Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 08, 1917, Image 4

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    Sötte Täglillsc Omaha Tribüne-Frcktag, den 8, Juni 1917.
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tägliche Wmah a Tribüne
TlüBUNE PÜBLISfflNa CO.; VAL, j. PETER, President.
131t Howard Str. Telephon: TYLElt 310. Omaha. Nebraska,
Des Meines, la., Uranch Ostic: 407-6th Are.
y
Preis dr Tageblatts: Turch drn Träger, per Wochi, 10c; durch die
Post, per Jahr $5.00; einzelne Nummern 2c Preis des Wochen
bla:ts: Bei strikter Gorausbezahlnng, per Jahr $1.50.
, Eptcred as econd-clasa matter March 14, 1912, at the poatoffice of
Dtr.nKa, Nebraska, nnder the act of Congress, March 3, 1879.
Cmnfjn, S'rbr., vrcttöfi, den 8. Juni 1917.
Folgerichtige Entwickelung.
Tie Ereignisse in Nußland entwickeln sich in der erwarteten Weise.
Tie Tuina-Negierung hat das Jarentuin gestürzt, aber sie ist nicht im.
stände gewesen, den Umsturz in dem Augenblicke, in dem sie ihr Ziel
erreicht hatte, auszuhalten. Sie kvi'.nte die Geister, die sie gerufen bat.
nickt wieder los werde und mußte bereits nach wenigen Wochen den
radikalen Elementen Zugeständnisse machen, die weit über ihr Programm
hinausgingen. Es wurde, um die Radikalen zu befriedigen, ein Koali.
tions-Ministerium gebildet und Miljukow, der leitende Geist der Tuina
Regierung, verschwand in der Versenkung. Seine Erbschaft trat Kerensky.
der Kriegsminister der Koalition, an und auch seine Tage dürften-ge
zählt sein.
Tie Telegaten der Arbeiter und Soldaten-Partei, die die Macht in
Händen hat und die Stütze der Koalition bilden muß, wenn diese überhaupt
regierungsfähig bleiben soll, hat ihr die Freundschaft gekündigt und tiron
stadt, den Schlüssel zu Petrograd, besetzt. Sie hat außerdem eine Bekannt,
machung erlassen, daß alle Verbindungen zwischen der Hauptstadt und dem
Reiche von nun an durch ihre Hände gehen müsse und damit in Wirk
lichkeit die Koolitionsregierung für abgesetzt erklärt.
Miljukow wie Kerensky haben beide den Fehler gemacht, dass sie die
auswärtige Politik Rußlands in derselben Weise weiterführen wollten,
wie sie dav Regime des Zaren hinterlassen hat. Sie wollten den Krieg
an der Seite der Alliierten fortsetzen, sie wollten die Klippe unischifsen, an
der daI Zarentum gescheitert ist. Tie Revolution in Rußland ist der Aus.
flutz der 5triegsmüdigkeit des Volkes und der Armee und mit dem
Augenblicke, in dem die Autorität, d?e Rußlands Heer zusammenhielt,
versagte, war die Auflösung nicht mehr zu vermeiden.
Unter der Regierung des Zaren war für die Fntellekwellen in
, Rußland immerhin noch ein erstrebenswertes 5lriegsspiel geboten. Ter
Traum von Jahrhunderten, die Einnahme von Byzanz, war baZ Ziel. af
da'; das Zarentum hinwies. Tie neue Regierung lieg dieses 5triegsziel
aber sofort fallen und damit schwand auch für die intelligenten Klassen
Rußlands jede Veranlassung zu einem Kriege, den die großen Massen
des Volkes schon lange nicht mehr fortgesetzt sehen wollten.
Geht es in der bisherigen Weise in Rußland weiter, so ist die völlige
Llnarchie unausbleiblich. Alle 5!ommissionen, die vom Auslande nach
Petrograd gesandt werden, können den Gang der Ereignisse nicht mehr
' aushalten. Sie mögen ein williges Ohr bei Kerensky und einigen seiner
Kollegen im 5toalitiönsministerium finden, aber sie werden weder das russi.
sche Volk noch das russische Heer zu einer Fortsetzung des Krieges entflmn.
wen können und die Scheinregierung, die jetzt existiert, hat nicht die Macht,
Gehorsam für ihre Maßnahmen zu erzwingen.
