Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 05, 1917, Image 1

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    Wetterbericht.
Für Cinalja und Umgegend: Schön und cn.
haltend Mt heute abend und Sonntag.
Für Nelirnska: Allgemein schon hatte abend
und Samstag, veränderlich im Südwosten b?,,!
abend, Würmer am' Sonntag im westlichen Teil.
Für Iowa: Schon und anhaltend kalt heule
abend und Sonntag.
Beteiligt Euch öm großen
Llutomobil.Kontest der Tägli
chen Omaha Tribüne. Ein Ford
Automobil' frei an den 0c
winner.
1 Off
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34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Samstag, den ö. Mai 1917.
8 Seiten. No. 4C.
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iktatorische Gctmlt
mdcn Priisidentell!
'erselbe soll nicht nur lZeer und Flotte komznan
, öieren, sondern auch volle Gewalt Über
k oas wirtschaftliche Leben erhalten.
Feststellung der Nahrung
Washington. 5. Mai. Sollte
die von dem Abge, rdncten Leocr,
Vorsitzenden des Hauökomitccs sür
Ackerbau, eingebrachte Vorlage im
Kongreß angenommen werden, dann
erhält die Regierung volle Kontrolle
über die ganze Produktion und SJer
teilung von Nahrungsmitteln und
sonstiger wichtiger Bedarfsartikel
während der Dauer des Krieges.
Diese Vorlage soll den Präsidenten
ermächtigen, nach Gutdünken folge'
de Befugnisse auszuüben:
Festsetzung von Höchst, und Min,
destpreisen für Nahrungsmittel, Klei.
der, Brennstosse und sonstige Grfw
dernisfe, sowie sür die Artikel, die
zu deren Herstellung notwendig sind.
Bestimmungen zu erlassen für die
Produktion dieser Ersordernisse und.
falls notwendig, Fabriken, Bergwer
ke oder andere, damit in Verbindung
stehende Anlagen in Dienst zu neh
nieu. '
Die Freigabe dieser Erfordernisse
in solchen Mengen zu erzwingen, daß
eine gleichmäßige Verteilung gesi
chert erscheint.
Den Martt derart zu regeln, das;
Vörsennianipulationen ausgeschaltet
werden.
Die Eisenbahnen zu zwingen, dem
Transport aller dieser Erfordernisie
den Vorzug einzuräumen.
Einfuhrzölle nach eigenem Gilt,
dünken aufzuerlegen, uni die Ueber
lastung des heimischen Marktes mit
fremden Produkten zu vermeiden.
Die Verwendung von Getreide bei
der Herstellung geistiger tränke so
zu kontrollieren, daß sie entweder
eingeschränkt oder ganz verboten
werden kann.
Ferner soll der Ackerbauminister
die Vollmacht besitzen, einheitliche
Nahrungsmittelraten sür den tägli
Jhcn Verbrauch festzusetzen, die Her
stellung, Lagerimg und Verteilung
der Nahrungsmittel zu lizensieren
und zu kontrollieren, den Prozentsatz
Spisnag'evorlage vom
Hause angenommen:
Zkitungszensnr5llanskl seiner Schär
fe beraubt? Semit beschneidet
Embargv'Klausel.
Washington, 5. Mai. Die Spi.
onagevorlage der Negierung ist ge
stern gegen Abend vom Nepräsen
tantenhause in modifizierter Form
mit 260 gegen 105 angenommen
worden.
Besonders heftig gestaltete sich der
Kampf um die Zeitungszensur-Klau-sei
der Vorlage, welche, wie bereits
gestern berichtet, in ihrer ursprüng
lichen Form mit 220 gegen 167
Stimmen abgelehnt wurde. Sowohl
Sprecher Clark wie der Führer der
Republikaner, Mann von Illinois,
hatten diese Klausel auf das Schärf,
sie angegriffen. Anstelle der abge
lehnten wurde eine neue Klausel
betreffs der Zeitungszensur einge
reicht welche viel milder ist als die
Originalklausel. Laut dieser hat der
Präsident das Recht, die Veröffent.
lichung von Artikel welche den Fein
den nützen können, im Kriegsfalle zu
verbieten, doch hat! in jedem Falle
eine Jury nicht nur darüber zu ent.
seiden, ob die angeklagten Zei
tungslierausgeber eigenwillig und
ohne die nötige Ermätig.,ng die be.
treffenden Artikel verofsentlichten
sondern auch darüber, ob derartige
Artikel solches Eharakters waren.
