Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 09, 1917, Image 2

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    TaMe Onsha ZtlUtt
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Italienische Offensive erfolgte programmgemäß
Vorherige Angriffsabsicht der Sentralinächte
fraglich. Strategische Beurteilung der An
grisssfront. adornas neuartiger Durchbruchs
plan. Gründe für das fehlschlagen der Offen
sire.
UsHrogrammgemäß, sobald Wit
terungS und Bodenbeschaf
fenheitS. Verhältnisse die
V- geftatteiM. hat uf dem
e ftcircichifch . itaUmischm Kriegsschau
Platze die für daS Jahr 1917 als Teil
der Liierten Gesamt-Aktion gegen die
Zentralmächte zu erwartende italienische
Cffensive eingeZeöt und dieselbe ist. man
könnte beinahe auch sagen Programm,
yematz nach ca. dreiwöchigem blutig
sten fingen von dem bereits üblichen
Mißerfolg begleitet gewesen. Im Rah
men der großen alliierten Kampagne
diescS Jahns bildet der gegenwärtige
italienische Angriff gewissermaßen des
Schlufzabschnitt des Frühjahrs-Feld,
zuqes und die Wahl deS Zeitpunktes der
Oskensioe bekräftigt die vorher sufgeftell
kn Mutmaßungen über die Art und
4if)lftiiirtrt Visa rtrnfcpn 5de
wti. Äum)!"" " T'
rxlinninfniil Vipr ffntnt. All dem stak
.turn der italienischen Aggression erhellt
die Srund'Jdee dieses Operalions.Pla
r.es vollkommen. Der Kriegsrat der
Entente hat für ' das Jahr die Idee
eimi gleichzeitigen Angriffes, wie im
Jahre 1916. von Haus aus aufgegeben
und dafür die Methode fukzesswer An.
gnffsariioität an den einzelnen Teil
Fronten des europäischen Krirgstheaters
gewählt. Die Methode gelangte, wie die
Ereignisse der Monate April und Mai
aelehrt haben, systematisch zuerst in
FrankreiS. dann in Mazedonien und
. gegenwärtig in Italien zur Anwendung
mis die Einleitung zu diesen auseinan
verfolgenden Aktionen war osfenbar von
; dn Absicht, dem Gegier womöglich im
An?nff zuvorzukommen, diktiert. Von
alliiert Seite wurde in jüngster Zeit
die Ansehimg der italienischen Offensive
Mitte Mai bereits als bedeutsamer Er
folg in dieser Hinsicht gepriesen, da da
mit angeblich eine den öfterreichisch-un
garischen Heerführern für diesen Zeit
räum angedichtete Angrifft Absicht
durchkreuzt wurde. Zwar wurde schon
im Monat April über London fortwäh
nd von bedeutenden österreichischen
Truppen Konzentrierungen in Süd
Tnol berichtet, und auch die Enthebung
Komad von Hötzendorf's vom Pösten
bei Gencralstabsschefs als Anzeichen für
eine - unmittelbar zu gewärtiaende Im
' Wttöe oer habsburgischen Strcitkräfte
5iwutci, es erscheint jedoch bei nüchter
?ier Enrägung der allgemeinen Kriegs
tage recht fraglich, ob eine solche Absicht
in östcrreich'unganschen Heeresleitung
für das AnfangsSiadium des Kriegs
jhres 1917 überhaupt bestanden hat.
Dom militärischen Gesichtspunkte scheint
, .2 Wr yt kp Tiffinen Nn?k?i'iiilgnen
(7 V. jjv. .v., -n
der Entente sich bewußten zentraleuro
xäischen Generalftäbe doch geratener ge
!sen zu sein, die Entwicklung der
Tinge. oder besser gesagt, der alliierte
KsmpagnePlane obzuwarten. um die
entsprechenden Gegenmaßnahmen treffen
und demgemäß spater zur Initiative
übergehen zu können. Vom politischen
. Standpunkt schien ein Abwarten der
Gestaltung der Dinge in Rußland log!
scher Weise geboten, da die Möglichkeit
ein? Separatfriedens oder zum Win
dessen das Ausscheiden der russischen Ar
mee als aktiver Kampffaktor die ge
f1f.Z.Pl. .,W Aiir !k
jutJutr jtticuiuyc uuv urntt
zukünflige Kriegführung der Zentral,
; mächte ausschlaggebend beeinflussen muß.