Noch vor wenigen Tagen hat der Arbeitsminisier Skobel.-w erklärt,
nur ein sofortiger Friedensschluß das Land vor der Schreckens.
Herrschast der Anarchisten retten könne. Varon Rosen, der welterfahrene
Tiplomat Rußlands, hat in seiner Aufforderung an die Alliierten, sie
möchten sich einig werden, wie Rußland von seinem Versprechen, keinen
Separatfrieden zu schließen, entbunden werden konnte, die Notwendigkeit
eines sofortigen Friedens für Nußland noch weiter betont. ' Und die Er
egnifse der letzten Tags eben beiden russischen Führern recht, so sehr
man sich auch im Lager der Alliierten und in Washington dagegen
sträuben mag. Es ist die höchste Zeit für Ruhland, den i n n e r en Zu
ständen seine vollste Umsicht und Energie zuzuwenden, statt den Versuch
M machen, eine auswärtige Politik zu verfolgen, die infolge der
militärischen Ohnmacht des-Landes bereits völlig aussichtslos geworden ist.
Lei der Wahrheit bleiben!
Theorie und Praxis.
In einer der, letzten hier eingetroffenen Nummern des Manchester
Guardian", des Hauptorgans der liberalen Partei in England, finden wir
de nachfolgenden, recht alarmierend klingenden Ausführungen über den
Zustand der britischen Finanzen: Es ist gerade eine Woche her, daß Herr
Bonar Law fein Budget unterbreitete und die tägliche Ausgabenrate auf
fünfundeinhalb Millionen Pfund schätzte. Gestern aber mußte er dem
Unterhaus mitteilen, daß wir Ausgaben zu einer täglichen Rate .on
siebenundeinhalb Millionen haben. Er gab Gründe für seine Annähme
an, daß wir diesbezüglich eine Vessming zu verzeichnen haben werden.
Amerika hat bereits angefangen, die Bürde der Finanzierung der Alliier,
tc mitzutragen, und es hilft auch bei der Verbilligung unserer Einkäufe.
Tas hilft natürlich alles mit, und das ganze Land wird die dankbaren
Worte wiederholen, in denen Herr Bonar Law die schnelle Hilfe Amerikas
anerkannte. Nichtsdestoweniger aber bleibt die Tatsailie bestehen, daß
Herr Law das neue Rechnungsjahr damit eingeleitet hat, daß er sich in
feinen Schätzungen um mehr als zwei Millionen Pfund per Tag verrechnet
hat, und daß jede Schätzung, die er während seiner kurzen Amtsdauer
gemacht hat, starke Irrtümer enthalten hat. Es kann daher niemand,
dar seine Voraussagungen für die Zukunft auf die Ereignisse der Ver.
ac'r.qenheit basiert, irgend welches Zutrauen haben, daß Herrn Laws
Budget'Voranschlag bezüglich der Ausgaben des Rechnungsjahres sich als
einigermaßen richtig erweisen wird. Wir sagen dies nicht, um etwa
öe:-rn Lam zu kritisieren. Tie Sachlage ist viel zu ernst, als daß patrio
tische Männer sich persönliche Angriffe erlauben dürsten, und Herr Law
ist zu frei von den allgemeinen Untugenden der Politiker, um solche
Angriffe herauszufordern. Aber feine letzte Enthüllung ist der Gipfel des
ohnehin schon bergehohen Beweisniaterials, daß irgend eine Sorte von
5iontrolle der Finanzgebahning nicht vorhanden ist, und daß das Land
eine derartige Kontrolle ausüben muß, will es kolossaler Vergeudung,
weim nicht noch ärgerem entgehen."