' 4 sie dem feinde nützlich sein
könnten. Weiter loLd '..i der Klau
sel vorgesehen, daß ben Zeitungen
die freie Kritik über die Handlungen
der Regierung sowie ihrer Beamten
tMig frei steht.
Senat ändert Embargo-Klausel. ;
Im Senat stand gestern ebenfalls
die ionagevorlage auf der Tages
ordnung. Mit 40 gegen 30 Stirn
inen wurde die ursprüngliche Irin
barg- silniscl durch eine andere er
stt;t in welcher die Macht des Prä.
Z,d?uten. ein Embargo auf irgend ei-
; i Artikel zu erklären, erheblich be
grenzt wird. . Der Präsident darf
und) der neuen Klausel nämlich mir
dann r! Embargo auf Waren ver
bannen, wenn dieselben durch llmi
wce den Feind crmSm.
im Lande vorgesehen!
des Weizens, der zu Mehl vermahlen
werden jbars, vorzuschreiben und Be
stiinmungen zu treffen sür die Mi
schung von Weizenmehl mit anderem
Mehl bei der Herstellung von Brot
und sonstigen Nahrungsmitteln.
Der Präsident soll ferner die Kon
trolle über die Schiffsbauhöfe und
Stahlwerke des Landes haben.
Das erste, was die Negierung
nach Annahme obiger Vorlage tun
wird, ist, festzustellen, wie diel Nah.
rungsmittel im Lande aufgehäuft
sind. Diese schwierige Arbeit wird
von dem Ackcrbmidepartcment und
der , Landesverteidignngskommission
unter Aufsicht des Nahrungsmittel
direktors Hoover ausgeführt werden.
Sonnt würde der Präsident nicht
nur der Höchstkommandicrende der
Armee und Flotte sein, sondern auch
daö ganze wirtschaftliche Leben des
Landes regeln, sollte oiese Vorlage
zum Gesetz erhoben werden und
es ist eine starke Möglichkeit dafür
vorhanden.
5ärmszenen bei irisch
ameril:. Versammlung!
In New )ork rufen JrischA,er'ika.
ner Nieder mit England!";
Polizei schreitet ein.
New Jork, 5. Mai. Zu wüsten
Lärmszenen kam es gestern abend
bei einer Massenversammlung von
Zrisch.Amerikancrn in CooperUnion,
an welcher die Mitglieder von 32
Vereinen teilnahmen.
Die Versammlung bei welcher
Magistrat William MeAdoo den
Vorsitz führte, war einberufen wo
den, um dte Loyalität der Jrisch-,
Amcrikaner den Ver. Staaten gegen
über zu demonstrieren Der Lärm
begann, als nach einer Rede des
Bundessenators James F. O'Gor
man der Nechtsanwalt Nichard F.
Dalton von Long Island aussprang
und erklärte, daß er vergebens da
rauf gewartet habe, daß die bishe
rigen Nedncr ein Wort über Home
Rule" sür Irland erwähnen. Mit
diesen Worten begann er, trotzdem
ihm Vorsitzer McAdoo es verbot, eine
Resolution abzulesen. Er war aber
noch nicht weit gekommen, als er
von zwei Geheimpolizisten ergriffen
und an die Luft befördert wurde.
Nun erhob sich ein allgemeiner
Tumult. Rufe Freie Rede!"
Wir wollen Home Nulel" und
Nieder mit England!" kamen aus
allen Teilen ' der riesigen Halle.
Flaggen der irischen Republik wur
den hervorgeholt und von Hunderten
in der Versammlung geschwenkt.
Frauen bestiegen die Stühle und
schrien mit voller Lungenkraft: Wir
wollen für Amerika kämpfen, aber
nieder mit England!"
