Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 04, 1917, Image 1

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Msiierverleyk.
Für Omaha und Umgmond: Teilweise ?,
wollt heute abend, wahrscheinlich Regen an
Sainstag, anhaltend kalt.
Für Nebraska: Negm ofcr Schnee im ro
sten heute abend. Samstag' Regen im Osten, lalt.
Für Iowa: Schön und anhaltend kalt Heu!:
abend mit Frost, Samstag bewüllt und wärmer.
00
Automobil-Konteft der Söglt- J
1' ;
W !
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chcn Omaha Tribüne. Ein Ford
Slutomobil .frei an den Ge- -tvinner.
34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag, den 4. Mai 1917.
-8 Seiten.-No. 4?.
Beteiligt Euch mn großen
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mit Eiser
Eine Vorlage im tzaus ekngereicht, ö!e dem Prä
siöenten diktatorische Gewalt iiber öas
ganze Wirtschaftsleben gibt.
Der Uongreh möchte sich
Wafliington, 4. Mai. Trotz der
riesigen Arbeit, welche der Kongreß
noch zu überwältigen hat, spricht
man heut? bereits davon, sich am
.'. Juni zu vertagen. Die Spio
nage.Vorlage ist jetzt bereits seit
zwei Tagen im Senat unter Vera
tu, ohne daß man bei den De
latten etwas erreicht hat. Senator
Overman, der die Vorlage einberich
tcl hat und dieselbe nach Kräften se
kundiert, droht, einen Antrag zu
stellen, daß der Senat auch Nacht
sitzungen abhalte. Dieses wird über
Haupt geschehen müssen, wollen die
skongreßleute am 1. Juni heim
reisen.
xic naymngsmikteivorlage nnro
ebenfalls hitzige Debatten hervorru
seit; dieselbe ist im Haufe von dem
Abgeordneten Leber, Vorsitzender des
Ackerbaukomitees, eingereicht wor
den. Dieser Bill zufolge wird dem
Präsidente.t währenb des Krieges
volle Gewalt über die Produktion,
Erteilung und Preisansetzung aller
Lebensrnittel im Lande gegeben
Tann wird die Prohibitions-Bill
des Senators Gronna wieder auf
Tapet kommen sowie eine solche, die
p.cs, .i Nahrungsmmelfperulanten ge
richtet ist. Und gegen die letzteren
dürfte recht strenge verfahren wer
den.
Die Konskriptionsvorlage wird go
genwärtig Konferenzausschuß fic.
rten. Die Hmlptpunkte, die zu ev
Ieigen sind, betreffen die Alter
gre ze der Einzuziehenden und die
Frage, ob Noosevelt gestattet werden
soll, eme oder mehrere amerikanische
Anneedwlswnm: Freiwilliger nach
Frankreich zu führen.
.: Die Schiffsfrage aber ist die vor
herrschende? allem Anschein nach
w-rd ein Gesetz zur Annahme einge,
reicht werden, welches dem Präsi,
denten absolute Kontrolle über das
ganze Schiffahrtswesen in den Ver.
Staaten ertellt.
Balfour und andere Mitglieder
der britischen KnegSkommission ha
bei: die amerikanische Regierung er
sucht. Tauchbootjäger und schnelle
SVffe nach jenen Teilen der curo
; Ziscken Geivässer zu senden, woselbst
die Tauchboote ihr Unwesen treiben.
Uanada n. Gnkel Sam
sind gegen Teuerung!
Liegierungen beider Länder wollen
Preise fnr Weizen, Mehl sw.
regulieren.
Ottawa, 4. März. Der kana
dische Finanzminister Sir Thomas
White machte gestern im Parlamente
die Ankündigung, daß die Negierun
gen von Kanada und den Ver. Staa
ten gemeinsame Schritte beabsichti
gen, um in beiden Ländern die Wei
zenpreiss herabzusetzen.
