Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 22, 1917, Image 5

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gbltc 5-Täglicho Omaha Tribiinc-Frcitag, den 22, Juni 1917-
X
tt-vsots versenkten .
im Mai nnr an Unten
eine Mi.llion Tonnen!
Dies, wird von Mitnlirdrrn der Ne
kjrrungs'Tchiffsbrhürde
licrcchuct.
Wofbiiigton, D. (5., 22., Juni.
Das erücht. das; deutsche .Boote
eine uncrwllrtct grosse Beute lachen,
wurde heute bestätigt, als die Mit.
glicdcr der Cchiffsbehörde zu einer
Den gmizeu Xaq wahrenden Kaufe
rcnj mit dem Präsidenten berufen
wurden. Wie Mitglieder der Vebör.
de erklären, versenkten die U.Aoote
allein britische Schiffe zur Rate von
1,000,000 Tonnen im Monat und
außerdem verkrüppelten die deutschen
Tauchboote noch weitere 20 Prozent
dieser Rate so schwer, daß sie zur Re.
paratur auf Monate vom Dienst zu
rückgezogen werden müssen.
Diese Verluste werdeil sich att
verhängnisvoll weisen, wenn nicht
Gegenmittel gefunden werken. Die
Vereinigten Staaten müssen mehr
Schisse vts die geplanten 3,000,000
Tonnen konstruiere, l und keine Zeit
'verlieren, sagt du.' Schisssbehorde,
wenn sie die Truppen, die sie nach
Frankreich zu senden gedenken
sicher transportieren lini) gut mit
Nahrungörnitteln, Munition und Be
darfsartikeln versorgen wollen.
Times" befürwortet
strikte Sparsamkeit!
An ein Avnrhmkn der von den
Tauchbooten vrrnrsachtkn
- luste sei nicht zu denken.
London,
Juni. Die Times'
warnt heute ihre 'efer, sich mit dem
Gedanken vertraut zu machen, daß
an rnl augenblickliches Abnehmen
der von feindlichen Tauchbooten ver
ursochten Verlufte vorläufig nicht zu
denken sei, deshalb müsse von Jeder
mann strikte Sparsamkeit geübt wer.
den. oivohl in diesen: Lande als
guch in Frankreich", schreibt die un
ter' km Namen Der Donnerer" be
kannt Zeitung, werden Handels
schiffe in schneller Weise bewaffnet,
auch ist es nicht ausgeschlossen, kjj
mehr Handelsschiffe in nächster Zu
kunft gebaut werden, aber der Be
richt der Admiralität zeigt klar und
deutlich, daß die Trnichbotgefahr sich
in keiner Weife vermindert habe? nur
in zwei früheren Wochen waren unse
re Schmsvcrlune weniger grosz, abH
in der vorigen."
wochenrationen
öer Berliner!
Berlin. 22. Juni. Die Berli
ner Hausfrauen müssen sich gegen
wärtig mit feigenden, per Kops gel
tenden Wochenrationeii begnügen:
56 Unzen Brot, 17.5 Unzen Fleisch,
2.8 Unzen Butter iiud 6 Uirzeil Zu
cker. Auf Brotkarten können an
stelle von 1 1 Unzen Brot 8.75 Um
gen Mehl erlangt wrnVit.
Die Hälfte der Fleisch-Ration er
halt die Hausfrau zu einem beson
ders niedrigen Preise, weil die
StadtVcrioaltnng den Unterschied be
zühlt. Sind keine Kartoffeln au
dcnr Markt zu haben, erhält die
ausfraii zwei Pfund Brot. Ein
Teil der Vuiter'Rntiou wird in
Margarine verabfolgt.
Diese Woche erhält die Hausfrau
21 Unzen Fett, die zur Zubereitung
der niazsenhaft vorhandenen Fisch
Vorräte verwendet ' werden können
Nächste Woche wird sie 2 Pfund
Zucker zum Einmachen von Früchten
erhalten. Tie Früchte sind dieses
ahr gut geraten.
. Gemüse sind min in solchen Men
zcn vorhanden, das; die Kartoffel
Nationen vermindert inerden dürf
teil. In den meisten Berliner Vor.
arten, liefern die Gcineinden weitere
Kationen von Präserven, Hafergrühc
io andere Stapelwaren aus den
Kemcinde'Magazinen. Auch die Gc
neindeküchen erhöhen ihren Bedarf.
Zie verabfolgen ein genicszbarcs
:,Zkva" für 10 Cents das Quart.
