Tägliche Omaha Tribüne. ÜC 4MMt mm f 11 Aindev der Ast. Roman voq Mal Treu. losgehen ließ, daß man mit Kolben und Bajonett dem Feinde an den Leib mußte, und die Landwehren bei der grausigen Art des Schädelzertrüm. mein und dem krachenden Ton der Kolbenschläge ausriefen: ,So flutscht öat bater! x 7 44 4t5.5t444"ch45N .(18. Fortsetzung.) .Nicht knien l. Nicht lnienl Ich bin nur ein armer,' sündiger Mensch wie S selbst, und nur ein gütiges Ge schick hat mich vielleicht vor einem ahnlichen Lose bewahrt wie daö Ihre. Ich sage," fuhr er fort, nachdem Kon rad, am ganzen Körper bebend, sich erhoben hatte, Se. Majestät wird Sie gewiß vollkommen rehabilitieren, eiD, me.nneoer reun.mu,,en ying in 15"'.". - bäben au mtmmm tjw rni anoroun , aue u-u y.u, Ka5m ie rnic6 Bcrstanben?" r rr;r:Ts ' rr; r; .Zu Befehl, zmmi m aus den Ul v..-, I, ,, -. !!, -U-ttl. unter dem Stiefel des marschierenden Konrad tat. wie ihm geheißen. Dann zeigte Aorck mit dem Finger in die Ferne. .Sehen Sie dort hinten fast am Nande des Plateaus, hoch über den Ufern der Neiße, das einsame, weiße Haus?" .Zu Befehl. Exzellenz!" .Es ist ein Bauerngut und führt den Namen: ,Zur fröhlichen Wieder kehr'. Dieses Gut besetzen Sie! Sie nehmen dazu fünfundzwanzig Mann Ihres Regiments lassen Sie Frei willige vortreten, oenn es i,i ein ge säbrlicker Kana und Sie halten dieseö HauZ bis auf den letzten Mann, I . - . . ' "fl S . 3 s. r t axttt bis fei aoaeto I meroen! as AWmS Gut darf nicht verloren gehen denn L&tou iganze' Landschaft ? " hing in feuchtem, unourcvormg.ichem " " anlegen. Wir stehen am Vorabend einer großen Schlacht sie wird Jh nen Gelegenheit dazu geben. Ich wer d selbst dafür sorgen. Kehren Sie zu Ihrem Regiment zurück ich stelle meine Anträge sofort bei meinem Chef, daß Sie mit Rang und Charge bis zur Entscheidung Sr. Majestät im Regiment verbleiben. Ihr Korps kommandeur. General Forck. wird be auftragt werden, das Weitere zu ver anlassen. Sie, Herr Kapitän Hieber. teilen meinen Entschluß dem Ossi' zierslorps des Regiments mit; Sie erklären ausdrücklich, daß ich den Leuknant von Lossau für das Opfer eines kriegsgerichtlichen Mißgriffs halte und daß ich mit meiner Person mich für seine Rehabilitation bei Sr. Majestät einsetzen werde. Und. nun . Gott beföhlen, meine Herren, meine Zeit drängt, und der Chef eines Gene ralstabö ist ein vielgeplagter Mann. Auf Wiedersehen nach erfochtenem Siege!" Er reichte beiden die Hand. Also, mein junger Freund, Kopf hoch! Niemals ist die Vergangenheit übermächtig ein starker Wille ist mächtiger als sie und besiegt alle ihre Schatten!" Tief bewegt schieden beide von dem königlichen Mann, an dem alles klar und rein und lauter war, von den Gedanken im tiefsten Herzen an bis zu der deutlichen, wie in Stahl gesto chenen Handschrift. Draußen umarmte der Kapitän sei nen Begleiter. - .Sie, lieber Kamerad, die Partie haben wir wohl gewonnen! Das freut mich unbändig! Denn Sie sind es wert, lieber Lossau!" .Ich danke Ihnen, Kapitän! Und morgen sollen Sie. hoffe ich. Ihre gute Meinung von mir bestätigt sin den. . m . . .Nun kommen Sie zum Regiment, damit alle üblen Redereien im Kei zue erstickt werden!" Schnell schritten sie voran. Sie l mochten etwa zwei Stunden vom La Utt entfernt gewesen sein, und in die sei Zeit hatte Konrad einen großen Sieg errungen; der eiserne Reif, der m ihn lag. war dem Zersprengtwer den nahe. Er aynte mcnr, oan oic,er Reif in dieser Stunde schon fester um ihn geschmiedet war als jemals vor her. Als sie das Lager betraten, flog ihnen eine seltsame Kunde entgegen: Der Freiwillige Lothar Kamper mann hatte den Leutnant von Bossen dorf im Duell erschossen. Mitten durchZ Herz. Der Freiwillige, so hietz es, habe sich auf Anraten der Beteiligten so fort bei dem Regimentskommandeur gestellt und würde von diesem soeben