Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 01, 1917, Image 1

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ZVstisrSrkchl. x
Für Omaha und Umegegend: Sct2.iSar.J
fjeute abcnd und Mittwoch, Urne tocsaiilicha
Aenderung in der Tcnipcratur.
Für Nebraska: Veränderlich heute cljreo,
Mittivoch Regen im West, käüer im Südivestsn.
Für Iowa: Veränderlich heute abend, am
Mittwoch teilweise bewölkt, wärmer tin Osten.
Beteiligt Euch am großen
Alltomobil.Kontcst der ü gli
edert Ol.laha Tribüne. Ein Ford
Automobil , frei an den ,Ge
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3-1. Jahrgang.
Omaha, Nebr., DienZtag, den 1. Mai 1917.
-8 Seiten.-No. 42
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'Cs wird erhörtet, öah C Follette ein Zlmenöe
ment zu der Vorlage einreichen wird;
v Regierung wird siegen.
Belgien wird von U. S.
Washington, 1. M5i-r- Der Kon
greß wird sich heute mit der Aufstel,
lung einer Armee und Gcldbewilli
aungen für dieselbe befassen. Die
KonskrchtionS'Vorlage, die von bei
den Häusern des Kongresses ange
nommcn wurde, allerdings in der,
schiedener Fassung, wurde um 11
Uhr wieder im Senat einberichtct,
n. trotzdem von La Follette, Gronna
und McCumber AmendcmentZ zu
derselben eingebracht werden, wo
durch ö:e Debatte in die Lange ge
zogen werden dürfte, glauben die de
mokratischcn Führer dennoch, das; die
Bill noch heute abend zur Annahme
gelangen wird.
Abgeordneter Fitigerald, Vorsitzer
des Hauskomitees für Vcwm?guNl
gen, wird im Hause eine Bill ein
reichen, laut welcher um eine Ve
willigung von $2,699,485,281 für
die Marine und das Landheer nach
gesucht wird. ,
Daö Hauökomitee für Mittel und
Wege ist ebenfalls fertig eine Bill
zwecks Erhebung neuer Steuern im
Betrage von 81,500,000,000 einzu
reichen. Sicher ist, daß sich über die
se Maßnahme eins hitzige Debatte
entspinnen wird.
Während man sich in Negierungs
kreisen der Hoffnung hingibt, daß die
Armeevorlage noch heute abend an
den gemeinsamen Konferenzausschuß
verwiesen werden wird, fürchtet man,
daß La Follette den Versuch machen
wird, die Annahme der Bill so lange
hwauZzuschieben, wie möglich. Ein
ungewöhnliches inhaltreiches Amen
demenr, oessen Verlesung mindestens
eine Stunde in Anspruch nehmen
wird, wird von La Follette eingereicht
werden, und eö wird angenommen,
daß er über eine Stunde darüber
sprechen wird.
McTumber wird ein Amendement
einreichen, daß die Regierung eine
Behörde einsetzt, dessen Arbeit darin
bestehen soll, , Abwehrmittel gegm
ZUvoote werben öcn
Nrkeg entscheiden!
' Amsterdam, 1. Mai. über Lon
don. Die ?ttews von den Dag"
besagen, die letzte amtliche Londoner
Meldung über die Höhe der briti
schen Schiffsvcrluste während einer
Woche hat einen Widerhall in der
Rede des britischen Handelsnnnistcrs
an der Frühstückötafcl schmausender
(öeschaftSleiüe gesunden. S:r Al
bert Stanley hat einen sehr ernsten
Ton angeschlagen. Nachdem er fest
gestellt, daß noch kein geeignetes
Mittel gefunden sei, um die Gefahr,
daß das Unterseeboot sich zu einem
den Kneg entscheidenden Faktor hev
auswachsen werde, zu beseitigen, fuhr
er fort: Die Wirkung des Tmlch
bootkrieges auf die Existenz des
Britenrciches ist einfach folgende
dag wir nicht langer im Stande
find, die für unsere Eristcnz erfor
dcrliche Zufuhr für die. Lebensmit
telversorgung, für ' die Fortsetzung
des Krieges und für den aktuellen
Bedarf unserer Industrien herbcizu
schaffen. .
