Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 19, 1917, Image 1

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    Hunderte gehen töglich an '
Ihren Geschäften vorüber
Warum find sie nicht alle Ihre Kunden?
Weil Sie sie nicht auf Ihre Waren cmfmerk.
fam gemacht haben. Dazu bedürfen Sie der
ZeirmigSreklctme. Eine Anzeige in der Tri.
büne wird neue Kunden für Sie gewinnen.
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Wetterbericht
Für Omaha und Umhegend: Schön f,mk
abend und Mittwoch, wahrscheinlich kerm.drl'ck
Mittwoch abend, wärmer heute abend. '
Für Ncbraska: Schön heute abend imd Mit!
woch, veränderlich Mittwoch abend. .
Für Iowa: Schön heute abend und wahr
schcinlich auch schön am Mittwoch,
34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Dienstag, den 19. Juni 1917.
-8 Seiten.-No. 84
J
m
inaitö und Tinte
LoGeisedc! Russen!
Petrograd am Nanöe einer Hungersnot; ttkrai
ner verlangen Itnabhängigkeit; Soldaten '
nehmen fiir Kronstadt Stellung.
Amerikanische Kommission ist sehr beschäftigt!
Petrograd. 19. Juni. (Von
William G. A. Shepherd. Kor
rcspondent der United Preß.)
Deutschland bedient sich an der Ost.
front des Alkohols und der Tinte
anstatt ScS Pulvers und Bleis. Man
erlaßt sich gegenwärtig bei der Be
läinpfung der russischen Truppen
mehr auf Schnapps und Notenschrei,
den, als auf Geschosse, lim die Kraft
des russischen Heeres zu untergraben.
Alle Versuche der russischen Regie
rung und Generalität, dein Fratcr.
nisieren zwischen russischen und deut
scheu sowie österreichisch-ungarischen
Truppen ein Ende zu bereiten, fchei
nen mißlungen zu sein. Teutscher
Schnaps findet in den Reihen der
?iussen imnler, noch Eingang und
jeden Morgen findet man vorsichtig
geschriebene Briefe ober hübsch ge
druckte Noteit in der Nähe der russi,
schon Schiitzei?gräben, in welchen zunl
Adschlud eines Sonderfriedens auf,
gefordert wird.
Heutige Berichte von der Front las.
seit erkennen, daß sich dieMoral unter
Jen russischen Soldaten an der Front
wieder, zu heben beginnt. General
Wrufiloff bereist gegenwärtig die
Front und hält an die Soldaten zün
dmde Ansprachen, in welchen er sie
zu einer energischen Kriegsführung
auffordert. Er soll auch fichtbare
Erfolg' haben.
Der zu Moskau tagende Kongreß
der altriechifchen Kirchenpartei hat
heute einen Beschluß gefaßt, in wel
thein darauf gedrungen wird, das;
Rußland den JlTieg bis zuui bitte
rcn Ende fortsetze. An 5kerensky
wurde eine Depesche folgenden I
Halts gesandt: Sie find Rußlands
vorgeschobener ?Iufzrnposten auf dem
Felde der Freiheit."
Ukrainer verlangen Unabhängigkeit.
Ukrainer Telegatcn aus den 581a
cia Eisen und KohlcnTistrikten ha
ben in einer Konferenz beschlossen,
ouf die Unabhängigkeit der Ukraine
zu bestehen und die Kriegsschulden
!e,Z Reichs nicht anzuerkennen.
Amerikaner sehr beschäftigt.
Die Mitglieder der amerikanischen
Kommission sind sehr beschäftigt; tag.
lich finden zwischen ihiien und Mit
gliedern der provisorischen Regie
nmg Koferenzen statt. Es heißt, daß
Mochten Friedens
Bedingung wissen!
Wilson ersucht, die Alliierten anju
fragen, welche Bedingungen
sie stellen.
Pittsburg, 19. Juni. Eine an
Präsident Wilson gerichtete Denk
Zchrift betreffs der Stellung der
amerikanischen Nation zum Kriege ist
von 370 Dclegaten der National'
konfetcnz für Wohltätigkeit und Ge
fängniswesen angenonunen und un
terzeichnet worden.