Vorsitzer McAdoa hämmerte wie
besessen auf sein Pult, aber es ge
lang ihm nicht, die Ruhe wiedcrher
zustellen. Siebzig Polizisten, welche
in Vorausficht kommender Ruhestö
rung in der Halle postiert waren,
entsrnten gewaltsam Männer und
Frauen, aber kaum hatten sie an
einer Stelle Ruhe geschaffen als der
Lärm anderswo von neuem hervor
brach. Nicht ehe Reserven hcrbeigc
rufen worden waren, trat ein Zu
stand ein, welcher der Ruhe einiger
maszcn ähnelte.
- Coronet Timothy F. Healty er
klärte, das; die Ruhestörungen das
Werk von Deutschenfreunden gewc
scn sei.
Ein Ausruf öes
Noten Ureuzes!
Ersncht alle kriegfuhreuden Machte
sich über biefangenenaus
tausch z einigen.
Bern, 5. Mai. Der Jnternatio
nale Ausschuß des Roten Kreuzes-in
Bern bat am Donnerstag an die
kriegführenden Mächte einen Ausruf
erlassen, über irgend eine Methode
des Gefangenenaustausches einig zu
werden, da ein solcher Austausch
im Interesse der körperlichen und
sittlichen Wohlfahrt der in der Ge
fangcnschnst sich befindenden Müüo
jicn. von Mü'uiern sei.
Amerika kann keine
Schisse hervorzaubern!
Tiefer Ansicht ist die Zeitung ),Am
Mittag"; Tauchboote beherr
schen den Ozean.
Amsterdam, über London, 5. Mai,
Die Berliner Zeitung Am Mittag"
bespricht in einem längeren Artikel
unter der Uebcrschrift Verlegenheit
in der Hauptstadt" das Resultat der
anglo-französischen Mission in Wash
ington. Es wird in dem Artikel
hervorgehoben, daß nach brillanten
Reden und großartigen, allgemeinen
Versprechungen den Mitgliedern der
Mission schließlich klar geworden ist,
daß die Ver. Staaten von Nordame
rika keine Schisse hervorzaubern
können, außerdem wird der Ozean
von den deutschen Tauchbooten be
herrscht. Die Zeitung fügt hinzu,
daß die AnleihcN'Tarlehcn anFrank
reich ufid Italien soweit weiter nichts
als ein Trinkgeld darstellen und nur
dazu angetan sind, jene Länder zu
beruhigen. , .
Wir unterschätzen die anicrikani
fche Gefahr, wo sie wirtlich besteht,
durchaus nicht, nämlich nach dem
Krieg in ' kommerziellen Fragen,"
sagt , die obige Zeitung, aber sür
das, dessen die Ententemächte gegen
wärtig dringend bedürfen, kann
Amerika nichts mehr bieten, als eine
hohle Eierschale. Deshalb ergoß sich
die Wlit der in Washington versam
melten Gesellschaft über die Neu
trolcn. Man hat beschlossen, daß
Nahrungsmittel, die nicht nach Eg
land geschickt werden sönnen, auch
nicht nach den skandlnavischen San
der, Holland und der Schiveiz ge
sandt werden sollen. Als Grund
wird angeblich angegeben, daß die
Ernte schlecht ausgefallen ist; wahr,
scheinlicher aber ist. daß ein politi
scher Racheakt vorliegt, weil die
Neutralen nicht gewillt sind, sich den
Forderungen in Washington zu beu
gen.
Die Neutralen aber sollten sich
hierüber weiter nicht aufregen' es ist
eine leere Drohung: denn wenn der
amerikanische Farmer Getreide zu
verkaufen hat. dann wird er dasselbe
an Neutrale verkaufen, wenn er es
nicht an England losschlagen kann."
An anderer Stelle macht die Zei
tung den Patriotismus der aincrika
nifchcn Millionäre lächerlich und sagt
unter anderem: . Was wir langst
befürchtet haben, ist zur schrecklichen
Wahrheit geworden: die Millionäre
werden mobilisiert!"
Englischer Admiral
warnt vor N-Booten!