Was der Manchester Guardian über die finanzielle Lage in England
und besonders über die Ungenauigkeit von Voranschlägen für den Staats
Haushalt in diesen kriegerischen Zeiten zu sagen hat. dürste mit gering,
fügigen Abweichungen auf jedes einzelne der kriegführenden Länder zu.
treffen. Und selbst in Frankreich, wo das Parlament eine viel schärsere
Kontrolle über die Finanzgebahrung ausübt als das englische Unterhaus,
daß sein diesbezügliches verfassungsmäßiges Vorrecht so gut wie ganz
ausgegeben zu haben scheint, sind rie.sige Unterschiede zwischen den Voran,
schlügen und den tatsächlichen Ausgaben an der Tagesordnung. Heer
und Flotte müssen eben auf der Höbe der Zeit erhalten werden und mit
allem ausgestattet sein, was ihre Wirksamkeit auch nur im geringsten
erhöhen kann, koste es, was es wolle. Kein Feldherr kann sich in seinen
militärische Operationen darnach richten, ob der Feldzug vielleicht mehr
, koste w'rd, als dafür ausgesetzt oder in Anschlag gebracht wurde. Für ihn
Z'vt tü nur das eine Problem, denFeldzugöplan zur Ausführung zu
s Ingen ; mit möglichster Sparsamkeit von Menschenleben und Material,
soweit sich dies mit der Erreichung seines Zieles verträgt, aber stets ein.
zcdenk, daß der gesuchte strategische Vorteil in erster Linie, Blut und
5ut erst in zweiter Linie Anspruch auf Berücksichtigung haben.
Auch das amerikanische Volk muß sich darauf gesaßt machen, daß
Tchcchamtsjekretär McÄdoo oder gegebenenfalls jeder einzelne seiner
folget mit einem ähnlichen Bekenntnis wie das seines britischen Kol.
x?:n vor den Kongreß treten und zuaeben ums;, hak er sich in seinen
Vorbcdingun
den anderen
!,' der,?. Ebenso wirb auch der Kongreß, gern oder ungern, bewußt oder
, :l:tm.t, während der Tauer des Krieges einen größeren Teil der ihm
j"stehendcn Finanzkontrolle aufgeben müssen, denn der Krieg und feine
'-chfelfalle kennen keine Schreibtischberechnungen. Wir haben dabei im
, er noch die Beruhigung, daß die Ver. Staaten van vieles reicher sind
i'.:- jcdcr einzelne der anderen kriegführenden Staaten, beinahe so reich
v-c sie eile zuwninengenonnnen, und daher auch die finanziellen BürdcA
X..SX nagen rönnen wie ne ane. :
Tie Registrierung der jungen
Männer im Alter von 21 bis 31
Jahren für den Heeresdienst, bezw.
die auswählende Aushebung", ver
lief überall im Lande ruhig und
ohne ernste Zmischenfalle. Sie muß
als ein glänzender Erfolg bezeichnet
werden.
In Negienmgskrcifen zeigt nian
sich darob hoch erfreut. Und mit
Recht und gutem Grund. TaS gan
ze Volk hat alle Ursache, mit dem
Registricrungstage zufrieden zu sein
und sich seines glanzenden Ergeb
nisses All erfreuen. Es stellte durch
die Ruhe und Ordnung, die es an
dem bedeutsamen Tage bewarte, sich
scllnt ein glänzendes Zengnis aus.
Es zeigte, daß es sich beherrschen
kann und will und die von seinen
Vertretern erlassenen Gesetze respek
tiert, auch dann, wenn sie große
Opfer von ihm bedangen, und ihre
5cotwcndigkeit nicht klar ersichtlich ist.
Tie Regierung stellte sich ein guteS
Zeugnis aus, durch die Art und
Leise, wie sie die Lage beherrsch,
te, und durch die Vorbereitungen und
Einrichtungen, die sie für den großen
Alt getroffen hatte.
Regierung, Volk und Land hab
guten Grund, auf den Tag. sein Er
gebnis und die Rolle, !ie sie dabei
spielten, einigernraßen stolz zu sein
und für die Zukunft sich Gutes da.
bön zu versprechen. Ter Regierung
muß das Ergebnis ganz bcjondei
willkommen sein, denn die Kunde da
von kann nicht verfehlen, im Aus
lande einen starken Eindruck zu' ma
chen und ihre Politik zu stärken. Es
ist der Regierung und denen, die ihre
Politik, so weit man sie kennt, le
zubcln, nicht zu verdenken, wenn
sie sich auf das hohe Roß fetzen und
triumphierend verkünden : Tas Volk
sieht loyal und patriotisch hinter der
Regierung.