TaS Schriftstück, welches mit den
OriginalUnterfchriften dem ' Präsi.
deuten zugesandt wurde, hat folgen,
den Wortlaut:
Indem wir die demokratischen
Prinzipien, wie sie in des Präsiden,
teil Ansprache an den Bundessenal
im Januar enthalten und in seiner
Kriegsbotschaft vom April bekräftigt
sind, billigen und die Antwort der
freien öffentlichen Meinung in Eng.
land willkommen heißen: ; Indem wir
ferner die volkstüinlichen Zwecke der
russischen Revolution mit ihrer Zu
riickwcisung territorialer Vergroßer.
ung freudig begrüßen und es aner
kennen, daß die demokratischen Elei
mcnte der Jcntralrcgierungcn sich
so lange im Nachteil befinden, als
ihre Kricgöpartcien behaupten kön
uen, daß sie nur der drohenden Ver
nichiung Widerstand leisten, verbür.
gen wir der Administration unsere
Unterstützung bei allen solchen Schrit
ten, welche die Alliierten , zu einer
neuen Angabe üjrer Friedeusbedin
gimgen veraulassen, indenl sie die
Autokratie in ihre Schranken , wei
sei,, sich gegen Eroberungen und
jchivere 5lriegsentschädigungen cr
klären und die liberalen Elemente
der Menschheit zu einer demofrti
fck'en Wcltrgan,iakion zu Derein'grn
suchen.".
daß die Amerikaner drei, bis vier
Wochen in Rußland bleiben werden.
Gencralinaior Scott, der amerikani
schc militärische Chef der Konunis,
sion, wird sich beute nach der rufst-
scheu Front begeben: NearAdmiral
Glennen und andere amerikanische
Flottenoffiziere besuchen gegenwärtig
die russische Flotte des Schwarzen
Meeres und d,e russischen Marine
staiionen an der Ostsee. Die Mit
gliedcr der amerikanischen Vahnkoui,
:i!,,iion an oeren spitze Joun
Stevens steht, ist in ltnunterbroche
ner Verhandlung mit russischen Ei'
senbahn Sachverständigen. Sie,
vens selbst ist an einem Ohrenlei,
den erkrankt und nicht imstande, den
Verhandlungen beizuwohnen; es wird
icdoch erwartet, daß er binnen wcni
gcn Tagen wieder wohlauf fein wird.
Hunger herrscht in Petrograd.
Stockholm. IS. Juni. Immer
mehr tritt die Tatsache hervor, daß
eS bald unmöglich sein wird, die Ve
völlerung Petrograds mit NahrungS
Mitteln zu versorgen. Bisher wur
den täglich 300 Gramm Brod on
jede Person der Stadt verteilt; so
viel Brot aber ist gegenwärtig nicht
mehr erhaltlich, und der Hunger
macht sich in allen Schichten der Be
völkernng bereit. Politische Führer
sagen, daß viele Fabriken absichtlii
geschlossen worden sind, um die auf
diese Weise außer Arbeit gekomme
ncn Leute zu veranlassen, die Stadt
zu verlassen und auf dem Lande. Ar
bcit zu suchen und die Gefahr einer
Gegenrevolution zu verkleinern. Des
halb dringen diese Führer darauf,
daß die Leute in der Stadt bleiben.
Morosovs Katiunfabrik bei Nistini
Novgorod, die zeitweise von den Ar.
bätern auf eigene Rechnung über
nominell wurde, wird wieder von den
früheren Eigentümern geleitet, da
die Arbeiter keine Mittel besaßen,
den Betrieb der Fabrik aufrecht zii
halten. Die Eigentümer bezahlen
nun Löhne, wie sie ihnen passen.
Jene Elemente, welche Kronstadt
als selbsiüändige Republik ausriefen,
scheinen in Nnßland viele Anhänger
zu besiheii. Ein weiteres Infanterie.
Regiment durchzog die Straßen Pe
trogrods, Banner vor sich hertra
gend mit der Inschrift ?r,iß an
Kronstadt und unsere dortigen Ge
nassen des Koinitcs der Arbeiter und
Soldaten! Das Regiment befreite
einen Soldaten, der wegen seiner
anfrührerischen Rcdcil ins iHeiäng
nis geworfen worden-war. Es wird
darauf verwiesen, daß die Soldaten
öfters die provisorische Regierung
in erbitterten Worten angreifen.
Die Bahnsrachtraten in Rußland
sind um 200 Prozent und die Paf.
sagierraten um 50 Prozent gestiegen.
