Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 25, 1917, Image 1

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    Kein Gefchüft Kann ohne
Uunöen bestehen
Und es ist die Zeitungsreklame,
)ie Kunden einbringt. Sie jfön
wen auf keine andere Weise
Kunden erlangen.
Ifo - ff- ,
ii lliii
' 'jts ' ' i
s(Ct fölrtfifcrf
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Oft
W
wetterberlchk.
Für Omaha und Nmgegmd: Schön zmk
kühler heute abend und Dienstag.'-
Ziir Nrbraska: Allgemein schön heute abend
, und Dienstag, kühler heute abend im östlichen
und zentralen Teil. ,; .
Für Iowa: All gemein schön heilte abend und
Dienstag, etwas kühler.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Montag, den 25. Juni 1917.
1. Ausgabe 4 Seitcn.-No. 89,
NllZsischc AlZlZrchistcn
höhtteu dicRcgicrllttg!
Verschanzen sich in dem Palast eines Generals bei
vibsrg und werden den Truppen einen
energischen lviderstand leisten.
ZttinZmilisten verlangen Zluflösung der Duma!
Petrograd, 25. Juni-
G. C Heu Herd. Korrespondent der
Ilnitcd Preß.) fünfzehn Russen,
die früher in den Vcr. Staaten ge.
wohnt haben, führen eine Bande bon
Anarchisten an, die sich in dein Pa.
last des Generals Duriiovo bei Vi.
borg fcstgcsebt bat, ein Leben in
Sans und Braus führt, sich dein
Wodka Genufz ergibt und die Re
gierutig herausfordert, den Verslich
zil machen, sie ans dein Gebäude zu
vertreiben. Mehreren Amerikanern
wurde heute der Zutritt zu den Gar
ttn des Anwesens, das die Anarchi.
s'en beseht baltcn, gestattet. Bewnsf.
netc Mannschaften bavachen olle Zu.
giinge nd an mehreren Plätzen wc
den schwcirze Banner mit der In
schrift Tod den Kapilalistcn!" Als
ich mich einem Zugang zum Inneren
des Gartens näherte, rief mir ein
bewaffneter junger, Bursche in cngli.
scher Sprache zu: .Kamme nur her
sin, mein Junge, Tu bist sicher ein
Amerikaner!" Ich leistete der Auf.
sorderung Folge und war bald von
einet Menge ?!eugicrigcr umgeben.
Ao wohnen Sie in Amerika? Fiir
welche Zeitung schreiben Sie? Wird
das, was Sie schreiben, auch iu Tc.
.frört veröffentlicht werden? Schrei
bcn Sie auch für San Franciscocr
Zeitungen?" Mit diesen und an
deren Fragen wurde ich bestürmt,
als ich diirciis Portal schritt. Wie
viele unter Etich waren in den Ver.
Staaten?" fragte ich. Fünfzehn!"
lautete die Antwort. Webalb be
kämpft ihr die Negierung?" fragte
ich. Wir find Anarchisten," sagte
der Sprecher der Menge. Wir wo.
rat es auch in Amerika, aber wir ha
I'Ctt dort keine Gelegenheit gehabt,
ji'ns zit betätigen. Jetzt aber ist die
Stunde snr uns gekommen, und wir
werden unser, Bestes versuchen."
Glaubt ihr nicht an Krieg?"
Zum Teufel mit oem Krieg wir
haben hier einen grofzeren Krieg ge
gen die Kapitalisten zu führen." ,, '
Seid ihr zugunsten eines Son.
derfriedens?"
Irgend ein Friede ist für uns
gut genug, aber wir sind keine Feig,
linge; wir mögen alle getötet wer.
den, sollte es zwischen den Regie,
rungstruppen und uns zum Kampfe
kommen. Wir werden aber eher ster
ken, als uns ergeben."
Etwa öl) Anarchisten zählte ich.
Sie sollen iin ganzen etwa 0000 be
waffneten Anhänger haben.
.... 600 Zuchthäusler entweichen.