Die. Behauptung, daß eine Angriffsab
sickit des mitteleuropäischea Bundes be
reits bestanden hatte, ist daher entschie
der, nickst berechtigt, und die Prämisse
der alliierte FeldzugS.Jdu. dem Gez.
rn mit dem Angriff zuvorzukommen,
bedeutet allem Anscheine nach nicht mehr
oder wknise? als einen Schlag ins Was
S: CZ1U& 1nwn Vii (3;i$l!rtfistrt n
. vtli tutife.t ...
Rußland in nächster Zeit keine radikale
Aenderung' der militärischen Verhält
nisse uf diesem Kriegsschauplätze zei
tigr, sieht es heute jedoch schon fest, daß
von einer Aktion der russischen Streit
fräste im Sinne bei fundamentalen
Feldzugs-Planes der Alliierten den
Gegner a allen Fronten abwechselnd zu
beschäftigen für geraume Dauer nicht
die Rede sein kann. Damit fehlt aber
dem Gebäude des EntenteKampagne
Planes das Bindeglied, ja vielleicht so
gar der Schlußstein, da sich die kriege
lischt Tätigkeit voraussichtlich nur auf
die westliche und südliche Front be
schränken wird.
Merkmale der Offensiv.
Obwohl die gegenwärtige italienische
Offensive sowohl waö Anlage als An
setzung anbelangt jener im Oktober 1916
verzweifelt ähnlich sieht, weist sie doch
bezüglich ihres Wesens und ihrer Durch
fuhrung einige bemerkenswerte Unter
schiede gegenüber der oberwähnten auf.
Damals ersorderte der Niedergang des
rumänischen WaffknglüSs und die dem
TonaU'Staate drohende Gefahr ein
entscheidenden Niederlage ein Eingreife
der übrigen EntenteWitglieder. Ruß
land war jedoch durch seinen Sommer
feldzug noch zu sehr geschwächt, um ob
lenkend auftreten zu können, die eng
lisch-franzosische Somme-Ofsensive be
fand sich im Stadium deS Abflauen;
und in Mazedonien kam Sarrails Ar
mee nicht mehr vom ffleck. Deshalb
mußte Italien auf de Plan treten, um
womöglich den Druck auf Rumänien ab
zuschwächen. Bekanntlich endete diese,
also keinem völlig freien Entschlüsse ent
sprungene und durch keinen einheitlichen
Kampagne-Plan geregelte Aktion ohne
irgendwelches nennenswerte, Resultat.
In ihrer Frübsahrs.Offensipe ' 1917
war die italienische Heeresleitung zwar
im Allgemeinen an den großen Opera
tionsplan gebunden, genoß aber bezüg
Ach Wahl des Zeitpunktes und der An.
griffsrichtung größere Freiheit als im
Vorjahre, da das Faktum einer Beein
flussung durch gegnerische Initiative
nicht vorlag. Ueberdies standen für um"
fassende Vorbereitungen des gegenwärti
gen Unternehmens volle sechs Monat
zur 'Verfügung, s daß dieselben viel
gründlicher vorgenommen werden könn
ten.
Hinsichtlich der Wahl der strategischen
Angrifisfront mußten die Erwägsngen
deS italienischen SeneralstabeS auch für
die diesjährige Kampagne dieselben blei
den, wie früher, da sich die beiderseitige
große militärische Position der gegneri
schen Parteien in den letzten zwei Kriegs
jähren nicht geändert hätte. Diese Er
Wägungen sind bereits derart dielfach
bekannt und von allen Seiten beleuchtet
worden, daß sich eineWiederholuNi. er
iiSrigi. Die JsonzoFrout. dm ... Kon
figuration allein die Verwendung große
rer Heeresmassen gestattet. ..Wdk neuer
lich zum Hauptangriffs-Objekt gewählt.
