Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 31, 1917, Image 2

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Oz Bild' Zäü den Kampf um den ZwöMapellen-Hügel fest, einen Wallfahrtsort,
der sich über dem Ort Pontebba nahe Poiitafcl) e'.hebt und an einer schvn von
t Slapolton, I. angelegicn Hccrftraße von Wien ach Mailand liegt. ,
Englische MuMousfabrikcil.
CrzkUgung von Geschissen seit 1313 angeblich dcrhundertfacht.
Eine: von einem englischen Jour
naliftcn stammenden- Korrespondenz
in einer schweizer Zeitung über eng
lifche Munitionsfabriken und die ge
wältige Vermehrung ihrer Produkte
entnehmen wir das Folgende:
Als an die englischen Behörden
und die englische Technik die gewaltige
Aufgab: -herantrat, in den europäi
schen Krieg mit dem gleichen Nach
druck wie die Großstaaten des Fest
landes einzugreisen, da handelte es
sich für die Industrie nicht bloß dar
jivn, den neuen Bedürfnissen schon be
siehende Möglichkeiten dienstbar zu
machen, sondern auch darum, solche
unmittelbar neu zu schaffen. Im
weiteren galt es. diese Arbeiten rasch
und ohne Zeitverlust zu bewältigen.
Zu diesem Zwecke, wurde das Land
n vierzig Bezirke eingeteilt, von de
ren jeder unter die Aufsicht wer ort
Uchen Behörde des Munitionsaus
ichllffes' gestellt wurde. Diese Aus
schösse begannew mit der Aufnahme
aller Wertstätten des Bezirkes, die in
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TnZ ffi,jiel Skafiito in Belgrad, das bei
allen politiM en Ereignissen der jüngsten
Jahrzehnte mi so große und oft ver
hängnisva Le Rolle gespielt hat.
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der Lage waren, sich an der Muni
tionshersteLun zu beteiligen. Ein
auSführlicher Bericht, .der sämtliche
Werkstätten ausführte und gleichzeitig
" darauf hinwies, welche Art von Ar
sie am besten zu bewältigen
vermöchten, wm'den dem neugegrün
'dcien Munition Ministerium einge
reicht. Nach Beendigung dieser Bor
arbeiten setzten d ie örtlichen Muni
tionsausschüsse cm", Industriellen und
Technikern zusarmmengesetzte Unter
auZ schösse ein, denen die Berant
Wartung für die Auisfllhrung der Ar
I t:!en. überbunden taurde. Die Auf
ii des Ministeriums wird durch elf
c-uZ Ingenieuren und Fachleuten be
stehende Amtsstellen cmsgeüct. von de
ntn jede mit der Ueberwachunz einer
Zone betraut ist.
Nm eine rnöglichst große Anzahl
gewerblicher Anlagen auszunützen
? - iind für die Munitionsherstellung auch
: Unternehmen anderer Branchen heran
zuziehen, wandte man in weitgehend
süm Maße den Grundsatz der Ar
:
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italienischen Alpengcbict.
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beitsteilunz an. DaS Ministerium
schließt Verträge mit Unternehmer
verbänden ab, die sich zu einem
Pauschalpreise zur Lieferung einer
bestimmten Menge verpflichten. Diese
Verbände suchen innerhalb ihres Be
zirtcs die bejteingerichteten und In
Mngsfähigsten , Fabrikanten aus, um
die gewünscht, Ware herzustellen.
Handelt es sich um eigentliche Muni
tion, so werden die Geschosse mei
stenteils in ihren Einzelteile her
gestellt; das heißt, jedes Haus liefert
öie Teile, deren Herstellung mit sei
ner früheren Arbeit am nächsten der
wandt ist.
Man darf nicht übersehen, . daß
die Herstellung der Munitwn. und
namentlich der Granaten, überaus
kompliziert ist, und namentlich pein
liche Venauigteit verlangt; gewisse
Teile müssen mit der Präzision der
Bestandteile der feinsten Uhrwerke
gearbeitet sein. Eine der großen
Schwierigkeiten bestand nun oarin,
Männer und Frauen zu finden, die
fähig waren, die gelieferten Teile dar
auf zu untersuchen, ob sie den stren
gen Forderungen des Pflichtenhefles
entsprechen Dieser Prüfungsdienst
beschäftigt gegenwärtig öreißigtaufend
Leute, zum größten Teil Frauen.
