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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 29, 1917)
w ÄßN vrV OU rfA. , MsvidNNSSö &&tw SOV VMUOI ?IT pic deutsche Frau und der Wellsmeg. (, Vortrag von Maria Kahle gelegentlich d?s Osimarkenftstez am CO. März 1017 i;i Slumcnau. (Tie cinßcflrcutcn fficrf: finb von bet Vortragenden. Maria Kahle.) ,,ch 14 bin sfnrTI . DuJi ruill im Streit Ätich eine Basse astn, will In fudet Italien Lt Attch ernt Bürde tränen! Uni lnmjf mir nidit tmi KZiitpseSseId, So &ül' t ndre Slnnlen; , Än i bin (intf! ich stUtle krall Und teben Wut jii lulcn! Auch ich bin stark! DaS war die Ant wort der deutschen Jrau aus unserer Feinde KriegScillärunk,. Und ehe man sie noch gerufen und ihr einen Platz an ; gewiesen hatte, toct sie schon da, begci steri, opferwillig, bereit zum Größten und schwersten. Die 70,000 Berliner Frauen, die bei Kriegsausbruch zum NeichstagZgebäude zoacn und sich zum Hilfsdienst bereit erklärten, hatten im ., ' sichtbar hinter sich eine Gesolgsckpst von Millionen deutscher Frauen und Mäd eben auZ allen Gauen, aus Stadt und Land. Und die nicht mitgenommen wer den konnten, weil sich der Samariterin xen schon zu viele, angeboten, die hielten ihre Hände doch nicht einen Augenblick müßig. Tcr allmächtige Erfindung? geist der Liebe begann rastlos zu ar Peitcn in unzähligen Jrauenhirnen und ' forderte Großes zutage . . . Gut war es, das; nicht der kleinste - Teil unserer Frauen schon vorgebildet war, männliche Beruft auszufüllen. So hatte die übertriebene Emanzipations sucht der letzten Jahrzehnte doch auch ihr Gutes gewirkt. Auf dem Gebiete der Kunst und Wisscnsbaft, vor allem der Pädaaogit und Medizin, waren deutsche Frauen anerkannt, in den weitverzweigten kaufmännischen Betrieben waren sie schon lange keine Laien mehr, Post, Telegraph und Eisenbahn zählten tausend? von Ve mtinnen längst vor Kriegsausbruch. $n den letzten Jahren hatten sich viele Mge Mädchen auch fernliegenderen Lweigen des Berufsleben zugewandt, der Landwirtschaft und Industrie, ja so gar dem Handwerk. Doch beim öiZegzuge der 'Männer offenbarte der Krieg noch viel Brach land für weibliche kraftvolle Arbeit. Und unsere grauen, von der einfachsten bis zur gebildetsten, scheuten vor nicht zurück. Heute begegnen wir in Teutsch land der Frau in jedem Ctraßenbilde; als Kraftwagenfüherin so gut wie als Schaffnerin 'an der Elektrischen, als Briefträgerin, ja selbst als Arbeiterin beim Wegebau, kurzum an jedem Platze, der ihre Tätigkeit heischt. Tic Land .. frau treibt den Pfug durch die Schollen und sät des Brotes goldene Keime, sie schwingt in brennender Sonncnghit die Sense und mäbt die gottgcsegnete Ernte. ( Welch stolzes Bild der aufrechten deut. Wir Mau: ;a, sie uns inrcr seiden ' wert, die Frauen daheim! Wo sind un sen Salondamen, unsere Unverstände nen Frauen" geblieben? Tie Stunde der Not riß mit hartem Griffe auch von ihrem Dasein das Flittergewand schil lernder Lebensvertändelulig herunter, und da erkannten sie den wahren Wert und die echte Schönheit des Weibes. Teutsche Frauen und Mütter sind sie geworden seit jener Stunde! Mutier wurden alle im innersten Herzen, die Teutschlands junge Söhne us der Hei mat sortziehen sahen und ihre angstvoll flehenden Gebete ihnen nachschickten, Mutter war jede deutsche Frau, die oin ' Bettt eines Verwundeten kniete und die tiefen Leidensfurchen in dem blassen mü den Gesichte betrackteie. Was weis; die überströmende Dank barkeit unserer Feldgrauen nicht alles von den stillen Pflegerinnen am Kran kenbett zu erzählen! Sind sie ihnen doch ein Stück Heimat in den