vernommen. Nach dem morgigen Kampftag dürfte dann, wohl ein Kriegsgericht über ihn zusammentre tcn. So schlimm werde es nicht wer ben er fci zu arg beleidigt wor den, und der König werde Gnade für Recht ergehen lassen. . Denn ein ausgezeichneter und tap ferer junger Mann sei der Freiwillige, träte ohne weiteres auch für einen Freund vor die Pistole. Das Herz auf dem rechten Flecke habe er. und das wisse er auch zu treffen, wenn es nötig feu Da hörten Erzähler und Zuhörer plötzlich ein dumpfes Stöhnen. Kon rad hatte beide Hände tforS Gesicht gepreßt, und y, feiner Brust stieg ,i Qnul emoor. so fremd, so furcht bar. so gar nicht menschlich, daß alle Umstehenden tief er,cyralen, ais oo ein ungeheures Schicksal zermalmend durch ihre Mitte hindurchginge. Als der Freiwillige Lothar Kam K,?n,nn zurückkam, sab. er wie ent geistert aus. Die marmorne Ruhe, die auf seinem Gesicht iaa, maazie oie,e ' j noch schöner, noch an' Sender, fesseln 1 der als sonst. ' 2sl8 ist ia ein Mädchen." sagte et er, der diese Züge forschend ansah. .und daö sind eines Mavcyens ugei Lotte war zu Konrad getreten. Fra gend hing ihr Auge an dem seinen, weik alles!" sagte er tonloS .Nein. Konrad. du weißt nicht alles! Das eine noch nicht: Nun müs sen wir alle sterben!" Todmüde IIan gen ihre Worte. Er sah sie traurig an. drückte trau riz ihre Hand. .Auch das weiß ich. Kamerad!" Der 20. Auaui't 1812! Hub dazu aetiörl ein Name, der einen hellen Klang in der Vaterland! scheu Geschichte hat: Kstzbach!" Noch ein Dritter gehört unzertrenn lich zu diesen beiden: der vtezen: Mannes. Alles triefte: von den Mii tzen herab rannen ganze Rinnsale, und aus den Rockärmeln heraus flos sen sie ebenso unaushörlich. Aber alle Nässe tat der guten Stimmung leinen Abbruch, als die Besehle zum An tritt in Schlachtordnung von Batail lon zu Bataillon flogen. Ein donnern des Hurra war überall die Antwort. Schon zu ganz früher Morgenstunde, als noch Dämmerung das Land be deckte, war Konrads Regimentskom mandeur zu ihm gekommen. .Ich habe Befehl erhalten." sagte er, Sie mit grauendem Morgen zum General Forck, unserm Korpskomman deur, zu schicken. Er will Sie selbst sprechen, lieber Lossau, und das ist immer ' ein gutes Zeichen bei ihm. Also begeben Sie sich sofort zu Ihm, und bringen Sie gute Nachrichten für sich mit!" ' Vor ihm stand Lotte. Tiefe Trauer war in ihrem Blick, und das sonst so klare und leuchtende Auge lag unter einem feuchten Schleier, wie die Land schaft ringsum. .Nun gehst du." sagte sie leise. .Ich komme wieder!" .Wenn dich der General aber bei sich behält" .Unmöglich ist das nicht" .Dann wäre ich allein heute, Kon rad! Der Vater liegt vermundet, du bist nicht da" Aber die andern alle" .Ja, die andern! Aber M und der Vater, ihr seid nicht die andern. Die andern sind gute Freunde und Käme raden aber ihr du" .Ich. Lotte? WaZ bin ich dir?" . .Du bist mir mehr!" sagte sie leise. Er reichte ihr ergriffen die Hand. .Lebewohl, Kamerad!" .Auf Wiedersehen!" Und halt' dich wacker in der Schlacht, wenn ich dir fernbleiben soll te!" '.Ach, daß du mir nahe wärst. Konrad! Mir ist das Her, so schwer, so furchtbar schwer. Der eiserne Reif weißt du? er muß hartvangezogen sein feit' athnr.." Konrad V.. s rächte es mm überS Herz, ic j jzen, daß auch er fühlte, wie ful.j nmraubend hart und fchwer c ihn !aj. Er riß sich los. Tränen 'bin ins Auge gestiegen. Lotte blickte ihm nach, die Hand ge gen das Herz gepreßt, bis er in den mögenden Mensckenmassen ihren Au- gen entschwunden war. Der alte Isegrim 'orcr war m sei n,r aewöknlicken Übeln Laune. Er hatte beobachtet, wie die Franzosen daS Plateau über der Wutenven Neiße heraufstiegen, und soeben war ein Adjutant des Blücherschen Stabes gekommen und hatte ihm die Weisung gebracht, er möge so viel Franzosen. nVi ir olaube scklaaen au können, auf das