Tie Milchproduktion erhöht sich.
,iber' die vorhandenen Vorräte wer
stcn noch imincr in erster Linie für
Binder unter zehn Jahren verweil
der. .
Der Vierverbrauch ist auf weniger
als die normale Hälfte herabgesetzt
worden. Seife ist knapp und .Uafiee
kaum erhältlich. Die Negierung hat
sich sogar bemühigt gesehen. Karten
für üaffee'Turrogate auszugeben.
Von der letzten Ernte rumänischen
Getreides sind noch 27.0.000 Tonnen
uorhandcn. Die neue Ernte wird
bereits eingeheimst und da sie reich
ut werden verspricht, wird sie zur
Erhöhung der :tatioiien der Zentral
niächte beitragen. Die Behörden
laben einen besonderen Plan zur
escksleunigung der Ernte mit Hilfe
er Pfadfinder (Boy Scont) von
)en höheren Schulen ausgearbeitet,
zuch Zollen Soldaten, die man i
?en Schanzgräbeij nicht braucht,
zierzu herangezogeii werden. Auster
Zem arbeiten über eine Million Ge
'inncsLC auf allen Bauernhöfen.
Abg. Zttason verilrteklt
AonsKriptionsgesetz
Wird ls Berrater bezeichnet, als er
die Bcrschlcknng der Miliz nnch
lfuropa anfocht.
Washington, 22. Juni. Zu einer
alisregendeii zcne kam rS im Hause,
als der Kongreszabgeordncte Mason
von JllinoiS beschuldigt wurde, eine
verräterischö Rede gehalten zu ha
ben, als er die konstitutionelle Be
rcchtigung des KonskriPtionsgeseszes
angnss.
Masoii hatte die geplante Ueber
führung der MiliztruPpcnOrgai
satio nach dem europäischen
schlachtfeloe als ungesetzlich vev
dämmt und erklärt, er würde eine
Vorlage einbringen, welche das Kon
skriptions-Gesetz widerrufen oder der
art mncndiereii soll, das; die ausgc
hobcnen Truppen ohne ihre ans
drückliche Zustiniinuiig nicht nach
Europa geschickt werden können.
Abgeordneter Hastings brauste auf,
Diese Aeußerungen veranlaßten
sofort den Kongrcfz.Abgeordncten
HastingS von Oklahoma, sich Wut.
entbrannt zu erheben und zu Prote
stieren, indem cr ausrief, er könne
nicht erlauben, solche verräterische
Worte noch weiter nur anzuhören,
ohne seine lebhafte Mißbilligung
auszudrucken
Mafon wies diese Anschuldigung
entrüstet zurück und rief mit erhöbe
ncr Stimme uach dem Flügel hin,
wo Hastings faß, es sei dies das
erste Mal, dasz fein Patriotismus in
Frage gestellt würde. Er verlangte
sofort, das? die ihm zugerufenen
Worte Hastings' als eine Beleidi
gung unter den Bestimmungen der
Hausregeln im Rekord . Protokoll
ailsgenomincn wurden.
Borsllzcndcr Lrver spielte Vermittler
5iongres;abgcordnetcr Lcver. der
Vorsitzende des Landwirtschasts.Ko
mitees im Hause, suchte die beiden
zu beschwichtigen und veranlaßte
Hastings, seine beleidigenden Worte
zurückzunehmen, und Mason. den
Vorfäll aus dem ttongresz-Rekord
streichen zu lassen. Nach einem kur
zen Einwand seitens dcs,Abgcordne
tcn (5ooperWisconsin, wurde denn
auch die 5lontroverse beigelegt.
Abgeordneter Mason hatte da-:
Wort während der Debatte über die
Nahrungskontrolle . Bill ergriffen,
oync ieooa, auch mir mit einem
Worte diese Vorlage zu erwähnen.
Er sprach lediglich über das Üon-
skriptionsgesetz und bezog sich in sei
ner Behauptung, dasz die Entscn
dung von Truppen nach Europa un
gesetzlich sei, auf die Aussprüche von
iantcl Webster und dem früheren
eneralanwalt Wicker ham. welche
beide die Ansicht vertraten, dasz die
Ttun nur zu dem Zwecke der Ab
wehr einer Invasion verwandt wer
den könne. Mason stellte sich mit
Entschiedenheit auf den Standpunkt.
daß Präsident Wil,on kein Recht
habe. Mrliztruppcn außerhalb des
Landes zu schicken.
