Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 06, 1917, Image 6

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    Seite 6-Täglicho Omaha Tribttno Mittwoch, den 6. Juni 1917.
BHcrlcI fiir'i tm.
Neinign und Au ff, i.
schtnvon Kl eidungs stück:
crnä Tuch, oder sonstigen WollstJffen.
Mit &aolnt. Man legt die Ge
gmsiände glatt und stramm, Strecke
um Sirecke, auf eine Unterlage von
mehrfachem Muslin, nachdem man sie
dorher durch Klopfen und Bürsten
vom Staub befreit hat. Mit einer klei
nen Aürste (5 Cents Gemiiiebür.ste,
Cii biefstn Zweck allein gehalten) diir
stet man den Stoff durch und durch
mir (sasoline. Ist man ra allen Sei
len fertig, so emfernt man die Unter
läge, legt eine frische hin und nimmt
frisches Gasolme, mit einer zweiten
reinen Bürste. Und ein drittes Mal,
wieder mit reinem Gasoline, reibt
man mit einem hineingetauchten
lanelltuch. Tann werden die Gegen
stände in die Lust gehängt, dem Win
be ausgesetzt, biö aller Geruch ver
weht Ist. Die drei Quantitäten
Vasoline, auch das erste, fast schwarz
aussehende, läßt man sich setzen, gießt
danndas reine oben ab in eine Fla
Zlranks Nieren
verursachen Hysterie
Manche Personen überarbeiten
sich; citiere überessen sich: andere
kiki?rrinZen Heb: viele beaeben alle
diese Fehler und lassen die ausschei.
venocn Organe auer A,cyr. enro.
fität folgt. Verstopfung kommt
inanchmal, doch meistens werden die
delikaten Funktionen der Nieren g?
stört, welches dann Nnverdaulichkeij
im Gefolge hat. Dann fetzen Kapf.
hhmpnm. Neuralgie, rheumatische
Schmerzen, Wckenweh und Gicht l
ein. Die UMabsonöerung rmro yau i
ftg unkontrollierbar. Tcr abgcson. j
derte Urin ist dunkÄ gefärbt, ha! j
einen üblen Geruch und der Wson. ,
derung selbst folgen schmerzen.
Brennen und Stechen, die vielmals
Fysierie Lerursachen, außer .
MWUMMZ
MttmMnin fc
die erfolgreichste aller 5Kcmtrncii. ;
inten, werden regelmäßig g ertönt. ;
innt worauf dieselben die Funkrio.
nen dieser Organe wieder regulieren
und dieselben Hellen. j
Feste Niereirmedizm.
Verkauft m allen Apotheken.
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Der Taxi-Mana
ssirra täxi co.
Tel Doogla 580
i laheplat z: King Joj C&fe
Office: 1417 Farnarn Str.
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Er. FjiÄ K SafesI
Teutsch Arzt
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Wohmmg: W0S S. U. Vtr.
Z?u$$mbtn 1 feil 9 Lhr Nach,
- eeiwittgl im 9 bi 12 Uhr Carn,
Otftk. ed 4612
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sche. stellt es bis zumnäckistenlag hfn u.
schüttet es dann wiederum rein ab in
eine andere Flasche, so kann man U
immer wieder gebrauchen.
Zum Reinigen weihir
S t r o h h li t e verwende man eine
Zitrone, womit der Hut nach vorhe
rigem Bürsten abgerieben wird. Wenn
er noch feucht ist. bestreue man ihn
-dick mit feingeriebenem Schwefel.
Tann ist er nach vollständigem Trock
nen nochmalz mit reiner Bürste gut
abzubürsten. Es gibt außerdem in
Apotheken verschiedene Hutreinigungs
miitel nebst GebrauchZanweifungen,
die sich in den meisten Fällen eöen
falls gut bewährt haben.
Um Apfelsinen für die T'.scl
herzurichten, ist es am hübschesten,
wenn man die Schale, von d obe
ren Mitte ausgehend, in zwölf lange
Scheiben schneidet, die aber an der un
teren Seite noch fest verbunden sino.
hierauf biegt man die einzelnen
Streifchen herunter. Auch die Frucht
wird, ohne sie unten r?n der Schale
zu trennen, in ihre einzelnen Scheiben
zerlegt, so daß sie, wie eine halbauf
geblühte' Blume zwischen den spitzen
ver Schale liegt.