Feldlazaretten fern in Feindesland, die verlörperte Er ivmrung ern liebe Gestalten daheim! !m Krinlcnsactle, seit an Be aereihl, ti Utum sie mit Mittlern Slnnc!i.i)t. Turcks Remter glimmt tcö Junes irrtet Änttz Uno oIr ihiufe w'tm im WIeiiIit1it. Und jede! Sin ist ein tlititinipt See, sin eitert üte'cn sein Sonne ,iHr. Und jctic Kiele turnt ein flu'fr'ä ii'tfi. Zu betn (i feine Htlie troftettit itetnl. feie tnewiitmetlett nn d'S UnfllutM Macht Su tiiifirn !ie mit Stöbernd uns Ctm!, Und artoUnt'll rocirteti i der Innren l'aiitit Und schmerzlich liagi ittc Gtugnen rings im cool , . . 7 schreitet slill die Cchwe'ior durch drn (Mutig Und drmqt den Sinnen Linderung tnr Petn; Sie luchein bei der Imi'ten Stimme lang Und ninieii tr', und ichlitlttmern lnnntaui ein, ie Iteien ftn'lii-J, reie tu Todesritl, Un leite fii.l'l da Ttiminern in fiert Raum Und deckt die äJiiiejn welch und iiriiich zu Und wiegt die Seelen I drr Hostnnng ?r,inm. Und brausten singt ban sroOetn ugrnbglini ?tn 'J'liilenbiiuin der meiste i"itu(t!tnniiid , , , tt drn'''n nn brtq Ifittfttttnt (te itnrutf Und iteissen Nicht rnobr, taü (te . . . Slrüi'pel sind. Sei c3 NUN an der Front oder in war wer Obhut der Heimat, überall wird die Krankenschwester mit hellem Blicke von den Leidenden begrüht. Sie trägt den Frieden mit sich, den Frieden, der ihnen allen draußen im Felde so sremd geworden ist. Aus der Wunden Fieber brande legt sie ihre kühlen Hände, mit weicher Stimme spricht sie den Schmerz gequälten Trost zu, rückt sorglich die Kissen, scherzt mit den Genesenden, ist erfinderisch in tausend Kleinigkeiten, ihre großen kranken Kinder zu unterhalten. Keine Nachtwache wird ihr zu lang. Und während vor Deutschlands Toren die Männccscharcn sich dein Feind cnt gkgcnstcmmcn, wacht und kämpft in der Heimat das Nicsenheer der deutschen Frauen. Aber sie tragen keinen Sieges lorbecr auf den blonden Häuptern. Seht sie Euch an, wie ihre Wangen hager sind und glanzlos ihre Augen, seht den her den Reif, der sich um die Stirne so vic ler, ach so vieler windet! Kein Sieges lorbeer, o nein, eine Tornenlrone. 5Wir sahen bei der Mobilmachung Millionen deutscher Krieger dem Rufe ihres Herrsckers folgen. Erschllternd wirken da die Worte Walter Bloems: tfs ist längst nicht mehr das alte Heer. Bon den Führern wie von den Mannen, die in der ersten Augustwoche hinaus stürmten, den Feind von der Heimat Marken zu scbcuchen . . . wie wenige sin best du noch!" Und so kommt es, daß Deutschland ein unsagbar großes Heer on Trau ernden in sich birgt, Mädchen und Frauen. Witwen und Waisen, in der kleinsten Hütte wie im prächtigsten Pa last. Wie ost vergessen wir hier im Auslande, daran zu denken. Jeder Sieg, den wir bejubeln, bringt nickt nur Liscrne Kreuze unsern tapfern Helden, er bringt schwere dunkle Schmcrzcns kreuze den Fraeien daheim. ?,,rS denlsche !',iee rrgüdcrt dS Leid Mit milden, bleiernen Sü.eu, "eine irnitrwen '.'Ingen iinilien txt Mutier, die sttrau und die brii Nickte Maid, k? gelu ,t d,'r Initienn?!! ffln&tfen S.rhni Hin mrniiii ihnen (uefile das Aianzlcin dem H,tnr Und biiNk um die fiin,ira Oleftaltert Tic IchirarkN schwcriväucitdc Fallen. ?"'r!i,'g! sind die Ouellen, die einfirnnl? geirZnkt ?iic L, ltrt . . . da liick liert liegtaben. Und die iieNett Echgiie itttd gbcn CS TasemS sind ttef in bnt( 2 uns es gesetM. S':ic Zt-uilenlnn beltiit sich die iiuliinst itns, te. nid in der Heimat, und doch nicht zu Haus. ?l,re ?eelrn llclten ttnb tearien An bcs XoieS vc:ch.otieuem Marien. Ob das Herz auch blutete ; wie stolz hatten Deutschlands Frauen die Männer zum Kamps ziehen sehen: itmt Jeden schien ihr Liebster, ihr Sobn, ihr Bruder ein strahlender Held. Tie Freundinnen erzählen sich von ihm, der in der Ferne weilt, sie rühmen seine Tugenden, seinen Mut, seine Taten: !"