Der britische Hcuidclsminister hat
mit diesen Ausführungen die dein
unbeschränkten Unterscekrieg gestell
ten zwei Aufgaben exakt konstatiert.
Dieser Krieg soll, erstens, England
durch die Beschränkung der Nah.
nmgsmittelzufuhr in die Friedens
geneigthcit hincinzwingen und zwei,
tens, die gegnerische Kriegsrüstung
schwächen.
Wie bereits dcö öfteren auSge
führt worden ist, ist, wenn auch die
Erfüllung beider Ausgaben dem
gleichen Zweck dienen soll, die zweite
unter den militärischen Erwägungen
die bedeutsamere, denn sie greift
mit der Einwirkung der Kriegsrü.
stung der Gegner auf die Fronten
und die Schlachtfelder hinüber.
Lawine verschüttet
einen Eisenbshnzng!
Tados. Schweiz, 1. Mai. Eine
Lawine hat einen ganzen Eisenbahn
ziifl. bet sich auf der Fahrt von
andguard nach Davos befand, Her
schüttet. Viele Personen sind dabei
i Leben oekomnien.
8fti
atsiH
liÄtionsbill!
9150,000,000 borgen!
Tauchbootangriffe zu erfinden.
Senator Gronna fagt, daß er wie
der fein Prohibitions-Amendement
aufs Tapet bringen wird. Demsel
den zufolge sollen kein Getreide,
Frucht oder Vegetabilien zur Hcr
stellung von Alkohol während der
Dauer des Krieges verwendet wer
den.
Änch Belgien kriegt Moneten.
Nicht nur England, Frankreich
und Italien sondern auch die belgi
sche Negierung wird von den Ver.
Staaten mit Geld unterstützt werden.
Unoffizicll, verlautet, daß Belgien
$150,000,000 erhalten soll. Velgi.
en hat um diese Unterstützung direkt
nachgesucht.
Dr. Zimmermann sieht
das Ende des Urieges!
, Berlin, 1. Mai. Dr. Zimmer,
mann, Neichöstaatssekretär des Aus,
wärtigen, wies im Hauptkomitee des
Reichstags darauf hm, daß mit i
nem zufriedenstellenden Abschluß deö
Krieges binnen Kurzem zu rechnen
sei. Wie er erklärte, werde das Ende
des Krieges nicht lange auf sich war
ten lassen, sobald der Feind erst die
Vergeblichkeit der Hoffnung einzuse
hen beginne, daß Deutschlands m
derftandskraft gebrochen werden kön
ne. .
Französische Ernte
Aussichten schlecht!
, Paris, 1. Mai. Aus einem Be.
richt des Ackerbaumini ftermms über
den Saatenstand im ganzen Lande
geht hervor, daß die kommende
Ernte noch weniger zufriedenstellend
ausfallen wird, als die des letzten
Jahres. Als'' maßgebende Faktoren
werden unzureichende Bodenbearbei
tung, Mangel an Düngemitteln und
außergewöhnlich schwere Regengüsse
genannt.
Untersuchung des
Bäckerstreiks beginnt!
Chicago, Jll., 1. Mai. Bundes
beainte sind beute mit der Untersu,
chiing des Bäckerstreikes, von welchem
angenommen wird, daß er auf ein
pro.deutsches Komplott zurückzufüh.
ren ist, beschäftigt. Es ist bekannt,
daß Arbeiterführer der Regierung
das Versprechen gegeben hatten,
während der Kriegsdauer keinen
Streik zu inszenieren, die streikenden
Bäcker indessen erklären, daß dieses
Uebereinkommen ohne ihr Wissen u.
Willen abgeschlossen wurde. Präsi
dent Gompers von der Föderation of
Labor wird binnen kurzem hier ein
treffen, um den Streik beizulegen.
15 große und über 60 kleinere
Bäckereien find wegen des Streiks
geschlossen. Die Schulze Co., welche
die Brotlieferungen für die Marine
besorgt, hat' Streikbrecher angestellt
und kann genug Brot herstellen, um
den Negierungskontrakt auszuführen,
Visher haben die Streike? die Ab
licserung des Brodes nicht zil ver
hindern versucht.
tzoever auf dem Wege
nach den ver. Staaten!