Nlateau herauslassen: dann mö ge er sich aus sie werfen und Ire tu Die hochge chwollene uuulcnoe neisze mn nfiftiirien. .Reiten Sie selbst hin und zayien Sie sie," brummte Forck den Adjutan ten an, .ich kann bei dem Teusels Wetter meine eigenen Finger nicht zählen!" ' Aber Wie gewoLNIicy. er Krummte und bin LN. In allen Richtungen gingen feine Befehle. trat Konrad vor ihn .Leutnant von Lossau. zu Eurer Ezzellcnz befohlen!" Ein sckarser Blick auS den kalten. grauen Augen fuhr über den jungen Mann, und diesen wollte eS bedünke:.. als werde ein Donnerwetter lokore chen. Aber eS sina oar sänftiglich ab .So. so, Sie sind der Attentäter, der unter fremdem !icamen gevienr yai und die Ursache geworden ist, daß man sich hier im Duell die Hälse bricht um Ihretwillen! Schöne Ge schichten, das! Werde mir nach der Schlacht den jungen Freiwilligen mal naher anjehen, der mir mer meine u fiziere wegknallt!" .Er war auks tiefste beleidiat wor den, Ezzellenz, und er bereut den un- glücklichen Schuß haben, sonst wäre er nicht für Sie eingetreten, den der andere für satis entgegnete Konrad. r , . . ' . f.c' i . tt f. - l ii... w:. n ' . . faktionsunfahig erklärte. Aber genug !u aeben." .Befehlen Euer Erzellcnz!" .treten Sie vier neben mein nuf - . -,ii.nn in t yin cviii lllllH I uym Sei Regen, dtr die Geivre nichtjj hcM ej Genera!, KinzuZ. letzten Mann ist das Gehöft zu halten. oöcr bis Avloiung ronimu .Gut! Dann gehen Sie mit Gott! Ueber die Ausführung des Befehls babe ick, köderen Ortes u berichten. Gott befohlen Herr Leutnant!" Kon rad grüßte uns ging. Ihm war kein Zweifel; hier war Gneisenaus Hand spürbar. Wie tief fühlte er sich dem herrlichen Mann zu Dank verpflichtet! In der Tat. die sreundlicke Woblwollen verstand tä, sanft und schmerzlos die verwik- keltsten Knoten zu entwirren. Er machte seinem Regimentskom mandeur Meldung. , Schon," sagte dieser, nehmen :e fick Nreiwilliac!" Und gleich darauf schallte an der Front des m Schlachtordnung aus marschierten, des Befehls üum An griff gewärtigen Regiments der Ruf: Freiwillige vor zu einem gesayru chen Auftrag!" Das ganze, Regiment drängte yer an. .,Euck olle kann ich nickt aebrau chen. Leute!" sprach der Oberst. .Aber ich danke euch allen! Nur funsunö zwanzig Mann haben wir noygi Er wandte ick an X.o au. Wblen Sie sich sie selbst ab. Herr Leutnant, die Ihnen am zuveriamg en und vrauawar ten er meinen: Konrad dankte. Dann schritt er die Front ab. Aller Augen suhlte er an frf bannen. Und von einem Auaen paare fühlte er das ganz besonders, suhlte, wie es n? vat, lyn anueyie: Zu mir. m mir! Nimm mich, nimm micki!" Und er nahm ihn: der erste, den er zu sich heraustreten ließ, war der Freiwillige Lotbar Kampermann. Bald hatte er die übrigen beisammen. Nach Anmeldung beim tegimenls kommandeur. der ibnen begliche Wor- te mit auf den Weg gab, marschierte der Trupp ab. ?ln die arau verbanaene Landschaft hinein ging es. In Strömen goß cer Regen, schlug, von einem frostigen Winde getrieben, den Leuten ins Ge sicht und floß von ihren Mänteln herab. Haltet euer Pulver trocken!" rief Konrad. .Wir werden es brauchen können!" .Schon besorgt, Herr Leutnant! tfatifl die Antwort. Alleweil aeht's noch, wenn's lange gießt, dann nehmen wir Bajonett und .iolven: Da donnerte der erste Kanonen schuß, gleich darauf ein zweiter, ein dritter. Bon drüben her, wo man feindliche Batterien stehen sah. blieb die Antwort nicht aus die Schlacht an der Katzbach hatte begonnen. Ein brausendes Hurra klang über das fteld. daß die Luft zitterte. Und Konrads Leute stimmten jauchzend darin ein. Jetzt hatten sie das Gehöst erreicht. Es war von allen Bewohnern verlas sen. Nur eine einsame Katze strich, Beute suchend, über den Hof. Man setzte alles in verteidigungsfähigen Zustand; die Tore 'wurden verram melt, die Fenster durch