Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 02, 1917, Page 4, Image 4

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    Tägliche Km aha Tribüne
TliiiUNE PUBLISHING CO.; VAL. J. PETER, . President.
13! 1 Uoward Str. Telephons TVLEIt 340. Omaha, Nebraska.
Des Meines, la. Brauch
T'reis kl Tsqeblatts: Durch den Träger, p Woche 10cz durch die
o'tr pet Jahr $5.00; einzelne Nummer 2c Preis des Wochen
ie.i,ii fei strikter Lurausbezghsnng, per Jahr $1.50.
l.ah-md as eccond-clasa matter March 14, 1912, at the postofllce of
Or,ii:a, Nebraska, onder the act of Congress, March 3, 1879.
Omaha, Nkbr., Moutag,
Die entscheidende Stunde.
sie Augen des ganzen Landes, ja der ganzen Welt find heute nach
wct.m gerichtet, wo durch den neuen Kongreß die Geschicke unserer
rti rn neue verhängnisvolle Bannen gelenkt werden dürfen. Alle
Viii über die Botschaft des Präsidenten deuten darauf hin, dasz er
t,wii miudciicn die Erklärung eines Kriegszustandes mit Deutschland
fordern wird, wenn nicht sogar eine .Kriegserklärung gegen diese Nation,
n. i'Ct uns eine mehr als lOO-jährige Freundschaft verbindet. Die Orga
iiiv.r.on der am Kriege Interessierten iit in den letzten Tagen im ganzen
Limce in fieberhafter Weise tätig gewesen, selbst im friedlichen Westen, um
nt.i uszerster Kraft den .Nongref; zu iiberzeugeli. daß das Polk für den
Mneg bereit sei. Sie hat in raffinierter Weise ihren wahren Kriegsgnmd
yj der bergen gettiußt. der darin besteht, ihre unsicheren 5üriegsdarleihen
cn die Alliierten durch iinser Land sicher zu stellen und weitere ungezählte
-);
rvior.cn für neue Rüstungen zu erlangen.
Die Frage ist jetzt, wird der Kongreß auf die Kriegsforderung ein
geben? Wird er gegen Ieunzehntel des amerikanischen Volkes entkleiden,
das keinen jtrieg will, wird er vor dem Wut und Nachegeheul der
.rieg -'presse verstummen? Noch in Hoffnung vorhanden, daß einige be.
ivr.;te Männer sich nicht einschüchtern lasseil und die Wahrheit reden
dvrdrn. Das haben die Senatoren Sterne, La Follette. Norris und auch
H'.tvock bereits angedeutet. Letzterer hat den Präsidenten vor Vollen,
dnz jeü.er Botschaft darauf aufmerksam gemacht, daß der Westen vom
riege. nichts wissen will; daß es vorerst bei der Bewaffiieten Neiitralität
b'n'Scn soll. Eine neuere Depescke meldet sogar, daß er für eine Kriegs,
e..ärnng nicht zu haben fein würde. Trotzdem scheint es in dieser Stunde
Mnfov!!mt,.ob diese Männer eine Kriegserklärung zu hintertreiben im
st.:nie sein werden.
Heute findet in Washington die letzte große 5lundgebung der Frie
denL.f?eunde statt. Noch kann man ihren Warnungsworten Nachdruck ver
lrl.cn, indein man an die Bundessenatoren und Kongreßleute telegraphiert,
auf die Stimme des Volkes zu hören. Wer's noch nicht getan, telegraphiere
es in der letzten Minute den Senatoren und Kongreßlmten. Das Volk
Tcrdcrt die Erhaltimg des Friedms.
vryan at recht.
