Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 08, 1917, Image 7

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    Tägliche Omaha Tribüne.
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11 Aindev der Ast.
Roman voq Mal Treu.
losgehen ließ, daß man mit Kolben
und Bajonett dem Feinde an den Leib
mußte, und die Landwehren bei der
grausigen Art des Schädelzertrüm.
mein und dem krachenden Ton der
Kolbenschläge ausriefen:
,So flutscht öat bater!
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4t5.5t444"ch45N
.(18. Fortsetzung.)
.Nicht knien l. Nicht lnienl Ich bin
nur ein armer,' sündiger Mensch wie
S selbst, und nur ein gütiges Ge
schick hat mich vielleicht vor einem
ahnlichen Lose bewahrt wie daö Ihre.
Ich sage," fuhr er fort, nachdem Kon
rad, am ganzen Körper bebend, sich
erhoben hatte, Se. Majestät wird
Sie gewiß vollkommen rehabilitieren,
eiD, me.nneoer reun.mu,,en ying in 15"'.". - bäben
au mtmmm tjw rni anoroun , aue u-u y.u, Ka5m ie rnic6 Bcrstanben?"
r rr;r:Ts ' rr; r; .Zu Befehl, zmmi m aus den
Ul v..-, I, ,, -. !!, -U-ttl.
unter dem Stiefel des marschierenden
Konrad tat. wie ihm geheißen.
Dann zeigte Aorck mit dem Finger
in die Ferne.
.Sehen Sie dort hinten fast am
Nande des Plateaus, hoch über den
Ufern der Neiße, das einsame, weiße
Haus?"
.Zu Befehl. Exzellenz!"
.Es ist ein Bauerngut und führt
den Namen: ,Zur fröhlichen Wieder
kehr'. Dieses Gut besetzen Sie! Sie
nehmen dazu fünfundzwanzig Mann
Ihres Regiments lassen Sie Frei
willige vortreten, oenn es i,i ein ge
säbrlicker Kana und Sie halten
dieseö HauZ bis auf den letzten Mann,
I . - . . ' "fl S . 3
s. r t axttt bis fei aoaeto I meroen! as
AWmS Gut darf nicht verloren gehen denn
L&tou iganze' Landschaft ? "
hing in feuchtem, unourcvormg.ichem " "
anlegen. Wir stehen am Vorabend
einer großen Schlacht sie wird Jh
nen Gelegenheit dazu geben. Ich wer
d selbst dafür sorgen. Kehren Sie zu
Ihrem Regiment zurück ich stelle
meine Anträge sofort bei meinem
Chef, daß Sie mit Rang und Charge
bis zur Entscheidung Sr. Majestät
im Regiment verbleiben. Ihr Korps
kommandeur. General Forck. wird be
auftragt werden, das Weitere zu ver
anlassen. Sie, Herr Kapitän Hieber.
teilen meinen Entschluß dem Ossi'
zierslorps des Regiments mit; Sie
erklären ausdrücklich, daß ich den
Leuknant von Lossau für das Opfer
eines kriegsgerichtlichen Mißgriffs
halte und daß ich mit meiner Person
mich für seine Rehabilitation bei Sr.
Majestät einsetzen werde. Und. nun
. Gott beföhlen, meine Herren, meine
Zeit drängt, und der Chef eines Gene
ralstabö ist ein vielgeplagter Mann.
Auf Wiedersehen nach erfochtenem
Siege!"
Er reichte beiden die Hand.
Also, mein junger Freund, Kopf
hoch! Niemals ist die Vergangenheit
übermächtig ein starker Wille ist
mächtiger als sie und besiegt alle ihre
Schatten!"
Tief bewegt schieden beide von dem
königlichen Mann, an dem alles klar
und rein und lauter war, von den
Gedanken im tiefsten Herzen an bis
zu der deutlichen, wie in Stahl gesto
chenen Handschrift.
Draußen umarmte der Kapitän sei
nen Begleiter. -
.Sie, lieber Kamerad, die Partie
haben wir wohl gewonnen! Das freut
mich unbändig! Denn Sie sind es
wert, lieber Lossau!"
.Ich danke Ihnen, Kapitän! Und
morgen sollen Sie. hoffe ich. Ihre
gute Meinung von mir bestätigt sin
den. . m . .
.Nun kommen Sie zum Regiment,
damit alle üblen Redereien im Kei
zue erstickt werden!"
Schnell schritten sie voran. Sie
l mochten etwa zwei Stunden vom La
Utt entfernt gewesen sein, und in die
sei Zeit hatte Konrad einen großen
Sieg errungen; der eiserne Reif, der
m ihn lag. war dem Zersprengtwer
den nahe. Er aynte mcnr, oan oic,er
Reif in dieser Stunde schon fester um
ihn geschmiedet war als jemals vor
her. Als sie das Lager betraten, flog
ihnen eine seltsame Kunde entgegen:
Der Freiwillige Lothar Kamper
mann hatte den Leutnant von Bossen
dorf im Duell erschossen.
Mitten durchZ Herz.
