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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 28, 1917)
Seite '4 Tägliche Omaha Tribüne Donnerstag, den 23. Juni 191'?., IV agliche Wmaha Tribüne TRIBUNE PUBUSHING CO.; TAL. j. PETER, President. 1311 Howard Str. Telephon: TYLER 340. Ornaht, Nebraska. Preis J)c Tageblatts: Turch de Träger, per Woch, 10c; durch die Post, per Jahr $5.00; einzelne Nummer 2t, Preis de Wochen Haiti: Bei strikter Loranöbezahwng, per Jahr $1.50. üntered s second-class matter March 14, 1912, at the poetofflce of lmaiia, Nebraaka, uiider tha act oZ Conress, Horch 3, 187g. Omaha, Ncb., Donnerstag, den 28. Jnni 1917. Wie gesäet, so geerntet!" Das Nbsicordnctcnhnus wollte in Wirklichkeit nicht was es bcschlosz. sZ es die Levcr.Bill mit dem Varclay'schen Prohibitionszusatz annahm, 'lis ist mindestens fraglich, ob Herr Barclay selbst er kommt aus Kenwckr,, dem großen Bourbon Whiökcy Staate die nationale Prohibition wünscht und für recht und gut halt. Wenn Repräsentant Barclay und ein guter Teil der übrigen Abgeord neten, die für die Lever-Bill mit dem Zusatz stimmten, erwarteten, dc werde, die nationale Prohibition zu verhindern, dann werden sie sich getauscht sehen, ic haben es smon sehr bereut, was sie taten, garnicht sehen. Sie mögen noch sehr bereuen, was sie taten. Auch die Negierung und, alle diejenige,' denen es Ernst ist mit der Nahrungsmittelkontrolle und Ersparnis, können keine Freude 'haben an dem ProhibitwnZzusatz, denn was durch die Unterdrückung der .Brennerei und Bwuerei.Jndustrien an Getreide usw. gespart" wird, ist ganz und gar unbedeutend und lächerlich nichtssagend im Vergleiche zu dem schaden, der dadurch angerichtet wird, und dein Verlust, der der Regierung und dem Lande daraus erwachsen muß. Gefallen an der heuchlerischen Prohibitionsmaßnahme finden können nur die autokratischen und fanatischen Prohibmoniiten und Knotn noth'mgs". Nur sie können Freude empfinden ob ihrer Annahme durch das Haus und ihrer angeblich guten Aussicht, auch das Ja" des Senats zu erhalten Denn ihr Streben gebt und ging schon immer nach eben dem, waS die Lcdcr-Bill Tank dem Barclay-Zusatz bringen wird: danach, die Bürger ihrer persönlichen Rechte zu berauben, große Industrien zu icritorcn und den Bentz Hundcrttauscndcr ohne Ersatz und Entschädigung ;;i beschlagnahmen. Wenn die Lever.Bill. wie sie ist, Gesetz wird, dann wird sie Hunderttausende wirtichastliche Existenzen zerstören und hundert, tausend Bürger, von denen Millionen mehr oder weniger abhängig find, irer Erwerbsgelcgenheit berauben. - Für die Tauer des Krieges und behufs Verhütung von Vergeudung don Nahrungsstoffen soll das ganze Land trocken, gelegt, sollen Hundert tausende ihres Besitzes beraubt und uin ihre Verdicnstgclegenheit gebracht werden! Ter Krieg mag 2 oder 3 Jahre dauern, oder nur ein Jahr, oder auch, was wir mbrunmg wünschen und honen, schon in ein paar Mo naien zu Ende gehen, der riesige Schaden wird dauernd sein, würde die Vill einmal Gesetz; das ungeheure Unrecht wird nicht wieder gut gemacht werden können. Die drohende nationole Prohibition behufs Erhaltung der Nah. rungsstoffe" wäre ein ungeheurer Schwindel und Betrug. Ter Gedanke, Her behufs Erhaltung don allerhöchstens y2 Prozent unserer Kornfrucht für die , Ernährung richtiger für die Speisung des Volkes, denn Bier muß auch als Nahrungsmittel gelten Besitz im Werte don Hunderten Millionen und hunderttausend wirtschaftliche Existenzen zu zerstören, ist ungeheuerlich, bis zur Lächerlichkeit, da zur selben Zeit, da Solches ge ichehen soll, gewaltige Massen, unserer Kornfrucht geschickt werden und norden Zollen an unsere Verbündeten", die noch immer fortfahren, Spiri. ruo'en und Vier zu erzeugen und einen Teil unserer Komfrucht eben zu dem Zweck verwenden, werden. Die Einführung nationaler Prohibition eben jetzt samt das muß immer wiederholt werden nur das Ergebnis haben, die Bürger ihrer lersönlichen Rechte und Freiheit zu berauben. Hunderttauseiide wirtschaft. .:ch in ruinieren und das ganze Land und Volk schwer zu schädigen: wirt. ".