Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 12, 1917, Image 6

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Entfernen absolut Phnsische und
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In da ökeich der vornehmen Da
meN'Toilette hat der Strohhut erst
Im 18. Jahrhundert seinen Einzug
gehalten. Die Herren haben sich noch
viel später dazu entschlossen, diese
.plebejische" Kopfbedeckung anzunch
men. Erst alö im Panamahut eine
ezontische, vornehme und überaus
teure Sorte entdeckt wurde, fand da
durch Jahrhunderte hin verachteie
nd vernachlässigte Kleidungsstück die
Anerkennung der modebcftimmenden
Welt. Die Alten haben wohl die
Kopfbedeckung aus Etrohgeflecht ge
konnt. In der glühenden Sonnen
hiZe trugen die Landarbeiter halb
kuglige, niedrige Strohkappen, aber
die griechische Mode erzählt nichts
von eleganten Strohhüten. Während
die großen Kuliurvölter des Al!er
tums den Strohhut augenscheinlich
nur als eine für den Arbeiter not
wendige, aber von der Mode nicht
anerkannte Kopfbedeckung besaßen,
hat er vielleicht schon der urgerma
Nischen Nationaltracht angehört. Wir
finden ihn nämlich bei den Angel
sachscn und dann bei den Sachsen
bis ins 10. Jahrhundert hinein und
darüber hinaus, bei Böllern also, die
am altgermanischen Brauch am zä
heften festhielten. Der Strohhut auf
dem langen Haar war für den Sach
sen das Zeichen der Freiheit und
Männlichkeit. Wie uns Widukind
iu seiner sächsischen Geschichte berich
let, waren die Franken von dieser
Form der Kopfbedeckung außeror
dentlich überrascht, und sie galt lan
ge als besonderes Merkmal des
Sachsen. Ueber das Aussehen dieses
altdeutschen Strohhuts, des ehrwür
digen Vorfahre unseres modernen
Schattenspenders, geben einige Mi
niaturen Aufschluß. Ein Bild im
.Sachsenspiegel" zeigt ihn in der
Form eines abgestumpften Kegels mit
vorspringendem Schilde; in einer an
geldänischen Handschrift des 10.
Jahrhunderts dagegen ist der Hut
spitzkeglig und ohne Rand. Er war
in seiner primitivsten Form ein
Stück Strohzeflecht, das man mit
einer Schnur um den Kopf band.
Ein breitkrempiger flacher Hut
aus Binsen ode; Stroh, der ja bei
der Arbeit auf dem Felde zur heißen
Sommerszeit so nötig ist, ist von
den Bauern und ihren Frauen na
türlich schon früh getragen worden.
Der einfache Binfenhut und der sei
nere Strohhut führen daher in der
Geschichte der deutschen Tracht auf
lange hin ein bescheidenes Dasein in
den Volkstrachten; ein Beweis dafür
ist die Liebe und der besondere Stolz,
mit dem die verschiedensten Formen
des Strohhuts in der bäuerlichen
Kleidung bis auf unsere Tage fest
gehalten sind. Da finden wir n?ch
heute den sehr hohen zylinderförmi
gen Strohhut, der mit schwarzen
Seidenbändern unier dem Kinn be
festigt ist, in der Frauentrackt des
Badener Prechtals, die spitzen oder
glockenförmigen Strohbüte in Tirol
und Salzburg. Die Männer tragen
allerorten schwarze breitrandige
Strohzylinderhüte. Auf was für
seltsame Strohhutformen bäuerliche
Eitelkeit verfiel, zeigen die Kopfbe
deckungen der Bierländerinnen. Der
Sirohhut hat die Form eines einge
drückten Tellers; der Kopf ist von
oben her tief in die Krempe gefcho
ben und diese, durch eine tiefe Rinne
von ihm geschieden, umgibt ihn wie
ein dachartig abfallender Wall.
