Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 09, 1917, Image 5

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    Seite 5-Töglicho Oinaha Tribüne Samstag, den 9, Juni 1917.
Cattsende haben sich
nicht registriert!
Man nimmt an, bnff sich eine halbe
Million Trückcbergrr ihrcr
Pflicht entzogen haben.
Washington, 9. Juni. In neun
tacitcn wird gegenwärtig Jagd auf
solche Personen gemacht, die sich
letzten Dienstag nicht registriert ha.
ben. Es hat sich nä'rnlich beraus.
stellt, das; sich in diesen Staaten
"ehr als 150,000 Personen im siel
lung5pflichligen Aller nicht rcfiiftrie
teix ließen. (is wird behördlich zu.
gegeben, daß sich die Zahl der
Drückeberger in den Brnucit Ver.
Staaten auf über eine halbe Mil
lion belaufen wird. Nur vier Staa.
ten'-habcn bis jetzt eine bullständige
Rcgistrationöliste unterbreitet. Ins
Auge springend ist die grobe liahl
der Drückeberger im Staate Missou.
ri Dort ist die erwartete Zahl der
Registrierten u,n 34,967 zuriickge.
leben, in Alabama um 34,967 und
; Wisconsin unr iiber 11,0). Aber
ilch Illinois. ?!ordCaroIiI,a und
onnecncnt weilen einen bedeuten,
en Ausfall an :
2,iM,AX. - werden gezogen.
Es wird aesaat, jiaft ctna 7s Pro,
zent aller Registrierten aus diesem
innc nvrrrm vyrnnoc vom iilitar
dienst befreit weiden wollen. Dnrnit
aber dürfte es gewaltig hapern. Es
weroen z,ouu,wo Mann gezogen
werden, ni eine Armee aus 650,.
000 Mann ersten Aufgebots bilden
zu rönnen. xie Berheirateten sind
nicht alle vom Militärdienst ausge.
schlössen.
Zur Brfrnnna brrMiat.
Aus den offiziellen Berichten geht
yervor. da,; luigefakr zwei Drittel
der Registrierten Anspruch auf Be
ireiung vom Militärdienst erhoben.
Die Bestimmungen für die Befrei
ung werden daher doraussichtlich
verschärft werden. 'Der offiziellen
Ankündigung des s'!eneralProfoß
gemäß smd folgende Personen bom
Militärdienst befreit:
All? körperlich oder moralisch
Untauglichen.
Alle Ausländer und Neichsdeut.
sche. ob sie ihr erstes Bürgerpapier
herausgenommen haben oder nicht.
Alle bereits im Heere oder der
Flotte dienenden Personen. Alle Be
amten in den legislativen, exekutiven
und gerichtlichen Departements der
Aer. Staaten, der Bundesstaaten,
Territorien und des Distrikts Eo
Inmbia. Alle Geistlichen' und Stil,
denten der Theologie.
Teilweise ausgenommen sind
Mitglieder von Sekten, welche aus
nnzip gegen iedel Kneg sind.
Solche Personen sind jedoch der in
dustriellen Konskription unterworfen.
-In diese Kategorie gehören auch
Esunty. und städtische Beamte, Zoll,
beamte, ein Teil der Postbeamten
und in Waffenhallen, Arsenalen und
Marinewerften beschäftigte Arbeiter.
Verheiratete,, , deren Angehörigen
von ihnen abhä,,.g find.
Industrie, und Farmarbeiter kön
neu vom Militärdienste befreit wer
den, soweit ihre Arbeitskraft zur
Erhaltung des Heeres und der Zi.
vilbevölkerung während des Krieges
notwendig gebraucht wird.
' Die Ausgelosten, sowie andere
Personen, welche ein Interesse an
ihnen haben, werden an einem noch
zu bestimmenden Tage Gelegenheit
huben, ihre Gründe für die Befrei
ung vom Heeresdienste vorzubringen.
Vertrauensvotum für
franz. Uegierung!
; Paris, 9, Juni. Nachdem Ma
rineminister Admiral Lacaze sich ge
gen die Anschuldigung, da die Flot.
te sich gegen die Tauchbootgefahr als
ohnmächtig erweise, noch besten Kräf.
im verteidigt und erklärt hatte, dasz
man dagegen nichts Ersprießliches
auszurichten vermöge, ivnrde der Ne
gierung se tens der Teputiertenkam.
mer mit 8!0 gegen 178 Stimmen
ein Vertrauensvotum ausgestellt.
Amerikaner in der
Türkei nicht belästigt!