-:!ich und sittlich. Denn die Heuchelei wird dadurch Trumpf und die . v.-,.,,2chT, die geheime Herstellung , von giftigem Fufel allgemein -7. zu Mügkchcm poil .nacht Heroen. Und das alles angeblich ' nfcres Krieges für Demokrat und Freiheit! O Freiheit, wie verbrechen werden m Teinem Namen begangen!" Wie wird das -..'tt Temokratie" vergewaltigt! -, ' - 1 : - - et seinen Erben und vertraute ihm das furchtbare Geheimnis an. Aus .Unseren" Gebeinen soll in dir, mein Sohn," das waren seine letzten Worte (frei nach dem Groben Knrsurstcn), der Rächer erstehen für das glorreiche Haus icrnan; vertilge die Teutschen zum wenigstens die deut scheu Namen, und der Segen deines Vaters wird auf dir ruhen." Sein Vermächtnis war der große Weltkrieg, aber erst jetzt, nachdem dieser schon fast drei Jahre wi Gange ist, findet Edwards Sokm Zeit, fernen Schwur zu erfüllen, und sich und feinen Kindern und Kindeskindern neue Ahnen zuzulegen. Aus dem Euburg-Gotha ist ein Swart geworden, mit einer langen Aknengalerie, fast so lang wie die so mancher Ritter von Gold und Edelstein. .Westl. Post". Zur Erlernung der Landessprache! Die stadtische Bibliuthck hat für Lernbegierige eine Anzahl Lehrbücher angeschafft. Alan steuere Wohlstand, nicht Armut! Tie F'Mzeitsanleihe ist überzeichnet. Sie ist auch schon zur Hälfte p'scartnf I Aus Depeschen aus Washington gebt hervor, daß wir Eng w'd wjXi $25,000,000 geliehen haben, so daß wir also England iin $300,000,000 und allen Alliierten zusammen $948,000,000 vor. gestrebt haben. Wir haben die ersten Schritte zur Finanzierung dieses Krieges getan. ?ir sehen uns jetzt der Notmendigkeit gegenüber, dauernde Finanzicrungs. Pläne zu machen. Diese Pläne müssen jetzt gemacht werden. Ta sind gewisse Prinzipien, auf denen wir bestehen müssen. Laßt uns durch Bonds, ausgaben nur dasjenige Geld aufbringen, das den Alliierten vorgeschossen werden soll. Tiefe Vorschüsse sind durch Bonds der Alliierten, die wir in Händen haben, gedeckt. Wir müssen uns vorbereiten, Steuern zu erheben, um unsere eigenen Kriegskosten' zu decken. Was Unsere zukünftigen Bondsausgaben betrifft, so sollten wir die Fehler vermeiden, die wir bei unserer ersten gemacht haben. Ter Um. stand, daß mit diesen Bonds eine Befreiung don der Einkommensteuer der. bunden ist,, hatte zur Folge, daß sie hauptsächlich für die ganz Reichen, aber sonst niemand anziehend waren. Es war keine Kapitalsanlage für den Turch schnittsbörger, wenn irgendeiner, dauernden pekuniären Vorteil cv3 dem Kriege ziehe. Die nächste Ausgabe sollte füf Prozent Zinsen tragen, die gleich anderem Einkommen der Steuer unterworfen sein Zollen. Steuern Zollten nur dort erhoben werden, wo Geld vorhanden ist. Seq mir dieser Belastung des Durchschnittsamerikaners, dessen Kaufkrast, dessen Wohlfahrt mit jedem Kriegsmonat mehr iin Abnehmen begriffen ist. Weg mit den Steuern auf Tee, Kaffee, iakao. Zucker, Lichtbild. thca!er. Fahrkarten und andere Lebensbedürfnine. England wird in diesem Jabre an Einkommensteuern $1,000,000,000 und an Kricgsprofiten.Steuern $700,000.000 einheben. Tas heißt 7,000.000 aus diesen Quellen allein. Tie Vereinigten Staaten sollten aus dielen Quellen zum, wenigsten 50 Prozent mehr herausholen als England,, das heißt, zum wenigsten $2,500,000,000. Sind unsere reichen Biirzer, unsere großen, wohlhabenden Korporationen weniger patriotisch c'.i diejenigen Englands? Schreibt an euren Senator, schreibt an euren Kongrcßmann und for dort die Annahme dieser Grundzüge der Kricgsfinanz. Tie außcrgewöhn. lich boheu Profite und die riesigen Einkommen, die in den letzten Jahren erhell wurden, sind klein im Verhältnis zu dem, was sich in diesem Jrtfre ereignen wird, wenn unsere eigenen gewaltigen Kriegsaufträge zu