Der Freiwillige, so hietz es, habe
sich auf Anraten der Beteiligten so
fort bei dem Regimentskommandeur
gestellt und würde von diesem soeben
vernommen. Nach dem morgigen
Kampftag dürfte dann, wohl ein
Kriegsgericht über ihn zusammentre
tcn. So schlimm werde es nicht wer
ben er fci zu arg beleidigt wor
den, und der König werde Gnade für
Recht ergehen lassen. .
Denn ein ausgezeichneter und tap
ferer junger Mann sei der Freiwillige,
träte ohne weiteres auch für einen
Freund vor die Pistole. Das Herz
auf dem rechten Flecke habe er. und
das wisse er auch zu treffen, wenn es
nötig feu
Da hörten Erzähler und Zuhörer
plötzlich ein dumpfes Stöhnen. Kon
rad hatte beide Hände tforS Gesicht
gepreßt, und y, feiner Brust stieg
,i Qnul emoor. so fremd, so furcht
bar. so gar nicht menschlich, daß alle
Umstehenden tief er,cyralen, ais oo
ein ungeheures Schicksal zermalmend
durch ihre Mitte hindurchginge.
Als der Freiwillige Lothar Kam
K,?n,nn zurückkam, sab. er wie ent
geistert aus. Die marmorne Ruhe, die
auf seinem Gesicht iaa, maazie oie,e
' j noch schöner, noch an' Sender, fesseln
1 der als sonst.
' 2sl8 ist ia ein Mädchen." sagte et
er, der diese Züge forschend ansah.
.und daö sind eines Mavcyens ugei
Lotte war zu Konrad getreten. Fra
gend hing ihr Auge an dem seinen,
weik alles!" sagte er tonloS
.Nein. Konrad. du weißt nicht
alles! Das eine noch nicht: Nun müs
sen wir alle sterben!" Todmüde IIan
gen ihre Worte.
Er sah sie traurig an. drückte trau
riz ihre Hand.
.Auch das weiß ich. Kamerad!"
Der 20. Auaui't 1812!
Hub dazu aetiörl ein Name, der
einen hellen Klang in der Vaterland!
scheu Geschichte hat:
Kstzbach!"
Noch ein Dritter gehört unzertrenn
lich zu diesen beiden: der vtezen:
Mannes. Alles triefte: von den Mii
tzen herab rannen ganze Rinnsale,
und aus den Rockärmeln heraus flos
sen sie ebenso unaushörlich. Aber alle
Nässe tat der guten Stimmung leinen
Abbruch, als die Besehle zum An
tritt in Schlachtordnung von Batail
lon zu Bataillon flogen. Ein donnern
des Hurra war überall die Antwort.
Schon zu ganz früher Morgenstunde,
als noch Dämmerung das Land be
deckte, war Konrads Regimentskom
mandeur zu ihm gekommen.
.Ich habe Befehl erhalten." sagte
er, Sie mit grauendem Morgen zum
General Forck, unserm Korpskomman
deur, zu schicken. Er will Sie selbst
sprechen, lieber Lossau, und das ist
immer ' ein gutes Zeichen bei ihm.
Also begeben Sie sich sofort zu Ihm,
und bringen Sie gute Nachrichten für
sich mit!" '
Vor ihm stand Lotte. Tiefe Trauer
war in ihrem Blick, und das sonst so
klare und leuchtende Auge lag unter
einem feuchten Schleier, wie die Land
schaft ringsum.
.Nun gehst du." sagte sie leise.
.Ich komme wieder!"
.Wenn dich der General aber bei
sich behält"
.Unmöglich ist das nicht"
.Dann wäre ich allein heute, Kon
rad! Der Vater liegt vermundet, du
bist nicht da"
Aber die andern alle"
.Ja, die andern! Aber M und der
Vater, ihr seid nicht die andern. Die
andern sind gute Freunde und Käme
raden aber ihr du"
.Ich. Lotte? WaZ bin ich dir?" .
.Du bist mir mehr!" sagte sie leise.
Er reichte ihr ergriffen die Hand.
.Lebewohl, Kamerad!"
.Auf Wiedersehen!"
Und halt' dich wacker in der
Schlacht, wenn ich dir fernbleiben soll
te!" '.Ach, daß du mir nahe wärst.
Konrad! Mir ist das Her, so schwer,
so furchtbar schwer. Der eiserne Reif
weißt du? er muß hartvangezogen
sein feit' athnr.."
Konrad V.. s rächte es mm
überS Herz, ic j jzen, daß auch
er fühlte, wie ful.j nmraubend
hart und fchwer c ihn !aj.
Er riß sich los. Tränen 'bin
ins Auge gestiegen.
Lotte blickte ihm nach, die Hand ge
gen das Herz gepreßt, bis er in den
mögenden Mensckenmassen ihren Au-
gen entschwunden war.