Moskau, 25. Juni. Aus dem
Zuchthanse zu Buttern brachen fi00
befangene aus,' Truppen wurden
aufgeboten, um die Burschen wieder
cinznfangen: es kam zuru Kampfe,
wobei eine Anzahl Personen getötet
wurden. Tie Sträflinge hatten sich
in den Besitz bau Waffen gesetzt, roa
ren in die Häuser geeilt und schössen
auf die Soldaten.
Beantragen Auflösung der Tuma.
. Petrograd, 25. Junr. Im all.
russischen Äongrek wurde der Antrag
gestellt, die uma aufzulösen. Zu
(Von Wm.Veronezh ist der Bischof Tikosf ber
haftet und nach Petrograd gebracht
worden.
Die Minirnilisten, Gegner der Re
gicrung, beabsichtigen, eine bcwaff.
ncte Demonstration gegen die Regie,
rung in Petrograd in Szene zu
setzen.
Der dcinuächst einzuberufende
Kongress, auf welcheiil die neue ruf.
fische Verfassung angenommen wer.
den foll, wird pon 00 Tclegaten
beschickt luerden. so das; immer 200,.
000 Eiinnohner von einem Tclegaten
vertreten werden.
Dr. Uitter vom laag
nach Bern berufen!
Schweiz entschuldigt sich bei Teutsch
land Wege Beschädigung
deutscher .Konsulate.
verlangt: 70,000
Rekruten diese Woche!
Ferner sollen heute, am Prrshing
Tag" $20,000,000 für das Rote
Kreuz ausgebracht werden.
yf.
riech. Uabinett
hat resigniert!
Man munfelt, da Venizelos das
neue Kabinett bilden und wieder
Premier werden soll.
'er,,, .:.. uni. r. UmiuI
Ritter, sruberer Gesandter der
Schivciz in Washington und' jetziger
diplomatischer Vertreter in Holland,
ist von der Regierung vom Haag
hierher berufen worden. Man
glanl't, das; Ritters Berufung mit
dem ,vtll Tr. Hoffmanns, des bis
herigcit Bundesratsinitglicdes, etwas
zu tun hat. ,
(sntschuldignng nuogcsprvchcn.
Sein aufrichtiges Bedauern ob der
Angriffe und des angerichteten Scha
den an den Konsulatsgebäuden
druckte 'der Genfer taatsrat den
",etrnliächjen aus. Der deutsche
Konsul gab sich mit diesem Bedauern
zu frieden.
Tie Vorfälle ereigneten sich infol
ge der Hebereien der in französischer
Sprache erscheinenden Zeitilngen des
Landes, ah bekannt wurde, dasz Dr.
Hoffmann einen Separatfrieden zwi
schen Deutschland und Rußland ver
mitteln wollte. .'
War rs ein Attentat?
Leavenworth. Kans., 25. Juni.
Infolge einer Explosion wurde ge
stern abend das Haus von Sidney
G. Caoke, Gouverneur des Solda-ten-Altenheinis,
demoliert. Cookeö
Schwiegersohn Wm. I. Sqnire von
Kansoö City, wurde ernstlich verletzt,
wird jedoch nnederhergestellt werden,
Tie Polizei behauptet, daß eine Art
Bombe in einer Ecke des Gebäudes
gelegt worden sein mnfz. Drei Zim.
mer wurden demoliert, und die Ex
plosion war meilenweit hörbar.
Holland braucht Tauchboote.
Im Haag, Holland. 25. Juni
Die holländische Regierung hat im
Parlament eine Vorlage eingereicht,
welche um die Ermächtigung ersticht,
drei Unterseeboote für die holländi
sche Kolanialinarine in San Francis
co zum Kostenpreis von je 2.800,'
000 Florines bestellen zu dürfen.
Werden eingelocht.
St. Louis, Mo.. 25. Juni.
gen Verkauf von Likören an
Washington. 25. Juni. Das Heu
tige Ziel der amerikanischen Kriegs
führer besteht in 70,000 Rekruten
sür die reguläre Armee diese Woche
und die Ailfbringung $20,000,000
für das Rote Kreuz ain heutigen
Tage, der als Pershings Tag" fest
gefetzt wurde.
In jeder Stadt und Ortschaft des
Landes wird rekrutiert und Geld
gesammelt. Man hofft bis zum 1.