. Der Minister erklärte, daß Sir
George Foster, der kanadische Hand
Werks und Handelsminister, der ge
genwärtig in Washington weilt, mit
den amerikanischen Regierungsbehör
den die Festsetzung von Höchstpreisen
für Weizm auf dem ganzen Kon
tinent vorsieht. Sir ThomaS wird
heute oder morgen nach Washington
reifen, um Sir George Foster abzu
lösen, welcher Kanada in den Kon
serenzen zwischen den Vertretern von
den Ver. Staaten, England und
Frankreich vertritt,
ttrawaUe in Dublin
' am Oster-Montag!
j London, 4. Mai. Erst jetzt
tb hier bekannt, daß sich am
WMonfog, dem Jahrestag der
tz'okution in Dublin, schwere Kra
l'f! ereianet baben. Trotz deS
chenden SchneesturmeZ waren
Hauptstraßen der Stadt mit
;t ange ullt, die sich nach oem
Mm Jahrs zerstörten Post
"täiide begaben, von dessm
Yie Fahne der Sinn Fein
fi stotterte. Die Polizei
e Menschenniosse ausein
Z'iben. wurde jedoch mit
z Hagel und laMem Ge
Vac:t. . Militär musste
vrden und es kam zu
latcriainpfcn.
RMuus
betrieben!
am 1. Juni vertagen!
und gern würde die Vundcörcgie
run,; dem Gesuch nachkommen, denn
wir können kaum Zerstörer und
Tauchbootjäger entbehren,' der Bau
von Zerstörern ist selbst während der
Ie'v! .. zwei Kriegsjahre in lässiger
betrieben worden; allerdings
wuide ,,ach erfolgter Kriegserklä
nmg gegen die deutsche Regierung
Befehl gegeben, sofort 50 Zerstörer
zu bauen, es fehlten aber hier alle
Vorbereitungen, und man kann - sich
glücklich schätzen, wenn innerhalb ei
ncs Jahres die Hälfte dieser Schiffe
in Dienst gestellt werden kann. Auch
ist der Kontrakt für den Bau von
300 Tauchbootjägern vergeben wor
den- mit der Ausführung desselben
aber ist kaum begonnen worden, und
wir können froh sein, wenn wir bis
nächsten Herbst 100 derselben fertig
h.'cn werden. Es ist überhaupt
fraglich, ob die Ver. Staaten im
Laufe dieses Jahres Wirksani gegen
di? deutschen Tauchboote vorgehen
können. Wenn aber innerhalb der
nächsten drei Monate nichts geschieht,
den Tauchbooten ihr verderbliches
Handwerk zu legen, dann ist Eng.
land gestellt, und dann wird auch
Amerika einsehen, daß seine eigene
Sicherheit bedroht ist.
)m Ganzen deutsche
Schisse beschlagnahmt!
Tcren liiesamtwert wird auf $107,
2,00, veranschlagt.
Washington. 4. , Mai. Die Ge
samtzahk der deutschen Handels
schi"e, welche nach der KricgserkM
rung sich in amerikanischen Häfen
befanden und beschlagnahmt wur
den, .betragen 88 Dampfer und 8
Segler, mit 628.1L5 Tonnen De
placement und einem Werte von
$107.250,000. -
Außerdem wurden 14 Österreichs
sche Dampfer mit 68,807 Tonnen im
Werte von $10.600,000 beschlag
nahmt.
Die Regierung in Manila, Phi
lippmen, geht mit dem Gedanken
um, die beschlagnahmten deutschen
Schiffe dazu zu benutzen, die Schiff
fahrtschwierigkeiter des Jnselver
kehrs zu beseitigen. Der Dampfer
Mark vom Norddeutschen Lloyd ist
beinahe zur Indienststellung fertig.
Die Ausbesserungsarbeiten an den
anderen Schiffen machen gute Fort
schritte.
Franzosen kommen
noch gnädig weg!
Paris. 4. Mai. Offiziell wird
gemeldet, daß wahrend der mit dem
29. April endenden Woche nur ein
einziges französisches, Schiff von
mehr als 1600 Tonnen Frachtraum
durch ein deutsches Tauchboot ver
senkt worden ist. Fünf Schiffe unter
1.600 Tonnengehalt wurden zer
stört, desgleichen 3 Fischerdampfer.
