Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 05, 1917, Image 8

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    Tägliche Omakja Tribüne.
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. ' Die Psttge des NasenS.
Wr Myroichtige Pflege des Gar
seien hier einige Wissens
frerttliinke gegeben. Ein Häupter
.oMrnis zur Erziclung eines dichten
dunkelgrünen Rasens ist die jährliche
Düngung besonders da. wo die Erde
rr:t Äaumwurzeln durchzogen oder
,irx geringer Boden vorhanden ist.
-Der beste Dünger ist ganz kurzer.
' gut verrotteter Stalldünger, Kom
Post oder Mistbeeterde; diese Dung
Ilofse sollen schon im Herbst aus die
iajenslächen gebracht und gleichmä
verteilt werden. Es gibt noch or
'panischen Dünger, z. B. zerriebenen
Dauben- und Hühnerdünger, getrock
neten Rindergucino, außerdem noch
-die tünstlichen Dünger, welche in rich
jzger Zusammensetzung als Rasen-
'düngn angeboten werden, die auch in
Frühjahr anzuwenden sind.
. Durch öftere Lockerung der Rasen
erde (Durchkratzen mit eisernem Re
chcn) wird die Wirkung des Düngers
sehr unterstützt. Werden dabei einige
Pflanzen gelockert, so schadet es
nichts Wo sich Moos bildet, mutz des
öfteren gelockert werden, damit recht
xt Lust in den Boden eindringen
?2NN. . - ,
Beim Abrechen im Fruhahr sind
sehr achtsam die kleinen Steinchen
zu entfernen, weil diese den Mäh
Werkzeugen gefährlich werden.
Zur Erhaltung eines dichten Ra
sens gehört auch dos öftere sorgfältige
Vähen. Man darf damit nicht war
ien, bis sich das Gras legl. LZroc
Zlnttäuter, wie owenzayn roeiccer
"rv.- V.3 rr-,.Ä fvilfior rt&k ü,ifh 1
jajDil VI 141111113 IjU'""
rntsernt werden mux), nauigras.
Eauerampser, unterdrücken die fein
blätttigen Grazer und mu,?en ourq
Nussiechen rechtzeitig entfernt wer
l-n. Eine saubere Käme Hebt den Na
sen sehr, deshalb ist ein scharfes Ab
Pechen mit scharfem Spaten anzura
lt:n. Diese Arbeit kann man sich aber
sparen, wenn bei Anlegung von Ra
jcnslachen darauf geachtet wird, daß
die Kanten" nicht hoch gesetzt werden,
fönten fast mit dem Wege verlaufen.
In trockenen Zeiten ist auch für aus
".ebiae Bewässerung zu sorgen. Ein
ellenweise ausgetrockneter oder aus
gebrannter Rasen wird sich im Som
in nur schwer wieder erholen. Der
Kasm hat die Fähigkeit, jede Feuch
ügieit der Luft aufzunehmen und zu
verarbeiten, was so recht nach tau
reichen Nächten beobachtet werden
larn, wo jedes Halmchen sich vor
Feuchtigkeit zur Erde neigt: nach sei
&m Nächten kann das Sprengen ge
spart werden. Ein richtig gepflegter
Weisen läßt sich viele Jahre in tadel
loser Beschaffenheit erhalten. Dabei
!ann ein hübsches Stück Geld erspart
wnden. da öfteres Erneuern dessel
Im zweifellos mehr kostet.
Trredelung auf dem Zapfen.
' !Clcm ist immer mehr von der Ge
d'ohnheit abgekommen, beim Ausziehen
jung Bäume dieselben an Pfähle an
Zubinden, on der Erkenntnis aus
ist auch dazu bestimmt, die Lebens
fähigkcii des Edelauges und des jun
gen Edeltriebes zu sichern und vor
dem frühen Eintrocknen zu bewahren.
Nach dem Laubfall, also etwa Ende
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A iVrcbluno.
Z Luvte.
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W Eunt,
Oktober, können wir das Anschneiden
der Zapfen bei angewachsenen Bered
hingen vornehmen. Gewöhnlich ge
schieht dies in einer Länge von 5 6
Zoll, wobei die Stärke der Unterlage
mitspricht. Würden wir den Rück
schnitt sofort bis auf die Vcredlungs
stelle ausführen, so würde die Ver
Heilung dieser Wunde (siehe Fig. 2
b bei W) völlig auf Kosten der Aer
edlung gehen, da das Edelauze in
folge Kraftabgabe an die Ueberwal
lungssielle einschrumpft. Der Zapfen
muß nicht nur bleiben und wird nicht
nur als solcher zum Befestigen des
Edeltriebes verwendet, sondern er
muß auch in voller Lebensfähigkeit er
halten werden. Er darf auch nicht ein
trocknen, was bei einigen Unterlagen
sehr leicht vorkommt, wodurch dann
auch die Veredlungsstelle selbst eben
falls in Gefahr ist. Das Dürrwerden
des Zapfens erstreckt sich sehr leicht
auch auf den edlen Teil des Baumes
und oft unbemerkt kränkelt , dieser
schon frühzeitig. Um den Zapfen frisch
zu erhalten, beläßt man im kommen-
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i.'-ftu.ü.i iicffdinilt. seimnsiHnUttteUr.
chend. daß es besser ist, wenn solche
Xkmt von Jugend aus zur Selbst
Z',mdi?eit erzogen werden.