denen der Entente hinzukommen. (N. I. Eve. Mail.) Umtausung öer britischen Uönigsfamilie. Britische Staatsmänner haben ein einfaches Mittel gefunden, die Kö mgefamilie ein für ollemal von dem Schandmal deutscher Abstammung zu reinigen sie werden sie umtaufen: wenn der verhaßte Name nicht mehr vorhanden ist, dann fällt auch die Tatsache fort, das ist so klar, daß uian ''.! bloß verwundern muß, daß die stants. imd welrklugen Engländer nicht anst daraus verfallen sind. Na, es hat ja nun endlich getagt und bald " wir im Gotba oder anderen genealogischen J'ahrbücizern lesen dür das) die Herrscher don Großbritannien und Irland direkte Abküimn. Vi? der unglücklichen SchoUenkönigin Maria Stuart sind' und 'daß die :r..l.rc Annahme, sie stammten aus dem Hause derer von Eoburg-Gotha '"'r mcksts gewesen ist, als das Ergebnis einer vor nahezu hundert Iah-5.-n e'ie'eiteten und seitdem sorgfältig weiter gesponnenen deutschen Ver. '"rurg, die Geschichte dieses erhabenen Hauses zu fälschen, um die Fa ' e aus immer in den Klauen deutscher Autokratie zu halten. Ter große d -n-d hatte das unsterbliche Verdienst, die Fäden dieser Verschwörung - !t rur zu entdecken, sondern auch mit starker Hand zu zerreißen. 'So- ''l cktenmaßig festgestellt, daß er nickt der Sohn des Coburger Prinz. ' v' 'i war, w'e die von der deutschen (damals freilich noch nickt bestehen. ' vetun bestochenen Hofschranzen zu wagen behaupteten, sondern in . 'cct einen Sprossen aus dem angeblich ausgestorbenrn Hause der 2r.-'ii zum Vater hatte, legte er ein? heiligen Eid ab, der deutschen " den svccf ?u zertreten und nickt zu rasten noch zu ruben, eh er ;-. i bracht. ; Und all er kam z-.un Sterben" (frei nach E-ethe). da net Wie die Bibliotbekarin der städtt. schen Biblwthek, Edith Tobitt. uns mitteilt, find jetzt eine Anzahl neuer Lehrwerke angejaxisst worden, um Beioohneru ausländischer Abkunft die Gelegenheit zu bieten, die Lan dessprache zu studieren. Dies Bücher find entweder in der Hauptbiblio thek, Ecke Varner, und 10. strafte, oder in der Zweigbibliothek der Südseite, Ecke 2o. und Wl Straße, erhältlich. Mitgliedkarten werden auf Appli. kation ausgestellt, und die Bücher können aus 28 Tage entliehen wer. den. Teutschen, welche sich in der Landessprache weiter ausbilden oder dieselbe gründlich lernen wollen, ha bm hier Gelegenhest, sich kostenlos Lehrbücher zum Studium zu ver schassen. Man macbe also daoon fleißigen Gebrauch. Tie Liste der Lehrbücher folgt hiermst: Lessons in English for foreign wornen: for use in settlemcnts and evening Efhools by Kutii Austin. Oral Er.glish Book 1 by Clara Bev erly. Standard short Course for evening schools by V. E. Chancellor. Progressive lessons in English for foreigners. First year by Mary Jimperieff. A first reader for new American citizens; conversational and read ing lessons, by Frances Sankgtone Mintz. New American eitizen a reader for foreigners, by Frances Sankstone Mjntz. First reader for foreignerß, by M. F. Sharpe. Pronouncing speller for foreigners: a Combination method of instruc tion for quickly teaching English pronounciation to foreigners, by j. W. Shearer. English for adult students of foreign birth, by j. E. Bar.k3. English book for foreigners designed as an assistent in the teaching and Studying of English, by Mary O'Reilly. English for coming American, be- ginner's reader 1, by Peter Roberts. English for corning American, be- ginner's reader 2, by Peter Roberts. English for corning American, be- ginner's reader 3, by Peter. Robert 5. English for New American by W. 