!cn der ist ein NeiierZmann, 0r iagk den !ein in -Polen, ? ,ein ?1an. dcr würd den Teufel gar Eich aus der Hölle dslcn! Aber die bebende Angst des liebenden Herzens laßt sich nicht unterdrücken und wie ein Aufschrei klingts zuletzt: '!or meinem ,öaus du grünei nrai, bin du so von Tratten naßi Vsit wird das ter so roebe. wetttle wohl die lange Agi, Virin Knabe, a!s ich dein gedacht.., ich dich rciedeiltchetf Tit aielein, wie Wut sa ras, tiniciiii du mir im in bittern Teb? C1 dltibe, iRtleiii, blttiie! Tu liehst 'o itiiig im i).'üicflen!ichl, D N'ie Rssjetn, welke ntttt, öa stitlze, ach sa srtthe! ?,!a wird mir denn so triib und banz ?e,t ernsten iMoigenglackknilattg, klch toii, m meinen .Nttaben! Q relest Resiein, wiril la blaft. i? grünes lraS, bo Iränen naß, Eagi, bat man ihn begraben? Ncberwältigende Borstrlliing. Hans, der Sertqner, ist ein Lümmel. Neulich sah c: am vffenen Fenster, asz eingemachte Kirschen und spie die Steine auf die Strafze. Tann ka.n seine Mama dazu. .Pfui, Hans," sagte sie. .sammle die Steine lieber!" Sammeln, Mama?" Ja, natürlich! In Wilmersdorf hat man sechzig Millionen Obstkene ge sammelt!" Kolossal! Sechzig Millionen Mal ausgespuckt!" K !-. ' 's"" '-' .." 4 r.rY-!;, 1 . r i-'n- vt"v - . '' ,U nv i 'i il vr 'l --v i ;- 0m i . l'e-'-i r: A ti&A VI j h vvxfiiC V: ! v Vl x ' X it j S ' Im- -A r'M ' W I'M V' ' rÄ k y X x Y V I y''m$ W . . ( - V l h v sr R 's. , ) 'vv ',A .Unsere Eh' ii ganj sriedli'. Mei' Alte i g'rad' so 'newg'fall'n, w 1? Hl 408." Vierzig Tage auf nassen Wegen, Vierzig Tage im Wasser gelegen, Bierzig Tage iu Freud und Weh. Auf der See und unter der See! Vierzig Tage kein ruhiger Hafen, Bierzig Tage nicht richtig geschlafen, Aber doch fröhlich bei Tag und bei Nacht, KinnerZ, so sind wir auf Vierhundert acht"! Könnten manch lustiges Stücklein er Zähle,,, Wie wir den Briten wußten zu quälen, Wie wir den Franzmann, sicher versteckt, Haben mit bitteren Pillen geneckt. Aber als Pflicht ist uns allen zu eigen, Schweigen, Schweigen, dreifaches Schweigen. Streiflichter seien auch heut nur ge bracht, Vom Leben und Treiben auf Vicrhun bedacht". Einmal kam durch die rollenden Wogen Schnaufend ein englischer Dampfer ge Zogen. War eiu Zerstörer bei ihm zum Schutz, Brachte ihm abcr-vur wenig Nutz. Schoben uns, was zwar ein bischen schwerer, Zwischen den Dampfer und den Zer störer; Rohr klar zum Schuß", dann hat es gekracht, Treffliche Beute für Bierhunderlacht". Hat wohl den Britenzerstörer verdrossen. Kam wie ein Pfeil auf uns zugeschossen, Warf, uns zu bringen ins frühe Grab, Wasserbomben auf uns herab. Aber das Treffen machte nur schlecht sich, Wic tauchten schnell Meter fünfzig bis sechzig. Haben zu seiner Wut nur gelacht, Sicher geborgen in Vicrhundertacht". M Vierzig Tag,e sind sechs lange' Wochen, Winziger wurde das Brot stets ge brachen, Kleiner stets wurde das Mittagsgericht, Wasser zum Waschen kannten wir nicht. Auch unsere Haare nach neuesten Moden Wuchsen uns schier bis zum Hosenboden, Und weil onZ Schaben nicn"nd gedacht. Blühten die Bärte auf Bierhundert acht". Andermal lebten wir wieder als Prasser; D war weit unten im spanischen Wasser. Kam uns ein Norwegsmann. just in die Hand, Lcbensmittel für Engeland. Eier und Butter und Speck und Schinken, Sahen bei Wurst und bei Käse wir blinken. Wetter! Wie lockte die fettige Pracht Die hungrigen Magen auf Vicrhun, dertacht". Machten uns flugs auf dem