In Rußland ansässige Engländer
verlassen in Scharen das Land.
Wiederherstellung
Belgiens versprochen!
Präsident Wilson gibt belg. Sommis
sion die feierliche Znsicherung
ihrcr Unabhängigkeit.
Nennt Noosevelt
ungerecht den Fremd
geborenen gegenüber!
Chicago, 19. Juni. John R. Pa
aiidcch. der Herausgeber des kroati.
scheu TageblnU-5 von Chicago, hat
ans X. R. Roosebelt's Rede iu Li.
coln, Nebr., worin er die Unter
drückn, ig aller fremdsprachigen bit
ter des Landes forderte, folgende
Antwort gegeben:
eine Behauptung ist eine unge.
rechte Anklage gegen 742 amerikani.
sche Leitungen, die in L0 verschiede,
neu Sprachen gedruckt werden, luriche
Zeitungen der American Asocia
tion of Joreign Languagc New,
papers" angeberen. (Dazu gehören
olle fremdsprachigen Blätter Ame
rika's außer den deutschen.) Jede
dieser Zeitungen ist i,n leiste des
Potrictismus redigiert."
Herrn Roosevelt's Elklärung nmg
so aufgelegt merde,,. alb ov diese
Zeitungen nicht lvlnl wären, was
eine Unwahrheit ist. Die Coopera
tion dieser Zeitungen in der För
deriing der Freiheitsanlcibe, des Rg.
ten reuzes. des Militärdienstes, der
Registrierung, wie überhaupt , aller
ehlfahrts Bewegungen unserer Na
tion, wurden vv Regiernl'gobeanl
ten und vu den Bnrgcrn anerkannt
luio gelobt.
Washington. 19. Juni. Präsi
dent Wilson versprach gestern feier.
lich den Mitgliedern der belgischen
Mission, welche im Weißen Hause
vorsprachen, daß Belgien bei dem
munlsblciblichen Tag des Sieges
vollkommen wiederhergestellt werden
wird.
Die Kommission wurde dem Prä.
slöcntcn vom Sekretär Lansuig vor
gestellt, worauf Barou Monchcur.
der an der Spitze derselben steht.
Herrn Wilson einen persönlichen
Brief des Königs Albert überreichte
und dann eine Ansprache hielt, in
welcher der Bevölkerung der Ver.
Staaten der Tank des belgischen
Volkes ausdrückte. Nicht mir hätte
die amerikanische Nation von den
ersten Tagen der größten Tragödie,
welche je die Menschheit besagen, den
unglücklichen Opfern deutscher Grau.
samke t ,n Belgien glänzende Beweise
ihres Edelmutes gegeben, sagte der
Baron, sondern die Augen der Bei
gier richteten sich jetzt hoffnungsvoll
ans das Sternenbanner, welches
mehr und mehr das Syinbol. für
die Erfüllung der höchsten und rein,
stcn Prinzipien geworden sei.
Hierauf ergriff Präsident Wilson
das Wort und sagte: Eure Erz, ..
lenz waren so freundlich, den Dank
des belgischen Volkes für die Teil
nähme Amerikas au der Ernährung
der Bevölkerung ihres armen La.
des auszudrücken. Amerika hat dies
Werk unternommen, da dasselbe die
einzige Weise war, auf welche wir
dem tapferen Volke, das lieber ohne
Zögern dem Anprall eines herzlosen
Feindes Trotz bot, als seine Ehre
und Selbstachtung zu opfern, unsere
tiefgefühlte und aufrichtige Bewiin
deritng ausdrückeil konnten.
Das amerikanische Volk war fähig
den unnachgeblichen- Heroismus der
Bevölkerung Belgiens und ihres
Herrschers zu verstehen und zu schä.
tzcn, und es ist nicht einer unter uns,
der nicht die Gelegenheit willkom
men' heißt, Ihnen unsere herzlichste
Sympathie und Freundschaft auszu.
drücken soioie unsern feierlichen Ent.
schluß, daß an dem unausbleiblichen
Tage des Sieges Belgien zil dein
Platz wiederhergestellt werden soll,
den es so reichlich unter den sich
selbstachtenden und geachteten Völ
kerit der Welt errungen hat."
Amer. Armee besteht
aus seinem AZaterial!
Nur die physisch tüchtigste,. Jung
mannschnftc werden zum Feld
dienst herangezogen werden.