Aus dieser stillen, nur in den en
gen Grenzen bäuerischen Lebens sich
entfaltenden Existenz taucht nun der
Strohhut zu verschiedenen Malen in
die elegante Sphäre der großen Mode
empor, um immer wieder zu der
schwinden, bis er sich dann im 18.
Jahrhundert sein Recht für immer
eroberte. Besonders das Rokoko, die
Epoche der galanten Schäfereien, der
idyllischen Feste im Freien und der
sentimentalen Naturverehrung, ge
währt dem Strohhut den siegreichen
Einzug in die große Mode. Der
verachtete Baucrnbut, der übrigens
noch lange Salzburger" oder Re
gensburzer" heißr. wird zum Zeichen
der Eleganz. Um 178 sind Stroh,
hüte ein notwendiger Bestandteil der
großen Toilette. Diese Hüte hatten
einen niedrigen Kopf mit , flachem
Boden, aber einen kolossalen, mit
rosa Taft gefütterten Schirm, der
auf und ab schwankend die Gestalt
m ihrer ganzen Breite wie ein Re
genschirm überdeckte. Ungeheure
Mengen von Putz, von Federn, Bän
dern, Schleifen und Blumen aller
Art bedeckten das seine Material.
Eine neue Blüte erlebte der Stroh
Hut in der Biedermeierzeit, wo er
als ein korbartizeS Ungetüm mit
winzigem rüschenbesetztem Schirm
auftrat. Seitdem hat er in immer
neuen Eztradaganzen die Wett der
Mode entzückt.
Immer schöner. Mutter:
.Junge, Du haft ja furchtbar schmut
zige Hände!"
's ist möglich, ich bin mir ins Ge
sichj gefahren.'
Bittere Antwort. Dich
terling: Wie haben Sie meine Ge
dankensplitter gefunden, Herr Redal
Und . Redakteur: Ich habe keinen Splii
k? von Sedanken dann gefunden.
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Mutter Maria.
Rontan von E. vo Änderten.
(L Fortsetzung.) War es ein Schuß gewesen? Seit
Maria ging schweigend weiter.
ißcim der Aater es merkte, da muß
te es doch schon sthr auffallend fein.
dem Kaffee bdte sie Armed nicht ge
sehen. War pirschen gegangen?
Möglich wenn er nur öfter ghn
..'s wnr f hrrr-rlt Pflicht, der Sa 'möchte, es wurde ihn zer treuen,
d'e so schnell wie möglich ein önde'waren noch Böcke genug abzuschießen,
machen. Sie nör'.en jetzt ein Rä.kdie Jagd hatte lange ungenutzt da
oerrollen. den Huffschlag von guitra- nieder gelegen.
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ttnotn Pierven. oaic caa IVI, AVer eine unrui nx,r Ivynu
Glänze sein? Da bvg et auch schon
selbst kutschierend aus dem Walde
heraus in die Torspraße ein unv
hielt neben den Spaziergängern an.
Er freue sich lebhaft, daß sie ihm
nicht entwischt seien, zwar muffe er
nun Maria bi:ten. m:t ihm umzu
Zehren, in Anbetracht der bcoorste
henden Veränderungen in Verlauten
dauere heute die Konferenz vielleicht
länger. Aber sie wollten sich möglichst
fpuun dabei, dann werde er nach
dem Abendbrot, zu welchem er sich
selber zu Gast lade, auch noch ein
paar Partiechen Pilett mit dem
Hausherrn spielen können. Sein vol
les. sonnengebräuntes Gesicht strahl
te sicher und selbstzufrieden.
Die wirtfchaftüchen Besprechungen
dauerten doch nicht allzulang. Stan
ge sah zu häufig in da schöne, re
gelmäßige Gesicht ihm gegenüber, das
beute ungewöhnlich bleich war. Er
entschuldigte sich Maria gegenüber
wegen seiner Zerstreutheit, aber er
habe am Morgen an einer Sitzung
teilgenommen, bei der man ihm den
Korf recht heiß gemacht babe. Ader
auch sie schien ihm nicht bei der Sa
che. Da hob er drohend den Finger,
und ein Schmunzeln ging über sei
ne kernigen Züge.