Will das tc,kk aniendirrt wissen.
Im 'eiteren Verlaufe seiner Aus.
ührungen erklärte Mason. er luollc
das Konskriptionsgesetz bahrn zu
aincndiercn suchen, dasz Präsident
Wilson angewieseii" würde, die
Dienste von Freiwilligen anzuneh
men, luelche sich für den Kriegs
dienst in Europa anwerben lassen
wollten, und daß ferner die Entsen
aiing von ausachobencn Truppen
ohne deren ausdrückliche Einwilli,
gung verboten wird.
Macht auf diele Mihstände aufmerk
sam.
In seinen Schlußworten machte
Mason auch auf viele Mißitäude auf
merksam. die dringend der Abhilfe
bedürften. Er sagte u. a,: Unsere
Ausgabe scheint völlig klar. Wir
müssen den Feind bekämpfen, aber
gleichzeitig auch ein scharfes Ange
auf unsere Bundesgenossen halten.
Der Vorsitzende des Landwirt
schafts.Komitccs hat uns darauf auf.
incrkfam gemacht. ,iu welchem Um.
fange die Alliierten hier in diesem
Lande Einkäufe bclverlstclligt haben.
Er hat auch darauf hingewiesen, daß
wir amerikanischen Weizen und ome
manisches Brot, sowie hiesige Kar
toffeln billiger in England kaufen
können als in New ?)ork oder in
Chicago. Und wenn wir sehen, wie
unser Volk hier hungern muß. und
uns völlig klar machen, wie die Al
liierten durch ihre Agenten hier ha
kcn spekulieren und den Markt be
cinflussen lassen, dann ist es sicherlich
kein Verrat, auf diese Tntsachen hin
zulveiscn.
Wir brauchen unsere Bnndesge.
nosfen. um auch ihr Teil zu tun,
aber, wenn wir seben. daß amerika
msches Mehl in London billig? ist
als in Ehieago. dann fühlen wir.
baß sie nicht nur ihren Teil nicht
tun, sondern daß sie gerade uns ei
ncn Streich spielen.
Es t ledensalls nicht Verrat,
lvenn wir darauf hinweisen, das?
unsere Bundesgenossen mit nahezu
2.00,000 waffenfähiger Männer in
England immer darauf bcslcln. daß
wr un ere Jungen über den Oean
schicken, wo sie es doch viel näher
und sicherer haben als wir: denn
Bürgerkrieg in China
nicht unmöglich!
isüdstaate treffen hierzu Vorberei
tungen; China interniert
vmcr. Kanonenboote.
Peking, 22. Juni. Tie südli
chen Provinzen Chinas treffen sie
bcrhaft kriegerische Vorbereitungen
und unterhandeln mit den südwest
lichen Provinzen behufs Anschlusses.
Letztere haben ihre Mitwirkung zn
gesichert, und der Bürgerkrieg ist
nicht unmöglich. Präsident Lijuan
hung ist sozusagen ein befangener.
General Tfrhangshun, der sich die
Machtfülle eines Diktators angemaßt
hat, hat die Sekretäre, welche den
Stab des Präsidenten bildeten, zum
Rücktritt gezwungen. Frühere Par
lamentsmitglieder und Freunde des
Präsidenten dürfen nicht den Palast
zu Peking betreten. Jedoch ist wc
gen der wachsenden Opposition gegen
den General Tschangshuu ein Ver
gleich geschlossen worden. Sein Kan
didat für den Prcmicrpastcn, Lit
schinghsi, kaiin nicht die Zustimniung
und Mitwirkung der Beamten be
kommen, die in dem Kabinett mit
ihm Sitz und Stimme haben sollen.
Tie ANlitärpartci macht den Ver
such, den Präsidenten zu zwingen,
Mandate zu erlasse, durch welche
die einstweilige Verfassung aufgeho
ben, die Monarchistenpartei begna
digt und der Konfuzianisnius als
Staatsrcligion eingeführt wird.
5 amerik. Kanonenboote interniert.
Washington, 22. Juni. Die
fünf amerikanischen Kanonenboote
Monocaey", Palos", Samar".
..Cmros" nun' lalouos". stie Ucv
im Hafen von Shanghai befanden
find heute von der chinesischen Regie
rung interniert worden. Die Kriegs
schiffe erhielten 48 Stunden Zeit zur
Abfahrt, zogen es jedoch vor. zn
bleiben und sich internieren zu lassen
Das Kanonenboot Wiliuington"
uud der Transportdainpser Aba
randa", die sich gleichfalls in dem
chinesischen Hasen befanden, scheinen
abgefahren zu sein.
