Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 11, 1917, Image 1

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Vettcrber?cht.
Für Omaha und Umgegend: Schon heuts
abend und Samstag: keine idesciitliche Skciibe
rung der Tnpcrawr.
Fiif Ncbraska: Schön heute abend und
Samstag; fein wesentlicher Temperaturwechscl.
' Für Iowa: Schün heute abend und Smr.Z.
tag: kein wesentlicher Temperaturwechsel.
Tribüne. - Lesen Sie sie, um ff
SaP s!(iWil.9 i irr ... , " ViVnÄ
ut viyttuuute iUlUCTll
34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag, den'11. Mai 1917,
Seiten.-No. 5s.
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finö die Klassifizierten Anzei
gsn der Täglichen Omaka
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eblttte über die
teucr-Bill bc
glnnt!
Eine Flut von Protesten gegen öie Annahme Her
vm eingelaufen; auch Tee und Kaffee soll
GroZzhandelsteuer auferlegt werden.
Der Senat wird öffentliche verhöre veranstalten!
Washington. 11. Mai. Gestern
begann im Hause die Debatte über
die von Kitchin einbcrichtete ftricg
steuervorlage: zahlreiche Proteste ge
gen die Annahme derselben sind ein
gelaufen. ' Eine Anzahl Mitglieder
auf beiden Seiten des Abgeordneten
l)auses war ebenfalls bereit, ihre
Einwürfe gegen verschiedene Bestim
innngen zu bringen; besonders sind
die Republikaner gegen die Erhö
Innig der Kriegsprofit-Steuern. Ter
Finanzausschuß des Senats erwartet,
öffentliche Verhöre über die Bill zu
veranstalten, und dabei wird es
wahrscheinlich von den am schwersten
betroffenen Streifen kräftige Angriffe
sehen.
. In dem Bericht des Komitees für
Mittel und Wege heißt es. daß das
amerikanische Bolk niemals in einer
günstigeren Lage war. einen ver
ininftigcn Betrag an Steuern für
Kriegszwecke zu zahlen zusätzlich
der Steuern für normale Zwecke
als in der gegenwärtigen Zeit." Und
der Ausschun gibt die Zusicherung.
daß er sich bemüht habe, die Steuer
last gerecht und mit so geringer Zi'i
rung des Geschäfts wie möglich zu
verteilen. Er erwartet, daß die Vor.
Inge 1.800 Millionen Dollars in 12
Monaten einbringt, zusätzlich der
Gräberschmiickungs
Sag für Alliierte!
Memonaltag füll dieses Jahr in al
len AUiicrtcn'Lu'udkrn ge
. feiert werden.
London. 11. Mai. I allen auf
t leiten der feminuc-Miimeii tütn
I 0'ÄV k..- o.l-i- t.rt v
tiiucn uiwrai utc xüttr ou ver
amerikanische Memonaltag, der 30.
Mai, zum Tag des Gedenkens der
Toten und zur Schmückung ihrer
Gräber werden. Hierauf abzielende
Plane sind hier heute vorbereitet
worden. Generalkonsul Robert P.
Skinner hat dem Präsidenten Wilson
den Vorschlag bereits unterbreitet,
zugleich mit definitiven Plänen für
feine Ausführung.
Die Idee gmg ursprunglich von
Oberstleutnant Äullock aus,' der
hofft, daß Präsident Wilfon die Jni.
tiative ergreifen und alle alliierten
Länder auffordern wird, daran teil
zunehmen. Generalkonsul Skinner
ist ein eifriger Befürworter der Jd:e,
und wenn sie zur Ausführung ge
bracht wird, soll der 30. Mai all.
überall ein'Tag allgemeiner Trauer
werden. Die Flaggen aller Alliier
ten fallen die Gräber der im Krieg
Gefallenen schmücken, auf allen
Schlachtfeldern, von Frankreich bis
hinab nach Palästina, sollen Blumm
gestreut und Flaggen aufgerichtet
werden, in Aegypten, in Rußland, in
Salomkl, m Asrna, kurz in jedem
Erdenwinkel, aus dem die Heere der
Alluerten kommen.