Sie sind widerstandsfähiger und
lausen euch nicht Gefahr, während
W&ufzucht in der Baumschule durch
Jar3 und Pfahl Schaden zu nehmen,
lnn wir daher heute Wildlinge,
oui.in, Quitten usw. am Boden der
i zlA, so schneiden wir nicht 'twa nach
;;ern Änirachfen den wilden Teil
.er :tm Edelauze ganz weg. sondern
vr i neiden, um uns sachlich aus
::.7 ci;f Zapfen (f. ff. 1 und.
' U '."hi schwacher Rückschnitt darf
ur tot der sLeredtung erjoi
-, er l'i reckt aber nur das Auf
..ca l:Z 2 rtsttomel, der dann in
r -;tft '12t.;,e dem Edelauze zuzu
l ;-cn soll (siehe Fig. 1a bei E).
. c'h'.is 2luchneiLen deZ Zap
. ' M min in Fiz. 16 bei Z, und
. .-en se'si nach Aassührung in
:r 2 a. Zizur 2 b stellt die Ver
. . - cre arftn dar; diese: wur
- ' ',! früh abaefckniitkli. Ein
- ''.'..ender Teit des Wild
- v : : nur den Zweck, das
)t s,,-t?ti und dem späte
.- ; rj dienen er
JaS Aridesten loll Turch m wb? Sin
wüt uiurrval rioi IikN bei ?dns tu
gen (nebe bei A) h.r bet Cvlirii-ft
Z saofcn. ne eaeßone Siclluu,
den Frühjahr einige junge Austriebe,
die stets in abwechselnder Folge ge
stutzt oder auch zum Teil ganz ent
fernt werden.
Im nächsten Frühjahr werden nun
die jungen Edeltriebe beizeiten an den
Zapfen geheftet, damit wir den Trie
den von vornherein eine schöne gerade
Richtung geben. Wie dies Anheften
erfolgen soll, ist aus Figur 3 a u. b
zu ersehen. Das beste und gebrauch
lichste Band ist ein guter breiter Raf
fiabast. Es ist jedoch anzuraten, die-
jen Acroano nicht zu lange pcy lelozi
zu überlassen, da er leicht bei fortge
fetztem Wachstum des Triebes ein
schneiden kann. Man löse ihn, wenn
es nötig erscheint, und ersetze ihn durch
einen neuen, der nicht ganz an dersel
ben Stelle anzulegen ist. Etwa im
August sind die Edeltriebe so stark ge
worden, daß der Zapfen entfernt wer
den kann. In diejer Zeit verheilt die
Wunde sehr sicher. In stürmischen
Lagen jedoch geschieht die Entfernung
erst nach dem Laubfall, da die Ääum
chen mit dem Laub zu sehr leiden und
schließlich abbrechen würden.
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Vernichtung der Äanadadistcl.
Für di? Ausrottung der so ge
fürchteten und schädlichen lanadadi
fiel gibt es verschiedene Meihoden. die
sich alle unter gewissen Voraussetzun
gen mehr oder weniger bewährt ha
ben, unter anderen Verhältnissen da
gegen versagten. Freilich glauben gar
manche Farmer immer noch, daß es
überhaupt ein Ding er Unmöglich
keit sei. die Kanadadistel zu vernich
ten, doch ist dem glücklicherweise nicht
so. Bei der Vernichtung sowohl der
Kanadadistel wie der Quecke handelt
es sich in erster Linie darum, fortge
sekt die oberirdischen Blätterteile ab-
zuschneiden und sich nicht entwickeln
zu lassen. Die Zähigkeit und Kraft
dieser beiden gefurchtsten Unkräuter
beruht nämlich in der Hauptsache in
den großen Wurzelstöckcn. die sie un
tcrirdisch entwickeln, und in denen sie
große Mengen Nährstoffe aufspei
chern, mit denen sie sich über unzün
stige Zeiten forthelfen. Sobald nun
keine Llätter oberirdisch vorhanden
sind, durch deren Vermittlung die
Verbindung mit der atmosphärischen
Lust hergestellt wird, so sind die Di
stein und Quecken gänzlich auf die
Reservevorräte in ihrem ausgedehtt-
ten Wurzel!y,iem angewiesen. Wenn
wir fortgesetzt alle oberirdischen
Blätterteile entfernt halten, so wird
dabei auf die Tauer dieser Reserve-
Vorrat eychopst und die Pflanzen ge-
langen schließlich in km Stadium, ln
welcyem sie verhungern müssen.