Frische Weinflecke entfernt
man leicht auS Tischzeug, wenn man
unter den noch nassen Fleck einen Tel
ler mil lochendem Wasser stellt. Ter
Tampf zieht die Flecke sofort aus;
nur selten braucht man das lochende
Wasser nochmals zu erneuern, doch
achte man darauf, daß das Tischtuch
nur von den Dämpfen, nicht vom
heiszen Wasser selbst berührt wird.
Ist der Fleck ganz blaß geworden, so
wird er mit leimtem Seifezwasser
nachgewaschen, wodurch er sofort
gänzlich weicht.
Um Hornkämme haltba
r e r zu machen, gießt man kochen
des Wasser darüber; man legt aber
vorher emen Stein oder einen ande
ien schweren Gegenstand darauf, um
das Krümmen der Kämme zu ver
hindern. Kommoden, Wafch- und
Nachttischschubladen gemin
nen durch einen leichten Anstrich mit
weißer Oelfarbe. Dieser erleichtert das
Reinhalten und macht eine Einlage
von Papier usw. üeberflüssig, da ein
Auswischen mit einem feuch:cn Tuch
r.n'ch allen Staub entfernt.
Wo I l e n e Zeuge ohne Sei
s e völlig weiß zu waschen.
Gewöhnlich wäscht man wollci'.e
Zeuge mi: Seife. Zmcckniüßiger ist
es aber, sie mit Kreide zu waschen.
Man bedient sich zu diesem Behufe
sein geriebener wcißer Kreide, von
der man einen ziemlich dicken Brei
macht. Mit diesem Brei wird das
wollene Zeug wie mit Seife in war
mem Wasser ausgewaschen und
bleibt einige Zeit in diesem Wasser
liegen. Tie schmutzigen und selten
Teile werden sämtlich von der Nrei
de ausgesogen, nur sorge nian da
für, daß durch fleißiges Nachspülen
sämtliche Kreide auch wieder aus
der Wäsche genommen werde.
Ein Schlimme r. Wein
Wirt: Was sagen Sie zu der neuen
Ausstattung meines Lokals? Das ist
doch Kunst; nicht wahr?"
Stammgast: Wird sich sür Ihren
Wein wohl auch so gehören!"
Durch Wegwerfen einer
Zigarette entstand in dem Magazin
der siädaischen Gasanstalt in Lands
berz a. W. ein Brand, durch den ein
Schaden von 50.., bis 60,000 Mark
verursacht wurde.
Aus einer Münchener
Schule. Lehrer (bei Behandlung
der Josephs , Geschichte).: Warum
wurde wohl der oberste Schenke ins
Gefängnis geworftn?"
Peperl: Er hatte zu schlecht ein
geschenkt, Herr Lehrer."
Dr. EJcMiinsr
cjsice 303 Sinnige Gebiisde, 15. d
Harney Cttaße.
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8 I i & C . .
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2 0 ?,m? -n 0 prt Zt VX.
f .'"l'n Sie ,j5rt t.
Hühneraugen schälen
sich ab mit Gets-Zt",
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Zwei Tropfe und das Hühnerauge
ist verschwunden.
Wenn Ci schon auf bm thibmxStfrem
Ibrn Eckube geden miisien, um Ite iur&U
baren Hiihnkraugenlch meinen zu dersieiden,
dann können Sie nur ei Ting tun. j
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Btmmbet k tx Ihre HSHuee,
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Uitn ste lich nk talle tt.
Pcrtit terf ein biti ?rovsen .0W9r so.
tt aus tat 6orn. Schweiz und nUImdiin,
t?rschwnw,n, da HNbnnauge derriinzell fcdt
lül sich uns ixUl ub.
ficitt aithneS f;fi&nTCir0imtiitM in Sfl
l't o t'u"im wie itt-.M". .GeiS'J!" , ;!
bt letzte kr,idung oui diesem Gebiet, Nei,
gi'stt ba$ mcht, GtsIt" mackr sckmieriq
?a!n, U!!ioimie ?n?agen, tast dnliiinir.
t'Kl't s'tlotift un! Messer ui!d Eitleren, !'
