Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 08, 1917, Image 2

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    ISafidsje CmaU Tribüne.
H
LuZsrhlnttd oder idnglnnd?
Welches der Seide Länder
Zt Frage, ob Deutschland oder
-t'.-l!nd nach der Weltherrschaft stre,
wird von einem Mitarbeiter der
.Saseler Nachrichten" in folgender
'Ix äse beantwortet:
, : In Deutschland hat man sich toäfj
r.7.d bc-8 Krieges schon viel mit der
Kraae beschäftigt, woher die politische
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Knteöcfjjf ach Manien, Für schwieriges Gelände bestimmte GebirgSgeschütze
aus onn
Ueberlegenheit der Englander kommt.
Tie Deutschen Liberalen sind schnell
mit einer Erklärung zur Hand. Par
lammtariZmus und Preßfreiheit ha
Uxi in England das Volk zum poli
tischen Denken erzogen. Gebt unS Ein
richtungen nach englischem Muster,
sagen sie, dann erziehen wir auch die
Teutschen zu einem Volk von guten
! ,
Y
Cin Torpedotreffer, der daZ feindliche
K?chlss zum Kmlen brachte.
Politikern. Mir scheint aber, die
deutschen Liberalen und Demokraten
verwechseln Ursache rad' Wirkung.
Nicht darum ist der Englander pou
tisch - interessiert, . weil er sogenannte
steiheitliche, Emruhtungen Yat, on
dun ans angeborener Neigung Eng
land hat den Parlamentarismus ent
wickelt und ausgebaut, nicht etwa um
abstrakte Ideen und Volksrechten und
Wolkssouveränität zu verwirklichen,
sondern weil sich der Englander z
leidenschaftlich für die Politik inter
Werte und sich die Gelegenheit zur
Lefriedigung dieser Leidenschaft von
keinem absoluten Monarchen verküm
mern; lassen wollte.
Politik treiben heißt herrschen wol
len. Die meisten Politiker, behaupten
zwar, daß sie die Menschen befreien
oder glücklich machen wollen oder ahn
licht fchöne Dinge mit ihnen vorhaben.
C3 ist aber nicht wahr. EZ ist noch
niemals und' .nirgenowo em großer
Qiaai von selbstlosen Idealisten ge
gründet worden. Die Engländer ver
sichern heute jedem, der es hören ooer
auch nicht hören will, daß sie immer
nur die Freiheit der Welt beschützt ha
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strebt nach Weltherrschaft?
ben. Nur so nebenbei sind die reichsten
Länder der Welt in englischen Besitz
geraten. Aber das mutz man den Eng'
ländern lassen, daß sie es verstanden
haben, 'ihre Herrschaft so einzurichten,
daß die Beherrschten sie meistens
als Wohltat empfinden, daß sie 'sich
frei fühlen und England für solche
Acarlq.
Freiheit dankbar sind. Nur bei den
Jrländern ist dies infolge der raöi
talen Verschiedenheit des englischen
und irischen Charakters bisher nicht
gelungen.
Deutsckie und Enzländer Kaben vie-
le Charakterzüge mit einander gemein,
aber in politischen Dingen zeigen sich
die auffälligsten Versckiedenbciten.
Der Engländer tritt überall als Herr
auf, er spricht m jedem Lande nur
seine Sprache und verlangt ganz un
aeniert. dan fid& die Einheimischen
nach seinen Wünschen richten, der
Teutsche beeilt sich die Lanoeszprache
zu erlernen, sich den Bewohnern des
?noeZ onzuvassen. ibre Sitten und
Denkweise anzunehmen. Die Schuld!
des Poutlins i)t oie ejchtchte. In
England ist das Studium der Ge-
schichte populär, alle gi:ßt öe
schichtswerke werden in billigen Aus
gaben herausgegeben, wahrend sie in
Deutschland in den Bibliotheken der
stauben, denn in Deutschland ist die
Geschichtsforschung Gelehrtenarbeit,
die das Volk nicht interessiert. Der
Nationaldichter der Britm ist Shake
speare. In feinen großen Werken ist
die treibende Leidenschaft, die den
Knoten schürzt, fast immer die
Herrschsucht, will sagen die Politik,
und es ist bezeichnend, daß feine' Hel
den zur Beftiedigung dieser Leioel
fchaft auch vor den schwärzesten Ver
brechen (Dum-Dum-Kugeln) nicht er
beben, vor keiner Lüge und Heuchelei
(Warren Hastings) zurückschrecken, vie
treibende Leidenschaft in der deutschen
Nationaldichtunz des Faust aber ist
die unersättliche Wißbegierde. Sind
Dichter Propheten, dann find die Eng
sänder berufen, die Welt politisch zu
beherrschen, die Deutschen hingegen, sie
wissenschaftlich zu erforschen. Das
CeamMd 111 den dolitiZcken Dramen
Shakespeares sind in der deutsche
Literatur die historizcyen kramen
Schillers, aber beim englischen Dich
ter bandelt es sicb immer um die B
herrschunz, beim' deutschen um die
Besreiunz von Völkern und Klassen.
