Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 19, 1917, Image 6

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    .
11
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Seite si-Tälicho Cmasja TrMmc-Tlcnstag, den 19. $unt 1917.
Vorn Jlugzeiig jtrieg.
, In einer Meldung ' auö " Berlin
Soul 20. April, in welcher miigeieiii
'.rurbe, daß der Tag die Gegner 19
Flugzeuge gekostet hide, heißt es un
ser anderem: In diesem Flugtampf
erledigte Leutnant Bernort seinen
iU, 21. und 22. Gegner. Drei
Flugzeuge wurden durch Flat abge
lchojen. Die lleberrepe von acht
feindlichen Flugzeugen sind in un
. ja Hand, die andern elf wurden
über feindlichem Gebiete erledigt.
Auch von diesen wird nicht viel übrig
sein. Ein Flugzeug, das in 4900
bis 5000 Meter Hohe abgeschossen
wird, bricht meistens schon in der
Luft durch den gewaltigen Luftdruck
beim Absturz auseinander. In der
Jlegel ezplodiert beim Aufschlag auf
ven Boden das noch vorhandene Ben
zin. sofern nicht schon während des
Wsturzes das Flugzeug in Flammen
ausging. Tas sind die Gründe, wes
wegen so häufig über die Besagn
zen der abgeschossenen seinolichen
Flugzeuge nähere Angaben nicht mehr
ju erlangen sind. Ueber die Gegner,
vi jenseits unserer Front zum Ab
stürz gebracht werden, ist es über,
Haupt nicht möglich, weitere Einzel
heiten, . als die zuverlässige, von Die
len Seiten gleichmäßig bestätigte Be
urkundung ihres Abschusses beizu
bringen. Tie Sieger im Lustkampf,
sowie in der Nähe befindliche eigene
Flugzeuge, ebenso der scharfe Blick
oer lange geübten Erdbeobachter, die
mit hervorragenden Gläsern Kampf
und Absturz verfolgten, werden zwar
sagen können, um welche besondere
Fluzzeugart des Gegners es sich hsn
velte. ' Auch die eigene Infanterie
und Artillerie kann oft, wenn der
Kampf nicht zu weit hinter den
feindlichen Linien sich abspielte, den
Ort des Abschusses bezeichnen. 2Bei
ietti festzustellen, ist sonst nicht mög.
lich. Unsere Feinde versuchen natür
lich auZ dem Umstand, daß sich die
meisten Luftkämpfe über ihrem Ge
biete abspielen und damit auch die
überwiegen Mehrzahl der Flugzeug,
trümmer in ihren Händen verbleiben,
für ihre Berichterstattung Kapiial zu
schlagen. Der deutsche Bericht ver
öffentlich! jedoch nur bestätigte und
avnkannte Abschußziffern.
B e l Milliardär.
.Ihr Töchierchen scheint sehr wohl,
tätigen Sinnes zu sein?"
.Und ob? Zur Zeit läßt sie auä
ihrem Sparbüchsenfonds einen Unbe
miitelien Medizin studieren
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(m'S'ü&ilS, öon W. P. Haxcn.).
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In einem dänischen Blatte lesen
wir die folgende amüsante Schilde
rung des Aufstieges und Falles eineS
der , zahlreichen sogenannten Vulasch
jünglinge', einer neuen Epezies von
jugendlichen , Spekulanten, .die der
ttriegshandel in Skandinavien her
vorgebracht hat:
Pedersm.,Earlo Henry Pedersen, 19
Jahre alt. Abstehende Ohren. Gummi,
tragen. Schwarze Fingernägel. Jiauf
männischer Angestellter. Hauptbeschäf
tigung: Kopieren der Briefe und
Bierholen. Gehalt: 25 Kronen monat
lich. Äusbruch des Krieges. Große Um
wälzungen auf allen Gebieten.
Bie! Geld zu verdienen.
Peöersen geht ein Licht auf. Mot
to: Time is money. Er sagt feint
Stellung auf. Der .Alte" hält eine
Ermahnuügörede. Pedersen grinst
höhnisch. Erhebt 25 Kronen. Geht.