Inli die reguläre Armee auf Kriegs,
stärke, also' 300,000 Manu, zu drin
gen, Es ist dies der erste Schritt zur
Schaffung einer amerikanischen Feld,
anuee: der zweite , wird sein, die
Nationalgarden ans ihre volle
KriegsEtatsstärke zu bringen' dann
kommt die Auswahl der Mannschaf
te für die neue Kriegsarinee aus
den Millionen junger Leute, die sich
stiii 5. Juni haben registrieren lassen.
In seiner Proklamation betreffs
Ergänzung der regulären Armee
wendet sich der Präsident in erster
Linie an unverheiratete Männer im
Alter zwischen 18 und 40 Jahren,
die nicht Familien zu ernähren ha-
ben und nicht in Berufen stehen, die
zur Durchführung des Krieges im
bedingt nötig sind. Dies bedeutet,
dofz nicht nur den Leuten zwischen
18 und 21, sowie denen zwischen 30
und 40, sondern auch denen zwischen
21 und 30, die kürzlich registriert
wurden, Gelegenheit gegeben ist, sich
mit der Aussicht, bald zuui aktiven
Dienst herangezogen zn werden, so
fort ausbilden zu lassen.
Alle denkbare Hilfe.
Die Rekrutierung .Offiziere im
ganzen Lande haben die Unterstütz,
ung der Presse des Landes, der
staatlichen Landesverteidigungs-Ver
bände und sonstiger patriotischer Ver
emiglingeii, um innerhalb der Re
krutierungswoche" die benötigten
70,000 anzuwerben,
(Hier in Omaha sowie in ganz
Nebraska wird die Rekrutierung
lebhaft betrieben. Viele grosse Fir.
inen und Korporationen, haben den
Uten veriprochen, oie stet) zum
Heeresdienst aiuuerben lassen, nach
Beendigung des Krieges ihre alten
Stellungen wieder zu geben.
Kapitän MeKinleli, der Vorsteher
der Omaha Rekrutierungsstation,
hat die Erklärung abgegeben, dasz er
von den Bürgern OmahaS und des
Staates olle erdenkliche Unterstützung
erhält und er deshalb überzeugt ist,
daß Nebraska die ihm zukommende
Zahl der Rekruten liefern wird.)
Den ver. Staaten
droht Trockenheit!
Tie durch einen Prohibitivnspassus
erweiterte Nahrgsmittcl-KN'
trollvorlage nngeuomuicn.
Uriegsgefangenen
liilfe für Amerikaner!
Zentralkomitee für ainerik. liscfangc
e in Bern übernimmt lefan
gknknfiirforgc in Tcntfchland.
Athen. 25. Juni. Das aricchi,
sche Kabinett unter Zaimis hat heute
seine Repgnation eingereicht. Es
wird berichtet, das; Cluteros Venize.
los, der frühere Premier und Prä
sident der provisorischen griechischen
Regierung, wahrscheinlich an die
Spitze des neuen Kabinetts treten
wird.
Venizelos soll bereits von Saloni.
ki abgereist sein und sich auf der
Fabrt nach Athen befinden. Es
heiht, dah König Alexander für Ve
nizelos grohe Bcwundenlng hegt,
und in Kreisen der Alliierten hier
versichert nian, das; der König sich
bei seinem Volke nicht beliebter ma
chen könne, als wenn er Venizelos
mit der Bildung eines Kabinetts le
traut, wonach die monarchische und
provisorische Negierungen vereinigt
würden. (Bis Venizelos wieder am
iklaen König zum Verräter wird.)
-Wtt
olda-
ten sind in den letzten zwei Tagen
sechs? Personen in' efängnisz ge
wandert. Die Bundes-Bebörden liat
ten diese Schritte zur Hebung der
laren Moral in der Umgegend von
rffcrson Kasernen unternommen.
Zn's Tetentionelager.
New Orleans, La,. 25. Juni.
Von Bundesbeamten wurde bekannt
gemacht, 63 deutsche Matrosen, die
früher zur Besatzung von beschlag.
ahmten deutschen Kauffahrern gc.
hörten, seien in das Dctentionsla
gcr in Hot SpringS, ?!. C., ge
bracht worden. Neununddreifzig an.
drre deutsche Matrosen, die den Ziest
der hiesigen Kolonie feindlicher-Aus
lander bilden, werden auch, wie ge.
sagt wurde, in den nächsten Tagen
nach Hot Springs gebracht werden.