Der alte Isegrim 'orcr war m sei
n,r aewöknlicken Übeln Laune. Er
hatte beobachtet, wie die Franzosen
daS Plateau über der Wutenven
Neiße heraufstiegen, und soeben war
ein Adjutant des Blücherschen Stabes
gekommen und hatte ihm die Weisung
gebracht, er möge so viel Franzosen.
nVi ir olaube scklaaen au können, auf
das Nlateau herauslassen: dann mö
ge er sich aus sie werfen und Ire tu Die
hochge chwollene uuulcnoe neisze mn
nfiftiirien.
.Reiten Sie selbst hin und zayien
Sie sie," brummte Forck den Adjutan
ten an, .ich kann bei dem Teusels
Wetter meine eigenen Finger nicht
zählen!" '
Aber Wie gewoLNIicy. er
Krummte und bin LN.
In allen Richtungen gingen feine
Befehle.
trat Konrad vor ihn
.Leutnant von Lossau. zu Eurer
Ezzellcnz befohlen!"
Ein sckarser Blick auS den kalten.
grauen Augen fuhr über den jungen
Mann, und diesen wollte eS bedünke:..
als werde ein Donnerwetter lokore
chen.
Aber eS sina oar sänftiglich ab
.So. so, Sie sind der Attentäter,
der unter fremdem !icamen gevienr yai
und die Ursache geworden ist, daß
man sich hier im Duell die Hälse
bricht um Ihretwillen! Schöne Ge
schichten, das! Werde mir nach der
Schlacht den jungen Freiwilligen mal
naher anjehen, der mir mer meine u
fiziere wegknallt!"
.Er war auks tiefste beleidiat wor
den, Ezzellenz, und er bereut den un-
glücklichen Schuß
haben, sonst wäre er nicht für Sie
eingetreten, den der andere für satis entgegnete Konrad.
r , . . ' . f.c' i . tt f. - l ii... w:. n ' . .
faktionsunfahig erklärte. Aber genug
!u aeben."
.Befehlen Euer Erzellcnz!"
.treten Sie vier neben mein
nuf - . -,ii.nn in t yin cviii lllllH I uym
Sei Regen, dtr die Geivre nichtjj hcM ej Genera!, KinzuZ.
letzten Mann ist das Gehöft zu halten.
oöcr bis Avloiung ronimu
.Gut! Dann gehen Sie mit Gott!
Ueber die Ausführung des Befehls
babe ick, köderen Ortes u berichten.
Gott befohlen Herr Leutnant!" Kon
rad grüßte uns ging.
Ihm war kein Zweifel; hier war
Gneisenaus Hand spürbar. Wie tief
fühlte er sich dem herrlichen Mann
zu Dank verpflichtet! In der Tat. die
sreundlicke Woblwollen verstand
tä, sanft und schmerzlos die verwik-
keltsten Knoten zu entwirren.
Er machte seinem Regimentskom
mandeur Meldung.
, Schon," sagte dieser, nehmen :e
fick Nreiwilliac!"
Und gleich darauf schallte an der
Front des m Schlachtordnung aus
marschierten, des Befehls üum An
griff gewärtigen Regiments der Ruf:
Freiwillige vor zu einem gesayru
chen Auftrag!"
Das ganze, Regiment drängte yer
an.
.,Euck olle kann ich nickt aebrau
chen. Leute!" sprach der Oberst. .Aber
ich danke euch allen! Nur funsunö
zwanzig Mann haben wir noygi
Er wandte ick an X.o au.
Wblen Sie sich sie selbst ab. Herr
Leutnant, die Ihnen am zuveriamg
en und vrauawar ten er meinen:
Konrad dankte. Dann schritt er die
Front ab. Aller Augen suhlte er an
frf bannen. Und von einem Auaen
paare fühlte er das ganz besonders,
suhlte, wie es n? vat, lyn anueyie:
Zu mir. m mir! Nimm mich,
nimm micki!"
Und er nahm ihn: der erste, den er
zu sich heraustreten ließ, war der
Freiwillige Lotbar Kampermann.
Bald hatte er die übrigen beisammen.
Nach Anmeldung beim tegimenls
kommandeur. der ibnen begliche Wor-
te mit auf den Weg gab, marschierte
der Trupp ab.
?ln die arau verbanaene Landschaft
hinein ging es. In Strömen goß cer
Regen, schlug, von einem frostigen
Winde getrieben, den Leuten ins Ge
sicht und floß von ihren Mänteln
herab.
Haltet euer Pulver trocken!" rief
Konrad. .Wir werden es brauchen
können!"
.Schon besorgt, Herr Leutnant!
tfatifl die Antwort. Alleweil aeht's
noch, wenn's lange gießt, dann nehmen
wir Bajonett und .iolven:
Da donnerte der erste Kanonen
schuß, gleich darauf ein zweiter, ein
dritter. Bon drüben her, wo man
feindliche Batterien stehen sah. blieb
die Antwort nicht aus die Schlacht
an der Katzbach hatte begonnen.
Ein brausendes Hurra klang über
das fteld. daß die Luft zitterte. Und
Konrads Leute stimmten jauchzend
darin ein.
Jetzt hatten sie das Gehöst erreicht.