Als Nächstliegende strategische Ziele der
italieniscken Offensiv.Aklion galten nach
wir vor die Raume v.n Trieft und ai
dach und der Haupta,",r!ff war gegen
einen Flügel der feindlichen Front ge
richtet, entsprach also den Grundvriizi
dien der modernen Du:chbruchs-S träte
Sie.
In der DetailAnlage und Anfchung
der italienischen Durck'bruchs Aktion
schlug jedoch General Cadorna gegen
früher neue Wege ei nd e! muß ihm
im Vergleich zu lim bereits abgenützten
doppelten DurchbruchsSchema Haigs
nd Nivelles an der Westfront das Wer
dienst,, zugestanden werden., neuanige
Idee in der Verfolgung seines ftrategi
scken Zieles zur Ausführung gebracht zu
haben. Daß er diese Idee zu keinem
enenSnten Erfolge gestalten konnte.
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von einem ckcmnligen
EetternlstnbsotlZzeir.
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Ich zukünftigem Unternehmen anacsicfill
der zunehmenden Erschöpfung mensch'
lilfr und materieller Ressourcen ein in"
mcr ungünstigeres Horoskop. Auch
dürfte die Schasfung von Verbindung!'
Möglichkeiten bchufsi rascher Heranzic
hung deS Nachschubes an Mann und
Maicrial im Eventualfälle weiteren &t
bictgewinnes sich zu einem immer schwie
rigercn Problem herauswachsen, dcsscn
Ueberwindung die Einschaltung von stets
längeren Kampfpausen nötig machen
wird.
Eine Beurteilung der Durchführung
der österreichischen Verteidigung drangt
fömlichie Verinutunq auf, daß die Ge
ncrale der Doppelmonarchie die italic
nische Offensive an der JsonzoJront er
wartet und dementsprechend ihren Kam
pagnc'Plan angelegt haben. Den Äeg
ner anlaufen und sich dann verblusn
lassen, um dann an einem anderen Teile
der Front den Gcgenschlag zu fuhren,
scheint die Parole zu sein. Aus den onit
lichen Berichten des öslkrrkichischunqari
sck,n Hauptquartiers laßt sich erscwn,
daß die zur Abwehr des italienischen An
griffe ixstimmten Streitkrafte im Vcr
trauen auf die geographische Stärke der
DcfensiviPosition nicht übermäßig stark
gehalten sind, wie die öftere Namhaft
machung derselben Truppenkörper andeu
tet. Infolgedessen werden auaenfchcin
lich starke Reserven zurückgehalten, um
im gegebenen Momente konzentriert und
anderwärts verwendet zu werden. Ob
die kürzlichen Demonstrationen an der.
Dolomitcn-Front wirklich eine Bcdro
Ueberblick über das Änegsgcbict am Json.;o.
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Bombensichre Unterstände an der italienischen Front.
ist. um g?rel zu f;irt, nickt einem F.h
l-r oöer Uiberseten seinerseits, süiidern
der Uneinnehmbarkeit der österreichischen
Stellung, der enormen Terrainschwuriq
keit und hauptsächlich der deldenhakten
zzhen Widerstandskraft der Truppen der
Doppelmonarchie zuzuschrein.
Der itnliknische AngriffsPlan.
Vetrachttt man die österreichische Vcr
zeid,gunsStcUung am Jfonzo in ihrem
jetzigen Verlaufe Mischen Tolmein nd
dem Adriatischkn Meere, so ist zu erst
heg. daß sie keine direkt von Norden nach
Süden verlaufende Linie bildet, sondern
im Raume östlich von Görz eine ziemlich
tiefe gegen Osten gerichtet Einbuchtung
aufweist. Diese Formation der Defen
sivoLinie ist natürlich durch die Terrain
gestaltung bedingt worden. Durch das
Wivpach-Tal wird überdies die ca. 30
Meilen lange Front in zwei ziemlich di
stinkt Abschnitte geschieden; der nördliche
Abschnitt, welcher den rechten Flügel und
das Zentrum der österreichischen Jsonzo
Stellung von Tolmein bis zur Wippach
umfaßt. . weist eine Frontausdehnung
bog über zwanzig Meilen auf. Die süd
lichen Ausläufer der julischen Alpen und
der Tarnowaner Wald machen, von dem
gangbaren Hugellande östlich und süd
ö-:lich ttörz aba.ben, den gavz'n Ab
schniit zu einer formidablen Verteidi
unaposttilln. Der südliche Abschnitt
zwischen der Äippcch und dem Meere 4-
,it hingegen nur amt Meilen breit und
trotz i vielfach zeiklüfteten Karltter
rains doch für Elitmicklunz großer Trup
penmassen geeigneter als der nördliche.