'Stanwood Field and Mary E. Cov- eney. Foreigner's Guide to English, by Axniv Beshgeturian. A practicftl gpeller for evening schools by Frances Sankstone Mintz. Wiener Bilder. FrilHlingZerwache. Stimmung. Wien Mode. LunftleSen. In einer Plauderei von Begmn ies Wonnemond fchreibt ein Kor respondent aus der Kaiserstadt Wien: Endlich ist der Frühling bei uns eingezogen. Ter Winter ist glücklich vorbei, und niemand wird sich Zeinr mit Vergnügen erinnern. Er hat spät angefangen, denn um Weih nachten waren die ersten wirklich kalten Tage, er hat aber dafür außergewöhnlich lange gedauert und war hart in jeder Hinsicht. Ende Wärz hatten wir hier einen Schnee fall, wie er um diese Zeit seit Men schengedenken nicht vorgekommen ist, zu Ostern haben wir noch gesroren, und als Mttte April die Sommer zeit" begann, sah noch alles eher winterlich als sommerlich aus. Erst seit wenigen Tagen wird uns der Winterrock zu warm, vor den Kaf seehäusern werden Tische und Stühle ausgestellt,' die Bäume sind auf der Ningsiraße voll von zwitschernden Spatzen, und in den Gärten sprießt und reckt das so lange ziirückgehal tene Grün mit solcher Gewalt, daß man beinahe kein Mitglied der ho hen Negierung zu sein braucht, um das Gras wachsen zu hören". Ter Winter war freudlos. Ti, Landestrauer schloß alle größeren öffentlichen Festlichkeiten us, die tiohlennot und die Erschwerung im Bezüge von Lebensrnitteln hat ein zesellschaftliches Leben nicht auskom aien lassen. Ter frühe Schlug der Zieslauraiüs und Eafös jowie deS Betriebes der TramivayS hat selbst tas gesellige Leben schwer unterbun den. Mau kann heute kaum mehr Gäste bei sich sehen. Um sa voller find natürlich die Eaf6s in den kur jen Aderchskunden, während deren sie Leösfnet bleiben. (Jetzt im .Zorn wer", weisen jie ubv.tx$ erst um Mitternacht geschlossen!) Man würde aber sehr irren, wollte man etwa daraus schließen, daß die Stim mung irgendwie gedrückt wäre. In den überfüllten Easös geht es immer rwch ganz, fröhlich zu. In vielen spielt Musik, und mit Recht sagt sich ein jeder, daß, solange unsere Bra oen sich tapfer zur Wehre stellen, so lange die Nachrichten von den Fron kn günstig lauten, die Schwierigkei ten, mit denen da Hinterland bela stet ist, wenn sie auch nicht angenehm sind, doch im Wesm nicht iiis Ge wicht fallen können und dürfen. Vor den großen Hotels an der Ringstraße, die ebenfalls ganz über füllt sind, entwickelt sich seit kurzem oer übliche Korso; man sieht die neuesten Frühlingstoiletten der Ta men: es ist durchaus Wiener Mode, die mit um so größerem Stolz getra gen wird, seitdem die Erpeöttionen des niederösierreichischen Gewerbeför derungodienstes nach den verbünde ten und neutralen Ländern, insbe sondere in Holland und der Schweiz, einen so schönen Erfolg sür unsere Schneiderkünstler gebracht und der Wiener Mode immer mehr interna tionale Wertung verschafft haben. Kaiser Karl ist der Tradition sei nes Lorgängers treu geblieben und hat die Frühjahrsausslellung im ttünstlerhaus eröffnet. Es war seit iem Leichenbegängnis Franz Ja sephs die erste feierliche Gelegenheit bsi welcher er sich zeigte. Tie Aus itellung reiht sich würdig ihren Vor zängerinnen an. Von der neuen Zeit .st in ihr wenig zu bemerken. Die jungen Künstler find zumeist im Zelöe, vielfach Mitglieder des Kricgspressequarticrs, und im Kunst Icrhaus sehen wir heute säst nur die üllg Garde, die an ihrem alten Könneii, aber auch an ihren allen formen sesthält. Auch daneben macht sich das unsileben lebhaft bemerkbar. Wien beherbergt gegenwärtig noch mehrere :ndere mehr oder minder künslieri sche Schauen" und zahlreiche Kunst uiktionen finden statt, bei welchen preise von schwindelnder Höhe er leicht werden. Im Museum 'sür Kunst und Industrie ist eine kriegs zraphische Ausstellung untergebracht, in der viel Interessantes zu sehen ist, darunter auch graphische Erzeug iiisse aus dem seindlichcn Ausland, die auf mancherlei Umwegen in den Besitz hiesiger Sammler gelangt lind. Großes Interesse wendet sich der neuen Direktion des Burgtheaters ;u. Hofrat von Millenkovich hat viele Sympathien, wenn er auch von ge Wisse Kreisen seiner Programmrcde wegen verfolgt wird. Mitte dieses Monats wird im Prater die KricgZausstellung wieder eröffnet werden. Die Gebäude sind zunt