Es war von allen Bewohnern verlas
sen. Nur eine einsame Katze strich,
Beute suchend, über den Hof. Man
setzte alles in verteidigungsfähigen
Zustand; die Tore 'wurden verram
melt, die Fenster durch Bretter, Holz
blocke, aufgefundene Strohsäcke der
baut und nur kleine Schießscharten
und Beobachtungslöcher gelassen. Die
besten Schützen kamen on die vor
aussichtlich gefährlichsten Stellen.
Zuletzt Lotte. Sie hatte während
des ganzen Marsches kein Wort ge
sprachen. Aber er sah das freudige
Leuchten ihrer Augen, und daS sagte
ihm mehr alö Worte.
Jetzt nahm er sie bei der Hand und
führte sie an den Plag, den er ihr zu
gedacht.
.Du schießest am besten, Kamerad,"
sagte er, .du sollst auch on der ge
fährlichsten Stelle stehen. Hier von
dieser Seite ist der feindliche Haupt
angriff zu erwarten hier sollst du
deinen Platz haben!"
Ein heißer, dankbarer Blick war d''e
Antwort.
.Schieße ruhig und kaltblütig wie
immer." fuhr Konrad fort, .keine
Munition vergeuden, denn wir Kissen
nicht, wie lange wir hier aushalten
müssen."
!z tni nss ini finSI" k!s f
luunutli uyuß .5 ivi. mv v. iiym
Schon gut! Schon gut! Werde Lotte ins Wort, und er erschrack, wie
ihn ja kennen lernen! Muß jeden- fremd, wie seelenlos heute die geliebte
r . - w y r . . f i ... c , . ii
saus oas Herz aus oem remien tfiea klimme xiang.
.Dann fallen wir fürS Vaterland!"
Lnd die Kinder der Not werden
iiittvusuiifw.i iitvut tv vivii ;;l'ttu 3 v 1 1 v vi rnivv vv w vvvt ivt,fcibu
hiervon! Ich habe Ihnen einen Befehl erlöst sein, und der eiserne Reif wird
4i Aft hnt &r,'1fs t OmIIi
von ihnen abfallen!" ergänzte Lotte.
und ihre Auaen blickten starr, als
"äijtn sie in weite, unendliche Fernen
,AlS ob sie die Ewigkeit durchblik
ken will!" mußte Konrad denken, und
sein Herz krampfte sich zusammen.
,Bist du noch traurig, Ronraoz ,
fragte Lotte dann.
Er schüttelte den ikops.
.Nein! ES liegt alles hinter mir."
Aber gestern abend warst du trau
rig?"
?!a! Der Schun. dein furchtbarer
Schuß nun sind wir mit Blut
chesleckt."
Das Kind tritt in die Fußtapfen
des Vaters, Konrad!" sagte Lotte
ganz leise.
Er starrte sie an.
.Du weißt"
9sü78 Konrad! El ist mir niemals
ein Geheimnis gewesen! Aber" und
hier brach eine so yeisze veioenschast
aus dem Mädchen, daß Konrad er
schütter! und bestürzt zugleich stand
aber lieb gehabt habe ich meinen
Vater trotzdem aus tiefstem Herzen,
oder vielleicht gerade deswegen! Denn
nur ein Erbärmlicher ertrzt Er
bärmliches! Und erbärmlich ist mein
Vater nie gewesen. O Konrad, wenn
du wüßtest, wie er gelitten hat. wie
er zuweilen, wenn er sich unbeobach
tet glaubte, stöbnte und seufzte, wie er
in früheren Jahren ruhelos die Räch-
te durchwanderte o Konraö, er hat
getragen, was irgend Menschenkräfte
tragen können. Und doch ist er mir
immer mein edler, mein stolzer, mein
herrlicher Vater gewesen!" '
Anders kenne ich ihn nicht!" sagte
Konrad.
(Schluß folgt.)
Und siehst du, Konrad." fuhr
Lotte lebhafter fort, .als ich euch
beide so unter der Vergangenheit lei
den sah, als ich sah, wie ihr manch
mal zusammenzubrechen drohtet, oa
wußte ich auch, wo es euch not tat:
Entsühnungl Und, Konrad. wer uns
lieb hat, von ganzem Herzen lieb, der
kann uns entsühnen. Das wollte ich!
Der Kampf fürs Vaterland ist das
Höchste, Edelste, das ein Mensch auf
sich nehmen kann, und wer aufrichti
gen Herzens in diesen hineinzieht und
seine Pflicht tut, der wird entsühnt
von jeder Schuld und entsühnt alle
die, die ihm lieb sind. So wollte ich
hinausziehen, um euch frei zu machen
von Schuld und Vergangenheit
was schadet es, daß ich ein Weib war?
Ohne den Vater wollte ich fort, ganz
allein. Er aber merkte alles, sprach
mir ins Herz, und eine Lüge kann ich
nicht über die Lippen bringen. So
aeitand ick ihm mein Vorbaben. und
statt des einen Freiwilligen zogen
bald daraus zwei nacy resiau. jciin
iindvir liier. Konrad. und die große
Stunde ist da, auf die wir alle ge-
harrt yaöenr
.Sie ist da!" wiederholte Konrad.