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inver oer or.
Roman von Wlat Iretu
(16. Fortsetzung.)
Nun fuhren sie auf. Hinter den
Äergen war das Abendrot verglom
inen; auf leisem Fittich kam die
!!acht.
" Am andern Morgen leisten sie
nach herzlichem Abschied von den 3h
ren ab. Lustig wiehernd zogen die
Pferde an, und slott rollte der Wa
gen von bannen.
Vorwärts zu Kamps und Sieg!"
sagte Konrad.
Zu Kampf und Sieg!" wieder,
hotten leise die beiden andern.
So fuhren sie in den lachenden
Morgen hinein dem Schicksal ent
gegen, das ungeheuer und riesengroß
ihm aller harrte.
Aber noch sahen sie es nicht.
In den Augusttazen des Jahres
181,3 ging ein großes Gefühl inner,
licher Befreiung, ein Aufatmen von
tiefem, schwerem Druck durch daS
preußische Heer.
Es gab keinen faulen Frieden, wie
man bisher täglich befürchtet hatte.
Mit allen Kräften sollte der Krieg
fortgeführt werden; Oesterreich halle
sich dem preußifch-rusfischen Bündnis
angeschlossen und wollte unverzüglich
mit einer großen Armee an der biih'
misch'sächsischen Grenze auftreten.
Ter Bann war gebrochen, der läh
mend und ängstigend über Preußen
und seinem Heer gelegen hatte. Tie
Witzbolde meinten, man habe gar k?i
nen Grund mehr. Napoleon zu has
sen, sondern man müsse ihm eizent
üch danibar sein; denn wenn er nicht
so halsstarrig in den Verhandlungen
mit Oesterreich gewesen, so wäre es
sicher zu einem elenden Frieden, wie
1807, gekommen, alle Früchte der un
geheuren Anstrengungen dieses b!ü
tenreichen Frühjahrs wären verdorrt,
und nach wie vor hätte man in den
zZetten des 'Eroberers geschmachtet,
der diese natürlich nur um so scster
angezogen haben würde. Durch seine
Starrlöpsigkcit aber sei alles anders
geworden, ein zweiter Frühling mit.
itn im Hochsommer bräche an, und
den Weg nach Paris werde man nun
ja wohl zu sinden und mit den Waf
fen freizumachen wissen.
Tie so sprachen, hatten nicht ganz
unrecht: die Zeit des Waffenstillstan
des und besonders der Juli 1813 sind
die kritischsten Epochen gewesen, we!
che die nach Freiheit und Begeisterung
rufenden Völker seit langem durch;
machen hatten.
Nun lag diese schwere, erwartungs
bange Zeit dahinter. Te: Waffenstill,
stand war gekündigt, und am 20.
August loderten in. einem mächtigen
Kreis von Prag bis 'nach Breslau hin
von ollen Bergeskuppen helle Flam
menzeichen auf, das verabredete Sig
nal. daß die Feindseligkeiten auf der
'ganzen Linie wieder aufgenommen
werden sollten.
Mit donnerndem Hurra!" wurde
diese eindrucksvolle Sprache überall
begrüßt.
Ter erste aber, dessen Säbel jetzt
aus der Scbeide fuhr, war Blücher.
Wie hatte der heldische Greis inden
bangen vorhergehenden Tagen über
die ".Tiplomatiker" gewettert und ge
flucht und jedem von ihnen einen be
sonder .n Strick gewünscht, an dem er
sich zur Freude aller guten Preußen
freundlichst in das Jenseits befördern
möge. Wie hatte er beim Zaren, beim
König gedrängt, getobt, gescholten,
daß es endlich wieder vorwärts gehe
und die verfluchten Federn nicht
dem gezückten Schwerte in die Parade
führen. Und nun war es erreicht: die
Federn ruhten, der Degen hatke das
Wort, und der Kanonendonner sollte
die höll:,chkn Dunste" Ler .chrei
ber und Schwätzer" vertreiben.