Die Shakefpeareschen Dramen sind
mif tiefe Menschenkenntnis, die Schll
lerfchen auf vorgefaßte theoretische
Ideale gegrunoet, hacejpeare ist eine
Schule für den Politiker, Schiller ein
Lieblingsdichter der Gymnasiasten.
DaS trokdem die Engländer in den
Ruf der Befreier und die Deutschen
in den der llnterorucker der Wett
gekommen sind, rührt eben daker. daß
die Deutschen das Herrschen Nicht ver
stchm, ihre Herrschaft den BeyerrlH
ten nicht mundgerecht zu machen wis
seru
: .Si aniereS ser Papa estampalo
en la tcsta . sagt ein zpanilcheZ
'" rmcs it jC:
-i
Sprichwort, was zu deutsch etwa
heißt, wenn du Papa werden, also
über die Welt hekrschcn willst, so
darfst du nichts anderes treiben. In
stinktiv hat d'er Engländer nach die
sem Grundsatz gehandelt, d. h. sein
ganzes Geistesleben auf politische
Zwecke eingestellt. Bon allen Küsten
hat in England nur die Literatur ge
blüht, in der bildenden Nunst, Bau
kunst und Malerei sind die Leistun
gen des englischen Geistes mittelmä
big. in der Musik sind sie gleich Null.
AIs Grund dieser sonderbaren Un
fruchtbarkeit kann man nur vermu
ten. daß diese Künste den Politiker
nichts lehren können. Anders ist es
mit der Literatur. Die Wissenschaft,
die der Politiker am meisten kultivle
ren muß. ist Menschenkenntnis und
diese läßt sich aus Shakespeares Dra
men und Tbackeraus Romanen leichter
gewinnen als aus manchem vieldänöi
gem Geschichtswerk. Die deutsche Lite
ratur ist reich an Werken von 11)11
schein Schwung und wissenschaftlichem
Gehalt, aber auffällig arm an solchen
don tiefer Menickenkenntnis. Goethes
KFaust ist eine Fundgrube von Apho
riömen über wlNcniqasNlcye inge,
von denen jeder ein ganzes uq aus
wiegt, aber als praktische Schule der
Weitkenntnis steht er hinter einein
Werk wie Thackerays Vanity fair zu
ruck.
5kn England steht fast jede Zeitung
im Tienite einer volitiscfcen Partei.
d. h. einer Willensrichtung, die Herr
schen will, in Teutschland herrscht die
parteilose, will sagen politisch willen
lose Presse vor. In englischen Zeitun
gen dominiert die Politik, die polili
sche Information wird in mustergül
tiaer' UeberstckUickkeit und Bollstän
digkeit dargeboten, die politischen
Leitartikel sind von brillanter Prä
zision und Klarheit; in den meisten
deutschen Zeitungen ist die Politik das
Stiefkind, das keine Zkosten machen
darf, und dafür wird Tdcater und
Kunstkritik oder das Feuilleton ge
pflegt, das die englische Presse über
Haupt nicht kennt. In Deutschland
sind die Zentren der Intelligenz und
des nationalen Reichtums im Reichs
tag in der Regel durch Abgeoroneie
vertreten, die nicht das geringste Ge
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MV.MM
Li Bucht von Valona aus
Wicht in die Wagschale der Politik
werfen, nicht ein Zehntel des Einflus
fes haben, den ein konservativer Ab
geordneter übt, der ein Dutzend hin
terpommersche Dökser vertritt. Dem
Bürgertum von London. Liverpool
und Manchester aber wäre es eine
Schmach, ihre Stadt .im Parlament
durch einen SchwLtzcr oder eine Null
ohne Ansehen und Gewicht vertreten
zu wissen. Wenn das deutsche Bür
gertum wirklich politisch dächte, wür
de es eber eine Revision des Reichs
tagswahlrechts. als eine solche des preu
ßischen Landtagswahlrechts verlan
gen.