Acht Handelsschiffe wurden von
Tauchbooten angegriffen, doch ge
lang eö ihnen, zil entkommen.
Philadelphia, das
Schtsssbauzentrmn!
Philadelphia, Bet., 4. Mai. Der
Tclaware.Fluß zwischen Philadeb
phia und Wilmington, Tel., dürfte
daS größte Schiffsbauzentrum in der
Welt sein. Die Schiffsbauer in Phi.
ladclphia, Eamdcn, Glouccstcr, Ehe
ster, Wilmington und anderen Städ
ten am Telaware-Flusse machen dcu
Ruhmeskranz allen anderen Ländern
streitig, sogar, wie man wenigstens
glaubt. Teutschland, dessen Sch:st
bautätigkcit seit Beginn des Krieges
sich der allgemeinen Kenntnis cut
zielst, und haben eine indusirielle Tä.
rigkeit geschaffen, welche in der Ge.
schichte irgend einer Stadt vergeblich
zu suchen ist. Ü-3 bennoen sich Ü00
oder mehr Schiffe, sowohl für die
Marine wie für die Handelsslotte
Amerika? im Bau. viele derselben
von Riesengroße. Ihr Gesamtwert
wird auf nahezu P200.000.000 ge
schätzt, uiid der Gesainttonnenraum
beträgt über eine Million. ES wer
den unaciädr 20,000 Slrbeiter bc
ichäftig)
Line erfolgreiche
Nlinisterkonserenz!
Bayrischer Ministerpräsident und
otm. Minister des Auswär
tigen haben Aussprache.
London, 4. Mai. Siner halb-
amtlichen Depesche aus Wien zufsl
ge ut das Ergebnis der Konferenz
zlvilchen dem bayrischen Minister
Präsidenten Grafen Hertling und
dem osterrelch'Ungarischen Minister
des Auswärtigen Grafen Czernin
sehr erfreulich gewesen. Es hat
sich herausgestellt, daß Teutschland
und die Doppelmonarchie vollständig
einig sind bezüglich aller den Frieden
betreffenden Fragen. Das Wiener
Kabinett weiß, daß die Kritiken man
cher deutschen Zeitungen weitei
Nichts smo, als die Ansichten von
Privatleuten, und es besteht darauf.
daß beide Lander bis zum Ende zu
sammenstehen müssen, sonst würde
für sie nach dem Kriege nichts Gutes
dabei herauskommen.
Eine Depesche aus Budapest be
sagte, daß der ungarische Minister
Graf Tisza den Grafen Moritz
Esterhazy und Stephan Bethlen Sitze
im ungarischen Ministerium angebo
ten habe. Der Erstere soll sich mit
oer Politik beschäftigen, die ra der
Ueoergangsperlode nach Friedens
schluß befolgt werden soll, und Graf
Äethlen soll den Wiederaufbau von
Transsylvanien leiten. Beide haben
ihre Zusage vorläufig verschoben, da
sie sich erst mit dun früheren Muh
sterpräsidenten Grafen Julius An
drassy besprechen wollen, der sich ge
genwärtig in Wien befindet.
Brasiliens Minister
des Aeuszeren dankt ab!
Teutscher Gesandter in Brasilien
wird als Gegenmaßregel
festgehalten.
Rio de Janeiro, Brasilien, 4.
Mai. Dr. Lauro Mueller hat dem
Präsidenten Braz seine Abdankung
als Minister des Auswärtigen dar
geboten. "
Er war bekanntlich ..deutschfreund,
licher Sympa'.)ien" bezichtigt und
schon seit tangerer Zeit omer an
gegriffen worden. Seine Abdan
kung war eindringlich gefordert wor
den. weil er seinen ganzen Einfluß
dafür aufgeboten haben, einen Bruch
zwischen Brasilien und Teutschland
zu verhüten.