Washington, 10. Juui. Im
Kriegsamt verlautet, daß die neue
zu bildende amerikanische Armee aus
den: besten Menschcnmaterial, das
zur Veisugiing steht, zusainmcuge.
setzt werden wird. Armeeärzte sagten
heute, daß 40 Prozent der Stel
lungspflichtigen dieses oder des an
deren körperlichen Fehlers wegen
zurückgesetzt werden würden. Fast
eine Million junger Männer müs
sen, sich stellen, aus welchen eine Ar.
mee von G'25,000 Mann ausgewählt
werden würde Es heißt, daß Hie
Prüfung hier noch in , strengerer
Weise durchgeführt werden wird, wie
in Deutschland. Nachstehend sind die
Erfordernisse eines amerikanischen
Soldaten:
Größe: Nicht ivcniger als 3 Fuß
4 Zoll und uicht mehr als 0 Fuß.
ttewicht: Nicht iveuiger als 12
Psund und nicht mehr als 199
Pfund.
Herz und Lunge müssen perfekt
sein; auch der geringiie Herzfehler
befreit vom Soldatwerden.
Gehör und Auge müssen vorziig
lich sein, doch befreit Farbenblindheii
nicht absolut vom vldatenstand.
Chronische Krankheiten oder gei
inge Uiinormnlitat befreien vom Mi
litärdienst.
Verlust von Fingern oder Zehen
oder eines Ohrs machen den Ctel
liingspflichtigeil dienstuntauglich.
Platte oder unföriuliche Füße
sind ebenfalls Gründe zur Abwei
sung des 5!atoniste.
Alle diejenigen, welche mit Nie
renleideil oder einer Brustlraukheit
behastet sind, werden nicht Soldat.
Tos Gebiß muß ebenfalls in gnleni
Ziisiand sein; vier gut erbaltei'.e
Backenzähne muß der Stellung j.
Pflichtige unter allen Umständen ha
ben.
Dieser Ürieg wird von jungen
Männern gewonnen werden." sagte
heute ein hoher Regicrungeb.'amlcr.
Und da wir das beste Mensche.
wieder ein engl.
TraNsportöampfer
hinabbefördert!
Großer nmrrik. Petto lcnmdamvfer
vkrsenkt N-Boot.rnte
nimmt zu.
London. 1?. Juni. Der englische
TunsprtdampferCameronian" mit
einem kleinen Truppentransport an
Bord, iit im östlichen Teil des Mit
telländischen Meeres torpediert und
versenkt worden, wie die Admiräli
tät gestern amtlich verkündete. ES
werden 63 Personen, darunter der
Kapitän des Dampfers, vermißt, und
man nimmt als sicher an, daß sie
ertrunken find.
Der Eameronian" war 5,861
Tonnen groß und in Liverpool bc
heimatet. ,
Amerk. Petrolkumdampfer torpediert
New ?)ork, IS. Juni. Der amerr.
kanische. Petroleumdampfcr John D.
Archbold" ist. wie eine heute hier
eingetrosfene Kabeldcprsche besagt,
am Samstag an der sranzösischen
Küste das Opfer eines deutschen
Tauchbootes geivorden. Vier Mann
der Besatzung tvcrden vermißt und
sind jedenfalls ertrunken. Vierzehn
Amerikaner, die sich unter der Be
satzung befanden, wurden gerettet.
Der Dampfer war 8,374 Tonnen
groß und befand sich mit Ballast
auf der Rückfahrt nach Amerika.
Norweger in die Tiefe.
London, 19. Juni, Die Besatzung
des norwegischen Seglers Perfcct"
ist in den holländischen Hafen ?ji:im
den gelandet. Der ,,Perfect" ein
Fahrzeug von 1.188 Tonnen, ist ei.
uem deutschen Tauchboot zum Opfer
gefallen. Er befand sich auf der
Fahrt von Bahia nach 5lopenhagen
und hatte Weizen für Dänemark
als Ladung.
U-Boote würden jährlich 9,000,000
Tonnen versenken, wen
es fo fortgeht.
Washington, 19. Juni William
Deiunem. Vorsitzer der Bundes
Schisisbaubchörde, erklärte gestern
nach einer Besprechung, die er und
General GoetlMlö mit dem Präsiden
ten Wilson hatte, daß die von Lon
don gemeldeten Versenkungen der
letzten Woche, wenn sie jede Woche
so weitergehen würden, einen Verlust
von neun Millionen Tonnen jährlich
bedeuten würden.