Stockholm, 9. Juni. Die hie.
sige Regierung Hot von ihrem Per.
tretet in Konstantinopel die Nach,
richt erhalten, das; den in der Türkei
befindlichen Amerikaner völlige
Bewegungsfreieheit gestattet worden
ist. Es ist ihnen gestattet, das Land
nach Belieben zu verlassen, sogar
Amerika,;? im militärpflichtigen
Älter werden keinerlei Schranken
auferlegt.
Aus derselben Quelle erfährt man.
Zag die amerikanische Schule in Bei
rnt wieder eröffnet worden ist.
Win. F. pich, Ädvokat.
spricht deutsch und ist öffentlicher
ittotut. 343 Omaha National Bank
Äebäude, Omaha. Nebraska.
s "ktiziert in allen Gerichten deö
taattJ und der Ver. Staaten.
, chreibt Testamente aus, besorgt Ve.
litz.itel und sieht Abstrakte durch:
?eht, das Testamente im Nachlassen
schaftSgerichte geordg'ü werden. Ve
sorgt Vollmachten und zieht Erb
tasten in irgend einem Teit der
neli ein. Nollekticrt Ausstände.
pershing vom ULnig
Georg empfangen!
London Presse bkgrüfit ihn enthusia'
tisch; er wird bald nach
Frankreich gehen.
London, 9. Juni. Dem ame,
rikam schen General Pershing und
seinem Stäbe wurde gestern bei ih
mit Eintreffen in London ebenfalls
ein begeisterter Empfang zu Teil.
Sein Stab besteht aus II Offizie
ren. Der General wurde deute vom
König George in Privataudienz ein.
pfangcn, dem er vom General Lord
Brooke vorgestellt wurde. Er be.
reitet sich vor. sobald wie möglich
nach Frankreich abzugehen, um an
die Front zu kommen.
Londoner Presse enthusiastisch.
Die hiesigen Zeitungen sind in
ihreil Leitartikeln sänttlich äußerst
enthusiastisch über die Ankunft des
amerikanischen Heerführers.
Der Daily Erbrek" chreibt: Die
Landung von Pershing ist ein histori.
sches Ereignis. Er wird voil Admiral
swis erfahren, wie herzlich Groh.
britantlicn Amerikas Hilfe willkom.
mcn beißt (nein wirklich?) Seine
Ankunft erinnert daran, dasz, wäh.
rend wir darauf loshämmcrn, die
Ver. Staaten sich mit Enthusiasmus
und Eifer vorbereiten, niitzuhäin
mcrn.
Nebkaskacr im Stab.
Zm Stäbe des Generals Per
shing befindet sich auch Leutnant
Shallenbcrger, ein Sohn des Kon
grebmanncs Shallenberger von Al
nia, Ncbr. Wegen seiner Verdienste
während der mexikanischen Erpediti.
on, wo er an der Spitze des Zen
surbureaus stand, tvurde er zuin
Adjtltantcn ernannt. Auch Oberst
D. E. McEarthy, der früher in
Fort Omaha war, gehört zum Stab
des Generals. .
Engl. Rekrutierung in
New York begonnen!
New Iork. 9. Juni. Unter der
Leitung des britischen Vrigadegene
rals W. A. White hat hier die Ne
krutierung britischer und kanadischer
Untertanen begonnen. Im Laufe
des ersten Tages fanden sich dort
mehrere hundert Appluanten eut,
unter ihnen auch einige bekannte
biesias Sckausoieler. wie Georae
Hasscll, Eolin Campbell, Tuncan
memac, Leonard aiöie, Roland
Bottomley, Malcolm Tunn und Ro
land ?)oung. Hassell hatte seinerzeit
den Burenkricg mitgemacht unb cs
im Ouoensland.Regimcnt znni Un.
terleutnant gebracht.
Von dein halben Tausend Bewer.
bcrn, das sich bis gestern abend in
der Rekrutierungsstation cingefun.
den liatte. Passieren ctiva 90 ro,ent
die ärztliche Untersuchung.
Oesterreicher ziehen
Truppen zusmnmen!
Udine, Italien, über Londo, 0.
unl. Halvosfiziell wird gcincl
det, daß die Oesterreicher an der ita
iienijchen Front koloisale Streit,
kräfte zusamnienziehen. Es heißt
dast die meisten dieser Truvven von
der russischen Front komme, und
da gegenwärtig Oesterreich.Ungarn
zvei Drittel seiner ganzen Heeres
macht an der italienischen ftcont !on
zentriert hat. (Ist dies wirklich der
Fall, dann gute Nacht, iiatjclnm
eher!)
brechen Arbeiter mit
der Administration?