William Jmmings Vrvan bat recht: Was immer Deutschland uns
r-.ich der Meimmg jener, die den Tauchbootkrieg verurteilen, angetan
bl-cn nkg: es hat es im nicht anthun wollen, es hat es zufällig ange
tr.i im Kampfe gegen jene, die sein Verderben wollen; hat es uns antun
:tvd)m, weil Amerikaner sich vermaßen, auf englischen Munitionsschiffen
;4 reisen, die Mordmcrkszeuge . nach dem europäischen Kriegsschauplatz
Ingen. Und auch darin hat' er recht. Unserem Lande droht von
Dcmrschland keine Gefahr, und wir haben außerdem keine Entschuldigimg,
d.Ti'anf bestchen. bak die vorhandenen Differenzen durch den Appell
m die Wessen gelost werden, weil wir friedliche Mittel haben sie zu
lösen: unsere Schiedsvcrträge. Zwar ist es zum Wfchluß eines solchen
rfcaaes mit Deutschland nicht mehr
sich grundsäLlich mit dem Gedanken,
n verstanden erklärt. Die Tauchbootfrage ist eine neue Frage. Sie
It menials einen iräernationalen Gerichtshof beschäftigt, und sie ist wie
keine andere Frage für die Lösung durch Uebereinkommen geeignet. Und
d,r Weg ZU dieser Lösung würde auch darin bat Brnan recht in
vVr.i rlugenblicke frei sein, wo Amerikaner von maßgebender Stelle an.
ce alten werben, die Muniüon schisse einer kriegführenden Macht zu
incrdctt nnö auierrkarnsche echme
TentschZand angebotenen sicheren Geleites zu bedienen. Dadurch würde
r-ider unseren Rechten noch unserer
ii-cv wir sparten Tausende von Millionen Dollar und vielleicht viele
aasende vo Menschenleben. Wieder
"id, das sich inuncr so gern als berufenen Hüter des Friedens ausgege
ten bat, eine gewagte Sache ist, wegen Differenzen, die auf friedlichem
.v?e b gelegt werden können, zu
minder hat er recht, weiin er für die
VcZZeS in Anspruch nimmt. daN sie den
.r Tat nicht. Das weiß auch Präsident Wilson, denn er selbst hat es
i'rn vor einigen Wochen gesagt, und
i teräo wahr. Wenn der Krieg beschloiien wird, wird er gegen den
c: -.liest der Mehrheit des Volkes
1e.y?M'elt, gibt es ein Zehr einfaches
l-aö von Brnan vorgeschlagene Referendmn. Aus diesem Vorschlage
vnh den Bryanfchen Auöführungeir juberhaupt spricht der warmherzige
1-atrict, dem die Wohlfahrt des Landes am Herzen liegt: spricht der
?tacNZmann, der zmitanöe nt, den
:,-.-rt hinaus auf die Zukunft zu richteii, nicht bloß die Opfer, sondern
auch die Folgen eines Krieges richtig abzuschätzen. Hier spncht ein
"!'..'",fviner ficr seines Landes Interessen, für seine Jugend, für seine
"iutter. und wir senken, der kanir
cli jene, die für Englands Interessen sprechm, die, iun England zu
rc.icn, es vor der Strafe feiner Verbrechen zu bewahren, das Land in
i'znen aussichtslosen und ruhmlosen
m Nomen der Mehrheit des amenkamicheil Volkes, jene, die zum
Kriege hetzm, tun das nicht.
Die coyalitatsfrage der Hetzpresse.
General Leonard Wood ist von öcew ?)ork nach Charlefton versetz!
tnof'n. cczen seinen Willen. Der
rr.rr tigcnfchstft als oberster Kriegsherr vermgt. Und zwar aus mm.
innliicn Gründen. Man kann annehmen, daß er den Schritt nach
rc:.cfcr Ueveriegung und nach Rücksprache mit den zunandigen Stellen
i -xan hat. Wood hatte die Waul zivilchen Manila und Charlefton
Der wichtigere Posten war Manila, aber Wood zog Charleston vor, nach
int i'jnt bedeutet worden war, daß er in New Asrk unter leinen Uni.
üanden bleiben könne.
Cwrleston liegt erheblich weiter
V-i irtd Herr Wood auf seinein neuen Posten in der Nähe seines alten
7'renn!cs und Gönners Noosevclt sein, der gegenwärtig im Süden die
IrriW'&z mobilisiert. Auch seinen
rtnä, TtMdscmS und anderen Machtigen aus dem Reiche vKonig Mam
", i,ons bleibt er nahe genug, um sie nicht allzusehr zu verinissen. Schon
,-':Z d-Zem Grunde hätte man erwarten sollen, daß seine Freunde sich
i'hr Kritik des Entschlusses des President! enthalten wurden; befon
'.-rZ z-.t einer Zeit, wo es in diesen
ll, mm PraZ vdcnten zu halten.
