Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 06, 1917, Image 1

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    Schrewcn Sie in deutscher
Sprache an öie Geschäftsleute,
die in bet Täglichen Omaha Tribüne anzogen.
Jförc Wünsch? werden genau so ausgeführt
ivcrtim, als wcntt Sie in der englischen
Epric schrieben.
0fny
ldictfir:.:
Für Omaha und Umgegend: Neam
abmd und vielleicht Sainötag. satter earnttai '
Für Ncbraska: Veränderlich heute abend.
Samstag wahrscheinlich Regen und kalter .toi,
Westen und im südöstlichen Teil.
Für Iowa: Bewölkt und Regen lzente rfjcr.d,
Samstag kälter und Regm im Nordwcsten. ,
34. Jahrgang.
Omaha, Ncbr., Freitag, den . April 1917.
-8 Seitcn.-No. 21.
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Lochöramatlsche
vorans.-
UongreZzleute ZZeavis, Sloan unö UinKaiö von NebrasKa dagegen!
DioUongreszsran Uankin von Montana hat auch gegen Krieg gestimmt.
Die feierliche Uede des Hausfiihrers Uitchin macht einen tiefen Sin
druck. Unser Sloan sagt, der zweite nüchterne Gedanke des ameri
kanifchen Volkes mache sich bereits geltend und fordere fernhalten
von Europa.
Washingten. 6. April Mit 373
gegen 50 Stimincn hat heute gegen
3 Uhr morgenö das Abgeordneten
. hmis der Wer. Staaten die Kriegs
rcsolution angenommen. Tie Na
men jener 50 Abgeordneten, die ge
gen die Annahme der Nesolution
stimmten, sind:
Alnwnd, Bacon, Vritten, Brow
nc, Vurnett, Garn, Chnrch, Gern
nolly, Naf., Coeper, Wiöc,, Tavid
fon, Tavis, Tacker, Dill, Temmick,
ösch, Frear, Füller, Jll., Hangen,
Haycs, Henöley, Hilliard. Hull, Ja..
Jgoe, Johnson, S. D., Kcating,
lm 5kinkaid, Kitchin, La Follctte,
Littlc, London, Lundscn, Mcemore,
Masern, Nelson. Nandall. Nankin,
Neavis, Noliertö, Nodcndurg. scho.
cklcfor, Shenvood, Sloan, Stafford,
Vandyke, Voigt. Wheeler, Woods,
La.
.Alle Amendenients, darunter ei
nes, wonach keine ainerikanischen
TmPPen ohne Zustimmung des jton
grcsses nach dem europäischen, afri
kanischen oder asiatischen Kontinent
geschickt werden sollen, wurden ab
neMmt Tie Tebatte wälirte 17
' Stunden lang. Es wurden keiner
.' ici Versuche zum Flibusticren gc.
macht, die PacisistenGruppe jedoch,
unter Leitung des Führers der.de
mokratischen Melirljeit im Hause,
5kitchin, zogen die Tebatte durch lei
dcnschcttiche Reden, in welchen sie
erklärten, dafz sie es vor Gott, ihrem
Gewissen und der Menschheit nicht
verantworten könnten, die Haltung
dcS Präsidenten, betreffs des Kriegs
Zustandes zu unterstützen, in die
Länge.
Zum ersten Mal in der Geschichte
der Ver. Staaten hat eine Frau
in dem Ver. Staaten 5longref; über
Llrieg oder Frieden abgestimmt. Es
war Frl. Nankin, Abgeordnetin von
Montana, die ihre Stimme gegen
den Krieg abgab. Zweimal erging
die Aufforderung an sie, zu stim
rncri. Nach der zweiten Allforderung
erhob sich Frl. Rankin von ihrem
Sitz und sagte mit tränenerstickter
Stimme: Ich halte zu meinem
Vaterlands, aber ich kann trotzdem
nicht für den Krieg stimmen."