Gerüchte von ernstlichen Differenzen
erhallen sich; Arbeiter tadrln
GomprrS.
Washington, 9. Juni. Geruch
te von ernstlichen Differenzen zivil
schen dem Komitee für Kohlenpro.
dultion des Nationalen Verteidi.
gungörates, von welche! Francis S
Pcabdy von Ehicago Vorsiljender
ist, und den Vereinigten Mme.iar.
bcitcrn von Amerla, soiuie von
einer Möglichkeit eines vollständigen
Bruches zwischen der organisierten
Arbeiterschaft und der Admmittra
tioil sind in der Bundeshauptstadt
schon seit mehreren Tagen un Uin
laus und erhalten sich beständig.
Unglückliche Situation wird
zugegeben.
Vorsitzender Gifford von den: Na
tionalen Verteidigungsrat erklärte.
dasz tatsächlich eine unglückliche Qv
tuation bestände, die ganz und gar
aus das wohl beabsichtigte, aber
falsch verstandene Vorgehen aus Sei
ten der Mitglieder des Komitees für
Kohlenproduktion zurückzuführen sei
Es seien indessen, meinte er weiter,
bereits Unterhandlungen iin Gange,
durch welche der Verteidigungsrat
und seine Beratungskommission olle
Schwierigkeiten wahrscheinlich aus
der Welt schaffe,: und ein vollständig
ges harnionischeS Einvernehmen her
stellen würde.
Gompers angeblich zu willig
gewesen.
In einem der Gerüchte wurde
auch gesagt, da Mitglieder des Ere
kutivrates der Federation of Labor
eine Protestversammlung abgehalten
und ihrcr Meinung dadurch Aus.
druck verliehen hätten, dasz Präsident
Gompers von der American Fedara.
tion of Labor nur zu bereitwillig ge
wcsen sei, sich in die Pläne der Ad.
ministration einzulassen und Cc-ope.
ration zu geloben, ohne die gebüh.
rende Rücksicht auf die erzielten
Rechte der Arbeiterschaft zu nehmen.
Es wurde sogar gesagt, daß gerade
diese Mitglieder eins Bewegung ein.
geleitet hätten, um Gompcrs als
Haupt der Arbeiterorganisation ab'
zusetzen.
Zum Erdbeben
in San Salvador!
Japan, nationale Kommission.
Zur Besprechung von Japans aus
wärtigkr Politik beabsichtigt.
Tokio, 9. Juni. Die japanische
Regierung unternimmt Schritte zur
Gründung einer, nationalen C.m
Mission, welche unter dem Vorsitz des
Mikados die auswärtige Politik des
Reichs ausgiebig diskutieren soll.
Unter dctt Mitgliedern der Kommis.
sion werden sich das japanische Kabi.
nett. Führer der verschiedenen politi.
schen Parteien und andere-pronlinen
te Japaner befinden.
Altes Brot alsrhafter.
Bäcker sollen nichkverkanftrs Brot
von Händlern nicht zu
kücknehmeu.
Waslnnaton. 9. Rnni. Um ei.
nen möglichst sparsamen Verbrauch
der Weizenvorräte zu erzielen, hat
die ökonomische Handelsvehörde des
nationalen Verteidiaunai-rates die
Bäcker des Landes ersucht, in Zu
kunft Nlchtvertauftes Brot nicht lehr
zurückzunehmeil.
Durch eine in 3." Staaten vorge
nommens Untersuchung hat die be.
treffende Behörde festgestellt, daß
ungefähr 5 Prozent des an Klein.
Händler gelieferten Brotes rctur
liiert und als Viehfntter verwendet
wird. Nahruligsmittelerperten wei.
sei, d'-auf bin. dos; altes Brot naör.
hafter ist als frische.
Kanin hundert Häuser stehen gcblie
den, etwa hundert Perso
neu getötet.
New 2)inf 9. Juni. Nach den
zuletzt eingetroffeneii Nachrichten
lind bei dem Erdbeben in der Stadt
San Salvador kaum hundert Häuser
unversehrt geblieben, was bei einer
Einwohnerzahl von 60,000 gewiß
als ein furchtbares Unglück zit be
zeichnet werden muß. Es scheint je.
doch, als ob der Verlust an Men.
schenlebcn ein im Vergleich zum
Unglück nur geringer ist.
In der Umgebung wurden noch
sechs Ortschaften zerstört und dabei
sollen über hundert Todesfälle zu
beklagen sein.