Leiht von einer Tante 72 Kronen,
Kauft 1500 Kilo Sägemehl, Kein
Mensch will Sägemehl kaufen. Pe
dersen vor dem ist um. Selbstmord'
gedanken. Kauft für den ötest de Ae
trieb-kapitals 100 Gros zurückzestell
te Stahlfedern. Verkauft sie am glei
chen Tag. 100 Prozent Verdienst. Bei
tauft am nächsten Tag das Sägemehl.
1000 Prozent Verdienst. Plaziert Be
triebskapual und Gewinn in Mett
wurst. Verlauft die Mettwurst nach
einer Stunde mit unglaublichem Ge
winn.
Direktor. Eigenes Bureau. Vod
roffsweg 65. I V rechts. Firmenschild
an der Tür: CaZlo Henry Pedersen,
Tirettor und Exporteur, Briefpapier
mit Firmenaufdruck. Telegramm
adresse: .Alleskäufer". A. B. E.'Code
usw.
Equipicrung beim Hofschneider.
Gentleman.
Die Zeit geht. Pedersen kauft toei
terhin Sägemehl, Stahlfedern ur.d
Mettwurst. Außerdem Leberpastete,
Zitronen- und Orangenkerne, alte
Gummischuhe, Hasenfelle, Bierflaschen,
Talglichte, Räucheraal, Gummiao
sätze, Taschenlampen usw.
Er verkauft alles, kolossaler Ek
winn.
Umzug von Vodroffsweg 65, I V.
rechts nach dem Westlichen Boulevard
67, 1. Zwei Fernsprecher, drei
Schreibmaschinen, Parlograph, Pro
kurist, Bureausräulein und eigene?
Radler in Uniform.
Schwindelnde Umsätze. Bescheidene
Unkosten. Konto in der Land
mansbank. Auto nebst Chauffeur in moosgrü
ner Livree mit Golotressen.
Es geht Pedersen ein zweites Licht
auf: die Börse. Er kauft Papiere,
ganz gleich welche. Verliert. Kauft
andere, ganz gleich., welche. Verliert.
Kauft wieder und wieder. VerliVrt
wieder und wieder.
Verabschiedet den Chauffeur . und.
eines der Bureaufräulein. Setzt alles
auf eine Karte. (O. Fortuna! ), For
tuna!) Am nächsten Tage 20 Prozent
Gewinn. Am übernächsten 60 Pro
zent, am drittnachsten 5 Prozent usw.
Neuer Chauffeur. Eigene Villa.
Möbel im Stile Louiö' XVI.. Ee
mäldesammlung, eine Perser, zwei
Dienstmädchen, ein Diener, eine HauZ
daine.
Verlobung:
Carlo Henry Pedersen mit Fräu
lein Anita (Anna) Schmidt.
Ein Pcrlenkollier zu 18.000 Kro.
nen.
Verkauft alle Aktien in Bausch und
Lozen. Am nächsten Tag sinken sie
um 63 Prozent. Die ganze Stadt in
Aufruhr. Pedersen reibt sich d:e
Hände und tauft bei einem Cham
pagnerfeft seine Villa .Fortuna".
Gibt seine Direktor und Ezpor
ieurtätigkeit auf und ist nur noch Ren
iier und Börsenspekulant. Spitzname:
.Der Millionär in Westentaschen
formal Ist populär, gefürchtet, be
wundert, beliebt, verachtet, gehaßt.
Spekuliert Baisse. Gewinnt. Spe
kuliert Hausse. Gewinnt.
Bekommt den Größenwabnsinn.
Kauft 20,000. Kauft 30,000. Kauft
10,000. Kauft 50,000. Kauft 70,000.
Kauft 100,000.
Weiß nicht mehr aus noch, ein,
kauft nur in einem ft und ver
dient. ' '
Weiß nicht mehr, wo er mit all dem
Geld hin soll.
Verliert auf ein Breit eine halbe
Million.
Zuckt mit keiner Wimper.
Verliert am nächsten Tage 50.000.
Bleibt eiskalt.
Am übernächsten 100.000.
Jetzt gilt es! Den letzten Oer her
aus! Bieaen oder brechen.
Alles futsch!
Futsch auch Anita Schmidt und
das PerlcnkKlier . . .
. Perversen kebrt reumütig
zum ..Alten" zurück. Guten Tag!"
Der Alte" hält eine Ermah
nnngsrede. Pedersen ist geknickt. Er
hat Tränen in den Augen. Der .Alte"
erbarmt sich seiner...