Tas Einzige, was jetzt noch zu
, tun übrig bleibt, um einen tatsäch
lichen slinegszustand zu schaffen, ist,
dasz der Präsident und der VizePrä.
sident die 5lriegsrefolution mit ih
rer NamenSünterschrift versehen.
Ter VizePräsident wird dieselbe
heute gegen Mittag im Senat un
terzeichnen. Tann geht dieselbe an
den Präsidenten, um dessen Namens
Unterschrift zu erhalten. 5
Sofort wird der erste Schlag ge-
nn Twiif AsntiS nnfitsirt nnriVn
Geheime Befehle werden von der Re.
gierung an die Marin? und Armee
erlassen werden.
, Zwei Millionen Jünglinge werden
binnen der nächsten zwei Jahren zu
f J den Fahnen berufen werden, und
Milliarden Tollars werden für
Kriegszwecke ausgeworfen werden.
Ter Kongreß wird sich sofort mit
dieser Angelegenheit befassen.
Ein neues Ministerium wird gc
schaffen werde:!.
Tie Tebatte.
Trei Volksvertreter Nebra?kaS.
, Ninkaid. Reavis und Sloan, stimm
kn gegen die KriegSresolution. Äls
der hervorragendste Abgeordnete,
der gegen die Resolution stimmte,
ist der demokratnche Fuhrer Elmioe
Kitchin von Nard 5Iarolina zu neu
nett. SnlzZ Stunden lang bor der
Abfämmung versuchten viele seiner
5?ollcaen. ihn umzustimmen. Tiefer
ohn blieb seinem eimnal gefaxten
,"clMu irru mw jumnuc, iuic cmt
CirÄ'üca ei ihm vorschrieb. j
stimmt für
gegen Deutschland
mit 375 gegen 50 Stimmen!
Debatte vsn 17 stunden ging der UriegserKlärung
-HausfUhrer Uitchin halt eine historische Uede
gegen öie Aesolution.
Bald nach 3 Uhr nachmittags Be
gann Kitchin seine vorher auögear
beitete Rede. Er sprach langsam und
mit Nachdruck und sagte von vorn
herein: Ich weiß, das; allen den
jenigen, die gegen die jlriegsresolu
tion stimmen werden, der Vorwurf
der Feigheit und Treulosigkeit dem
Vaterlande gegenüber gemacht wer.
den wi'.d,' aber lasset Euch gesagt
sein, dafz man weder moralischen
noch physischen Mlltes bedarf, um
Krieg zu erklären und andere käm
pfen, zu lassen. (Veisall.) Ich bin
zu der klaren Ueberzeugung gelangt,
daß ich gegen die Resolution stim
ine muß. (Noch größerer Veisall.)
Aber ich weiß, daß meine Hand
lungsweise nicht nur kritisiert, sou
dern von einem Ende des Lmides
bis zum anderen von einer heulen,
den Menge von Ehrabschneidern der
damnit werden wird. Ich kann dein
aber nicht abhelfen. Dieses Land
bildet die letzte Friedenshoffnuug.
Ich kann meineil Kindern weder
Land noch Reichtum und Ruhm hin.
terlassen, aber ich kann den Namen
hinterlassen, das; ich ohne Rücksichts.
nähme auf die Folgen meiner Ueber
zeugung treu geblieben bin.
Würde sich Amerika in derselben
Lage befinden, als Teutschland, so
dürfte Amerika sich niöglicherweise
derselben ?!eutralitätsverletzungeu, zu
Schulden kommen lassen, als das
rings von Feinden umgebene deut
sche Reich. Sind wir uns ziemlich
sicher, falls wir mit Japan und
Deutschland im Kriege lägen, unsere
Flotte zur Untätigkeit gezwungen,
unser Handel vom Meere vertrie
ben, nlit knappm Nahrungsnutteln
versehen, und ohne daß uns Muni
tion und Waffen zugeführt würden,
daß wir in der höchsten, Not nicht
auch von der einzigen uns zur Ver
süaung stehenden Waffe Gebrauch
machen würden, auch wenn es eine
Uebertretung der Neutralität be
deuten würde?