Es ist dies das sechste Erdbeben,
daß die, Stadt San Salvador seit
ihrer Gründung heimgesucht hat.
valfour landet an
Englands U üste!
London. Juni. Der Mini
ster des Aeußercn Arthur I. Bai
four hat heilte, rnis Amerika kom
mend, einen Mischen Hafen erreicht.
(Der wird sich ob des Gelingens
seiner Mission in Amerika schön ins
Fäustchen lachen.)
). Nedmonds Bruder
erliegt den Wunden!
Mit der britischen Feldarmee, 9.
Juni. William Redmond, ein
Führer der irländischen National,,
stcn, Bruder von John Nedmond. ist
heute in der Ambulanz aus dem We
ge nach dein Feldhospital an den
Wunden, die er bei einem Treffen
erhalten hatte, gestorben. Er war
Major in einem britischen Regiment.
wöchentlicher
Wetterbericht!
Für die Wache beginnend am 10.
Juni für die Präriestaaten sowie
das obere und mittlere Mississippi
Tal: .
Kühles Filter ant Montag und
Dienstag und eine norinale Tempe.
ratur für den Rest der Woche. Lo
kale Regen während der ersten Hälfte
u. sckön während der zweiten Hälfte
der Woche.
Laun'er legt Führerschaft nieder.
Toronto, Ont,, 9. Juni. Bon
Ottawa wird berichtet, daß Sir Wil
fred Laurier. der bisherige Leiter
der liberalen Opposition, seine Füh
rerschaft der Partei niedergelegt hat.
Was nützt der schönste Sieg, wenn
er keine Früchte trägt, und der Sis
er dabei nichvoruzarts kommt.
Aaö neue Beschoß.
Won Teo bon Torn,
DaS Schwarzkragenregiment Jlo.
nig Karl" hatte seinen vierwöchi
gen Kuraufenthalt auf dem Schieß,
platze angetreten. Eine Pferdekur!
Früh aufstehen, tagsüber reichliche
ivewegung aus einem Gelände, da?
mit einer Ouadratmeile Flachem
halt immerhin einige Entfernun
gen bot; und dann unruhiger
Lchlaf, weil nächtlicherweile gewis.
se kleine Lebewesen ihrerseits Us
bungen anstellten mit Fouragie
cen.
Empfindsamere Offiziere, Fährn
eiche und Vizespicße pflegten sich
deshalb abends in Narkose zu setzen.
Es geschah das von sechs bis zehn
Uhr im Kasinogarten, wo die fte
gimentskapelle spielte und ein
märchenhaft gutes Pilsencr Bier
ausgeschenkt wurde. Am Soiin
abend dehnte sich diese Sitzungen
ein wenig aus, da man ja dienstfrei
vor am Sontitag und etwaigen Hö
t)enrauch ausschlafen konnte.
Wahrscheinlich auö diesem Grun
de hatte Frau Oberleutnant Höl
verhoff ihren schicßübenden Gatten
fuft an einem Sonnabend mit zivei
prächtigen Knaben beschenkt. Die ie
'egraphische Nachricht löste sofort
eine unsinnige Menge Bowle und
io viel Sekt aus, daß Ritter und
Knappen bereits gegen elf Uhr die
sechste Ladung in der Brust fühlten.
Bekanntermaßen ist das die stärkste
Ladung der Haubitzen und wird im
Frieden sonst niemals verschosseil.
Tie älteren und stärker verheirate,
ten Herren verkrümelten sich, um
um Sonntag nicht etwa noch ange
äthert ihren Gattinnen in der be
nachbarten Garnison den Pflichtbe
such abzustatten.
Begreiflicherweise hätte Oberleul
nant Hölderhoff sich diesen Herrei
gern angeschlossen. Als Gastgeber
aber konnte er nicht gut zum Aus
öruch blasen. Da es jedoch immer
später wurde und die reisere Ju
zend so gar keine Anstalten mach
te, die Festivität abzubrechen, sann
er doch darüber nach, wie er aus
gute Art den ersehnten Feier
abend erzielen könnte.
Der Vormittag hatte große mi
litärische Ueberraschungen und ent
sprechend viel Bewegung gebracht.
Ein jeglicher von der Tafelrunde
hatte die Ouadratmeile in allen
Richtungen der Windrose durchmes
scn und war, wie man so sagt, tot
,n den Bemen. Taraus baute der
Oberleutnant seinen Plan.