Pedersen. Carlo Henry Peoersen.
21. Jahre alt. Äbstehende Ohren.
Gummittsge. Schwarze Fingernägel.
.a.zufmankscdcr - Angestellter. Haupt
beschgktizng: Kopieren der Briefe
und' Litthle... '.
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Nutter Maria.
. Roman von E. von Änderten.
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:
54,
(7. Fortsetzung.)
Der Schlitten durchschnitt wieder
mal Godschiller Forst. Der lag starr
und kahl da. das Unterholz halb ein
gebettet im Schnee, während da!
, nackte Geäst der Hochbäume wie mit
Riescnfingern nach dem Nachthimmel
zeigte. Die Tannen trugen schwer an
ihrer Schneelast. Kein Geräusch,
außer wenn eine Schneewelle von
einem Zweige heruntertollerie, dann
und wann mal ein Knacken im Holze.
Die Tierwelt hatte ihre Verstecke
gesucht. Kalhain würde daheim jetzt
die Arbeiten für oas kommende Jahr
vorbereiten. Aber jene Sladtdamen
störten ihn vielleicht dabei, ihn, dkr
überhaupt noch mit so viel Unsicher
heit zu kämpfen hatte.
Es wurde Maria warm unier
ihrem Pelz, und sie öffnete am Hals
ein paar Haken .Was ging nur das
alles sie an?" ..
Es durste nicht sein, dieses Spiel
der Gedanken es sollte nicht sein.
Was war es .denn auch?... Ein Her
anfühlen ihrer Seele an die feine,
eine Flucht aus ihrer kargen Unwelt
hinaus zu ihm hin, bei dem sie et
was wie Ergänzung suchte.
Nichts weiter?
Sie richtete sich gerade auf und
blickte naö dem Slernendom. Tort
er wieder! In die Mäuselöcher der
kröchen sie sich am liebsten, wenn er
angestolpert komme. Nun sie soviel
krank sei, sei es ärger mit ihm gewor
den. aber waz könne sie dafür.,
Maria versprach, mit dem Manne
zu reden und war sich zugleich der
Fruchtlosigkeit dieses Vorhabens be
wußt, Er war, ivenn er nüchtern war.
ein guter Arbeiter und auch als
Mensch nicht schlecht, aber, schwach
von Charakter, widerstand er. den
Schwierigkeiten des Lebens nicht und
half sich uf seine Weise über sie
hinweg. Die Gaben, die sie mit sich
führte, kamen ihr angesichts der No!
loge, in der sich die Familie befand,
nichtig, fast beschämend vor.
Unfroh verlieh sie die Hiilte.
Nun war es spät am Abend.
Die Lampe warf wie immer ihren
runden Lichtkreis auf die tiefhängende
Ballendecke, auch die Sofaecke, in der
sie faß. und der runde Tisch waren
beschienen, sonst lag Dämmerung über
dem schmalen Zimmer. An der Tanne
glänzte geheimnisvoll der große
Stern aus Silberschaum.
i'Maria war müde. Der Tag war
itts aeweien. kitte viel von ibr oe-
saliit, auch quälte sie eine innere
ilnc.he.
ralian kam Maria gar nicht in den
oben schien es zu leben, sich zu beich, daß nur sie die Gebende war.
?mis,yren Jayren n:,q j;e aucy ein
lde gchabt hätte, mal die Nehmende
zu sem. Wenn man ihr das gelagt
hätte, sie würde es nicht einmal ver
standen haben. Wie sie jetzt so man
ches überdachte, fiel es ihr sogar
schwer auss Herz, was für diesen hei
ligen Abend noch alles zu bezahlen sei.
Es würde ja mit der Zeit bezahlt
werden, die Kausleute würden nicht
driingen, aber immerhin...
Es war schlimm, was die Leute
jetzt alles zu fordern hatten.
Der schöne Baum! Im Zimmer
war ein ordentlicher Tnnnenduft.
Maria wollte die Sorgen niederzwin
gen, sie versuchte zu lächeln. Sie hatte
an Kunz gedacht, an dessen ausgelas
sene Glückseligkeit. Spät war er ein
geschlafen, ein Spielzeug auf den
Kissen neben sich.