Washington, 5. Mai. Der eng
liichc Adn iral de Chair hielt vor
d:m Hauskomitee für Marineange
legenheiten eine Rede, in welcher er
darauf verwies, daß die deutsche
TauchbootGefahr unter keinen lim
ständen unterschätzt werden müsse:
Deutschland stelle gegenwärtig Un
ters eboote in rapider Weise fertig:
es werden jede Woche wenigstens
drei Tauchboote neuester Konstruk
tion fertig gestellt.
Bekannter Anwalt
begeht Selbstmord!
Fort Dodge, Ja., 5. Mai. 2
Stunden, nachdem er sich mit seiner
Gattin ausgesöhnt, schosz sich gestern
nachmittag der im ganzen Staate
weitbekannte hiesige Rechtsanwalt
Mauriee O'Connor eine Kugel in
die Brust und starb heute früh im
St. Josephs Hospital. ' ,
O'Connor, welcher früher mit dem
Bundessenatoren W. S. Kenvon zu
sammen eine Rechtspraris betrieb,
galt als ein glänzender Anwalt, bis
er vor zwei Jahren einen nervösen
Zusammenbruch hatte. Seit dieser
Zeit gaubte er, daß seine Frau ihn
irrsinnig erklären lassen wollte und
reichte aus diesem Grande gegen die
selbe einen Scheidungsprozeß ein.
Richter Salinger vom staatlichen
Obergericht erklärte O'Eonnor im
letzten Herbst für geistig gesund,
stellte ihn jedoch unter Bürgschaft.
.Deutscher Gesandter
in Freiheit gesetzt!
Montevideo, Uruguay, 5. Mai.
Die brasilianische Regierung hat Tr.
Pauli, früher deutscher Gesandter in
Rio dc Janeiro, Brasilien, auf freie
Fuß gesetzt und dessen Abreise nach
Europa keine Hindernis in den Weg
gelegt. Dieses geschah, als die Nach,
richt in Rio de Janeiro eintraf, daß
Teutschland die Abreise des basil!a.
nischen Gesandten in Berlin nicht
bebil dere, Dr. Panli wurde in ei
ner kleinen Hrenz?lad,t Brasiliens
jcit länaerer Zeit acianacn. asholkn.
$158,674,000 fiir
Freitzeits-Anleihe am
1i Tage gezeichnet!
New ?1ork mit $72,000,000 an der
Spitze, Nebraska zeichnet
pM,000.
Washington. 6. Mai. Die
Zeichnungen für die erste amerikani
sche Kriegsanleihe. die sogenannte
Freiheitsanleihe", haben gleich am
ersten Tage riesige Dimensionen an
genommen. Bis gestern abend wa
ren im Staatsamt Zeichnungen in
Gesamthöhe von $138,074,000 ein
getragen worden, und zwar hatten
nur etwa zwei Prozent der 27,61?
-National und Staatsbanken sowie
Trust Eompanies die Summen tele
graphiert, die sie zeichnen wollen.
Die größte einzelne Summe in
Höhe von 20 Millionen Dollars war
von einer New Norker Bank gezeich
net worden, die niedrigste Summe,
oie gezeiainer ivuroe, war q.wuu.
Wenn die Subskriptionen weiter so
einlaufen, wie am ersten Tage, so
würden die Banken allein $7,000,
000,000 zeichnen, und allem An
schein nach wird die Anleihe um
hundert Prozent überzeichnet werden.
Alles deutet darauf hin, daß die
Banken und Trust Companies von
New ?)ork allein die Hülste der ersten
Ausgabe übernehmen werden.'