Teil dieselben geblieben wie im vorigen Jahre, in vielen Teilen aber wird ganz Neues zu sehen sein. Tie Ausstellung; verspricht daher eine verbesserte und vermehrte Auslage" der vorjährigen zu werden. "Bit man BabirS anzieht. Immer mehr kommt die moderne Multer von der Gewohnheit ab, ihr Kleines auf dem Schoße anzuziehen. Aerzte und Kinderwärtermn? emp fehlen überall, d-sz ein Tisch, auf den eine zusammengefaltete Decke ge legt wird, für diesen Zweck am giin stigsien ist. Dieser Tisch sott direkt neben der Badewanne ftchen. Bei ganz kleinen Kindern ist es ratsam, die Decke et was zu Wärmen, toai am leichtesten ss.it einer Wärmlasch geschieht, die dann, eh man das Klein auf die Decke legt, beiseite geschoben wird. Zur Rechten lege man d Garderobe des Kleinchens bereit. ' Erst das Kleidchen und in kühlem Wetter ein urlanellunterröckchea, dann die W:n del, das Hemdcken und eben auf die Leibbinde. Auch die Unterwäsche und das Badehandtuch sollen leicht durchgewärmt werden. Nachdem das Kleine gebadet und angezogen ist die Muttn rnuß beim Anziehen dafür sorgen, daß die Kleidung so wenig wie möglich über den Kopf gezogen wird , müssen Augen. Mung und Nase mit weicher Watte oder einem Läppchen ousge waschen werden. AlleS dieS kann auf dem Tische geschehen. Mutter und Kind werden dabei weniger ermüdet und überanstrengt ans der Prozedur hervorgehen. BeiProtztllS. Ich tvr. de dir was zum tSeburtstaz schenken. Sara? du kannst wählen: ä Villchen pder ä Autsmohilchen! Kühne Parallele. Ee birzln: Schaum S'. unfereinem is a Rauferei, was tipem ÄZcksifch SchlagssS i' RurhtlulzamÄsolno lispeln . . . Novellette don Paul Kaiisch. Nächtlich am Jsonzo lispeln die Lippen eines wunderschönen Mäd chenS unheimliche Worte in das Oh: ihres Geliebten. Sie umarmt und küßt ihn, reißt sich von ihm loö und sturint siegeskieudig, wie eine Reue rin, dem jungen Morgen entgegen. Ich hatte in Cerignuno eine sehr nette Villa gefunden und mich dort eingemietet. Ter Ballon vor mei nem Zimmer bot mir selbst bei der schlimmsten Hitze kühlenden Schat ten, da das Haus von großen, echten Kastaniendäumen umgeben war. Hur genoß ich eine Aussicht, wie man sie sich kaum schöner deitten sonnte. Lints das Schloß Miramar mit seinem herrliche Park, seinen Blumengärten, deren Duft der laue, schmeichelnde Wind zu mir herüber wehte. Vor mir das weite, in allen Farben spulende Meer, und nachtö am Horizont die schneebedeckten Ve nezianischen und Jütischen Alpen. Das war wirklich eine wohltuende Erholung, ein wahres dolce für uiente nach angestrengter Winterar- beit. Unten im reizenden Garten wur den die Mahlzeiten eingenommen. die nichts zu wünschen übrig ließen und reichlich waren. Tie Wirtin, eine Griechin, repräsentierte aller dings nicht im mindesten die schöne Helena. Mordshäßlich, aber witzig und gescheit, ersetzte sie dadurch, was ihr von der Natur als Geschenk fehlte. Ja, man vergaß das grobe.j gewiß vom Wein gerötete Gesichts wenn man sie stets vergnügt, aufge-' kratzt und geschäftig herumhantieren sah, wenn man ihre saftigen Bemer kungen hörte, die sie in ihrem Baß den bedienenden Mädchen hinwarf. Wenn sie, wie es ihr gerade beliebte, sich unaufgefordert, aber als Pa drona, mit an den Tisch setzte und allerhand Schnurren zum besten gab. Immer hatte sie lustige Einfalle. Das gab dem ganzen Haus noch ei nen besonders fröhlichen Anstrich. Mich hatte, wenn ich in aller Frühe auf meine Balkon heraus trat, der in weiter Ferne von der Sonne hell beschienene weiße, schlanke Glockenturm gereizt. Ich nahm mei. nen Führer, las nach, fand, daß es der von Aquileja sein müsse, und enkschlofz mich, einen Auöslug dort hin zu machen. Also gut! Schon um sieben Uhr war ich anderen Morgens mit der Bahn in Trieft angekommen und konnte in aller Ge mächlichkeit zum Dampferliegeplatz schlendern, das sicts reizvolle Bild eines obendrein so wunderschön ge legenen Hasens bewundern und mich