.Wissen Sie was. wir lassen heute
die Sacke liegen, den Nest bespreche ich
nochmals mit Ihnen im Beisein Jh
res Herrn Bruders."
Seine starke, untersetzte Gestalt kam
ihr immer näher. Obgleich er den
Fünfzigern nicht mehr fern sein
tinnke." erschien ihr sein ganzes We
sen so von Jugcndmut und Jugend
wünschen durchdrungen zu sein, daß
es ihr geraten schien, der Situation
ein Ende zu machen.
Es ist fraglich, ob Sie mich bei
Ihrem nächsten Kommen noch tref
fen werden, Herr Amtsrat. Ich reise
nun bald, ich will nämlich"...
Sie kam nicht weiter. Seine Hand
griff nach der ihren.
.Was wollen Sie was? Tor
heit! Hierbleiben sollen Sie. Ich hal
te Sie fest, Sie sollen ja meine Frau
werden."
Mit Schrecken vernahm sie seinen
Antrag und lehn:: ihn sast stotternd
ab. Tann fuhr er fort ohne Abend
biot, und Herr von Bergen wartete
vergebens auf seinen Partner zur
Pikettpartie.
Ein paar Monate waren darüber
hingegangen. Ein nebliger November
neigte sich dem Ende zu. Maria hat
te ihre eigenen Interessen ganz hin
tenan gestellt, wie konnte sie auch an
Fortgehen denken, da die Schwöge
rin noch immer auf sich warten ließ.
Arwed war planmäßig eingetroffen
und hatte seinen kleinen, einjährigen
Knaben mitgebracht. Diese zwei
männlichen Sprossen des Hauses
suchten sich nun, jeder in seiner Wei
se, so gut wie möglich in die verän
derten Verhältnisse einzuleben, und
während es dem kleinen Kunz bald
an gar nichts zu fehlen schien, so fand
sich sein Vater doch nicht so schnell
mit dem Wechsel ab. Der ehemalige
Offizier hatte gar zu viel zu lernen
und mehr fast noch zu vergessen, und
in jedem Falle bewahrheitete sich an
ihm das alte Wort, daß aller An
fang schwer sei.
Da mußte ihm denn Maria täglich
und stündlich, sl gut sie es selber
vermochte, mit der Tat und mit it
rer Erfahrung aus helfen. Und brauch
te der Brder sie nicht, so brauchte sie
der Kleine. Vor dem Eulengesicht der
alten Brandskat Hanne fürchtete er
sich, und seinein jungen Kindermad
chcn durste man ihn nicht zu viel
überlassen. So fiel es natürlich Wa
ria zu, Mutterstelle an ihm zu ver
treten. Sie freute sich auch des Kin
des, das jedesmal, wenn S sie sah.
die Aermchen verlangend ausstreckte,
und dessen Augen mit echt Bergen
schem Blick zu ihr aufleuchteten. Sie
empfand auch eine Art von Freude
darüber, daß er seiner Mutter so
wenig glich, doch erwünschte sie die
endliche Ankunst der Schwägerin im
Interesse ihres Bruders von Tag zu
Tag mehr herbei. Arwed liebte seine
schöne Frau über alles. Die Tren
nung von ihr, die ihn anfangs nur
mit sehnsüchtiger ungeouiv eriuui
hatte, reizte seine Nerven immer
mrbr auf. Marui fina an. sich um
den Bruder zu sorgen; oft sah sie
ihn mit fragenden Augen an. als
wolle sie ein Rätsel lösen, an dem er
selber grübelte. Doch scheute sie sich,
ihm mit irgendeiner Frage zu nahe
zu treten.