Amerikaner-Vcrbände in London
begünstigen den Plan, und sie wer.
den die Graber der auf Seiten Eng
lands in dem Kriege gefallenen Amc,
rikaner schmücken.
Rcgierungseinnahmcn unter dem bc
stehenden Gesetz (1500 Millionen
Dollars).
In der Steuerbill, ist auch noch
eine Großhandclssteuer auf Kaffee
und Tee vorgesehen. Viele Jahre
waren Kaffee und Tee von allen
Bundessteuern frei, da sie als Le
bensnotdurft des armen Mannes
galten. Dil.' Kaffee, und Teesteuer
Bedingungen in der Bill lauten:
Abschnitt 1001. Auf alle Arten
Kaffee oder Tee. schon zuvor in die
Vereinigten Staaten eingeführt,
welche am 10. Mai 1917 oder an
irgend einem Tage zwischen diesem
Datum und dem Tage nach der An
nähme dieses Gesetzes von irgend
einer Person, Korporation, Teilha
berschaft oder Vereinigung (ausge.
nommen ein 5Ueinhändler. welcher
Kaffee und Tee nicht im Großen ver
kauft) vorrätig gehalten wenden und
zum Berfauf bestimmt find, soll eine
, lcncr von l (ieni pro Psuno im
Falle von Kaffee und 2 Cents pro
IHimK ivtr Ctrlfst tifiw "Tm -wf-irtfimi t
fliiiv iiii. (jviiav i'vn iu;uvni
werden."
(Diese Steuer wird getrennt von
direkten Einfuhrzöllen bestehen, de
nen alle überhaupt ferner eingeführ
ten Waren, auch die bisher stets zoll
frei gewesenen, ohnedies unterworfen
werden.)
Als Kitchin auf die Erhöhung der
Einkommensteuer zu sprechen kam.
wurde er von Kongreßmann Reavis,
Nebraska, unterbrochen; dieser be
hauptete, daß das Einkommen der
Reichen nicht hoch genug besteuert
würde: - Er machte geltend,- dcrß rin
verheirateter Mann mü emem Ein
kommen von jährlich $200 verhält
nismäßig höher besteuert würde, als
derjenige, welcher ein Einkommen
von Sl0.000.000 habe. 5l'itchin sag
te, daß das Komitee nach beste, Er.
nullen gcyandelt habe.
Amerika macht keinen
Separatfrieden!
Wird nicht eher zufrieden fein, bis
ychiano am Boden
liegt.
Washington,, 11. Mai. Die Ver.
Staaten werden mit Deutschland ici
nen Separatfrieden eingehen, dies
wurde heute von gut unterrichteter
Seite versichert.
Obgleich zwischen Amerika und
den Ländern der Entente kein Bund.
tii2 besteht, kann mit höchster Autori
tät versichert werden, dasg seitens der
Bundesregierung nicht die Absicht be.
steht, in irgendwelche Friedensver
Handlungen mit Deutschland einzu
gehen, solange .nicht die Prinzipien,
für welche dieses Land kämpft, und
wie sie Präsident Wilson dargelegt
yat. verwirklicht sind und Deutsch
land besiegt ist.
In Verbindung mit diesen Verich.
ten wurde in Erfabruna aebrackt.
daß; falls Deutschland neue Frie.
densfühler ausstrecke, die Ver. Staa
ten denselben keine Beachtung scheu,
ken . würden, ohne vorber unserer
englischen und französischen Alliier.
ten um Rat aeiraat zu Saben.
Man glaubt, daß der deutsche
meiazstanzter o,e Friedensbedingun
gen. deren Bekanntmachung voraus,
gesagt wird, so überzuckern wird,
daß sie auf Amerika Eindruck ma
chen und die Friedensstiminuna in
Nußland verstärkt wird.
Frankreich verlangt
rlegsentfchäöigung!
Elfafz'Lothringen soll wieder franzo.
sisch werden: Deutschland
soll zahlen.
Cln neuer Trick"
deutscher Flieger!
London, 11. Mai. Ueber eine
neue Art der Torpedierung von
Schiffen seitens der Deutschen weiß
m amerikanische ecmann Oskar E.