New Aork. 1. Mai. Herbert C.
Hooner, Borsitzender der belgischen
Hilfskommission, der kürzlich zum
Borsitzenden der amerikanischen Nah
rungsinittelkommission ernannt wor
den ist, befindet fich auf dem Wege
nach den Ver. Staaten und wird bin
nen wenigen Tagen hier eintreffen.
Von hier ouL wird er sich nach
Washington begeben, uin sein neues
'Amt anzutreten' er ivird jedoch
nicht als Vorsitzer ' der belgischen
Kommission resignieren.
Bulsonr speist beim Präsidenten.
Washington, J. Mai. Der bri
tische Minister des Aeußern. Bal
four, war gestern beim Präsioenten
zur Tafel geladen. Nach Aushebung
derselben hielten . beide Staatsmän
ver eine längere Lefprechunz
gilt und wider
Truppenversendung!
Manche sehr dafür, sofort Milizen
ach Frankreich z senden;
Offiziere dagegen.
Washington, 1. Mai. Wge.
mein heißt es hier, daß der Vorschlag
der französischen Regierung, ameri.
kanische Truppen, womöglich Miliz,
truppen, auf die europäischen
Schlachtfelder innerhalb sechs Wochen
schon zu senden, auf das Weiße Haus
Eindruck gemacht hat.
RelzierungSbeamte fchweigen . sich
achselzuckend aus, wenn dies Thema
ettvähnt wird. Einige sollen jedoch
dem Vorschlag sehr günstig gesinnt
lein, wahrend anöere sich demselben
gegenüber ablehnend verhalten. Im
Kongreß jedoch nimmt die Idee einer
sofortigen Truppenentsendung nach
Europa unmer großerm Umfang an,
und es ist gar nicht so unmöglich,
daß, wenn diese Stimmung anhält.
der Druck seitens des Kongresses die
Verwirklichung dieses Planes herbei.
stlhren mag.
Die Hallptgegner dieses Planes
werden unter den höheren Offizieren
der Armee gefunden (und die sollten
als Fachleute doch darüber das beste
unen h atzen), welche darauf beste
Im, daß die Ver. Staaten zuerst ihre
militärische Organisation vollenden
sollen, ehe selbst auch nur kleinere
Truppenteile nach Frankreich gesandt
werden.
Andere ballen die 5d der iran
zöfischen 'Kommission, die. Truppen
ylmer oen inien in der Nahe der
Schlachtfelder fünf bis sechs Wochen
ausbilden zu lassen, für fehr prak
tisch, da eine solche Ausbildung
meyr wert lein wuroe, als ne sechs
monatliche hierzulande.
, 1 .v
Nahrungsmittel-
Uontrolle gefordert!
Gestern wurde diesbezügliche Bov
lag im Hans wie im Senat
einberichtct.
Washington, 1. Mai. Die Re
gierungsvorlagen betreffs der Nah'
rungsmittelkontrolle winden gestern
m beiden Hausem dcS Kongresies
eingereicht.
Im Hause brachte Vorfitzer Lever
vom Landwirtschaftskomitce eiire
Vorlage ein, welche der landwirt
fchaftlichen Abteilung der Regierung
die direkte Oberaufsicht über die
Nahrungsmittelproduktion wie Vw
teilung zugesteht, während im Senat
der Vorfitzer Gore des betreffenden
Senatskomitees der Einbringer der
Vorlage war.
Dieselbe enthält keine Bestimmung
für eine Festsetzung der Preise oder
Kontrolle des für die Herstellung
von alkoholischen Getränken benutz,
ten Getreides. Diesbezügliche An,
träge werden jedoch wahrscheinlich
zu fpaterec Zeit eingebracht werden.
Es werden $25,000,000 verlangt,
um dies Programm durchführen zu
tonnen.
Offizieller Bericht von
Vaeuum-versenkung !
Staatsamt heute don der Zerstörung
des Schiffes von London
benachrichtigt.
Washington, 1. Mai. Die Vun
desregicrung hat heute die erste of
fizielle Nachricht von der Versen
kung des amerikanischen Petroleum
danipfers Vacuuin" mittels einer
Kabeldepesche erhalten.