Und festen und mutigen Schrittes
wollen wir ihr entgegengehen, iton
rad! Sie soll uns nicht klein finden
denn nur, wenn wir größer und
stärker sind als die Stunde mit allem,
was sie bringt, werden wir Sieger
über sie und heben uns darüber em
por. Wir aber wollen groß und stark
sein!"
Zu feierlichem . Gelöbnis schlangen
sich ihre Hände melnanoer.
Da schall der Ruf:
Konrad schaute durchs Fenster. In
dichten Schwärmen rückte der Feind
gegen das Geyost an.
Niemand schießt eher, als bis ich
es befehle!" sagte Lossau. Nehme je
der seinen Mann aufs Korn, und
dann wartet auf mein Zeichen!"
Fünfundzwanzig Gewehre streckten
sich durch die Schießscharten; vicrund
zwanzig Mann lagen im Anschlag
und ein Mädchen, in dessen Herzen
eine große Stille geworden war.
Scharf beobachtete Konrad die An
rückenden. Jetzt waren sie in Gewehr
schußweite.
Hell und klar klang der Befehl:
Feuer!"
skünfund,:wanzia Schüsse krachten.
Fünfundzwanzig rauchende Büchsen
wurden aus den Schießscharten zu
rückaeioaen und aufs neue geladen
Unter den Angreisern sah man wirre
Knäuel entstehen, eine große Anzahl
sich an der Erde walzen.
Wieder lagen die Gewehre im An
schlag.
.eucr!" tönte daö Kommando.
Zischend sauste das heiße Blei auf
d e Geaner. !isu! miete orte man
deutlich; sie stutzten, machten halt, be
lieten
Da fuhr schon die diitte Salve un
ter sie.
Jetzt wandten sie sich, erst langsam,
dann schneller, und nun rasten sie in
blinder Flucht davon.
.Die kommen nicht wieder!" sagte
Konrad besriedigt.
Lotte wandte ihm das erhitzte Ge
ficht zu. Er sah sie und ward ihrer
froh. Der Schleier, den er vorhin in
ihren Augen entdeckt hatte, war der
schwunden klar und hell strahlte
der Blick.
Bist du zufrieden mit mir?" frag
te sie.
.Ich bin stolz' auf dich!"
.Und ich auf dich!"
Aber die Ruhe währte nicht lange.
Neue Scharen kamen zum Angriff,
zahlreichere und stärkere.
Wieder begann der Kampf. Sicher
daS Ziel treffend, fielen die Schüsse
der Verteidiger in die Reihen der
Angreifer. Aber diese wuchsen aus
der Erde, mehr, immer mehr wurden
Konrad erkannte die Gefahr.
Aushalten, Leute!" rief er.
Ein Hurra antwortete ihm.
Wenn, sie stürmen." fuhr Konrad
fort, .und in den Hof eindringen,
dann geht s mit Kolben und Ba
jonett auf sie los! Jeder faßt sei
nen Mann."
Da rasselte und prasselte eS zu
ihren Häuptern. Balken splitterten.
Steine stürzten. Rauch und Staub
wirbelten empor.
.Sie richten Geschütze auf uns!"
rief Konrad. .Das war der erste
Gruß!"
Es kam der zweite, der dritte.
Und jetzt schlug eine Geschützkugel
in das Zimmer ein, in dem sie stan
den. Bier Mann riß sie zusammen;
sie lagen, in Blut und Schmerzen
stöhnend, am Boden.
Jetzt wird es ernst, Kamerad!"
sagte Konrad zu der ununterbrochen
feuernden Lotte.
Wir sind bereit, Konrad!" kam
die ruhige Antwort.
Ein neues Geschoß schlug in das
Zimmer. Wieder stürzten drei Tap
sere. Und nayer und nayer lamen
die Angreifer. Schon hörte man
deutlich ihr En avant! En avant!"
Jetzt brannte die Decke lichterloh.
Rauch und Staub erfüllten das Zim
mer.
n den M. Kameraden!" rief
Konrad. Hier oben räuchern sie uns
aus! Und vergeßt nicht, die Ber
Mundeten mitzunehmen!"
Im Nu war die Schar die Treppe
hinunter. So kurz der Augenblick
war der Feind ließ ihn nicht un
genutzt. Er stürmte vor. Klat
schend fuhren ferne Kugeln in die
Umfassungsmauern.
Seid ihr bereit, Kameraden,"
fragte Konrad, .sie ordentlich zu
empfangen?"
.Sie sollen nur kommen: schauie
es drohend.
Dickt an Lottes Seite trat Kon-
rad, den Säbel in der Faust. Der
Angriff, der ihr galt, galt ihm.
Jetzt donnerten von drauszen oi
bensckläae aeaen das Tor. Es hielt
nicht lange stand es bog sich
knarrte krachte setzt stürzte
es in Trümmer herein drang der
Feind.
Hurra!" schallte es ihm entgegen.
Und Kuqeln und Bajonette fuhren
in seine Reihen.