Vindlcy. 211 Ophelia Straße. Piüs
bürg, Pci., zu berichten. In einer
tost ihm bcschworcnen Aussage heißt
Lt : Wahrend ich mich an Bord des
britischen Danchfers Gena befand,
der ain 1. Mai den Englischen Kanal
dnrchfuhr, näherten sich uns in kur
zrc Entfernung zwei deutsche Wasser,
flugzeuge: sie flogen kaum 300 Fuß
Iwch dahin. Ohne irgend welche
Warnung warf eines der Flugzeuge
einen Torpedo ins Wasser. Derselbe
s,"is:c mif der Oberfläche des Was
ser dahin und traf unser Schiff:
dasselbe versank innerhalb 33 Muni
ti'n. Ein norwegischer Dampfer
wurde auf dieselbe Weise angegrif
fen. Während unser Schiff im Sin
h w begriffen war, feuerten wir auf
cv,cb bet Flugzeuge und schössen
dasselbe herab, b- andere ci;t
k-:r.. . ' ,
Chinas Ministsr für
Krieg, Senat dagegen!
Peking. 11. Mai. Ministerprä
sident Tuantschijni und die übrigen
Minister verlaiigten in einer Geheind
sjtzung deö chinesischen Parlamentes
in Peklng am Mittwoch dringend die
Annahme einer Resolution, welche
den Krieg an Deutschland erklärt.
Die Resolution wurde dem ständigen
Komitee zur Erwägung am Ton
nerstag übergeben.
Eine starke Opposition entwickelte
sich gegen die Resolution. Es ew
stand eine lange Debatte. Im Senat
wurde die Resolution informell bo
fprochen und verursachte eine stür
mische Sitziing. Die Opposition sühr
te als Grund ins Feld, daß man
keinen Krieg wünsche, ehe nicht das
Ministerium ncugebildet und gestärkt
sei.
Repräsentantenhaus gcge Krieg?
ttklärung.
Nach einer lärmenden, die ganze
Donnerstagnacht währenden ük'heim.
fitzung weigerte sich das Unterhaus
des chinesischen Parlaments, einer
Kriegserklärung an Deutschland zu
zustimmen. Um das Parlameiitsge.
bände war eine große Menge ver
sammelt, welche nach Krieg brüllte
und von Truppen auseinandergetrie
ben werden mußte.
Premierminister Tuanchifui for
derte in einer längeren Rede die
Mitglieder des Hauses auf. in eine
Kriegserklärung an Deutschland zu
willigen. Er wurde jedoch von ver
fchiedeneil Seiten heftig angegriffen
und beschuldigt, das Parlament fei
nen Wünschen mit Gewalt gefügig
madjcn zu wollen.
Presse gegen Krieq.
Die Presse ist gegen Krieg und
greift die Kriegöpartei an. Sie for.
dert das Parlament auf, dem mili
tarizchn Druck zu widersteben, weil
oerielbe die Republik bedrohe.
Attentat aus Kaiser
Wilhelm war erlogen!
Berlin, über London. 11. Mai.
Die jüngst von Zürich und Rom au
verbreitete Meldung, daß ein Versuch
gelnaajl worden ci, Kaiser Wiluelm
zu ermorden, wird anitlick als voLia
grundlos bezeichnet.
Paris, 11. Mai. Das Finanz
komitec der französischen Deputier.
tcn-Kammer unterbreitete einen neu
en Vorschlag zwecks Vergrößerung
der Einkommensteuer mit dem Be
merken, daß Deutschland bei Frie
densschluß die ganze Suninie und
mehr ziiriickbezahlen müsse. 3fa dem
Bericht heißt es wörtlich: Laßt
miS mcht außer Acht lassen, daß wir
S.- k.. r : cv..?r.y.r,.r
ukhi olhuic uti oneuL'iisiajiUR einen
großen Teil der Kosten des Krieges
neu er allein begonnen, aufbiirden.