T'e Einbu'chtüna der österreichischen
Front östlich von Görz kann sowohl vom.
Norden als Süden durch Flankenwir
kung leicht verteidiat werden.
Scwe:t siZi aus den bislzerigcn Erei?
nisten beurteilen läßt, plante Cadorna
einen Angriff auf die gesamte Front von
Tolmein bis zur Adria. Um den Geg
ner aber über die Hauptrichtung im Un
klaren zu lassen, um nicht zu früh er
kennen zu lassen, ob sein strategisches
Ziel Trieft oder Laibach sei. setzte er
Mitte Mai eine Armee zuerst gegen den
nördlichen Abschnitt an. Osfenbar der
folgte er mit dieser Bewegung den Zweck,
die Aufmerksamkeit der 'österreichischen
Heeresleitung nach ?!orden abzulenken
und sie zur Konzenirierung ihrer Haupt
Reserven nördlich des WiPpachFlusses
zu veranlassen. Erst nach zehn Tagen,
nachdem er seine Absicht erreicht zu haben
glaubte, dehnte er die Offensive auch aus
den südlichen Abschnitt au und warf in
den niY acht Meilen breiten Raum eine
zweite Armee hinein, um von derselben
den Hauptangriss gegen sein eigentliches
strstigisckeS Ziel Test durchführen zu
lassen. Zusammengefaßt stellt Cador
na's Aktion einen neuartigen Durch
bruchSversuch vor, da er zuerst den rech
ten Flügel und da Zentrum deS Geg
ners anoiiff, um dann unter Fortsetzung
dieser Akiion-den Hauptstoß gegen den
anderen (linken) Flüael des FeindcS zu
richten. Die verhältnismäßige Kürze
der gesamten angegriffenen Front 31
Meilen) ermöglichte es ihm auch, diese
Operation äußerst geschlossen dutchzu
fuhren und die Intensität des Angriffes
über eine verhältnismäßig längere Per!
ode in gleicher Weise aufrechtzuerhalten.
Andererseits gestaltet aber diese geringe
Breite der Angr.ffsfront die Offensive
äußerst verlustreich, da die Angreifte
konzentrischer Feuerwirkung des Vertci
digers diel mehr ausgesetzt sind, als wenn
ihnen mehr Bewegungsraum zur Ver
fügung stände. Neben der natürlichen
Stärke der österreichischen Defensivste!,
lung ist es hauptsächlich obiger Umstand,
welcher voraussschMch jeden weiteren
italienischen OfMsivfeldzug abermals
zum Scheitern bringen wird. Denn der
Verbrauch an Mann und Material ist,
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Tragtiere im Siarft.
wie die bisherigen italienischen Angüsse
bewiesen haben, ein derart rapider, daß
die vorhandenen Reserven niemals aus
reichen werden, um den durch die Boden
gesialtung doppelt erschwerten Angriff
solange fortzuführen, bis er sich zur Tat
fache eines völligen Durchbruches verdich
tet. Im Verlauft der zwei Iah, wah
rend welcher Italien im Kriege steht, ist
es seinen Streitkräftea noch nicht gelun
gen. an die Höhen, welche einerseits daS
Jfonzotal vom Osten, andererseits das
Karst-Plateau dominieren, heranzukom
men. Die minimalen Geländegewinne
der zehn große Offensivaltionen in der
Jsonzozone (kaum 1 bis 2 Meilen) siel
hung der strategischen VerbiiidungIlinien
der Italiener und eine Entlastung der
Jsonzo-Linie bezwecken oder die Ars
merksamkeit des Gegners von anderweiti
gen Vorbereitungen ablenken sollen, wird
in nicht zu ferner Zukunft klar werden.