au Bord der .Rondine" begeben, die mich nach Grado fahren Zollte. Un ter dem ausgespannten Segeltuch faß es sich herrlich; köstlich schmeckten die saftigen Pfirsiche und Melonen. Das bewegte, bunt Treiben, das Kommen und Gehen der Segler und Boote, die geputzten, fröhlichen Passagiere, Damen in mchten, durchsichtigen Blusen, Herren in weißen, hellge streiften Sommeranzügen, immer guter Dinge: kurz, alles das gab mir mit der zartsächelnden Meeresbrise eine glückliche Stimmung; Herz, was willst du mehr? Und als wir auf den lichtblauen Wellen der Adria tanzten, wie zeigte sich da erst Trieft in seiner chlendenden Schönheit! Un willkürlich drängte sich mir ein Ver gleich mit Neapel auf. Ja, Neapel! Dort der farbenreichste Superlativ,! hier mein liebeS Trieft, ein vornehm abgetönter Komparativ. j Heiter wie der Tag war auch die Fahrt, und da ich Grado schon kannte, so lag mir darsn, bald den kleinen Dampfer zu erwischen, der nach Aquileja fuhr. Kaum war ich an Borv, puffte er schon los. Ein? kurze Strecke Meerfahrt, vann in kühnem Bogen hinein in die Lagunen an Belvedere mit seine berühmten Linien vorüber und nun in gerader Linie im langen Kanal Aquileja zu. Die Glocken läuteten. Ich schaute zum Turm hinauf, das war eine stattliche Höhe, und wäre die Uhr nicht tiefer angebracht gewesen, man hätte die jetzt in der Sonne glitzern den goldenen Zeiger und Zahlen kaum ablese können. Mein Magen aber hatt ohnehin schon die Zeit er raten und die freundliche Aquila Nera nahm mich gastlich auf. Hier ersuhr ich denn auch bei einem ge öratenen Hühnchen, frischem Toma iensalat und vorzüglichem Prosecco wein, was alles an Herrlichkeit im Städtchen zu schauen fei. Eestarki und in guter Laune ging ich durch een reizenden Museumsgarten mit seinen Zedern, Zypressen und Pal men, war entzückt don der so ge schickten Verteilung der antiken Bild werke. An jeder Biegung der Wege neue Überraschungen, Gar erst im LZuseum selber, wie schön die graziö- len Glasgegenstande. Bernsteiaardei ten und Metallgeräte! Im !orn war man gerade mit dem Freilegen ?eS MosaiksuZzbe.deni beschäftigt. Lei, wai ich sah. war ein goldener, farbenprächtiger Steinteppich, eben bürtig den Arbeiten im veneziani ttöj St. üteikxi. Tie, beinah: achtzig Meter zum Glockenturm hin aus leistet ich mir nicht. Die Aus ficht, in der Aquila Nera noch rinen schönen Trunk zu tun bei der gro ben Hitze,, hatte auch Verlockendes ur ich. Denselben Weg, den ich gekommen war, wollte ich nicht wieder machen, so entschloß ich mich, zu Fus, nach Villa Vicentina zu gehen. Wie buch einen großen Garten, durch ein heiteres Tal dek Freude" wan derte ich. Neis und Maisselder. überrantk von Weingirlanden, die an cauibeer und Objtvaumeu hingen große blaue und rot Blumen an den Wegen, ernste Zypressen, bunt farbige Schmetterlinge begleitete mich bis zur Bahmstation. Ich hatte gerade noch Zeit, einen Blick in den prachtvollen Park des Schlosses zu werfen, daö der EpKaiserin von Frankreich geHort und m dem Bona parte wohnte, als er gegen Wien zog, da brauste auch schon der Schnellzug heran, der mich wieder nach Griznano zurückführen sollte. Etwas ermüdet, ,ch war drei Stun den marschiert, warf ich mich in die e eines Abteils, das außer einem Herrn, der am Fenster saß, weiter keinen Fahrgast barg. Ich mußte wohl geschlafen haben. oenn als ich erwachte, sah ich noch eine dritte Person dem Herrn gegen über am Fenster sitzen. Ein wunder schönes Mädchen in der Tracht der Venezianerinnen Wie war sie, ohne daß ich es gemerkt, an mir vorbei gekommen, da es ein Turchgangs wagea war? Zu meinem Abteil gab es nur einen Zugang durch die Echiebtür, an der ich saß. Vielleicht war sie über meine ausgestreckten Beine gestiegen, hatte mich berührt, und dadurch war ich auö meinem Scklummer oeweckt worden. STs-n fherrn hatte ich unbeobachtet eelaffen. .Jetzt aber, da ein junges Mädchen rtfnnmmprt htli iii&rhm tirvfi - y zz ' , . v v. hübsch war, schaute ich zu ihnen hrnüber. , lSie schienen sich zu kennen,' so ka es mir vor, denn die Selbst veisiLndlichkeit, mit der sie die an der i,Fenferyand angebrachte kleine Tischplatte hochklappte, ließ mich das vermieten. Noch mehr, als das Mäd chen 'seine wohlgeformten, starken Arme vius das Tischchen legte und em iQtnu unverwandt so tn das schwarz verbrannte Gesicht sah, wie es cBerlttbie zu tun pflegen. Plötzlich schauten mich zwei graue, energische VAugen an. Sie hatten etwas Zuöngendes. Kaum wandte ich meine flicke rücksichtsvoll "'ab, drängte es mich, sofort wieder zum Fenster hinLberzuschauen, wo diese beiden saßen, zdie jetzt zu flüstern be gannen und jnrn erst recht meine Aufmerksamkeit, auf sich zogen, wie wohl ich mir den Anschein gab, als sei ich müde und Zchläfrig, und als ginge ihre Gegenwart mich ganz und ar nichts an. Die merkwürdig grämn Äugendes Herrn hatten mir beinahe wehgetan. Es gibt Auzea, dne weh tun: üat zenaugen im menschlichen Gesicht. Ich, hatte den Wunsch, ihnen nicht wieder zu begegnen, usd heuchelte Schlaf. Das schaffte deren mehr Freiheit, und ungezwunJener, sogor lauter, unterhielten sie sich jetzt. Sie spra-' chen venezianischen Dialekt so schnell,. daß ich nur aus einige mur bekann ten Worten etwas zusammenreimen konnte. Es schien sich mn.ein Klei dungsstück und um eine .Nummer, eine Haus oderi.Zimmernmmer zu handeln. Gewitz hatte das iuuge Mädchen seine Neisemantel im' Ho tel vergessen, und' es, galt nun, ihn wiederzubekommen. BieEeicht ein Liebesabenteuer? Dias hübsche Mäd chen war es wohl Aert: der Herr, aberk Wie sah er Mr aus! GnuM gestreifte weite Hosen, die ihm Nicht zu passen schienen, ne Art Joppe auS dünnem Gewebe, wie izlanzeudsr Alpaka. Auffallend lln Fuße, d in gelben Halbschuhen '.mit Damen absätzen staken; schwarze, durchsichtige Strümpfe mit buntgeränlderten Zwik- keln. Etwa ein VariStö-Künftler? Aber sein Kopf! Kurzgeschnitteics schwarzes, an der Schlajx ergrautes Haar, bartloses Gesicht, braunder bronnt, park hervorftehenldes Kinn, blendend weiße Zähne, die beim Sprechen sichtbar - wurden. Eine schöne freie Stirn, die tiefliegenden grauen zwingenden Augen und eine seine, etwas zu kleine Aale. Mit telgroß, kräftig, eigentlich ein ganz l-kiner Kerl! O ja, ihm war, wenn er besser gekleidet gewesen wäre, eine Entfuhrung wohl zuzutrauen. Im Geiste zog ich ihn anders an; da konnte er womöglich einen vornch men Herrn abgeben. Ja. ja, Kleider machen Leute! Ich fand sogar eine Aehnlichkeit mit jemand heraus,, quälte mich, sie zu finden; es gelang mir aber nicht. ' Wie schön das junge Mädchen war! Eine Fülle kastanienbrauner Haare, den breiten Zopf über den Scheitel gelegt, mit einem veneziani schen, sildernen großen Kamm am Köpfend. Dunkle, schwärmerische, von langen Wimpern beschattet Au gen, in die man mit Wohlgefallen sah. Zarte Gksichtjzüge, d Weh mut verrieten, aber um ss sympathi scher berührten. Ein poller Lusen. der stolz seine Fsrme in einem miederlosen, schappfeidenen Hemd che i'-ig Echwarzel. fußftriez Samtkleid, schwarz, durchsichtig, Strümpfe mit buntgeränderten Zwickeln und gelbe Halbschuhe. Gak lein Schmuck. Wie auffällig, wenn man an die sonst mit Ningen, Bro, schen, Ketten und Armbändern be ladencn Italienerinnen dachte! Am Ende hatte sie gar ihren Schmucj in der Eil der Abreise im Hotel zimmer liegen lassen, und deshalb sprachen sie jetzt so erregt. Nichts konnte ich mehr verstehen, so r.iste ihr Italienisch. Unwillkmlich mußt ich über daS Geschnatter lachen. All. mählich beruhigt sich die Unterhal. tung wieder, und die Landschaft draußen sü,..en ihr ganzes Interesse elnzunehiiien. Langsamer fuhr jetzt der Zug: es ging bergan, man hätl, beinahe mitlaufen können. Da hört ich die Worte: uctess ewaggio! sa gen. We mit einem Ruck hatte sich das Mädchen, erhoben, das Tischchen zurückgeklappt und war mit einem Bündel von grauer Leinwand an mir