Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 19, 1917, Page 4, Image 4

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Tägliche Omaha Tribune
TKJUBÜNE PUBLISHING' CO.. VAL. J. PETER, ?rucket.
1311 Howard Str. Telephon: TTLEtt 310. Omaha, Nebraska.
Preis Ui Tageblatts: Durch den Träger, per Woche 10c? durch die
ä'ost, per Iah? 5,00; einzelne Nummern 2c Preis des Wochen
biaüSi Bei strittet Boranöbezahlnog,
Ectered as gecond-clasa matter
Omaha, Nebraska, ander tha aet of
Cmftüfi, Nebr Camstag,
D!e Uanzlerreöe.
Wie ein reinigendes Kcwittcr
hyütiZche Schwüle, die seit Wochen über Teutichlano lagerte, jenem. Aus
"'dem derwirrcnden NcdckamPfe um die Fricdensbedingungen des Reiches
bebt sich die Figur des Kanzlers in scharfen und klaren Umrissen hervor,
schärfer und klarer denn je. Seine Rede hatte einen härterm Klang als
seine beiden letzten Reden, einen fcsterm Ton, der seinen Ursprung nur
in der Verandcmna haben kann, die
rijchem und politischem Gebiete vollzog. Der Reichskanzler sprach wie ein
ÜTIamt, der an die Sicherheit des Erfolges und die Unerschütterlichst seiner
eigenen Stellung fest glaubt. Und diese Sicherheit verlieh ihm den Mut,
zwei starken Parteien des Reichstages,
ftrvativcn, den Handschuh vor die Füße zu werfen; den Sozialöcmokcitcn,
weil sie einen Frieden ohne Sieg,; den Konservativen, weil sie emen
Frieden, der auf großen Annexionen
" Der Reichskanzler weigerte sich,
einer Partei zu bekennen, deutete aber
, listischen und konservativen Friedensbcstrebungen an, daß die Regierung
einen Mittelweg einschlagen will.
In seinen früheren Reden hat
blicken lassen, das; Teutschland sich im
nium von Bedingungen zufrieden geben werde. Wenigstens wurde dies
von den Konservativen und den Alldeutschen so aufgefaßt, und er wurde
gerade deshalb von ihnen so scharf
die Rede, denn der Kanzler sagt in
eS unmöglich sei, auf die Erfolge, die
Söhnen errungen worden seien, zu
, unstreitig der Anwruch auf Entschädigung. Dieser Anspruch wird aewisicr,
mchen begründet durch die folgenden
seit Anfang des Krieges me so gut
barsten Verluste kann der Feind im
. Tauchboote arbeiten mit wachsendem Erfolge.
Ein unbedingtes Zeichen des Vertrauens auf den Sieg Deutschlands
liegt auch in den Worten des Kanzlers
keine Vorschlage und spricht Nicht, wie Scheiöemann, von dem Verzicht auf
alle Aneignung russischen Gebietes, ist aber gleichzeitig bereit, mit Rufz.
land zu einem Einverständnis zu kommen, falls Rußland als Bedingung
seinerseits auf alle Eroberungspläne verzichtet. Es ist also Teutschland,
das nach den Worten des Kanzlers die Bedingungen stellt, und die Weige
rung des Kanzlers, den EntcnteMächten neue Friedensvorschläge zu ma
tfien, steht mit dieser- Stellungnahme des Reichskanzlers im Einklang. Er
ist vom Siege Deutschlands überzeugt.
Eine andere Veränderung ist vor sich gegangen, die sich nicht auf die
äußere, sondern auf die innere Politik bezog. Es ist vielleicht zum ersten
Male, daß ein deutscher Reichskanzler im Reichstage erklärt, daß er in
den Handen des Volkes ist. In früheren Zeiten bestand der Kanzler dar.
auf, daß er nur dem Kaiser verantwortlich sei. Daß dies aber nicht gleich,
bediutend .mit der Ausschaltung des kaiserlichen Einflusses und der Ein.
kühmng der parlamentarischen Negierung nach englischem Muster, ergibt
sich sehr deutlich aus den Worten, daß er, der Kanzler, dem Volke diene,
das fest und treu zum Kaiser stehe, das dem Kaiser vertraue und in das,
umgekehrt, der Kaiser sein vollstes Vertrauen setze.
Vor einigen Wochen ist der Ausdruck vom Volkskünigtum der Hohz '
zollern gefallen. Der Reichskanzler hat diese Auffassung von den Bef i
hungen, zwischen Kaiser und Voll bestätigt.