Die J'ntcrnierung der Kanonen
boote hätte schon vor längerer Zei
erfolgen sollen, war jedoch verscho
ben luorden. da es den Anschein hat
te, als ob China auf der Seite der
Alliierten in den Krieg eingreifen
werde.
Nongretz nimmt sich
den Uohlentrust vor!
Washington, 22. Juni. Tr
Kongreß beabsichtigt, gegen den
Kohlcntrust energisch vorzugehen, inn
dieses schneller bewerkstelligen zu
können, wird ein Amenderneiit zur
Nahrungsmittcl.Kontrollicruugs Bill
eingereicht werden, wonach dem Prä
sidcnten und der Bundcs.Handels
kommission volle Kontrolle über die
Kohlenbergwerke gegeben werden
soll.
Die Ernteaussichten
im Staate Iowa!
Des Moines. 22. Juni. Ueber
die Ernteauösichtcn in Iowa hat die
Rock Jsland.Babn folgende Ucbr,
icht veröffentlicht:
Die Verhältnisse im nordöstlichen
Staatsteil sind allgemein befriedig
gend. Tds Wetter war gut und al,
les Getreide macht feine Fortschritte,
Weiden sind ebenfalls in gutem Zu
stände.
Im nordwestlichen Teil war die
Temperatur in der crsteil"Juniwuche
niedrig, und starker Regen hielt den
Mais zurück. In der zweiten Jum
Woche lagen die Verhältnisse güsti
gcr für das Gedeihen von Mais.
Im südöstlichen Teil war. die Wit-
tcrung für Mais sehr hinderlich.
Starker Regen hat die Fariuarbcit
sehr zurückgehalten. Das Kleingc
treibe ist in gutem Zustande. Das
Weide und Hculaud hat sich seit
dem letzten Bericht zusehens gcbes
sert. Die Gemüse in der Gegend
von Muscatine stchcil gut, wachsen
ober langsam. Das Melonenpflan.
zen in der Gegend von Fruitland,
Frcdonia und ColumbuS Junction
ist ja gut wie beendigt. Man schätzt
die Anbaufläche um 1200 Acker ge
ringer als die des Vorjahres.
Im mittleren Staatsteil var die
Witterung ungefähr eben so wie im
südlichen Teil: im nordwestlichen
Teil cbensalls. Tie allgemeine Lage
ist auch ungesähr die gleiche. Tie
Melonen in der Gegend von Cone.
NichosS und Adams sind alle ge
pflanzt. Tie Abnahme der Anbau,
fläche wird hier auf 2000 Acker ge
schätzt. Mais scheint gut zu stehen.
Banmobst verspricht allgemein reich
zu weiden. Tie Trauben und
Strauchobft stehen nicht so gut.
i lvu.t.
Won Karl Pauli.
Paris ist bedeutend weiter, als von
Calais nach Frankreich, daö die Eng
länder schon in 5,, Minuten erreichen
können, während wir Wochen und
Monate dazu gebrauchen würden."
der Weg von San Francisco nach Carey Cleanina Co. Tel. Web. 232.
Es war doch eine schöne Zeit, da
nialö in der alten Bude Bischof
ftraße in Breslau. Zu vier hau
steil wir dort: ein Buchhäiidler ein
malet, ein Berstcherungs-Agent und
ich. Der Buchhändler hatte keine
Stelle, der Maler nichts zu tun,
dem BerstchcrungZ , Agenten ver i
cherte jeder, den er versichern wollte,
daß er sich nie versichern werde
und ich? O, ich stand dainals mit
den bedeutendsten Blattern in Ver
biiidung. Ich schickte ihnen meine
Manuskripte zu, und sie schickten sie
Nlir zurück. Aber in den, gedruck
tea Brief bedauerten" sie jedesmal,
keinen .Gebrauch davon machen zu
können. Das war doch schon etwas.
Wenn wir mitunter die Geduld
reißen wollte, daß ich so gar keine
Arbeit unterzubringen imstande sei,
so wußte ich ein sehr gutes Mittel,
Niich zu trösten; ich las dann in ei
nen; astronomischen Werke, welches
dem Buchhändler, mit Kneipnamen
Krebs, gehörte, einige Kapitel, und
wenn ich dann dort sand, daß die
Elektrizität, welche in einer clunde
sechsmal den Erdball umkreist,
dennoch zweihundertachtundzwanzig
Jahre brauchen würde, um bis zu
dem Stern Kleopatra zu gelangen,
so erschien mir gegen solche Größen
verhältnisse die Zeit, die ich dazu
verwenden mußte, ein Mauujkripl
an den Mann zu bringen, im Ver
hältnis nicht zu lang.