Bretter, Holz blocke, aufgefundene Strohsäcke der baut und nur kleine Schießscharten und Beobachtungslöcher gelassen. Die besten Schützen kamen on die vor aussichtlich gefährlichsten Stellen. Zuletzt Lotte. Sie hatte während des ganzen Marsches kein Wort ge sprachen. Aber er sah das freudige Leuchten ihrer Augen, und daS sagte ihm mehr alö Worte. Jetzt nahm er sie bei der Hand und führte sie an den Plag, den er ihr zu gedacht. .Du schießest am besten, Kamerad," sagte er, .du sollst auch on der ge fährlichsten Stelle stehen. Hier von dieser Seite ist der feindliche Haupt angriff zu erwarten hier sollst du deinen Platz haben!" Ein heißer, dankbarer Blick war d''e Antwort. .Schieße ruhig und kaltblütig wie immer." fuhr Konrad fort, .keine Munition vergeuden, denn wir Kissen nicht, wie lange wir hier aushalten müssen." !z tni nss ini finSI" k!s f luunutli uyuß .5 ivi. mv v. iiym Schon gut! Schon gut! Werde Lotte ins Wort, und er erschrack, wie ihn ja kennen lernen! Muß jeden- fremd, wie seelenlos heute die geliebte r . - w y r . . f i ... c , . ii saus oas Herz aus oem remien tfiea klimme xiang. .Dann fallen wir fürS Vaterland!" Lnd die Kinder der Not werden iiittvusuiifw.i iitvut tv vivii ;;l'ttu 3 v 1 1 v vi rnivv vv w vvvt ivt,fcibu hiervon! Ich habe Ihnen einen Befehl erlöst sein, und der eiserne Reif wird 4i Aft hnt &r,'1fs t OmIIi von ihnen abfallen!" ergänzte Lotte. und ihre Auaen blickten starr, als "äijtn sie in weite, unendliche Fernen ,AlS ob sie die Ewigkeit durchblik ken will!" mußte Konrad denken, und sein Herz krampfte sich zusammen. ,Bist du noch traurig, Ronraoz , fragte Lotte dann. Er schüttelte den ikops. .Nein! ES liegt alles hinter mir." Aber gestern abend warst du trau rig?" ?!a! Der Schun. dein furchtbarer Schuß nun sind wir mit Blut chesleckt." Das Kind tritt in die Fußtapfen des Vaters, Konrad!" sagte Lotte ganz leise. Er starrte sie an. .Du weißt" 9sü78 Konrad! El ist mir niemals ein Geheimnis gewesen! Aber" und hier brach eine so yeisze veioenschast aus dem Mädchen, daß Konrad er schütter! und bestürzt zugleich stand aber lieb gehabt habe ich meinen Vater trotzdem aus tiefstem Herzen, oder vielleicht gerade deswegen! Denn nur ein Erbärmlicher ertrzt Er bärmliches! Und erbärmlich ist mein Vater nie gewesen. O Konrad, wenn du wüßtest, wie er gelitten hat. wie er zuweilen, wenn er sich unbeobach tet glaubte, stöbnte und seufzte, wie er in früheren Jahren ruhelos die Räch- te durchwanderte o Konraö, er hat getragen, was irgend Menschenkräfte tragen können. Und doch ist er mir immer mein edler, mein stolzer, mein herrlicher Vater gewesen!" ' Anders kenne ich ihn nicht!" sagte Konrad. (Schluß folgt.) Und siehst du, Konrad." fuhr Lotte lebhafter fort, .als ich euch beide so unter der Vergangenheit lei den sah, als ich sah, wie ihr manch mal zusammenzubrechen drohtet, oa wußte ich auch, wo es euch not tat: Entsühnungl Und, Konrad. wer uns lieb hat, von ganzem Herzen lieb, der kann uns entsühnen. Das wollte ich! Der Kampf fürs Vaterland ist das Höchste, Edelste, das ein Mensch auf sich nehmen kann, und wer aufrichti gen Herzens in diesen hineinzieht und seine Pflicht tut, der wird entsühnt von jeder Schuld und entsühnt alle die, die ihm lieb sind. So wollte ich hinausziehen, um euch frei zu machen von Schuld und Vergangenheit was schadet es, daß ich ein Weib war? Ohne den Vater wollte ich fort, ganz allein. Er aber merkte alles, sprach mir ins Herz, und eine Lüge kann ich nicht über die Lippen bringen. So aeitand ick ihm mein Vorbaben. und statt des einen Freiwilligen zogen bald daraus zwei nacy resiau. jciin iindvir liier. Konrad. und die große Stunde ist da, auf die wir alle ge- harrt yaöenr .Sie ist da!" wiederholte Konrad. Und festen und mutigen Schrittes wollen wir ihr entgegengehen, iton rad! Sie soll uns