Auch England hat das Völkerrecht
übertreten, indem es die Nordsee
urinierte. Wir haben dort aber sei
ne Verluste von Menschenleben zu
beklagen, denn wir hielten unsere
Schiffe von dort fern. Sind wir
davon überzeugt, daß die wirkliche
Kriegsursache darauf zurückzuführen
ist, indem wir einen Unterschied zwi
schen, Zerstörung von Menschenleben
und Vernichtimg von Eigentum
machen. Mmkanische Banditen über
fielen unsere Grenzstädte und er
schössen Männer. Frazien und Kin
der. Wir führten deshalb aber kei
nen 5trieg! wir sandtm ExpeditionS
truppen nach Mexiko. Mexikanische
NegierungStruppen trafen mit lluse
reit Soldaten zusammen und fchos
sen deren Fahne herab. Earranza
lehnte die Verantwortung dafür
nicht ab, ja er hieß den Alt schließ
lich gut. Wir zogen aber nicht in
den Urieg. um das Leben von Aine
rikanern zu schützen. Was damals
angebracht war, sollte auch beute zu
Siecht bestehen. Weshalb sollten' wir
nicht unsere Rechte Teutschland ge
genüber aufgeben, geradeso wie wir
es mit Meriko und England ge
macht haben tmd die Welt davor zu
bewahren, in den ftrietf hineingezerrt
zu werden? Es ist keinerlei (Gefahr
vorhanden, daß deutsche Truppen in
uklser Gebiet einsnlli'n iverden: keiii
Fuß breit Boden unseres Landes
i't gefährdet:, die amerikanischen o
heitoreckte befinden sich nicht in l?.
fahr. Tentsckland hat gegen uns
keinen direkten Schlag auogesührt:
von uns aber wird verlangt. ge
meinsaine Sache mit Frankreich imd
lroßvritannirn zu machen, um die'e
zu unterstützen, gleichviel ob cJi
den
Recht oder Unrecht ist. Alle Ge
fühle der Menschlichkeit , vereinigen
sich, uns gebietend, dem Kriege sern
zu bleiben."
Zum Schlüsse seiner Rede sagte
Herr Kltchtn, er wisse, daß die Re
solution angenommen werden würde.
(Schmacher Beifall,)
Abgeordneter Sloan von Nebras
ka erklärte, daß er gegen die Re
soll,tion sei und erklärte, daß der
zlveite nüchterne Gedanke sich beim
amerikanischen Volke und auch im
Kongreß bereüs fühlbar mache; wür
de man die Debatte um zebn Tage
verschieben, dann sei es. sicher, daß
die Resolution in ihrer gegenwärti
gen Form abgelehnt werden würde.
Abgeordneter London,. New ?)ork.
Sozialist, opponierte der Resolution
in heftiger Weise. Er sagte, der
Plan des Prastomten, die Dienst'
Pflicht einzuführen, zeige klar und
deutlich, daß das Volk keinen Krieg
mit Deutschland wolle. Zur Zeit,
als der ttrieg :nit Spanien aus
brach, goirügte ein Aufruf für Frei
willige. Der Krieg gegen Deutsch,
land ist garnicht zu verteidigen.
Abgeordneter Eannon verteidigte
die Treue der TentschAmerikaner
Amerika gegenüber, erklärte jedoch,
für die Resolution stimmen zu wol
len.
Siebzehn Stunden lang war das
Haus ununterbrochen in Sitzung,
und 225 Mitglieder hatten an der
Debatte teilgenommen. Dieselbe
drohte, sich bis tris Unendliche aus
zudehnen, und es wurde der Antrag
gestellt, die Angelegenheit bis Mon
tag auf sich beruhen zu lassen: der
selbe kam nicht zur Abstimmung.