Wenn es sich nur um kleine -Fla
chen handelt die mit Disteln oder
Quecken verseucht sind, so kann man
woal am leichtesten alle oberirdischen
Pslanzenteile dadurch forthalten, daß
man regelmäßig einmal die Woche
gründlich mit der Handhacke hackt.
Beauemer aber dürfte es in solchen
Fällen noch sein, die oberirdischen
Bestandteile dcS Unkrautes flach über
dem Erdboden abzuschneiden und den
Loden dann mit dickem Papier, das
noch durch aufgelegte Brett und
Bohlen beschioert wird, zu bedecken.
Sind größere Flächen von dem Un
traut verseucht, so empfiehlt es sich,
möglichst zeitig im Sommer daö
Land zu pflügen und es dornach ein
mal wöchentlich gründlich mit dn
Scheibenegge zu bearbeiten, bis zeitig
im Herbst recht dick Winterroggen
oder Winterwcizon ausgesät wird.
Die landwirtschaftliche Bersuch-sia-tion
von Illinois empfiehlt als die
beste Methode zur Vernichtung der
Disteln, dieselben im Juli, wenn sie
in der Volldlüte sind, möglichst dicht
über dem Boden abzumähen, darnach
den Boden etwa drei Zoll tief umzu
pflügen und Millet einzusäen. Der
Millet wird zur Heubereitung zeitig
im Herbst gemäht, worauf der Boden
sofort wieder gepflügt und recht dick
mit Roggen angesät wird. Dieser
Roggen wird im Mai des nächsten
Jahres untergepflügt und darauf
Äais angepflanzt, der immer aufs
sorgfältigste kultiviert und vom Un-
kraut frei gehalten wird. Es wollen
einige Farmer die Disteln auch da
durch gründlich vernichtet haben, daß
sie nach sorgfältiger Herrichlmig des
Bodens einfach Aifalfa ansäten oder
das Land in Wcidc legten.
Das Bespritzen der Kartoffeln.
Zur Bekämpfung der Kartoffel
krankheit find folgende Ratschlage zu
beobachten:
1. Man spritze rechtzeitig, jedoch
nicht allzufrüh. Die Kcrrtofsellrank
heit tritt erfahrungsgemäß meist erst
von Mitte Juli an bei feuchter Mit
terung und 70 bis 75 (Ärad Fahren
heit mittlerer Tagestemperatur ei
gentlich bedrohlich auf. Man tut
daher gut, nicht zu früh, immerhin
spätestens anfangs Juli ein erstes und
anfangs August ein zweites Mal zu
spritzen. Allzufrühes Spritzen hemmt
oft das Wachstum der K,artoffe!pflan
zen und ist auch deshalb nicht ratsam,
weil es eine frühe zweite Bespritzung
bedingt. Diese ziveite Bespritzung
sollte jedoch bei späten Sorten auf
den August sallen, da sie dann der
Ansteckung der um diese Zeit beson
ders empfindlichen Knollen durch die
vom Blattwerk abfallenden und vom
Regen in die Erde geschwemmten
Pilzsporen vorbeugt. Als Regel kann
gelten, daß man frühe Sorten in der
ersten Hälfie Juni ein erstes und vier
Wochen spater ein zweites Mal, späte
Sorten Ende Juni ein erstes und an
fangs August ein zweites Mal be
spritzt. Lei späten und Widerstands
fähigen Sorten genügt eine einmalige
Bespritzung. Die zweite Bespritzung
kann auch ausfallen, wenn der Räch
sommer trocken und regenarm ist. Ei
ne dritte Bespritzung nicht ratsam und
nützt auch erfahrungsgemäß nicht viel,
wenn sie erst auf Ende August oder
Anfang September sallt. ei schnei
ler Entwicklung der Karotffcln infol
ae feuchtwarmer Witterung im Juni
muß mit dem BespriVung früher be-
gönnen werden.
2. Man verwende keine zu starken
Spritzmitte!. Man nehme für die
erste Bespritzung eine einprozentige.
für die zweiie eine anderthalvprozen
:ige Boröeauxbrühe. Höher als 2
Prozent gehe man auf keinen Fall,
auch deswegen nicht, weil die Kar
toffelpflanze gegen das Bespritzen
empfindlicher ist als die Weinrebe und
die Obstbäume. Für die erste Be,
spritzunz nehme man also 2 Pfund j
Kupfervitriol und 2 Pfund Kalk aus
25 Gallonen Wasser, für die zweite 2
Pfund Kupfervilriol und 3 Pfund
Kalk.
3. Was man an der Starke der
Spritzlösunz spart, ersetze man durch
Sorgfalt beim Bespritzen. Das gilt
namentlich für die erste Bespritzung.
Man spritzt dann in der Weise, daß
man die erste Furche im Hinweg, die
zweite im Rückwege durchschreitet und
dabei die Kartoffelstauden auch noch
von unten zu treffen sucht; auf diese
Weise werden die ganzen Stauden
gleichmäßig und dicht vom Spritzmit
tel getroffen. Die Bespritzung darf
nicht so ausgiebig fein, daß' daZ
Spritzmittel auf den Blättern zusam
menläuft. Man halte deshalb die
Spritze stets unter hohem Druck, ver
wende gute Verteiler mit engem
Spritzkanal und halte den Spritzkopf
in genügender Entfernung von den
Stauden.