Washington, D. C., 25. Juni.
Aincrikanische Krieg-gefaiigeue in
Teutschland werden, soweit angäw
gig, unter der Fürsorge des Zcw
tralkomitees sür amerikanische Ge
fangene in Berit stehen. Das Komi
tee wlirde gegründet, um Bedarfs
artikel an die vom Seejüger Möwe
gefangen genommenen amerikani
fclM Seeleute zu senden, ist aber
jct unter der Leitung Elli Trej.
sels weiter ausgebaut worden. Herr
Tresscl stand früher an der Spitze
des HilfswesenS für Alliiertengefu.
gcne in Deutschland. Die Versor
gung in deutschen Gefangenenlagern
WH )o unzureichend lein, oaiz eine
Hilfe von anfzen unbedingt nötig ist.
Das Uorniiee wird wahrscheinlich
mit dem Roten Kreuz zusammenar.
beitcn.
Washington, 25. Juni. Die
Lcver Bill, die Kontrollierung der
Nahrungsmittel betreffend, ist im
Haus angenommen worden: nur
jünl Mitglieder stimmten dagegen.
Und mit derselben wurde auch das
Webb-Amendeinclit verschluckt, das
den Präsidenten znit der Machtvoll
konunenhcit ausstattet, alle Vorräte
an Alkohol und berauschenden Ge
tränken für Bundeszwecke zu rcqui
rieren. falls solches nach seinem Da
fürhaUen' angezeigt erscheint. Auch
das Prohibitionsamendemeut, das
noch in letzter Stunde einberichtet
wurde, ging trotz des beftigen Wi
Verstands des Abgeordneten Mccker
von Missouri durch.
Die sünf Abgeordneten, welche ge.
geil die Bill stimmten, waren die
Demokraten McLcmore, Slayden
und ?)oung von Teras und die Re
publikancr Meeker von Missouri und
Ward von New jork.
Präsident Wilson wird jetzt vom
Senat verlangen, das; auch der Se.
nat die LcverBill in der vom Hause
angenommene, Fassung annehinc.
Freunde der Bill sogen, daß sich der
Widerstand gegen die Bill ebenso
legen wird, wie im Hause. Offen,
bar aber wird sich der Senat an dem
knochentrockenen" Zusatz stoszen. Al
lerdings dürfte der Senat sich gegen
die Fabrikation vou Whiskey mly
rend der Taner des Krieges aussprc
chen. wird aber anscheinend sür die
Herstellung von Bier und Wein ein
treten. Es ist aber kaum anzuneh
inen, daß die Bill noch im Laufe
dieser Wache im Senat erledigt
werden wird. Die Gegner derselben
werden darauf bestehen, daß die Vor
lage unkonstitiitionell und ein Nah
rnngSiiiitteldirektor nicht nötig ist.
Alles, was zu tun übrig bleibt, ist,
den Spekulanten ihr unsauberes
Handwerk durch eine gesetzliche Masz
nahine ein für allemal zu legen. Es
wird aber verlangt werden, daß be
stimmte Preise für die Nahrungs.
Mittel festgefetzt werden.
Die Vorlage ging heute an den
Senat, wird jedoch zuerst im Komi,
tee für Landwirtschaft durchberotcn
und mit mehreren Zusätzen versehen
werden. Reed von Missouri, Hnr-
wick uiid Hoke Smith zählen zu den
energiichitcn Gegnern der Vorlage.
Bekanntmachung
für Uegistrierte!
Müssen sich bci Wohnungelwcchscl
selbst informieren, ob sie aus
gehoben find.
Opposition gegen
Elihu Noots plane!
Während er eine kriegerische Rede
hält, dringt russische Arbei
terpartei auf Frieden.
Moskau, 25. Juni. Tie ameri
kanische Kommission konferierte im
Palast des Generalgouvcrneurs von
Petrograd mit Vertretern der Ar.
bester und Soldaten, Elihu Root
hielt eine Anssirache, in welcher er
sagte, das; nicht das Geringste, das
er in Rußland gesehen, Anlaß zum
kritisieren gegeben habe.
