Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 04, 1917, Image 2

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Crnrt und Mor und Busch und Felder. gft'af'
Miauend durch sie nahen Laldcr Xaä bedeutet Hcldeiigrolzel
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Zomdie cmcs Fncdcnskollgrcsscs.
Zeitgemäße Erinnerung an ein Ereignis vor 220 Jahren
?p Enoe des siebzehnten Jahrhun
tedä licsand sich Europa in einer
änlichen Lage der Erschöpfung wie
'-xit. Tie verwüsteten Länder dies
)::i und jenseits des Rheins sehnten
In Frieden herbei, und endlich schien
man der Vernunft G?yör schenken zu
wollen. Ter Kongreß in Nyswick soll
je diesen Frieden bringen. Allerdings
iyjiifcm die politischen und militari-
Lerhältniffe ganz anders als
Leute. Tama! handelte es sich darum,
hu lledermacht und Eroderungsiuft
7s:ün!re:chs Ziele zu setzen. Wilhelm
vA Oranien hatte es mit uiiendlicher
Muhe dahin gebracht, Spanien, Oe
stttreich, Brandenburg und andere
tine deutsche Staaten, ferner die
Niederlande und ' England in einer
Koalition gegen seinen gefurchtsten
Gegner Ludwig XIV. zu vereinigen.
Frankreich hatte nach langem, meist
endlich geführten Kampfe zum er
y.v.i Male während Ludwigs langer
Regierung infolge großer Erschöpfung
c.'ir.ehmbüre Friedensvorschläge ge
macht. Die Alliierten, selbst auch stark
:rfchöxft, mit ganz verzchiedenen Inte
.-essen im Auge, waren ungleicher An
in Bezug auf die zu stellenden
di:igungen. Wllhelm als König von
England und als König der Eeneral
Daten, befand sich in einer ähnlichen
Le, Qie Napoleon III. im Jahre
cm Friedenskongresse in Paris.
Er konnte bei den gestellten Ledin
gungen nur gewinnen, Oesterreich da,
hatte weitergehende, ehrsüchtige
Aösichten und ein größeres Interesse
der Fortführung des Krieges.
Spaniens Ohnmacht war so groß wie
sein Hochmut.
Interessant ist die plastische Schil,
buung, die uns Macaulay in seiner
schichte von England über den ab
sonderlichen Verlauf dieses Kovgres
ses' bietet. Es ist nicht auffallend,
sagt er, daß das Wer! der Friedens
snftung nicht große Fortschritte ma
chm konnte. Jene Parteien, welche
richt wünschten, daß der Streit zu
kUil.il JLIlCUCil i&u4Ui& jjmtnyv, ui
r.n keine Schwierigkeiten, Zögerungen
?er Art dazwischen zu schieben. Zu
erst gab es eine lange Verhandlung
übe? de, Ort, wo die Konferenz ab-
gehalten werden solle. Der Kaiser
schlug Aachen vor, die Franzosen pro
mooierten ven Haag. Dem widersetzte
sich wieder der Kaiser. Zuletzt verstän
digte man sich dahin, daß die Ge
sandten der alliirten Mächte sich im
Haag treffen und daß die französi
jchen Bevollmächtigten ihr Absteige
quartier sunf Meilen davon in Telft
nehmen sollten. Demgemäß begaben
sich nach Delft Harlay, ein Mann von
ausgezeichnetem Wissen, einer großen
Familie von Richtern entsprossen, fer
ner Crecy, ein verchmitzter, geduldi
ger und arbeitsamer Diplomat, und
endlich Caillers, der, obgleich in den
Kreditiven erst uls dritter genannt,
doch viel besser als irgend ein anderer
seiner Kollegen nt' allen Punkten be
wandert war, welche mutmaßlich zur
Debatte kommen mußten. Im Haag
waren es der Gras von Pembroke
und Lduard V.scount Billiers, wel
che England repräsentierten. Sir
Prior begleitete sie mit dem Range
eines Setretlks. An der Spitze der
kaiserlich österreichischen Gesandschaft
stand Kaum, an der Spike der spa
Nischen Ton Franzisco Bcrnardo de
Ou:ros.