Sie Aufgabe der Frau.
Fachleute vom Ackerbaudepartemcnt haben einen Aufruf an unsere
Frauenwelt erlassen. Mit Anerkennung erwähnen sie ihre Tätigkeit im
Dienst des Rotm Kreuzes und ihr Bestreben, durch Anlegen von Gemüse,
garten einer drohenden Nahrungsmittelnot zu steuern. Aber gleichzeitig
betonen sie, daß das Erzeugen von Nahrungsmitteln besser ein Geschäft
für Männer fei. Die Frau habe eine andere Aufgabe: sie solle dem 23er
schwenden von Nahrungsmitteln steuern. Anscheinend unbedeutende Klei
nigkeiten sind da von Wichtigkeit. Eine kleine Schnitte Brot, achtlos
weggeworfen, ist heutzutage eine Verschwendung. Wir haben etwa zwcm
zig Millionen Heimstätten, Und wird in jeder täglich eine Brotschnitte
weggeworfen, so bedeutet das die Nichtbenützung von 873,000 Pfund
Mehl, aus denen man über eine Million Pfundbrotlaibe hätte täglich
backen können. Für ein Jahr bedeutet das die Verschwendung von 1,300,.
000 Fässern Mehl, die genügt hätten, um 363,000,000 Brotlaibe zu
backen. Da iYs Vushel Weizen notwendig sind, um ein Faß gewöhnlichen
MehlZ herzustellen, so handelt es sich also um eine Verschwendung von
sieben Millionen Bushel Weizen. Auf dem Acker wachsen durchschnittlich
11 940 Bushel Weizen. Das tägliche Wegwerfen einer einzigen Schnitte
Brot in jeder amerikanischen Heimstätte kommt also dem Eniteertrag von
470,000 Ackern gleich. Die Indianapolis News bemerkte dazu: Tiefe
Zahlen sprechen für sich selbst. Aber noch mehr, man kann zwischen den
Zeilen dieser von der Regierung herausgegebenen Statistik etwas heraus,
lesen. Jedermann kann sich z. B. sagen, würden derartige Bulletins her
ausgegeben werden, wenn wir uns nicht in einer drückenden Notlage be
fänden? Der aufmerksame Leser wird etwas von der Sorge der Regierung
wahrnehmen, die sich in diesen Bulletins wiederspiegelt. Die Hausfrau
soll darin eine dringende Aufforderung erblicken, wie erwünscht ihre per
fönlichg Mithilfe beim Werk der Sparsamkeit' ist. Man will sie dabei zur
eifrigen Gehilfin haben!"
Drelßkgtausend Alillkonen Dollar.
Der sonst so ernst zu nehmende Finanzredakteur einer großen New
Forker Zeitung schrieb dieser Tage:
Wall Street hat von der Erklärung des Gouverneur Harding von
der VundeZ.Reservebehörde Kenntnis genommen, wonach die Vereinigten
Staaten gezwungen sein werden, zehntaufend Millionen aufzubringen,
wenn der ftriea ein Jahr lang andauerte. In einem Interview in
Cleveland hat Kriegssekretär Baker 'gesagt, die nationale Administration
sehe sich aus einen dreijährigen Krieg vor und mache ihre Anordnungen
entiprechend. Es liegt kein Grund vor, an dem zu zweifeln, was (Se
kretär. Baker sagt, und the -Street" würde daher ganz und gar nicht ver
wundert sein, wenn die Vereinigten Staaten nicht mit weniger als dreißig,
tausend Millionen Kriegskosten aus dem Kriege herauskommen würden.
Es mag nötig sein, zweitausend Millionen oder so in jedem Jahre durch
Besteuerung zu erheben, aber das Volk kann diese Summe ganz gut zahlen.
Ball Street neigt indessen zu der
Sunimen, die ausgegeben werden, das
teil. Wall Street ist der Meinung,
gute Geldanlage sind."
Wo es sich um so viel Geld handelt, schreibt dazu der New Aorker
Herald, ist cs natürlich wichtig, zu erfahren, wie Wall Street über die
Sache denkt, und die dreißigtausend Millionen.Berechnung ist daher zu
interessant, als daß sie dem zahlenden Publikum vorenthalten werden
sollte.. Schön ist die feste Zuversicht des Finanzredakteurs, daß zweitausend
'cillionen Extrasteuern das Jabr für das amerikanische Volk nicht mehr
wie eine Bagatelle sind, eine Summe, die man, wie der Berliner sagt,
n-.it einer Hand zahlen kann.