Ader es kam anders. Kaum
.lewcrocn, als zcne New Aorker Blatter, die sonst von Loyalität triefen
er. ranoenren oie ye?ncmen vorwürfe zu nmchen oegannen. vsogar
-: Dr'-imaen verstiegen sie sich.
d-e New Fork Tribune, ,man
r.-!.- Und schon hat sich eitt Mitglied des Bundes,enats gemeldet, der
, i't, sich des .Märtyrers" Wood, der außerdem noch General und
f'T der Medizin ist, anzunehmen: Wecks tyra Massachusetts, derselbe
ist bereit ist, den Alliierten eins Milliarde guten amerikanischen
zu schenken und ihnen auch sonst noch ellerlei Gefälligkeiten zu
r.-.'Tt.
Der Nummel kann also losgeben. General Wood ist ein nülitäN'
3 L'ckt me:no.IZ gewesen undwird es mich niemals werden.- Seine
-.".-7.de militärische Laufbahn verdankt cr unter dem Präsidenten
-wt herrschenden Günftlingswirtscha't. Aus irgend einem Gnmde
- '" vvclt ilzm ganz besonders gewogen und ohne Rücksicht auf der
T.füiere, die vor ikm standen,
' e 2k2: erreicht hatte. Man kann sich oesnaw leimt vonicl.cn.
' .d die Versichung von Sü ?)ork nach 5barleitou als Äu:zeich,
" 7.1t cjrndÄ, cbct'alS Beibat follte er wiZfcn, dsß i kldxa.
Office: 407-6th Are.
den 2. April 1917.
gekonimen, aber Teutschland ha:
der dielen Vertragen zugrunde liegt,
angewiesen werden, sich des von
nationalen Ehre etwas vergeben.
hat Vryan recht, das es sur ein
deil Waffen zil greisen. Und nicht
große Mehrheit des amerikanischen
Krieg mcht will. Sie will ihn tn
was damals wahr war, ist heute
bcichlonen. Wenn der Kongreß das
Mittel, sich Kemißheit zu verschaffen
Blick über die unmmclbare Gegen
etwas n,chr Veachtung oeanipruchen.
5rieg stürzen wollen. Bryan spricht
E. P,
Präsident hat die Versetzung in
von Japan als Manila. Außer.
New Jorkcr Freunden, den Mo
Kreisen als nationales Evangelium
war die Versetzung Woods bekannt
Leonard Wood hat mächtige Freunde,
wird im Kongreß auch davon hö
wurde Wood befördert, bis er die
ecttc .-Tägliche Olnoha Tribüno-Müü'tag,
Fällen eine Kritlk het Entschließungen des obersten Kriegsherrn nicht
zulässig ist.
Uno die tlim nahestehendnt B
olche Kritik gefährdet die Disziplin,
nichts wert. Wer so sind diese
den Präsiöeiüc ist gut für die anderen, sie selbst üben sie nur genau
olange, als der Zl,ras,dent ihren Willen tut, sich ihren Wünschen fugt,
nicht einen Augenblick länger. Sobald der Präsident etinas tut. was
ihnen nicht behagt, fallen sie aus der Rvlle. Tann bekommt ihre Loyal',.
tät ein schiefes Gefickt, und das ist
mes Gesicht. Es ist die Loyalitatss
liiblick noch niemals aeiuesm. Wer
LoyalitätLheulcr, einerlei, wie abstoßend es wirken mag.
Aus denl Schuldbuchc des letzter
Zarrn.
In den Nachnifen, die unsere Ko
sakcnprcsse ihrem Zaren widmet, sin
den wir die kuriose Bchauntung
Nikolaus der Zweite habe cu
bleibendes Verdienst uin die Mensch
heit dadurch erworben, daß cr in
dem Kampfe für die Freiheit dei
Völker und die achc der .vumnni-
tät die Fühning übernommen ha
de. Wir wollen diesen Blätten
einen Vorgang ins Gedächtnis zu
rückrufcn, der sich am Febniar
des Jahres 1L13. al'o ungesahi
anderthalb Jahre vor dem Ausdruck,
des Krieges iin Sitzungssaal d
Pariser gelehrten Gesellschaft ab
spielte. Was in Paris etmaS zi
bedeuten hatte, war vertreten. Einei
der bekanntesten Männer zrank
reichs. Francois dc Prcsiense, va
als Redner vorgenierkt. Er sprac?