' Halbwegs zwischen Telft und dem
Haag befindet sich das Dorf Ryswick,
und nahe demfelben stand damals in
einem großen rechtwinkligen Garten,
der durch gerade Kanäle umgrenzt
und in regelmäßige Kunstwäldchen,
Blumen- und Melonenbeete eingeteilt
war, ein Lustschloß des Prinzen von
Oranien. Das Haus schien gerade ge
baut zu sein für die Bedürfnisse einer
solchen Gesellschaft von Diplomaten,
wie sie dort zusammenkommen sollte.
In der Mitte eine große Halle, zur
Rechten und zur Linken genau mitci
nander korrespondierende Flügel. Je
der dieser Flügel hatte feine eigene
Brücke, ein eigenes Tor und einen ei
genen Zugang. Der eine derselben
wurde den Alliierlen, der andere den
Franzosen, die Halle im Mittelpunkt
dem Vermittler (Schweden) angewie
sen. Das war in den ersten Tagen des
Monats Mai 1637. Einige Borfra
gen der Etiquette wurden nicht ohne
Schwierigkeiten beigelegt. Endlich am
9. Mai näherten sich auf verschiedenen
Straßen viele sechsspännige, von Vor.
läufcrn, Lakaien und Pagen begleitete
Kutschen dem Herrenhaus. Der schwe
dische Gcsa.idte Lllienroth stieg am
Haupteingang ab. Der Aufzug vom
Haag kam die Seitenallee rechts, der
jenige von Delft die Seitenallce links
her.
In der ersten Konferenz wurden
die Vollmachten der Vertreter der
triegführenöen Regierungen dem Ver
mittler ausgeliefert. In der zweiten
Konferenz, uchtundvierzig Stunden
später, bemerkstellijjte der Vermittler
die Auswechslung der Vollmachten.
Tann wurden mehrere Konferenzen
dazu verwendet, um zu bestimmen,
wieviele Wagen. Pferde, Lakaien und
Pagen jeder Gesandte berechtigt sein
solle, nach Ryswlck zu bringen, ob die
Diener Stöcke, Schwerter oder Pisto
len in den Halsten tragen dürfen,
wer den Vorritt haben solle bei den
öffentlichen Spaziergängen und wessen
Wagen den Vorrang in den Straßen
habe. Es zeigte sich bald, daß der
Vermittler nicht bloß zwischen der
Koalition und den Franzosen, son,
oern auch zwischen den verschiedei'i
Gliedern der Koalition zu v,ermitte,n
haben würde. Die kaiserlich österrei
chischen Gesandten beanspruchten das
Recht, an der Spitze der Tafel 'zu
sitzen. Der spanische Gesandte wollte
diese Prätention nicht zulassen ,und
suchte sich zwischen zwei von ihnen
einzudrängen. Die kaiserlichen Ge
sandten weigerten sich, die Gesandten
der Kurfürsten und Freistaaten mit
dem Titel Exzellenz" anzureden.
Wenn ich nicht Exzellenz angeredet
werde", sagte der Minister des Kur
fürsten von Brandenburg, .so ' wird
mein Heer seine Truppen aus Un
garn zurückziehen Die kaiserlichen
Gesandten bestanden darauf, ein eige
nes Zimmer im Gebäude und einen
bestimmten Platz für ihre Wagen im
Hofe angewiesen zu erhalten. Alle an
dern Gesandten ' der Konföderation
nannten das eine äußerst ungerecht
fertigte Forderung, und eine ganze
gemacht hatte. Es war aber nicht we
Niger gegen die Etikette, daß Lilien
nth eine solche Ankündigung machte,
bis seine Equipagen und sein Gefol
ge in vollständige Trauer geworfen
waren. Einige Wochen vergingen, ehe
seine Sattler und Schneider ihre Auf
gaben vollenden konnten. Endlich am
12. Juni kam er in einem schwarz
aufgeschlagenen Wagen nach Ryswict,
begleitet von Dienern in schwarzer
Livree, und da, in voller Lersainrn
lung, proklamierte, er, daß es Gott
gefallen habe, den, großmächtigsten
König Karl XI. zu sich zu, luhrna.