Die Nen Iork World bezeichnet
Di? Angaben des Nosevelt'schen Preß
agcntcn über den kolossalen Andrang
von Freiwilligen zu den Fahnen des
Lurgberrn von Sagamore Hill als
Lchwindcl: in Wirklichkeit habe nur
eine Handvoll Leute sich bereit er
k.'ärt, Roosedelt , nach Frankreich zu
sitzen. Wen die Angaben der
ZZctV) crnf Wahrheit beruhen, was
per Jahr $1.50.
March 14, 1912, at the poßtoffice of
Congress, March 8, 1879.
den 19. Mai 1917.
hat die Ncde kS Reichskanzlers die
sich tn den letzten Wochen auf milita
den Sozialdemokraten und den Kon
beruht, erstreben.
sich zu dem Friedensprogramm irgend
durch seinen Angriff auf die sozia
der Reichskanzler wiederholt durch
Falle deS Sieges mit einem Mini
kritisiert. Heute ist davon rncht mehr
nicht mißzuvcrstehenden Worten, das;
durch das Blut von Teutichlands
verzichten. In diesen Worten liegt
Worte: Unsere militärische Lage ist
gewesen wie heute. Trotz der furcht
Westm nicht durchbrechen. Unsere
mit Bezug auf Rußland. Er macht
Annahme hin. daß, ungeachtet aller
Land nicht leiden wird. Im Gegm
daß die dreißigtausend Millionen eine
zu bezweifeln keine Veranlassung
vorliegt, dann ist eS verständlich,
weshalb der Präsident Rooscvelt die
Erlaubniß, Freiwillige anzuwerben,
vorenthalten hat. ,
Zeit ist Geld, Krieg kostet Geld,
und riegZzeit ist Geld nur für einr.
ge rofciige und kostet allen anderen
heidenZ'.äßig viel Geld
Seite 4-Tägliche Omaha Tribüne -Samstag,
ZlroMgalida liir
Frkihkitsanlkihk!
Buvdeöschatzmcister McAdoo weilt
nachjten ,,-rettag , Omaha.
Jeder soll BondS kaufen.
Die Bedingungen zum Ankauf dieses
penerfrelen Wertpapicrcs. Um
saftende Reklame.
Am uäcksten Dienstaa kommt be
kanntlich W. G. McAdoo, Sekretär
oes ÄunoeLZchatzamtes, nach Omaha,
um für die von der Regierung an
genommene Freiheitsanlcihe Propa
ganda zu machen. Er wird über die
Anleihe im Auditorium einen Vor
trag halten.
Dieieniaen Personen. Korvaratio.
nen und Gesellschaften, .welche sich
derartige Bonos ankaufen, werden
ersucht, ihre Applikationen entweder
an das Bundesjchatzamt in Washing.
ton, D. C., oder an die Bundesreser
bedanken in Boston, New Iork,
Philadelphia, Cleveland. Richmond,
Atlanta (mit einer Filiale in New
Orleans), Chicago. Ct. Louis, Min
neapolis, Kansas City, Dallas und
San Francisco zu schicken. Diese
Rcservebanken werden als Agenturen
des Bundesschatzcnntes fungieren und
alle verlangten Informationen ertei
len. Eine große Anzahl von Natio.
nal. und Staatsbanken, von Trust,
gesellschaften, Privatbanken, Expreß,
gcfcllschaften hat sich bereit erklärt,
für den Vertrieb der Regierungs
bonds Propaganda zu machen.
Der Applikant soll seine genaue
Adresse seiner Applikatton beifügen.
Die Applikanten Zollten fernerhin er.
klären, wann sie die volle Zahlung
ihrer Subskriptionen in Bargeld
oder in Checks leisten werden. Es
sollten jedoch sofort die Namen der
Banken angegeben werden, welche
die Checks einzulösen haben.
Die Propaganda für die Frcibeits.
anleihe wird durch hervorragende
Schriftsteller wie Booth Tarkinaton.
Julian Street. Winston Churchill
und William Irwin, durch Reklame
in Wanöelbllöertheatern usw. betrie.
den werden. Auch die Versicherungs
leute werden ersucht werden, den
War Loan Tan" m beobachten und
an diesem Tage über die Sirieg
anleihe ihren Kunden gegenüber zu
sprechen.