Die brasilische Regierung hat
Nachricht bekommen, daß in Berlin
Weisung gegeben wurde, den bishe
rigen brasilischen Gesandten bei der
deutschen Regierung festzuhalten.
Taraufhin wurde die Festhaltung
des bisherigen deutschen Gesandten
bei der brasilischen Regierung, Adolf
Pauli, der bereits auf der Reise nach
Uruguay war, angeordnet.
König Alfons für
Gefangenenaustausch!
Madrid, über PariS. 4. Mai.
König Alfons ist eifrig bemüht, die
Einwilligung aller kriegführenden
Nationen zum Austausch von Ge
fangenen zu erhallen, weiche in den
ersten Schlachten des Kneges getan
gen genommen worden find. Gele
gentlich einer Audienz, welche der
König kürzlich dem französischen Ab
geordneten Prat von Versailles gab,
sagte er. gemäß einer Depesche von
Madrid am Dienstag:
Es wurde ein Akt der Men chlich
keit sein, den Qualen, welche diese
Soldaten seit 32 Monaten zu er
dulden haben, ein Ende zu machen.'
Deutscher Schiffahrt?
Ring wahrscheinlich!
London, 4. Mai. Ueber den
Haag kommt aus Bremen die Nach,
richt, Präsident Achelis vom Nord
deutschen Lloyd sei zurückgetreten we
gen Meinungsverschiedenheiten zwi
schen ihm und dem Aufsichtsrat der
Linie über die von der Regierung
derselben zu gewährende Entschädi
gung sür ihre in amerikanischen Hä
fen 'beschlagnahmten Schiffe. Wie
verlautet, bewilligte die Reichsre
gienmg den sämtlichen Reedereien
zusammen 75 Millionen Tollar. wo.
von ein Drittel mtf den Norddeut,
schen Lloyd entfalle,i sollte, während
Achelis für seine Gesellschaft zwei
Tritte! der Summe in Anspruch
nimmt.
Man glaubt jetzt, daß der Nord
deutsche Loyd sich unter der gemein
schaftlichcn Leitung Albert Ballins
und Philipp HcinckenS mit der
Harnbiirg.Anicrika. . und anderen
deutschen, be;w. österreichischen Lini
cn zu einem allgemeinen Schiffe
jahrtsring vereinigen teerj&e.
Sturmwogen der
Alliierten zerschellen!
Brite melden, daß sie das Torf
Fresnoy erovert, audere Etc!
lungcn aber aufgeben
mußte.
London, 4.' Mai. Die Schlacht
bei Arras und in der Champagne ist
von Neuem entbrannt, . meldet die
britische Heeresleitung. Die Briten
hatten letzte Nacht Erfolge nordwest
lich von St. Qucntin und nordöstlich
von Hargicourt aufzuweisen: das
Malakoff Gehöft blieb in ihrem B
sitz. Das Dorf Frcsnoy. welches
Mittwoch von den Brüen genommen
wurde, befind sich noch in ihren
Handen, mußten aber emcm gcwal
tigen Gegenangriff der Teutschen in
der Unigcgend von Cherisy und zu
beiden leiten des ArrasCambrai
Weges weichen. Mittwoch nacht dran
gen französische Swrmkolonnen in
der Champagne östlich von Mont
Haut gegen die deutschen Pofüionen
vor und machten 200 Gefangene.
Tonncrötag nacht unternahmen die
Deutschen einen gewaltigen Gegen
angriff in dem westlich von Mont
Cornilett gelegenen Gehölz.
Wie der Neutcrkorrcspondent mel
dct, kam es bei Bullecourt zu einem
blutigen Gefecht. Die Briten setzten
sich in dem eroberten Gelände fest,
wurden jedoch späler von dem'Fein
dc wieder vertrieben. Auf der gan
zen britischen Front herrschten ge
stern furchtbare Kämpfe.
Offiziell wird gemeldet, daß auf
beiden Flügeln der britischen An
griffslinie Erfolge zu , verzeichnen
siiid, im Zentrum aber vermochten
wir nicht vorzudringen, denn das
furchtbare Feuer der deutschen Ma
schinengcwehre machte dieses unmög
lich.