Meine Herren!" ließ er sich,
ruheheischend, vernehmen: Ange
fichtS des reichen Segens, der mir
heute zuteil geworden ist, lade ich Sie
ein, niit mir auf die Adlerberge zu
wandern und dort noch ein ausgie
biges Tank und Trankopfer zu
bringen. Gläser und Sektkühler
tragen die Ordonnanzen. Den
Sekt trägt jeder selbst, und zwar
so viel, als er tragen kann oder
will. Man folge mirl"
Traugott Hölderhoff rechnete
mit absoluter Sicherheit darauf,
daß nian, anstatt zu folgen, mit
Aschbechern und Salzbrezeln werfen
würde; denn die Adlerberge lagen
ziemlich fünf Kilometer entfernt,
und der Weg dorthin fAzrte teil
weise durch knietiefen Sand, durch
Strauchwerk, über Klamotten und
Drahtzäune.
Aber nichts wurde geworfen und
nichts gesprochen. Zunächst laut
lose Stille. Der Oberleutnant
stand mit zwei Flaschen im Arm
.am Ausgang und feierte bereits
einen stillen Triumph, als Leut
nant von Aronck sich erhob: Nee,
Herrschaften," äußerte er niit be
wegter Stimme, daS können wir
Traugott'n nicht antun I Ihn an
diesem Tage allein lassen im
möglich I Wer noch einen Funken
freundschaftlicher Gefühle für un
feren lieben Hölderhoff hat, der
folge seiner Einladung, wie ich ihr
folgen werde."
Sprach's und schob iir jede Tasche
seiner Rüstung eine Pulle. Schwei
gend und tiefernst, aber mit be
deutender Geschwindigkeit taten die
anderen desgleichen. Die Ordon
nanzen konnten nicht genug Batt?
ricn heranschleppen.
Tann begann der Marsch. Und
cr war nicht schön. Stöhnend und
fluchend schleppte sich die Lastkaca
waue durch den Sand. In der
Finsternis erkannte man die Hm
dernisse immer erst dann, wenn
nian bereits in sie hinein oder drü
berweggefallen war. Leider wurd
dabei manche Flasche ihrer natür
llchen Bestimmung entzogen. Auch
die Klamotten forderten noch etli.
che Opfer aber sie kündeten die
nächste Nähe der Adlerberge. Noch
eine letzte Anstrengung und man
war oben.
GTii Hurra ans einem Dutzend
Kehlen. Reden wurden geschwu.
gen drn, auch vier gleichzeitig
und die Weingeister, die von
der Mühsal des WegeS zu einem
Teile verscheucht waren, wurden
kräftiglich aufs neue beschworen,
E war ein PftopseMaL,, w
Infanterie , Schnellfeuer. Die äl
testen- Oberleutnants wurden wie
der jung und als Traugolr Höl
derhoff auZ Versehen den Abhang
hinuntertrudelte, ward daraus ei,
fröhlich geübter Sport. . Einen be
sonderen Spaß aber erfand Leut
nant von Vronck, der immer sehr
drollige Einfälle hatte.
Für die am Montag stattfinden
de Schießübung waren auf den
Bergen bereits Ziels aufgebaut:
Kanonen und Kanoniere in Le
benLgröße, aber auö Holz. Diese
Ziele wurden min mit samtlichen
leeren Sektflaschen bonibardiert.
daß die Scherben nur so umher sto.
ben. Als daS letzte Projektil au?,
getrunken und verschossen war, stand
kaum ein Ziel mehr aufrecht: denn
was der Beschießung standgehalten
hatte, war mutwillig umgekorlelt
worden.
Am Montag, in aller Herrgotts,
frühe, begann wieder das beliebte
Kriegspielen. Der Abteilungsbefehl
hatte gelautet:
1. und 2. Batterie beschießen
Artilleriestellung Adlerberge West
lich: 3. und 4. Batterie östlich.
Es soll die Wirkung des neuen
Schrapnells erprobt werden. Feil
ererössnung 5 llfe auf meinen Be
khl.
Lautersels,
Major und Abteilungschef
Die Zielbeschreibung, welche
Leutnant von Bronck a; Grund
dieieS Wunschzettels seiner Bat
terie lieferte, gestaltete sich äußerst
chwierig. In dem ihm zugeteil
ten Gefechtsabschnitt waren auch niit
dem schärfsten Doppelglae keine
Geschütze aus den Bergen zu ent.
decken. Selbst der geübteste Richt
kanonier versagte.
Michalewskr, sperren Sie die
Lichter auf, zum Donnerwetter I Se
hcn Sie denn nicht das dritte Ge
schütz dort links am Busch, ober
halb des gelben Sandflecks ; da
jetzt zieht gerade eine kleine Wol
ke darüber hinweg. Sehen Sie?"