Smatzamtssekrctär McAdoo erliest
vor einigen Tagen von Washington
aus die Warnung, die große Frei
heitsanleihe werde ein Fehljchlag
werden, falls nicht jeder und jede,
die es irgend konnten, ihr Scherflein
zur Zeichnung der Anleihe beitragen
sollten. Er fügte hinzu, er habe
volles Vertrauen, daß die Anleihe
voll gezeichnet werden würde, es
müsse aber vermieden werden, daß
der Eindruck im Auslande erweckt
werde, als habe nicht jeder dazu bei.
getragen, so gering auch der cifzzelne
Beitrag sein möge. In der Tat ist
die Auffassung zweifellos die, daß es
augenblicklich kein besseres Mittel
gibt, feinen Patriotismus und feine
Loyalität dem Lande gegenüber zu
beweisen, als iie Zeichnung auf die
große Anleihe.
Erziehung zur Anleihe.
Es mag manchen: seltsam crschei
nen, daß dieses reichste Land der
Welt es überhaupt nötig hat, an
seine Bürger eine derartige Mah.
nung zu richten, wenn es eine Regie,
rungsanlcihe auflegt. Ein , Regie,
rungsbond der Vereinigten Staaten
ist doch sicherlich das beste und begeh,
renswerteste Anlagepapkr, das es
überhaupt geben kann. Daß zum
Knegfuhren Geld geHort, hat schon
Montecucculi in seinem denkwürdi
gen Ausfpruch bestätigt, und wenn er
von drei Dingen sprach, die nötig
sind Geld, Geld, Geld , so sind
unter heutigen Verhälwiffen sicher
lich deren fünf nicht zu viel Geld,
Geld. Geld, Geld, Geld! Und fünf
Milliarden fordert die Regierung.
Die übrigen zwei Milliarden will sie
durch Steuern aufbringen. Von den
fünf Milliarden legte sie vorderhand
zwei auf. Gewiß, auch das ist ein
schönes Stückchen Geld die Schön,
heit und Größe der Summe kann
sich der gewöhnliche Sterbliche kaum
vorstellen. Aber Amerika ist so
wird eingewendet ja auch immens
reich. Der Nationalreichtum der
Vereinigten Staaten wird auf mehr
als 200 Milliarden Tollars bezif
fert, eine Summe, welche daS Volk,
vermögen irgendwelcher zwei anderer
Nationen zusammengenommen über
steigt. Die Kriegsanleihen, welche
die europäischen Regierungen wa
rend des gegenwärtigen 5lrieges auf.
genommen haben, entsprechen etwa
dem fünften Teil des gesamten
Volksvermögens der europäischen
Länder. Danach könnten die Ver
einigten Staaten vierzig Milliarden
aufnehmen, ohne sich schwerer zu bc
lasten, als die Nationen Europas.
Jedoch das amerikamsche Volk nuiß
erst für Anleihe der eigenen Regie
rung erzögen werden. In Teutsch,
land besaß von jeher jeder, der Kapi
tal anzulegen hatte, deutsche Reichs
anleihe, preußische Konsols und son
stige Staats, und Ttadtanleihen.
Aehnlich steht es in Frankreich, ahn.
lich mit englischen Slonfoll. ES sind
das dort eben Standardwerte, die
jeder hat und jeder handelt. Anders
hier in Amerika. Die bestehenden
hiesigen Regierungsanleihen sind
kaum nennenswert. Sie spielen in
keiner Weise die Rolle me die Re.
gierungsanleihen in europaischen
Landern. Auch nicht an der Börse.
Der amerikanische Durchschnittskapi.
talist legt sein Geld in Stahl, in
Aktten und Bondö der großen Bah
nen an. Regierungsbonds hat er
nicht.
DaS soll nun alles so ganz anders
werden. Der amerikanische Bonds
markt erlebt eine veritable Revoluti
on. Er soll daS Gesicht des deut
schen, des englischen erhalten. Da
muß das Publikum natürlich erst da
zu erzogen werden. Und die Stun
de verlangt, daß etwas Plötzliches
geschieht. Das ist eine schwere Auf
gäbe, aber sie nmß gelöst werden.
Unsere Sparer, die bisher lediglich
Ttahl und Bahnen, Grundeigentum
und Bankeinlagen kannten, müssen
darauf aufmerksam gemacht werden,
daß es auch Wer. StaatenRegie
nmgsbonds gibt, end daß es sich
wohl verlohnt, in diesen Geld anzu.
legen. Im eigenen Interesse, denn
Onkel Sam ist schließlich allemal der
beste und sicherste Schuldner. Haupt,
sächlich aber in dem des Landes, das,
wie die Dinge nun einmal liegen,
dieses Geld gebraucht.