Wir müssen einen Frieden haben, der
sich für uns bezahlt. Die Wieder,
einverleibung jenes Territoriums.
daß uns im Kriege 1870 entrissen
wurde, wird dazu dienen, einen Teil
unseres zerstreuten Landes wieder
aufzubauen. Wir müssen ferner als
Entschädigung die Kohlengebiete in
Teutsch'Lothringen haben und müf
sen als Garantie für die au erheben
de Kriegsentschädigung die finanziel
le Zwntrolle über die deutschen Sa
fenstädte. Zollämter, Wälder. Eisen-
bahnen und anderer öffentlicher Do-
manen -eul cyianos vat'en. Teutsch.
land muß als Entschädigung Maschi
nerie aller Art. Vieh. Kaufmannsgü.
ter usw., welche unserem Lande ge-
stoyten worden sind, wieder berae-
ben: auch sollen deutsche Handwerker
und Arbeiter unsere zerstörten Dör-
ser und Städte wieder aufbauen.
ir werden darauf bestehen, daß die
deutsche Handelsflotte die von Tauch,
booten zerstörten Schiffe ersetzen
muß. (Da eröffnen sich Deutschland
im Falle einer Niederlage ja recht
nette Aussichten: haben die Franzo-
sen vielleicht sanft noch Schmerzen?)
Elsasz-Lothnngcn soll französisch
werden.
Ndv Zork. 11. Mai. Bei einem
Festessen, daß die hiesige Kausmann.
schaft zil Ehren der französischen
Kommission gestern gab, hielt der
sranzo i che Telegat Viviani eine Re
de, in welcher er erklärte, daß zwi
schen den Alliierten und den Zentral-
mächten kein Friede zustande kam-
men werde, mißer man habe die Ge
wißhrit, daß Elsaß Lothringen, wie-
der an Frankreich zurückfällt und
oos sranzopZche Gebier von den feind
lichen Eroberern befreit ist. Wir
werden keinen Frieden schließen."
sagte Viviani, nochmals wir werden
reinen neoen schließen, bis wir
das, was uns gehörte, zurückerhalten
haben, nämlich Elfaß-Lothringen.
Wir kämpfen nicht in selbstsüchtiger
Absicht, wir kämpfen nicht für eige
neu Triuinph: wir. die wir keinen
Krieg gesucht, kämpfen für Zivilisa
tion und für Demokratie."
Lauter Beifall wurde dem Redner
zutnl. als er sagte, die Sterne und
Streifen würden nie ihre vole Be
deutung erhalten, bis sie von den
Schützengräben Europas wehen.
Schweden mag sich
den Zentralmachten
anschließen!
El Embargo auf die NalsrungS
ittelausfnhr dürfte Schweden
daz veranlassen.
Washington, 11. Mai. In hie
sigen Regierungstreuen wird darauf
hingedeutet, daß Schweden sich den
Zentralmächten anschließen dürste,
sollte Amerika die Nahrungsmittel,
einfuhr nach Skandinavien verbieten.
Der Eintritt. Schwedens in den
Krieg auf Seiten der Zentralmächte
würde für die Alliierten ein schwerer
Schlag sein, denn Nußland würde
dann doppelt bedroht fein und das.
selbe schließlich veranlaßt sein, einen
Sonderfrieden mit den Zentralmäch,
ten zu schließen. Neutrale Tiplo
maten betrachten die Forderung der
Regierung, den Präsidenten zil er
mächtigen, die Ausfuhr von Lebens
Mitteln nach irgend einem ihm belie
bn? Lande zil verbieten, als aro
tesk und eine Drohung, die Neutra-
len Lander zu zwingen, ihre Neu
tralität zugunsten der Alliierten auf.
zugeben.
Es wird hier in diplomatischen
Kreisen hervorgehoben, daß. sollte
Ainenka wirklich ein Embargo auf
Levensmittel erheben, die Sache der
Alliierten gefährdet werden würde,
da dadurch die skandinavischen Lan
der, mit ausdrucklicher oder stum
mer Einwilligung Hollands, ihren
Einfluß ausbieten würden. Rußland
zu veranlassen, sich vom Kriege zu
rückzuziehen, wodurch die neutralen
Länder Zufuhren aus Rußland er-
halten und von' den Ver. Staaten
unabhängig sein würde.
ngiano nal bei chweoen um
die Erlaubnis , nachgesucht, fchwedi
fche Gewässer als Basis für die Ope,
rationen der britischen Flotte gegen
Deutschland benützen zu diirsen: die
schwedische Regierung aber hat sich
geweigert, dem Vorschlag irgend
welche Beachtung zu schenken.