Dampfer gemütlich, Fuhren drei Tag auf ihm ruhig und friedlich, Machten an englischem Speck unS gesund, Aßen uns dick und aßen uns rund. Dann die Besatz schnell ausge bootet, Wenig Patronen im Deck verknotet, So sank das Schiff mit der köstlichen Fracht, Ehrlich betrauert von Vicrhundertacht". Nun sind wir wieder im heimischen Hafen, Können uns waschen, können auch schlafen. Sind nicht mehr Walen und Fischen gleich. Stehen wieder aus festem Reich. Können uns glätten und können uns putzen, Lassen uns Haare und Bart wieder stutzen Sind wieder schmuck, daß das Herz uns lacht. Kinners, so sind wir auf Vierhundert acht"! Obciheijer Han Dowidat (WZhelmZktabenJ. Die zweite Jrau. Skizze von Dsrethee Goebeler. Der Vater kommt! Der Vatcr kommt!" Tie Kinder jubelten durch Haus und Garten. Dcr Köchin riefen sie es in die Küche hinein, dem alten Kut scher in den Stall. Und sie kamen dann wieder zurück in das Wohnzimmer, wo Gcsiii am Fenster saß und mit großen, leeren Aiigcn über die Handarbeit fort sah, die still in ihrem Schoße lag. Mutter, wann kommt Vater? Wirk lich morgen schon?" Ja, morgen schon!" Mutter, und nun bleibt er lange hier, ja?" Tie kleine Trude drängte sich dicht an ihre Knie. Ja, lange." Viele Wochen? Mutter, ja?" fragte Hilde, die ältere von beiden. Mutter, dann gehen wir wieder niit ihm spazie rcn, nicht wahr? Mutter, und er muß uns vom Krieg erzählen das wird fein! Ich freue mich unbändig darauf. Freust du dich auch. Mutter, ja?" Ja, ja ich ich freue mich!" In ihres Mannes Arbeitszimmer stand Gesine am Schreibtisch und hielt ein Bild in der Hand, das Bild von ihres Man ncs erster Frau. Mit starren Blicken sah sie in das junge, lachende Gesicht. Braune Ringcllocken über einer Kinderstirn große, diinlle Augen Hilde hatte diese Äuge geerbt des Vaters Liebling war auch Hilde. Um den Mund der Frau ging ein Aiicken. Langsam ließ sie sich in den Sessel gleiten. Ganz in sich zusammen gesunken saß sie da und hielt die Hände zwischen den Knien. Gerd Sessel war es, hier hatte er gesessen, damals, an je nem Tage, da die Einberufung gclom men, da er sie gebeten, sein Weib zu wer den. Warum hatte er es getan? Als ob ich es nicht wüßte!" Sie lachte hart auf. Als ob tx'i nicht gesagt mit klaren, dürren Worten dcr Kinder wegen und nur der Kinder wegen. Was hab' ich eingewilligt, wenn ich wenn" Sie sprach's nicht aus. Und nun kommst du wieder kommst heim zu Weib und Kindern!" In ihren Augen leuchtete ein Glanz auf, aber er erlosch, so schnell, wie er gekommen: Heim zu .Weib und Kindern zu den Kindern ja zu der Frau ach! Licgt deine Frau nicht auf dem Kirch hos draußen die Frau, der für immer dein Herz gehört? Ich, was bin ich?" Und wieder kam ihr das harte La chen: Wirtschafterin und Erzieherin die man sich sicherte auf Lebenszeit, die man bittet) Heirat an das Haus band, damit sie nicht eines Tages fortgehen konnte. Sie stöhnte tief auf. Und un willkürlich griff sie von neuem nach dem Bilde der crstern Frau, fast wie Haß flammte es plötzlich aus in ihrem Gesicht: Du, ach du war es nicht genug, daß du ihn gehabt hast acht lange Jahre? Mußt du ihn auch noch halten über das Grab hinaus?" Durch Deutschlands Fluren rollte der Urlaubcrzug. Unter Sang und Lachen fuhr er hin. Frohe Gesichter an allen Fenstern, helle Stimmen grüßten die Heimatfluren, den Heimatwald. Gerd Anders stimmte nicht mit ein. Haupt mann Gerd Anders hatte den Kopf tief in die weichen Polster gedrückt und die Augen geschlossen. Ein still behagliches Träumen war eZ. Er kam aus den Wettern der Somme schlacht, und er dachte: Heimwärts geht es heim! Taß ich mich freuen