Der offizielle Bericht des Staats,
amtes lautet: ,
Ein Telegramm des amerikani
schen Generalkonsuls in London an
das Staatsamt besagt, daß das ame
rikanifche Schiff Vacuum" von ei
nem Tauchboot zerstört worden ist.
Der erste Offizier sowie 17 Mann
der Besatzung, darunter drei Kano
niere, wurden gerettet und gelandet.
Dieselben befanden sich fänülich in
einein Boot. Andere Boote mit dem
Kapitän, Flottenleuwant und dem
Rest der Mannschaft werden noch
vermißt."
New Aorks Nachtleben vorbei. t
New Aörk, 1. Mai. Bürger
meister Mitchells Kriegserlaß, daß
alle Wirtschaften um ein Uhr fchlie.
ßcn müssen, ist letzte Nacht in Kraft
getreten. Vroadway glich noch ein
Ilhr, also zu der Zeit, di er sonst
im Glänze unzähliger Lichter er.
strahlte, der Straße einer Kleinstadt.
Der Staat Texas zahlt jetzt Mut
tcrpcnsioncn, das heißt, Pensionen an
Frauen, die ohne männliche Hülfe
Kinder zu ernähren und zu erziehen
haben.
tzindenburg plant
einen Hauptschlag!
Keine deutschen Zeitungen ins Ans
land geschickt; Näheres über
die jüngste Niederlage
der Briten. ' s
Kopenhagen, über London, 1. Mai
Seit drei Tagen sind hier keine
Zeitungen aus Deutschland einge
troffen. Man betrachtet dieses als
ein sicheres Zeichen, daß Hindenburg
einen Hauptschlag gegen den Feind
zu führen beabsichtigt. Wenn immer
wichtige militärische Dinge in der
Entwickelung begriffen find, werden
keine deutschen Zeitungen über die
Landcsgrenze zugelassen.
Tie britische Niederlage.
Berlin, 1. Mai. Das große
Hauptquartier meldet über die bnti
sche Niederlage am Samstag an
der Arras.Front noch Folgendes:
Sehr fchmeres Trommelfeuer, daö
entlang der ganzen Front von Lens
bis Oueant vor Tagesanbruch be-
gann, bildete das Vorspiel einer
Schlacht, durch welche die Britm
zum dritten Male die deutschen Li
nien bei Arras zu durchbrechet! hoff,
ten. Um die Mittagsstunde war die
große Schlacht niit einer schweren
Niederlage des Feindes entschieden,
Dem fich allmählich vorschiebenden
Riegel von Stahl, Staub. Gas und
Rauch folgten in der Morgendäm
merung an einer Front von etwa
30 Kilometern die britischen Sturm
kolonnen. Nördlich des Scrape Flus,
ses richtete sich die Wucht des feind,
lichen Vorstoßes gegen unsere Steb
lungen von Achedille bis Roeux. wo
die Schlacht mit außerordentlicher
Heftigkeit tobte. Die Briten erzwan
gm- sich den Zugang zu Arleux en
Gohclle und Oppi, sowie zu den Li
nien nahe Gravelle und Rouex, die
wir als vorgeschobene Stellungen be,
setzt hielten. Dort traf sie der" Ge
genangriff unserer Infanterie.
Im schweren Handgemenge wurde
der Feind geschlagen. An manchen
Punkten wurde er weit über unsere
früheren Linien zurückgetrieben, die
Mit Ausnahme von Arleux en Go
helle in ihrer ganzen Ausdehnung
wieder in unserem Besitz sind.
In den Niederungen südlich des
Scrape Flusses wütete gleichfalls
ein verzweifeltes Ringen. In ihren
zerstörten Stellungen hielten unsere
braven Truppen den mehnnals wie
derholten britischen Sturmangriffen
Stand. Auch hier schlug der feind
liche Vorstoß vollkommen fehl.
Auf den Flügeln des Schlachtfeb
des brachen sich die Angriffswellen
der Briten in unserem vernichtenden
Feuer.
Die britischen Verluste waren wie.
der anßergewohnllch schwer.