Näheres über die Anleihe.
Zu alledem muß man natürlich
in erster Linie die genauen Bedin
gungen und Bestimmungen der
Emission der großen FreiheitSAn
leihe kennen. Wie bereits hervorge
hoben, werden von den insgesamt
vom Kongreß bewilligten fünf Mil
liarden Bonds vor der Hand nur
zwei Milliarden auferlegt. Diese
Bonds werden in zwei Klassen aus
gegeben, solche mit Koupons und re
gistrierte. Der niedrigste Betrag
der registrierten Bonds wird $100
sein. Es werden aber auch solche
zu $500, $1000, $3000, $10,000,
$50,000 und $100,000 ausgegeben.
Die Koupon.Bonds, die reine Jnha
ber.Papiere find, also ohne jede Le
gimationsprüfung an jeden ausbe
zahlt werden, der sie vorzeigt, wer
den, um sie auch kleinen Sparern
zugänglich zu machen, schon auf
$50 lauten. Aber auch von diesen
gibt es solche zu $100, $300 und
$1000. Für die Miglichkeit eines
Austausches zwischen den Klassen
wird Vorsorge getragen werden. Die
Bonds tragen 3y2 Prozent Zinsen
lahrlich, sind in 30 Jahren fällig.
können aber von der Negierung
nach deren Wahl bereits nach 16
Fahren zum Nennwerte nebst ein
gelaufenen Zinsen eingelöst werden.
is werden das Datum vom 15.
Juni 1917 tragen und die Zinsen
werden am 13. Juni und 13. De
zember jedes Jahres bezahlt werden.
Die Zeichnungen auf die Anleihe
müssen bis spätestens am 13. Juni
eingereicht werden, jedöch mag der
chatz.Sekretar die Zeichnungsbucher
schon vor diesem Tage schließen.
Zwei Prozent des gezeichneten Be
träges müssen bei der Zeichnung be
zahlt werden, 13 Prozent am 28.
Juni. 20 Prozent am 30. Juli, 30
Prozent am 15 August und die letz,
ten 30 Prozent am 30. August. An
letzterem Tage müssen auch die in
zwischen aufgelaufenen Zinsen be
glichen werden. Bestimmungen über
die Möglichkeit früherer Zahlung
werden noch bekannt gegeben wer
den.
Eine sehr wichtige Bestimmung
ist, daß, wenn später Negiemngs
bonds also nicht Schatzanweisun
gen oder andere kurzfristige Schuld
scheine ausgegeben werden sollten,
die eine höhere Verzinsung trogen
als Sy2 Prozent, den Inhabern der
jetzigen Anleihe das Recht vorbehal
ten bleibt, ihre Bonds in einen gleich
hohen Betrag jener höher verzinöli
chen Bonds umzutauschen.
Anleihe ist steuerfrei.
Es ist oben bereits darauf hin
gewiesen worden, was zur Erziehung
des Publikums für die Regierungs
anleihe geltend gemacht wird. Ein
Haupt-Moment aber bleibt noch zu
erwähnen: Es wird darauf hingewie
sen, daß die Anleihe in der Haupt
sache die Erbschaftssteuer ausge
nommen, von allen Steueraufla.
gen befreit ist. Dieser Vorzug ist
von um so größerer Bedeutung, als
wie erwähnt, der nicht durch die Re
gerungsanleihe gedeckte Teil' der
Kriegskosten durch Steuern ausge
bracht werden soll, die Steuerlasten
deS Volkes also sehr erheblich in
nächster Zeit anschwellen werden.
Man legt deshalb nicht zu überschä
tzenden Wert auf den Hinweis, daß
daS Kapital und Einkommen, das
in der Regierungsanleihe angelegt
ist, von der Belastung mit Steuern
ausgenommen bleibt, daß also der
jenige, der ein Geld in diesen Re
gierungsbondS anlegt, auf dieses
Einkommen jene hohen Steuern nicht
zu zahlen haben wird. .
Interessante Ziffer.
Angesichts der ' Riesen-Anleihe,
welche untergebracht werden soll, sind
folgende Angaben interessant, die
Professor Roland P. Falkner im
Juni 1915 in den Heftm der Ame
rican Statistical Association machte.
und die im Maiheft der National
tfid. Mai 191
.