über die Grmel in den russischen Ee-
fänanissen, mit einer Statistik, du
zu den entsetzlichsten Dokumenten dc
Menschheitsgeichlchte zahlt, ivanöt
cr sich an das Gewissen Frankreichs
Bei außergerichtlichen Strafcrpe
ditioncn und Metzeleien in den Iah
ren 190 und 1911, also untei
der Regirrung Nikolaus des Zwei
tcn, gab es. so führte der Redne:
aus. in Rußland 21,183 Tote, 31,
117 Verwundete: allein die Straf
erpeditioncn in den baltischen Pro
vinzcn vom 1. Dezember 1905 bu
zum 1. Februar 1906 brachten eine
Z trecke von 18 Gehängten, bll Er
schosfenen. 320 ini Kainpf Getöteten
Im Laufe von o Jahren wurden ii
Nunland insgesaint wegen paunfchr!
Vergehen aller Art 37,620 Mensche,
gerichtlich verurteilt, das heint, taM
jährlich, 627 monatlich und 20 tag
lich. Es tvurdcn 8100 Todesurteil
gefällt, rauntcr 5735 wegen politi
fcher Verbrechen. In den ganzen
Jahren vorher 525, in den folgende?
5 Jahren 3741 politische Todesur
teile.
Und dabei war die Todesstrafe
nicht die entsetzlichste. Unvergleich
lich schlimmer, aualvoller, uiitertrag-j
Iicher ift oie jtalorga, oas uazr.
Haus, denn es gibt keine Vorschrift
der Gefängnisordung in Rußland,
die nicht willkürlich verletzt würde.
Im Jahre 1898 schmachteten 77,.
000 Unglückliche in russischen Ge
fängnissen, jetzt find in den (besang. '
nifsen Rußlands, die für 100,000
Menschen berechnet sind, 200,000;
Insassen zusammengepfercht. Der
Z'vachs beträgt dcnrnach in lß Iah.
ren 200 Prozent. In einzelnen
Zinmiem sind 50 bis 60, ja selbst
bis zu 100 (Hefangcne uiitergebracht.
Ein Bild des Grauens und des
Entsetzens Die Zellen sind unter,
irdische Löcher ohne Licht und Luft,
in denen nmn auf der nackten Erde
oder auf kalten Steinfließcn -liegen
muß, ohne 5ilcidiing. die gewöhn,
lich bis auss Hemd ausgezogen
werden muß.
Während dieses qualvollen Auf.
enttzaltes in der Zelle erhält der
lefangene täglich nilr zwei Pfund
Brot und etwas Salz und Wasser,
Eine anüliche Enquete spricht noch
beredter. Tiefe Statistik steht ohne
Beispiel da in der menschlichen (be
schichte, sie bezieht sich auf die
Pnigelstrafcn gegen die Gefangenen
imd ist in einem nahe bei Pe
trograd gelegenen Gefängnis veran.
staltet, das sich durch keine besondere
Mißwirtschaft vor anderen auözeich.
net. Sie erstreckt sich auf 2 Iah.
re: Juni 1909 bis Juni 19! 1.
Die Zahl der in dieser Zeit körper
lich Gezüchtigten, unter denen sich
teilweife hochgebildete Menfchcn be
finden, betrug in dein rfiieii Ge
fängnis 88, die Zahl der Hiebe,
die sie in dieser Zeit erhallen hatten.
4200.
Francois Pressenscs Rede bildete
die Sensation des Tages. Nach allen
Kulturländern wurde sie verbreitet
und überall löste sie helle Entrü
stung aus. Anderthalb Jahre spa
ter zog Frankreich als Verbündeter
Rußlands aus. zum VernichtungZ-
kämpfe gegen die geniiainfche Kub
tur, den starken Schu5.naL gegen
das holbbarbaniche Slawentum.