Im Blücherfchen Heer, der schlesi
'sahen Armee, wie sie von jetzt an nach
ihrem Sammelort hieß, war alles be
reit; die drei Korpssührer. der eiser
ne. allzeit mürrische Aorck. der vor
nebme. weltzewandte, aber ost genug
i,urch sein Zögern den Blücherschen
Stab tief erbitternde angeron und
dn burschikose Traufdränzer Sacken
harrten der Befehle. Und sie kamen
ohne Verzug,
Schon am 21. August begannen die
Vorwärtsbewegungen, und noch om
selben Tage wechselte man die ersten
Schüsse mit dem Feinde. Rücksichtslos
wollte Blücher drauf", und der ruhi
ge, besonnene Gneisenau, sein Stabs;
dies, der jede, auch die kleinste Schlapp
pe des üblen Eindrucks wegen, den sie
machen mußte, vermeiden wollte, hatte
, alle Hanve voll zu tun, um den
Feuereiser des Alten zu zügeln und in
Schranken zu halten.
Täglich fanden jetzt' Gefechte ftalt;
jedermann im Heer merkte, daß sie
nur die Borläufer einer großen Et
scheidung seien.
Conrod war bei Beginn der Feind
seligkeiten in den Frontdienst zurück
getreten. Gneisenau selbst hatte ihm
den Rat dazu erteilt.
Es wird gut fein so rai!e er ge
fagt, wenn Sie jetzt erft eine Weile
im Regiment sind und den Dienst
kennen lernen. Ich werde Sie aber
bald wieder zu uns kommandieren
lassen wir erwarten (m man
chen Dienst von Ihnen! Und nun
Gott befohlen! Und wo wir uns fres
sen, da sollen siegreiche Fahnen über
uns wehen!"
Dankbar hatte Konrad dem hoch
verehrten General gedankt und ihn
gebeten, ein Wort dafür einzulegen,
daß er in dasselbe Neginient und in
dieselbe Kompagnie käme, in der seine
beiden Freunde Kampermann stän
den. Auch das hatte der General in
herzlichem Wohlwollen versprochen
und durchgesetzt.
Zur namenlosen Freude Konraös
und der beiden Kampermann natür
lich. Nun waren sie beieinander, und
wenn abends die Lagerfeuer lohten,
anen ne zusammen um die flammen,
der Kamerad Lothar kochte das
Essen, was er vortrefslich verstand
vorausgesetzt, daß man etwas zum
Kochen hatte und die beiden Man
ner tauschten ihre Gedanken aus. Hat
ie man gegessen, dann war Loihar
der Tritte im Bunde.
Weißt du noch, Baier," sagte
Lotte einmal, wie du uns von dein
eisernen Reif sprachest, der uns Kin
der der Not einzwänge und den man
zerschlagen müsse?" ,
Kampermann nickte.
Freilich weiß ich das noch, Kind!
So lange dieser Reis um den Men
chen liegt, macht er sich fühlbar und
orgt schon dafür, daß der Menfch
ihn nicht vergißt."
Lottes Augen leuchteten.
Aber nun, Vater, nun wird er
bald zertrümmert sein!"
Kampermann wiegte sinnend das
Haupt.
Es kann wohl sein, denn der
Herrgott hat uns wunlZecbarlich ge
uhrt. Gelockert haben wir den Reisen
wohl, aber ein großer, letzter Kampf
steht noch bevor, ehe er sällt: wir müs
en die Vergangenheit überwinden
und ehe das nicht bis auf den letzten
Rest geschehen ist, laßt uns die Not,
die uns von da her treulich begleitet,
nicht aus ihrem Arm, und wir bleiben
ihre Kinder."
Nicht lange mehr, Vater!" sagte
Lotte, und glaubige Zuversicht strahlte
aus ihren Augen. Nicht lange mehr,
unl wir wollen den Menschen gegen
übertreten und sie fragen: Habt ihr
noch etwas gegen uns? Und sie wer
den antmcrteien: Nein, nein!" Ui.d
dann werden wir aus Kindern der
Not zu Kindern des Glückes geworden
wn!"
Möcht ihr beide es werden," sprach
Kampermann tief bewegt und legte
seine Hände auf der beiden Haupter,
ich bin wohl schon zu alt dazu .
Du. Vater, zu alt? , Wie du
sprichst! Bist du nicht ebenso fugend
lich und feurig wie unfer Oberkom-mandierender?"