Bei ' den gestrigen Zeichnungen
steht Neiv Aork mit $72,000,000 an
der Spitze. Nebraskas Banken ha
ben $ 180,000 gezeichnet und die
Banken Iowas $710,000. Die Zeich
nungen des ersten Tages verteilen
, sich folgendermaßen aus die einzelnen
istaaren:
California $87,000: Colorado
$1,100,000; Illinois $19,895,000;
Iowa $710,000; ansas $675,000;
Minnesota 160,000; Missouri
$320,000; Montana $25,000; Ne
braska $-180,000; Nevada $25,000;
New Mexiko $25,000; NordDakota
$170,000; Oklahoma $140,000;
Oregon $010,000; Süd-Takota
$75,000; Teras $1,201,000; Wash
ington $152,000 und Wyoming
$175,000.
i Von den größeren Städten deö
Landes zeichneten:
Chicago $18,005,000; Cincimiati
$500,000; Denver $l,000,000;5ian
sas City $10.000; New ?)ork $03,;
293,000 ; St. Louis $45,000.
Nahrungsverteilung
in England verschoben!
London, 5. Mai. Der engli
sche Nahrungsmitteldiktator Baron
von Davcnport hat bekannt gemacht,
daß eine Organisation zwecks voll
ständiger Durchführung des Ratio
nensystems im Vereinigten Königrei
che nicht vor Mitte Juli eingerichtet
werden könne. Es sei nicht nötig.
ein solches System in Gang zu
bringen, falls die Bevölkerung die
Ermahnung des Königs, ihren Brob
verbrauch um ein Viertel zu be
schränken, treu befolge. Wie die
Bekanntmachung sagte, könnte inner
halb der nächsten acht Wochen das
Volk selbst entscheiden, ob eine
zwangsweise Lcbcnsmittelvcrteilung
eingeführt werden müsse.
Aevenue-Vorlage geht
Montag vor das tzaus!
Washington. 6. Mai. Das
Hauskomitee sür Mittel und Wege
hat es als fruchtlos aufgegeben,
eine Rcvenuc.Vorlage, um die vorn
Staatsamt geforderten $1,800,000,.
000 aufzubringen, auszuarbeiten,
und wird die vom Untcrkomitee ans
gearbeitete Lorlage ohne Aendenin
gen am Montag dem Ncprasentan
tcnhaus,: einberichten.
Es schien unmöglich, sich auf
Steuern zu einigen, die allen betrcf
senden Parteien genehm sind, und
so wird das Hans sich selbst mit der
Steuerfestsetzung zu befassen haben.
Streik von Zigarrenmachern.
Hartford, Eonn.. ö. Mai. 200
in hiesigen Fabriken beschäftigte Zi
garrenmachcr haben ihre Arbeit ein
gestellt, weil ihre Forderung nach
höheren Löhnen verworfen worden
war. Sie fordern $2 mehr per 1000
für Herstellung von 10 Ccnts-Zigar.
ren und $1 mehr per 1000 für
Herstellung von v Cents-Jigarren.
40,000 Acker Heimstätten.
Washington, 5. Mai. In Mon
tana werden 40,000 Acker von der
früheren Fort Pcck Indianer Rescr
Votion für Heimstätten freigegeben
werden, wie das Departement des
Innern gestern bekannt gab. Koh
lezilager werden sür die Regierung
reserviert. Die Applikanten müssen
sich in Glasgow, Äont., bis heute
abend eintragen lassen, woraus die
SaLakmtx beninut.
Craonne von den
Franzosen genommen!
Die Deutschen setzen maffeuhaft Re
serven ein, nm dem Feinde das
Torf zn entreiße.
London, 5. Mai. Von der sran
zösischen Front wird gemeldet, daß
die Franzosen die Ortschuft Craonne,
6 Meilen nordwestlich von Berryau.
Bae, genommen haben. Gelingt es
den Franzosen, Laon schleunigst zu
umcchm und die Deutschen von dort
zu vertreiben, dann werden die Deut.
sch:,i gezwungen, ihre Linien bis
nach der Grenze Belgiens zurückzu
ziehen. Dieser Meinung sind bri
tische Militärkritiker. Craonne wur
de durch einen Ueberraschungsangrisf
dem Feinde entrissen; der Vorstoß
wurde niit großer Kraft und mit
dem gewünschten Erfolge ausge
führt. Die Franzosen beherrschen
von dort aus die Aisne Hochebene
und das Miette Tal. Heute befin
den sich die Franzosen 0 Meilen., von
Laon, da aber das dazwischenliegende
Gelände sich für einen Angriff ans
gezeichnet eignet, dürfte ihrem wei.
teren Vorgehen kein großes Hinder
nis in den Weg gelegt werden. Eine
B!enge deutscher Reserven sind bei
Craonne ins Feuer geführt worden.