Und eine entartete amcrikarnfche
Presse feierte den vom Blute seiner
Opfer triefendeii Zaren als den Vor
kämpier der Freiheit und den Retter
der Zivilisation. Etwas Schmachool.
leres hat die Welt niemals gesehen!
Jedem Amerikaner, kr diesen Na
men noch verdient, muß solches Trei
ben die Röte r Schani auf die
Stirne treiben. Es ist die geistige
Prostitution, die in diefmi Treioen
zum Ausdruck kommt, Halkveitkul
tur in ihrer mnsorwcrtig''-n ,rm.
Tel. Wdikr M fii Crg.
lütter sollten es eben falls 'wissen,
und ohne DisziHliil ist eine iHrrncc
Loyalitätsprediger. Loyalitiit 'gegen
alles andere, nur kein angeneh
ratze und die t ein erbaulicher
es ist das wahre Gesicht der
Aus Couneil vluffs.
Ziu unternehmender Jüngling.
Ter 22.jährige Donald Sloan,
der angibt, daß cr 221 Bluff Str.
wohnt, wurde in Omaha verhaftet
uiitcr der Beschuldigung, den Elerk
des Evans Hotel in Eolllmbus,
Nebr., um $85 beraubt zu haben.
Sloan soll der Oinaha Polizei ein
Geständnis gemacht haben. Sloan
war bisher Elerk in McErorys 10
Cent Store am oberen Broadway.
Als derselbe von der Polizei unter
sucht wurde, fand man da gestohle
ne Geld in seinen Schuhen. Er wird
wahrscheinlich nach Eolumbus ge
bracht, uin prozessiert zu werden.
Sloan, der von geachteten Eltern
ist, war schon früher in cincni ähn
lichen Fall verwickelt. In Couneil
Bluffs bewegte cr sich nur in den
Kreisen des Christlichen Vereins
junger Männer, wie die Bce berich
tct.
Nordwestcru Bahn kauft Land.
Die Nordwestern Bahn hat in den
letzten Wochen durch Vennittelung
des Grundeigentunlhändlers R. B.
Wallace eine Reihe von Grundslücken
käuslich erworben. Dieser Tage wur
den in der Office des Countg Rekor
dcrs 40 Kaufbriefe dieser Grund
stücke eingetragen, wovon ein Stück
Land, das dem Herrn Ed. Wickham
gehörte und an der Nord Achten
Straße gelegen ist. für $20,0 an
die Bahngesellschast verkauft. An
gesichts dieser Tatfache klingt die
Meldung in den Omaha Zeitungen
doch etwas sehr unwahrscheinlich, daß
die Nordwestern Bahngesellschast in
Omaha einen großen Komplex von
Grundstücken kaufe, um einen Ran
gierbahnhof und Werkstäüe zu er
richten.
Wurden nngelockit.
Roy C. Knapp von Glenwood
wurde wegen allzuschnellen Fahrens
von der Pollizei in Haft genommen.
X P. Hill. ebenfalls von Glen.
wood, wurde gleichfalls verhaftet
und zwar wegm Trunkenheit. Ein
dritter 5tumpan, der die beiden be
gleitete, entkam jedoch. Die drei
fuhren wie rasend durch die Ctra
ßen der Stadt und rannten an der
Fünften Avenue und Sud Mam
Straße mit ihrem Auto gegen die
Ear des A. I. Winn, so daß die-
selbe apf den Bürgersteig flog. Beide
Maschinen litten bei diesem gewalti
gem Zusammenstoß und das Ergebe
ins war, daß die rasenden Fahrer
der Polizei in die Hände sielen.
Neues Adreßbuch.
Die PolkMcAvoy Tirectorh Co.
hat diese Woche die 26. Ausgabe des
städtischen Adreßbuches zur Berte.,
lung gebracht. Das neue Buch ent
halt 18,416 Namen. Die Namen
liste ist jedoch kein Maßstab für die
MnUnTf i-ninn&3fiTiI hin Krt Niliiskä
WVWvVVMM.QVt. .VII .V. "V . ... .
Junger Verbrecher bestrast.