Alle Gesandten kondolierten ihm da
rauf wegen dieser traurigen und uncr
warteten Neuigkeit und gingen nach
Hause, um ihre Stickereien abzulegen
und sich selbst in die Trauerkletder zu
werfen. In solch feierlicher Tändelei
ging Woche um Woche vorbei. Kein
wirtlicher Fortschritt wurde gemacht.
Litienroth hatte keinen Wunsch, die
Dinge zu beschleunigen. So lange der
Kongreg dauette, war seine Stelle
von großer Wichtigkeit.
Im Juni begann die Hoffnung
aus den Frieden abzunehmen. Man
erinnerte sich, daß der letzte Krieg
Jayr um Jahr sortgowutct hatte,
wäyrend ein ongreß zu Rymwegen
saß. Die damaligen Vermittle: hat
len ihren Einzug in jener Stadt im
Februar gehalten. Ter Bei-
trag war nicht unterzeichnet worden
bis im Februar 1L79. Und doch war
die Unterlindlunz in Rymwegen nicht
langsamer vorwärts gegangen als die
jenige in Ryswick. Es schien aber nur
zu wahrscheinlich, daß auch das neu
beginnende Jahrhundert nichts ande
res finden werde, als an der Maas
und am Rhein einander gegenllberste
h'.nde Heere, Bevölkerungen fortwäh
rend niedergedrückt durch schwere
5kriegssteuern, wüstliegende Provinzen,
ocr izean unwegsam gemacht durch
Seeräuber und die Bevollmächtigten
stets Noten wechselnd, Protokolle redi
gierend und streitend über den Platz,
an welchem dieser Gesandte sitzen und
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TaZ Kasino fcoit Constanza am Tchwarzen Meer.
Sitzung War an diesem kindischen
Streit verschwendet.
Es ließ sich leicht voraussehen,
fährt Macaulay fort,' daß Alliierte,
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Ein neu italicnisckieI LS-Jetimcter
Geschütz an er Front.
welche kleinlich in ihrem Betragen un
ter einander waren, vermutlich nicht
sehr geschmeidig sein würden in ih
rem Austreten gegenüber ihrem ge
meinsamen Feind. Das Hauptgeschäft
von Harlay und Kaunitz war, daß
einer des andern Beine beobachtete.
Keiner von ihnen hielt es mit der
Würde der Krone, der er diente, der
einbar. schneller gegen den andern
vorzuschreiten, als dieser gegen ihn
vorschritt. Wenn daher der eine , be
merkte, daß er unachtsamerweise zu
rasch vorgeschritten war, so ging er
zurück zur Tür und' das Staatsme
nuett begann von neuem. Die Gesand
ten Ludwigs entwarfen ein Memorial
in ihrer eigenen Sprache. Die beut
schen Staatsmänner protestierten ge-
gen diese Neuerung, diese Beleidigung
des heiligen römischen Reiches, diesen
Eingriff in die Rechte unabhängiger
Nationen und wollten nichts von die-
fer Schrift wissen, ruhten nicht, bis
sie aus gutem Französisch m schlech
tes Latein übersetzt war.
Mitte April war es jedem Kind im
Haag bekannt, daß Karl XI., König
von Schweden, gestorben und ihm sein
.ohn gefolgt war. Aber es stieß ae
gen die Etiquette, daß irgend einer
der versammelten Gesandten mit die
ser Tatsache bekannt zu sein schien,
KiyKWt) köznaZA &fnj22j
über den Titel, mit welchem jener an
geredet werden sollte.
Aber Wilhelm war fest entschlossen,
diese Komödie zu einem schnellen
Schlüsse zu bringen. Er wollte entwe
der Krieg oder Frieden. 'In feiner
energischen Art jchickte er einen feiner
Offiziere und Freunde.' den Holländer
Portland, um mit Ludwigs Bevoll
mächtigten, dem Marschall Boufflers.
ohne alle diplomatischen Zeremonien
sich über den abzuschließenden Frie
den zu einigen. Diese beiden militari
sehen Gesandten spazierten ein paar
Stunden in einem Baumgarten auf
und ab. und bald waren die Haupt
bedingungen abgemacht. Auf diese Art
war in kürzester Frist zustande gekom
men, was sonst Jahre gedauert hätte,
und der französische Gesandte machte
den Witz, es sei seltsam, daß die Ge
nerale Frieden machten, während die
Gesandten Krieg führten. Am 10.