4. Man spritze nur bei bestündi
gem Wetter. Wenn möglich nehme
man dabei das Spritzen nachmittags
oder gegen-den Abend vor, also nicht
bei grellem Sonnenschein, immerhin
so. daß das Spritzmitiel rasch ein
trocknet und regenfest wird. Nur dann
schützt es die Pflanze längere Zeit vor
der Ansteckung. Nichts ist unter den
heutigen Verhältnissen verwerflicher,
all bei unbeständigem Wetter die
Bespritzung vorzunehmen, so daß
das Kupfersalz abgeschwemmt wird,
bevor es hat antrocknen können.
5. Das Häuseln der Kartosseln ist
sorgfältig vorzunehmen. Dies gilt
befonders für Sorten, die ihre Knol
len nahe der Bodenoberfläche, un
mittelbar am Stengelgrunde, ausbil
den. Man schützt dadurch die Knol
len vor der Ansteckung durch die vom
Laubwerk abgeschwemmten Sporen
des Pilzes der KartoLelkraLkbeit.
Tcr japanische Kirschbanm.
Nicht als Fruchtspendcr, sondern nur als
Zirrp stanze vom Wrri.
Die in Japan mächtig entfaltete
Blumenliebhaber begünstigt die Ver
anstaltung allerlei Blumenfeste. Das
erste alljährlich neubegangene Blüten
fest gilt dein Stx.fchfxium, und wie in
Deutschland zur Zeit der Baumblüte
Klein und Groß in die Kirschenplan,'
tagen wandert und Freude und Blü
tcnschnce genießt, so zieht auch der
Japaner mit Kind ung 5tegcl aus der
Stadt hinaus auss Land, wo die
Heerstraßen von den Kirschbäumen
eingesäumt werden. Eigentliche Kir
schenpflanzungen kennt der Japaner
nicht, denn sein Kirschbaum trägt kei
ne oder wenigstens leine genießbaren
Früchte, dieser hat lediglich Zierwcrt
zur Blütezeit, die meist nur weauge
Tage anhält. Der japanische Kirsch
bäum ist gelegentlich auch in unseren
(Karten als Zierstrauch zu finden, wo
er unter dem Namen Prunus Mume
oder Amygdalus angepflanzt wird
und hier durch feine im Äärz oder
Äpril bereits von den Blattern cr'chei
ncnde Blütenpracht ,anzcnchm auffällt.
In Japan blüht der Baum bereits im
Februar; er ist auch dort als ctrauch
recht häufig. Weiter pflezt der Japa
ncr diese Pflanze in Töpfen oder Kü
deln zu künstlich .geformten Zwerg
bäumcheu heran. Diese ulZurmcthooe
wird wesentlich dadurch begünstigt,
daß die Pflanze willig im Topf
wächst und dann auch schon im ju
gendlichen Stadium blüht.
"Die Blütenfarbe der japanischen
pirsche zeigt mannigfache Nuancen
zwischen Weiß und Rot. Die Blüten
jinen einzeln oder zu zweien den letzt
jährigen, schlanken Zweigen auf,
ähnlich wie auf dem bei uns besann-
leren Mandelbaum.
xtt
Japaner
macht nur einen Unterschied zwischen
den weißen Kirschen lHakubai) und
den roien Kirschen (o-bai).
Die eigentliche Heimat der Mume
pflanze, wie diese Kirsche auch ge
nannt wiro, ist nicht Japan. Die Fo:
scher geben sie verschicocn an; bei dem
einen gilt Korea, bei den anderen
Ekina als engeres Heimatland. Nun
haben aber Korea und tihirni eine
in mancher Beziehung übereinstim
mende Flora. Und Japan hat so
manches, was heutigen Tages als
japanische Kunst gilt, aus Korea emö
fangen: so ist es denn gar nicht un
wahrscheinlich, daß auch die Mume
pflanze über Korea nach Japan ge
tommcn ist. Das jUrschblulenfest ist
aber jedenfalls eben so sehr eine
Schöpfung der Japaner, wie der Kkl
tus der Mumepflanze in Zwerzsor
mcn japanischen Ursprungs ist.
Sechs Acres schwimmender Kohle.
Wohl nur in den Ber. Staaten
kann man den Anblick von sechs
Acres schwimmender Steinkohle ge
nießen, welche als eine festgeschlossene
Einheit einen Strom hinab treiben.
Ein solches Kohlenfeld wird wenig
stens von dem Hinterrad-Dampfer
.Sprague" öfter auf dem Miizislippi
gehandyabt.
Eigentlich ist es eine Kohlen-Iloite
von nicht weniger als 56 Booten und
2 Barken, den Dampfer ,Sprague"
mitgerechnet, sind es 59 Fahrzeuge.