Wie meist um diese Nachmittags
zeit, saß Maria auch heute mit einer
Näharbeit am Fenster der Woonziu
be, als, über den Roßzarten kom
mend, ein starker Schall an 'ihr Ohr
iätiuA
über sie gekommen, und sie be chloß,
erst mal nachzufeizen. cd er zu Hause
sei. Ein Anliege., wat rasch gesun
den, mit dem sie vor ihn hintrcten
konnte. Aber sein Zimmer war leer.
Sie trat an den Schreibtisch, dessen
Platte ein Durcheinander von Pavie
icn bet. Seine Arbeit mußte plötz
lich unterbrochen sein. Am Regal
,'edlte die Mutze: vielleicht war er nur
binausgcrufen worden. Dann sah sie,
dag der Gewehrjchr.'.n! cssen stand.
cic kannte den Inhalt genau, er ent
hielt die Schußwaffen des Vaters,
die dieser früher nur selten, seit Iah
ren aber gar nicht mehr benutzt hat
te. Die kure Büchsflinte fehlte. Ma
ria rief den Hund über den Haueflur
ins Freie.
Durch das geöffnete Fenster, die
Frau drinnen im Zimmer, der Mann
draußen stehend, hielten Wirtschafte
rin und Kämmerer ein eifriges Ge
sprach. Auf dem Fensterbrett lag auf
qezäbltes Geld und mit Zahlen be
jchriebenes Papier. Es war Sonna
bend. Die ' Wirtschafterin empfing,
was sie für die Woche gebrauchte,
und lieferte ihren Betrag für Eier
und Butter der Hauptkasse ab.
Sie waren eigentlich Eheleute,
ober nach heißer Liebe und einem
darauffolgenden langen Zwist hatte
ein trauriges Ereignis zu völligem
Bruch geführt. Ihr Junge, ihr Fried
rich hatte sie eines Tages verlassen.
Es sollte derzeit viel fahrendes Volk
in der Gegend zu sehen gewesen sein.
OS böse Geister ihn zum Haus hin
ausgetrieben sie mußten es am
besten wissey...
Aber sie blieben aus Berlauken,
mit dem sie im Laufe der Jahre ver-
wachsen waren. Hanne zog ins Herr-
schaftshaus, und ne schwor, nie einen
Fuß über die Schwelle ihes Man
nes zu setzen, ehe nicht ihr Sohn zu
rückgekehrt sei.
Die grauen Kopfe über dem Fen
sierbrett zwischen ein paar beiseite
geschobenen Blumenstöcken dicht ne
beieinander rechneten jetzt so eifrig,
daß sie Marias Daherkommen gar
nicht bemerkten. Michen". sagte die-
se zu Hanne, ich gehe schnell mal
fort, der Kleine ist allein, sieh mal
nach ihm."
Seltsam, ganz ähnlich so: .Ich ge
he fort: nimm du ihn." oder so
etwas hatte Arwed bald nach Mittag
zu ihr selber gesagt. Dabei hatte er
lbr den Knabe auf den Schoß ge
setzt.
Gleich hinter dem Hoftor bildete
die Landstraße einen Kreuzweg, und
ohne Bedenken Vog Maria gleich
rechts um, Cäsar lief voraus, den
Kopf am Boden, suchte er scheinbar
eine Fährte. Links lag Godschillen,
nun die Bäume fast laublos waren,
wurde der Giebel des Herrenhauses
sichtbar. Aber heute ,m eiligen Ge
hen wandie sie leinen Blick nach dort.
und erst als der Roßgarten hinter ihr
lag. blieb sie stehen und blickte zurück.
Der Vater hatte seine Fensterläden
noch nicht geöffnet, der hielt noch
Mittagsruhe. Sie atmete hastig, ü-o
rasch hatte sie den Weg nur als Kind
zurückgelegt, wenn sie mit Bruder
Arwed Wettlauf machte und der
Teich das Ziel war und sie ihn fast
immer schlug.