September war der Vertrag untere
zeichnet, nachdem noch bis Mitternacht
darüber debattiert worden war, wel
cher Gesandte zuerst zu unterzeichnen
habe. Tann folgten gegenseitige Gra
tulationen unter vielen Bücklingen,
und allgemein herrschte unter den Ge
sandten stolze Genugtuung, ein so
großes Werk zur Vollendung gebracht
zu haben. Das Reich erhielt alle von
Ludwig XI. eroberten Orte zurück,
mit Ausnahme d:s Elsasses.,'
Das Schloß, in welchem während
Monaten eine Gesellschaft von Diplo
maten eine kindische Komödie gespielt
hatte, war 1783 niedergerissen wor
den; aber zum Andenken wurde auf
demselben Platze zehn Jahre später
ein Denkmal errichtet. -
Möge der nächste Friedenkongreß
eines Denkmals würdiger werden!
Aus Bergzabern in der
bayrischen Pfalz wird berichtet: Eine
Zigeunerbande belästigte zwischen
MLlhofen und Barbelrot die Passan
ten. Ein aus Bergzabern zu Hilfe
gerufener Gensdarm wurde bedroht,
worauf n auf die Zigeuner schoß, von
denen er drei verletzte. Dann kam ihm
ein Soldat zu Hilse und hieb mit
dem Säbel die Zigeuner ein, die dann
verhaftet wurden. Unterwegs starb
einer d:r Zigeuner, der einen
A
'fU
Beleuchtung der französische Steuer
und Budgrtsragen.
In der Pariser Korrespondenz ti
ner schweizer Zeitung wird die finan
zklle Frage des Krieges des Näheren
beleuchtet. ES heißt dort:
Vom 1. Januar an unterliegen die
Bewohner Frankreichs einem ver
schärften Steuersystem, das die Ein
nahmen des Staates um gegen 6U0
Millionen erhöhen soll. Man hat zu
nächst einmal die Einkommensteuer
auf eine breitere Grundlage gestellt.
Der Steuersatz ist von 2 auf 10 Pro
zent erhöht worden. Die steuerfreie
Summe ist von L000 Fr. auf 300
Fr. herabgesetzt Zvorden. Im übrigen
ist der Mechanismus derselbe wie der
des Gesetzes vom Juli 1914. Den vol
len Satz von 10 Prozent zahlen nur
die Einkommen über 150,(100 Fr.;
die Einkommen unter 8000 Fr. zah
len 1 Prozent" von der Summe, die
3000 Fr. bei Ledigen und 5000 Fr.
bei Verheirateten übersteigt. Außerdem
gibt jede Person, die dem Steuer
Pflichtigen zur Last fällt, wie früher
das Recht auf einen Abzug von 1000
Fr. vom steuerbaren Einkommen.
Traf die bisherige Steuer nur den
gut gestellten Mittelstand, so wird
jetzt der ganze Mittelstand herange
zogen, während der Arbeiterstand im
mer noch unberührt ist. Ein Beispiel
zur Klarlegung: Ein Junggeselle mit
12000 Fr. Jahreseinkommen zahlt
für die ersten 3000 Fr. nichts, von
3000 Fr. bis 8000 Fr. 1 Prozent,
also 50 Fr. und von 8000 Fr. bis
12.000 Fr. 2 Prozent, also 80 Fr.,
zusammen 130 Fr. Ein Steuerpflich
tiger mit demselben Einkommen, der
mit seiner Frau drei Personen zu
unterhalten hat (Kinder, betagte odxr
gebrechliche Eltern oder Vet
wandte) zahlt für die ersten 8000 Fr.
nichts, von 8000 Fr. bis 12.000 Fr.
2 Prozent, cilso im ganzen 80 Fr.
Zu dieser erweiterten Einkommen
sieuer kommt auf dem Gebiete der di
rekten Steuer eine außerordentliche
Kriegssteuer, die mit unserer Militär
sieuer einige Achnlichkeit hat. Die
Steuer trifft die Franzosen im wehr
Pflichtigen Alter, die entweder dienst
untauglich oder die, wie die in' den
Fabriken mobilisierten oder gewisse
Beamte, vom Felddicnst befreit sind.