Die Boote sind in vier Neihen von je
zwölf geordnet, und hinter der vier
ten Reihe kommen noch acht, sowie die
zwei Barken. Aber alles ist wie ge
jagt, zu, einer vollkommenen Einheit
oereinlgt. die Fahrzeuge sind durch
Xane ehr fest zuwmmengcdunoen,
beinahe als sollten sie nie mehr ge
trennt werden.
Im Zentrum der fünften Reihe hat
der Leitdampfer seine .Nase" herein
gesteckt. Obwohl er stets vollkommen
imstande ist, die eigenartige Flotte
vorwärts zu schieben, besteht vielmehr
seine Hauptpflicht darin, die gewal
tige Ladung zurückzuhalten.
Diese sechs Acres Steinkohle wer
den durch eine derlä!tnismäßiz sehr
geringe Gesamt-Pferdekrast gchand
habt: einfach weil ein großer Teil der
erforderlichen Energie schon durch die
Sirömunz des mäckligen .Vaters der
Flüife" selbst el'.etert wird. So et
was wäre bei keiner anderen Art von
Transport möglich.
M
Mehl von Mehlmilben zu
befreien. Man siebe es öfters.
Abgehalten werden die Milben, wenn
man Söckchen mit Kümmel in das
Mehl legt, oder etwas Salz unter
casselbe niifcht.
Mauern in neuen Gebäu
den schnell trocken zu le
gen. Um das Kalkhadrat des Mör-
tels rasch in kohlensauren Kalt zu
verwandeln, wie solches durch Zu
tritt der atmosphärischen Luft nur
langsam geschehen kann, lasse man
in jedem Zimmer zwei bis viermal
6 bis 10 Psuno Holzkohle vndren
nen und verschließe das Zimmer mög-
lichst luftdicht. Beim Verbrennen
verzehrt die Kohle den Sauerstoss
der Luft und entwickelt Kohlensaure,
welche von dem Kalke begierig auf
gesogen wird, wogegen der Kalt das
chemisch gebundene Wasser abgd:,
Nachher öffne man das Zimmer,
lasse es aber vor dem Betreten em
paar Stunden auslüften und kräfti
gen Luftzug herstellen. -
Um den Bodensatz aus ei
nem Teekessel zu entfernen, koche
mas Essig darin.
Gfiener Schreidebrief des
Philipp Sanerampfer.
21,
Mein lieber Herr Redakteur:
Ich hen Jhne m
mein letzt Brief ge
schriwwe. daß ich all
meine junge Pflanz
chcr mit rote Pehnt
gefohlt hen, sor daß
ich später gewißt
hen, was Welsche
tedbels un was
Wieds sin. Bieseids
das hen ich Jhne
auch erzählt, daß
ich meine Pehnts
un meine Koht un
meine Hands voll
ovn Pehnispatts gemacht hen un daß
mich die Fcllersch bei den Wedeswei
ler deßwege gekidde! hen. Well, ich
hen noch e par gctrunkc un dann
sin ich heim' un hen meine Kleider
all in e Eck von den Klaffet geheit.
sor den Riesen, daß ich die Lizzie,
was meine Alte is, nit hen schichre
wolle un dann noch e anncres Ding,
is es auch meine Jntcnschcn gewefe.
am nächste Morgen all die Spatz er
aus zu wasche. Mit diesem beruht
gcnde Gefühl sin ich in mei Bettche
gange un hen keine Eidie lkivon ge
habt, was am nächste Morgen häppe
ne deht.
Ich sin hardlie aus den Bett ge
wese, da hat es in Front von den
Haus e 5iammohschen geivwe un wie
ich die Diehr hen aufgemacht, for
auszusinne, was die Matter war, da
hen zwei BolicSmänner da gestanne
un hen mich mit ins Haus genamme.
Ich hen off Kohrs nit gewißt, was
los war, awwcr es hat nit lang ge
nomme, da hen ich alles ausgefunne.
Einer von te Kappcrfch hat gesagt,
e wär letzte Nacht en Fcller in Front
von mei Haus gestoche morde. Se
hätte ihn naa, den Haspittel gebracht
un es wär t strenge Suspischen, daß
ich ebbes von die Sach wißt, biekahs
ich deht gewöhnlich zu die Zeit heim
komme, wo das Kreim wahrscheinlich
kammittet werde wär. Well." hen
ich gesagt, so weit wie das konzernt
ist, kann ich Jhne sage, daß ich nies 3
aenohtißt hen. Un es is e schuhres
Ding,' daß zu diese Zeit niemand in
Front oon die Dohr gelege hat."