Tann hatte sie ihren Valer schla
sengelegt. Er war müde gewesen, auch
glücklich müde wie ein Kind nach
reichlicher Bescherung. Sein Haupt
vergnügen hatte heuie dann bestan
den, seine Katzen unter dem Tannen
bäume zu versammeln und sie mit
Leckerbissen zu traktieren. Ja, er hatte
einen frohen Tag gehabt.
Maria stand auf und trat ans
Fenster, das über Garten und Roß
garten lag. Tie Läden waren noch
nicht geschlossen, das war heute ver
gessen worden. Cäsar, der öislang un
ter dem Sofatisch gelegen hatte, war
mit ihr ans Fenster gegangen. Er
schien das Bedürfnis zu haben, ihr
seine Nähe zu zeigen, seine kalte,
feuchte Schnauze suchte ihre Hand.
Da kam die Brandskat zur Tur
herein. Das Fräulemchen möge doch
verzeihen, sie wolle die Schlüssel brin
gen.". Aber auch, als sie sich dieses
Anliegens entledigt hatte, blieb sie
noch. Maria sah sie im Spiegel des
Fensters, wie sie sorgenvoll und alt
hinter ihr stand.
Sie wußte, daß ein besonderer
Grund die Wirtin herbeisübrte. aber
sie sagte kurz: .Geh' zu Bett, du
brauchst die Ruhe, der heilige Tag ko
stet nun mal Kräste."
Da brach es heraus, ein ganzer
Strom von Jammer nagendster Reue.
Aber nur er allein habe schuld ge
habt damals und heute auch, immer
nur sei er es, von dem das Unglück
herrühre.
Ihr ganzes Geoaren strafte ihre
Worte Lügen.
Maria legte die Hand vor die Oh
ren, sie meinte, das Gezeter an die
sem Abend nicht mehr zu ertragen,
aber die Stimm: der Alten stgerte
sich. .Nun ist er im Wirtshaus, wie
immer nach sowas, wie jedesmal.
Habe ich ihn ins Wirtshaus getrie
ben? Damals oder jetzt? Keiner soll
mir das nachsagen.. Sie hob die
geballte Faust. Morgen, wenn die
andern in die Kirche gehen kommt er
zurück, und wie er kommt! Eine
Schande für Hos und Herrschaft.
Mit dem Kuntzig im Arm...' Sie
barg das Gesichk in den Händen und
heuiie auf.
Cäsar zuckte mit den Ohren und
gab nässende Laute von sich.
Da wandte sich Maria um und
trat mit dem Fuß auf. Sie wolle
Ruhe, auch der Schläser wegen.. Und
gemäßigter werdend, fuhr sie fort:
.Jetzt ist das alles nicht zu ändern.
Es ist schlimm genug. Jetzt laß nur
oas Zanken. Früher, da Attest du ihn
nur liebhaben sollen.'
Illun fuhr die Alte empor, wie ge
wachsen und verjüngt erschien sie.
.Ich habe ihn nicht liebgehabt
ich ihn nicht! Ha. ha, ha!'... Ihr
schrilles Ereisenlachen klang unhcim
lich. .Was so ein Kindskopf wohl
von Liebe versteht! In den Schulbü
chern hat man sowas nicht gelernt,
ne, ne, gewiß nicht. Da ist's einem
als , Sünde gelehrt worden. Na. du
wegen. Strahlen zu schießen. An dem
Bilde des großen Bären blieben ihre
Blicke hängen.
Ein Leuchten, das auch emporzog.
Aber es war zu wellenfern und
fremd; es ließ das Herz kalt.
Und während Marias Seele ihre
eigenen Wege ging, hatte sie es nicht
beachtet, daß Brandskat auf dem
Bock mit der' Wirtin neben ihr ein
Gespräch angeknüpft hatte. Erst die'
lauier werdenden Stimmen ließen sie
aufhorchen. .
Und plötzlich war der Streit ent
flammt und schlug seine haushohen
Flammen in die. stille Winternacht
hinein. Kunz drängte sich dicht an die
Tante heran, die Pserde zuckten unter
der unruhigen Zllgelführung.' Der
Schlitten schleuderte, der Wald echote
die rauhen, bösen Worte, irgendein
Tier stob erschreckt aus seinem
Schlafe auf.
Wo er nun wohl sei, ihr, Fritz,
hatte die Brandskat gesagt. Ihrer
Meinung nach nicht einmal laut, nur
in Gedanken.