Er sei über den gesunden
Menschenverstand, den er in Ruß
land eingetroffen, überrascht. Die
deutsche Regierung, sagte er, ganz
Deutschland, sogar die deutschen ao
zi allsten, sind von Grund aus von
einem militärischen Geist beseelt. Sie
werden aber keine Kontrolle über
das freie Amerika gewinnen, und
wenn wir es bclfen können, werden
sie auch das sreic Rußland nicht kon
troll icren.
Die Vertreter der verschiedenen
Gruppen hielte ebenfalls Anspra
chen und drückten ihre Freude über
das Eintreffen der amerikanischen
Kommission aus, M. Gngori, wel
cher die russische Arbeiterpartei der
tritt, sagte: Wir erwarten, daß der
Friede sobald wie möglich einziehen
möge. Dieser Friedensabschluß aber
wird von den früheren wesentlich ab
weichen, denn der Friede wird nicht
von Diplomaten, sondern von Ver
tretern der Bolksmassen hergestellt
werden. Ich hoffe, daß Amerika
den Wünschen Rußlands um einen
baldigen Frieden Rechnung tragen
wird."
Es wu'e schließlich der Beschluß
aestißt, des Präsidenteil Wilson eine
Tcpesche zk senden, in welcher ihm
der Tank sür die Entsendung der
Kommission ausgesprochen wird.
kanzosen aus ihren
tellungen dertrieben!
Die deutsche Artillerie setzt ihnen gewaltig zu;
plattdeutsche Regimenter dringen an
dem Uisne Flutz im Sturm vor. '
Getreideregulierung
in Deutschland!
Regierung zieht alle Sorten dim
Getreide ein, um eine gerechte
Kontrolle zu ermöglichen.
Freundschaftlicher Protest gegen
Mexiko.
Washington, 25. Juni. Wie beu.
te bekannt wurde, hat die,Bundesre.
gierung in Mexiko seste aber freund
lich? Vorstellungen wegen der hohen
?tenern in den Tarnpico Oclfeldern
bei General Carranza gemacht. Es
heißt, dnß sich England dem Protest
angeschlossen hat.
Deutschland war
zu rücksichtsvoll!
Amsterdam, 25. Juni. Wen
nicht von seilen der deutschen Regie
rung vorher eine nähere Erklärung
der dem Grasen von Vernstorfs in
den Mund gelegten Aeußerung er
folgt. Deutschland habe keinen Bor
zugövcrtrag mit Brasilien abgeschlos
sen. um nicht den Unwillen der Ver.
Staate zu erregen, abgegeben wird,
so berichtet der Korrespondent der
Wescr-Zeitung", dann wird diesbe
züglich im Reichstag interpelliert
werben.
Grof von Bernftorff erklärte,
Teutschland sei darauf bedacht, die
amerikanische,, Handelsbeziehungen
zn Sndmuerika nicht zu stören.
Die Düsseldorfer Handelskammer
wird die Jnterpellntioii betretben
und die Angelegenheit zur Kenntnis
des Ministeriums des Äußern brin-
am. . -!
WaMiigton, . ii -iu. .öiim.
General.Profoß General Erowder
hat folgende Bekanntmachung für re.
gistrierte Personen erlassen:
Registrierte Personen, welche
noch der Registrierung ihr Heim ver
lassen oder von demselben abwesend
sind. Werden gewarnt, daß sie selbst
dasür Sorge zu tragen haben, zu
erfahren, ob sie eingezogen worden
sind oder ich!. Sie müssen deshalb
mit Freunden, Verwandten oder Ar
beitgebern solche Vereinbarungen
treffen, die ihre prompte Benachrich.
rigung sichert, im Falle ihre Namen
gezogen werden.
Solche, deren Namen bei der er
sten oder folgenden Aushebung nicht
gezoge,l werden, werden gewarnt,
daß sie nichtsdestoweniger noch im.
mer ausgehoben werden ' können.