Da ha! einer von die Boliesiiiänner
gesagt, enniweg müßt er erncil e we
nig in den Haus erum suche. Juhr
inleierlie wekttomm, hen ich aesagt un
ineine Jnseit hen ich gedenkt: Ihr
armselige Seckel, wenn Ihr jemals
M!!!eh!en ,e:riefe seid, dann eid Ihr
zetzt. ES ha! awwer nit lang
genomme. da is der 5capper Widder
komme un hat gesagt: Mister Sau
erampfer, Se derse es uns nit iwmel
nemme, awwer ie sin errestet. Ich
en genug Beweismaierial gefunne.
or Jhne einige Zeit zu kohnwickte un
wenn Sie nit iwwer die Rohd ge
schickt werde, dann eß ich meine alte
-.oht. Well, ich hen nicks annerfchter
gewißt zu buhn, als einfach mit zu
gehn. Es hat stch ja schuhr schnell
genug eraus stelle müsse, daß die
Brieder en schreckliche Misteyt ge
macht hen un so hen ich gedenkt, ei
chuit worrie.
Die Boliesmänner hen mich nach
le Stehschen gebracht un dort sin
ch eingeschriwwe worde un dann hen
e mich in die Schehl getan un ich
ann Jhne sage, das hen ich gar mt
geglich?, nor die längste Zeit hen
ch ganz allein mit meine Lohnsomm
oefosse. mitaus daß jemand zu mich
komme is, nit emal die Lizzie hat
sich sehn lasse. Osf Kohrs das hat
mich forschtreht gesuht. biekahs die
alte Lehdie hätt mich doch blos
daungekahlt un dafür sin ich dorchaus
nit in den richtige Juhm gewese.
chließlich is mich awwer doch die
Geschicht gege den Strich gange; ich
he" for den Schehler yehallert un den
her. ich gesagt, daß ich reiterveg den
Lnhtennent sehn wollt. Der Luhten
net is auch gleich komme un da hen
ich gesagt: Luckehier, Luhtennent,
wolle Se mich meueicht ema! klare
Wein einschenke un mich sage, for
was ich eanihau in dies hier Loch
hocke muß. Die Tschartsch gege mich
is all Paprikasch un es kvar mich
ehr lieb, wenn Sie mich sage dehte,
was die Bolies for Emwiden; gege
mich hat."
Der Luhtennent bat e arig fchmar-
tcs Gesicht gemacht un sagt: .Mer hen
nit diel Eivwidenz gege Jhne, eckzept.
daß mer Jhne Ihre Suht gefunne
hen, wo Se letzte Nacht gewähre hcn
un die is aliiwwer mit Blut bespritzt;
das is oll."
Da hen ich awwer doch lache müsse.
.Wenn ich Jhne en gute Eitweis gew-
we soll." hen ich gesagt, dann lasse
Se mich reiteweg heim gehn, biekahs
ct könne for wenigstens drer Monm
jeden Dag die Nuhspehpersch voll von
die Blamahsch sehn, wo sich die Bo
lies jetzt enei werke duht. Awwer for
ein Fehwer will ich Jhne doch noch
frage, schicke Se reiteweg zu den La!
Schmartie un sage Se ihn er soll
schnell zu mich komme.
Sell hat mich der Luhtennent auch
geprammist un jetzt hcn .ich Widder
e ganze Latt besser gefühlt. Awwer
meine harte Zeit is noch nit iwwer
gewese. Der Laier Schmartie. hat
mich Wort schickt, daß er nicks mit
mein Käö w duhn hen wollt un daß
ich ihn allein lasse sollt. Er deht
off Kohrs gern Geld verdiene, dafor
wär er in den Geschäft, awwer
mit so en Lump wie mich, wollt er nit
seine Ncppetehschen speule
Bei Galle, da hen ich owwcr e
Wut gehabt, die war gar nit zu be
schreiwe! Ich hen dann mein Meind
aufgemacht, daß ich for die Nacht
gut im Loch wär un daß ich mehbie
anz beste böse Miene zum gute Spiel
mache deht. DaS beste war ennihau
zu warte bis mein Dag komme deht,
biekahs jeder Hund hat ja ein Dag.
Womit ich verbleiwe
Jhne Jhrn liewer
Philipp Sauerampfer.
4
Tuberkulose .Pflanzen.
ZNögcn starke wirtschaftliche Schüdigung
vcr, rsachc.
Schon vor einiger Zeit war die
Vermutung aufgetaucht, daß auch bei
Obst sowre bei Gemüsepflanzen die
Tuberkulose vorkomme, oder etwas,
das der betreffenden Krankheit bei
Menschen und Tieren entspreche. Zum
ersten Mal soweit man weiß
sprach der Amerikaner 2. I. Burrell
l'ü7U, im Vulauf der Untersuchung
einer verheerenden Birnen- und Äep
fel-Krankheit, allgemein die Ansicht
aus, daß Bakterien dieses Leiden ver
ursachteu. Wissenschaftliche Jorschun
gen neuester Zeit, besonders von S.
Q. Swinton, haben diese Meinung
bestätigt und bestimmter gestaltet, wie
auch ihre Anwendung weil auöge
dehnt.