vorübergeeilt. Was hatte das zu bedeuten? Ter Herr blieb ruhi siben. kab aber interessiert zum Fenster hin aus. Plötzlich stand auch er haßig auf, zog sein Taschentuch, einen , merkwürdig ordinären, blauen Lap pen, aus der Hose, wischte sich den i-chwein damit von der Stirn und ließ es erleichtert aufatmend, drau ßen im Wind, trocknen. Es war auch eine Siedehitze im Abteil. Als er die Arme aus dem offenen Fen ner wieder zurücknahm, die das Tuch, wie eine Fahne, luftige Zeichen gebend, gehalten hatten, bemerkt ich an den Handgelenken zwei breite helle Streifen, die zu den braunverbrann ten Händen weiß erschienen. Bisher hatte er die Hände stets unier de; Tischplatte verborgen. Rasselnd rollt jetzt der Zug über eine Eisenbahn- vrucie. .Ist das der Jsonzofluß, mein Herr?" überraschte mich fra gend der Reisegefährte in etwas ge zwungenem, - ruhigem Ton auj Teutsch. .Ich glaube wohl!" erwi derte ich zerstreut italienisch, da meine Gedanken noch bei der ver, schwundenen Italienerin waren. .Gleich werden wir in Monfalcon sein, mein Kompliment mein Herr!" Er grüßte höflich, lächelte ironisch, wobei er seine weißen Zähne zeigte, und . ging, als drückten ihn di schmalen Schuhe an den Füßen, in den Sellengang. Nach den vdran- gegangknen Betrachtungen hatte mich die unerwartete deutsch Anrede des Mitreifenden ganz verwirrt gemacht. Jetzt hielt der Zug in Monfalcrnt. Bevor der Herr den Zug verließ. wart er ärgerlich die Tur zu. nahm einen großen grauen Schlapphut au? rem Lieg, das im Eang zum Ablege ur Handgepäck angebracht war, unh etzte ihn sich tief ins Gesicht. Dana chritt er etwas geziert, aber schnell durch die Menge dem BahnhossauS gang zu. - Wo war seine Begleite rin? Haste ich sie in der Erregung aus den.' Augen verloren? AIs sich der Zug ,n Bewegung etzte und ich ganz allein war. kam ich mi? recht verlassen vor, solchen st!..L ...i v ii i. --. fwi'.i inorun an oas wtavcyen aus mich gemacht. Ihr Wesen war s Ctnll in tiihn ifr hi.dm.i (tf tOIU S, tuvlt V uyiuuim fJ.i4 o eigenartig ruhrend. Lanae noch stand ich sinnend am Fenster. Keu chend iftiez der Zug den Karst hin auf. sDie weite Fläche des Meeres wutde) sichtbar. Am Himmel hatte ..A v v. r.-t.. uuy um utjcs uimicuuer yiS GjiDqrc u?eillerwonen zu ammenge-. zöge, und als ich ousstieg, fielen auchMon die ersten, schweren Trop-, icn. önen eine ich ver Bma zu, woein gutes Abendessen, ein küble Tarnt und meine dicke Griechin mich uFiiuozkino empfingen. Einige Tage iwtts ich hatte in West Einkäufe gemacht, saß ich im kwährte Börsenrestaurant. Der. Kellner brachte allerhand Zeitungen. uno oa ,cy mia, viS zur Ab ubrt nack, Grignano nicht zu beeilen brauchte las .ich alles, durch, wie man das, um die, 'Zeit totzuschlagen, tut. Da fiel mir'kine Notiz in die Augen: .Vom Schvcksal ereilt", so lautete die Ueber, schrfft. dann folgte: Auf oan, hm erklärliche, rätselhaste Weife ist deq ces ,'ansesoqoerrates wegen schwer bestoafte Revolutionär Giovannit Jattu auS feinem Kerker mtflohen Das Schicksal scheint ihn auf der; Flucht 'ereilt zu haben. In ihren! Netzen fanden Fischer am Jsogz Fetzen einer Sträflingskleidung mir! derZahl 23 eingenäht. Jatta hatt die,' nämliche Nummer 23 inne. Es! ist '.wohl anzunehmen, daß der Vcri brechet aiif der Flucht in den We.'lent des Jfonzo,. der durch daS Gewitters t-t- lt 1. I n. l tyi tiicu gclvvivin, ven .00 gt-i unden hat. Nach der Leiche w!rd gesucht." ! NuchAich am Jfonzo lisveln ,dte Lippen eines wunderschönen Mäd! chens unheimliche Wort in das OhrZ lyres Mlievken. idie umarmt und! ukt ihn, reißt sich von ihm loj und' stürmt sieae.sreundig, wie in Act! terin. dem jungen Morgen entgegen.; EinschönerTod. Der' Herr Schwiegerpapa hat wohl inen - sichten Tod gehabt, Herr Baron? - v ta, tonnen sich gar nicht vorstellen -r sitzt ganz gemütlich da. takt ihm vle Eoupon cher auS der Hand, und mein guter Alter ver sammelt sich zu at meinen Ah nenZ ' ' A