Nein, Herr Leutnant. Den
Busch sehe ich, den Sandfleck auch
und die Wolke aber kein Ge
schütz."
Dann find Sie blind! Vom
grauen Starmatz befallen! Schaut
noch einmal scharf hin, Kerls I Ihr
müßt das Geschütz sehen! Und
wer es nicht sieht, den: schmeißeich
den ganzen. Schießplatz ins Ge
sicht."
Leutnant von Bronck sah ja auch
nichts. Aber er 'mußte so tun
wie man manchmal so tun muß ini
Königlichen Dienst, wenn man sich
vor Schaden bewahren will. Und
es war die höchste Zeit denn
fünf Uhr schlug's, und das Feu
wurde eröffnet. Schon rief der
Häuptling unfreundlich herüber.
Herr Leutnant von Bronck, so ge
ben Sie doch endlich Kommando?,
in diM Deibels lleamenl"
Leutnant von Bronck setzte sein
Glas ab, sagte laut Zu Befehl!"
und leise Tu kannst mich gernha
ben. Dann: Batterie, hört auf
mein Kommando!" .
Gleich darauf krachte der erst?
Schuß: dann der zweite und dritte.
Nach diesen drei Schüssen, die das
Ziel eingabeln sollen, ober in die
sein Falle nichts einzugabeln hat.
ten. sagte sich Julius Bronck fol
gendes: Ob ich so schieße oder io
schieße, ist alles schnuppe. Also
schieße ich ganz schnell, um so ehe:
bin ich fertig. An den Schlips
kriegen sie mich heute doch! Er
setzte eine sehr wichtige Miene auf.
und ließ nur noch Salven feuern.
Tann meldete er stramm und treu,
herzig: Batterie Munition ver
schössen."
Bei der Besprechung lobte der
Regimentskommandeur die Schieß
weise des Leutnants von Vronck
über den grünen Klee. Ta wäre
doch noch Leben in der Gesellschaft
gewesen! Und besondere Anerken
nung verdiene das Salvenfeuer, da
das Ziel, wie er selbst gesehen, be
reits nach dem zweiten Schliß voll.
ständig verschwunden war.
Um uns nun die Wirkung un
feres neuen Geschosses anzusehen.
wollen die Herren sogleich mit nur
zu den Adlerbergen reiten."
Am Ziel wurde abgeienen. Tie
Scheiben lagen bunt durcheinan.
der. Aber aiißer den alten, bereit?
mit Pappe vernagelten Löchern wie.
sen sie keine nennenswerte perlet
zungen auf. Von Geschoßwirkung
ledenfalls keine pur. Ter ganze
Schrapnellsegen mußte driiberweg
gegangen lein. Dafür aber Le
deckten eine Unzahl Flaschenscher
ben und Scktkorkcn das Schlacht
seid.
Der Regimenter schaute eine gan
ze Weile kopfschüttelnd auf das
Mirakel.
Meine Herren," sagte er dann,
da nicht anzunehmen ist, daß daS
Schrapnell 90 Glasscherben und
Korken als Füllung enthält, mache
ich mir über das soeben Gesehene
meine eigenen Gedanken. Ich will
diesmal noch nicht die Konsequen
zcn ziehen. EinS aber- lassen Sie
sich gesagt sein, meine Herren:
Streut daS Schrapnell noch ein
mal Sektkorken und Flafchenscher.
ben. dann wird' es vom Himmel
ZylindnM regne.".
Ich empfehle Peruna
allen Leidenden
y v
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a I : , .
if :
" ;
Ii is "
1 I
f
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A :Tf V
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Ich denke
nicht
öaszch
jemals
viel besser
fiihlte
Frau Win. H. Hinchliffe, No. 20
Myrtle Str., Beverly. Mass., schreibt:
a Katarrh
Ich Habs vier Flaschen von Pe
rima eingenommen und ich kann
sagen, daß e3 mir sehr gut getan
hat für Katarrh im Kopf und
Hals. Ich empfehle Peruna allen
mit Katarrh Leidenden, ftch den
se nicht, fcnft trtj jrrnnt ist Ms fn!)I!f.
gch Hin wirklich überrascht der die ZlrUki,,
lche ich cuidiiCH sau. Ich ianii uuui,
das, iel üt für Perm ksgt Hert
kann,"
iis Pgchlel ibesaat, ki irnrn sie
fuiih erhallen luirn, frei für jedermann,
Jene, welche finn,edunq be" r'
flliflw Medizin, Unitt je, PN X'0
(nitii iclemmn.