Diese Leute zahlen eine Kopssteuer
von 12 Fr. im Jahr, dazu noch ein
Viertel der Summe, die sie dem
Staate infolge der erweiterten Ein
kommensteuer schuldig geworden sind.
Diese Steuer wird nur bis ein Jahr
nach der Demobilisierung bezogen.
Bei der außerordentlichen Kriegs
gewinnsteuer hat man den Satz für
die. Gewinne, bie eine halbe Million
übersteigen, auf G Prozent erhöht.
Alle Luzussteucrn sind erhöht wor
den. darunter einige, wie tit für
Th'ater und Kinematographenanstal
ten in recht empfindlicher Weife. Der
Handel wird auch durch die Erhöhung
der Taxen auf Genußmittel, die nicht
alle überflüssig sind, in Mitleiden
schast gezogen. Die Taze von 40 Fr.
auf 100 Klg. Zucker ist in der Kam
mer auf einigen Widerstand gestoßen:
man hat indes geltend gemacht, daß
früher diese Taxe noch größer war.
und die Steuer wurde angenommen.
Die Zirkulationsiaze auf Wein ist
auf ö Fr. sür den Hektoliter erhöht
worden. In gleicher Weise werden die
Mineralwasser getrofsen, was für
Frankreich logisch ist, da man hi
den Wein ebenfalls als hygienisches
Getränk ansteht. Pseffer. Zimmt.
Kakao und Schokolade, alles muß
Tribut leisten. Daß der Tabak bei
dieser Gelegenheit um durchschnittlich
20 Prozent verteuert wurde, kann
nicht verwundern. Die Regie erzielte
in normalen Jahren einen Neinge
winn von über eine halbe Milliarde.
Man wird es mit den neuen Tarifen
in normalen Jahren leicht auf drei
Viertel Milliarden bringen.
Neue Steuereinnahmen von 600
Millionen wären für frühere Budgets
etwas Ungeheuerliches gewesen. Mit
dieser Summe hätte man ein präch
tiges soziales Programm durchführen
können. Bei den jetzigen Verhältnissen
will auch diese Leistung der Steuer
zahl in Frankreich nicht viel heißen.
Der französische Staatshaushalt hat
vom 1. August 1914 bis zum 31.
Dezember 1316 61,737 Milliarden
Franken ausgegeben. Die Monatsaus
gaben sind stetig gewachsen: sie betru
äen durchschnittlich: 1314 1318. 191?
1000 und 131 2695 Millionen. Um
diese Ausgaben zu bestteiten, 'mußten
Schulden im Betrage von rund 43
Milliarden gemacht werden. Die Vud
geteinnahmen betrugen bloß 9328
Milliarden. Der verbleibende Rest von
vier Milliarden ist nur ein buchmäßi
ges Defizit, das sich durch Reduktio
nen auf Ergänzungskredite, durch
Annullierungen und Mehreinnahmen
später korrigieren wird. Das Budget
für das erste Quartal 1917 sieht eine
Ausgabe von 8.529 Milliarden vor.
denen Neueinnahmen von 580 Mil
lione gegenüberstehen.
Frankreich allein wird im nächsten
Frühjahr etwa 72 Milliarden aus
gegeben und über 55 Milliarden Schul
den zu verzinsen haben. Man hat be
rechnet, daß die Pensionen und En!
schädigunen für Wehrleuie im Jahre
2. Milliarden kosten werden. Außerdem
ATMt JszmZ 'LtzÄWkg.
Die 'Douausiindmlll.'
Nur dcr mittlere der drc! Deltaarmce genügend schiffbar.
Bekanntlich gabelt sich die aller
letzte Strecke der Donau, welche von
Jsaktscha an seine ursprüngliche Ost
richtung zurückgewinnt, in ein drei-
ströme sich so oft in den Geheimnis
sen solcher Einöden bergen, wenn sie
sich mit dem Meere vermählen wol
len. Verhältnismäßig wenig M'en
"
jj
FsWi? fT"rx-
lite 1
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In Rumänien, Die große Donau-Vrücke bei Cernawoda.