Aber der Mann hatte doch darauf
geantwortet von seinem Bockplatz aus,
irgendwas Kurzes, Ungutes, daß sie
Frieden halten solle mit der alten bö
fen Sache. Daß. wenn er lebe, er
wohl nicht in Gutem ihrer, denken
würde, der Fritz, sondern höchstens in
Haß und Zorn. So einer Mutter, die
ihn ins Elend hinausgejagt habe.
Da fühlte er ihre harte Hand, die
ihn am Kragen rüttelte. .Das seid
ihr gewesen, Brandskat, ihr! Seid ihr
denn ganz von Sinnen? Ich gebe
mein Herzblut für ihn hin. Gott
weiß, wer schuld ist... Und wenn er
wiederkommt, so soll er vor uns beide
hinireten. und aus seinem Munde
sollt ihr's hören...'
Des Mannes aanze Gestalt bebte:
Haltet's Maul. "Weib, oder . . .'
die Peitsche schwang sich drohend
ich könnte mich vergessen...' .
Lorbaß ihr! Und wie das gegirrt
hat... Aber der Täuberich, der so
schön girren konnte, ist ein Geier ge
wesen . . .'
.Na hör' einer den haarigen Blöd
sinn... Und ich dummes Mannsbild
bin auf den Leim gekrochen und bin
gutmütig genug gewesen, euch nicht
in Schanden sitzen zu lassen. Ver
fluchte Zucht..."
Ein Wort noch, und ihr seid alle
zwei nicht mehr im Dienste.' Das
war Marias Stimme gewesen.
Es trat Stille ein. Brandskat
brummie etwas, daß es ohnehin mit
Berlauken bergab gehen würde, ra
scher als mit ihm. Und im übrigen,
was schere ihn das plachandrige Weib.
Seinetwegen sollten ihre Knochen
heilbleiben.
Bei dem Manne war die Wut im
Verrauchen, bei dem Weiöe kochte es
noch. Aber sie wagte doch nicht noch
mal anzufangen. :
Verflogen war bei Maria alle
Chrislnachtsstimmung, scheu drückte
sich Kunz an sie. Nur die Sterne
flimmerten weiter in olympischer
Freudigkeit auf diese Erde voll Streit
und Dunkelheit und ungestillten Hof
fens herab.
Nach einigen Stunden war auch
dieser Heiligabend vorüber.
Herr von Bergen schlief, Kunz
schlief, in der Gesindestube feierten
die Leute noch bei Grog und Kuchen
und verglichen ihre Geschenke.
Maria gefiel so manches nicht am
heutigen Abeno. Der Zank des
BronL-kaischen Paares tönte noch als
ein herber Mißklang in ihr nach. Auch
i:n Just hause halte sie wieder trübe
Eindrücke gewonnen. Die Kuntzig war
aufs neue erkrankt. Tie Kinder balg
:c:i sicö am Bett der Mutier. Auf
;:;r Befragn, erfuhr sie. daß der
V'cr.n im Wirkhaus sei. Za-i für
Taj sci! einiger Zeit, uns wie kehre
bist Herrenleutckind, dir tam'i nicht
im Traume geschehen, was mir gefche
hen ist. Wäre dein Mutteichen nichj
wie ein 45ngel an mir gewesen, im
Ehausseegrabcn wär' ich verreckt ode,
sonstwo. Ich hatte niemand, der 'ne
Hand für mich rührte. Auch er war
arm, wenn er auch von besserem Her
kommen war als ich. Aber er sollte
sein kleines Crb verlieren, wenn er
sich einfallen ließe, die Scharwerks
marjell zu heiraten.
In Sorge und in Not sind die Ju
gendjahre hingegangen, in Arbeit bis
auf die Knochen. Und wenn ich noch
nial leben sollte und wenn ich wählen
sollte zwischen meinem harten Leben
und einem anderen, das besser wäre,
ich wüßte, was ich wieder täte. Gott
weiß, daß Ich wahr rede und daß ich
mich nickt irre.'
Der Alten Stimme klang letzt nicht
mehr schrill und keifend, fondern sast
feierlich.