Jedenfalls ist die Behauptung britischer
Militärkritiker, daß die italienische Os
sensive in ihren Hauptzwecken und in
ihrer Intensität die für diese Periode
nicht mehr zu erwartende russische Of
fensive zu ersetzen imstande war, eine
. i r . r m t t w
ueoerneivung, rceiqe ncy ?a,on in wn
betracht der bisherige Ergebnislosigkeit
der italienischen Anstrcngimgen von selbst
erledigt.
Der Wert der verjenlilcn
n & ' i 1 ' ; ; l -
le mo aounaen.
Tjtl Hamburger SchiffahrAreise
toi geschrieben:
Der Sert der versenkten Schifft und
LadunZe ist ur n großen Umrissen
L7.d schätzungsweise festzustellen; vor
ollem deswegen, keil genaue Einzelheiten
der Ladungen fehlen. Immerhin wer
den nachiieheni Berechnungen einen all
gerncincn Anhalt geben über die Verluste,
die der Ubvot-Kneg den Feinden zufügt.
Die Vermessung de: Schiffe nach Brutto
?'sier'Tonnen (Raummeffung) ent
spricht kinein internationalen Uederein
i mv:.:t; sie erfolgt also für Schiffe oller
RatiLTik nach der gleichen Methode. Die
Netto.Register'Tonnaae eines .'ck,iffes
tizlM sich aus dessen Brutts Vermessung
htt Abzug der nicht für LaduvIszweök
verwenddarsn Räume; die Abzüge wer,
- de aber von den verschiedenen Nationen,
vchitden berechnet, erfolgen also nicht
n'ch gkl'cher Methode. Daher ist die
5 rr Anziehung der Brutto-Lermessung zu
'i,..-!.;(ä:iH?fi '.n bedingt Tätlicher, wie
7i 'u auch behördlicherseits bei Auffiel-
, .j. yzncnmn ajiH. 8MW!tl- '
X'.t SruUs Aeg!ker.Tongt eines
"'1-dimrfers .crkätt sich zu - dessen
.-,,.;,,,fäWii 8:8: mit nd
. , -,.''.., m tair'r ken
;r.'c. f .,'t.tj.lcnnfn hat eine Tisa
fäbigkeit von etwa Tonnen nd ein
solcher von 5000 Brutto.Regisicr.Ton.
nen von etwa 8000 Tonnen Echwergc
Wicht.
Im Februar dieses Jahres sollen
etwa 700,000 Irutto-Reaister'Toniien
versenkt worden seu.. Waren dieses
ausschließlich Frachtdampser gewese,.. so
ergäbe sich eine versenkte Ladefähigkeit
dieser Schiffe von rund 1,,01,000 Ton
nen. Neue Frachtkampfer kosteten vor
dem Kriege 130 bis 300 Äark für die
Tonne Tragfähigkeit je nach Größe. Ein
Durchschnitt von 200 Mark für die
Tonne Tragfähigkeit erscheint nicht zu
hoch gegriffen, zumal die versenkten
Schiffe sich ja aus kleineren, mittleren
und großen Schiffen zusammensetzen.
Die im Februar versenkt. Z. 100.000
Tonnen Laderäume bat also vor dem
Kriege einen Anschafsungkmert von 220
Millionen Mark gehabt, stets dorausge
setzt, daß es sich nur um Frachtdampfer
gehandelt hätte. Selbstverständlich wa
ren die versenkten Schiffe oers edenen
Alters, der um sie zu. ersetzen, muffen
neue Dampfer gkbaui erden. Der Bau
wert muer Frachidam'er d.rschiedenek
Größe ist ober jetzt im Durchschnitt mit
mindestens 400 Mark für die Tonne
Ladefab-zZeit nznset. Der Verlust
.Millionen Tonnen versentter
von
U
Laderäume bedeutet also mindestens 440
Millionen Mark Ersatzwert.
Nun der. Wert der Ladungen. Die
Hypothese der Frachtdampser beibehalten,
schätzen wir die Hälfte der Ladungen als
aus Kohlen, von England usgehend,
bestehend, die andere Hrnste ans Getreide,
nach England eingehend bestimmt. Kohlen
nach Frankreich. Spanien oder Italien
kosten beute einschließlich Fracht minde
fiens 150 Franken, gleich 12Q Mark die
Tonne, Der Weizenpräs in England
betrug nach letzten Lerichtcn 4G0 Mark
die Tonne. ' .