Der 28. ,April war ein neuer Eh
rentag. Unsere kräftig geführte u.
von ihren Schwester und Hilfswaf.
fm ausgezeichnet unterstützte Infan
terie erwies sich ihrer Aufgabe voll
auf gewachsen.
Nuckgrat der Offensive gebrochen.
Berlin, 1. Mai. über Amsterdam
und London. Der Korrespondent
einer amerikanischen Zeitung mel
det: In der schrecklichsten Schlacht,
die die Welt jemals gesehen, scheint
eine kurze Ruhepause eingetreten zu
sein, wenigstens hat dieselbe heute
an Wut nachgelassen. Drei Wochen
lang haben die Briten und Franzo
sen gegen die deutschen Linien an
der Westfront losgehämmert in der
Absicht, dieselben zu durchbrechen;
an keinem Punkte aber haben sie
genügend Fortschritte gemacht, die
Gewahr fnr das Gelingen ihres Un
ternchmcns bieten. Die deutschen
Militärbehörden erklären, daß ' die
Heere der Ententemächte auf der
Westfront geschlagen find. Wohl
werden die Alliierten noch weitere
Angriffe unternehmen,' aber an Ge
walt und Wucht werden dieselben
nicht an diejenige der ersten drei
Wochen heranreichen.
Man kann von drei getreniitcn
Schlachten an der Westfront stire
chen. Die erste Schlacht entwickelte
fich am 0. April auf einer 13 Meilen
weiten Front bei Arras; drei Meilen
mochten die Briten vorgedrungen
fein, als sie auf eine neue deutsche
Linie stießen, die ihrem weiteren
Vorrücken ein Ziel setzte. Tann be
gannen die Franzosen ihren Vorstoß
am 16. April zwischen SoissonS und
Rheiins, zuerst auf riner lo Meilen
Front und ans einer solchen von 24
Meilen. Diese Schlacht dauerte eine
bclle Woche, und zeden Tag fielen
Tausende. Die Franzosen erreichten
trotz ihrer schrecklichen Verluste
nichts, was auf einen schlicßlichen
Erfolg ihrerseits schließen lassen
könnte.
Noch ehe dieses mörderische Rin
gen zum Abschluß ackoiunicii war,
begannen, die Briten ihre zweite
Offensive bei Arras und zwar mit
Gnkel Sam führt
strenge Zensur ein!
Kabeltclegrannne sowie Telegraph
. Telephon an Mexikos Grenz
nter Regierungskontrolle.
Washington, 1. Mai. Die Ver.
Staaten Regierung hat heute die
Kriegs'Zensur über Kabelnachrichten
und das Telegraphen und Telephon
Wesen an der mexikanischen Grenze
verhängt. Der Präsident hat heute
ine hierauf Bezug habende Prokla
mation erlassen: die Rcgulation der
Zensur aber ist dem Marincamt und
dem Kricgsamt überlassen. Die Pro
klamation des Präsidenten hat fol
genden Wortlaut: Der Kriegszu
stand zwischen den Ver. Staaten unö
der kaiserlich deutschen Regierung
macht es im Interesse der Oeffent
lichkeit erforderlich, daß dem Feinde
oder dessen Verbündeten keinerlei
Nachrichten aus diesem Lande zu
gehen.
Deshalb ordne ich auf Grund der
Mir unter der Konstitution gegebe
nen Machtbefugnis und auf Grund
des Kongrcßbeschlusses vom 6. April
1917, in welchem der Kriegszustand
erklart wurde, an, daß alle Gesell,
schaften oder andere Personen, die
Megrapyen uno Telephone ooer un,
terseeischen Kabel eignen, daran vev
hindert werden, Depeschen oder Bob
schaften nach dern Auslande zu sen,
den oder solche, die sie aus dem Aus.
lande erhalten, nach Punkten im In,
neren des Landes befördern, außer
solche, die von dem Kricgssekretär
und Marinesekretär durchgelassen
werden. Ten Departements dieser
beiden Beamten ist die Regulation
der Zensur unterstellt. Dieser Be
fehl tritt sofort in Kraft.
Woodrow Wilson."