Es war schon längst Karfreitag,
und noch immer war nicht abzuse'
hen, wann es zur Abstimmung kom
wen würde. Rufe Abstimmen, ab
stimmen!" erschallen von allen Sei
ten. Tie Dauer der Tebatte wurde
schließlich auf 5 Minuten begrenzt,
aber ünmer mehr vergrößerte sich
die. Zahl der Abgeordneten, die gc
hört zu werden wünschten.
Um 1:30 reichte Repräsentant
Britton, Jll., ein Amendement zu
der Resolution ein. laut welchem
amerikanische Tnippen nicht zum
überseeischen Tienst verwendet wer
den sollen. Tas Amendement wurde
niedergestimmt.
Uin 2:0? Minuten erklärte Me
(?ee, New Jork. daß man zlir Ab
stiiinnung bereit sei. Kitchin bean
kragte, daß die Abstimnumg bis
Samstag verschoben werden sollte,
der Antrag ging verloren.
Um 3:0 Minuten morgens wur
de schließlich über die Resolution ab
gestimmt, und 5 Miimten später
waren die Hallen der öcationalge
setzgebung verödet.
Ämerikas Entscheidung für den
Krieg erfolgte ant Karfreitag, an
jenem Tage, an welchein Christus
der Menschen willen gekreuzigt wur
de. Während draußen ein Sturm
wütete und das Kanitol umbrauste,
und der Regen in Strömen nieder
ging, stimmten die Mitglieder des
amerikanischen Abgeordnetenhauses
feierlich, daß Amerika das Kreuz
des Kxieges auf sich nehmen soll.
Ein Millionenfeuer
in Asbury park!
Ashburu, Park. C. April. Ein
Feuer, das heute zur früher Mor
genstunde im Beach N'atatoriunr zum
Auobruch kam, verursachte einen
Sachschaden von einer Million Tol
lors. Um die Stadt vor völliger
ernicktnirg zu bewahren,- war man
gezwungen, ganze Hänserreihi.',, mit
tM Tunamus m bzaviüx. um. dem
wilson suhlt die
neue Welt zur grohen
ZNenfchenfchlächterett
So erklärt der Osservatore Roma
no", das amtliche Organ dls
Vatikans.
Rom, 4. April via Paris. 6. April.
Der Osservatore Romano", das
amtliche Organ des Vatikans, schreibt
über Präsident Wilsons Kriegsbot
fchaft an den Kongreß wie folgt:
. Der Mann, der letzten Dezember
als Friedensverteidiger auftrat, for
dert heute eine größere Armee, und
führt die neue Welt zur Teilnahme
an den Schrecken der größten Men
schenschlächterei, die jemals in der
alten Welt zu verzeichnen war."
Brasilien mag
auch Deutschland
Urieg erklären!
Versenkung brasilianischen Dampfers
erregt böses Blut? Bolivia
mag folgen.
Rio de Janeiro, 6. April. Bra
silien, mag Teutschland den Krieg er
kläre,?. Die heute erfolgte offizielle
Ankündigung von der Versenkung
des brasilianischeil Tampsers Para
na", wobei drei Brasilianer das Le
ben verloren, hat hier gegen Deutsch
land höchst feindselige Gefühle her
vorgerufen. Die Lage ist äußerst ernst, und
eine 5iriegserklärung an Teutschland
mag erfolgen," sagte heute der Se
kretär des Auswärtigen, Miller.
Man erwartet allgemein, daß
Brasilien alle in brasilianisckien Hä
sen internierten deutschen Schisse be
schlagnahmen und sofort Feindselig
feiten gegen Deutschland proklamie
ren wird.
Welchen Einsluß eine Kriegserklä
ruug auf die 500,(HW nn Staate Ria
Grande wohnendeir Teutschen haben
wird, macht den Regierungsbeamten
viel 5Iopszerbrecheii.