Sie haben aber kein Recht zu sa
gen, daS Ergebnis des Regnine.
rungstages zeige, daß das Volk be
geistert sei für den Krieg mit
Teutschland, und die zehn Millionen
oder mehr Männer, die sich einschrei.
den ließen, dadurch bekundeten, daß
sie bereit und begierig seien, in den
Schützengräben Frankreichs u. Flan
derns gegen die Teutschen zu käm
pfen. Tenn das ist nicht wahr! Ta
hingehende Behauptungen sind ohne
jede Grundlage. Tie zehn oder
mehr Millionen ließen sich registrie
ren, weil das Gesetz es verlangte u.
die Behörden, die nationalen, staat
lichen und örtlichen, die peinlichsten
Vorkehrungen getroffen hatten, eine
gewissenhaste Befolgung und Turch.
führung des Gesetzes zu sichern; sie
ließen sich registrieren, weil sie muß.
tcn, und fügten sich ohne viel Mur
rt5 dem Zwang, weil sie die uüli
tärische Stärkung deS Landes, die
Schaffung einer großen zuverlässigen
Volksariiiee für geraten, ja not
wendig erachten und glauben, daß
es zur Entsendung der ausgchobe
nen Truppen nach Frankreich nicht
kommen wird.
Es mag nicht rätlich sein, das
Letztere dem Auslande zuzuposau
nen; kann aber auch nicht gut daran
tun. eS sich selbst zu verheimlichen
und laut prahlend das Gegenteil
zu verkünden und dem Volke durch
eine offensichtliche Unwahrheit eine
andere Meinung aufschwindeln zu
wollen. Tas amerikanische Volk
ist deute nicht mehr so oberfläch
lich wie es war, denkt nicht mehr
nur in Ucberschriften. Es liest Heu
te, waS darunter steht und hat an
gefangen, auch zwischen den Zeilen
zu lesen. Es kann nicht geleugnet
werden, und kann richt gut tun, eS
leugnen zu wollen, daß des Volkes
Vertrauen in seine Presse stark er
schlittert ist und auch das Vertrauen
in die Kundgebungen der Regierung.
Will die Regierung das Volk ganz
für sich und seine Politik gewinnen,
so muß sie vorerst danach trachten,
sein volles Vertrauen zu gewinnen
u. das kann nimmer geschehen durch
die Aufstellung von Behaupwngen.
die, Ire das Volk am besten weiß,
de? Wahrheit widersprechen; sondern
nur durch offenes Bekennen der
Wahrheit, nur dadurch, daß dein
Volke völlig reiner Wein eingeschenkt
und alles gesagt wird, was es zu
erfahren das Siecht hat. Und das
ist im Falle des freien amerikanischen
Volkes tatsächlich Alles.
Ter geheimen Diplomatie, hieß
es vor gar nicht langer Zeit, ist es
zu verdanken, daß- wir den fürchterli
chen Krieg haben. Wenn die Völker
volle Kenntnis gehabt hätten von
Allem, was vorging, wäre es nie-
mals zum Krieg cckommen. Tas
leuchtete dem Volke cm, da erkann
ten die Massen der Wahrheit. Und
jetzt verlangt man vom amerikani
schen Volke, daß es unbesehen Ja
und Amen sagen soll zu allen Maß
nahmen behuss Führung eines Krie
ges. der ihm als von geheimer Vo
litik herbeigeführt erscheint I Jetzt
will man das Volk glauben machen,
daß es sich für diesen Krieg begeister.
te, begierig fei, Billionen Tollars u.
Millionen teurer D!enschenleben zu
opfern in einem Kriege, dessen Not
wendetest es nicht zu erkennen ver
mag, und sich deinütigen und wil
lenslos mit dem zu begnügen, was
eine hochweise" Regierung ihm mit.
teilen zu lassen für gut erachtet!
Tas geht gegen den Strich. Tas
kann und wird auf die Tauet nicht
gehen.
Chicago Afondpost,
Lchützimgen und Vorschlägen gewaltig geirrt bade. Tie
z'n zur öieie Eventualität find bei uns die gleichen wie in
;t Euch bei Einkaufen auf die .Tsgliche , Oaha Tribünz".
T.z-it j'S darauf suZntcrksAN,!
Kadaver und Leiche
Kunst nd Politik.