.Seine Kusse sollten mir nicht sey-
len. es wäre ja, wie wenn ich ver
hungern müßte, wenn ich nich bis
weilen noch mal daran dächte, wie
satt und reich ich mir einstmals vor-
gekommen bin mir seiner Liebe und
mit meinem Jungen. Glaub s mir,
als dann in der Ehe seine Küsse sel
ten und seltener wurden, da hab' ich
selbst nach seinen Prügeln noch Ver
langen getragen."
Sie hielt inne, der Atem verjagte
ihr fast.
.An iciiem Tage, als der Junge
verschwand da war es aus da
ging's nicht mehr, da loderte der Haß
in bohcn Flammen zum Dach hin
aus."
Es war, als suche die Alle um-
sonst nach Worten zur Fortsetzung
ihrer Erzählung, aber den Rest wußte
Maria was dann noch kam, war
das lange, leere Leben gewesen.
Die Jahre sind dahingegangen.
Wir sehen nach dem Jungen aus.
Manchmal begegnen wir uns dabei,
und dann rennen die Schädel zusam
men.'
Maria nickte wie zu ihren eigenen
Gedanken, und die waren jetzt voll
Mitleid mit der Alten. Leg' dich
schlafen, Brandskaten," sagte sie wie
der.
Die fuhr sich über die Stirn und
wischte den Schweiß ab.
Man hat sich heiß geredet, und es
war eigentlich die Sache nicht wert.'
Sie kehrte schon wieder zur All
tagswelt zurück. Es war bloß mein
Traum von voriger Nacht, der brachte
das alles nach sich. Ich dachte, der
Friedrich würde heute kommen, weil
er sich doch wieder mal anmeldete. Er
ging so vor mir her durch Kalhains
Wald, auf dem Rücken trug er einen
Tünnendaum. Dem waren aber alle
Zweige abgehaurn, nur in der oberen
Mitte hatte er noch zwei, zu jeder
Seite einen. So .hatte der Baum die
Kreuzesform. Als der Wald sich lich
iete und das Abendrot durch die
Stämme schien, da war's,. als ginge
er geradewegs in das schöne, rote Licht
hinein.'
Dann war Maricr wieder allein.
Sie blickte zum Fenster hinaus.
Noch immer das prachtvolle Sternen
dach über der verschneiten Welt.
Dort geradeaus, hinter Garten und
Weide, der graue Fleck, das war das
Weidengestrüpp, das den Unkenteich
umstand.
Da hatte sie Arwed gesunden, der
aus dem Leben geflohen war, auch
um der Liebe willen.
Es wallte in ihr etwas wie Angst
auf gegen das. was sich Liebe nannte,
und zugleich etwas von seligem Hos
fen. Möglich, daß da des Lebens Krone
verborgen lag; aber die mochte woh!
oft aus Dornen geflochten sein.
Es war ein frostiges Bild, das sich
draußen in Dämmerfarben vor ihr
entrollteauch im Zimmer war es soll
geworden.
Da hörte sie Gejohle von der Inst
stube her und ging hin, die Leute zu
Bett zu schicken. Die kleine Lise muß.
te gleich mit ihr kommen, die hatte
ihr Nachtlager neben ihrem und Kun
zens Schlafzimmer
Heute war das alte Godschillener
Herrenhaus festlich hell erleuchtet,
und wohlige Wärme durchströmte
die weiten, hallenartigen Räume..
Kalhain, der seinen beiden Gästen
bis Königsberg entgegengefahren
war, hatte eigens für sie zur Er
wärmung von Flur und Treppen
haus den mächtigsten Lönhold, des
sen man habhast werden konnte, auf
stellen lassen und sie in fast über
heizten Räumen empfangen. Ueber
Haupt ließ er es an keiner Aufmert
samkeit für Tante und Cousine seh
len; daß sie ihn, den selber noch nicht
Eingerichteten, im Grunde durch ih
ren unerbetenen Besuch mehr belä
stigten als erfreuten, ließ er sie
nicht empfinden.
iFortietzung folgt.) k
Die Federn von Hühnern
und Turieys werden gewöhnlich
nicht, gebraucht, sondern achtlos weg
geworfen, und doch kann man sie sehr
gut verwenden. Durch mehrmaliges
Waschen mit lauwarmem Seisenwas
ser werden die Federn, gereinigt und
wenn man etwas pu!?e?isier!en Cal
ve!er dazwischen streut, wird auch die
letzt Spur von unangenehmem Ge
kuch ali'aaib verschwur; sen sein.