Um Geld brauchte ich mich gar
nicht zu sorgen, Geld kannte ich
überhaupt nur noch als etwas, was
man jeden Ersten der Wirtin schul
dig blieb. Meine drei BudenKa
rnele standen sich ungefähr ebenso
wie ich. Trat jedoch, was
übrigens sehr selten geschah,
dennoch der Umstand ein, daß einer
ein paar ,Groschcn verdiente, so teil
ten wir brüderlich, und nur der
Verficherungsmensch machte hierin
eine schandbare Ausnahme. Hatte
er Geld, so verschwand er plötzlich,
ließ sich ein paar Tage nicht sehen
und kam erst zurück, wenn der letzte
Groschen weg war. Er war ein Ich
mensch; deshalb hatten wir ihm den
Namen Ichneumon gegeben und
teilten nicht mehr mit ihm.
Eines Abends, der große, grau
gesprenkelte Riesendalles saß wieder
einmal mitteil in unserem Zimmer
und sah sich zähnefletschend niit glü
henden Augen um. Wir. Krebs,
Rubens, der Maler und ich la
gen schon in den Betten, und der
Ichneumon, der von den langen,
vergeblichen Anstrengungen, unS
der Reihe nach anzupumpen, er
schöpft auf dem Sofa zusammen.
krochen war, unterhielt sich mit sich
selber, weil wir ihm nicht mehr am
warteten. Wir schnitten ihn näm
lich: wir wußten, daß cr gestern im
Besitz einer Mark gemeen war und
statt uns etwas anzubieten, war er
mit der ganzen Summe ausgezogen
und hatte wüste Gelage gefeiert.
Schwerenot!" sagte er zu sich
selber, jetzt find es bald drei Tage.
daß ich nichts gegessen habe."
Hahoha!" Ein dreistimmiges
Hohngelächtec antwortete ihm.
Es wäre das beste, ein Ende zu
machen!" fuhr cr dujlec fort.
Hahahal"
minder", sagte er Plötzlich, durch
unsere Teilnahme ermutigt, hat
denn keiner von euch ein paar Gro
schen?"
Wir schnarchtcn plötzlich alle drei,
wie auf Befehl.
Der Ichneumon ging einigemale
schweigend auf und ab, dann stürzte
er zum Tisch, ahm einen von mei
neu Briefbogen und schrieb. Wir
hielten die Gefahr für beseitigt und
plauderten wieder.
iAbcr sie war es nicht. Kaum
hatte er den.rief beendet, fing er
nieder an: Kann mir niemand ein
oaar Groschen zu einer Briefmarke
zeben?"
Wir schliesen augenblicklich.
Vielleicht zwanzig oder dreißig
Pfennig."
Wir schnarchten .schon.
Krebs, einen Groschen! Der
Brief ist für mein altes Mütter
lein".
..Gib ihn nicht!" schrie Rubens,
cr will ihn verprassen!"
Aber Krcbs gab doch den Gro
schen her. Der Ichneumon ginz.
Nach einer Weile kam er wieder,
nahm ein Wasserglas, goß es voll
und stellte es mit großer Wichtigkeit
auf den Tisch. Tann zog er ein
weißes, zusammengefaltetes Papie:
aus der Westentasche, schüttete das
darin befindliche Pulver i3 Glas
md rührte die Flüssigkeit langsam
mit einem Lösfel um.
Was hast du denn da?" fragte
ich mißtrauisch.'
O nichts!" antwortete er weich,
nur ein beruhigendes Pulver! '
und stürzte, wie Ferdinand in Ka
bale und Liebe", mit einem Hum,
hum! seine Augen kraß in eine Ecke
werfend", den Inhalt des Glases
hinunter. Tann bettete , er sich,
ohne die Kleider abzulegen, aufj
Sofa und verlöschte die Lampe.
Tiefes Schweigen.
Acht" Ein Seufzer unterbrach
die Stille.
Achl" seufzte es zum zweiten
mal. Es war der Ichneumon.
Niemand achtete darauf. Wiedee
ein Acht" Diesmal war es schon
mehr Stöhnen.