Der 17 Jahre alte Martin So.
rensen von Algona, 5iossuth Coun.
ty, der mit einem Revolver bewaff
ne, deil Wegelagerer spielte, wurde
von Richter Wheeler nach der Eldo
ra Zlesorumnstalt gesandt, bis zu
seinem 21. Lebensjahre. Er erhielt
vor nicht langer Zeit nne Anftellung
als Clerk im Erctton Hotel und
stahl $11 und verschwand damit.
l?ia tenercs Foicssen.
Das große
Hanbelskammer
Iahrcsbänkett der
ini Auditorium
schloß mit einer Unterbilanz von na
bezu $300 ab. Die Einnahmen be
trugen $632, .nährend die Ausgaben
sich auf $982.47 beliefen. Die Mit
glieder des Komitees schätzen sich
glücklich, daß dieser Unterschuß nicht
mehr betragt.
Sheriffs Gebühren erhöht.
Wie aus Des Moines gemeldet
wird, bat die Gesetzgebung die Las
fcr Bill passiert, wonach es den She
riffs gestattet ist, erhöhte Gebühren
zu fordern, nebzt ihrem gewohnli,
chen Gehalt. Nach dem Gesetz wur
den sämtliche Gebühren, zu denen
dieselben bis jetzt berechtigt waren.
sehr wesentlich erhöht. Das Gesetz
tritt am 4. Juli in Kraft.
Die nächste Folge dieses Gesetzes
dürfte wohl eine größere Zahl von
Amtsbewerbern um das gut dotierte
Amt in jeder Wcwl herbeiführen.
Storz berühmtes Lock
L!er. dies ist ein Meistergeträiik und be
sonders geeignet, in Ihrem Keller
aufgehoben zu worden. Riter ver
bestert es. Versäumt nicht, einen
Vorrat einzulegen. TeirptiLmicrt cu
Cial. 3i5ri iiixt
ben 2. April 1917.
(1 STR0MG
GERMANY
Necessary to the Safetj
of the l), S,
Senator Stona for Peace.
Washington, March 20. Senatoi
Ston of Missouri, chairrnan of the
oreigri relatlont cornmitte of th
United Statet onato, beiieve that
Count von Bernstor yet will be
ible to avert a war between tnn
jovernment and Germany.
t am not pro-German nor pro
English," eaid Senator Stone. "I an
ihogether American and working
wlely for the interest, honor ant
aiety of the United States. I dc
jeheve that ü Count voi. Bernstorfl
xiakes such representations to th
lieiman govertuaent as many of us
4ere have reason to elieve be wili
oiake, a bett understanding can be
reached with Germany without
dvar."
"Oo you recall that Germany hat
given favorable renponse to every
lormal propoial presentcd by thia
eountry7 ,To the prcposition of our
President for peace between all na
tione Germany wae the first to
-eapond by "the aesurance that she
was ready to meet the represent
atives of other nations In a discue
ion of the terms of peace, and that
the presidenta propusition was re
iected by the other natitns?
"Do you recall that Germany
answered President Wilsons overture
as to abiding by the declaration of
London at to the nght of neutral
commerce by promptly saying ahe
would do so, If her enemies would;
and that England declined to abide
oy that declaration of London with
out certain modificaiions II in her
jwn interest?
"Oo you recall that aince the be
ginning of thia war Germany and
ner alltes have conceded rnore things
to American demands within ix
months than the uxher allies have
done dunng the enttre war?
"Why then is it unreaeonable to
suppose that with trte whole Amer
ican point of view elearly in Ger
many' postession from her official
epresentatives, and with the under
.tanding of the uiuhakable resoiu
.Ion of our country ahl tts rapid and
masterful ' mobiiizatiun o tts re
jources, the German govemment
jhould be willing to halt and ne
jotiate and perhaps to explain and
to recede, if our govemment will
ndicate its willingiess to consider
ny overture?
-klnally I plant myself firmly
upon the foundatton laid by the
President in bis message that a
peace without victoiy would best
conserve the Interest ot all na
tions, and especially of our own. The
Jnited States is interested in pre-
serving Germany from destruction
because the integnty of the German
empire and of Gerrnqn commerce is
in a large sense necessary to the
safety of thia country and to an
equal Chance for the commerce ot
the United States uoon the seas.