Konrad focht neben Lotte.
Tapfer, Kamerad!" rief. er.
Bis in den Tod!" klang die Ant
wort. Da blitzte etwas in nächster Nähe,
fubr ,u. ftieft nach vorwärts, und
dann stieg ein Blutstrahl aus Lottes
Brust empor. tote stürzte, tau
melte, griff im Fallen nach Konrads
Hand.
..Leb wobl. Kamerad!"
In den Ohren klang ihr noch ein
lautes Getümmel und brausendes
Hurra aber Nacht war es schon
vor ihren Augen.
Starr bält der General Aorck aus
seinem Standort und beobachtet die
Schlacht. Seine grauen Haare kle
ben ihm regenfeucht an Stirn und
Schlafen. Ter Mantel trieft von
ftäsfe er achtet es nicht. Da
huscht ein Erstaukien über das kalte,
scharfaeschnittene Gesicht.
Die kleine Anhöhe empor, auf der
er hält, kommt ein Offizier, schwe
ren, schleppenden Schrittes, als könne
er sich kaum noch auf dm Beinen
halten. Auf seinen Armen trägt er
einen regungslosen Körper.
So tritt er vor den General.
Leutnant von Lofsau." ruft die
fer, was zum Teufel soll das hei
ßen? Wo kommen Sie her?, Habe
ich Ihnen nicht befohlen, das Gehöft
zu halten bis aus den letzten cann,
oder bis Ablösung käme."
Zu Befehl, Exzellenz, ich bin der
lekie Mann, und die russischen Truv
pen des Generals von Sacken haben
mich abgelost. Vas Geyost ilt in un
scren Händen!"
?lsearim nickt befriedigt.
.Ich danke Ihnen! Sind Sie der
wundet?"
..awobk. Crttlleiu!"
Weshalb gingen Sie nicht zum
Verbandplatz r
Weil ich Eurer Exzellenz pcrsön
lich Meldung erstatten wollte"
(Schluß folgt.)
Verdächtig. Tochter:
Ach, Mama, meine Verlobung mit
Oskar geht auch wieder zurück!
Mutter: Wieso? Hat er eS dir
bereits gesagt?
Tochter: Das nick5. aber er ist
einem 5lunaaeseNenverein beiaetreten!
Schnauferlprotzen.
Flieger: Mich kennt jeder Schutz
mann.
Sauser: Gar nix! Seitdem ich hier
bin, leiden sämtliche Schutzieute am
Schreibkramps!
M i ß v e r fi ä n d ni s. Fremder
(enttäuscht): Eine nette Sommerfri
sche: Kein Baum, kein Strauch," fo
weit man sieht, hossentlicy gibt'S we
niqstens Wasser in der Gegend.
Bauer: Selbstverständlich! Frau,
bring' dem Herrn mal 'n GlaS Was.
ser!
Beim Pferdeverleiber
.Geben Sie mii ein Pferd, aber
ein, daS nix abwirst."
Meine Pferde müssen alle was.
X
SicUhr.
Ckizze von Kurt Munzcr,
In dieser ungeheuren Zeit wird
noch das Kleinste groß. Stille Schick-
ale wachsen zu heldischen hinaus,
Bauernsöhne weisen Arme, in denen
königliches Blut zu fließen scheint, ge
ringe Menschen tragen die Auszeich
nungen der Höchsten. Und selbst tote
Dinge, winzige Sachen gewinnen Be
deutung über Zeit und Geschlecht hin
aus. Da ist ein Stück Eisen, eine Pa-
rone. ein Fetzen graues Tuch, ein
Stück Papier, mit einem letzten Wort
bekritzelt, ein Medaillon, ein eiserner
Ring das alles wird Relicsuie für
Generationen.
Und so weiß ich auch die kleine
Geschichte einer Uhr, einer billigen
tahlernen Armbanduhr, oi. zu einem
dymbol wurde, eine ewigen Erinne-
rung.
Sie lag lange Zeit in einer großen
bunten Auslage, bis eines Tages eine
Männerhand sie herausholte. Zarte,
feine Frauenfinger nahnien sie in
Empsanq,. wandten sie um und um,
hielten sie an ein kleines, blasses Ohr.
Schließlich nämlich war de Uhr gar
nicht so schlecht und gering, wie sie
aussah. Denn wenn es dunkelte, be
gann sie zu glühen. Je tiefer die
Nacht war. desto Heller erstrahlte ihr
Zifferblatt. Wie ein großes, sanft
leuchtendes Auge war sie da, m dem
man die Zeit ablesen konnte, trotz
aller Finsternis.
Die Uhr ward verkauft an die
junge, schlanke Frau. Daheim wurde
sie nochmals ange chaut, ausgettappt,
und ein Vierblatt, zierlich getrocknet,
kam unter den stählernen Deckel
Dann wurde sie in ein graues Leder-
band geschnallt m Seidenpnpier viel-
fach gehüllt und in einen Karton ge
packt.
Darin, in einer tcrnis, die
selbst ihr leuchtende Blatt nicht
durckdrana. machte die Ubr eine arone
Reise durch Deutschland hindurch,
weiter durch Belgien, nach Frankreich
hinein.