Trotz hartnäckigen Widerstandes
gelang es den Kanadiern, das Dorf
Fresnoy zu erobern. Das Dorf
Oppy aber blieb in den Händen
der Feinde? mehrere Swnnangriffe
unsererseits schlugen fehl. (Nanu, di
se unverkennbare Offenheit des bri
tischen Zensors laßt tief blicken!)
Das vor dem in Trimmern liegen
den Torf befindliche Gehölz ist im
wahren Sinn des Wortes mit Ma
schinengcwchrcn gespickt. Niemand
vermochte dem Feuer derselbm
Stand zu halten.
Die Deutschen kämpfen mit uner
härter Tapferkeit. Sie haben sogar
Maschinengewehre auf Baume ge
pflanzt, von wo mis sie ein veniich
tendes Feuer auf die Sturmkolonnen
unterhalten.
Tauchboote neuen
Typs wahre Ungetüme
Dieselben fahren nicht mehr der
klnzelt, sondern operieren
z zweien.
London, 4. Mai.-John Ander
son von Boston, Mitglied der Be
satzung des torpedierten und ver
senkten norwegischen Oeldarnpfers
Hektona, wurde hier mit anderen
Mannschaften des Dampfers gelan
det. Er sagte, daß die deutschen
Tauchboote nicht mehr einzeln, son
dern paarweise ja sogar zu Dreien
operieren. Die Hektona wurde von
einem Tauchboot gewöhnlicher Bau
art ans Geschützen beschossen: nach
dem die Mannschaft in den Ret
tungsbootcn geborgen war, tauchten
plötzlich zwei weitere U-Boote cnif;
eines derselben war von ungcwohn
licheil Größe. Anderson nimmt an.
daß dasselbe wenigstens 300 Fuß
lang gewesen war. Das andere
Tauchboot hatte das Aussehen eines
Fischcrdampfers. hatte jedoch ein Ge
schütz von einer Tragfähigkeit von
3 Meilen an Bord. , Die Mannschaft
der Hektona trieb zwei Tage auf
dem offenen Meere, ehe stc von et.
nein britischen Dampfer aufgenom.
men wurde.
(Die übliche Länge eines Tauch.
boots variiert zwischen 170 und 200
Fuß: ist die Angabe Andersons kor
rekt, dann verfügt Deutschland heute
über Tanazboote, die in Betreff an
Größe und Stärke alle bisherigen
übertreffen.)
Tttrken halten zu
ihren Verbündeten!
Berlin, über London. 4. Mai.
Der sich gegenwärtig in Wien au
helfende türkische Großwesir Talaat
Pascha teilte dem Vertreter der
Wiener Neuen Freien Presse in ei
ner Unterredung unter andersm mit:
Die Zentraliiiächte stehen geeint da,
und müssen weiter kämpfen, sind je
doch bereit, einen ehrenvollen Frie
den abzuschließen. Die Vorarbeiten
für einen Frieden aber können nur
auf einer Konferenz von Vertretern
der kriegführenden Nationen in An-
zrÄ sMmmcn kyeröiui.' r.
Holland bleibt bei
seinem Standpunkt!
Wiederholt, daß armierte Handels
, dampferholländische Häfen '
nicht, anlaufen dürfen.
Amsterdam, über London, 4. Mai.