Der ernsthafteste Umstand bei der
ache ist," sagte Tenrnan, sowie
die wichtigste Nachricht ist das Stei.
gcn in der Zahl der versenkten eng.
Iischen Dampfer. Das Abnehmen
der Zahlen in den beiden letzten Wo.
chen des Mai zeigt deutlich, daß
Deutschland seineTauchboote zuruckbe.
rufen hatte, um sie für die erwartete
Abfahrten amerikanischer Truppen
dampfer vorzubereiten. Die Versen
kungen nehmen schon wieder zu.
Wir können nicht mehr als 6,000,-
000 Tonnen in achtzehn Monaten
herstellen. Es ist Zeit, daß das Volk
erwacht ud sich den Ernst der Lage
klar macht. Wir bauen Schiffe, so
schnell wir können.
Teutscher Postbericht über Versen
knngcn im .April.
Bern, 20. Mai.-Nach endgülti.
ger amtlicher Feststellung der deut
scheu Admiralität sind, im Monat
April an Sandelsschiffsrauiu insge
saint 1.091,000 Tonnen durch krie
gerische Maßnahmen der Mittelmäch,
te vernichtet worden, darunter 822,.
000 feindlichen Schiffsraumes, von
diesen 601,000 Tonnen englische.
Seit Beginn des uneingeschränkten
Unterseebootkrieges find insgesamt
2.772.000 Bruttoreg istertoimcn ver-
lorcn gegangen.
lUnd in Washington hatte man
gestern einen Bericht znfammengc
stellt, wonach bis Samstag nur V)
Millionen Tonnen versenkt sein sol
len, tnälirend die dentschen Zahlen
mir bis oO. April gehen.)
Zranz. Expräsident
Fallieres iiber Urieg!
Nennt England den Hemmschuh zum
Friede; Kneg für Teutsch'
land fricdensreif.
Britendampfer läuft
auf Aline und sinkt!
Montreal. 10. Juni Ter Tam
pfer Carthaginian" von der Allen
Linie, ist kurz nachdem er von Glas
goo die Reise nach Montreal ange
treten hatte, auf eine Mine gelaufen
und gesunken. So verkündet ein
beute bier eingetruffenes .abel
grainiu. Es beißt, daß das Un
glück am Sonntag vormittag statt
fand, und das; der Dampfer keine
Passagiere an Bord hatte,
Ter Eartbageiiian" war 4.11t
Tonnen groß und verkehrte zwischen
Kanada und England. .
Root ist gestern in Petrograd ein-
wateriai v,ei,i:en, meron wir aum getrmien. er Muvelnirs siel m
siegreich aus dem Kriege he? vorgc-1 New Zlmk ganz bedeutend. Ist
. ieu." . ,,. , ,j : . ssoot die .Wurzel" dcö Uebels Z . ..
Genf. 19. Juni. Blitzartig wird
die Lage der Verbündeten beleuchtet
durch Aeußerungen, welche der fttni
zösische Er-Präsident Fallieres im
Hinblick auf das gescheiterte deut
sche Friedensangebot getan hat. Ar
mand Fallieres. der frühere Präst
deut von Frankreich, der sich voll,
kommen von jeder politischen Betä
tigung zurückgezogen hat und mei
stcns auf seinem Landgut bei Vor
deaux lebt, gewährte vor einiger Zeit
einem hervorragendem Mitglieds der
Societe de la Pair, Edmond Telsart,
Professor an der Sorbonne, eine Un
tcrrcdung. Edmoild Telsart gewann
den Eindruck, daß Fallieres sich im
lebhaften Meinungsgcgensatze zu den
letzigen Negierungsmannern m
Frankreich befänoe. ,
Fallieres sagte u, a.: Daß es den
Deutschen und ihren Verbündeten
iiiit ihrem Friedensangebote nicht
ernst gemeint war. bezweifle ich. Es
war ernsthaft gemeint, denn keine
Regierung wagt den leidenden Men
schen ein Trugbild des Fnedens vor
zugaukeln, ohne hierfür dem Volke
früher oder später zur Verantwor
tung gezogen zu werdrn. Anders
verhält es sich mit der Frage, ob der
Krieg friedensrcif ist. Hier klafft ein
großer Gegensatz zwischen Frank
reich uud seinen Feinden. Für
Deutschland und seine Verbündeten
ist der Krieg friedensrcif. Deutsch,
land hat keine Wünsche zu erfüllen,
es will keine Eroberungen machen,
es kämpft ohne Annezionsgedanken
Man darf auch die vorläufige Rege
lung der polnischen Frage durch die
Mittelmächte nicht für das letzte
Wort halten, das in dieser Sache von
ihnen gesprochen ist. Ich glaube.