Diese sollten sich gleichzeitig klar
machen, daß die Regierung keine
Reisekosten, die vor ihrem Eintritt in
den Militärdienst entstanden, vergü
ten wird. Es sollte weiterhin beach
tet werden, daß Tieiistbesreimigen
oder Entlassungen zweierlei Art sein
sönnen : dauernd und bedingungs
weise. Jede Person, die mir be
dingungsweise befreit wird, unter
liegt noch immer der Aushebung."
Der
der
Taiiinibrnch in Hins).
Fciirview, lltab. 25. Juni.
Damm des Ricscnrcservoirs
Price Rivcr Irrigation Co. ist ge
borsten, und die Wasscrinengen er.
gießen sich durch eine fünfzig Fuß
breite Spalte in das Tal. Vier
Orte sind bedroht, und die umher
wohnenden Farmer haben sich auf
hohes Land gerettet.
Amsterdam. 25. Juni. Der deut
sche Bundesrat hat, wie gestern aus
Berlin berichtet wurde, be chlossen.
daß im kommenden Erntejahr nicht
nur Brotgetreide, sondern anch Ger
sie, Hafer, Erb,'?,!,' Bohnen, . Buch.
weizen und Hirse von dem Getreide,
büro des Reiches vollständig über,
nominell werden sollen, eine gleich-,
mäßige und gerechte Verteilung im
Lande zuerinöglichcn.
Kopenhagen, 25. Juni. Sonder,
depeschcn aus Christian! besagen,
daß der preußische Nahrnngsmittel.
Kommissär Tr. George Michaelis
einen Nachfolger erhalten ivird. Man
nennt Admiral Paul von Hintze, frü
hcrcn deutschen Gesandten in China
und Mexiko als mutmaßlichen Nach.
feiger.
Die Briten berichten nur über, kleine Gefe'chZe!
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin. 25. Juni, über London.
Tas Kricgsamt meldete gestern
abend: Das konzentrierte deutsche
Actilleriefcuer zwang die französi
schen Truppen, jene Stellungen,
welche sie bei ihrem Sturmangriff
am 18. uud 21. Juni nahmen, (öst
lich von Mont Cornilett in der
Champagne) wieder aufzugeben und
rückwärts gelegene Stellungen ein
zunehmen. An der Aisnc Front
wird der Gcschützkampf fortgesetzt
und auch gegen die britischen Linien
bei Warneton und südlich des Scarpc
Flusses ist unsere Artillerie ununter
brochen tätig.
Der erweiterte Samstagbericht
lautet: Front des Kronprinzen
Rupprccht. An der Front in Flan
dern und im Artois Distrikt wur
den in den Morgenstunden mehrere
Ucberfälle ausgeführt. Im Vcr
laufe des nachmittags gestaltete sich
die Tätigkeit der Artillerie in der
bert Carey.) Die Miierten tragen
sich mit dein Gedanken, den maze
donischen Feldzng aufzugeben; Ruß
land, mag zusehen, wie es mit sich
selbst fertig wird, und Rumänien
soll seinem Schicksal überlassen wer
den. Tie Alliierten find der An
sicht, daß der Krieg an der West
front ausgcfochten werden wird, und
deshalb wollen sie alle verfügbaren
Truppen dort , gusammenzichen.
Schon vor zwei ' Monaten verlorn
tcte, daß man beabsichtige, das Wen
teuer . in Mazedonien aufzugeben.
England ist willens, feine Truppen
aus Mazedonien zurückzuziehen, weis;
aber nicht, wie es dieses bewerkstel
ligen kann. Die Alliierten haben
an der Saloniki Front etwa 450.
000 Mrniir stellen, die bisher nicht
iin Stand gewesen sind, etwas gegen
die Truppen der deutschen Verbün
deten auszurichten. Man will diese
nun nach Frankreich bringen; aber
man oeptzt keine Schisse, um diese
Gegend der Küste im Raum zwischen 'zu bewerkstelligen; und wenn auch
Birschoote und Armentieres, sowie 'die Schiffe vorhanden wären, die
zwischen Laos und Bnllecourt sehr feindlichen Tauchboote würden den
lebhaft. Kurz vor Tagssanbruch Truppentransport nicht gestatten.
Fürst vülows
Friedenshosfnung!