nicht klein finden denn nur, wenn wir größer und stärker sind als die Stunde mit allem, was sie bringt, werden wir Sieger über sie und heben uns darüber em por. Wir aber wollen groß und stark sein!" Zu feierlichem . Gelöbnis schlangen sich ihre Hände melnanoer. Da schall der Ruf: Konrad schaute durchs Fenster. In dichten Schwärmen rückte der Feind gegen das Geyost an. Niemand schießt eher, als bis ich es befehle!" sagte Lossau. Nehme je der seinen Mann aufs Korn, und dann wartet auf mein Zeichen!" Fünfundzwanzig Gewehre streckten sich durch die Schießscharten; vicrund zwanzig Mann lagen im Anschlag und ein Mädchen, in dessen Herzen eine große Stille geworden war. Scharf beobachtete Konrad die An rückenden. Jetzt waren sie in Gewehr schußweite. Hell und klar klang der Befehl: Feuer!" skünfund,:wanzia Schüsse krachten. Fünfundzwanzig rauchende Büchsen wurden aus den Schießscharten zu rückaeioaen und aufs neue geladen Unter den Angreisern sah man wirre Knäuel entstehen, eine große Anzahl sich an der Erde walzen. Wieder lagen die Gewehre im An schlag. .eucr!" tönte daö Kommando. Zischend sauste das heiße Blei auf d e Geaner. !isu! miete orte man deutlich; sie stutzten, machten halt, be lieten Da fuhr schon die diitte Salve un ter sie. Jetzt wandten sie sich, erst langsam, dann schneller, und nun rasten sie in blinder Flucht davon. .Die kommen nicht wieder!" sagte Konrad besriedigt. Lotte wandte ihm das erhitzte Ge ficht zu. Er sah sie und ward ihrer froh. Der Schleier, den er vorhin in ihren Augen entdeckt hatte, war der schwunden klar und hell strahlte der Blick. Bist du zufrieden mit mir?" frag te sie. .Ich bin stolz' auf dich!" .Und ich auf dich!" Aber die Ruhe währte nicht lange. Neue Scharen kamen zum Angriff, zahlreichere und stärkere. Wieder begann der Kampf. Sicher daS Ziel treffend, fielen die Schüsse der Verteidiger in die Reihen der Angreifer. Aber diese wuchsen aus der Erde, mehr, immer mehr wurden Konrad erkannte die Gefahr. Aushalten, Leute!" rief er. Ein Hurra antwortete ihm. Wenn, sie stürmen." fuhr Konrad fort, .und in den Hof eindringen, dann geht s mit Kolben und Ba jonett auf sie los! Jeder faßt sei nen Mann." Da rasselte und prasselte eS zu ihren Häuptern. Balken splitterten. Steine stürzten. Rauch und Staub wirbelten empor. .Sie richten Geschütze auf uns!" rief Konrad. .Das war der erste Gruß!" Es kam der zweite, der dritte. Und jetzt schlug eine Geschützkugel in das Zimmer ein, in dem sie stan den. Bier Mann riß sie zusammen; sie lagen, in Blut und Schmerzen stöhnend, am Boden. Jetzt wird es ernst, Kamerad!" sagte Konrad zu der ununterbrochen feuernden Lotte. Wir sind bereit, Konrad!" kam die ruhige Antwort. Ein neues Geschoß schlug in das Zimmer. Wieder stürzten drei Tap sere. Und nayer und nayer lamen die Angreifer. Schon hörte man deutlich ihr En avant! En avant!" Jetzt brannte die Decke lichterloh. Rauch und Staub erfüllten das Zim mer. n den M. Kameraden!" rief Konrad. Hier oben räuchern sie uns aus! Und vergeßt nicht, die Ber Mundeten mitzunehmen!" Im Nu war die Schar die Treppe hinunter. So kurz der Augenblick war der Feind ließ ihn nicht un genutzt. Er stürmte vor. Klat schend fuhren ferne Kugeln in die Umfassungsmauern. Seid ihr bereit, Kameraden," fragte Konrad, .sie ordentlich zu empfangen?" .Sie sollen nur kommen: schauie es drohend. Dickt an Lottes Seite trat Kon- rad, den Säbel in der Faust. Der Angriff, der ihr galt, galt ihm. Jetzt donnerten von drauszen oi bensckläae aeaen das Tor. Es hielt nicht lange stand es bog sich knarrte krachte setzt stürzte es in Trümmer herein drang der Feind. Hurra!" schallte es ihm entgegen. Und Kuqeln und Bajonette fuhren in seine Reihen. Konrad focht neben Lotte. Tapfer, Kamerad!" rief. er. Bis in den Tod!" klang die Ant wort. Da blitzte etwas in nächster