Als sie wieder daS liebe Licht des
Taaes. erblickte, hörte sie zugleich
einen freudigen Ruf. Der junge Offl
zier hob sie auf, drückte sie an feine
Lippen, klappte auch wirklich den
Deckel zurück und fand das Glückszei-
chen dahinter. Sie ward um seinen
Arm geschnallt, und also setzte sich der
Leutnant hin, der genebten Frau zu
schreiben und zu danken.
Für die Uhr begann setzt eine große
und aufregende Zeit. Sie kannte ja
nichts weiter von der Welt als den
Saal, die Fabrik in der Schweiz, wo
sie hergestellt worden war, sie kannte
von der Sprache der Menschen nicht
mehr als ein paar Fachausdrllcke, die
auf sie selbst Bezug hatten. Und dann
war sie in die Auslage gekommen, wo
sie nur 'einen kleinen Teil einer gro
ßen, breiten Straße hatte übersehen
können. Das Treiben der Menschen
ihr Gebaren und Gehaben war ihr
ganz sinnlos erschienen, sie verstand
nichts von dem, was sich da vor ihrem
Fenster lärmend abspielte. Nachts,
wenn sie leuchtete und besser als am
Tage' sah, da war das hohe Fenster
mit eisernem ' Laden verschlossen
Ganz dumpf hörte sie, bis zum Mor
gengrauen, das Leben der Straße
vorbeifluten. Sie sah jetzt nur, daß
sie zwischen vielen anderen Uhren
aller Art, zwischen Ringen, Ketten,
Nadeln und Medaillons lag. Aber
jedes Ding war, wie es allem, was
klein ist, eigen l,t, nur mit sich oe
schäftigt, und so ließ sich weder Welt-
kenntnis noch Menjchenersahrung ge
winnen.
Aber jetzt war die Uhr mitten ins
bewegteste Leben geraten. Sie begriff
Nichts. In der Sprache war ihr alles
fremd, die Tracht der Menschen war
ihr unbekannt. Sie sah nur Männer
und wieder Männer. Aus der Tiefe
des Horizonts stieg ein ungeheurer
Lärm hervor, die Jeder erbebte, erzit-
terte ganz und gar. Nachts, wenn der
Offizier, die Uhr am 'Handgelenk, ins
Freie trat, sah sie rätselhafte riesige
Lichtstrahlen, vor denen ihr Glanz er
losch, von der Erde empor zum Him-
mel spielen. In der Ferne sprühte
Feuer auf. leuchtende Kugeln zischten
lautlos auf. Und dann zeriß ein
Lärm, als spalte sich die Erde, die
ganze Nacht mit ihrem feurigen Licht
spiel.
Die Uhr" wußte nicht, daß sie in
einem Fliegerlager und ,hr Offizier
ein berühmter Flieger war, an dessen
Arm sie, die Erdgeborene, m dte üus'
te steigen sollte.
Dieses Wunderbare geschah all
bald. In einer stillen, dunklen Nacht
horte sie plötzlich hinter sich, unter
sich. rinqS um sich ein Knattern und
Poltern. Sie erschrak, aber ehe sie
noch wußte, was geschah, empfand sie
ein neues, ihr bisher unbekanntes x.t
bensgefühb sie flog . . .
Sie stieg und stieg, indes ihr Voge!
mit riesigen Schwingen knatterte, in
die Nacht hinauf, den unsichtbaren
Sternen zu. Unter ihr blieben Lich-
terhaufen zurück, blak und matt,
blieb eine Finsternis, die unbeschreib
lich war. Kälte. Frost drang auf sie
ein. Sie durchschnitt eine nasse Wolke
Sie kreiste und kreiste, schoß hinab,
wieder hinauf, daß ihr schwindelte.
AIS der große Vogel endlich wieder
I TmM. rmfvri? tfft! hieUbVfm?
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Ohr: sie ging im gleichen, ungestörten
Gang. Da lobte er sie, die sich so 8
währt hatte, selbst über der Erde,
und als sie dann neben seinem Lager
lag, strömte sie voll Stolz und Freude
so stillen sanften Glanz aus, daß sie
wie ein liebevolles Menfchenauge in
den Schlaf des Mannes blickte. Und
der sah sie im Traume als Auge sei
ner geliebten Frau, das über ihm in
Treue wachte...
Von da an teilte die Uhr das ganze
gefährliche Leben des Kampffliegers.
Sie lernte alles kennen: Acisvigung
und Verfolgtwerden ,n den Lüsten.
Bombenabwurf und Selbstdeschie
ßung, tiefen Nebel und Berirrtsein.
turuanduna. em Ueber Klagen m
der Luft. Sie sah hinab auf französi.
che Städte, die verödeten, wenn ver
deutsche Riesenvogel über ihnen er
schien, sie sah in die feindlichen
Schützengräben, in Batzcriestellungen;
ie sah das graue, sich ewig wrmenve,
ewig rollende Meer unter sich und ei-
v s r r c 4. . . S.
lerne tocyisse, oie, oa aus unu mtun
wogten. Sie hörte die hundert Kugeln
der Maschinengewehre wie' flinke klei
ne Vögel um sich' pfeifen und zwit
chern. ein Schrapnell N'.ek zi cyeno
wie 'ein großer Raubvogel dazwischen.