Frontdepcschen zufolge tobt um den
Besitz des Torfes ein furchtbarer
Kampf.
Von der britischen Front wird
heute nichts von Belang gemeldet.
Die Infanterie erholt sich von den
jüngsten Angriffen, die Artillerie
aber setzt ihr Feuer unablässig fort.
Was die Franzosen melden.
Paris, 5. Mai. Offiziell wird
heute gc:. :Idet, daß cs an der
Champagncfront zu einer großen
S.lacht gekommen ist. Die deut
schen Gegenangrissc, von frischen
A. reedivisionen ausgeführt, werden
abgewiesen. Bei diesen Kämpfen
haben wir über 1000 deutsche Ge.
sangcne gemacht.
Zosfre und Viviani
In Chicago fetiert!
... ,. '.,
Chieago, 5. Mai. Nach dem
Empfange im Chieago Club wurden
den französischen Gästen die Schön
heiten der Stadt gezeigt, und am
Abend fand eine Masienversammlnng
in dem Pavillon der Stockyards
statt, bei welcher den Gästen eine
Ovation bereitet wurde. Viviani
hielt eine Rede, in welcher er unter
ailderöm sagte: Kommt zn uns,
amerikanische Brüder; kommt und
kämpft Seite an Seite mit den sran
zösischcn Brüdern die mit Euch ver
bündet find. Sammelt Euch unter
Euer ruhmvolles Banner und kämpst
für die Demokratie der ganzen Welt
gegen das Kaisertum." Heute nach
mittag wird eine weitere Massenvcr,
sammlung stattfinden, bei welcher
auch Marschall Jofsre sprechen wird.
Joffre scheint überhaupt der Held
des Tages zu sein, denn er wird
mehr ausgezeichnet, als seine Reise
beglcitcr. ,
Zaimis, der neue
griechische Premier!
London, 5. Mai. Alexander
Zaimis bat sich der Aufgabe unter
zogen, ein neues griechisches Kabi
nett zu bilden, wie eine Reuter Te
pesche aus Athen besagt.
Alezander Zaimis war früher
Premier und Minister des Aenßeren,
legte aber im September 1916 sein
Amt nieder. König Konstantin von
Griechenland machte kürzlich den
EntenteAlliierten das Anerbieten,
ein ihnen angenehmes Kabinett zu
bilden, falls ihm Garantien geboten
würden, daß die französische Armee
nicht in Griechenland eindringen u.
er selbst seines Thrones nicht be
raubt werden würde. Zaimis, web
chcr dem König ergeben, aber der
Entente freundlich gesinnt sein soll,
hat. wie-es heißt, dem britischen Ge
sandten ' in Atbcn neulich vcrspro
chen, ein den britischen und sran
zösischen Regierungen angenehmes
Kabinett 'unter der Bedingung zu
bilden, daß die Blockade Griechen
lands aufgehoben werden würde.
ttetranke konfisziert.
HastiugL, L. Mai. Die Polizei
entdeckte gestern in einer zioanzig
Fuß unter der Erde befindlichen
Höhle auf dein' Grundstück von Ray
Hiller 29 Kisten Liköre, Whiskey
und Wein sowie 15 Kisten Flaschen
bicr. Man hatte beobachtet, wie
um Mitternacht eine Wagenladung
der Getränke von der Wirtschaft
von Phillips nach der Hillerschen
Behausung gebracht worden war.
Beruft Euch bei EinZäusen auf
Pk ZxMai,um
Jr X mm.d
iiAXhtm-ttt
VUylUllil III fM4P
HMslMttngll)
wenn auch die Ordnung einigermaßen Herg5s
stellt ist, so können und wollen sich di
Gemüter dennoch nicht beruhigen.
Sie provisorische Regierung droht, abzudanken:
Petrograd, 6. Mai, über London.