Nähe, fubr ,u. ftieft nach vorwärts, und dann stieg ein Blutstrahl aus Lottes Brust empor. tote stürzte, tau melte, griff im Fallen nach Konrads Hand. ..Leb wobl. Kamerad!" In den Ohren klang ihr noch ein lautes Getümmel und brausendes Hurra aber Nacht war es schon vor ihren Augen. Starr bält der General Aorck aus seinem Standort und beobachtet die Schlacht. Seine grauen Haare kle ben ihm regenfeucht an Stirn und Schlafen. Ter Mantel trieft von ftäsfe er achtet es nicht. Da huscht ein Erstaukien über das kalte, scharfaeschnittene Gesicht. Die kleine Anhöhe empor, auf der er hält, kommt ein Offizier, schwe ren, schleppenden Schrittes, als könne er sich kaum noch auf dm Beinen halten. Auf seinen Armen trägt er einen regungslosen Körper. So tritt er vor den General. Leutnant von Lofsau." ruft die fer, was zum Teufel soll das hei ßen? Wo kommen Sie her?, Habe ich Ihnen nicht befohlen, das Gehöft zu halten bis aus den letzten cann, oder bis Ablösung käme." Zu Befehl, Exzellenz, ich bin der lekie Mann, und die russischen Truv pen des Generals von Sacken haben mich abgelost. Vas Geyost ilt in un scren Händen!" ?lsearim nickt befriedigt. .Ich danke Ihnen! Sind Sie der wundet?" ..awobk. Crttlleiu!" Weshalb gingen Sie nicht zum Verbandplatz r Weil ich Eurer Exzellenz pcrsön lich Meldung erstatten wollte" (Schluß folgt.) Verdächtig. Tochter: Ach, Mama, meine Verlobung mit Oskar geht auch wieder zurück! Mutter: Wieso? Hat er eS dir bereits gesagt? Tochter: Das nick5. aber er ist einem 5lunaaeseNenverein beiaetreten! Schnauferlprotzen. Flieger: Mich kennt jeder Schutz mann. Sauser: Gar nix! Seitdem ich hier bin, leiden sämtliche Schutzieute am Schreibkramps! M i ß v e r fi ä n d ni s. Fremder (enttäuscht): Eine nette Sommerfri sche: Kein Baum, kein Strauch," fo weit man sieht, hossentlicy gibt'S we niqstens Wasser in der Gegend. Bauer: Selbstverständlich! Frau, bring' dem Herrn mal 'n GlaS Was. ser! Beim Pferdeverleiber .Geben Sie mii ein Pferd, aber ein, daS nix abwirst." Meine Pferde müssen alle was. X SicUhr. Ckizze von Kurt Munzcr, In dieser ungeheuren Zeit wird noch das Kleinste groß. Stille Schick- ale wachsen zu heldischen hinaus, Bauernsöhne weisen Arme, in denen königliches Blut zu fließen scheint, ge ringe Menschen tragen die Auszeich nungen der Höchsten. Und selbst tote Dinge, winzige Sachen gewinnen Be deutung über Zeit und Geschlecht hin aus. Da ist ein Stück Eisen, eine Pa- rone. ein Fetzen graues Tuch, ein Stück Papier, mit einem letzten Wort bekritzelt, ein Medaillon, ein eiserner Ring das alles wird Relicsuie für Generationen. Und so weiß ich auch die kleine Geschichte einer Uhr, einer billigen tahlernen Armbanduhr, oi. zu einem dymbol wurde, eine ewigen Erinne- rung. Sie lag lange Zeit in einer großen bunten Auslage, bis eines Tages eine Männerhand sie herausholte. Zarte, feine Frauenfinger nahnien sie in Empsanq,. wandten sie um und um, hielten sie an ein kleines, blasses Ohr. Schließlich nämlich war de Uhr gar nicht so schlecht und gering, wie sie aussah. Denn wenn es dunkelte, be gann sie zu glühen. Je tiefer die Nacht war. desto Heller erstrahlte ihr Zifferblatt. Wie ein großes, sanft leuchtendes Auge war sie da, m dem man die Zeit ablesen konnte, trotz aller Finsternis. Die Uhr ward verkauft an die junge, schlanke Frau. Daheim wurde sie nochmals ange chaut, ausgettappt, und ein Vierblatt, zierlich getrocknet, kam unter den stählernen Deckel Dann wurde sie in ein graues Leder- band geschnallt m Seidenpnpier viel- fach gehüllt und in einen Karton ge packt. Darin, in einer tcrnis, die selbst ihr leuchtende Blatt nicht durckdrana. machte die Ubr eine arone Reise durch Deutschland hindurch, weiter durch Belgien, nach Frankreich hinein. Als sie wieder daS liebe Licht des Taaes. erblickte, hörte sie zugleich einen freudigen