kann auf mein Heim! Und bin doch fort gegangen vor Jahr und Tag in dcr Hoff nung auf Nimmerwicderkchr und hab' die Kugel segnen wollen, ' die ollem Gram ein Ende machte dem Gram, um das, was einstmals war." Und nun. Er sah das Haus vor sich mit den hohen, sonnenhellen Zimmern die Kinder lachten und lärmten, grosz mochten sie geworden sein. Und die Aeltcsic schrieb: Wir würden uns freuen, wenn du heimkommst. Mut tcr auch." Mutter? Ach. das war Gcsine sie hatten sich gilt an sie gewöhnt, die Kinder und daran, daß sie nun ihre Mutter war. Nun, es war am Ende kein Wunder sie hatten sie geliebt von dein Tage an, da sie in das verwaiste Haus getonimen, die Zügel darin zu er greisen. Es ging ein Zauber aus von diesem großen, stillen Mädchen mit den klaren Augen. Ruhe und Frieden lag um sie her. Hatte doch nicht einmal er selber sich diesem Zauber entziehen kön nen. nein, nicht einmal er. Gcsine" er murmelte ihren Namen Ge sine, daß du zu unS kamst, daß wir dich haben und nun für iinincr!" Er fühlte nach der Brusttasche, wo ihre Briefe steckten. Er hatte sie ost gelesen kurz waren sie nur, vielleicht etwas steif sogar Gott, es war zu begrci fen. Eigentlich doch ein eigentümliches Verhältnis, in dem sie zueinander stau den. Kriegstrauung im letzten Moment, Ein rascher Entschluß, um der Kinder willen, und nun auf einmal Mann und Frau was konnte man sich schreiben? Sonderbar genug überhaupt, daß sie eingewilligt damals so rasch und kurz entschlossen. Warum hatte sie es ge tan? Merkwürdig, bis heut war ihm die Frage noch nie gekommen! Jetzt sann er ihr nach. Mitleid mit den Kindern? Sie hing an ihnen aber bloß darum? Oder die Auesicht auf die sichere Ver sorgiing? Sie war am Ende nicht zu verachten, die Stellung, die er ihr,' der armen Erzieherin, geboten. Was gab ihm diese Vorstellung trotzdem einen Stich? Und wenn es auch nur das ge Wesen, konnte er zürnen darum? Ader es war nicht das nein und un willkürlich fühlte er wieder nach ihren Briefen. ES war so viel Freude und Friede mit ihnen zu ihm gekommen in das Feld hinaus. In alle Kriegswirren hinein ein Hauch dcr Heimat, ein heim liches Rufen: Tu darfst nicht fortblci den." Die Kinder .hatten ihn durch die Zim mer gezogen und in den Garten hinaus, damit er sehe, daß noch alles am alten Fleck stände dann hatten sie alle zu sammcn am Teetisch gesessen, Gesine hatte ihm eingeschenkt und ihm den Ku chen vorgeschnitten. Er hatte seinen seh nigcn Körper gereckt und gedehnt im Gefühl eines unendlichen Wohlbehagens. Nun waren die Kinder zu Bett ge schickt. Mann und Frau standen sich allein gegenüber. Es war ein Schweigen zwischen ihnen. Sie wußten nicht recht, was einander sagen, die zwei, die ss lange als Herr und Angestellte neben einander hingclcbt und ausgekommen waren, und die nun Mann und Weib waren, weil ein Tag wirrer Sorge sie dazu gemacht um der Kinder willen. Die Frau dachte: Ich muß wohl ge hen, er wird allein bleiben wollen." Er blieb ja abends stets allein mit sich und seinen Erinnerungen. Sie blieb trotzdem da und machte sich am Büfttt zu schaffen. Und der Mann sah zu ihr hinüber, und, war es, weil er Frauenanmut so lange hatte entbehren müssen, oder weil der Schein der rotvcrhangcncn Lampe so weich herunterfloß an ihrer hohen Ge stalt, er dachte: Wie sie reizend ist undwie voll stiller Harmonie!" Unter einer jähen Eingebung griff er nach ihrer Hand und preßte sie: Gcsine ich muß dir dankcn!" In die Wangen dcr Frau stieg ein jähes Not. Sie ließ ihm die Hand, aber sie sah an ihm vorbei: Nicht doch Gero! Tanken? Wofür?" Er zog sie näher zu sich heran: Wofür? Wofür? Für lleZ, was