Man glaubt hier, daß nicht nur
Schweden, sondern auch Dänemark
und Norwegen in Nunland im In
teresse eines Separatfriedens zwi,
schen Rußland und' den Zentralmäch,
ten tütig ist.
Bestimmungen der
Kriegsöienstvorlage!
Senat mag auf Roosevelts Freikil
ligenkorpS bestehe: Befteinn
gen vom Heeresdienst.
Feindliche Ausländer
rechtlos erklärt!
Richter in Georgia entscheidet, Teilt
sche können während des Krie
ges Amerikaner nicht ver
klagen. Maeon. Ga.. 11. Mai. Richter
Emery Speer vom hiesigen Bundes-
distriktgericht entschied, daß feindli.
che Ausländer kein Recht besitzen.
amerikanische Bürger in amerikani
schen Gerichten für die Dauer des
Krieges zu verklagen, Er wies eine
5tlage der Plettenburg .Holthaus Eo.
gegen I. -I. Kalnion und E. E.
Parker ab. als festgestellt wurde, daß
die klägerische Gesellschaft Deutschen
gehörte. Er sagte, die Klage könne
nam eenoigung oes Wöges einge
reicht werden.
Uussifche Kommission
wird uns besuchen
Washington. 11. Mai. Staats.
sekretär Lansiiig macht bekannt, daß
eme die neue nissiftlie Regierung der.
tretende Kommission in nächster Zeit
nach Amerika kommen wird. Er
wußte jedoch nicht anzngeben, ob es
eine rein diplomatische oder militä
rische Kommission fein wird. (Sie
werden Geld haben wollen.)
Heute heißt's. Teutschland sei bs
niüht. sofort Frieden zu schließen,
morgen, cs versuche, den Krieg bis
zum Herbst hinzuziehen. Beide Nach
richten aus derselben Quelle: Neu
M . .. . . .
Siebente deutsche
Kriegsanleihe!
London. 11. Mai. Das Berli
ner Tageblatt schreibt. Ivie ctopen
Hagen meldet, daß dem deutschen
Reichstag in wenigen Wochen für er
itc neue KriegSnnleihe eine Gesetz
Vorlage zugehen wird.
Am 27. April kündigte der
Staatssekretär des Reichöfchatzanites
oen Schluß der sechsten Anleibe an.
zu der 12.s)7.9w,500 Mark oder
,241.735.123' gezeichnet worden
find.
Liberia bricht
mit Deutschland!
Baltimore. Md.. 11. Mal ) Der
hiesige Generalkonsul Ernest Lyon,
der Negcrrcpiiblik Liberia an der
Westküste Afrikas hat gestern von
dem Staatssekretär C. D. P. King,
die Nachricht erhalten, daß Liberia
die Beziehungen mit Deutschland ab.
gebrochen hat.
Washington, 11. Mai. Die Ne
gierungsoorlage für allgemeine Mi
litärpflicht oder, wie es schöner heißt,
für auswahlsweise Zwangsdienst.
Einziehung" geht jetzt in der von
dem Konferenzkomitee beider Häuser
angenommener Fassung an den Se
nat wie an das Repräsentantenhaus
zurück. Man glaubt, daß im Senat
der Versuch gemacht werden wird, die
von dein Komitee gestrichene Klausel
welche Ex-Präsident Roosevelt gestat
tete. eine Division Freiwiller nach
Frankreich zu fubren, wieder mir
zuwärinen und auf deren Annahme
zu dringen.