daß sich Deutschland und Rußland
über Polen unschwer werden ver
ständigen können, wenn erst von
russischer Seite jder Wille zur Ver
sländigimg vorhanden ist. Von
Deutschland liegen keine Hemmungen
vor. . i 4 ,
Krieg fiir England noch nicht frie
densreif.
Aber für Frankreich. Rußland,
England und Italien ist der Krieg
noch nicht friedensrcif. Hier liegen
alle Probleme noch offen, Probleme,
die uur durch die Iciederlage der
Mittelmächte gelöst werden können.
Nur eine Niederlage Deutschlands
setzt England in die Lage alle jene
Versprechungen zil erfüllen, die es
eingegangen ist. An die Macht Eng
lands, an seinen Kredit klammern
sich die kleinen Staaten, die ihre
Existenz für die Entente in die Wag.
schale gcworsen haben. Ein ver
lorener Krieg streicht Englands
Flagge von den Meeren, und darum
ist es leicht, zu verstehen, daß Eng.
land mit dem ganzen Aufgebot sei
ner ungeheuren Machtmittel diesen
Krieg kämpft. Wir Franzosen kirn
ncn einen verlorenen Krieg schneller
verwinden, als England. Wir find
in erster, Linie Kontinentalmacht
und unsere Politik bewegt sich im
Gegensatz zur englischen in einfache
ren Linien. Der ganze kuiistvolle
Bau des englischen Wcltstaatcs muß
iu sich zusammcnsallen, wenn ihm
ein Eckstein des Fundaments cntzo
gen wird. Dieser Eckstein ist der
Glaube der Welt an Englands Unbe
siegbarkeit.
Ter Schein des Ticgss wiirde ge
nügcn.
Ein nicht gewonnener Krieg ist
für England ein verlorener Krieg.
Von diesem Gesichtspunkte aus also
ist der Krieg auch für England noch
nicht friedensrcif. England muß
siegen. Nach einem ersten großen
Erfolg, er braucht noch uicht einmal
ein entscheidender zu sein, wird Eng
lands Sprache in der FriedenSfrage
versöhnlicher klingen. An Englands
Sieg knüpft sich seine gesamte Fi
nanzpolitik. England würde mehr
als sein Nationalvermögen verlieren,
wenn es einen rieoen imneuen
müßte, der ihm von dem deutschen
Sieger diktiert würde, denn alle Ver
bündeten Englands und alle feine
Schuldner werden dann aus eige
ner Machtvollkoiiimenbeit das Gsit
haben Englands aus dem Bliche il.
rer Staatsschulden streichen. Ver
liest England diesen Krieg, dann bat
es ebenso viele Feinde, "wie es gegen
wältig Freunde besivt. Darum muß
England siegen und darf an keine
andere Möglichkeit denken. Viel
leicht würde sogar der schein des
Sieges genügen." .
otzuer!
Ecjl-Cii!
Unaufhörlich i
Geschütze im
Alles deutet darauf hin, datz tzindenburg eine
große Offensive vorbereitet; Bayern
zeichnen sich wieder aus.
Gen. Yaig trägt sich mit hochfliegenden Planen!
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, 19. Juni. Sonntag
abend meldete das deutsche Hau.pt
quartier (der gestrige deutsche Be
richt liegt noch nicht vor und wird
jedenfalls vom britischen Zensor zu
rückgehalten) folgendes:
Westlicher Kriegsschauplatz, Ar
meegruppe Kronprinz Rupprecht von
Bayern: In Flandern waren wäh
rend des Abends (Samstag) die Ar
tillerieduelle südöstlich Apern und
nördlich Armentiercs von großer
Heftigkeit. Südwestlich Warnet?
versuchten englische Abteilungen, vor.
zustoßen. Sie wurden zurückgcwor
fcn. Vom La Basseekanal bis zur
Eisenbahn Arras Eambrai entwi.
ckelteie Artillerie auf beiden Seiten
lebhafte Tätigkeit.