Durch diese Zensur werden natür
licherweise vor allen Dingen die Zei
tungen und Preß Associationen be
troffen, aber auch Depeschen amerika
nischer Geschäftsleute und Privat
Kilte werden von dem Zensor ge
prüft werden. Hauptzweck der Zen
für ist, daß dem Feinde keine Nach,
richten über Militärangelegenheiten
zukommen, daß Deutschland nichts
erfährt, was amerikanischen. Jnteres.
sen schädigen könnte und daß keine
falschen Gerüchte an den Feind ge.
langen.
Diese Zensur gibt Amerika den
ersten Geschmack der Kriegszeit. - Die
Regierung ist in den Stand gesetzt,
irgend eine Depesche zurückzuhalten.
Die Kabelzensur ist demKomman.
dcur D. W. Todd unterstellt; dessen
Aspstent ist Kommandeur Arthur B,
Hoff, der die New Nork Abteilung
kontrollieren wird. Brigadcgeneral
McJntyre hat die Zensur l des Tcle
graphen. und Telephonwesens an der
mexikanischen Grenze unter sich.
einem solchen Massenaufgebot von
Truppen, wie noch nie dagewesen.
Auf einer Front von 15 Meilen
stürzten fich die britischen Sturm.
kolonnen auf die Teutschen; diese
aber hielten Stand und brachten den
Angreifern die denkbar schwersten
Verluste an Toten und Verwundeten
bei. Jetzt, da auch diese zweite
Offensive abflaut, wird angenommen,
daß die Franzosen wieder losschla
gen werden. Es wird angenommen,
daß die Franzosen und Briten in
diesen Schlachten zwischen 300,000
und 400,000 Mann verloren haben.
Die Deutschen sagen, daß ihre Ver
luste verhältnismäßig gering sind,
denn Hindenburg hat in den vorder,
sten Linien nur die allernotwendigste
Truppcnzahl, aber eine riesige Zahl
Maschinengewehre postiert, unter de
ren Feuer die Stürmer reihenweise
niedergemäht wurden. Falls diese
erste Verteidigungslinie vom Feinde
genommen wurde, dann wurde den
Angreifern in der zweiten Stellung
ein noch energischerer Widerstand gc
setzt. Furchtbar wütete das deutsche
Maschinengewehrfeuer. Denn das
Maschinengewehr bietet den Vcrtcidi.
gem eine furchtbare Abwchrwaffe,
für den Angreifer aber ist es von
negativem Wert. Auch die viclge.
rühmten britischen Tanks" haben
ihre Furchtbarkeit verloren, denn die
Teutschen wissen jetzt, wie sie sich
dieselben erfolgreich voni Leibe hal.
ten können.
Die deutsche Heeresleitung kann
nicht begreifen, weshalb die Briten
und Franzosen nicht zu gleicher Zeit
angreifen; die von den Alliierten
besolgte Taktik wird von deutschen
Militärs stark bemäkelt, weil sie
nichts erreicht bat. Das Rückgrat
der Alliierten Offensive ist gebro.
chen, sagen sie. wahrend die dcuticben
Verteidigungslinien Inute starker
find, als zuvor. Der Mut der deut
schen Truppen wächst wegen ' deren
Erfolge mit jedem Tag u. sie sind der
Ansicht, daß mich, der tapferste Feind
bei den erlittenen furchtbaren Ver
lusten mutlos erden uruß.
DiePxWWnm
Rebraska In -Kraft!
Der Nedergang vom nassen ins trockene Iektalteö
vollzog sich ohne Störung; die vürger '
ergeben sich in ihr Schicksal.
"&..-
Riesige Verluste an Sigentumswerte; tsns
, Arbeiter werden stellenlos.
Der Staat Nebraska ist seit Mit
ternacht den Prohibitionsstaaten bei
getreten, deren Nationalhymne: ,,No
body knows, how dry I am!" jetzt
auch in Oniaha so manchesmal von
gar vielen in Erinnerung an die
schönen, entschwundenen Zeiten ge
sungen werden wird. Eine zum gro.