Ruf. Der junge Offl zier hob sie auf, drückte sie an feine Lippen, klappte auch wirklich den Deckel zurück und fand das Glückszei- chen dahinter. Sie ward um seinen Arm geschnallt, und also setzte sich der Leutnant hin, der genebten Frau zu schreiben und zu danken. Für die Uhr begann setzt eine große und aufregende Zeit. Sie kannte ja nichts weiter von der Welt als den Saal, die Fabrik in der Schweiz, wo sie hergestellt worden war, sie kannte von der Sprache der Menschen nicht mehr als ein paar Fachausdrllcke, die auf sie selbst Bezug hatten. Und dann war sie in die Auslage gekommen, wo sie nur 'einen kleinen Teil einer gro ßen, breiten Straße hatte übersehen können. Das Treiben der Menschen ihr Gebaren und Gehaben war ihr ganz sinnlos erschienen, sie verstand nichts von dem, was sich da vor ihrem Fenster lärmend abspielte. Nachts, wenn sie leuchtete und besser als am Tage' sah, da war das hohe Fenster mit eisernem ' Laden verschlossen Ganz dumpf hörte sie, bis zum Mor gengrauen, das Leben der Straße vorbeifluten. Sie sah jetzt nur, daß sie zwischen vielen anderen Uhren aller Art, zwischen Ringen, Ketten, Nadeln und Medaillons lag. Aber jedes Ding war, wie es allem, was klein ist, eigen l,t, nur mit sich oe schäftigt, und so ließ sich weder Welt- kenntnis noch Menjchenersahrung ge winnen. Aber jetzt war die Uhr mitten ins bewegteste Leben geraten. Sie begriff Nichts. In der Sprache war ihr alles fremd, die Tracht der Menschen war ihr unbekannt. Sie sah nur Männer und wieder Männer. Aus der Tiefe des Horizonts stieg ein ungeheurer Lärm hervor, die Jeder erbebte, erzit- terte ganz und gar. Nachts, wenn der Offizier, die Uhr am 'Handgelenk, ins Freie trat, sah sie rätselhafte riesige Lichtstrahlen, vor denen ihr Glanz er losch, von der Erde empor zum Him- mel spielen. In der Ferne sprühte Feuer auf. leuchtende Kugeln zischten lautlos auf. Und dann zeriß ein Lärm, als spalte sich die Erde, die ganze Nacht mit ihrem feurigen Licht spiel. Die Uhr" wußte nicht, daß sie in einem Fliegerlager und ,hr Offizier ein berühmter Flieger war, an dessen Arm sie, die Erdgeborene, m dte üus' te steigen sollte. Dieses Wunderbare geschah all bald. In einer stillen, dunklen Nacht horte sie plötzlich hinter sich, unter sich. rinqS um sich ein Knattern und Poltern. Sie erschrak, aber ehe sie noch wußte, was geschah, empfand sie ein neues, ihr bisher unbekanntes x.t bensgefühb sie flog . . . Sie stieg und stieg, indes ihr Voge! mit riesigen Schwingen knatterte, in die Nacht hinauf, den unsichtbaren Sternen zu. Unter ihr blieben Lich- terhaufen zurück, blak und matt, blieb eine Finsternis, die unbeschreib lich war. Kälte. Frost drang auf sie ein. Sie durchschnitt eine nasse Wolke Sie kreiste und kreiste, schoß hinab, wieder hinauf, daß ihr schwindelte. AIS der große Vogel endlich wieder I TmM. rmfvri? tfft! hieUbVfm? 2SSÄiiniE5i2!S Ohr: sie ging im gleichen, ungestörten Gang. Da lobte er sie, die sich so 8 währt hatte, selbst über der Erde, und als sie dann neben seinem Lager lag, strömte sie voll Stolz und Freude so stillen sanften Glanz aus, daß sie wie ein liebevolles Menfchenauge in den Schlaf des Mannes blickte. Und der sah sie im Traume als Auge sei ner geliebten Frau, das über ihm in Treue wachte... Von da an teilte die Uhr das ganze gefährliche Leben des Kampffliegers. Sie lernte alles kennen: Acisvigung und Verfolgtwerden ,n den Lüsten. Bombenabwurf und Selbstdeschie ßung, tiefen Nebel und Berirrtsein. turuanduna. em Ueber Klagen m der Luft. Sie sah hinab auf französi. che Städte, die verödeten, wenn ver deutsche Riesenvogel über ihnen er schien, sie sah in die feindlichen Schützengräben, in Batzcriestellungen; ie sah das graue, sich ewig wrmenve, ewig rollende Meer unter sich und ei- v s r r c 4. . . S. lerne tocyisse, oie, oa aus unu