00000 00 00000000000000000fj
Kirchliche Nachrichten.
00006000 0')0C00000000000000
Teutsche Freie (kpangelische Kir
che, 12. und Doreas Str. R. Hilker.
baumer, Pastor. Wohnung 1115
Doreas Straße.
Gottesdieuste nächsten Sonntag:
10:43 vorm. mid 8 Uhr abends.
Sonntagschule um 9:45 vorm.
Ingendverein um 7:15 abends.
Alle sind freundlichst eingeladen,
diesen Versammlungen beizuwohnen.
Zu sonstigen Amtshandlungen u.
Krankenbesuchen ist der Pastor stets
bereit. Wer darin seine Hilfe bedarf,
spreche vor oder rufe Tyler 1002
auf.
Erste Teutsche Ev.-Lnth. Kirche, .2.
uiid Mason Str. Tiws Lang, Pa
stor.
Deutscher Gottesdienst Sonntag
vormittag um 10 Uhr. Englische
Bibelklasse um 7:30 und englischer
Gottesdienst um 8 Uhr abends.
Engl. lutherische Sonntags ichule
au. der 53. und Center Straße je.
den Sonntag um 2:30 nachmittags.
Teutsche Evang.-Luth. St. Pauls
5lirche (Missouri Synode), Ecke 25.
und Evans Str. E. T. Otto.
Sonntagsschule, englisch, 9:30.
Gottesdienst ' um 10:30. Pastor
Hilgendorf predigt: Thema: Das
Wehe der Ewigkeit." Abends, eng.
lisch, 7:30.
Beroa Berem nächsten Tonyers.
tag 8 Uhr.
In diesem Kriege wird fürchterlich
gekämpft, aber noch fürchterlicher ge
logen selbst da, wa es gar keinen
Zweck hat.
Ulaffifizierte Zlnzeigen
Hriratsgesnch.
Farmer in guten Verhältnissen
Wünscht zwecks -Heirat die Bekannt,
schaft einer deutschen katholischen Da
me im Alter von 25 bis 30 Jahren
zu machen. Hat drei Kinder im Al
ter von fünf, sieben und neun Iah.
ren. Ernstgemeintes Angebot unter
Bor A. G., Omaha Tribüne, erbe
ten. 6.12-17
H 'M,M rIW,'-
Wfwr(
PZ,,
HhtKf
Woche eglkl m 10. ff!
giir die erste Hälfte der mttttt
enlnki und ftairninl,
ungct, Sniltumentttlilleit liiü Tanz
Rieff nd Murra
Humoristische einnge und originell
ecjmlrifche Tänzer
rber und ?cks
,A Man, a ÜKtuit ano et Plan'
klaNin ffmvbeN
Amerika belle K,nodiNlen.
SrslkiusslgcS Wandelbiidl
LiNi Walker
In Sally in a Hurri,'.
Gute b. beste HeifcrS 10.25
11.25
Gute bis beste Kühe 9.7510.75
Mittelmäßige Kühe 8.76 9.7S.
Gewöhnliche 6.508.75.
Stockers u. Feeders fest heute für
die Woche leichter.
Korngefütterte Stiere 10.0011.
Gute bis beste Feeders 9.0010.
Mittelmäßige 8.60 8.7S.
Gewöhnliche 7.008.60. -Gute
bis beste Stockcrs 9.30
10.50.
Stock Heifers 8.2510.50.
Stock Kühe 7.0010.00.
Stock Kälber 8.5011.00.
Stock Kälber 10.0014.25.
Veal Kälber 10.0014.00.
Bulls u. Staas 8.0011.00.
Schweine Zufuhr 8,200; Markt 10'
Cent niedriger.
Durchschnittspreis 14.9015.15.
Höchster Preis 15.30, für die Wo.
che 5c niedriger.
Schafe keine? Markt fest für die
Woche $1.60 niedriger.
Clipped Lämmer 14.25.
Shorn Jährlinge 11.6012.00
Shorn Mutterschafe 8.0010.00
Shorn Widders 10.0010.60
Spring Lämmer 12.00-16.25
Gefütterte Mutterschafe 8.0011
Todesnachricht.
Alli'il freunden und Bekannten
machen wir hiermit die traurige'
Mitteilung, dasz ain Freitag, den 8.