Diese Tatsachen, denen sich , noch
viele anreihen ließen, beweisen, daß
beim Engländer die politischen, beim
Teutschen die unpolitischen Interessen
überwiegen und daraus folgt, daß
die Welt weit weniger eine deutsche
als eine englische Weltherrschaft zu
fürchten hat. Nicht umsonst ist daZ
Nule Britania das Nationallied der
Briten. Daran ändert die Tatsache
nichts, daß in Deutschland einige
Köpfe don einem deutsche Weltreich
träumen, das sie an allen sieben Ecken
der Welt zugleich bauen möchten. Die
großen Weltreiche sind nicht von
Träumen, nicht von gelehrten Theo
retikern, nicht einmal von genialen
Feldherrn und Staatsmännern, son
der von nüchternen und beschränkten
Draktikern gebaut worden, die wie die
Römer und Enzlander ll ihr Denken
zuk dij Mitik Zonzentnerten. , D
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-3.fe2rÄ
(T"" - . '7, .-"ttf1"" r ar.T"1.' .W - " ...
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deutsche Geist ist zweifellos reicher
und'vieseitig als der englische. Aber
gerade feine Vielseitigkeit macht ihn
unfähig, die Weltherrschast an sich zu
reißen.
Die Erforschung des Australiers.
Die Ureinwohner von Australien
und den unigebenden Jnjelgruppen
stellen der Völkerkunde besonders
wichtige Aufgaben, deren Löjung
trotz emsiger Benttihungen, dfc na
meutlich während des letzten Jahr
zehnts zutage getreten find, noch im
mer ziemlich rückständig ist. n den
Verhandlungen der Königl. Gesell
schast in Edinburg ist eine größere
Zahl vo wissenschaftlichen Arbeiten
über die Stellung der Nassen von
Australasien erschienen. Außer zwi.i
Anatomen hat sich auch ein Maiye
matiker an diesen IlntersuchungeN
beteiligt, weil es sich hauptsächlich
darum handelte, das sogenannte bio
metrliche Bersayren aus oie cua
dclmcssungen mzuwenden. Die For
scker batten sick ihre Aufgabe dahin
gestellt, den Körperbau der Eilige
borencn von Australien mir anoem
noch heute lebenden , und auch mit
ouöaeitorbenen Rassen der Mensch
hcit zu vergleichen. Zunächst wer
den Ergebnizie von Äceisungen an
100 äustrali scheu Schädeln niitge
teilt. 5cack den Merkmalen, die sür
die Reinheit einer Rasse aufgestellt
worden stnd. ergibt sich lein, ganz
sicherer Aufschluß darüber, ob die
australische Rasse als eine Einheit
zu betrachten, oder aus zwei Ras
jenelementcn gemischt lst. ue m
geborenen Tasmaniens scheinen sich
jedenfalls einen höheren Grad von
Reinheit bewahrt zu haben. Das
läßt sich auch wohl erklären, weil sich
die Eingeborenen einer kleinen In
sel immer leichter rein halten, als
die eines großen Festlandes. Fcr
ner haben die Foricher vcrzucht, die
taömanische Rasse mit den Vorsah
ren der Europäer in Vergleich zu
setzen. Sie würden danach zwischen
den vorgeschichtlichen Menschen von
Vrünn und die sogenannte Comag-
nonrasse zu stehen kommeir.
-3-71:t
- - ;
-5
der Vogelschau gesehen.
Suchlicht don 75 Meilen?
Kürzlich ist ein mächtiges neues
Suchlicht herzestellt oder vielmehr ver
vollkommnet worden. daZ einen Licht
streifen von 75 Meilen Länge werfen
soll. Man darf diese Erfindung wohl
ernst nehmen; denn sie kommt von
demselben, welcher durch die Verbisse
runz des Gyroskops für Kompasse,
sowie zum Stetigmachen von Aero
planen einen Weltruf erworben hat.
Dieses Suchlicht wird nach dem
Kohlenstist'Prinzip betrieben; aber
durch eine besondere Anordnung der
Kohlenstifte, über welche man noch
nichts näheres mitgeteilt hat, sowie
durch die Anwendung eines mächtigen
elektrischen Stromes wird eine außer
ordentlich große Kerzenftärke zuwege
gebracht.
Es wird erwartet, daß dieses neue
Suchlicht für sehr vielerlei Zwecke,
.selbstverständlich' auch für militari
sche, sich als nützlich erweisen wird.