Paris. 25. Juni. Der Züricher
Korrespondent des Petit Parisicn"
gibt eine Antwort des früheren deut
schen Reichskanzlers Fürsten Biilow
auf einen Geburtstagsglückinunsch
der preußischen Stadt Broinberg
wieder. Der Fürst spricht Hierzu
die Hoffnung aus. daß das gegen
wärtigc Jabr Deutschland den lange
erseluiteu Frieden bringen würde,
einen ,,-rieoen mit Entichadigung für
seine Leiden und Opfer und einer
Kriegsentschädigung, die es instand
setze, sosort den Platz wieder einzu
nehmen, den es , vor dem Kriege
hatte.
Es ist dies das erste Mal, daß
Fürst Bülow sich über Deutschlands
Kriegszicle äußert.
Weiteres Geständnis h'occhis.
Bologna. 25. Juni. Alfredo Coc
chi, der Mörder von Ruth Cruger
in New ?)ork, hat der hiesigen Poli.
zei eingestanden, daß er dieselbe vor
ihrer Ermordung vergewaltigt habe.
Bisher hatte der; Mörder dies nicht
eingestchen wollen Er wird streng
bewacht, da man befürchtet, daß er
fc& das Leben nehmen wird.
Seit dein Eintritt Italiens in den
Krieg hat Fürst Bülow, der damals
deutscher Botschafter in Rom war,
in der Znriickgezogenheit in der
chineiz gelebt. Es wurde ver
schiedentlich behauptet, daß sein Ver-
weilen in der Schweiz mit Friedens
bestrebungen Deutschlands zusam
menhänge, die er angeblich fördere;
von anderer Seite wird dagegen be
hauptet, der Fürst sei gegenwärtig
bei der deutschen Regierung nicht
gut angeschrieben.
wiirden britische Aufkläruugsabtei
lungen an mehreren Punkten zurück
geschlagen.
Armee des deutschen Kronprinzen
Gestern morgen zu früher Mor
genstunde stürmten plattdeutsche Re
gimenter nach vorausgegangenem
heftigen Bombardement und Minen,
opcratioiicn eine französische Siel
lung südöstlich von Filain im Ab
schnitt des Tan:enwcges. Unsere
Strcitkräfte behaupteten die eroberte
Front in einer Breite von andert
halb Kilometern und einer Tiefe von
500 Metern, ungeachtet der ver.
zweifeltsten Bemühungen des Fein,
des, das Verlorene zurückzugewin
neu. Seine Angriffe mußte der
Feind mit schivercn Blutsverlusten
bezahlen. Tie sliehenden Mann
schasten der Schützengräben gerieten
unter unser Maschineiigewehrseuer.
Wir machten 300 Gefangene.
Am Morgen griffen französische
Abteilungen westlich von Mont Car
nillet und am Abend bci Vauxaildn
an, ohne indessen den geringsten Er.
solg zil erzielen.
Ocstlich von Craonnc, sowie zu
beiden Seiten der Maas, brachten
unsere Aufklärungsabteilungen eine
Anzahl Gefangene ein.
Armee des Großherzogs Alb-
recht: Französische Aufklärnngsab
tcilungen wurden nördlich von St.
Mihicl und östlich von der Mosel
zurückgeschlagen. -
,,eit dein 15. Jum holten wir 23
General Sarrail hat sich an der
mazedonischen Front nicht bewährt.
Britendampfer in
Chile interniert!
Derselbe war bestückt und wird dem
gemäß als Kricgsschifj
betrachtet.
Valparaiso, Chile, 25. Jum.
Die chilenische Regierung hat heute
die Festhaltung des englischen
Frachtdampfcrs Mottifind" ange
ordnet, weil derselbe ein Geschütz zu
Vcrteidigungszweckm an Bord führt.
Tie Regierung beabsichtigt äugen
scheinlich irgend ein Fahrzeug, das,
irgend welche Geschütze an Bord hat,
unter die Kategorie derjenigen Schif.
fe zu stellen, welche unter den Neu
tralitätögcsetzen interniert werden
müssen.
Churchill verlangt
eine Seeschlacht!