Die Vorlage in der vereinbarten
Form sieht dieselben Ausnahmen von
der wahlweifen Aushebung vor wie
in der Originalvorlage der Regie
rung. , Absolut befreit von jeglicher
Aushebung sind Beamte der Bun
desremerung oder irgend eines
Staates oder Territoriums, Predi
ger, Studenten der Theologie und
Mitglieder irgend welcher gegen
lvärtig schon bestehender und aner
kannter religiöser Gemeinschaften,
deren bestehende Glaubenssätze die
Beteiligung an Krieg verbieten. Die
Letzteren können jedoch für aiiderwei
tige Dienste als Kriegsdienste ein
gezogen lverden.
Außerdem hat der Präsident noch
das Recht, County- und städtische
Beamten, Zollbeamte. Postbeamte,
Arbeiter in Schiffswerften und Arse.
nalen der Flotte oder des Heeres
andere Beamte im Bundesdienst o
wie Personen, die in ihrer Beschäst
tigung unabkömmlich sind, vom
Kriegsdienst zu befreien, desgleichen
solche, auf die andere Personen an
gewiesen sind.
Leute, welche von der Aushebung
ausgeschlossen zu werden wünschen,
werden nicht von Militär- sondern
voil Zivilgerichten verhört werden.
welche in jedem County ieds S
tes oder in jeder Stadt von' über
30,000 Einwohnern gebildet werden
müssen. Jedes dieser Gerichte wird
aus drei Mann bestehen. Außerdem
wird für jeden Bundes-Jilstizbezirk
ein Appellationsgericht errichtet wer
den.
Keine Bevorzugung gestattet.
Um alles Mißtrauen zu zerstören.
daß bei der Aushebung vielleicht ir
gend welche Bevorzung stattfinden
könne, hat General Erowder gestern
abend eine . öffentliche Bekanntma
chung erlassen, in welcher er er
klärt, es sei vollständig unmöglich
und ausgeschlossen, daß die Regi
strierungsbehörden in den Städten
und Counties unter den Bestimmun
geil des Gesetzes dies tun können.
Der General weist darauf hin,
daß irgend welche Bevorzugung fei.
tens der Registrierungsbeamten
leicht entdeckt werden kann, und daß
jeder Mann des militärpflichtigen
Alters, einerlei welchen Standes.
Ranges oder Vermögens registriert
werden muß. Für Unterlassungen
werden nicht nur die betreu' e
Militärpflichtigen, sondern auch o!
Registrierungsbeamten unter den
Bestimmungen des Gesetzes bestraft.
Außerdem haben, diese Behörden
nicht das Recht. Leute von der Ein
ziehung zu befteien.
3
n Rußland bri
Gegenredolution s
Im Schlüsselburg ZNunitionsöistrikt will man
eine separate Republik gründen; Aegie '
rungsprasident gefangen gesetzt.
Kampf gegen die Duma-Negierung spitzt sich zu!
Das Hemd ist ihnen
naher wie der Rock!
Hamburg, über Amsterdam und
London. 11. Mai. Hamburger
Kaufleute geben sich anscheinend kei
nen Hoffnungen hin, daß der belgi
sche Hafen Antwerpen unter deutsche
Kontrolle kommen werde. In einer
Versammlung der leitenden Ham
burgcr Geschäftsleute, die zur Er.
örterung von 5!analprojekten einbe
rufen worden war, wurde eine Re
solutionangenommen, die den Vor-
schlag verdammt, einen Kanal vom
Main nach der Donau anzulegen.
Hr. Mathies, der Präsident der
Präsident der Hamburger Handels
kammer, sagte, ein solcher Kanal
würde mir Rotterdam und Antwer
pen Profit bringeil, deren Häfen
nicht deutsch sind und niemals deutsch
sein werden". Tagegen nahm die
Versammlung eine Resolution an,
welche in die Regierung dringt, so
schnell wie möglich einen Kanal vrnt
der Elbe nach der Donau zu bauen.