(Von William G. Shcphcrd, Kor
respondent der United Preß.) Nach
zwei Tagen wilder Kundgebungen
gegen die Mitglieder der Duma
Regierung hat sich die Bevölkerung
der Stadt wieder etwas beruhigt,
und die provisorische Regierung
scheint die Situation wieder zu be
herrschen. Mit 31 gegen 19 Stim
men hat sich der aus Arbeitern und
Soldaten bestehende Rat sür die
provisorische Regierung entschieden.
Gleich nach Bckanntivcrden dieses
Beschlusses beruhigte sich das Volk;
die heftigen Angriffe auf die Re
gierung, namentlich aber auf den
Minister des Aenßeren Milukosf,
haben nachgelassen.
Mit Neberlcgung denkende Män
ner haben den Unzufriedenen die
Meinung beigebracht, daß cs gegen
wärtig im Interesse Rußlands liege,
wenn die provisorische Regierung
beibehalten werde. Würde das ge
genwärtigc Ministerium zur Abdan
kung gezwungen, dann würde, in
Rußland Gewalt vor Recht gehen
und der U.-.tcrgang des Reiches kön
ne nicht ausbleiben.
Ueber 25,000' Personen umlager
ten Tonnerstag und Donnerstag
nacht den Marinsky Palast, woselbst
die Versammlung des Rats der Ar
bcitcr , und Soldaten stattfand. Es
war eine aufgeregte, gewalttätige
Volksmenge. Eine Anzahl Schüsse
fielen; es wurde keinerseits der Ver-
such gemacht, die .Ordnung aufrecht
zn halten. Während die Mitglieder
des Rats die Situation besprachen.
wurde das Volk draußen durch r&
gierungsfeindliche Redner aufgehetzt,
Gerechter Ausspruch
eines it Y. Richters!
Beruht sich auf Priisidentenbotschaft
und ipncht denqcher Frau
Recht zu.
New Aork, 8. Mai. An einem
,.rasidente'. lort soll man nicht dre
h.. und , deuteln," meinte gestern
Richter Kelly in der Brooklyncr Su
prcme Court und schlug auf die be
zügliche Votschaft des Präsidenten
Wilso.i beweisend, die vom Be
klagten im Prozeß der als fcind
lichc Ausländerin" bezeichneten Frau
Johanna Roßbach erhobenen Ein
wände i.icöer. Frau Roßbach kam
am 4. Dezember 191" infolge eines
Verfe" hnC ;rnisses am Tiefbahn.
bau an Siebenter Ave. und West 34.
Str., Manhattan, zu Falle und er
litt Verletzungen, woraufhin sie die
Rapid Transit Subway Construetion
Co., welche die betreffenden Arbeiten
ausführt, auf $25,000 Schadenersatz
verklagt hat. Der Gatte der Klä
gerin kam im Oktober 1914 hierher
und erlangte in der Zwischenzeit sein
erstes Papier", ist daher noch nicht
Bü .r imd ist noch als feindlicher
Ausländer" zn betrachten. Der le
gale StatuS der Frau ist natürlich
derselbe wie der des Gatten.
Der Anwalt der beklagten Korpo
ration beantragte nun die Abwei
sung der Klage, da die Frau als
deutsche . Feindin" nicht auf den
Schutz der hiesigen Gerichte Anspruch
erheben könne und die Schaden
ersatzforderung daher auch null und
nichtig fei.
Der Anwalt der Fran opponierte
dem Gesuche und Richter Kelly ließ
sich dann einen Abzug der eiuschlä
gigen Botschaft des Präsidenten
bringen und verlas jenen Passus, in
welchem es heißt, daß deutsche Ans
länder hier während des Krieges zu
tollem gesetzlichen Schutze berechtigt
seien und alle Privilegien, deren sich
andere Einwohner des Landes er
freuen, genießen sollen, solange sie
die (''ei:'c des Landes beobachten.
Der Richter meinte, wir sollten, an.
uns an 1812 zu halten, den
Geist' des IalireS 1917 erfassen und
sio! darauf sein, das; Wh von Int
manem Geist beseelt sind. Der Prä
sident habe gesprochen und er glaube,
er habe das Rechte getroffen.