London. 25. Juni. In der Zeit
schrift . Sunday Pictorial" drinat
Lord Churchill auf eine Seeschlacht
und verweist darauf, daß die Groß
kampfschiffe der Alliierten denjenigen
Deutschlands und Oesterreich . Un
garns an Zahl um das doppelte
verlegen ima, u. sie viermal so viel
vir o;y,.yr,irhi(! ro S.:- s.'ity.
feindliche Aeroplaue im Verlaufe von,Ä ,xSrll v3?lTxPe"
li,ftfmhfnn im 5 imfm-fl M 5. f ' NW!
vuHnnnyVH tuti' r nj t-iu vi v. if i
wehrgcschiitze herab ; 4 Fesselballons
Weitere Schiffokontrakic.
Washington. 25. Juni. Wie
General Goethals heute bekonnt gab.
hat er Ende letzter Woche weitere
10 Stahl-, 4 Holzdampser und 21
Holzrüiupse in Auftrug, gegeben. Im
ganzen sind bisher 22 Dampfer ans
Stahl, 32 aus Stahl und Hold und
31 Holzdampser sowie 72 Holzrüiw
pse bestellt worden.
wurden zur Strecke gebracht,
Oestliches Kriegstheater: In dem
Abschnitt zwischen der Lemberg
Tarnopol-Bahn und dein Dniester
herrschte gestern verstärkte Tätig
feit," Artilleriekämpfe im Osten.
Wien. 25, Juni. Ter Tagesbe
richt des Österreich. ungarischen Gene
ralhnuptguartiers hat nachstehenden
Wortlaut:
An der Gebirgsfront und in
Wolhynicn nahm das Artilleriefcuer
temporär einen heftigen Charakter
an. Tie russische Artillerie unter
hielt im Raume südlich von Brze
zanh ein anhaltendes Bombardement,
das von unseren Batterien lebhaft
erwidert wurde. Auf dem italicni-
scheu Kriegstheater war die Kampf,
tätigtest eine sehr schwache."
Was die Briten melden.
London. 25. Juni. General Hcrig
meldete heute: In der Nachbar
schaft von Epnep, Bullecourt, Laos
und Hooge überfielen britische TruP
ven feindliche Grabenstellungen, tö
toten eine Anzahl Feinde und kehr,
ten mit (csangenen zurück. Oesllich
von Vermcllcs nahmen wir 1 5 Mann
gefangen und eroberten zlvci Gra
benmörser. Südwestlich von Leus
uiid nordwestlich von Marneton kam
es zil leichten Jnfantericgefechten, in
welche wir erfolgreich waren.
Alliierte werden Mazedonien
geben.
aus'
Churchill, 200 unserer Kriegsschiffe
m,oen soascn behalten, bis wir'Frie.
oen, nieuciair einen faulen Frieden,
schließen ? Als drei alte Kriegsschiffe
bei den Dardanellen, versenkt wurden,
nannte man dieses eine große Kata
strophe. was aber wird man sagen,
wenn Hunderte unserer Kriegsschiffe
nach Friedensschluß, weil veraltet
und untauglich, incht mehr zu brau
chen sind und durch Aeroplane und
Tauchboote zu ersetzen sind? - Wir
müssen unter allen Umständen versu
chen, den Ring, den die feindlichen
Tauchboote um unsere Häfen, in wel.
chen die Flotte ankert, geschlossen,
zu sprengen. - . .
Roif Island Bahn frei.
Chicago, JH., 25. Juni. Ter
gerichtliche Verwalter, der bisher im
Namen der Kreditoren die Geschäfte
der Rock Island Babn leitete, hat
die Leitung der Geschäfte der Bahr
wiederum den betreffenden Beamten
derselben übertragen, wie ein Erlaß
des Bundesrichters Landis angrd
nete.
Bei
Zionistrnond.
Baltimore. Md.. 25. sYmii
der Jahreskonvention der Zicmisten
wurden Samstag 5173.000 für den
$1,000,000 .betragenden Zivilisten.
vona ocigeucuerr. derselbe soll kür
die. Ausrüstung einer industriellen
Armee benutzt werden, welche nach
Palestina gehen und den Weg für
die Besetzung des Landes durch die
Zionisten ebnen soll. Richter Brau
deis vorn ,Bi,de?oberaericht aab c.A
Washington, 25. Juni. (Pon Her eigener Tasche $10,000. '