Was ist dir denn?" fragte
Krebs, hast du Hunger?"
Ich werde bald keinen Hunger
mehr haben!"
Desto besser!" bemerkte Rubens.
Ach, ach!-
Jetzt sing der Ichneumon an, un
ter schrecklichem Stöhnen sich her
umzuwälzen. Plötzlich schrie
auf: Jetzt ist's aus! Jetzt ist's
aus!"
WaS ist aus?" fragte KrebZ
ängstlich.
Mit mir ist's aus. .,, ich.,, habe
... Ach, ach!"
Was denn?"
Gift...!"
Wie der Blitz waren wir aus den
Betten und iii den Kleidern.
'Wasser!... Licht!... Frau Wen
de!" So hieß die Wirtin. Milch!
... Einen Arzt!"
Es war ein Augenblick der schreck
lichsten Verwirrung, und kein
Streichholz brannte. Rubens stürbe
nach einem Arzt. Zähneklappernd
kain die Wirtin heraufgcschlottert.
Milch! Frau Wende!"
Milch! Milch!" zeterte sie unö
fiel in der Eile die Treppe hinun
ter, die Katze hinterher.
. Endlich brannte die Lampe. Wir
stürzten zum Sosa. Der Ichneumon
stöhnte noch immer, daß es einen
tein erbarmen konnte, und ver
drehte die Augen wie ein gestochenes
Kalb. Als daö der nervöse Krebs
sah, fiel er um wie ein !ack und
bekam Weinkrämpfe, dabei schlug
cr mit beiden Händen und Füßen
um sich. Ich versuchte ihn mtfzuh
ben, aber er war zu schwer.
Hilf doch, Ichneumon!"
Der Treivierteltote nahm seine
letzte Ki'ast zusammen und half.
Wir legten Krebö aufs Bett unö
versuchten, ihn festzuhalten. Er
schrie, als ob cr am Spieß stäke.
Jetzt kam die Wirtin mit einem
Topf Milch, den sie auf den Tisch
stellte: auch sie half uns. Zuletzt
kam Rubens, und uns vieren gelang
es endlich, Krebs festzuhalten.
Nun erschien auch der Arzt. Ums
Himmels willen, meine Herren",
rief cr schon im Eintreten, Gift.
wie ist denn das möglich?" Schnell
die Sachlage erfassend, ergriff er
den Milchtopf, stürzte auf Krcbs
zu und goß ihm fast einen Liter in
den offenen Mund. Der Acrmsle er
stickte beinahe und prustete und
sprudelte wie ein ins Wasser Gcfal
lencr.
Milch! mehr Milch! viel mehr
Milch!" rief der Arzt. Wissen Sie
.nicht, was sür Gift er angewendet?"
Eine neue lut der weinen Flüssig
keit ergoß sich in den Mund des
zappelnden Krebses.
Aber, Herr Doktor", rief ich da
zwischen. Der hat sich ja gar nicht
vergiftet!"
Der nicht, wer denn?" fragte
der Arzt verwundert.
Der da!" Sämtliche zeigten auf
Ichneumon, der neben dem Bette
stand und tcilnahmölo dem Ver
fahren zufchaute.
Was? Sie?"
Ich... ich..."
Herr, wie kommen Sie dazu,
hier zu stehen?" rief der Arzt, und
schneller wie da Schicksal, fiel er
mit dem Milchtopf über den Ich
ncumon her.
Dieser ging durch, der Doktor ihm
uach. Was für cm Gift haben Sie
genommen?"
Ich. . . ich. . ."
Da liegt ja noch das Papier!"
Ich reichte es dem Arzt.
Dieser führte es an die Lippen,
kostete die setzten Staubrcste und
sagte entrüstet :Das ist ja doppelt
kohlensaures Natron!"
So?" antwortete der Ichneumon
kleinlaut.
Es scheint, Sie wollen mich zum
besten haben!" schrie der Arzt.
Nein. nein, gewiß nicht", rief
Ichneumon, ich ivollte meinen Ka
meradcn nur ein wenig Angst einja
gen, weil sie mir nichts mehr pum
pcn!"
Ich weiß nicht, ob den Arzt diese
Erklärung oder das in Aussicht ge
stellte Honorar das er bekommen
sollte, wenn unter zehn Möglichkei
ten neun eintrafen lisch r beru
higtc. genug, cr ging.