Aber sie verlernte, sich zu surcyren,
denn ihr Herr kannte die Furcht nicht.
Er hielt das Steuei mit unbeirrter
Hand, und mit festem Auge Hand
habte er seine Waffen. Bisweilen
blutete er; dann lächelte ' er. Die
tirn verbunden, stieg er wieder auf.
Er befragte die Uhr um die Zeit. Und
Tag und Nacht gab sie, ihm genaue
klare Antwort. Wo er alles leistete,
wollte sie doch in ihrem kleinen Alt
nicht versagen.' l
Aber da kam m schlimme. Nacht
vor Belsort, wo es mit, auern vor
über war. ' .
Der Offizier stich auf. um jene
härteste Festung zu überfliegen und
den Trotz ihrer Walle zu brechen. Er
ging hinaus und yinuoer uoer oas
schlafende Land, über Schluchten hin
weg, über Flüsse, die in der Herbst.
nacht glänzten. Walder lagen unten
wie Flaum auf der Erde, Städte mit
abgeblendeten Lichtern lagen im
ängstlichen Schlaf. Und dann stieg
am Horizont eine gezackte Mauer auf,
über ihr schwamm der untergehende
Mond und beleuchtete weiß erstarrte
Gipfel: das große, ewige Gebirge.
Aber da donnerte es herauf. Die
Abwehrgeschütze der Franzosen sprüh-,
ten ihre Kugeln empor, ein eiserner
Vorhang legte sich vor den Flug des.
deutschen Vogels.
.Durch! schrie der Offizier und
lachte. Aber dieser Heldenruf war sein
etzter. Es krachte in den Schwingen
'eines Vogels, und der Propeller
'chlag, des Vogels Gesang, verstumm
:e jäh. Es schlitterte hell. Alles wank
e und wankte ....
In diesem Augenblick, unter der
erhabenen Faust des Todes, riß der
Ossizier die Uhr vom Arm. Und mit
der Spitze seines Messers, in der Luft
wirbelnd, stürzend, stockend, kreisend,
hin und her geschleudert, im Schein
der letzten Nacht seines Lebens, mit
der Spitze seines Messers kritzelte er
auf den Stahldeckel der Uhr Zeichen
der Liebe und Treue. Er barg sie an
seiner Brust dann schoß er in ra
senoem Wirbel hinab...
Zwischen den gebrochenen Flügeln
seines Vogels, irmitten seiner metal
lenen Knochen, dU zersplittert waren,
lag der Offizier X bleich, lächelnd,
unentstellt.
Französische Kaa raden, in deren
Reihen er gestürzt, mmelten, was
er an Hab und Gi 6et sich trug,
packten es zusammenfand ein Flie
gerkamerad stieg auf, ufie hinüber
und Hefe das traurige Pechen in ein
:
deutsches Lager fallen.
So bekam die junge Pst daö letz
te Erbe ihres Mannes, unNdie Uhr
war dabei. Aber es war t Uhr
mehr, denn sie war ganz zerlittert,
das Werk war herausgespnnaen.
übrig war nur noch das IeerY Ge i
häufe. Unter dem Deckel, der, zer '
quetscht, sich, nicht öffnen ließ, lag
noch das trügerische Vierblatt. Aber
auf diesem entstellten Deckel entzlf j
ferte die Witwe, was ihr Mann in
der Todesminute daraufgeklitzelt.
Und nun liegt dieser leere Uhrdeckel '
in einer Truhe, wie ein Heiligtum,
und oft und oft holt c-me blasse, f ?;
schmale Frauenhand ihn hervor und i ?
drückt ihn an ihren Mund. Und wenn :
längst kein Mensch mehr leben wird, I ?
der diesen letzten, größten Krieg am : .
eigenen Leibe erlebt, wird dieses von s
unsterblicher Liebe bekritzelte Uhrge U
Hause noch da sein, nur ern kleines.
nichtiges Ding und ewiger als man . J
ches große, weil es die Liebe gezeichnet
hat.
Verabredung? Ein Vater
geht mit seiner Tochter an einem Ge
'chästshause vorbei, auS dem gerade
der Verlobte der Tochter, ein junner
Geschäftsreisender, on die Luft qesetzt
wird. Pa. Kinder." sagt der Vater, t
das ist doch sicher kein Zufall, daß I
Ihr Euch hier trefft?" j
Doppelsinnka. Dame: 5
r.-f.- 2 1. ! . ... V" I . , ., . 6,
yime in? millz ocillnoerl, seitdem wir
uns zum letztenmal sahen?"
Herr: .Nicht im geringsten, gnädi
fce Frau! Sie sind noch immer die
Alte!"
Kindermund. .Saz
Onkel, kriegen die Trinke? do.?.
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