Die Hälfte der 1,100,000 Tonnen ver
senkte? Laderäume, also mit Kohlen, die
andere Hälfte mit Weizen beladen, er
gäbe folgende Schadenberechnung:
gg ft00 2orrnn StoWen f5D0
K)0 Tonnen Laderaum I
zuglich 1Z, für miker)
a W! Mark . 60.000,000 01
600,000 Tannen WeUen V,ti
00sl Tsnnn fcnbetanm b
iigNch 10 M tMVltl)
s 400 M . . 230,000,000 . ,
Wort tt ?,ld!MNI .... '.B0.000,(HK! m.
baut ferfaifWit der Schttse 440,üu0,iX) .
SesimIichadkN 730,000,000 B!.
Mit anderen Worten: 700.000 Brutto,
Stegister-Tonnen versenkter Frachtdani
pker. zur Hälfte mit Kohlen, zur
Hälfte mit Weizen belanden, ergeben
einen - Sckaden von 730 Millio
nen Mark,- jede versenkte Brutto
Register Tonne verursacht also im
Durchschnitt einen Schaden von minde
fiens-1000 Mark. Aber nur an reinen
Frachtdamviern gemessen! Tatsächlich
wird der Schaden noch viel erheblicher
sein, dNN unter n perserkten Sckiff?
befanden siÄ viele hrchxertiji PagZKier
und Transpor!dnpftr. deren Wert den
jenigen gewöhnlichen Frachtdampser. die
die Basis vorstehender Berechnung bilden,
um das Vielfache übersteigt: unter den
versenkten Gütern aber befanden sich die
überaus kostspieligen Munition'.ueferun
gen, hochwertiae Ladung an Kolonial
artikeln. Kaffee, T. Wolle. Fleisch u.
f. w. Allein die versenktes sieben hollän
dischen Dampfer von etwa 36,000
Brutto-Regifier-Tonnen sollen mit ihren
Ladungen, für 40 Millionen Gulden
L8 Millionen Mark zum Friedenskurfe
oder 96 Millionen Mark zur heutigen
Valuta versichert gewesen sein? bei diesen
sieben Schissen allein hätte also der ver
senkte Wert einer BruttoReg!ster.Tonne
etwa 1900 Mark zum Friedenskurfe.
etwa 2650 piazi zum heutigen Kurse
für holländische Gulden gerechnet betra
gen.
Vorstehende Berechnung zeigen,
welche erheblichen Werte täglich im Meer
versinken. Wie lange wird das stolze
Albion solche ertragen können, nament
lich in Berücksichtigung d.Z Umstandes.
wie langsam die versenkte Tonnsge durch
Neubauten ersetzt werden kann'. Der
Bau eines Fcachtdampfers erfordert
mindestens sechs Monate, der eines gro
ßen Passagierdampfers lj bis 2 Jahre
in normalen Feiten, wenn genügend Wa
tcrial und Arbeiter zur Verfügung sie
hen. Im Jahre ISIS sind nur 580,000
KiuttoRegistcr-.Tonnen Neudauten in
England fertiggestellt, in ISIS 650,0
Tonnen l-zen eine durchschnittlich Jh
Produktion von Brutto.
K'akstkrT?nnn in :i Iobren lrll bis
1313. Wenn im Fet?k . 700.000
BruitoRegiftkiTonnen versenkt sind, so
ist daS also mehr als die Jahresproduk
tion Englands an Schiffsneubauien im
letzten Jahre.