Obschon von diesen wenige vor dem
Kriege Gelegenheit hatten, eine Era
nate auch nur zu sehen, so besorgen
sie heute ihre Nachprllfungsarbeitcn
mit einer Geschicklichkeit und
Pünktlichkeit, wie man sie ehedem
nur bei, auf besonderen technischen
Schule vorbereiteten Fachleuten vor
aussetzte.
Was den Umfang der Fabrikation
betrifst, so mögen die folgenden Mit
teilungen eine Borstellung davon ge
ben. Während der Artillerieoorde
reitung, die dem Angriffe an der
Somme vorausging, wurde Wochen:
lich an Geschossen tleinen und mittle
ren Kalibers eine Menge verschossen,
die der gleichkam, die England insge
samt während der ersten elf Kriegs
monate überhaupt hergestellt hatte.
Granaten wurden in zwei Tagen
mehr verbraucht, als im ganzen ob
genannten Zeitraum hergestellt wor
den waren. Nichtsdestoweniger be
fürchtet man keinen Augenblick, die
Munitionen möchten nicht ausreichen;
sogar zur Zeit des größten Berbrau
ches übertraf diesen die Herstellung
noch. Die Fabriken arbeiten so
prompt, daß sie nicht nur allen Be
dürfnissen Englands genügen, son
dern diesem auch ermöglichen, große
Mengen an seine Verbündeten abzu
geben
Außer den Werkstätten, die für die
Rechnung der vorerwähnten ortlichen
Ausschlüsse arbeiten, gibt es in Eng
land ungefähr hundert staatliche Fa
briken, die mit den vollkommensten
Maschinen und dem erlesensten Ar
beitspersonal arbeiten. Viele davon
sind übrigens erst kürzlich gebaut
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ioyrden. Diejenigen, die Granatm
herstellen, sind so eingerichtet, daß sie
während des Kriegsjahres, das mit
dem 1. Azust schloß, viermal so
viel Geschosse an die Zeughäuser ab
liefern tonnten, als ganz England
während der elf ersten Kriegsmonate
überhaupt produziert hatte. Diese
nationalen Werkstätten bergen zehn
tausend Maschinen.. Wenn alle diese
Maschinen arbeiten, so erzeugen sie in
einem Tage die Hälfte dessen, was
England liefern muß, um allen sei
nen Bedürfnisse gerecht zu werden.
Die Zahl der Leute, die in den von
den Amtsstellen des Kriegsministeri
ums beaufsichtigten Werkstätten be
schäftigt .sind, beläuft sich auf zwei
und eine halbe Million, wovon unge
fähr fünfhunderttausend Frauen.
Da, in Frankreich die Buzwerkge
genden besetzt sind, liefert ihm Eng
land einen Drittel der von ihm her
gestellten schweren Geschosse. Den
übrigen Verbündeten liefert Großbri
tannten die zur Herstellung der
Sprengstoffe notwendigen Substan
zen, Millionen Tonnen von 5tohlen
und grsße . Mengen von Maschinen.
Gegenwärtig werden zwanzig Pro
zent der Erzeugnisse der englischen
Metallindustrie und der englischen
Hochöfen an die Verbündeten abge
führt, und noch soll diese Leistungsfä
higkeit in der allernächsten Zeit we
sentlich gesteigert werden..
Als der europäische Krieg im Hoch
sommer 1914 ausbrach, da wurde in
den englisKen Werkstätten ohne Hast
und Fieber gearbeitet; man verfuhr
dort wie Leute, die es nicht nötig
haben, auf Vorrat zu schaffen. Die
Schlacht , an der.Mcr im nächsten
Wmter zeigte dann, wie unzuläng
lich die Munitionsvorräte waren. Die
englischen Bataillone mußten den An
stürm der Deutscheu mit einer An
zahl Kanonen aushalten, die wesent
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Die große griechisch-katholische Kirche
lich niedriger als die der Gegner war.
und dazu noch mit so unzureichender
Munition, daß sie sechs deutsche Ge
schösse nur mit einem einzigen eige
nen beantworten konnten.