Man glaubt, daß sich die Regie
rung von Bolivia ebenfalls dem
Vorgehen anschließen und Teuifch
land auch den Krieg erklären wird.
Machten keine neue
Frieöensosserte!
Die Zentralmächte haben kürzlich
keine gemacht, sind aber stets
derhandlungsbereit.
Berlin, 6. April, über Amsterdam
und London. Die Kölnische Zer
tuiig erklärt, die, im Gefolge der
Zusammenkunft des Kaisers Wil
helm, des Kaiserkönigs Karl und des
österreich ungarischen Ministers des
Auswärtigm, Grafen Ezernin, auf
gekommenen Gerüchte übcx ein neues
Friedcnsancrbietcn der Zentralmäch
tc seien grundlos.
Das Blatt fügt jedoch hinzu
wie schon ivicderholt amtlich erklärt
worden daß die Mittelmächte je
derzeit bereit seien, in Unterhaird
lungen für einen ehrenvollen Frie
den einzutreten." Bezüglich der
Vorbedingungen für solche Unter
handlungen", sagt es, braucht Nie
mand im Ziveifel darüber zu sein,
daß sie durch die neuesten Ereignisse
in Amerika nicht geändert werden
können. Wir haben das Heft in
der Hand und warten ruhig die Eut
Wicklungen im Feindeslager ab. Wir
iverden nicht zulassen, daß diese Ru
he, welche auf Erfolg zu Wasser und
zu Lande beruht, uns geraubt wird."
Stimmen Wiener Blätter.
Wien. 6. April. Tie Neue
Freie Presse" erklärt. Amerika habe
sich zum Krieg entschlossen, weil es
nicht mehr imstande gewesen sei, sei
ne Naturalien den Allicrten abzulic'
fern.
Tie Reichspost" sagt: Wir dür
fen die Tatsache nicht zu leicht neh
men, daß eine reiche und mächtige
industrielle Republik in die Reihe
unserer Feinde getreten ist, aber
wenn die Tauchvoote 'firm bische
rigen großen Erfolg , alten, so
wird Präsident Wilson zu spät ge
kommen sein, wie Salandra und
Bratiano zu spät gekommen siiid.
Verbrecherisch, wie der ganze Angriff
der Alliierten auf die Zentralmächte
gewesen ist, muß doch, gesagt wer
den, daß jeder Verschivörer. der noch
aus die Liste kam. selbst Japan nicht
ausgenommen, bessere Gründe für
sei blutiges Unternehmen gehabt
bat, als Wilson und feine Republik
sie aufiueisen können."
Feuer die Nahrung zu entreißen.
Bier HäusergcviertA, liegen in Schutt
und Aiche. Tas Feuer entstand durch
eine schadhafte clekiriicke Leitung.
Lbomuerl aus bv XLaaliihe. Zrimtin.
Die amerikanische
Flotte ist fertig
zum losschlagen;
Wird sofort nachdem der Präsident
die Kricgsresolution nnterzeich'
not, Krieg beginnen.
Washington. 6. April. Sobald
Präsident Wilson die Kricgsreso
lution heilte tmterzeichnct hat, was
aller Wahrscheinlichkeit nach heute
nachmittag geschieht, wird sosort an
alle Befehlshaber der Flotte von
hier aus drahtlos der Befehl aus
gehen, gegen die deutsche Regierung
loszuschalgen. Die Flotte ist erzbc
reit. Erbitterte Rampse in
der Nähe von 2Zheims!
Tie Briten und Franzosen versuchen,
de deutschen Sieg z der
' kleinern.
Paris, C. April. Das Kriegs
anit meldet: Ausgesuchte deutsche
Truppen (Blech, alle deutsche Trup
pen schlagen sich gleich gut!) unter
nahmen gestern, gegen die Franzosen
nordwestlich von Rheims einen Mas
senangnff. Tie Angriffsfront betrug
anderthalb Meilen. Zweck des An
griffs war, das linke Ufer des Aisne
Kanals von französischeil Truppen zu
säubern; an mehreren Punkten hat
ten die Deutschen, auch Erfolg. (So?