Wir hatte uns eben niedergelegt,
da wimmerte es von Krcbs' Bctte
er: Ist er schon ganz tot?"
Ach Unsinn!" rief Rubens. Der
Kerl hat ja kohlensaures Natron ge
nommen!"
Gemeinheit!" sagte Krebs und
drehte sich nach der Wand. Diesen
Moment glaubte der Ichneumon
nicht unbemcht vorübergehen lassen
zu dürfen. Kinder , sagte er, ich
bätte gar nicht geglaubt, daß ihr so
besorgt um mich seid sagt mal,
kann mir wirklich keiner waS Pumpen?"
Bis heute hat er auf die (vraae
keine Antwort bekommen.
'F
ft
j) iril,,
Geschäfts-Eröffnung!
Jein gochrtcn Publikum von
, Omaha, inciuenFroundon uttd Be
kannten zur Nachricht, daß ich Ecke
Ziarney unö 14. Strasze im Krugs
Theater Gebäude ein
Erfrischungs-Tokal
eröffnet habe. Ich werde bestrebt
sein mit nur besten Getränken und
Speisen aufzuwarten. Indem ich auf
.nerksame Bedienung zusichere, bitte
ich :nein Unternehmen durch regen
Besuch zn unterstützen.
Ergebcnst
Gtto vorchert
i
1
Friesland Farm zertifizierte Milch
' Produziert auf Dr. B. B. Tavis West Todge Straße Farm ist die
Einzige zertifizierte Milch, die in Omaha verkauft wird.
Zu haben bei Ihrem Groccr oder abgeliefert bevor Frühstück in Ihrem
Heim durch die
Tel. Tong. 409. Alamito Dairy Co. Tel. Toug. 40.
Amerik. Hospitäler
an oer Westfront!
Mit her britischen Feldarmee. 22.
Juni. Tie amerikanische Flagge
weht über sechs große amerikanische
Hospitäler, die an verschiedenen
Punkten der Westfront errichtet sind.
Amerikanische Aerzte haben die Plätze
von britischen Aerzten eingenommen
und amerikanische Krankenpflegerin
nen sorgen in denselben für die
Kranken und Verwundeten
Notes Ureuz-Campagne
ist sehr erfolgreich!
Washington. 22. Juni Falls
die Sammlungen sür das'amcrikani
schc Rote Kreuz bis Montag in der
bishcrigcn Weise anhalten, dann
werden dieselben weit über $100.
000,000 ergeben. Bis jetzt sind be
reits über $75,000,000 gesammelt
worden.
Aebraska Farmen zu
verkaufen.
meine ZIcbrsska Farmen, zu leichten Ld
mngen 5 Äcker auswärts. W!? earbeile
sie Ihnen derkausle ffarm. The Hngerlrd
Potat GrowcrS ls'n, 15. und Howard Sir
Omaba. Siebt. Tel. Douglas 837L II.
Es war wieder einmal
eine Tartarennachricht!
Washington, 22. Juni. Das
Marinedcpartemcnt hat nach cinge
zogenen Erkundigungen die Behaup
tung, daß ein englischer Dampfer
niit deutschen Gefangenen eines Ka-
perschisscs in Norfolk News eingc
troffen fei. als unwahr hingestellt.
Dänemark bleibt neutral. Ta
i. ... c.'i. ... t.-r
c.vnujiuim.. VI ll jjU If'Ul, jjll Ijl'l
feil, wenn Lazarus tot ist, ist däni
schen Ursprung. Und die Dänei
sollten ihre Sprichwörter eigentlich
am besten verstehen.
ZNarktberichte.
McbekmMcit von Gillinskl Kruit Ufl.1
Orange,,
2H. 24. tot ?
326, 150, 17. 200 $4.00
100. 2j0 5.J.75
ötironcn
mvxq, rer Bor, 55,75
Ä,isewäliIIe. ver Bvr S3.25
äSrni)Cniit
an, per oj 54,60
40, per BvZ $473
64, per 8oj S5.25
64. Sü. ütt. per Bor 52,75
BannnoS. per Uiimid 5c
kwrloileln
mit, per m'DH $3.50
ilicue, per Um 6c
SühtatloifeliL der Sanider $2.75
Venmie
K-Pnrgel. Tuhend sur 60c
flopifnisll. Int tfnnc SJ.25, T,chcnd ..ooc
Tomaleil, flotd für ZI.,',0
Ü!'Ncksiw,eel,i, rate iiir $a.25
Pe,,m,5a Zwiebeln. .Cfrnie für $1.75
iftole Zwiebeln, Psmid sine 3c
flohl. Pllind Iiir 4c
Gurken, -Lira snnch, Korb sur 51.75
Vliinieiikolil. Crale lür ....52.75
Ananas, kubanischer, Crale für.. 53.25
California kirtchen. Kill lür.. $2.25
Äprikaleil, stifte Iiir 52.50
V,m,me. nie lur 51.7
Stock Heisers 8.2510.50.