mtun wogten. Sie hörte die hundert Kugeln der Maschinengewehre wie' flinke klei ne Vögel um sich' pfeifen und zwit chern. ein Schrapnell N'.ek zi cyeno wie 'ein großer Raubvogel dazwischen. Aber sie verlernte, sich zu surcyren, denn ihr Herr kannte die Furcht nicht. Er hielt das Steuei mit unbeirrter Hand, und mit festem Auge Hand habte er seine Waffen. Bisweilen blutete er; dann lächelte ' er. Die tirn verbunden, stieg er wieder auf. Er befragte die Uhr um die Zeit. Und Tag und Nacht gab sie, ihm genaue klare Antwort. Wo er alles leistete, wollte sie doch in ihrem kleinen Alt nicht versagen.' l Aber da kam m schlimme. Nacht vor Belsort, wo es mit, auern vor über war. ' . Der Offizier stich auf. um jene härteste Festung zu überfliegen und den Trotz ihrer Walle zu brechen. Er ging hinaus und yinuoer uoer oas schlafende Land, über Schluchten hin weg, über Flüsse, die in der Herbst. nacht glänzten. Walder lagen unten wie Flaum auf der Erde, Städte mit abgeblendeten Lichtern lagen im ängstlichen Schlaf. Und dann stieg am Horizont eine gezackte Mauer auf, über ihr schwamm der untergehende Mond und beleuchtete weiß erstarrte Gipfel: das große, ewige Gebirge. Aber da donnerte es herauf. Die Abwehrgeschütze der Franzosen sprüh-, ten ihre Kugeln empor, ein eiserner Vorhang legte sich vor den Flug des. deutschen Vogels. .Durch! schrie der Offizier und lachte. Aber dieser Heldenruf war sein etzter. Es krachte in den Schwingen 'eines Vogels, und der Propeller 'chlag, des Vogels Gesang, verstumm :e jäh. Es schlitterte hell. Alles wank e und wankte .... In diesem Augenblick, unter der erhabenen Faust des Todes, riß der Ossizier die Uhr vom Arm. Und mit der Spitze seines Messers, in der Luft wirbelnd, stürzend, stockend, kreisend, hin und her geschleudert, im Schein der letzten Nacht seines Lebens, mit der Spitze seines Messers kritzelte er auf den Stahldeckel der Uhr Zeichen der Liebe und Treue. Er barg sie an seiner Brust dann schoß er in ra senoem Wirbel hinab... Zwischen den gebrochenen Flügeln seines Vogels, irmitten seiner metal lenen Knochen, dU zersplittert waren, lag der Offizier X bleich, lächelnd, unentstellt. Französische Kaa raden, in deren Reihen er gestürzt, mmelten, was er an Hab und Gi 6et sich trug, packten es zusammenfand ein Flie gerkamerad stieg auf, ufie hinüber und Hefe das traurige Pechen in ein : deutsches Lager fallen. So bekam die junge Pst daö letz te Erbe ihres Mannes, unNdie Uhr war dabei. Aber es war t Uhr mehr, denn sie war ganz zerlittert, das Werk war herausgespnnaen. übrig war nur noch das IeerY Ge i häufe. Unter dem Deckel, der, zer ' quetscht, sich, nicht öffnen ließ, lag noch das trügerische Vierblatt. Aber auf diesem entstellten Deckel entzlf j ferte die Witwe, was ihr Mann in der Todesminute daraufgeklitzelt. Und nun liegt dieser leere Uhrdeckel ' in einer Truhe, wie ein Heiligtum, und oft und oft holt c-me blasse, f ?; schmale Frauenhand ihn hervor und i ? drückt ihn an ihren Mund. Und wenn : längst kein Mensch mehr leben wird, I ? der diesen letzten, größten Krieg am : . eigenen Leibe erlebt, wird dieses von s unsterblicher Liebe bekritzelte Uhrge U Hause noch da sein, nur ern kleines. nichtiges Ding und ewiger als man . J ches große, weil es die Liebe gezeichnet hat. Verabredung? Ein Vater geht mit seiner Tochter an einem Ge 'chästshause vorbei, auS dem gerade der Verlobte der Tochter, ein junner Geschäftsreisender, on die Luft qesetzt wird. Pa. Kinder." sagt der Vater, t das ist doch sicher kein Zufall, daß I Ihr Euch hier trefft?" j Doppelsinnka. Dame: 5 r.-f.- 2 1. ! . ... V" I . , ., . 6, yime in? millz ocillnoerl, seitdem wir uns zum letztenmal sahen?" Herr: .Nicht im geringsten, gnädi fce Frau! Sie sind noch immer die Alte!" Kindermund. .Saz Onkel, kriegen die Trinke? do.?. wcheFeZs,M.stZ''