Ganz besonders aber wird feine Ein
führung auf Tauchbooten empfohlen,
da solche Lichistreifea das Wasser'auf
eine sehr beträchtliche Strecke erhellen
könnten, ohne das Tauchboot notwen
digeriveise gegenüber dem Feind zu
gefährden. Es bestand übrigens längst
die Ansicht, daß die Suchlichter noch
eine bedeutende Vervollkommnung der
kragen Zönnten.
'W-, fc, '
'
13 LrMWMZ.
Tie Erhaltung der Türkei iu Erpa
alö solche notwendig.
In der seinerzeit erlassenen
KriegSzielnote der Entente an Prä
sident Wilson wurde deutlich von
der Vertreibung der Türken aus
Europa gesprochm, aber das Los,
das man ihrer Hauptstadt vorbe
hält, absichtlich im Dunkeln gelassen.
Das läßt darauf schließen, daß die
Besitzergreifung Konstantinopels
durch die Stusten von den Verbünde.
ten Regierungen gar nicht so sehr
aewünickt wird, wie man cilanbt.
und die nötige Sanktionierung
durch ihre Völker nicht erhalten
würde. Itnmerhin steht sest, daß die
Alliierten in jedem Falle die Tür
ken vom europäischen Kontinent
verjagen wollen.
Twler Abiickt aeacnuber wird
von neutraler Seite solaendes aug
geführt: Ein Moment von europäi
schem Jntereiie spricht für me EnM.
tung der Türkei in Europa. , Tie
Vullendunck der siivilisation der
Türkei durch deren Erhaltiing auf
unserem onnnent oeoeutet ein
Friedenspfand, dessen Europa sür
Asien und ö,'ordaftika bedarf.
Die Zukunft des asiatischen Kon
tinents ist nicht sehr klar. Immer-
bin haben uns bedeutende europäi
sche, namentlich englische Volkswirt-
cfaanler und Sonoloaen zu viel von
dein rasch fortschreitenden Erwachen
der Böller tm fernen vuen vencyt,
als daß wir es nicht in Betracht zo
gen, besonders in einer ieit. da
Europa in selbstmörderischem Wahn-
sinn auf für sie fo unverlwffte Weise
ihr Erwachen fördert. Man schätzt !
dok in drei bis vier ?lakir?,elmten.
d. h. kaum in dem Minimum der
Zeit, die Europa braucht, um sich
von diesem Kriege vollständig zu
erbolen. die aelbe und die indische
Rasse in Asien zusammen auf eine
Milliarde' Kovte anaewackien ein
werden. Japan ist für China ein
Ferment, denen Kra!t man kennt.
Seit Iahren werden dort rastlos un
übersehbare technische Uiüernehmun-
aen ins Werk aeietzt und Hochschulen
aeariindet. Ibre natürlichenHilfs-
quellen sind vielleicht denen Europas
überlegen. Sobald sich diese Lander
ernstlich auf die Fabrikation verle
gen, wird die Lage der europäischen
Industrien sehr heikel werden. Aus
Verbrauchern werden iene Lieseran
jen werden wollen.. Tie Konkurrenz
wird sie kriegenich machen. 'lese
Völker, die sich bis jetzt noch nicht
bewaffnet haben, um Europas Tore
-,l ivrenaen oder tlun die tlirlgen zu
verschließen, werden sich vermutlich)
bewassiren.
Nun aibt es m Anen ungewyr
hundertfünfzig Millionen Muselma
nen, wovon ungesähr fünfzig Mil
lionen in Indien und manzia Mil
lionen in China. Sie bilden relativ
ein vorgeschrittenes und dominieren
des Element. Man wein, mit wet-
(her WnMiftfil und Leictitiakeit sich
der Islam in dem Gewimmel diese?
ungeheuren, rn Garung desindtichen
Massen verbreitet. Solange das tür
kische Kalifat in Europa bleibt, kann
der Islam für Europa ein mächtiger
Verbündeter und treuer Beschützer
der Weißen ,n Asien werden. Ber
ireibt man das Kalifat aus Europa,
so wirst man in die erwachenden
Massen ein schreckliches Haksermcnt
gegen Europa. Würde die junge
Türkei nach Anen zurückgedrängt, so
würde sie sich eines Tages mit ganz
sien gegen Europa wenden. Wiro
sie in Europa erhalten, mit diesem
verbündet und wirklich air seiirem
Wohl, interessiert, so würde die Tür-
tret zur europäischen norym uno
zum Wächter sür die Sicherheit der
weißen Nasse inmitten der ungeheu
ren Konglomerate von Asien und
Afrika. ,
Dank dieser Vorhut, dank diesem
Wächter wird Europa die Entwick
luna jener uiiverbrauchbaren Völker
zur europäischen Zivilisation im
Sinne unserer vitalen Interessen
und. des Friedens fördern können.