Im Juli 1916 rief die englische
Regierung einen besonderen Muni
tionsdienst ins Leben und stellte an
dessen Spitze Lloyd George. Die Mo
natsproduktion an großkalibrigen
Geschützen beträgt heute ungefähr das
Doppelte des Geschützmaterials, das
zur Zeit, als Lloyd George das Mu
nitionswesen in die Hände nahm,
überhaupt vorhanden war. Die Her
stellung der Haubitzen wurde oerdrei
facht, und die der 18erGeschütze stieg
vom Juni 1915 bis zum Juli 1316
auf das fünffach? dessen, was seit
Kriegsausbruch bis Ende Mai 1312
hergestellt worden war. Nicht wem
ger schwierig wardie Aufgabe, ge
nügende Munition für alle die Ge
schütze zu beschaffen, die täglich in
den Fabriken fertiggestellt werden.
Aber trotz oller Hindernisse ist heute
die Erzeugung von Geschossen gegen
über der von 1915 ungefähr verhun
dertfacht. Wenn man, die Gesamt
zahl der Geschosse.' Kugeln, Schrap
nels und Granaten in Betracht zieht,
so ergibt sich, daß England gegen
wärtig in einer einzigen Woche ine
Menge Munition herstellt, die nicht
kl.iner ist. als die gesamten, in den
Zeughäusern ' aufgestapelten Vorräte
zur Zett des Rriegsausoruazes. ,
Warnung. Denke Dir.
Mieze: ein adliger Herr hat mir ei
Bai HeirztZantrsi gemacht!"
m3, daß er Dir nur nicht blauen
"iinft TTrf-H!
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Tägliche Omaha Tribune.
Bst Lebensretter.
TliM von Paul Bli.
Fräulein Maricchcn war Verkäufe
rin, sie war eine, hübsche, stattliche
Person, zwar nicht mehr ganz jung,
dennoch aber in den besten Jahren.
Natürlich war sie. wie jedes brave
deutsche Mädchen, voll glühender Va
terlandsliebe und schwärmte für un
scre braven Coldaten, die da drau
ßcn für unsere Freiheit kämpften und
litten. Jeden Augenblick freier Zeit,
der ihr blieb, benutzte sie, um für
die lieben Jungens im Felde zu ar
beiten. zahllose Strümpfe, Puls,
und Kniewärmer, auch - Kopfschützer
und Schals hatten ihre fleißigen 5Sn
dc schon fertiggestellt, und zahllosen
Männern hatte sie schon freudige
Stunden im fernen Schützengraben
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dadurch geschafft. Diesmal aber hatte
sie eine ganz neue Idee, diesmal soll
ie es etwas ganz befendcres werden.
Und wenn es -auch nur ein ganz
einfacher Brust und Rückenwarmer
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auf dem Marktplatz in Grodno.
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für die kühlen Nächte war, fo bestand
er doch aus zartem weichem Wollstoff
und war schon und dick wattiert,
und dann sollte er eben eine Ueber
raschung für den Empfänger haben,
und was für eine Ueberrafchung!
Nämlich gestern hatte die Frau
Prinzipalin etwas von dem siebziger
Krieg erzählt; dadurch war sie auf die
Idee gekommen.
Damals war nämlich ein Onkel
von der Frau mit ins Feld gezcm
gen. dem hatten sie zehn blanke
Taler n.it ttngenäht, damit der Onkel
im Feindesland nicht Not zu leiden
brauchte.
Und jetzt nähte nun auch Mariechen
in d:n Brustwärmer zwei blanke
Fünsmarkstücke ein. Aber sie verriet
dies durch nichts. Es sollte sür den
Finder eine um sa größere Freude
fein, wenn er zufällig die beiden
Münzen fand.
Und dann schrieb sie auf ein Kärt
chen den Vers:
Dies schuf Dir eine zarte Hand,
Daß Du nicht frierst in Feindesland'.
und- darunter ihre Adresse.
Da sie aber wußte, daß Soldaten
stets mit gutem Appetit gesegnet sind,
so erwarb sie noch zwei prachtvolle
Würsre. die sie mit dem Brustwärmer
zusammen verpackte. .
Mit glücklichem Lächeln ging sie
dann zur AbUeserunzsstelle der Ter
waltunz vom Roten Kreu,. wo sie
mit strahlendem Blick ihre Liebesgabe
ausgab.
Als sie dann wieder hinter dem
LaZZW und, unbegbedZezA
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empfand sie die stille Freude, eine gute
Tat vollbracht zu haben.
' Wie ibre Augen qlühtenl Wie ihre
Backen heiß wurden! Ach, sie gab ja
so jzern! Sie war ja so voller Güte!