Hier ist jetzt der Notenwechsel zwi
schen der holländischen und französi
schen Regierung über die Ausschlie
ßung von zu Verteidigungszwecken
bewaffneten Handelsschiffen aus den
holländischen Territorial Gewässern
veröffentlicht worden. Auf die Vor
stellungen der Vertreter Frankreichs
in bezug auf diese Angelegenheit
hatte der holländische Minister des
Aeußern am 26. April erklärt, daß
daS Gutachten vom August 1014, ge
mäß welchem belvaffncte Handels
schiffe als Kriegsschiffe bezeichnet
wurden, noch in ungeminderter Kraft
aufrechterhalten wurde, und daß es
nicht anginge, während des Krieges
auf Wunsch einer der kriegführenden
Machte eine Neutrahtatsregcl zu wi
derrufen, bloß weil sie sür den An
tragsteller unvorteilhaft sei, da dies
als eine einseitige Begünstigung aus.
gelegt werden könne, die sich mit der
Politik oer cemralitat nicht vertru
ge. Wie der Minister sagte, ist die
Haltung der Niederlande nicht durch
irgendwelche unfreundliche Gesinnun,
gen und Absichten gegenüber Frank
reich und seinen Verbündeten be
stimmt worden.
Frankreich hat
neuen Militarskandal!
Paris, 4. Mai. Die Art und
Weise, wie die Offensive an der
Aisne und in der Champagne vor
bereitet und ausgeführt wurde, dürs
te der Gegenstand einer lebhaften
Debatte in der französischen Depu
tiertenkmtfmer bilden, nachdem diese
am 22. -Mai wieder zusammenge
treten sein wird. Neben den bereits
angekündigten Jnterpellattonen sei
tens der Deputierten Dalbiez, Diagne
und Jean Hennessy werden noch
zwei weitere erwartet.
Mu der Einleitung einer Unter
suchung über die fehlgeschlagen?
Offensiven an der westlichen Frönt
mcht zufrieden, ist die Regierung
von der Deplltiertenkammer ersucht
worden, die Offiziere, die kurzlich
ihres Kommandos eitthoben wurden,
vor ein Kriegsgericht zu stellen, da
mit sie sich verantworten sollen. Wei
tere Debatten über die .letzten milita
rischen Operationen werden in der
Kammer erwartet. Sie werden hin
ter verschlossenen Türen stattfinden.
15 amerikanische '
ttanoniere vermißt!
London, 4. Mai. Der hiesige
amerikanische Konsul hat in Erfah
rung gebracht, daß 13 Schiffskano
niere des versenkten amerikanischen
Dampfers Rockingham und drei an
dere Mitglieder der Schiffsmann
schaft vermißt werden. Unter den
Vermißten befindet sich auch der Ge
schützrichter Wood von der Bundes
marine. 30 Mitglieder der Besatzung
wurden gerettet.
Graf v. Tarnowski
wird heute abreifen!
New York, 4. Mai. Graf
Adam v. Tarnowski, der als österreichisch-ungarischer
Botschafter nach
Washington gesandt, dort aber nie
offiziell empfangen wurde, wird Heu-
te seine Rückfahrt nach Wien antre
ten. Er wird auf einem holländi
schen Dampfer reisen. In seiner Be
gleitung befindeil sich alle in den
Ber. Staaten tatig gewesenen österreichisch-ungarischen
Konsularbeam-
ten, sowie eine Anzahl Teutsche aus
China.
Zur Linderung
der Schiffsnot!
Wafliington, 4. Mai. Tie von
dem Arbeits-Teparteiuent der Re
gierung im ganzen Lande errichteten
Agenturen haben 15,000 gelernte
Schiffbauer angestellt, welche bei dem
Bau der großen Flotte hölzerner
Handelsdampfer angestellt werden,
wie Sekretär Wilfon gestern erklärte.
Papiermangrl in Frankreich.
Paris, 4. Mai. Die Knappheit
deS Truckpovierö in Frankreich hat
die Regierung veranlaßt, eine wei
tere Reduzierung der Größe der Zei
tungen anzuordnen. Vom kommen
den Samstag ab werden die Cent
Blätter viermal die Woche mit zwei,
dreimal mit vier Seiten erscheinen.
Teuere Zeitungen, wie Temps, Figa
ro und Journal des Tebats werden
ein oder zweimal die Woche mit zwei
Seiten s,'ick',p'np
Neue Unruhen
in RnsM
Die Friedensfreunde verlangen in einer großen
Uuudgebung die Abdankung des alliierten-
freundlichen Ministers Miluksff.