Wirklich? Verhauen wurden sie
nach Noten I) Die Schlacht , ist noch
im Gange.
Heutigen offiziellen Berichten zu
folge haben die Franzofen nördlich
von Landricourt, südlich von der
Oise, Erfolge zu verzeichnen, uud
haben mehrere der ihnen bei Rheims
entrissenen Grabenstcllungen zurück
erobert. Während der ganzeil ver
flossenen öcacht herrschte zwischen der
Somme und Oise lebhaste Artillerie
Lästigkeit; auch kam es zu hitzig:
Jnfanterieg.cfechtcn.
Ans britischer Quelle.
London. G. April. Die Teut
schen macheu heroische Anstrengun
gen, sich des kolossalen Drucks, der
bei St. Cuirciin' auf sie ausgeübt
tvird, zu entziehen. (Um vor zwei
Tagen hieß es, daß die Franzosen
bereits in die Vororte der Stadt
eingedrungen wären.) Mehrere wuch
tige Angriffe wurden ' gestern und
heute gegen die französische Linie
nordwestlich von Rheims ausgeführt.
Heutige Depeschen von der Front be
sagen, daß die Schlacht in dem
Rheims Abschnitt noch immer mit
großer Erbitterung geführt wird.
Tie Franzosen wurden gezwungen,
etliche Grabenstcllungen aufzugeben,
haben dieselben jedoch zumeist zurück
erobert. St. Quentin wird von den
Briten und Franzosen immer enger
eingeschlossen. -
Engl. Minensucher
findet lvellengrab!
24 Mann vermisst? Dampfer Cana
dian" mit 700 Pferden eben
falls versenkt.
London, 6. April. Die engli
sche Admiralität gibt den Untergang
eines Minenfcgers alten Typs be
kannt. Es heißt, daß derselbe oin
Dienstag auf eine Mine gestoßen ist.
Von der Besatzung werden 24 Mann
vermißt, die jedenfalls ihr Leben
eingebüßt habcit.
0,000 Tonnen Dampfer hinunter
bngsiert.
Boston, . 6. April. - Laut einer
gestern von Oueenstown hier eilige
troffenen Kabeldepcsche ist der briti
sche Dampfer Eanadian", der am
21. März von Boston abgefahren
oar, das Opfer eines deutschen
Tauchbootes geworden. '
Der Eanadian" ein 9,301 Ton
nen großer DamHscr hatte außer
einer allgemeinen Ladung nach 700
Pferde im Werte von $1,500,000
an Bord. Seine Besatzung bestand
ans 153 Mann, darunter 55 ame
rikanische Pferdeknechte. Aus einer
Depesche des Schiffsarztes Tr. P.
S. Buriis von Provideme, gebt her
vor. daß alle Mann mit Ausnahme
des Kapiüius, der vermißt wird, ge
rettet wurden.
Noch Mrk Tanwftr in die 51s st:
Wasbington. J. April. Tas
Stnatsamt i,'t -gestern dcwoil Inaclp
richtigt ivorden. daß zivei weitere
Tainpscr, ein Engländer und ein
Norweger, mit ' Amerikanern nn
Bord, versenkt worden sind.
Die Tepesche, welche vom Konsul
Lathrov in ('.ardiff stammt, besagt,
daß der normeg. Tampser Sand
vikgoole" wabrscheinlich von einem
deutschen Tanchbivt angegrine wur
de. wälzrutd der Lrüendiunöicr
Alle deutschen
chiffe in
i
geschlagn
Die deutschen Mannschaften von den schissen
herabgeholt; amerikanische Marinetruppcn
treten an ihre Stelle.
Die deutschen Mannschaften werden interniert!
Die Schiffe sollen sofort in den Dienst gepreßt
werden und salls Deutschland sie torpediert,
erhält es dafür keinen Ersatz. So hat das
Staats-Departement heute erklärt.