Er antwortete nicht; er lächelte nur
leise ob des stürmischen Eifers feines
Kindes.
Dann brachen sie ihre Unterhaltung
ab, streckten sich aus, das Gesicht zum
Himmel gerichtet, und in lhre Trau
me hinein zogen in bunten Reigen die
Riesenberge und Linchen und das
Eiserne Kreuz und der alte Christ und
die letzten Bulletin.
i
Am 25. August hatte das Ba
taillon, zu dem die drei gehörten, ein
scharfes Treffen.
Schulter an Schulter gingen ie dem
Feinde entgegen: Lotte in der Mitte,
Konrad zu ihrer Linken, Kamper
mann zu ihrer Rechten. Aber so gin
gen die Männer, daß sie Lotte fast
immer mit ihren Leibern deckten. Nur
wenn sie schoß, gaben sie Raum. Kon
rad staunte, wie ruhig und kaltblütig
sie das Gewehr anlegte, zielte und
feuerte, genau 'o kühl und gleichmütig
wie einst daheim im Gutshof nach der
Scheibe.
Jetzt , kam der Befehl: Im Lauf
schritt avancieren!"
Signale schmeiterten, Fahnen weh
ten es ging rasch vorwärts.
Da plötzlich taumelt Kampermann,
greift mit den Händen in die Lust,
sein Gewehr entfällt ihm, dann stürzt
er wuchtig nieder.
Ueber ihn hin mit jähem Aufschrei
stürzt Loire.
Vater!"
Bon feinem Kopf rieselt helles
Blut. Aber er schlägt die Augen auf:
Es ist nichts Kinder! Laßt mich
nur ruhig hier liegen! Vorwärts'"
Konrad und Lotte greifen zu. Der
Verwundete stöhnt leise.
Da ruft ,ine scharfe Stimme dicht
,m ihrer Nahe:
Liegen lassen! Liegen lassen! Was
fällt, fällt! Möi'en ihn die Kranken
träger mitnehmen! Der Weg aller
Kampfsähigen geht nach vorn!
Es ist mein Vakerl' schreit Lotte.
.Ein vsreiwilliaer. wie andere
auch!" ruft dieselbe scharfe, schneiden
de Stimme.
Konrad sieht nach dem Rufer; er
bat eine harte Antwort auf der Zun
ge. Aber dicker Pulderdampf hüllt den
andern em; es ,st nichts von ihm zu
erkennen. ,
aß an, Kamerad! fazt Kow
rad.
Beide 'greifen zu: der Verwundete
ist vhnmächtiz: .in starkem ,Strshl
schießt daS Blut aus seiner Kopfwun
de, Sie tragen ihn zurück. Achtung!
voll und bestürm zugleich machen
ihnen die avoncierenden Kameraden
Platz, alö sie m dem Verwundeten
den allverehrten Freund und Berater
Kampermann erkennen.
Schwer?" frogen viele.
Konrad zuckt die Achseln.
Weiß nicht. Kämcraden! Gebe
Gott, daß es Nur eine leichte Wer
letzung ist!"
Lotte spricht kein Wort? sie ist to
tknblok und verwendet keinen Blick
von den geliebten Zügen des Ohn
mächtigen. .
Endlick kommen sie auS dem Heuer
heraus. Ein Verbandplatz ist einge
richtet; Aerzte und heio,cyere )ino
tälig.
mist leaen fit den Verwundeten
nieder. Ein Arzt untersucht ihn. wischt
ihm das Blut ab.
Nichts Schlimmes", sagt er dann,
.ein Streifschuß nur! Die tiefe Ohn
macht ist die Folge der Erschütterung,
Ein paar Tage Ruhe bringen alles
ins Gleichgewicht!"
Ein heißes Tankgebet steigt aus
Lottes Herzen zun, Himmel empor,
und langsam kekrt die Farbe in ihr
leichenblsks Gesicht zurück.
Kraftvoll saßt ihre Hand w'.eoer
das Gewehr.
.Komm', Kamerad!" ruft sie,
Vorwärts!"
Vorwärts!" gibt Konraö zurui.