Der Unlenteich sollte auch heute
ihr Ziel sein. Und was wollte sie
überhaupt dort? Sie wußte es jetzt
selber kaum. Von Wald zu Wald
sollte hier der beste Wildwechsel sein.
Aber von Arwed noch keine Spur.
Vielleicht hatte er den Stand verlas
fen. Nun, jedenfalls nur , mal hin
bis zum Schilf und dann zurück.
Da weckte sie Cäsar von dort her
schon mit kurzem, erregtem Gebell
aus ihrem Ueterlegen. Atemlos stürz
te sie vorwärts da fand sie Ar
wed am Boden liegend mit lee
ren glanzlosen Augen neben ihm
lag die Flinte. Maria rief seinen
Namen, aber er antwortete nicht.
Sie griff nach seiner Hand. Die war
kalt und schlaff. Da packte das Mäd
chen ein furchtbares Grauen. Sie
hatte noch nie einen Toten gesehen
sie fühlte, hier war ein Toter; und
mehr noch; einer, der selber dem
Leben ein Ende gemacht hatte. Durch
ihre starke Eestal: ging ein Beben,
sie sank auf die Knie neben den Bru
der, ihr Antlitz. daS sich im ersten
Erschrecken hochrot gefärbt hatte, ver
lor alle Farbe, die Augen starrten
über den Toten hinweg ins Unge
wisse.
.Ach, Arwed. warum'...
' Als suche sie nach einem Grunde
der Tat. tasteten ihre Hände an sei
ver Gestalt entlang. Da fühlte sie
etwas in feiner Brusttafche knistern
und zog einen Brief hervor. Sie hielt
ihn mit zitternden Fingern und las.
Er von Mada. fMr Frau.
Xt jugie nein Gallen, fialj )ie lila,,
mehr in ihm komme, denn sie koc
einen anderen, Besseren gefunden,
mit dem sei sie in die we,te Well
ljiliau.
.Und darum. Arived?'. Ueber Ma
ria war wieder Leben gekommen. Ei
ne Art Eckel packle sie. mit Grauen
gemischt. .Und um solch einer wil
len... Ach, Arwed . . . muhte das
sein? Konntest du denn das nichl
ertragen?"...
Sie nahm den Brief zu sich. Es
brauchte ihn keiner zu lesen. Etwa?
von Besonnenheit kam schon wieder
über sie, während sie sich langsam er
hob. Er war auf der Jagd verun
glückt, gestolpert, die Flinte hatte sich
entladen.... DaS passiert so oft.
Mochte man andere! tuscheln fic
würde sein Andenken in Ehren hal
len um seiner selbst und um seineZ
Jungen willen.
Du bleibst. Cäsar!" Damit gina
sie. Fast noch rasär als zuvor rann
te sie die Strecke nun zurück. Im
Hof durch das nenster mit den Pe-
larzonienstöcken verhandelten cd;
Wirtin und Kämmerer. Es wai
scheinbar Privates, das sie jetzt init-
einander besprachen; ihre Gefichtei
waren rot. ihre Stimmen zänkisch
onit hielten sie meist ,m Dienst Frie
den miteinander. In einiger Entfer
nung steckten Leute die Köpfe zusam
men und lachten. Hanne tah Marie
zuerst, da verstummte ihr Wort
schwall. Erbarmen, unser Mariell-
chen"...
Maria schnitt ihr das Wort ab.
indem sie sich an Brandskat wandte
.Es müssen Männer zum Unkenteicl
gleich rechts neben dem Frischge
pflügten. Es ist ein Unglück geschc
henl"
Die Zwei schrieen auf wie aus
einem Munde.