. Tie deutsche BüHnengenossenschaft
soll, wie uS Amsterdam gemeldet
wird, bei ihrer im Juni stattfinden,
den Taglwz einen Beschluß anneh
men wollen, demzufolge kein deut,
scher Sänger, der ein Engagement
nach Amerika annimmt, während der
nächsten 5 Jahre an einer deutschen
Opern Bühne auftreten darf.
Wenn die deutsche Bühnengesell
schaft wirklich so einfältig ist. ei
nen solchen Beschluß anzunehmen,
so macht sie sich vor der ganzen Welt
lächerlich.
Gerade von deutscher Seite wird
immer wieder darauf hingewiesen,
daß die Kunst international ist, daß
sich nichts mit der Politik zu tun
hat; in deutschen Konzertsälen und
deutschen Theatern werden die Werke
französischer, russischer und italieni
scher Meister sdie jetzt noch lebenden
aufgenommen unbeanstandet aufge
führt und letzt will man deutschen
Sängern, die die Werke der großen
deutschen Meister hier wiederge.
ben wollen, ausschließen, bloß weil
sie in Feindesland" singen.
Ta konnte man wahrhaftig sagen
wir Wilden sind doch bessere Men
schen.' In unserem Metropolitan
Opera House sind in der letzten
Tpielsaison, die teilwe-.se schon in die
letzte Zeit der akuten politischen
pannuna u,id des Knegszilstandes
siel, mehr Werke von Richard Wag.
ner ausgeführt worden, als von ir-
gend einem französischen oder itali
enischen Komponisten, trotzdem die
Teutschen unsere Feinde und die
Italiener unsere Freunde und einer
der ihrigen sogar der Leiter des
Kunstinstiwts ist.
Und daS Publikum hat beim An
hören der Wagnerschen Musikdramen
gar nicht mal daran gedacht, daß
es feindliche" Musik hört, sondern
sich an den Werken des großen
MeisterS genau so erbaut, wie frü
her.
Tie Leiste drüben sollten doch ler
nen, mit gleichem Maße zu messen.
Wird für die deutsche Sache dadurch
etwas gewonnen, daß man es zu
verhindern Zucht, deutsche Tonwerke
in Amerika zur Geltung kommen
zu lassen? Ganz gewiß nicht und
die Teutschen, die zu einem solchen
Vorgehen ihre Hand bieten, geben
sich ein trauriges Znignis von Eng
herzigkeit und Rückständigkeit.
N. Z. Teutsches Journal.
Yor the enlightefuiient of R- L.
Metcalse, whtj in hia lirnitlesa Cer
raan hatred reprinted in his "Netras
kan" the stupid &ory appearing in
borne of the An:erican papers and
magazines, eren in the socalled
rnagazine for the intellectualg, the
"Literary Digest", that the Germ.ins
use the body af the fallen to obtain
Kats and Fertilizer, we reprint the
following letter appearing in the
Chicago Tribune, v hick ought to set
at rest that crazy Charge for all
times to come:
Chicago, May 29. (Editor of The
Tribune.) In the name of common
sense and every day decency I a?k
your permiesion to say a few words
about the preposterous tharge
against the Germans that they use
the boilicg of the fallen to obtain
frora them fats, glycerin, fertilizer,
etc. Thia eilly lie is taken seriously
even by the Literary Digest, which in
itg last iseue (May 26) devotes to it
a rather lenghty article. The evidence
there brought together ig o shaky
that it cao convince only those ho
do not r.eed any proof whatever in
order to be convinced.
The only exception consists in the
worda of a war correspondent in the
Berlin Lokal-Anzeiger of April 10:
"We are passing the great corpse
utilization est&blishment (Kadaver
Terwertungsanstalt) of this army
group. The fat that is won here is
turned into lubricating oilg, and
everything eise is .ground down in
the Kones raill into a powder which
ig used for mixing with pigs' food
and as raanure. Nothing can be per
mitted to go to vaste."
This translation by the London
Times, which has been reprinted by
many other paperg, is correct, apart
from the all-important rendering of
Kadaver Verwertungsanstalt. Ger
mans in our country and the Cerman
government called attention to the
fact that Kadaver does not niean
corpse, but only and exdusively the
carcaes of a deadsanimal, as every
body knowg ho is eonversant with
German. The Times retorted: "This
Statement is definitely and deliberate
ly untrue," and quoted Meyer and
Muret-Sanders' German-Englikh die
tionary for Kadaver Leiche (oorpb'e).