ßen Teil durch falsche Vorspiegelun
gen betörte und irre geführte sowie
von falschen Voraussetzungen ausge
hende Mehrheit hat sich dahin ent
schieden, daß die Bürger des Staates
von jetzt an die Kamele als ihre
Vorbilder betrachten sollen. Tausen
de Leute haben ihre Existenz dadurch
verloren, und gar vielen Familien
starrt bei den jetzigen enormen Le
bensmittelpreisen vielleicht die Not
entgegen. Leute, die sich mit harter
Arbeit ein Heim geschaffen, die gute
Staatsbürger waren, werden auf
einmal auf die Straße geworfen,
weit es Fanatismus fo will, yjlan-
rftsl ftlth $ikrt. II äT4- niVvisA ASn.rt?
jt UW f)U. un, tuuus UllUllt
zu oegmnen, fie erhalten anderswo
keine Arbeit was wird aus ih
nen?
Einer unserer angesehendsten Ge
schäftsleute, Herr A. L. Meyer von
öer Willow Spring Destille,, er.
zählte im Kreise guter Freunde, wie
es ihm ans Herz gegangen, als er
Bannern, die für ihn zwanzig und
dreißig Jahre geschafft hatten, zum
letzten Male die Hand geschüttelt
habe und ernst blickte sein Auge, als
er darauf hinwies, wie Millionen
an Eigentum letzt auf einmal wert,
los gemacht wurden. Und so wie
ihm, geht es natürlich auch allen
Brauern und im kleineren Maßstabe
oen bisherigen Getrankehaildlern
und Wirten.
Die Letzteren haben ihr Lager fast
sämtlich bis auf den letzten Tropfen
ausverkauft. Bei Ed. Maurer, heißt
es, war bald nach Mittag Schluß,
es gibt nichts mehr", und als sich
einige Ritter der Stammtischrunde
um den bewußten runden Tisch nie
derließen, um ein Schälchm Kaffee,
grinste von ferne der olle Elenkopf
aus oas graue lötend da unten fcha
denfroh hernieder.
In den meisten Wirtschaften ging
es jedoch bis acht Uhr noch äußerst
lebhaft zu, es war ein Bombenan
drang, und jeder war froh, wenn er
nur noch etwas erhalten , konnte.
Heute früh ist alles öde und leer.
In dem Schausenster von Fürth in
der 16. Straße kroch eine Katze jam
mernd herum, das rechte Bild für
die Katerstimmung, in der sich ein
großer Teil der Bevölkerung heute
befindet.
Viele der sogenannten Prohibitio
nisten haben sich ihre Keller mit a!
lerhand schönen Getränken anfüllen
können und lassen es sich gut sein
aber ihre Opfer, die gewöhnlichen
Arbeiter, für welche ein Glas Bier
nach der fchweren Tagesarbeit nicht
nur ein Genuß und eine Erholung,
sondern auch einen Teil ihrer Nah
nmg bildete, haben nicht genug
Geld, um fich auch einen Vorrat an
zulegen sie siiid es, die unter
ihrem heuchlerischen Fanatismus lei
den müssen Ja, ja, das Land
der Freiheit und der Gleichheit!
Im großen ganzen verlief der Ietz
te Abend, da der geschäftige Mann
mit der . weißen Schürze hin
ter der Bar" durstige Seelen er
quicken durfte, ziemlich ruhig und
ordnungsmäßig. Verschiedene Wirte
hielten bis gegen Mitternacht mittels
Hintertüren ihren Betrieb aufrecht,
denn die Polizei nahm es an diesem
letzten Abend nicht so streng uiid gab
ihnen Gelegenheit, noch so viel wie
möglich von ihrem Lager loszuschla
gen. Es gab nicht so viele Betrun.
kene, wie man erwartet hatte, und
von Rowdismus loar nicht viel zu
merken.
Ter Eiaeiitumsickaden. welckn hi
Brauereien zu tragen haben, ist ganz
enorm uno getit in diele, viele Mil
lionen. Leiste, welche ihre ganze
Arbeitskrast dem Ausbau ihres Ge
schäftes gewidmet haben, sehen ihr
LebenSwerk jetzt in Trümmer sinken.