City Bank aufgeführt werden. Da
nach bief sich, auf Gnmd des Ein
kommenftcucr'ErtraaeS von 1913 ge,
schätzt, das Gesamteinkommen der
Bevölkerung in jenem Jahre auf
$9,434,426,131, daS steuerfreie auS
genommen. Im Jahre 1916 aber
betrugen nach dem Journal of
Commerce die offeniuch angezeigten
in- und auöländischm Emissionen in
den Ver. Staaten $3.867.499,900.
und kein Jahr überstieg diese Sum
me. Die fundierten Schulden aller
Bahnen der Ver. Staaten betrugen
am 30. Jcni 1916 $9,279,911,625.
Der Nationalreichtum wuchs in den
acht Jahren von 1901 bis 1912 um
$80,000,000.0. also um $10.000.
000.000 jährlich, wie durch daS Zen
susbureau feststellt ist, diese Zif
fern schließen jedoch die Grundwerte
ein. Von diesen abgesehen, betrug
daS jährliche Wachstum $437.619,
631.
. Volltreffer!
Die revolutionäre Rede des sozial.
demokratischen Abgeordneten Lede
bour hat, hier außerordentlich gefal
len. DaS ist auch verständlich, aber
gleichzeitig sollte sie jenen die Augen
öffnen, die immer noch von einer
deutschen Autokratie schivatzen. In
einem autokratisch regierten Staats
wcsen pflegen solche Reden nicht ge.
halten zu werden, und Leute, wie Le.
dcbour find da gewöhnlich sicher auf.
gehoben. Es muß schon ein ganz
ungewöhnliches Maß von Redefrei.
heit in einem Lande herrschen, wo
man in Kriegszeiten derartige auf.
rekzende Reden gestattet und auch
noch nach dem Auslande verbreiten
läßt. Wir kennen sogenannte demo
kratisch regierte Länder, wo man das
nicht dulden würde. Wo man auch
einm Harden nicht dulden würde,
und wo man einen Liebknecht längst
unschädlich gemacht hätte, ehe ihm in
Teutschland das Handwerk gelegt
wurde. Die Sozialisten, die in Eng.
land und Frankreich die Gefängnisse
füllen, wissen davon zu erzählen.
Herr Carl I. Ernst, der Präsident
des OmaKa Schulrats und andere
sollten sich den nachstehenden Satz
aus Berthold Auerbachs Schriften
merken und fest einprägen: Eine
fremde Sprache lernen und
gut sprechen gibt der Seele eine in
nere Toleranz: man erkemit,
daß alles innerste Leben sich noch auch
anders fassen und darstellen lasse:
man lernt fremdes Leben
achten. Mit Recht sagt yner der
größten Deukcr aller Zeiten, Altmei
stcr Goethe, in seinen Maximen und
Reflektionen: Wer fremde
Sprachen nicht kennt, weiß nichts
von feiner eigenen." An diesen Aus
spruch des Meisterdenkers erinnerte
Advokat Harry Fischer seinen Kolle
gen Arthur R. Wells bei der Wer
sammlung der Bürger mit den Mit
gliedern des Lehrcrkomitces deS
Tchulrats, allerdings, wie es
scheint, ohne Erfolg.
canöwirtschaftltche
cage im Staate Iowa!
Ames, Ja., 19. Mai. Eine
amtliche Untersuchung der landwirt
schaftlichen Lage Iowas hat folgende
Tatsachen ergeben:
Iowa leidet an einem ernstlichen
Mangel an Farmarbeitern, wohl 60
Prozent aller Farmen sind hiervon
betroffen.
Iowa bat eine Fläche mit Win
tcrweizen, die nur 33 Prozent von
der des Vorjahres ausmacht, und der
Stand ist nur L9.9 Prozent so gut
wie 1916.
Iowa bat Mangel an Saat sür
Cane, Millet und Sudan-GraS. In
90 Prozent des Staates ist kein
Vorrat hierfür.
Iowa bat eine Nläche mit Früh
jahrsweizen, die 7 Prozent größer
als im Vorjahre ist.
Iowa hat seine Kartoffelfläche
gegen daS Vorjahr um 9.8 Prozent
vergrößert.
Iowa pflanzt ein SaatCorn von
ungewöhnlich feiner Qualität an, mit
einem Keimen durchschnittlich 9?