Herr Swinton scheint so gut wie
festgestellt zu haben, daß oikle
Gattungen bst und Gemüsepflanzen
tuberkulös ertranken können, und
zwar unter ganz ähnlichen Umstän
den ode: Verhältnissen, unter denen
sich im Körpn,des Menschen Tuber
tulose entwickeln kann: nämlich wenn
sie unzulänglich genährt, und wenn
sie den Extremen von Hitze und Kälte
schutzlos ausgesetzt, werden. Dies be
zeichnet er wenigstens als die Zu
stände, welche vor allem für eine
solche Erkrankung geneigt machen, die
der Ernte großen Abbruch zu tun
vermag. In biegen Beziehungen muß
Daher vorgebeugt werden.
Wie er weiter ausführt, ist jeder
Teil der .Pflanze Wurzel, Sten
gel. Blätter, Bluten. Früchte. Rinde,
yoiz und Acderchen der Tuber
lulofe unterworfen. Zunächst greift
die Krankheit das Fruchtgehäuse und
die Samen an, wo diese Teile in der
Entwicklung sind; und sie verbreitet
jch rasch weiter. Natürlich besteht
nur geringe Ähnlichkeit zwischen dem
Körper eines Menschen und dem ei
ner Gemüse- oder Obstpstanzez aber
es bieten sich immerhin gcwizse Ver
gleichunzs-Punkte. Was die Knochen
für den menschlichen Körper sind, das
sind Gehäuse und Samen für Obst
und (Lemüse, auch was die Vcrhee
lung durch Krankheit anbelangt.
Eine Stosf-Ausfcheidung scheint sich
bei dieser Tuberkulose nicht einzustti
len; aber das Gehäuse ist entfärbt
und schwammig. Das Obst schmeckt
bitter, und das Gemüse ist gznz
ohne Geschmack.
Wahrscheinlich werden noch manche
andere Arten Pflanzen von Tuberku
lose befallen: doch hat man hierüber
noch leine besonderen Forschungen
angestellt.
Das allgemeine Publikum sollt
eindringlich auf die obige Gefahr auf
nterksam gemacht werden, damit die
Gewächse genügende und geeignete
Nahrung, sowie Schutz gegen die Ele
mente erhalten. Andernfalls kann
ein Produkt sehr vermindert oder völ
iig zerstört werden, wenignens ais
geschäftlicher Wert. Und heute kommt
doch soviel aus Erhaltung anl
Fisch, der och billig sei sollte.
T vielgenannte Dr. David
tarr Jordan machte jüngst auf eine
Gattung Fische von der Familie der
tinte oder .melts' aujmerliam.
welche an einem Teil der amerrkanr
scheu Küste des stillen Ozeans die
Lebenökosten nicht unerheblich hcral
bringen und wahrscheinlich auch mit
Borttil auf größere Entfernungen
versandt werden könnte und immer
noch sich verhältnismäßig wohlfeil
rcrkaufcii llege. Die VorjlranöÄe
biete an der Mündung des Eoluiw
biaflusses namentlich sind im Früh
lina ziemlich dicht von solchen fit
jchcit besetzt, welche hierher kommen.
um zu laichen.
Zu solcher Zeit lassen sich diese
Fische buchstäblich mit der
Schaufel aus dem Wafser schop
tut! Lbwohl sie sich in dieser Perio
de in armseligem Zustande besinden.
bilden lie ein vortreftliches Nah
rungsmiltel für alle, die überhaupt
Fische essen, besonders da sie voll
von leicht verdaulichem Oel sind. In
der Nahe der Fangplätze wenn
irtütt da vom Fangen noch reden
will! werden sie zu drei bis suns
Cents das Pniiid verkauft und siw
den sehr willige Abnehmer. Der Be
stand scheint sich nicht so leicht zu er
schöpfen. Beiläusig bemerkt, sagt
man auch, daß wenn man in einen
solchen Fisch einen Tocht stecke, er
gerade wie eine Kerze brenne.
doch das Nohrungs Interesse ist
wlicveritandllch da weitaus kma
tigste. Wir Zollten noch manche fcil
licis Gattungen Fisch haben können,
iWrcd Herr Hooder dazu- verheizen?
Mcriri fiir's Haus.
Würmer b e i H ü h n e r n. Beim
Geflügel kommen Würmer verschiede
n Art vor. Bandwürmer erzeu
gen Durchfall, der Kot ist mit
Schleim und Blut gemischt. Die n
krankten Tiere hält man abgesperrt
und läßt sie einen Tag hungern.
Dann gibt man ihnen, je nach der
Größe der Tiere, einen Tee oder Eß
löffel voll l?iizinusöl, um den Darm
zu entleeren. Hierauf wird das Band
Wurmmittel eingegeben und zwar am
besten von Arckanuß in Pulvform
drei Gramm, mit Mehl, Butter odn'
einem Wurst st ückcheir. zu kleinen Pil.
len geformt. Nach zwei Stunden soll
der Bandwurm mit dem 5iote abge
hcn. Ist dieses nicht der Fall, so gibt
man noch zwei Drittel bis eine Unze
Rizinusöl ein. Spulwürmer, die
sich im Darm befinden, bilden hier
oft dicke Ballen. Die erkrankten Tiere
zeigen Berdauungsstörungen und
Durchfall. Die tranken Tie sind
von den gesunden zu trennen, sie er
halten täglich 0,05 Gramm Lrcch
Weinstein, der vorher in wenig hei
ßem Wasser gelöst ist und dann mit
Mehl zu einer Pille geformt wurde.