Man denke nur an Papa Krug, der
vor beinahe sechzig Jahren seine
Brauerei gründete, sie durch Fleiß
und unermüdliche Arbeitskraft zu
snse
einem großen industriellen Unterneh.
men aufbaute, um jetzt sehen zu
müssen, wie fein Lebenswerk einem
heuchlerischen Fanatismus zum
Opfer fällt. Fünfzehn Brauereien
und zehn Spritfabriken und Destille
rien hatte Nebraska aufzuweisen,
welche größtenteils jetzt ganz brach
liegen. Ihre Besitzer und Arbeiter
sind am fchmersten von der Prohibi
tion betroffen. Hierzu kommen
noch 829 Wirtschaften im Staate,
woraus für die obige Behauptung,
daß taufende beschäftigungs und er
werbslos gemacht wurden, der Wahr
heitsbeweis erbracht wird.
Zu den deutschen Wirten der
Stadt Omaha, die, 25 Jahre und
noch länger im Geschäft sind, gehö
ren vor allen Dingen Edward' Mau
rer, George Reif und Wolf Bran
des, ferner Henry Anderfon, John
D. C. Busch, Frank Degen, iürl
Englander, I. M. Gchrig. Wm. I
Harsch, Otto Kahler, Ewalt u. Kö
nigsbrügge, Henry Rohlff, Emil
Meyer, Chas. Mezger. John Mttler
Henry Sick, Fritz Staeker, Chas.
Storz und andere.
Möge die Zeit wieder kommen, da
sie ihren Berufen wieder nachgeben
können, und daß die Fesseln, welche
uns die Wasserfanatiker und Heuch.
ler jetzt angelegt haben, in nicht zu
langn Zeit gesprengt werden. - '
Uanzler unr6
' Fnedensvorschlsg
unterbreiten?
Im Haag, 1. Mai. Dem Berli.
ner Tageblatt zufolge , wird der
Reichskanzler am nächsten Donners
tag im Reichstag den Alliierten ei
nen Friedensvorschlag machen.
tveröen die Alliierten
Saloniki räumen?
Tauchboote sollen die Alliierten zwin
gen, ihre Truppen vlin dort
zuriickzuziehrn.
Kopenhagen, 1. Mai. Aus Pa
ris kommt die, allerdings noch etwas
geheimnisvolle Meldung, daß die
Zensur den dortigen Zeitungen grö
ßeren Spielraum für die BeHand
lung der Vorgänge an der mazedo
Nischen Front gewähre. Man soll
betreffs der dortigen Lage zu einer
endgültigen Entschließung gekommen
sein, und diese soll, wie bereits ver
steckt angedmtet werde, die Zurück
ziehung der gesamten Saloniki-Expo
dition zum Gegenstand haben. Die
ser Entschluß wird mit der Ratsam
keit, die freiwerdenden Truppen an
der Westfront in die Wagschale wer
fen zu können, begründet.
9!un wird ja zurzeit an der West
front tatsächlich um die Entscheidung,
des ganzen Krieges gekämpft, aber
die Zurückziehung der Salaniki.Er
pedition dürfte denn doch, sollte sie
wirklich sich vollziehen, auf ganz an
dere Gründe zurückzuführen fein, als
auf die Stärkung der Westfront der
Alliierten. In diesem Fall hätten
die gegnerischen Tauchboote die zwei- ,
te ihnen gestellte Aufgabe, direkt auf
die Fronten hinüberzugreifen, bereits
erfüllt. Sie hätten auf die mazedo
nische Front entscheidend eingewirkt
durch die Unterbindung der Zuftchr
und die Aufhebung der 'Verbindung
der Saloniki-Expedition mit den
Stützpunkten in den Heimatländern.
Es muß sich nun herausstellen, in
wieweit die Taiichboote imstande
sind, die gleiche Aufgabe auf wicht!
gerein Gebiet, der Offensive an dn
Westfront gegenüber, zu erfüllen.
Alliierte verlieren
viele Flugzeuge!
Berlin, über London. 1. Mai.
Offiziell wird gemeldet, daß die
deutschen Flieger an der Westfront
den Feinden mehrere Luftgefechts
geliefert und dieselben siegreich be
standen haben. , Letzten Samstag
wurden 11 und cm Sounfan "
feindliche Flugzeuge zur Strecke ge
bracht. v
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