Da ging Maria zu dem Vater hiiv
ein und sagte ihm dasselbe, nur fcho
ncnder. Dem half das Abstumpfendk
seines Leidens über das Schlimmst,
hinweg. Trotzdem war et seht erregt
in seiner Weise; er fürchtete, 'einer
seiner Anfälle zu bekommen, und r-er
laugte nach Brom. Dann half ihm
Hanne, sich niederzulegen.
Kunz war der iungen Magd auf
den Armen eingeschlafen. Maria nah:r
ihn hin und legte ihn in die Wiege
in der schon sie selber und frühen
Generationen ihren ersten Schlaf ge
tan halten, und zum erstenmal löst,
sich ihr starres Entsetzen in Tränen
auf.
Ich bleibe nun bei dir..."
Jn.Nrischen hatte man den Toter
ins Haus gebracht. Maria ließ ihr
in feinem Zimmer auf den Diwan
betten, schloß Fenner und Laden
:eck:e Lichter an und hielt die Toten
wacht.
Uebei ein Jahr war seitdem ver
gangen. Mit Macht war nun der
späte nördliche Frühling ins Land
gezogen.
Die Gerüchte, die sich über den
Tod des armen Verunglückten verbrei
tet hatten, falsche und wahre, ver
stummten allmählich, und Grünes
wuchs über sem Grab. Sein Kind
war auch ein Stückchen in die Länge
und in die Breite gewachsen, blondes
Eelock fiel ihm in die gewölbte Stirn,
und sein frohes Sümmchen schwieg
nur, wenn der Schlaf ihn umfangen,
hielt. Mit braunen Augen sah der
kleine Kunz lustig ,ns Leben. Was
hätte seinen Morgen trüben sollen -
treusorgende Hände wachten über ihm.
An dem Sonntag pflegte Maria
zum Grabe zu gehen, und schon trip
pelte Kunz neben ihr her, die Hand
chen voll Blumen. Heute, am ersten
Pfingsttag, ging auch Hanne mit.
Hof und Haus lagen im Feiertags
frieden, sie konnte sich getrost auch
einmal eine Stunde der Erholung
gönnen. Weit bauschte sich ihr schwar
zer Rock im lauen Winde, die große,
weiße Schurze und die weiße Haube
gaben auch ihr etwas verjüngt Fest
lickes.
In Karlswalde läutete die Abend
glocke, als sie über den Feldweg dem
Gottesacker zuschritten. Marias Blick
glitt über die Felder hin, an denen sie
vorbeigingen. Das Winterkorn stand
schlecht, dem hatte der trockene Frost
geschadet. Der Weizen war üppig auf
geschossen. Aber wer wußte denn. waS
der Sommer noch brachte? Maria gab
üch keinen übertriebenen Hoffnungen
hin. die Mißernte des letzten Jahres
hatte thren Mut klein gemacht.
Hanne mochte ihre Gedanken erra
ten haben. .In diesem Jahre wird's
besser werden," sagte sie. .Brandskat
tut. was er kann. Es pslugt kems ?
tief wie er. Freilich gehört noch vieles
mehr dazu.
Und ob's dem Hcrra Arwed be er
gelungen wäre? Ja, so ein Kopf, wie
dem Stange seiner, der wird yeutzu
tage noch mit was fertig. Und dem
fein Geldbeutel dazu.
Das Kind stolperte. .Gib öet Pat
sche, Kunzche, tu."
Aber Kunz drängte sich an vik
Tante heran. Er sprach noch wenig.
.Mamaria,' schmeichelte er zu dem
jungen Mädchen hinauf.
(Fortsetzung folgt.) "
Durch Wegwerfen einer
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Schaden von 50. bis 60,000 Mail
verursacht wurde..
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You Should Read
Wenn Konkurrenten durch schreicrische Re
klmne den Markt beherrschen, Sie aber vor
ziehen im Stillen und Verborgenen zu blühen,
haben Sie nicht mehr Gelegenheit Kunden zu
bekommen als der sprichwörtliche Schneeball im
Backofen.
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