Bei Monchy und Eroisilles setzten
die Engländer ihre Angriffe fort.
Nachdem der Feind östlich Monchy
vollständig zurückgetrieben war,
drang er vorübergehend in unsere
Schanzen nordwestlich .Bullecourt
ein. Im Gegenangriff, in dessen
Verlauf wir über 70 Gefangene ein
brachten, wurde die Stellung zurück
erobert. Südwestlich Eambrai sowie
zwischen Somme und Oise war die
feindliche Artillerictätigkeit stärker
als in den letzten Tagen.
Armeegruppe deutscher - Krön
Prinz: Au der Aisnefront steigerte
sich das Feuer zeitweilig zu betracht,
licher Heftigkeit. Auf den Chcmiu
des Tanies crzivang sich ein Sturm
trnpp eines bayerischen Regiments
feinen Weg in eine franzosisckze Stel
lung nordwestlich der Fermce Hurte
bise. erstürmte einen Berggipfel und
behauptete ihn gegm drei Gegenan.
griffe. Es wurden 125 französische
Jäger an Gefangenen eingebracht
und vier Maschinengeschütze erbeutet.
In der Champagne war die
Kampftätigkeit weitaus heftiger.
Armeegruppe Herzog Albrecht
von Württemberg: Nichts zu berich
ten.
Oestlicher Kriegsschauplatz: West
lich Luzk, südöstlich Zloczow und in
deit Ausläufern der Karpathm hat
sich die Kamvftätigkeit gesteigert.
Nahe Brzezany wurde ein russischer
Erkundungsvorstoß abgeschlagen."
Nicht diel los Haig. !
London, 19. Juni. General
Haig meldete heute von der Front.!
daß sich vergangene Nacht an der
Westfront nichts von Belang ereignet
habe. Südöstlich von Le Berguier
und in der Nachbarschaft der ,Ba
Paume-Cambrai Landstraße überfie
len wir mehrere feindliche Gräben,
hcint es ul dem Bericht. Mehrere
Feinde wurden getötet; eine Anzahl
Unterstände wurden zerstört, auch
nahmen wir 11 Mann gefangen.
Was die Briten vorhaben.
London, 19. Juni. In Thessa
lien, Griechenland, haben die Alliier
ten zahlreiche Truppen zusammcnge
zogen, heißt es in hiesigen Militär
kreisen, und dieses offenbar in der
Absicht. Serbien zurückzuerobern
oder doch wenigstens jenen Teil, in
welchem Nish liegt, durch welche
Stadt die berühmte Berlin-Koilstau
tinopel Bahn läuft. Jenen Tnip
pen. die sich in Thessalien festgesetzt
haben, ist keinerlei Widerstand gelei
stet worden; es wird gesagt, daß seit
der Abdautung des Königs Konstan
tin das griechische Volt den Alliier
ten gegenüber eine freundlichere Hal
tung eingenonimen habe. Wenn auch
der östliche Flügel der britischen
Streitkräfte an der Struma Front
(Mazedonien) sich aus das linke Ufer
der Struma zurückgezogen und eine
Anzahl Dörfer, nachdem sie dieselben
niedergebrannt nd die ganze Um
gcgcud verwüstet haben, so ist damit
noch nicht gesagt, daß sie an jenem
Punkte geschlagen sind; 'der Rückzug
war freiwillig. (?) Denn es wird
von den Bulgaren . nicht gemeldet.!
daß der Rückzug nach stattgefunde
nein Kampfe erfolgte. In dem War
dar Tviran See Äbschnitt aber haben
gestern lebhafte Scharmützel stuttge
funden, von welchen die Bulgaren
behaupten, daß sie sür sie einen sieg
reichen Verlauf genommen baben.