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You Should Read
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Klassifizierte Anzeigen Missonrt.Farmcn.
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Lcrlaligt Weiblich. oder unverbesserte; Preise uuö Äe
"rlaugt: - Ersahrenes Mädchen dMngen nach WuMichte m.
für allgemeine Hausarbeit in kleiner Tl (iurt X SSL
Samilii bei besrem Lohn. Frau I. ' Ä "
g. Bradn. :W28 H? Ast & Mnry,
Verlangt: Tüchtiges Kindermäd-' 600 Parton Block, Omaha.
chen für 2 Kinder, ebenso tüchtige TclDouglas 1322. rs
ödjin. Gute Löhne, ar. 6331 . m fo
Immer wird gesagt. Ihr dürft
Verlangt:' Zuverlässiges Mäd nicht kaufen, weil wir .ttrieg mit
chen von etwa 18 Jahren zur Hilfe Deutschland haben: denn es wird
bei Houöarbeit morgenö und abendö. uns genommen werden, waö wir be
Üann abends heimgehen, wenn ge sitzen, weil der Deutsche hier verhaßt
wünscht. Frau Schleier, 2324 S. ist. Dies ist alles nicht so. wie Ihr
32. Ave. -fr 20.17 es Euch vorstellt: es ist alles ganz
Ti "ZZx vu "dcrö. Wir 'Teutsche oder wir
Verlangt: Mädchen zur Hüse Tcutfchanirrikauer haben nichts zu
bei Hausarbeit. Harncy 5631. t)rau fürchten. Also kauft ruhig Loni
W. I. McCafsery. 420 Nord oü. obct Häuser, was Ihr haben wollt.
c'2n17 Was wir in Besitz haben, wird wii
Verlangt- ch"s'ädchm zur niemand nehmen. Wer anders benki
Hilfe bei HauöarbÄ. 5118 Süd 39. oder spricht, ist ein Feigling. . Zeigt
Ave Tel So,ith 2251 .2047 solchen Eure Zahne, zeigt, was wir
- u sind und was wir zu hm gedenken.
Verlangt: Kompetentes Mad. Ich bin hier in Omaha Landagent,
chen für allgemeine Hausarbeit, tiich kommt zu mir, ich bediene Euch recht,
tige ztöchin, mit Einpfeklungen; kein wenn Ihr Land oder Hällser, LotZ
Waschen. Frau A. B. Warren. Tel. kaufen oder etwas vertauschen wellt;
Tarnen 320. 6-20.17 ich werde Euch alles besorgen.
-. mm Ättt."
IN gutem Heim: geringer Lohn. K?7 17
.1113 Grant. Walnut W. :
6-2047 Ncbraska Härmen zn vntaufen.
, , . a- t , ft Kleine NedraLka Farmen zu leich.
Ver langt: - Erfahren Kochm. kn mhmm gAcker aufwärts,
ßrtro George 5 m j, 518 bearbeiten die Ihnen verkaufte
Farm. The Hungcrford Potato
Verlangt: (tzcwifsciihafteö mäh Growcrs Asfn, 15. u. Howard Str.,
chen von 18 bis 20 Jahren zur Hilfe Omaha. Neb. D. 371. tf.
b Hausarbeit und Aussicht auf zwei . gopf7iffe Ullb Matratzen",
kleine Kinder: kleines Haus. Au'zu - , K
rufen Eolrar 2)3!. -04947 Omaha Plllo'u Co. - Matrahen
" ubergearbeüct in neuen Ueber
Verlangt: Kompetentes . Mao zügen, zum halben Preis der neuen,
chen fixe Heiniarbeit: giüer Lohn. 1907 Cuming Str. Douglas
Websier 4670. 64947 2467. 104.17
Verlangt: Frau in mittleren Äumobile.
Jahreii für allgrneme Hausarbeit: r m 345. Mriziert'non
nahe; gut r Lohn. Au zun M 5...
-"fl'ns ;"0- tätsprodukie hergestellt hat. Borzügl.
Verlangt: Kompetentes Mao- AgenturenauZsitert. Schreibt um
chen für allgemeine Hausarbeit; kein Bedingungen. Wir find Agenten für
Waschen 331 5 Äurt Ctr 6.2047 Ncbraska u. West-Jowa. ')Zcbraska
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