Um dieses notwendige Werk zur
Rettung der europäischen .Gesellschaft
von morgen zu vollbringen, um 0
Rassenvorurteile, die sich da unten
schon drohend erheben, in Sympathie
für Europcr zu verwandeln, braucht
es den Muselmann, denn er allein
kann bis zum Herz dieser Nassen
dringen. Andererseits wäre es um
die wenigen weißen Inseln, die sich
noch in Asien halten, geschehen,
wenn auch der Türke ihr , Feind
würde. Würde der europäische
Jungtürke Asiat, so wäre er ein tä
tiger und rachsuchtiger Feind: er hat
in den europäischen Schulen reden
und schreibe geleriit.
Tie Türkei in Konstantinopel ist
eine Notwendigkeit für das zukünf
tige Europa. Nußland Hat dort
nichts zu suchen. Der Frieden wird
ihm die Freiheit der Meerengen der
ettonianischen Hauptstadt sichern.
Seine Aufgabe liegt im Norden und
gegen Osten. Gegen Süden und ge
gen Westen gehen zu wollen, würde
gegen die Zivilisation und die
Menschheit marschieren heißen. Es
ist im (scgcntcil am Okzident, gegen
ten Orient vorzudringen.
Variante. .Sie haben als
Einkassiere? gewiß viel zu laufen.
.DaS kann ich Ihnen fazen. ich
.habe Hg Meine, voll, z tun,
Qio NmMrpncke in Srhnbnt-.
Die Stadt Schabatz an der Save
in Serbien wurde im Lause dcS Kri
gcS von den Oefterreichern erobert.
Für serbische Bcrhältnisse ist. Ccha.
batz mit seinen 12,300 Einwohnern
eine reiche Stadt; wir sehen sie al
lerdings mit ganz andern Augen an.
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C ,, -VrV r-Jff ' ml' "' , -. Vi.- I y 1 t
Y"-- ' '- m---:zr--Z --MU f'lk'
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Vlrk" l. ,.'.r- f jr--t-.-"
y ' ' "au."5 fciSdif
Tie. mit Feldbech.rn bewaffneten Soldaten fungierten als Mundschenker.
Denn Reinlichkeit und Ordnung ist
den Serben don ganzem Herzen ver
Haßt. Dieser Umstand und auch sonst
noch aller! üble Erfahrungen mit
der serbischen Kulturnation ließen
den österreichischen Generalmajor v.
Gyarmata bei der Besetzung von
Schabatz zu besonders strengen Vor
sichtSmaßregeln greifen. Als daher
der Prota, der erste Erzprieste? de
orthodoxen Klerus, mit zwei Geistli
chen von der Peterstirche vor den, Ge
neralmajor erschien, um ihn der
friedlichen Absichten der Bevölkerung
zu versichern, sprach Gyarmata den
Verdacht aus, daß die Bevölkerung
die Brunnen vergiftet haben kgnne.
Als nach langem Hin und Her der
Prota wenigstens die Möglichkeit ei
ner böswilligen Verunreinigung des
Trinkwassers zugab, erklärte der Ge
neral, daß die drei Geistlichen, um
die Harmlosigkeit des Brunnenwas
ferS zu beweisen, aus allen vierzig
Brunnen der Stadt unter militari'
scher Bedeckung das Wasser probieren
sollten. Allen entsetzten Gegenvorstel
lungen der Geistlichen gegenüber blieb
der General unerbittlich, nicht ein
mal eine vorherige .Präparation" des
Magens mit dem allbeliebten Pflau
menfchnaps wurde gestattet. So fetz
ten sich denn die Geistlichen unter
Führung eines Offiziers mit 20
Soldaten jammernd in Bewegung.
Drei Soldaten trugen Feldbecher.
Der seltsame Zug begab sich zunächst
zum Bürgermeister, der vom Prota
gebeten wurde, der .Kommission" den
städtischen Arunnenmeister als Füh
rer beizugeben, da der Erzpriesier
nicht genau wußte, wo sich in Scha
batz Brunnen befinden. Bis der
Arunnenmeister eintraf, wurde auf
dem .Trg" (Marktplatz) die erste
Station gemacht. Die mit Feldbechern
bewaffneten drei Soldaten fungier
ten als Mundschenken, füllten die
Becher mit dem Wasser des össent
lichen Brunnens auf dem Trg" und
reichten dag' Naß den Geistlichen.