Oeiiiich von Arras t Armee des
banerischeii Kronprinzen) wurden
vriniche riitU'en gezwungen, ilzre
Tir Einleitung zu dem Konrent
der Jrländer bildete wl)l die Er.
moröung des Z-.olciMZ w TMui. vorderen Stellungen aufzugeben unö iöunen.
sich rückwärts zu konzentrieren. Al
le Anzeichen deuten darauf hin, dafz
un Westen eine Schlacht von mög
lichcrweise weitgehender Tragweite
nahe ist. Hindeuburg bereitet sich
auf eine große Offensive gegen ois
Franzosen zwischen Soisson! und
Rhcims vor, während General Haig,
der gewissermaßen dm Hauptein
gang nach Belgien, die UlcessincS
Höhen, niederlegte, bereit ist, durch
zubrecheil. (Das zu tun, war er an
anderen Fronten auch bereit, hat in
dessen eingesehen, daß alle seine An
strengungen trotz der ungeheuren
Menschenopfer für die Katz waren,
denn nur geringe örtliche. Erfolge
hat er erreicht, die auf den allgemei
neu Verlauf des Krieges keinen
Eindruck haben,). Hindcnburgs Of
fensive ist noch nicht über das An
fangsstadium eines ununterbrochenen
Bombardements hinausgekommen.
Tag und Nacht bestreicht des Kron
prinzen schwerste Artillerie die fran
zösischen Stellungen an der Aisne
und in der Champagne sowie an ver
schiedenen wesentlichen Abschnitten
soweit südlich bis an die Front von
Verdun. Haigs Plan ist schnell rei
fekid. Er glaubt, vor Lille sein zu
können (nur keine Ueberstürzung!). ,
noch ehe die deutsche Infanterie sich
in Bewegung fetzt. Sobald sie aber
einsetzt, wird-Haig bereits soiveii
sein, daß die Deutschen ihre Reser
ven nordlvärts werden werfen muf
fen, um Haigs Vormarsch zu hem
men. (Nach den' Schlappen, die die
Briten gestern erlitten, ist Haigs
Plan, nach Lille vorzudringen, ge
scheitert; aber er wird noch mehr
Eklttäuschungcn erleben!) Haig be
absichtigt, auf zwei Heerstraßen nach
Belgien einzudringen, von denen sich
die eine östlich von Ipern, die andere
von Armentiercs ausläuft, um in
Mcnin zusammenzutreffen. (Ist
dieses wirklich der Plan Haigs, dann
ist Haig zum mindesten unvorsichtig,
der Welt davon Mitteilung zu ma
chen.) Wiener Bericht.
Wien ,10. Juni, über London.
Das österreichisch-ungarische. Kriegs
amt veröffentlicht nachstehenöe Mit
teilungen über Ereignisse an der
östlichen und italieiüschen Front: An
der östlichen Grenze von Ungarn
fanden Jnfanteriescharmützel statt;
russische Vorstöße in der Nähe von
Brzezany schlugen fehl. An der ita
lienischeil Front warfeil österreichisch
ungarische Flieger mit Erfolg Vom
ben auf ein italienisches Feldlager
in der Nähe von Görz. Sonst ereig
nete sich nichts von Bedeutung, und
auch auf dem südöstlichen Kriegs
schauplatz ist kein Wechsel eingetre
ten. :
Die Note Ureuz-woche!
Washington, 19. Juni. Ame.
rika wird diese Woche Gelegenheit
erhalten, den Beweis zu liefern, doß
es Vertrauen in das neue Rußland
fetzt.
Die Rote Kreuz-Woche wird der
Bevölkerung der Ver. Staaten die
Veranlassung bieten, ihr Geld der
neuen Republik zur Verfügung zu
stellen. Die russische Armee leidet
großen Mangel an organisierter Ho
spitaltätigkeit und an Ambulanzen.
Es sollen nun Gelder gesamuelt
werden, um diesem Mangel abzu
helfen, und unmittelbar darauf wird
das Note Kreuz seine Tätigkeit in
Rußland beginnen.
Aus Berichten, welche im Natio.
ualhauvtquartier eingelaufen sind,
ist ersichtlich, daß die bisherigen Ar.
beiteu für die Rote Kreuz-Woche er
warten lassen, daß das vorgesteckte
Ziel der Aufbringung von $100..
000,000 nicht nur erreicht, sondern
übertroffen werden wird.
Feldlager werden nicht
bis 1. Sept. fertig!
Washingtoll. 1!. Juni. Dir
Errichtung voifAaracken zwecks Un
terbringung der zu bildenden neuen
Armee hat sich als eine größere
Schwierigkeit erwiesen, als man an
fäuglich aiinalim. Es ist kaum cm
zunehmen, daß die Gebäude zur Aus.
nähme der Truppen bis zum i.
cplemoer lcrüg
weröc!.