Wenn doch nur der richtige Mann
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einmal kommen möchte, wie lieb
wollte fle ihn haben, wie wollte sie
ihm das Leben so angenelfm machen!
Bis ickt aber wartete sie vergeblich
Die Männer gingen achtlos an ihr
vorüber. Vielleicht war sie zu still und
bescheiden, sie war eben etwas unmo
dern, zu sehr vom alten Schlag, aber
wenn auch, deshalb verzagte sie nicht,
ihr Herz war fröhlich und voller
Hoffnung.
Als vor .... ein Ruhetag war
und nian es sich in den Cchützengrä
bcn ein wenig gemütlich machte, wur
de den braven Kriegern eine Ueberra
schung zuteil. Erstens kam die Feld
post, dann aber wurden die Liebesga
ben verteilt.
Das gab ein Leben in den Höhlen!
Da liefen alle zusammen. Jeder hielt
die Hände offen.
Aber die Vaöen waren auch in
solcher Menge vorhanden, daß ein je
der reichlich bedacht werden konnte.
Als der Feldwebel das Paketchen
mit den Würsten aushob, rief er hei
ter: .Na. Unterossizicr Bergcr. Ihnen
wird hier diese Wurstsenöung wohl
besonders anheimelnd sein, wie?"
.Tanke gehorsamst, Herr Feldwe
be'.. sehr willkommen sogar!"
Sa kamen Mariechens Würste mid'
der Brustwärmer in die Hand des
Herrn Unterossiziers.. der LanPvehr
Fritz Berger.
Läcl)elnö besah er die stattlichen
Würste, und dann las er den Vers.
Aha." dachte er, von zarter Hand,
das klingt ja recht vielverheißend!"
Da aber hier im Schützengraben
nicht viel zum Träumen war, so zog
er kurzerhand den Rock aus. kroch mit
dem Kops durch die Oeffnung des
Bruslwärmers und legte ihn fest an.
Als er dann den Rock darüber zog.
bekam sein Gesicht einen freudigen
Ausdruck, denn er mußte sich gestehen,
daß das, Ding wirtlich gut warm
hielt. Und darüber freute er sich sehr.
Von dem versteckten Schatz aber
mertte der Herr Unteroffizier vorerst
noch nichts. 0
Bald darauf war das Idyll im
Schützengraben zu Ende, denn es
wurde Alarm geblasen, weil der Feind
mit neuen Verstärkungen anrückte.
Im Nu waren unsere grauen Jun
gen an den Waffen, und mit Bra
vour ging es vorwärts.
Ein heißer Kampf entbrannte.
Sausend zischten die Kugeln durch die
Luft. Ter Feind war freigebig. Zum
Glück waren es wenig Tresser. Dafür
aber strichen unsere Maschinengewehre
die Reihen des Feindes unbarmherzig
ab, und auch unsere Artillerie rich
teie großes Unheil in den feindlichen
Linien an.
Der Unteroffizier Fritz Berger war
immer in der ersten Reihe; todesmu
tig ging, er seinen Leuten voran. Auf
einmal wurde er getrogen.
Aber was war das? War das ein
Wunder? ;
Er batte aciublt. wie die Kugel!
ihn traf, dann fühlte er in der Brust
und Schulter einen Stich und merkte
auch, wie das Blut am Körper herun
tnrsirnf Ynnner nhtt kam bet klinan
de Anprall der Kugel? Das begrijf er
nicht. '
Aber jetzt blieb ihm zum Nachden
len nicht viel Zeit, denn sein Arm
wurde lahm; das Gewehr entsank ihm
fast schon: er mußte zurück an den
Verbandsplatz.
Nach einer halben Stunde wußte
er dann alles.
Die feindliche Kugel war auf daZ
eingenähte Fünfmarkstück gestoßen.
stalte es durchbohrt, uns oavurcy war
die DurckscklaaSkraft des Geschosses
gemildert, so daß jetzt nur eine leichte
chulterwunde entstanden war.
Lächelnd meinte der Arzt: .Sie
knn,n von Glück saaen. die
Münze war Ihr Lebensretter, sonst
wäre es ohne Zweifel ein schwerer
Lungenschuß geworden.'
T,a .läckelke ftriii Beraer THU und
glücklich, und dann linkte er seinem
,ökser. aber auck ZU einer Vttl
teria zoqen seine Gedanken in stiller,
inniger Dankbarkeit.