Prozent und hat noch genügend auf
Vorrat, um noch mehr anzupflanzen.
In anten Erntejahren produziert
Iowa ungefähr 10,000,00 Bushel
Winterweizen, in diesem Jahre er
wartet man nur etwa 2,000,000
Bushel. Tagegen sind die Aussichten
für Corn. Frühlingsweizen und Kar
toffeln gut zu nennen.
Die chinesischen Parlamentarier
sind von so altinodischcr Art, daß
sie nicht bloß eine eigene Meinung
haben, sondern sie obendrein auch
noch durchzusetzen wissen.
Tie Londoner Geschichtenmacher
haben in neuerer Zeit wieder aller
Hand Pech: die auf den 6. Mai an
gesagte Abdankung des GriechenkZ
nigs ist immer noch nicht erfolgt.
Wenn Sie die Schädigungen, wel
che schlechte Brillen verursachen, be
urteilen könnten, dann wurden Sie
wissen, wie teuer dieselben schließlich
VA t. WeuJno, Memom.
Consifloration For Ueutrals,
ATTEMPT TO STARVE THEM IIITO SUBMISSION
VOULP BE illegal;
:N. Y, EVNING MAIL'.)'
iTo-day an attempt is belng
made in the Senate to reintro
duce ntq the espionage bilj a
Provision 'dropped Saturday on
Senator Hoke Smith's motbn.
That Provision authorized the
President to embargo our trade
wlth European neutral in case
they continue trading with Ger
many. No one wants to agitate any
plan that will result in our aid
mg Germany directly or in
directly. ,The bill as amended
by the Senate Saturday author
ize3 us to stop the export to
any European neutral of any
goods-which that neutral is let
ting go through to Germany.
This is right and proper; it is
Birnply taking care that our
citizens ghall not violate our
law9 and trade with the enemy.
The Provision as originally
drawn and an attempt will be
made to-day to restore it went
further than this. It authorized
President Wilson to stop all our
trading with any neutral ,like
Switzerland or Holland, who
trade with Germany in its own
goods. We have the power to
pass such a law; the only reasou
for not doing so is that its pas
sage would hurt us mors than
Germany.
,We all recall the bitter protest
that our country sent to Eng
land when England forbade
Englishrnen to trade with such
of our citizens as traded with
Germany. That was he black
list. We now propose to black
list whole countries for exercis
ing the right to trade with Ger
many which we diplomatically
proved that all neutrals have.
Holland has more butter. than
she needs, but she has no coal
or iron, Switzerland has more
Condensed wilk than she can
use, but she has no coal and
dyes. Holland sends her butter
to Germany, Switzerland her
milk, and they get in return
coal, iron and dyes. Now it is
proposed for America to
threaten not to send Holland
and Switzerland wheat unless
they agree to cease trade with
Germany, ,We can starve them,
for they can get wheat nowhere
eise. If in order, to get wheat
they stop trading with Ger
many, they will have to dose
great Industries; Switzerland's
ANOTHER EFFECT OF
THE SUBMARINE WAR,
Discussing the possibility of
molring out the last slackers
in England still desperately
clinging to their civilians
clothes, The Daily Mail, Lon
don, says in part:
"The present Situation is that
there is a shortage of 100,000
men. The submarine menace is
responsible for this shortage by
compelling the diversion of
man power to agriculture and
shipbuilding. The missing 100,
XX) can be obtaiaed by the new
EII1, and there-is, unfortunately,
no doubt that they. will be sore
ly wanted. JAr. Bonar Law
warned the nation in grave
terms that "in the fighting in
prospect the casualties would be
terrikle." Unofsicial estimates,
prepared by great authorities,
give the trengtk of the Ger
man armies today with Hinden
burg'i levies as, greater by
?00,000 men in th ggregate
than a year ago. The enemy is
believed to have raised nother
200,000 infantry for his eastern
front and to have placed 300,
tXX additional infantry in .a
general reserve which will be
brought into play at the crisis
of the fighting. This force must
be rnet if the !AlIies are to win
the war. "
WILL UNCLE SAM DO IT?
The only and decisiva means
of preventing the Germans from
disturbing the iAHies in to fight
them in their hörn waters,
Admiral Degouy.
The Erench Admiral would
have the enemy' submarines
stopped or destroyed as they
leave their bases. These tactics
have been urged upon th Brit
ish Admiralty again and again,
but ineffectually. Apparently
it believes that the plan is im
practicable. (The Sun.)