Stock Kühe 7.00 10.00.
Stock Kälber 9.5011.00.
Veal Kälber 10.0014.50.
Bull und Stags 7.0011.00.
Schiurinc Zufuhr 9000- Markt un
regelmäßig, etwas niedriger bis
stark.
Schafe Zufuhr 8500,- Markt fest.
Shorn Lämmer 13.00 16.55,
Spring Lämmer 10.50 18.65.
Shorn Jährlinge 12.0013.50.
Shorn Mutterschafe 9.0010.50.
Shorn Widders 10.00 11.50.
Spring Lämmer 16.0018.10.
Clipped Lämmer 16.55. .
Chicago Marktbericht., . .
Chicago, 22. Jum.
Ninddikh Zufuhr 2Z00; Markt fest.
Schweine Zufuhr 20,000; Markt
fest bis 14C niedriger.
Höchster Preis 16.15.
Durchschnittspreis 15.2515.80.
Schafe Zufuhr 9000; Markt fest
bis schwächer.
Gefütterte Lämmer 18.75.
, St. Joseph Marktbericht.
St. Joseph. .22. Juni.
Ziiiidvicl, Zufuhr 1200; Markt
meistens direkt.
Tchlucinc Zufuhr 4500; Markt 10
Cents niedriger.
.Höchster Preis 15.80.
Durchschnittspreis 11.9018.60.
Schafe Zufuhr 900; Markt fest bis
stark.
Caiisas City Marktbericht.
. Kausas Citg. 22. Juni.
Nindvich Zufuhr 3500 ; , Markt
langsam, schwach bis niedriger.
Stockers schwach. -
Kälber fest bis niedriger. "
Schweine Zufuhr 3000; Marü IQ
15c niedriger.
Höchster Preis 15.80.
Durchschnittspreis 14.7515.75.
Schafe Zufuhr 2000; Markt 10
20c höher.
Gefütterte Lämmer 19.10.
,ilnnn,ei, Crale sur 52.00
nimen, nute tut $2.75
Äaiier,cioicn, Putiw
.3c
JUNI.
Omaha. 22
.'indvieli Zufuhr 300.
Beefstiere fest.
Gute bis beste 12.9013.70.
Mittclm. Beeves 12.0012.75.
Gewöhnliche 10.5011.75.
Gute bis beste Jährlinge 12.75
13.25.
Mitteln,. Jährlinge 1212.50.
Gewöhnliche Jährlinge 30.25
11.75.
Kühe und Heisers feit.
l'ute bis beste Heisers 10.25
11.50.
Wiitc bis beste Kühe 9.7510.75.
Mittelmäßige Kühe
c ,0-
-10.00.
Gewöhnliche 6.008.50. ,
tockers und Feeders fest.
K'orngesütterte Stiere 10.0011.
Gute bis beste Feeders 9.0010.
Mittelmäßige 8.009.00.
Gewöhnl'che 7.008.50.
Cuts, besti ZtockerS 9.50 10.50.
Omaha Getreidemarkt.
Harter Weizen
Nr. 2. 243247
Nr. 3. 231243
Nr. 4. 230
Weißes Corn
Nr. 2. 16514 165V,
Nr. 3. 1651651,
Nr. 4. 1641652
Nr. 5. 1641641!,
Nr. (5. 163 164lo
Gelbes Corn
' Nr. 2. 1651,41652
Nr. 3. 1651651.
Nr. 4. 164io 16514"
Nr. 5. 164 1641z
Nr. 6 1 631. 164
Gemischtes Corn
Nr. 2. 1 6514 1 6512
Nr. 3. 1651651,
Nr. 4. 1641z 16515
Nr. 5. 1641641,
Nr. 6. 16312164
Weißer Hafer
Nr. 2. 661,1661,2
Nr. 3. 666614
Standard Hafer C5i G6
Nr. 4. 65051, "
Gerste "
Malzgerste 118133
Futtergerste 112118
Roggen
Nr. 2. 227229
Nr. 3. 226223