New Jork, 6. April. Einund
neunzig deutsche Handelsschiffe, die
sich in amerikanischen Häfen bcsin
den, wurden im Laufe des heutigen
Tage von der Bundesregierung be
fchlagnahmt. Diese Schiffe haben
zusammen 594,696 Tonnengchalt
und liegen in fast allen wichtigen
Häfen.
In dem Hafen von New London,
Conn., bestieg eine Abteilung ame
rikanischer Marincsoldatcn den deut
schen Dampfer Willehad und setzten
die aus 335 Maun bestechende Be
satzung gefangen. Sie wurden nach
dem amerikanischen Zollamt gebracht
und dann wieder nach dem Dampfer
zurückbcfördert; das Schiff hat jetzt
amerikanische Besatzung.
In dein Hafen von Hoboken, N.
I.. woselbst der Ricsendampfer Va
tcrland" vor Anker liegt, besetztest
amerikanische Marinetruppcn die
deutschen Dampfer. Die Mannschaft
Ivurde nach Ellis Island befördert.
Die Hoboken Hafenanlagen werden
von einem Regiment Infanterie be
wacht In Boston haben auf Befehl, der
Bundestegierrmg die Hafenbeamten
von, den deutschen Schiffen Besitz er
griffen. Es sind dieses die Passagier
dampfcr Amerika und Cincinnati. so
wie die Frachtdampfcr Köln, Witte
kind und Cockenfels.
In dem Hafen von New Orleans
wurdm zwei Dampfer beschlag
nahmt, in San Francisco vier.
In allen Hafenstädten werden
Lincolnfliire" versenkt wurde, ohne
daß ein Tauchboot sichtbar wurde.
In beiden Fällen wurde die Be
satzung gerettet. ,
Noch ein Amerikaner muß daran
glauben.
New Aork, 6. April. Der
Frachtdampfcr Zealandia," der die
amerikanische Flagge gehißt hatte,
ist, wie die Livcrpooler Agenten
seinen Besitzern, der Universal
Transportation Co., gekabelt ha
ben, zerstört worden. Alle cm Bord
befindlichen Leute wurden gerettet.
Der Dampfer hatte New Jork am
18. März mit einer aus Nahrungs
Mitteln bestehenden nach Liverpool
bestimmten Ladung verlassen. Er
war nicht bewaffnet und seine Be
satzung bestand aus dem Kapitän
Henrahan. einem Amerikaner und
ungefähr 40 Mann, von denen 25
Amerikaner waren.
England übt Druck auf
Argentinien aus!
Droht mit ßntzieljnng der Kohlenzn
fuhr, falls Wicizrn-t5mbargo
nicht aufgehoben wird.
Buenos Aiires. 6. April. Eng
land übt auf Argentinien einen
mächtigen Druck aus. das Embargo
auf die Weizciiausfuhr zurückznzie
hen. Es soll, wie von gut untcrrich.
tcter Quelle versickert wird, gedroht
haben, als Wiedcrvergeltnngsmaßre
gel die Ausfuhr vou Kohlen nach
Argentinien zu verbieten.
Unter den argcntinifchen Regie
rungsbemnten macht sich .deshalb eine
gewisse Beunruhigung bemerkbar,
und es wird eine neue Jnventurauf
nähme der Vorrate des Landes vor.
genoingMi. Man weiß jedoch, daß
ohne die englische 5kohlcnzuft,br der
Betrieb sämtlicher Bahnen, Schisfs
linien und Industrien deZ Landes
brachgclegt werden würden. Argen
thuen könnte sich in diesem Falle
nur mit der größten Einschränkung
durchkälten. Dem Volk Argentiniens
gegenüber Hat die Regi""ing bisher
jedoch noch nichts von tt..L ? Befürch
hingen vcrlauteu lassen. '' 4
Eine weitere Sore bcrcUct der
Amcr
f 4
IH : :
tf"
Vorsichtsmaßregeln gegen ctivaige
Unruhen seitens der internierte!,
deutschen Seeleute getroffen.