Now, it gots witbout gaying that
4ictio&ariei of modern lacguage are
very deceptive guide. A German
dictionary of the more cömprehensive
kind has to record not only the
signification of a certain word in the
living language of today, but also its
use in a literature extending over
400 years of linguistic change. In
very many cases also the ways in
which the word is employed in
certain crafts, sciences, etc., must be
kidicated. So in numberless instances
the people who need a dictionary
moBt, get the kast real help from
its pages. In addition, even the best
dictionaries contain many downright
mistakes.
Leiche means corpse and only this,
except when prefixed by Tier (an
imal) ar the name of some animal
(e. g. Pferdelei .he), or when the
context clearly shows that a dead
animal is to be understood. Kada
ver, on the other band, no matter
what the dictionaries may say, nowa
days never means anything but a
dead animal. German is especially
careful when these two words are
the first members of a corr.pound,
as in our case.
W always hav Leichenbegaensr
nis (funeral), never Kadaverbe
gaengnis; alwajs Leichen-Predigt
(funeral eermon), never Kadaverpre
digt, a"4 so on through the lengthy
list. Conversely, Kadaver, as the
first part of a compound, can never
mean corpse. Of eourse, when a
human bring is regarded as no
human being at all, but as a bcast,
his dead body may, la a purely con
temptuous sense, be called Kadaver,
a usage which consirmB my State
ment j. j. MEYER,
L'niversity of Chicago.
Tas Nahrungsmittel'Gcsctz.
Tas am Samstag vom Bundes.
Senat angcnoilunene Senator Gore
sche Nahrungsmittel-Kontrollgesetz ist
eine bedeutende Abmilderung der
kürzlich vom Haiis unter dem Na
men Leder Bill" angenommen
diesbezüglichen Vorlage. Es werden
für den Zweck in der Senatsbill
nur" $1 1 ,000,000 bewilligt. " Ein
besonders schwerer Kampf entstand
im Senat über die Klausel, daß der
Präsident die Machtvollkommenheit
haben solle, .alle Getreidebörsen zu
laiuenen, wenn mcie im weiraoe au?
dem Halm' spekulieren. Tie Wuche
rer hatten offenbar einen starken
Truck ausgeübt, ober die Klausel,
die schärfste in der ganzen Vorlage,
wurde schließlich doch angenommen.
Spekulationen dieser Art während
des Krieges können mit $500 Geld
strafe oder einem Jahr Gefängnis
belegt werden.
Tie Leder Bill sah vor, daß das
Ackerbau.Tepartement das Reckt ha.
ben sollte, die Geschäfte von Groß
und Kleinhändlern in Lebensrnit
teln einfach wegzunehmen, wenn die
Inhaber sich weigerten, ihre Vor-
räte anzugeben. Tie Senatsvorlage
bestimmt nur, daß die verlangte
Ausklärung gegeben werden müsse,
eine Weigerung wird bestraft wer
den. Ter Ackerbau-Tekretär darf in
Zeiten der Nahrungsmittelnot Sa
men für 82.500.000 ankaufen und
an Fanner zum Kostenpreis weiter
verkaufen. Ein Zusatz, wonach die
Bundesregierung die sämtlichen Fi'
scherelunternehmungen rn Betrieb
nehmen sollte oder durfte, wurde ge.
jtnchen.
Achtung, Delegaten
des Ortsverbandes!
Tie Iülle der Verfchioorungsnach.
richten in dm täglichen Neuigkeiten
brauäit den Leser nicht zu schrecken.
Er hat es nicht nötig, das alles zu
lesen und sich einzubilden, das anie
rikanische Volk setze sich nur aus
Menschen zusammen, die Komplotte
schmieden und solchen, die seine
schmieden, bzw. Komplotte wittern
oder entdecken.
Japans Ervort stark gesteigert.
Ter einzige, der Lorteil aus dem
Weltbrand zieht: der kleuuz gelbe
Mann!
LIGHT 0N THE WAR.
LESLIE'S WEEKLY DISG0VERS ONLY HOW THAI
AMERICA HAS BEEN HUMBUGGED.
to have beenTit is becorning increasingly dif.