du hier gelan. Daß meinen Km dein da! Lubaule blieb. Tk sie die Mutter nicht entbehren mußten." Aber bitte dazu biin ich ja da, ich habe nur meine Pflicht getan.' Kühl und herb klang die Stimme dcr Frau. Ta ließ er ihre Hand wie2ei fahre:!. In diesem Zimmer faß er allein lange noch. Nur ihre Pflicht" Er sprich es' vor sich hin und lachte rauh auf: Ja, und was weiter? Hab' ich mehr ermac tet?" Sie lebten nebeneinander hin, ganz so wie damals, als Frau Gesine och Fräulein Gcsine gewesen war, Neprä sentantin und Erzieherin im Hause des verwitweten Professors Anders. Er konnte sich nicht beklagen sie hatte sich seine Liebhabereien und Gewohnheiten gut gemerkt und nahm Rücksicht dar auf, und als der erste Sonntag kam, den er in seinem Heim verbrachte, er schien sie, so wie einst, ziiin Ausgehen fertig mit den Kindern in seinem Zim mer: Wir wollen doch wohl wieder nach dem Kirchhuf gehen." Es fiel ihm ein jawolil das war ja einmal sein ständiger Sonntags gang gewesen. Er hatte es ganz ver gcstc!,.' Aber er ging mit und legte seinen Kranz auf das Grab der toten Frau und hörte, wie die Kinder von Mama erzählten und daß die Mut ter" ihnen gesagt sie sei so schön und gut geivesen, und dabei gingen seine Augen über das Grab fort zu der Mutter" hin. Abseits stand sie, wie eine, die nicht mit dazu gehört und sah den Weg hinab nach einer andern Richtung. Ta bückte sich Gerd Anders und zupfte an dem Efeu und seufzte tief und schwer. Tie Frau aber, die es hörte, dachte: Wie sehr er sie noch immer liebt, wie wenig er sie doch vergessen kann!" Und es geschah im Laufe dieses Ta ges, daß Hilde zu Gcsine kam, mit ir gcnd einer Bitte, wie sie Kinder ost ha den, und dabei zu ihr aufsah mit ihrer toten Mutter Augen und daß Gcsine sie von sich stieß und schalt und nach ihr schlug, als sie nicht Ruhe gab. Ein leichter Schlag nur war es gewesen, aber das Kind schrie auf und lief zitternd davon. wie betäubt saß die Frau und sah ihm nach und schlug dann die Hände vors Gesicht in wortlosem Schluchzen. Böse Stiefmutter war es nun so weit? Böse Stiefmutter die schilt und schlägt, und warum ach, warum? Weil jede Frau die Kinder hassen lernt, um deren toten Mutter willen der Vater ihr sein Herz entzieht. . Und es geschah zum andern Mal an diesem Tage, daß Gesine zu dem Manne trat und ihm mit kurzen, kühlen Wor ten sagte, sie wolle sort, verreisen für die Zeit, die er noch hier sei, es sei da eine alte Freundin, die habe sie schon längst um den Besuch gebeten. Sie sprach sehr kurz und sachlich, wie eine Angestellte, die um Urlaub bittet. Er aber starrte sie an und stammelte: Fortgehen willst du, Gesine? Fort?" Es paßt jetzt so gut," sagte die Frau, gerade jetzt, wo du hier bist, bin ich entbehrlich." Meinst du. daß du es bist, Gcsine?' Auguste besorgt mit Berta die Wirtschaft, ich kann mich durchaus auf sie verlassen und die Kinder haben dich." Und ich? Wen hab' ich?" Wie ein Aufschrei, ungewollt fast, kam es über seine Lippen. Gerd?" Und auf einmal wurden die Augen der Frau groß, als sähen sie et was ganz Neues. Ein heimliches, fernes Leuchten flammte darin auf. Gerd? Gerd?" Und dcr Mann sah das Leuch ten, und wic unter einem Zaubcrschlag zerriß ein Schleier vor seiner Seele. Warum willst du gehen, Gesine?" Er trat auf sie zu und sein Arm lag um ihre Schultern, und feine Stimme war an ihrem Ohr: Gesine, warum willst du gehen? Ist ti nur, weil ich dir einmal gesagt habe weil du glaubst. Ein praktisches Erkennunasverfahren. Der Erkennungsdienst bei der Krimi nalpolizci steht auf einer sehr hohen Stufe, allein es erweist sich meist immer noefy als überaus