupt jemals in dieser Industrie für
den See-Berkehr tätig war. ist h'ute
schifsbau.toll", worunter nicht bloß
das Bauen von Schiffen selbst . zu
verstehen ist, sondern auch das An-.
legen von Geldern, sogar der letzien
Spar-Groschen, in derartigen Unter
nehmungen! In Amerika, besonders
im fernen Westen, ist dieses Fieber
kam minder hochgradig geworden,
als in Norwegen, wo sich die Regie
rung genötigt gesehen hat, das An
kaufen aller weiteren Schiffe durch
ihre Bürger ohne besondere beyord
licht Erlaubnis zu untersagen! und
wohin es in Amerika damit noch
kommen mag, bleibt abzuwarten.
Der große Krieg hat nicht nur alle
möglichen alten, abgetakelten Segel
schiffe wieber in lebhafteste Nachfrage
gebracht infolge des Mangels an
Fahrzeugen für den gewooniiazen
Ozean-5andel . sondern auch eine
geradezu fabelhafte Tätigkeit im Ex.
bauen neuer oltmodicyer oiz
chiiie bervoraerufen. ganz abgesehen
von denjenigen, welche die amerikani-
che Regierung bloß wegen der deut
'chen Touckboote bauen läßt. Man
würde sich aber täuschen, wenn man
diese neu-alten Schisse als einen blo
ßen Rückfall in frühere 2age onleyen
würde! Vielmehr stellen dieselben.
wenigstens die amerikanischen, den
modernsten Typ dar. welchen es gibt:
nämlich das Motor . kegkt
schiff, auch Hilfs-Motorschiff ge
nannt.
Man kann sich wundern, daß dieser
Typ. welcher nicht erst einer neuen
Erfindung zu entspringen brauchte,
nicht schon lange in allgemeinen Ge
brauch gekommen ist. Er ist einfach
ein Halbbruder des mit Vollkraft
ausgestatteten Motorschiffes, welches
lediglich für Schnelligkeit gebaut
wird, um großen Stahldampfern
Miibewerb zu machen, aber bis jetzt
noch nicht annähernd soviel idensa
tion erregt hat. wie das HUfs'to
torschiff. Dieses bat drei große Bor
ziiae: Es lässt kick, weit billiger er
bauen. alS ein Dampfer, sein Betrieb
kostet benfalls weniger, und eS kann
mehr Fracht führen. Ein Schiff
aber, welches diese Dinge verewigt,
ist .das letzte Wort' in MarmeLei
siungsfähigkeit!
Wenn günstige Winde wehen, sind
die Kosten des Betriebs dieser Schiffe
sehr unbeträchtlich; bei ungültigen
Winden ober, oder bei völliger
Windstille, verhilft eine Bewegungs
Kraft von woyseil petriebenen jD t
s e l s e n O e . Maschinen
dem Fahrzeug zu einer raschen Fahrt.
Das so berühmt gewordene Handels
Tauchboot .Deutschland' ist
auch nichts weiter, als ein Motor
schiff vom Tiesel.Typ m,t dem zu
sätzlichen Tauch-Apparat. -
Alte und schor, ziemlich verfallene
Segelschiffe, welche vor dem Kriege
nicht mehr als $15,000 wert waren,
haben sia) in den letzten Monaten
für $250,000 verkauft. aber f u n
k e I n e u e. große Motor-Frachtschiffe
werden neuerdings von amerikani
schen Schiffshöfen am Stillen Ozean
für 150.000 bis höchstens 200.00
Dollars geliefert und beinahe über
.'lacht hergestellt! Eigentümer, sowie
Seesahrt.Uttternehmer schlagen jetzt
große Vermögen aus diesem Ge
schäst. und die Erbauer sogar ohne
Risiko, wenn sie nicht zugleich Fahr
ten unternehmen. Man weiß von
Schiffsbauen,, welche ihre ganzen
Habfeligkeiten und ihr Heim der
pfändeten und alles Geld pumpten,
was sie auflreiben konnten, um ihr
rrstes hölzernes Motorschiff zu bauen,
und welche heute auf dem besten
Wege sind. Millionäre zu werden.
Cin solches Moior-Frachtschifs von
normaler Größe ist etwa 250 Fuß
lang. 43 Fuß mittelbreit, hat eine
WasserVerdrängl'.ng von 1500 Ton
nen brutto und 1300 Tonnen netto.
einen Kubik-Raum von nahezu 123,
500 Fuß, hat vier Masten, und ist
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Tietole CiM"rn."TaS Heilig
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mit doppelten Diesel-Motoren ausge
stattet, nebst doppeten Propellers.
Der Brennstoff Rohöl, etwa 25
Faß in 24 Stunden kostet nur
den fünfte Teil dessen, was ein
Dampfer von entsprechender Größe
kostet; die Ladungsfähigkeit ist grö
ßer, und überdies tvlrd eine die
kleinere Bemannung be
durft.
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zu wünschen. - Mann (zu sei
ner launischen Frau): .Weißt Du,
Frau, ich hätte den Himmel auf Er
den, wenn Deine Laune sich so ewig
gleich bliebe, wie Dein Küchenzettel,
und Dein Küchenzettel so viel Ab
wechslung böte, wie Deine Laune.'
Gesundheitswein.
Weinwirt: Sie wollen an der Qua
lität meines Weines zweifeln? Ich
sage Ihnen, es ist ein wahrer Ge,
sundheitswein; der heilt Sie von al
len Beschwerden!'
Na ja, ein Hühnerauge wird man
damit wohl wegbeizen können.'
Wasscr-Wurfrad zum Hebe des Wasser in kleinen Kanälen.
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Ißesenden,' z. 58. dem armenische ochlani.
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