We can teil The Sun wh'y the
plan is impracticable. John Bull
is afraid to risk ven part of
bis navy. He finds digging
out the rats" an unprofitable cc
cupation. But we have quoted
London paper urging the Unit
ed States to send its navy into
business will be paralyzed with-
out Oerman coal.
Even if the gain to us h largo
enough, we should incur 7 the
odium that would attach to us
in the eyes of European
neutrals. It is an odium that
even England has shunned, Het
merchatits have not been pre
vented from trading with Hol
land and Switzerland, in order
to force these lands to stop
intercourse with. Germany. In
fact, England has arranged with
Holland for a formal division ol
Durch exports between England
and Germany, We are asked
to go further. It is a fact that
can be ascertained from recent
newspaper files it is a fact that
the proposal of an American
embargo on food for European
neutrals was discussed publicly
in London betöre it was ad
vocated here.
When this war is over wi
shall nced commercial friendj
among foodeating lands. Tha
great British market may be
lost to us; all recall the recently
accepted plan of a British im
perial preference tariff designed
to throw. to Canada' and Aus
tralia the provisioning of Great
B ritain. We shall need all
markets putside the British ein
pire. What would be the result
upon Germany if we take this
Course? How near is she to
starvation? Herbert Hoover
knows more about that matter
than any one eise. He teils us
that the talk of a starving Ger
many is false. He says that
Germany has now enough food
for two ycars more, even if she
takes off her present restrictions
on its use.
Docs she not thereby de
monstrate the f Utility of this
plan that is advocated in Wash
ington? Its adoption would
Etultify our entire controversy
with Great B ritain during the
war, our whole defense of neu
tral rights. It would cause us .
to put on European neutrals an
odious pressure that even Great
B ritain has shunned. , It would
alienate those whom we shall
most need as friends after the
war. And it would so the best
informed man in the world teils
us wholly miss its practica!
aims.
Gerrnan waters to "blast a way"
for an attack on the Gennan
coast."
iii .i '
Eine magnetische Hand. '
Auf eine sehr einfache künstliche
Hand, die für recht viele Zwecke der
wendbar ist und dabei sehr, große
Kräfte auszuüben gestattet, macht
eine elektrotechnische Zeitschrist ans;
merksam. Sie ist weiter nichts alZ
ein sogenannter Topfmagnet, der
mittels eines Kugelgelenkes an der
den Armstumpf umschließenden Man
schelte angebracht ist. Der Topf
magnet besteht auS einem zylindri
schen Eisenkern und einem ihn um
gebenden und mif ihm magnetisch
verbundenen eisernen Hohlzylinder
gleicher Höhe. Die magnetisierenden
Drahiwindungen liegen in dem Zwi
schmraum zwischen beiden und sind
so gegen Beschädigungen dollständig
geschützt, Sie werden durch einen
Steckkontakt an die Lichtleitung oder,
wo solche fehlt, an eine kleine Akku-mulatoren-Batterie
angeschlossen; es
genügen schon schwache Ströme, um
eine kräftige Magnetisierung zu er
zeugen. Das Ein und Ausschalten
des Stromes wird durch den Fuß
oder irgend eine Körperbewegung It,
wirkt. Infolge des Kugelgelenkes
kann 'die Haftflache des Magneten
nach allen Dichtungen beliebig einge
stellt und durch Festklemmen in die
ser Lage starr oder auch mit einer
gewissen Beweglichkeit gehalten wer
den. Mit Lorteil ließe sich auch hier,
für eine magnetische Kuppelung der '
wenden.
Mit dem Topfmagneien können
alle eisernen Gegenstände, ohn daß
sie besonders dafrü hergerichtet zu
sein brauchen, ergriffen und mit g?o
ßer Kraft festgehalten werden. Die
magnetische Hand eignet sich deshalb
ohne weiteres sür alle in der Eisen
Industrie vorkommenden Arbeiten, wie
Feilen. Drehen. Stanzen u. s. w.
Lei anderen Werkzeugen und Jnsiru
menten, wie z. B. dem Hobel oder
elektrischen Schaltern, wäre es nur
nötig, sie Mit irgend einer eisernen
Platte zu versehen, um auch sie mit
der magnetischen Hand in Gang sei
zen zu können. Durch geeignet ae
staltete Elektromagnet ließen sich
euch andere Ereifbewegungen, wie bei
einer Zange oder einer Pinzette ode?
auch bei künstlichen Fingern, erzielen