schwierig, die Jdcnti tät von Leuten festzustellen, die entweder durch Selbstmord, Unglückssälle oder Verbrechen ihr Leben einbüßten, die aber keine Verbrecher waren, und von denen die Polizei also keine Mcßkarten, keine Photographie u. s. w. besitzt. Dabei ist die Feststellung der Identität, selbst durch die allernächsten Verwandten, meistens so unzuverlässig, daß man staunen muß. Fand man doch in dcr Nähe von Mailand eine noch junge, stattlich! Frau in einem Heuhaufen er froren auf. Im Schauhause wurde sie sofort von ihrem Manne und ihrer elf jährigen Tochtcr als Maddalena Cerri erkannt, welche sich auf unaufgeklärte Weise eines 'Nachts aus ihrer Wohnung entfernt hatte. Daraufhin erfolgte denn auch unter diesem Namen ihre Bc erdiguiig. Man denke sich nun den Schrecken dcs vermeintlichen Witwers, als seine tot geglaubte Ehefrau einige Tage später plötzlich wieder bei ihm eintraf und als Grund Ihrer Abwesenheit einen kurzen Besuch bei auswärtigen Verwandten angab. Ein Zahnarzt macht, um derartigen Vorfällen vorzubeugen, den sehr beach tenswerten Vorschlag, bei zweifelhaften "Fällen den Zahnarzt zur Untersuchung hinzuzuziehen, den die betreffende Fami lie zu konsultieren pflegte. Meistens hat dieser fast jedes Familienmitglied bei irgend einer Zahnerkrankung in BeHand lung gehabt und würde die Mundhöhle feines Patienten wieder erkennen, wenn er nicht sogar, was häufig dcr Fall ist, einen Gipsabguß derselben im Besitz hat. Zur Begründung feines Vorschlages führt er solgcnden eklatanten Fall an. Ein sehr reicher Herr begab sich auf eine Jngdtour ins Innere Afrikas. Nach einiger Zeit durchlief die Zeitungen ein Gerückt, daß der Herr von Eingeborenen ermordet und beraubt worden sei. Sei nen Erben konnte auf eine bloße Zeitungsnotiz hin dcr große Besitz des Mannes aber nicht auögclicfert werden, und ein ordnungsmäßiger Totenschein konnte nicht beschafft wcrden. Selbst als ein Bruder dcs Ermordeten die Reife nach Afrika unternahm, Nachforschungen anstellte und es ihm schließlich gelang, auf dcr ihm bezeichneten Stelle, wo dcr Bruder ermordet, und die Leiche ringe scharrt sein sollte, ein Skelett zu cnt decken, das er nach England brachte, konnte das Gericht die Erbschaft nicht freigeben, weil niemand zur Hand war, der das Knochengerüst mit völliger Sicherheit als das des Ermordeten zu bezeichnen vermochte. Nach langwierigen Verhandlungen erinnerte man sich endlich dcI Zahnarztes, der dem Ermordeten das Gebiß, das noch im Schädel saß, gearbeitet hatte. Dcr Herbeigerufene erkannte sein Werk auf der Stelle wie der, brachte auch den Gipsabguß der Mundhöhle, den er seinerzeit zur An fcrtigung des Gebisses gemacht hatte, herbei und bewies dem Gericht die Jden tität dcs Ermordeten, worauf die Erb schnft freigegeben wurde. daß ich noch immer nicht Gcsine, und wenn ich dich nicht gehen lasse und wenn ich dir heute sagen muß daß auch ich dich nicht entbehren kann?" Und dann lag ihr Kopf an seiner Brust, und seine Lippen suchten die ih rcn: Willst du fort. Gesine willst du noch immer fort?" Aber zu ihm herauf klangen nichts als zwei Worte zwischen Lachen und Weinen klangen sie: Nie mehr Gerd nie mehr." Nächstenliebe bei den, Tieren. Kein geringerer als der berühmte Di rcktor L. des Pariser zoologischen Gar tens verbürgt sich für die folgende Ge schichte, die sich unter seinen geflüetten Pfleglingen ereignete. In einem Käfig befanden sich Zwei Javafperlinge, beides Weibchen, und ein Papagei. Letzterer geriet eines Tages in Grimm über einen der Sperlinge und hackte wiederholt nach ihm. Mit den ersten Stößen riß er ihm einen Büschel Federn