Tas Vergnügungskomitee hat ol
len Telegaten, die nicht in unserer
letzten Versammlung zugegen wa
ren, 10 Tickets für unsere Teutsche
Theater.Vorstellung gesandt, die am
Sonntag, den 24. Juni, im Teut
sche Haiis gegeben wird und gibt
sich der Hoffnung hin, daß eS ihnen
niöglich fein wird, dieselben zu
verlausen. Tie Tägliche Omaha
Tribüne wird in dm nächsten Tagen
nähere Mitteilungen machen über
die bevorstehende Vorstellung, die
allen einen schönen Gewiß verspricht.
Mit Gruß
Tas Komitee.
Thiere eerns
sornething wrong with the statc
BUlUCll Ulia niuwk mu - - i . . XtT Mimt
5 t, rr.Unm,t sary provisions. We must
monf if Mr. lames H. inomasl . J.r . ., . . !
" . . tne lacr, tnai ine wommu
of the British labor rnission who fare ig a 8UCCess. The jtoll oa
said while ist Cleveland:
"1 dont want you to be
lieve that if you had not
come into this war we would
not have won, For we
would have won."
An editorial in the last issue
of Leslie's Weekly which, as is
well known cannot be accused
of pro-German eympathies, had
this to say about the Situation in
turope:
More than forty-five days have
passed since the United States
declared war on Germany, yet
the country is not aroused to
the seriousness of the Situation
that confronts it. Americans do
not realize that America is at
warl No German soldiers are
marching up our streets, no
German cannon bombard our
poits, no beat of hostile drum
is heard, therefore our people
are inclined to feel that the war
is something distant and in
distinct and its evil results
remote. Many believe our entry
into the struggle will mean the
supplying of foods and muni
tions to our Allies, others look
upon it as a profitable enterprise
from a commercial standpoint.
Millions fail to recognize that
this is not a play war but a
Conflict of life and death, that
unk ss we put forth our best
efforts and do so itnmediately,
there is a possibility of its term
inating disastrously to us.
We have not feit how ex
tremely important it is for us to
act now, unitedly and patriot
ically, if we wish to avoid
bearing the brunt of a war
against a nation of trained
soldiers. Unless we act quickly
and resolutely the horrors of
war may be brought direct to
our shoxes. The conditions ab
road are not as rosy as we have
been led to believe. We have
been lulled into a sense of se
curity by the false Impression
that "all is well". The strict
British censorship hat told us
the good things, but has kept
from us a knowledge of how
serious the true condition is.
Germany is not as near defeat
as we have been told. She is
not starved, nor is there a pro
baliry of tarvation. Herbert C.
Hoover, who has been in Bei
gium directing the distribution
of food supplies and is thorough
ly conversant with the condition
of affairs in Germany, says that
Tie Negerrepublik Liberia will
nicht aus freiem Entschluß, sondern
angeblich untech amerikanischem Truck
die diplomatischen Beziehungen mit
Teutschland abgebrochen haben. Ta
her, wie aus anderen bekannten
Gründen, der Name Liberia.
deruft Euch bei Einkäufen aus
tk Z&Ü?A
food to enable them to carry on
the war for two years longer.
Germany recognized from the
beginning that this war was to
be one of exhaustion. She also
recognized that the English fleet
would cut off her supplies from
abroad, therefore, she planted
every acre of tillable soil. She
utilized her women, her ola men,
her children and her prisoners
to produce provisions for' her
people. While the English
blockade has been fairly success
ful so that littlc foodstuff has
reached Germany frora neutral
countries, her supply, though
short, is sufficient to last until
the harvests, her autoeratie gov
ernment having limited the ra
tions that the crisis may be
bridged.
Germany has a sufficient
atnnunt of ammunition. The
Krupp factories are in füll Swing.
The threatened May Day strike,
fieult for her to secure the neces
We must taci
war-
foreign shipping was over 300,
000 tons one weck and over au
extended period is enormous.
This destruction will probably
increase, as Germany is putting
forth every effort in building
new submarines. The trained
officers and men of her idle navy.
transferred to the suDmannei
furnish a limitlcss source for
obtaining crews.