uÄiügeZ Delta. Die drei Hauptarme
fuhren die Nainen jrm, fcuunst uno
St. Georg oder Chedrille. Ausfällig
ist. dak anscheinend in 'einer recht
späten Periode der Erdgeschichte sich
der unmittelbare Ausfluß des gro
ken Stromes an dem Knie des Ras
iiiina.llernawoda deriiovit liat. Aber
wenn heute nicht Menschenhand die
Natur aufzäumte, wurden die teoen
den Geschlechter vielleicht über kurz
oder lang eine Neuauflage jenes Er
eigmsies erleben. ä?enn auch o,e ge
genwärtigen Ausflüsse sind beständig
von Gefahren der Verjchlickung be
droht, und eine geregelte Wassermirt
schast muß unablässig über den Zu
ständen ihres Fahnoassers Wache
halten. Der einzige befriedigend in
stand gehaltene Arm ist der mittlere,
mit dem Mündungshafen Sulina
gleichnamige. Hier schützen zwei in
das Meer hinausgehende Dämme
von 1712 und 915 Metern vor den
gefürchteten Stürmen des Pontus.
Diese Wasserstraße hat durch die auf
ihre Regelung verwondte Kunst völ
lig den Eharaktcr eines Cchissahrts
kanals angenommen, , dessen Länge
von 82'2 Kilom. an den von Suez
erinnert. Die Kilia, der nördliche
Arm, verrät schon durch ihren grö
ßeren Wasserreichtum, wie die S!ei
giing des CtromeS, -sich sein Bett
weiter nördlich zu suchen, sortdauert.
Aber Rußland hat auch gegenwärtig,
38 Jahre nach der Wiedererwcrbung
dieser Fahrrinne, die Pläne ihres
besseren Ausbaues nicht verwirklicht.
St. Georg ist für größere Schiffe
durch die geringe Wast'ertiefe voc der
Cperrbarre an der Mundung einst
weilen, unbrauchbar (nur l'a Meter,
oberwärts aber bis zu 10).
TaZ Teltaland, welchcZ 2560
Quadratkilometer umsaßt, bildet
eine Cumpfnnldnis, welche mit drei
Meter hohem Schilfe dcioachsen und
außer von Secvögcln sogar von Wöl
sen und Büffeln licvöltert ist. Für
kriegerische Unternehmungen große
ren Stils erscheint sie wenig brauch
bar. Alexander dcr Große hat dieser
Insel- in seinen! ersten Regie
rungsjahre, in dem er den Fcldzug
über den Balkan machte, einen Be
stich abgestattet! Die kriegerischen
Unternehmungen der Neuzeit sind
immer scheu an dieser Ecke vorüber
eaanaen. von der dock dcr nächste
Leg uch dem begehrten Konstant!
nopel fuhrt, es crjchcint wie eine
Art Verhängnis, daß gerade Riesen 1
schen, selbst die Weltreisendcn nicht,
hoben die Stelle mit Augen geschaut,
tvo die oben so prachtvolle Donau
sich in den PontuS ergießt. Und doch
führt schon die Argonautensage ihr
Fabelschisf auf seiner abenteuerlichen
Rückfahrt in die Strombucht hinein!
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P-'-A,A
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uj" o5,-.Äail.V ,G
' --r
Eingang zur Sancta Sophia Moschee,
Aoiistanlinopel.
Der zufriedene Landstunnmann.
Nanu, nanu?
Ja) putz' meine Schuh' 1
Slüie komm' ich dajul
TaS hab' xd) srulicr doch nie getan! -Bergauf
und bergab geht die Leben
bahn.
Im Eruncwald war ich ein Millionär,
bin ich Soldat und sont weiter
mciiiZ mehr,
Hubu, huhul
Ich puy meine Schuh', "
Und tt andern Soldaten, die sagn
nur öii"l
O Schreck, 0 Schreck?
SlUnS klebt da für 'n treckt . ,
Ilnd dol sicljt er weg; .:
Hätt' tue gedacht, iav, ich jijloaS kann,
Ja ja, d.'r aitien erelit seinen Mann!
Bald hab' ich die rechte (Lewandtqeit
erreicht,
Und wenn man's crsr rauZ Kat. dann
geht's lianz leicht.
Im Nu, im LlU, v
Puh' ich meine Echuh'
Und die vom Herrn Feldwebel auch
noch dazu.
Gustav .Hochstetter.
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