'
Milukoff will Krieg fortsetzen; Volk dagegen!
Petrograd, 4. Mai. Zwischen
der provisorischen Regierung und den
Führern der Arbeiter und Solda
ten-Komitees ist es heute zu einem
offenen Bruch gekommen. Arbeiter
und Soldaten verlangen, daß sie van
der provisorischen Regierung ins
Vertrauen gezogen werden. Die La
ge wird mit jeder Stunde ernster.
Gestern durchzogen Arbetter, Sol
daten, Sttidenten und Schüler, die
Marseillaise und russische Freiheits
lieder singend, die Straßen der
Stadt. Das Marsfeld und die öf
fentlichen Plätze waren mit einer
tausendköpfigen Menschenmenge an
gefüllt, die den Worten der Volks'
redner, die die Regierung angrif
fen, lauschten. Jeder trägt ein rotes
Bändchen im Knopfloch: rote Flag
gen wehen von den Häusern, und
am Winterpalast war ein großes
Banner migebracht mit der In
schrift: Lange lebe die internatto
nale Sozialdemokratiel"
In der Parade wurden viele Ban
ner mitgeführt, die die Worte ent!
' VI . r.. os
yieiien: rieoe vyne ,nnxivli
oder Kriegsentschädigung !"
'Aus den gegenwärtigen sich in
Petrograd abspielenden Ereignissen
ist ersichtlich, daß das russische Volk',
weitere Gpfer der .
Unterfee-voote!
, .
New London, Conn., 4. Mai.
Der srüher der Thmase Towboat
Co. gehörige große Ozean-Schlepp
Dampfer Paul Jones", der zu An
fang des Jahres an die französische
Regierung verkauft worden war, ist
im Englischen Kanal das Opfer ei
nes deutschen Tauchbootes geworden.
Dies wurde der Thames Towboat
Co. gestern per Kabelgramm mit
geteilt. '
Amerikanischer Segler versenkt.
Washington, 4. Mai. Das ame
rikanische Segelschiff Margaret" ist
am 27. April an der irischen Küste
von einem deutschen Tauchboot, wcl
ches das Fahrzeug in Brand setzte,
vernichtet worden. Es wird nicht er
wähnt, ob Menschenleben zu bekla
gen sind.
Amerikaner erleben zweifache Versen
knng.
London. 4. Mai. Der auf der
Fahrt von Pensacola nach Liverpool
befindliche amerikanische Schoner
Woodward Abrahams" wurde von
emem deutschen Tauchboot durch
Geschützfeuer in Brand gesetzt und'
zerstört. Die Mannschaft wurde von
dem norwegischen Segelschiff Anna
Maria" aufgenommen, doch erlebte
dasselbe nach germtmer Zeit das
gleiche Schicksal.
Ehe der amerikanische Schoner
verbrannt wurde, kam eine Abtei
lung der Besatzung des Tauchbootes
an Bord und beschlagnahmte die
Schiffspapiere sowie Vorräte. Tie
deutschen Seeleute sagten, daß sie
6 Wochen von ihrer Basis entfernt
gewesen seien.
vurengeneral Smoots
preist ver. Staaten!
London, 4. Mai. Gencralleut
nant Jan Smuts, welcher feines
Kommandos 'über die gegen die
Teutschen in Tcutsch.Ostafrika ope
rierenden brittschen Truppen entho
ben worden war, um der in London
stattfindenden Rcichskonferenz bei
wohnen zu können, hat das Ehren
bürgerrecht der Stadt London erhal
ten. General Smuts sagte: Die
Ver. Staaten sind in den lanipf ein
getreteil, weil sie, wie wir, erkannt
liaben, daß die Freikeit in der gan
zen Welt auf dem Spiel steht. Un
ter .oeal veiteyt Darin, Die Freiheit
Mi aenicken. unter einem freundn.
chen Himmelsstrich unser Land auf
zubauen. Wir tonnen dies nicht tun,
solange die Schreckensherrschaft des
Militarismus uns überschattet, DaS
Ende des Kampfes kommt näher."