The German submarine ti
sinking vessels faster than th
world is buildine them. Event-
ually, unless checked, .it will
destroy i.nghsh unippmg, ano
England will be on the verg,
of starvati on. Lord Charle
Beresford in a speech in th
House of Parliament recently
demanded that the people be
told of the seriousness of the U-
Knnf cituntinn Tvno-tand ha
I.Vttb - O
devised no means of properly
protecting her commerce irom
these ' "sharks of the ea"
Hoover has said: "Th food
Situation in Europe is one of
extreme gravity. Every effort
that we can make is required,
and there can be no delay. Tha
U-boat menace has increased
aläVmingly in the past weeks,"
The commissions from England
and France have told us bluntly
of the serious Situation.
In Russia conditions are even
worse than in England. There
is no stron government. The
present revolutionär party has
not obtained füll control of the
Situation. The Socialist are tired
of war and in Combination with
the radicals may at any rnoment
overthrow the present govern
ment. If they do, they will
make peacc with Germany. Then
their vast territory will become
a storchouse of supplies for the
Prussians. Even if Russia
remains true to her alliance she
is financially bankrupt, her
people disorganized ,and her
ammunition scarce. She can be
of little active Service to the Al
lies in her present condition.
Italy has devoted her entZre
army to the recovery of the
Italian provinces from Austria.
She has taken no part in the
general world 'Conflict and in all
probability will not do so.
France, glorious France, who
has fought so nobly, is terribly
weakened by the war. The
country is crippled. The drain
has been too much. A large
portion of her territory has been
devastated by the Germans. 5he
w - - , Uwvajiauu uj Atu. wi-
the Central Powers have enough ha3 o(Iered upon the aitar of
which was exptcted
ij.lC
Germany, failed to materialize.
While the condition of her man
finwfr i scrinim hecause she has
suffered greatly as a result of
this war, üermany is(not snort
of soldiers or workers, ine has
not reached her Appomatox.
While there mav be sooradic
casea of discontent. her Deoole
are united, The militant power
is in' the ascendency, and the
government has a firm grasp of
the Situation.
On the other handi what con
dition confronts our Allies?
England is an Island. She $
not self-supporting, but is de
Dendent for her food suoolv
upon other countries. A large
portion of England, yirtuaily,
one-half. is not under cultiva-
tion. but is utilized by the
aristoeraev for kuntin? oreserves
A large portion of Scotland is
so mountamous as to be un-
iroductive. The German sub
marine have thorouphlv
fcock4?d Eniltr'i vorts thai
freedom her best manhood, and
now. criooled and harassed. is
appealing to America for aid.
General jotfre, the hero ot tne
Marne and idol of France, says
that France needs our aid, that
it is incumbent upon America to
send troops abroad to lighten
the bürden that falls so heavily
upon France's shoulders. .
At this crisis America Steps
in. We have with true patriot
ism ollered money to finance the
war, but America must not stop
here. Our Allies cannot eat
gold. Leiters of Credit do not
make bread: unless we caa
iupply them with provisions,
unless we can circumvent the
TT.boats. thev will. Midas-like.
be unable to spend for food the
treasures of gold that we are
prepared to lend them. ahis is
a black nicture but true. Our
Allies are in dire distress; unless
we suecor them, they will fail
If Eneland starves. Russia
revolts, and France crumbles, we
alone will stand to tace uie en
mitv and aneer of an aroused
and vindictive Germany, and w
are not prepared for thia
emergency.
Schwere Brandwunden,
welch foäter im Mower - öosvital
ihren Tod herbeiführten, erlitt di
24jahrtge Bna Ewanfon,, eine n
der Wobnuna von Andrew Carneai
in 2 Ost 91. Straße New Fork. an.
gestellt Kochm, al& t beim Feuer
machen in der Küche von den Flam
men griffen lvurde.' Willian; Eil
lili. in 44jähriger, im Hause ange
stelltet Maschinist, hörte die Schrei
der jungen Frau nd versuchte, di
Flammen zu ersticke wobei er selbst
schmerzhaft Brandwunden an Ge
sicht, Händen und Armen erlitt. El
wurde ebenfalls nach dem Flswkr
Hospital gebracht. Die Küche totib
nicht beschädigt. Na glauSt. daj
die Flammen infolge Zugluft m
rlickfchluzkn. n die Kleider der KS.
chm aus diese Veise Feuer finzez.