Juni, unsere innig geliebte Mutter
Frau Katherinc Vggcling,
Witwe vom verstorbenen Peter Eg
gerling, im Alter von 6L Jahren
aus dem Leben geschieden ist. Die
Beerdigung findet am Somiwg
nachmittag 2:30 vom Trauerhause,
2230 Nord 19. Straße, aus auf
dem Forest Lawn Friedhof statt.
Herr Pastor E. T. Otto wird ani
tiercn. Um stilles Beileid bitten
Tie tranerndcn 5lindcr.
Beruft Euch bei Einkäufen auf
!ii Tribüne"
Marktberichte.
(Ilkkiermillclt von illinski Fruit Co.)
Craiwn
28, 324, Dir, Bor $3.25
VM. 150, 17(5, 200 $4.00
lU, 18, i00 $3.75
Öitroncn
Qanct), i'tr Bor $5.50
Ausgewählte, per Boz $5.00
vui'eituit
8, tn Boz $4.150
4ti, pkr Bi'Z $475
fi4, der Swi $5.25
61, 80, 86, Box $5.75
iiiiuuaü, der unü 4V3c
Homg, l'cc lialc $3.50
Itnnolfelit
Sülc, Der ifhol.: $3.50
Fifiif, per Vluiib ....6c
eiililanojjflii, per Hamper. $2.75
üSciuuie
ei'nrflri. Tuhcnd für 60c
JiüDfiuIal, !r Craie $3.50. Tuheiid Oc
Somottn, per tat $3.75: fctjoice. .$3.2si
LvachSiwicbei, Ütnte fiic $2.50
äennu(i tziviebsln, Eraie $2.25
Jol)I, Pjund jiit 6c
Wuclcn, erkra fancv, Tut), $1.25: famil. $1
Iiimcnkobl, Crale liir $2.75
?liiaiiS, fiilinniirfioc, tidle für S3.50
ttiricheil, iüie für tz2.75
Omaha, 9. Juni. ,
Nindvikh Zufuhr 00
Beefstiere fest heute für die Woche
fest.
Gute b. beste 12.5013.35
Mitteiln. Beeves 11.7512.50
Gewvbnliche 10.2511.75.
Gute b. beste Jährlinge 12.25
13.10.
Mittelm. Jäln-Iinge 11.0012.25
Gewöhnliche Jäbrlinge 1011.00
Kühe u. Heifers fest, deute für
li Wacke luit
Chicago Marktbericht.
Cbicacso, 9. Juni.
Nlndkieh Zufllhr 1,000; Markt fest
Schweine Zufuhr 9,000.' Markt 10
bis 15e niedriger.
Höchster Preis 15.85.
Durchschnittspreis 15.0015.60
Schafe Zufuhr 2,000: Markt fest
Shorn Lämmer 14.25.
Spring Lämmer 16.50.
St. Joseph Marktbericht
St. Joseph, 9. Juni.
Rinddleh Zufuhr 100- Markt no.
minal.
Schweine Zufuhr 2,000; Markt fest
bis 6e niedriger.
Höchster Preis 15.80.
Durchschnittspreis 15.0015.80
Schafe Zufuhr keine.
Kansas Cich Marktbericht.
Kansas City, 9. Juni.
Rindvieh Zufuhr 800; Markt no.
minal.
Packers 13.30.
Colorado Packers 18.30.
Montanas 11.30.
Kühe ii. Heifers firm.
Stockers langsam fest,
Kälber fest bis stärker.
Schweine Zufuhr 200 Markt lang.
sain bis 5? niedriger.
Höchster Preis 15.60.
Durchschnittspreis 14.90 15.6c)
Schafe Zufuhr leinte.
Gefütterte Lämmer 15.80.
Omaha Getreidemarkt.
Omaha, Neb., 9. Jum.
Harter Weizen
Nr. L 233295
Nr. 3 291294
Nr. 4 284285
Weißes Corn
Nr. 2 1661661.
Nr. 3 I66I661.4
Nr. 4 16515166
Nr. 5 1651652
Nr. 6 164165 ,
Gelbes Corn
Nr. 2 16616615
Nr. 3 16616614
Nr. 4 16512166
Nr. 5 1651661J
Nr. 6 164165
Gemischtes Corn
Nr. 2 1661661,
Nr. 3 166 1664
Nr. 4-165 12 166
Nr. 5 16516514
Nr. 6 161165
Weißer Hafer
Nr. 2 64 65
Nr. 3 641,261
Standard Hafer 61 C4V
Nr. 4 631261
Gerste
Malzgerste 115132
Futtergerste 118125
Roggen
Nr. 2 227223
Nr. 3 226-227