Hiermit wies der Richter' den
Au' ag auf Niederschlagung der
Klage ad. Der Prozeß endete da
mir, daß die Jury der Klägerin
: wuiiaÄ.
stk I
M2i!tiimtrti.
Mehrfach wurde von diesen Rednern
der Versuch gemacht, das Volk zu
bewegen, sich gegen die FoUseWng
des Krieges zn erklären; eZ blieb
aber bei bloßen Versuchen (?). Pa
triotist'e ' Demonstrationen ' kamen
zum Durchbruch, und diese Gelegen
heit nahmen die Freunde Münkoisö
wahr, um die provisorische Negie
re zu verteidigen.
Es kommt zn Straßenkämpfen.
Petrograd, ö. Mai. Prodoutschs
Agitatoren werden in den Straßen
der Stadt von Soldaten und Po
lizisten angegriffen; es kommt häu
fig zu schweren Kämpfen; mehrere
Personen wurden verwundet. Die
Straßenkrawalle brachen Freitag
nacht aus, als Anhänger von Nicho
las Lenin, Sozialistenführer, der ei
nen Separatfrieden mit den Jen
tralmächten anstrebt, die Volksmenge
für feine Idee einzunehmen versuch,
te. Diese Straßenkämpfe fanden se
parat von jenen Unruhen statt, die
sich, vor dem Regiemngspalast ab
spielten. '',...,-
Ministerium gibt nicht nach.
Petrograd. 5. Mai. Die provi
sorische russische Regierung hat durch
den Ministerpräsidenten Lvoff be
kannt machen lassen, daß sie .ihre an
die Alliierten erlassene Note, in wel
cher sie keinen Sonderfrieden mit den
Zentralmächten eingehen wird, nicht
abändern werde. Lieber werden die
Mitglieder der provisorischen Regie,
rung zurücktreten., , -,
Ausbildung der
Reserveoffiziers:
Am 15. Mai wird damit begonnen
werden; die besten 10,000 fnr
die Bnndesarmee erwählt.
Washington, 5. Mai. Von den
35,000 Mann, welche in Uebungs
lagern zu, Reserveoffizieren - ausge
bildet werden, sollen nach Abschluß
der dreimonatlichen Ausbildung etiva
10,000 für Offiziere der neu ge
schaffenen nationalen Armee ausge
wählt werden.
Mit der Ausbildung der zukünfti
gen Offiziere wird am 15.; Mai be
gonnen werden, dch können sich-die
Aspiranten bereits eine Woche frü
her im Lager ' einfinden, also schon
am kommenden Dienstag. In kei
nem Lager können mehr als 2500
Ausbildung erhalten.
Engl. Torpedoboots
Zerstörer gesunken:
London, 5. Mai. Die Wmi
ralität verkündete gestern abend den
Untergang eines Torvedoboot.Zersiö
rers, wobei ein Offizier und 61
Mann ihr Leben verloren.
Das Miegsschiff, das dem Ober
Typ" angehörte, ist am 2. Mai int.
Aermelkanal ans eine Mine gelaufen
und gesunken.
)n Böhmen soll es
angeblich gährern
London, 5. Mai. Dem Reuter
scheu Bureau wird von Rom gemel
det, daß nach den dortigen diploma
tischen Kreisen zugegangenen Nach
richten in Böhmen eine starke revo
lutionäre Bewegung aufgebrochen
fein soll. Die Tschechen verlMgen
angeblich sofortigen , Frieden mit
Rußland und die Errichtung einer
Republik und es sollen täglich gs
gen die Negierung gerichtete Demon
strationen stattfinden, an denen sich
hauptsächlich Frauen stark beteiligen.
Die auf Urlaub in der Heimat be
findlichen böhmischen Soldaten wei
gern sich angeblich, an die Front
znrüzukehren.
wichtige Neuigkeit
fiir Sie!
Auf Seite 6 dieser Ausgabe
unter den Farmland zu ver
lausen" Anzeigen finden Sie
eine Farm, die speziell für Sie
betinunt ist. v
HP