Gemäß der Central News wird dem
General Smuts ein chohcs militari
scheö Kommando angeboten werden,
und man erwartet, daß cr ,cs cuineh.
znen wird.
auf den Frieden dringt.
Der erste Zusammenstoß zwischt'N
der Regierung und den Volksmasson
erfolgte gestern, als bekannt wurde,
daß dje provisorische Regierung sich
an die Abmachungen des Zaren mit
den Ententemächten halten und kei
nen Sonderfrieden schließen werde.
Bei der gestrigen Sitzung des Mi
nisterrats bewachtm 2000 Jnfante
ristcn von der Pctrograder Garnisrn
das Gebäude, in welchem die Sitzung
stattfand. Eine ungeheure Men
schenmenge hatte sich um das Ge
bäude versammelt und veranstaltet!:
eine Demonstration gegen Milukoff,
Minister für auswärtige Angelegen
heiten.
Auf . heute abend ist eine große
Massenversammlung anberaumt in
welcher, gegen die provisorische Re
gierung Stellung genommen . wer
den soll. ;
Milnkoffs Resignation verlangt.
Petrograd, über London, 4. Mai.
Soldatenabteilungen haben vor
dem Regierungspalast eine Demon
stration veranstaltet und verlangten
stürmisch die Resignation Milukoff,
Minister für äußere Angelegenhei
ten. Tausende Zivilisten haben sich
diesen Soldaten angeschlossen.
Sozialisten deutscher
Abkunft gewarnt!
Washington, 4. Mai.' Teutschg
Sozialisten in diesem Lande, welche
den Versuch machen, oder ihren Ein
fluß aufbieten, einen Separatfrieden
zwischen Deutschland und RußlanL
herbeizuführen werden, ? wenn sie
einer derartigen Handlung überführ!
werden können, mit aller Streng
bestraft werden, welche das amerika
nische Gesetz zuläßt.
Das Staatsamt machte dies jeuta
klar und deutlich bekaniit als eine
Folge von 1 Beschuldigungen seitens
des reichen Sozialisten I. G. Sto
kes, daß einige von dem deutschen
Flügel der amerikanischen Soziali
sten versuchten, , einen derartigen
Frieden zu erzwingen. '
Deutschland ist
hoffnungsfreudig:
Berlin, 4. Mai, über London.
Alles in allem genommen, fühlt sich
Deutschland heute stärker, als zu
Beginn des Frühjahrs. Dieses vt
auf die pessimistischen Berichte aus
London auf die Lebensmittelnot in
ganz England und auf die großen
Erfolge er deutschen Tauchboote zu
rückzuführen. , Kurze Nächte und ru
higes Meer leisten den Arbeiten der
Tauchboote großen Vorschub. Auch
die Resultate der Kämpfe an der
Westfront machen Deutschland hoff
nungsfreudig. Trotz aller Anstren
gungen der Alliierten vermögen iiesa
keinerlei taktische Erfolge zu errin
gen. Tie deutschen Zeitungen sind
sicher, daß die britisch-französische Of '
fensive im Westen ebenso zusammen
brechen wird,, wie alle ihre vorher
gegangenen.
Britische Lüge von
Berlin aus entlarvt!
London, 4.' Mai. Gestern dur
den hier von den Zcittmgen Gerüch
te verbreitet, daß der chilenische Ge
sandte in Berlin feine Pässe .ver
langt habe. . ;'
Heute ist nun über Amsterdam
aus Berlin die Nachricht eingetrof
fen, daß an der ganzen Geschichte
kein wahres Wort ist.
Der Farmer ist heutzu
tage der unabhän
gigfte Mann!
Die hohen kosten des Le
bensunterhalteZ verursachen ihm
keine Sorgen. Machen Sie Jh.
ncn Sorgen? ,
Beachtet die Farmland zu
verkaufen" Anzeigen auf Seite
G dieser Ausga . Tie bedeut
' vielleicht den ersten Schritt zu
izrer ZutriedenycU trM Le
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