Washington, 6. April. DiZ
Beschlagnahme der deutschen , Schiffe
in 'den amerikanischen Häfen und die
Jnternierung der Mannschaften der
selben kommen nicht unter dem
prmßisch-amerikanischen Vertrag ; '
diese Erklärung wurde heutä im
Staatsdepartement abgegeben. Es
wird gesagt, daß die internierten
Mannschaften in deutschen Regie
rungsdiensten stehen; es handelt sich
nicht um deutsche Kaufleute, wie in
den Verträgen vorgesehen.
Was nun die beschlagnahmten
Schiffe anbelangt, so sind dieselben
Eigentum der deutschen Regierung
und werden als solches behandelt.
Möglich ist es aber immerhin, daß
die ' Bundesregierung nach , dein
Schluß des Krieges für den Ge.
brauch dieser Schiffe Zahlung leisten
wird.
' , Sollte jedoch das eine oder das
andere, weil in Diensten der Vcr.
Staaten stehend, torpediert werden.
dann tst das ganz nnd gar Sache d
deutschen Regierung.. Zahlung 'taun
dann ntcht beansprucht werden.
Die preußisacunerikanischen Vcr
träge bestehen immer noch, wenn die
Bundesregierung auch kürzlich ge
droht hatte, dieselben abbrechen zu
wollen.
Die beschädigten drrschr Schiffe
werden sofort repariert werden.
Regierung der Gegensatz des Gou
verneurs Ugarte der Provinz Bue
nos Ayres zu dem Präsidenten Jri
goycn. Man glaubt, daß der nächste
Schritt der Regierung in der Amts,
entfetzung des Gouverneurs bestehen
wird, vorausgesetzt, daß dies ohne
Blutvergießen geschehet: kann. Die
Fehde zwischen der Regierung des
Landes und der Provinz sowie zwi
schcn Jrigoycn und Ugarte ist alte?
Ursprunges. .
Neuigkeiten aus Zsn?a.
Aus Des Moines.
Gouvcnreur Harding sandte Bne
fe an alle Bürgermeister aller Städ
te und Ortschaften im Staate und
an alle Zeitungen, in welchen er sie!
um ihre Beihilfe in einer von Ge
neraladjutant Logan eingeleiteten
Bewegung ersucht, um die Mann,
schaftszahl der National-Garde um
4.000 Mann zu erhöhen, die ihr
zum Mindestmaß der Friedensstärke
fehlen.
Tr. Wilbur S. Coirkling. Major
im 3. Iowa Infanterie Regiment
und Mitglied des Schulrats hat in
dessen letzter Sitzung den Antrag ge
stellt, den Unterricht der deutschen
Sprache in den öffentlichen Schulen
aufzugeben und zu verbieten. Die
meisten Mitglieder zeigten sich, um
auf diese Weise ihren Patriotis
mus" fcit bezeigen, dem Vorschlage
geneigt, und es wird in der nächsten
Schulratssitzung darüber abgestimmt
werdet: Cunning erklärte sich für
die Ausmcrzuna des Unterricktes s.
lec Fremdsprachen, um echte Ameri.
tancr zu bleiben. Naturlich ist Lass
Joung riesig erfreut und hat in:
Capital" das Bild des tapferen'
Knownothing" auf der ersten Seite
produziert.
, .Mittwoch war LohalWZtag. und
die Massenversammlung im Colifs'
uin war überfüllt. Außer Admiral
Pearn hielten noch der seit Beginn
des Krieges für die Alliierten tätige
New ?)orker Frederick Coudcrt und
der frühere Kriegsminister Heiz'-q
L. Stimson Ansprachen. Das Volk
wurde bis zum höchsten Stadhr.a
des Enthusiasmus entflammt und
stimmte in die" patriotischen Licdc?
ein.