Petrograd, 11. Mai. In dem
chlüsselburg Distrikt, woselbst die
meiste Munition sur das russische
Heer hergestellt wird, ist eine Re
Volution ausgebrochen. Bürger und
Arbeiter sowie Soldaten haben die
Absicht ausgesprochen, eine eigene
Republik zu gründen. Vertreter
des hiesigen Arbeiter und Soldaten
komitees werden, wenn möglich, ver,
suchen, die Leute von ihrem Vorha
ben abzubringen. Die Revolution
scheint aber an Ausdehnung zu ge,
winnen, denn der Regierun gspräsi
dmt jenes Distrikts ist von den Ro
volutionaren bereits verhaftet wov
den. Bis jetzt ist die Umwälzung
ohne Blutvergießen verlaufen. So
heißt es wenigstens.
Ter Streit zwischen der Proviso
rischen Regierung und dem Komitee
der Arbeiter und Soldaten zieht im-
mer weitere Kreise. Letztere planen
angeblich eine Verbrüderung aller
Sozialisten der Welt. Deshalb will
man eine Versammlung von Vertre
tcrn der Sozialisten in einer neutra,
Kaiser Karl aus
Reisen in Galizien!
Erwägt Lösung der galizischen Fra
ge; Opposition gegen Gras
Tisza wächst.
Amsterdam, über London, 11,
Mai. Einer Wiener Depesche zu,
folge hat Kaiser Karl in Begleitung
des österreichischen Mtrnstetprastöcn
ten eine Rundreise durch Galizien
angetreten, der betrachtliche politische
Bedeutung beigemessen wird. Der
Plan, Galizien eine spezielle auto
name Stellung im Kalserreicy zu
verleihen, gleichzeitig dadurch den
Polen-Einfluß im österreichischen
Parlament zu verringern und dafür
den deutschen Parteien Kontrolle ein
zuräumen, ist fallen gelassen worden,
und der Kaiser und der Minister-
Präsident sind nuiimehr bemüht, ir-
gend eine andere Losung der Frage
zu finden.
Die ungarischen Opposmons sichrer
haben die Absicht kunbgegeben, eine
scharfe Fehde gegen Graf Tisza zu
führen und davon nicht eher abzu
lassen, als bis der Rücktritt des Pre.
miers erzwungen ist. Falls nottven.
dig, wollen sie eventuell zu einem
Parlamentsstreik Zuflucht nehmen.
Italien soll des
Krieges müde sein!
Deutschland versucht angeblich, Jta
tie zn veranlasen, nnen Äv
derfrikden abzufchlieszcn.
len Stadt anberaumen um diese
Frage eingehend zu erörtem. Hie
sige Sozialistenführer erklären, daß
diese Konferenz mit derjenigen der
Sozialisten, die im Juni in Stock
holm stattfinden wird, nichts ge
mein habe. , ..
Das Pariser Blatt Oeuvre rübmt
dein verstorbenen Minister Baihud
nach, er fei der einzige Minister ge-
weien. der niemals geitoblen babe..
Und das will Deutschland für die
Republik gewinnen! Brrj ,
London, 11. Mai. Deutsch.
lands Jiürigen" für einen Sonder
frieden sind nicht allein mit Ruß.
laiid, sondern auch mit Italien im
Gange. In beiden Fällen bedient
sich die deutsche Regierung der glei
chen Mittel. In Rußland richtet sich
die Propaganda der deutschen So.
zialdcmokraten an die revolutionären
und extrein-demokratischen Elemente
und versucht auf diese Weise, den
Sturz des Ministers des Aeußern
Miliukow herbeizujühreil.
Noch bis vor wenigen Wochen
stand der italienische Minister des
Aeußern Sonino über jedem Ver.
dacht erhaben, und es galt fast als
Verbrechen, irgend etwas, was er seit
Beginn des Krieges getan hatte, auch
nur im geringsteil zu kritisieren.
Trotzdem hat jetzt die Presse der
extremen Soziallsten eine gewaltige
Kampagne gegen den Minister einge
leitet und ihm den Vorwurf gemacht,
er sei zil stark nationalistisch, ultra
konservativ, antidemokratisch und
ein Feind der großen Umwälzungs
Pläne, welche ennvorfen worden wa
ren, um nach Beendigung des Krie
ges in die Tat umgesetzt zu werden.