Sie eilen nach vorn. Aber sie kom
men zu spät. Das vsccht ist zu En
de. Vom Oberkommando ist Abbruch
des Kampfes befohlen. Man will kci
ne Kräfte verzetteln, vielmehr alle
zu morgen aufsparen. Man hat er
kannt, vaß man starken seindlichen
Massen gegenübersteht - morgen soll
der Schlag mit voller Wucht auf sie
fallen. Kaum hat man sich auf den
Lagerplätzen zusammengcsunden und
eingerichtet, so eilen Konrad unt
Lotte nach den Feldlazaretten. Nach
vielem Fragen finden sie den Bater,
Er liegt in tiefem Schlummer.
Das beste Zeichen!" sagt der Arzt
Einer Niesennatur, wie der seinen,
tut eine solche Schramme nichts! Las
sen Sie ihn ruhig schlafen und sto
ren Sie ihn nicht. In wenigen Tager
ist er geheilt."
Sie danken dem Ärzt freundlich
und wollen erleichterten H-uzens zum
Lagerplatz zurücklehreit.
Als sie sich umwenden, stehen s
einem jungen Offizier gegenüber. tt
beide mit forschenden Blicken mustert
Und gleich oarauf hören sie eine schar
fe, schneidende Stimme, wie man si
nie vergißt, trenn man sie einmal ge
hört hat:
Also eine Kleinigkeit, mie der Arz,
sagt! Und de-halb lies man aus den
Feuer weg!"
Eine tiefe Blässe überzieht Kon.
racs Gesicht.
Deshalb?" fragte er und drohend
klingen seine Worte. Deshalb? Wo.
her wissen Sie das?"
Ter andere lachte spöttisch.
Und gleich zwei Mann zusammen!
Allerdings, am Verbandsplatz gibt
es keine Kugeln"
Konrads Hand fährt zum Grifs
des Degens.
.Mein 5?err"
Und wieder dieselbe schneidend.
um nie:
Dasselbe- Verfabren wie einst bei
Jena! Die Kugeln machen Löcher."
In Konrad kochte es. Aber eine un
klare, schlimme Ahnung will ihm das
Herz zusammenschnüren.
sie werden mir Satisfaktion ge
ben!" ruft ei.
Ihnen? Ich bedauere, ich schlage
mich mit keinem infam kassierten Of
fizier, Herr von Lossau! Sollte Ihnen
das Kriegsurteil fchon aus der Erin
nerung geschwunden sein i
Das verkänanisvolle Wort ist her.
aus. Hundert Ohren haben es gehört.
Eine zahlreiche Menge yat zicy, ourq
den Wortwechsel aufmerksam gemacht,
um die Streitenden gesammelt.
Lotte süblt sick einer Obnmacbt
nahe. Ihr saust und braust es um die
Ohren. Mit unerbittlicher Klarheit
sühlt und sieht' sie das eine: der letzte
große Kamps ist da die Bergan
genheit steigt aus ihrem Grab sie
muk keneat werden lebendig oder
tot es gibt kein Ausweichen
mehr, kein Kapitulieren, kein Berhan-
deln.
Sie zwingt sich, kämpft jedes
l?chwäcbeaesüdl nieder. Und langsam
kehrt ihre Ruhe zurück, eine tiefe,
schwere, wetterschwangere Ruhe.
Sie irren in drr Person!" sagt
da jemand aus dem Kreise der Zuhö
rer. Dieser Herr heißt überhaupt
nicht Lossau, sondern König!"
Ter andere stutzt, lcur einen Au
genblick.
,.!rfi irre mick nickt, last kk dann
kalt. Dieser Herr heißt don Lossau
ich kenne rhn genau nn lch
war Vrotokollsüdrer des Kriegsge-
richts. welches hn verurteilt hat.
Wie Schuppen fallt es von -Kon
rads Augen.
Leutnant von Bassmdorf?" fragt
er.
Derselbe! Es freut mich, daß Sie
sich meiner er'i!mern!Jch erkannte Sie
vorhin gleich wieder, mein Herr von
Lossau oder König, oder welchen Na
men Sie sonst führen mögen, und ich
mußte genau, aus welchen Gründen
Tie sich so eifrig um den ganz leicht
Verletzten bemühten."
(Fortsetzung folgt.).
SHH2!SaE3
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