Der Offizier überzeugte sich, daß die
Geistlichen das Wasser auch wirk
lich schluckten. Das geschah, freilich
widerwillig, zwangsweise, mit un
verkennbarer Abneigung gegen Was
ser. Ter Brunnenmeifter kam ge
sprungen, hörte, .waS man von ihm
wünschte und von den Geistlichen
forderte, hüpfte in höchster Ueberra
schung wie ein Heuschreck, übernahm
aber, auf Befehl sofort dieFUhrung zu
den weiteren 2!) Brunnen. Die Was
serprobe Nr. 1 auf dem Trg" hatte
begreiflicherweise Zuschauer angelockt,
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&AX ,te K TnYiiYsm -
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CT r 7 I lT' " x VVV TSWI ' -
0f M ': :
,-rH- )
T' ), iOJ'-tA
I . v Sa z. US , ;
A Vsrd kweS nach Rumänien
die nun ouZ unüberwindlicher Neu
gier trotz KriegSnot und Sorgen sich
dem seltsamen Zuge anschlössen.
Schon bei der Wasserprobe Nr. 4.
wurde besonders dem an Wasser we
nig gewöhnten Prota hundeschlecht.
Geschluckt mußte aber werden, und
-r Mi
"rJ '
ivnm
Pflaumenschnaps gab es nicht. Eine
absonderliche Szene spielte sich bei der
Probe Nr. 10 mn westlichen Stadt
ende ab. Dort lagerte Artillerie. Ein ,
Kanonier war nach dem Genuß die
ses Brunnenwassers erkrankt, und
dadurch hatte sich das Gerücht ver.
breitet, daß vergiftetes Wasser e
reicht worden fei. Natürlich verzich
teten die Artilleristen auf das Naß. '
aus diesem Brunnen. Wieder walte
ten die drei Mundschenken ihres Am
tes, und die herbeigeeilten Artilleri
sien schauten sehr interessiert der
Wasserprobe zu. Widerwillig, mit
geschlossenen Augen, schluckten die '
Popen das Wasser und schüttelten sich
dann vor Abscheu, schimpften lasier
lich über den widerwärtigen Ee
fchmack und jammerten, daß dieses
Wasser vergiftet sein müßte. Dc,-f .
auftzin nah, der städtische Brünne:!,
meister eine Untersuchung des Was
serzulaufes vor. Aus der Zulaufröh
re wurden mehrere , in Berwesunz
übergangene ersoffene Ratten hervor ,
gezogen. Drei Mägen revoltierten
die Eskorte lachte Tränen. Mit
leid empfand der Offizier, der sich an
den Befehl halten mußte. Aus Barm
Herzigkeit fchrieb er fchnell inen kur
en Bericht über die Wasserprobe Nr.
10 und schickte' ben Napporizettel a
den Brigadekommandanten. Jnzwi
schen wurde die Probe Nr. 11 vorge
nommen. Sterbensiibel war den Po
pen, obwohl dieser Brunnen genieß',
bares Wasser enthielt. Der Ordon,
nanzsoldat brachte die Antwort:
Weiter probieren DaS geschah,
denn auch unier einem kleinen Zuge
ständnis aus Mitleid, indem der
Offizier die Menge je eines halben"
Bechers für genügend erklärte. Die '
ti Quantum mußten die Popen aber ;
schlucken. Mitleid empfand auch der "
Brunnenmeister, der mit Zustimmung
des Offiziers vorher jeden Wasserzu '
lauf aufs genaueste untersuchte und
bei dieser Gelegenheit eine gründliche;
BrunnenuntersuchMg vornahm.
Stundenlang wurde weitergeprobt.
Irgend eine Beanstandung ergab sich ;
nicht mehr. Vielleicht war die j&rnde
von der zwangsweisen Wasserprobe
der .Kommission' vorausgeeilt, und '
möglicherweife hatten die Schabatzer '
aus Furcht vor Strafe und auS Mit ';
leid für ihre Popen die zum Zwecke
gesundheitsschädlicher Berunreinigung
mS Wasser geworfenen Tierkadaver
wieder herausgeholt. So viel Wasser '
hatten die Schabatzer Popen in Jah ren
nicht geschluckt wie an diesem tV-
nen xage.
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fctcheröe DonaudampferS.
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