Als er dann in bas Lazarett einer
kleinen rheinischen Stadt eingeliefert
war, sah er sich den Brustwärmer erst
mal etwas genauer an. Und da fand
er dann auch das zweite Fünfmark
stuck, das er lächelnd aus oer inna
f.,,,, lergustrennte. Das zerschossene
jSM,bm LzbmirfM KjI,ZFl!
wickelte er fein säuberlich ein und be
wahrte es zum ewigen Angedenken
auf.
' Und sowie er einigermaßen genesen
war. schrieb er an seine Retterin einen
ausführlichen Brief, . schilderte ihr
alles und dankte von Herzen.' Und
ganz zum Schlüsse schrieb er dann:
.Auf Wiedersehen!"
MS Mariechen diesen Brief bekam,
las sie ihn mit brennenden Augen wie
der und wieder, aber endlich standen
ihr die Augen so voller Tränen, daß
sie nicht mehr lesen konnte. ,
Sie hatte einem braven Krieger das
Leben aerettet! Ach. das war doch
wirklich das beste, was sie sich nur
wünschen konnte!
Mit stiller Glückseligkeit ging sie
nack Geickiäftsschluk in ihre kleine
Wohnung. Und ob es draußen auch
naßkalt und trübe war, m lyrer
&peU rnnr ,S fnirtiM Kell, denn die
reine, hehre Freude lebie in ihr.
Und dann, eines Sonntags nach
mittags, trat ein feldgrauer Krieger,
den Arm in der Binde, in Maricchens
Zimmer.
Natürlich war es der Herr Unterof
fizier der Landwehr Fritz Berger. Er
war bereits soweit genesen, daß er
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VjwiXio
reisen durste, und- da war ihm ein
Tagesurlaub bewilligt worden, damit
er seiner Lebensretterin dank:n konn
te. ehe er wieder ins Feld ging.
Nun saßen sie sich gegenüber.
Eigentlich doch zwei wildfremde Men
schen, die bisher nie etwas von einan
der gewußt hatten. Aber als sie nun
so ungezwungen und heiter zusammen
sprachen und sich dabei so ehrlich und
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fröhlich in die Augen blickten, da war
es ihnen allen beiden, als seien sie sich
gar nicht ein bißchen fremd, als hat
ten sie schon jahrelang im regen,
freundschaftlichen Vermehr miteinander
gelebt.
Und als dann für den Herrn Un
terofsizier die Stunde des Absaneds
kam, da küßte er dem errötenden,
nicht mehr ganz jungen Mädchen in
brünstig die Hände, und als gute,
treue Freunde sagten sie sich: Auf
Wiedersehen!"
Herr Unterostizier Fng Beraer
aber fügte im stillen hinzu: .Wenn
der Herrgott mich - aus dem Kriege
gesund heimkehren läßt, dann weiß ich
letzt, wo ich eine Frau surs Leben
finde!"
Vor kurzem verurteilte
die Strafkammer in Konitz den Lei
ter des Kriegsgetreideamtes des Krei
ses Tuchek, den früheren Mühlenbe
sitzer Berndt aus Tuche!, wegen über
mäßiger Preissteigerung zu einem
Jahr Gefängnis. 78,430 Mark Geld
strafe, beziehungsweise für je- 15
Mark zu einem weiteren Tag Ge
sängnis, jedoch nicht über zwei Jahre,
und fünf Jahren Ehrenverlust.
Berndt war an großen Getrcideschie
bungen von Westpreußen nach Ber
lin beteiligt. Er hatte hauptsächlich
Gerste aufgekauft, sie vergrützt und
dann weit über den Höchstpreis der
kauft.
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ik-r-p 'v " i-"'-1-j.
-vri:!:'-- liJL'-tä?
ZdjL i';arJ,ati ist jiaukrrijj, lai Um Juistei, Elba coi Slovaca gcciL
Et un k :uifcEfji b.seet.
Tic jcpvrt!ettcu Belgier.
In Briefen von Belgien finden s!ö
muerdings mehr und mehr zustim
wende Aeußerungen zu der Beschäf
tigung der Arbeitslosen in Deutsch
land. So Mieb eine LöwenerDa
we:
' Man nimmt nur
Arbeitslose
wenn dies der Fall ist.
so ist di
Maßregel nicht schlecht,
uns von einen, Haufen
sie er!o
Drückeber
gern, die sich lieber unterstütze las
sen. statt zu arbeiten. Als ich gestern
von der Kirche kam, begegnete mi
etwa HO junge Leute vo 20 Iahten
die zum Fußballspiel gingen. Glaubj
du, daß mir da das Herz nicht we.
tat, da ich meine drei Kinder an de
Front habe, diese ausgelassen zu se
Yen, die zum Vergnügen gehen, wizh
rend die Meinigen stündlich ihr Le
den auss Spiel setzen?