Dieselben Vorwürfe wurden gegen
den rassischen Minister Miliukow er
hoben, und zwar von denselben Elc
menten, Uiid man behauptet steif
und fest in Rom, die untrüglich!,'
Beweise dafür in Händen zu haben,
daß beide Kampagnen in Italien
und in Rußland von Deutschland
aus geieuLl wcrocn.
Brasilien will sich
am Krieg beteiligen!
Diese Erklärung hat der neue Ans
landsminister Nilo Peeana
abgegeben.
Rio de Faniero, 11. Mai. Vra
siliert wird mit den Ver. Staaten
am Kriege gegen Deutschland aktiv
teilnehmen. Alle die gewaltigen
Hilfsauellen Brasiliens werden den
Ver. Staaten zur Verfügung gestellt
und alle brasilianischen Häfen wer
den der Ver. Staaten-Flotts ae
öffnet werdm, wie der neue -mB
wärtigs Minister Senor Nilo Pemn
ha mitteilte. Senor Peeanha sprach
von Brasiliens Politik als einer fe
sten, nicht prahlerischen.
Es ist unsere Wsicht, alles auf
zubieten, um unsere Freundschaft
mit den Ver. Staten zu .kräftigen",
fügte er hinzu.
Eine gewaltige Menschenmenge
hatte sich hier zur Begrüßung des
neuernannten Auslandsmiuisters Ni
lo Pevanha bet seinem Eintreffen
aus Nietheroy versammelt. Durch die
mit Menschen dichtgedrängten Stra
ßen wurde er nach dem Auswärtigen
Amt geleitet, wo er in Anwesenheit
des Präsidenten ' Weneeslaus Braz
und anderer hohen Beamten sein
Amt antrat. Beim Verlassen Niet
heroys am Morgen hatte sich eine
Menschenmenge von 20.000 Perso
nen zum Abschied versammelt.
Roosevelts Divisions-
platt noch nicht tot!
Im Senat wird man versuchen, dem
Wnnsche Teddys" z willfah.
ren; Regierung dagegen.
Washington, 11. Mai. Der
Kampf um das Amendement, das
Roosevelt das Recht gibt, amerikani
fche Truppen (Freiwillige) nach
Frankreich zu führen, wird irrt Sc
nat fortgesetzt werden. Auch im
Hause gibt es eine große Anzahl
Abgeordneter, die für den Roosevelt
Plan eingenommen sind, und sie wer.
den versuchen, diese Frage nochmals
aufs Tapet zu bringen. Geht ein
darauf abzielender Antrag in bei
den Häufern aber nicht schnell durch,
dann ist er überhaupt verloren, da
die Regierung für denselben nicht
zu haben ist.
Kern neues Gutachten
über Mockettgesetz!
Generalstaatsanwalt Reed hat sich
nach einer Spezialdepesche des Oma
ha World-Herald" geweigert, .ein
zusätzlick..'s Gutachten über das Mo.
ckettge'.tz , abzugeben. Herr C. . A.
Sommer, von Lincoln, Vorsitzer des
Schulkomftees des Staatsverbandes
hatte ihn ersucht, das Gutachten, das
von feinem Gehilfen Rowe. nicht
Barrett wie ' früher berichtet, noch.
mals zu prüfen. Herr Reed hat dies
Ersuchen jedoch abgelehnt und bleibt
das Gutachten Rowe's besteben, wo
nach Petitionen für Deutschunterricht
jedes Jahr ernmert werden müssen,
i r. ' , n... r -r . - 11 . '
v. ivrmgiiens io lange, p,s ein
Gericht anders entschieden baben
wird.
Die Tribüne hat von Herrn Som.
mer noch nichts darüber gehört. . Der
WorlS-Hcrald" erklärt, daß auf die
ses Gutachten hin. der Omaka Schul,
rat das Amt des Aufsehers des
Teutschunterrichtes aufgehoben babe
und als Nächstes diesen Unterrichts
zweig selbst aufgeben werde. Dies
entspricht der Wcüirheit nicht, denn
das Wühlen gegen den Teutschunter
richt begann bereits vor einem Jab.
re. und bat jetzt mit der Krieq-Zcr
klärung feinen Höhepunkt erreicht
Die größte Gefahr ist das llc:.
ne U-Boot,
.1