Auch 1 bis 2 Gramm Arekanuß in
Pulverform wird mit Erfolg zur An
Wendung gebracht. Auch die ande
ren Würmer bekämpft man so.
Immer ist es nötig, daß der Stall
eine gründliche Desinfektion erfährt,
um die Wurmbrut zu vernichten.
Die -Glasur der KochiSp
se erhält man dadurch lange schön,
daß man sogleich, nachdem die Spei
sen ausgeschüttet worden sind, ein
wenig Soda und kaltes Wasser dazu
in den Topf tut. Das Sodawasser
wird im Topf erhitzt, darf ab nicht
kochen, und löst alles schnell ab.
Ein erprobtes Mittel zur
Vertilgung von Ameisen in der Küche
u. s. w. ist Ultramarin (Waschedlau).
Streut man dieses auf die Stellen
und die Umgebung, wo die Ameisen
sich zeigen, so verschwinden die Pla
gegeisier sofort.
Den jungen Ob st bäumen.
die nach der Pflanzung zum ersten
Male Früchte ansetzen, nimmt man
gewöhnlich den Fruchtansatz; das ist
im Prinzip richtig, denn damit wird
auf Kräftigung und flottes Anwach
en günstig einaewint. dennoch laue
man einige. Früchte zur Reife kom
men. Man ficht dann, ob der Baum
ortenecht ist, braucht ihn nicht lange
zu pflegen, wenn ers nicht ist oder
kann den Lieferanten zur Aerantwor
ung ziehen. .
Die No senvermehrung
durch Teilung und Absen
k e r wird verhältnismäßig wenig an
gewendet, obgleich sie nicht schwierig
ist. Es werden zu diesem Zwecke ent
weder Rosenzwetge niedergehackt und,
mit Erde bedeckt, oder die unteren
Nosentricbe handhoch, mit Erde, die
mit etwas Torfmull gemischt ist, an
gehäufelt.' Die Wurzclbildung mirs
dadurch beschleunigt, daß man öie
Zweige etwas abschneidet. Jin Herbst,
!r . r. , .. f., . :u.:-.
ipaieiiens im joigcnucn rual,
kann man die einzelnen Zweige als
bewurzelte Pflanzen von dem Mut,
terstock abtrennen.
Orangeschalen f in b Be
kanntlich eine sehr billige Würze für
Kompotts und dergleichen, hier sind
sie imstande, vollständig die allge
mein für diesen Zweck verwendeten
Zitronenschalen zu erjetzen. Um
Orangenichalen langer auszudeway
rcn, schäle , man die Orangen mit
einem scharfen Messer möglichst fein.
schneide oder hacke dte gelbe Schale
sehr sein, vermenge mit einigen Eß
lojscln feinen Zuckers und bewayrz
sie in sestderschlossenem Glase zum
Gebrauch auf. Mit der Zeit bildet
sich oftmals ein Zuckersaft, welcher
die Würze der Schale autgenommen
und daher ganz wie , diese anzuwen
den ist; übrigens kann auch später
etwas Zucker hinzugesiigt werden.
Eine andere Art der Berwcndung
ist folgende: Man siedet die abgelö,
sten Schalen von Orangen in Was
ser, in das man ein wenig Pottasche
gegeben hat, nimmt sie heraus, läßt
sie eine Viertelstunde liegen, gibt sie
in kaltes Wasser, nimmt sie heraus,
sticht sie mit kleinen runden Aus
siechern aus, entfernt mit einem fei
nen, scharfen Messer bei jedem auS
gestochenen Stückchen das Weiße, legt
dieselben wieder in kaltes Wasser
und läßt sie dann auf einem Sieb
cbtropsen. Hierauf gibt man sie in
gesponnenen Zucker (2 Unzen Zucker
für je eine Orange), läßt sie ein paar
Stunden stehen, tccht sie dann 5
Minuten (vom Kochen gerechnet),
saßt sie hierauf einzeln mit Nadeln
heraus, dreht sie in feingestoßenem
weißen Kandiszucker, legt sie auf
Siebe und trocknet in der Nähe des
warmen Ofens.
Fensterleder dürfen niemals
in warmem, klarem Wasser gewa,
jchcn werden, da sie sonst hart und
unbrauchbar werden. Man wascht sie
am besten in lauem Seifen, oder
Sodawasser und spült sie in kaltem
Salzwasser nach. Man muß die
Putzleder in der Lust ooer am osse
nen Fenster trocknen; trocknen sie im
warmen Raume, so werden sie steif.
Nach dem Trocknen streift man sie
über eine Stuhllehne, oder man zichi
sie so lange über Tischkanten, auch
Heidstangen, bis sie wieder weich irnö
geschmeidig sind.