Eine Brüsselerin schreibt an einet
Kriegsgefangenen in Deutschland:
Ich finde es ganz recht, daß mai
die Leute ohne Arbeit nach Deutsch
land bringt, denn sie sind viel zi
faul, um zu arbeiten. Es ist ihnei
bequem, sich gute Tage zu machen
während die anderen leiden. Hier ii
Brüssel ist es geradezu widerlich
man würde nicht glauben, daß Krie,
ist, wenn nicht das Leben so leue
wäre und die Brüsseler keine Kariös
feln hätten. Trotzdem sind jedei
Atend die Theater voll Leute und di
Toiletten wie nur jemals. i
Ein Antwerpener schreibt an er
Nt,n kriegsgcsangenen Freund im La
ger Güstrow: .,
Alle jungen Mqnner, die hie?
keine Arbeit haben, müssen fort. E.'
g.bt hier mehr, die nicht arbeiten, alj
solche die arbeiten. Die Frauen, de
ren Männer gefangen sind, sagen na,
tüclidh: warum sollen die andern v.
biftti haben?, und sie haben nu,
schon so lange ihre faulen Knoche:
geschont."
Aus Namur schrieb endlich ein
Offizicrsfrau an ihren in Magdo
turg gefangenen Mann:
Ter Ami k' l'Ordre ist seit eini,
gen Tagen interessant: Rede de!
Kanzlers und das Abreisen der Ar
deitslofen, um so vtsser, das wird ih
nen gut tun, allen diesen Herren, di
iv an immer mit der Zigarette in
M'und antrifft, während ihre Lands;
Icute in der Verbannung darber
oder sich als Soldaten für sie toter
lassen."
Und gar nicht selten sind Aeuße.
rngeu wie die folgenden aus
Dieses, um Ihnen zu melden, daf
alles gut verlaufen ist, man hat Ic
Uglich die Arbeitslosen genommen.
Aus allen ergibt sich das Gesamt,
bild, daß trotz aller Erschwerunger
vcn belgischer Seite die deutschen Be
bürden sich die, redliche Mühe geben
d,e Arbeitslosen ausfindig zu ma
chen und nur diese zur Arbeit heran
zuzielM, und daß ein großer 2a
ccr Bevölkerung mit dieser Maßre
gel ganz einverstanden ist und de
zwecklosen Widerstand dagegen ent
schieden mißbilligt.
Napulcoilcr Erste.
war etwas sehr empfindlich, wenn
man an seinem Rubm berumkritteite.
In feiner Gegenwart geschah dies
allerdings wohl kaum. Wie sehr
aber seine Generäle und sonstiae
Personen auf die Empfindlichkeit des
Kaisers Rücksicht nehmen mußten,
lehrt eine kleine Episode, die sich bei
einer Tascl ereignete. Napoleon war
bekanntlich klein vo Gestalt, Als
nun die Rede auf die verschiedene
Größe der Generäle kam, meinte
einer der Anwesenden, General Mo
reau sei etwas größer als Seine Wa
jestät. Größer?" frug Napoleon -mit
strengem Ausdruck, niemand ist
größer als ich." Man verstand -so
gleich, was der große" Napolevn
damit sagen wollte, und der Redner
verbesserte sich, indem er nun meinte,
Moreau fei etioas höher". Doch
das paßte Napoleon erst recht nicht.
Höher als ich. der Kaiser, ist erst
recht niemand. Moreau ist höchstens
etwas länger als ich."
Der Direktor dehöhe.
ren Töchterschule in Pirmasens 2i '
A. Eberlein, der als Hauptmann im
Felde steht, hat bereits vor längerer
Zeit das Eiserne Kreuz 1. Klasse er
halten. Nunmehr ist Eberlei wegen
hervorragender Tapferkeit zum Ritter
des bayerischen Maz-Josef-Ordens .
ernannt worden. Mit dieser Aus '
Zeichnung ist der persönliche Adels' -v
titcl verbunden.
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