Drunter nd drüber. In Paris
regnet es Verordnungen, schreibt ,Cri
d Paris'. Jeder Minister handelt nach
Gutdünken, keinem fällt es ein, sich um
da! zu kümmern, wa sein Amtsbmder
tag zuvor anordnete, oder sich die
Mühe zu nehmen, den IM sachverstän
diger Personen einzuholen. Erst muß
ten ?ie Geschäfte um 6 Uhr abend!
schließen. Vierzehn Tage später wird
ihnen erlaubt, so langt e ihnen beliebt,
offen zu halten. . Wieder vierzehn Tage
später hat der Ladenschluß um 5 Uhr
zu erfolgen. Der Minister Ribot be
steuert jede Gosthausrechnung, um den
Staatssäckel z füllen. Herr Herriot
dagegen verbietet, mehr als zwei G
richte zu sich u nehmen, um Sparsam
seit zu lehren. Herr Ribot legt Thea
lern und Kinos eine Vergnügungssteuer
aus, rn Geld zu bekommen. Herr
Malvy läßt Theater und Kinos an vier
Tagen in der' Woche schließen, damit
Licht pd Heizung gespart wird. . . ,
Die Virtuosität hat ihre große
Berechtigung, sie ist keineSmegs ein
Krebsschaden der Kunst, wie die Phili
ster meinen; sie ist ein integiiennder
Teil derselben, und nur die Ausartung
derselben kann der Tadel treffen, der
häufig dagegen suZgesxroch? worden
ist. Durch die Leistung d Virtuosen
wird das Knnzeit rtt zur höchsten Spitzt
der etZtndigkeit klzoben.
Acr Mies in der Schokolade.
Rlage eines Franzosen an einen in Deutschland gefangenen
rreuno.
Die Kölnische Zeitung schreibt: In
einer Postsendung, die dem Kriegsgefan
genen Pierre B. im Gefangenenlager
Stuttgart von seinem Freunde P. R.
zuging, fand sich ein Brief versteckt, der
ein andere! Frankreich zeigt, als die
französische Presse es vorzutäuschen
pflegt. Absender und Empfänger bei
Briefe! sind gebildete, wohlhabende,
patriotische Franzosen. Der Brief lautet:
Lieber Pierre! Entschuldige mein lan
gej Schweigen, ich wollte abwarten, S
ihr alle meine Bliese erhieltet. Nun
sagte mir Deine Frau, daß Du sie erhiel
test. Ich riskiere es also und schreibe
Dir heute . . . Das Leben ist nicht mehr
dasfelb! wie zuvor. Alles hat sich ge
ändert. Man kommt sich als Fremder
vor. Alle Kameraden sind zerstreut,
man sieht nur unbekannte Gesichter. Das
weckt eigentümliche und auf die Dauer
peinliche Gefühle. Selbst bei Bekannten
ist eine Aenderung der Gesinnung fest
zustellen. Uns Soldaten bleibt nichts
anderes übrig, als hier im Lande das
Elend ZU sehen oder qn der Nront f.ch
niederknallen z lassen. Ein drittes gibt
e nicht. Ich woll'?. Tu warft hier, um
tut seid st beurteilen m kennen. In,
übrigen scheint mir dieser gesteigerte
Luzus, diese übermäßige Schlemmerei
das Anzeichen einer krankhaften nd
unruhigen Gemütsverfassung zu fein.
Nichts mehr ist an seinem Platze, nichts
im Gleichgewicht. AlleS ist ungereimt,
ungereimt (bizarre). Ich kann über
mein Empfindungen nicht ins Klare
kommen, aber, wenn ich hörte, daß früher
oder später eine Revolution ausbricht, so
würde ich keineswegs erstaunt fein.
Zudem ist die Stimmung unserer Poilus,
die von der Front kommen, geradezu
erbärmlich. Sie sind körperlich und
geistig vollkommen fertig und verfolgen
diejenigen, die sich vergnügen und lachen,
mit Haß. Man beschimpft sich auf der
Straßenbahn, man macht sich auf der
Straße Vorwürfe, es ist nicht zum Aus
denken. Nach der ollgemeinen Mut
mafzung soll bald der Friede nlerzeich
net werden. Ich persönlich habe kein
Vertrauen, aber ich wünsche von Henni
da Ende von oll dem herbei. Hoff'
wir für 1917 . . . WaS die Weib be '
trifft, fo wimmelt'S davon, mein Lieber!
Man braucht sich nur zu bücken, um zu
einer zu kommen. AlleS marmt sich
gegenwärtia, und wie! Die MaroZkoner,
ebenso die Anamitk sind die be sonder,-n
Lieblinge der Französinnen. .