aus, mit dem letzten brach er ihm ein Bein. Dann schien er sein Mut chen gekühlt, zu haben, flog auf feine Lieblingsstange und sah gleichmütig dem zu, was sich weiter daraus entwickelte. Dcr arme verletzte Vogel konnte sich mit seinem einen Bein nicht mehr auf dcr Stange halten. Er fiel zu Boden und lag zitternd auf dcr kahlen Erde.. Das konnte dcr andere Sperling offen bar nicht mit ansehen. Er hüpfte in dem geräumigen Käfig umher, suchte die ausgerauften Federn nebst Strohhalmen und Moosstückchen zusammen, trug al les auf einen Haufen neben den Ver mundeten und verrichtete das Helden stuck, die Kameradin, die an Körperge wicht ihm gleich war, aufzuheben und mit zarter Sorgfalt auf das weiche La ger zu betten. Tann trug er ihr Futter zu und bemühte sich überhaupt in jeder Weise um sie. Darüber kam der Abend heran, und das Frösteln dcr kleinen Patientin nahm ersichtlich zu. Auch hiegcgen wußte die treue Pflegerin Rat. Sie setzte sich zum Schlaf so neben sie, daß sie mit. einem ausgebreiteten Flügel die Leidende be decken und erwärmen konnte. Diese Lage, mußte für das erbarmungsvolle Tierchen außerordentlich , unbequem und ermüdend sein. Aber nie, so oft auch der Direktor zur Abend und Nachtzeit kam und sich nach den beiden umsah, fand er sie anders, als mit ausgebreite, tem Flügel dasitzen. Das ging so drei Tage hindurch. Da verschied das verwundete Tierchen, und nun war der Schmerz der zurückgeblie denen Gefährtin so groß, der auch ihre Lebenslust erlosch: sie verweigerte $t Annahme von Nahrung, zog sich in eine Ecke zurück, sah aus wie die verkörperte Melancholie und siechte mit jeder Stunde mehr dahin. Vierundzwanzig Stunden nach dem Tode ihrer Gefährtin war auch sie eine Leiche. Anhänglichkeit 4 einer Aatze Vor einem englischen Gericht kam ei Fall zur Verhandlung, der beweist, dass die Katze nicht weniger mutige Probe, von Anhänglichkeit ablegen kann als du Hund. Jsabella Amey wurde gege, ihren Mann klagbar, und die Zeugem Vernehmung bestätigte die Aussagen' dci Frau, daß ihr Mann sie unausgesetz! mißhandle. Eines Samstags kam ei zu seiner Frau, um von ihr Geld zu er, pressen. Da cr diesen Zweck nicht er reichte, so schlug er seine Frau zu Bo den, trat sie mit Füßen, warf sich auf sie und packte sie bei dcr Kchlc, um sie zu erdrosseln. Sie schwebte in großer Lebensgefahr, als ihr unerwartet Hiife zuteil wurde. Die Katze, die der Frau sehr zugetan war, harte ihr Geschrei, stürzte sich auf den Mann und zerbiß und zerriß ihm das ganze Gesicht. Er schrockcn ließ dcr Unmensch vvn seiner Frau ob, um sich dcr Katze zu erwehren, was ihm jedoch :richt gelang: auch die Nachbarn, die auf das Geschrei herbei liefen, vermochten die Katze nicht von ihm zu entfernen. Erst Frau Amey vermochte die Katze durch Zureden zu bcwegcn, ihre Beute loszulassen. ' Ter Mann selbst flehte seine Frau an. ihm zu helfen. Er wurde zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Verdeutschung. j ä'. 'r4APn fj0f&4?& a fMBMi'i M ifWhf0M L .''.'';i'-S4K 'i'f' 51T i.-'--atii V lf . v,- "'h yw .M .rtT '" j -'?5 r ? ef M TlT(tl frM'lh JsYmv. -MMM.MAM :M&wHw. i.i ükMdm,g I - -ftYMjr7iK &MJ.5. M ' l-fi' psA--J "f"tt &"'' i II iiVy ' ", y-- s (Vl. f y'ULu h( 'l ;i Vr MNM M lm nß UWGM'NW I l fs ' JlfÄiu i v ' V : ßr t'iraUM' -- i'v?.' - M um vlhi !-k v- --Vv.' - ti !n I) l W-'V-y-"!- rH l'P 'I, VfT-Y - v i 3 ml WI hf'NrWh -i H uywi--"W 1 ." i1 U'ä ImMV9-- M V-'U i Wtz '-. --J j' - i Tante: Hier am Denkmal hatte ich mein erstes Äcndezvous verabredet' Richte: Rendezvous sogt man nicht mehr, sendein Stelldich-in" Tante: .Ja. er hat sich aber nÄt eulMellt!"