"I have believed that Germany
undestroyed would stand In Europe
as a commerclal and political balance
of power whose existence would
keep in the trade and commerce ol
our own and other nat.ons an evener
oalance with the otherwise over
whelming trade of England. These
and other points I elaborated more
fully in my Speech on March 2 on
the floor of the Senate."
WOULD BE MÜRTIFIED.
IF Congress did not sustain me In
my war policies.
IF the ieak investigation did not
stop when it did.
IF the Food Investigation Com
mission were to report the real cause
of the high prices of toodstufls.
IF the United States went to war
to find that it could do nothing
lowards determing Its outcome.
IF while we wer at var Japan
ind Mexico shouid get na&ty and
ltrike at us In the back.
IF Germany, Russla and Japan
were to enter Into n alüance dl
'ected at the United ötates as a
esult of our benevolent neutrality
owards the Allies.
IF Joseph Choate. Elihu Root,
V'cholas Murray Eutler, George
Haveni putnam, Dr. Charles R. Eliot,
ir their heirs, did n?t list.
IF a eonvoy shouid bs sunk in the
ar zone by a mine.
IF civil war shou.d break out in
he United States as the result of
he failure of our policies and
listress caused fcy our deslre to
lelp foreign nations more than our
iwn,
(From "Bull".)
It is easy to be patriotie, but in
.he face es a public clamor it is very
iard to be right.
(From "Bull.")
THE NEW NATIONAL ANTHEM.
God save our hungry King,
Poor harmless, simple thing,
God save our K'ng.
When he feil off bis horse
We suffered gre remorse,
I-iis rul , we II endorse.
Nahl Grge our King.
(From "Bull.)
At Philadelphia recertiy, Mr.
ame R. McDonald, ed ter of the
Toronto "Globe", addressed Phiia
ielphia on Abraham Lincoln. Imagine
'hat, fellow dupes' Canadians are
'ecturing us abou our great men,
ind Amricns listen the moekery.
From "BuiI-Jl
EinMAondttling
Von Johann Falkbcrget.
- Ich entsinne mich noch ganz gut
deö alten Hans vom Norden der
Wälder. Er war eine bekannte
Persönlichkeit in den Landgcmein.
den dort oben in den Bergen. Er
ging immer seine gewohnten Wege
von kni einen Äaucriihos u
dem anderen, jahraus, jahrein Er
var ine besondere Erscheinung aus
5er Landstraße: groij und stark
knochig, ging er immer in über und
über gestickten Kleidern oder
Kleidern aus lauter Jlicken , und
azu mit einer Welt von einem
Bad auf dem Rücken. Ja, damit
joll gesagt sein, dasz dieser Sack
ie ganze Welt des alten Hang war.
lenn in diesem Sock war alles,
vas er nötig hatte sogar sein
Vetzeug und Hausgerät , und
darunter ein kleiner Schemel, den
kr brauchte, um an den Wintcraben
en darauf zu sitzen am Ofen in den
vauernsuiben.
In Frühjahr und Sonuner hatte
er alte Hans seinen Haushalt un
r freiem Hinmiel. Er kochte fei
,en Kaffee, und er lag in der Son
,e und bei allerlei anderem Wet
ler am groszen Holzfeuer. War es
Hundewetter mit Regen und Schnee,
,der wurde es ihm im Hochsomnier
illzu sonnig, so liefz sich der Alte
dt seinem Sack häuslich nieder.
lenn dieser Sack konnte mit Hilfe
einiger langen Stäbe zu einem Zelt
umgewandelt werden. Darin lag
kr dann Pfiff und sang und
schnackte mit sich selbst.
Es gab keinen in der Gegend,
der sich entsinnen konnte, daß Hans
auch einmal jung gewesen war. Alt
zu sein, war seine Spezialität. Und
er war alt mit viel Anstand und
.Auroe. Wenn er zur ene oes
Oscns in der Bauernstube auf sei
nem Schemel ab und die Glieder
dem glühenden Eisen zustreckte, ge
schah es oft, dasz er ausstand, sich
in die Brust warf und sagte: Ich
fange an, alt zu werden. Aber im
mer noch voll bei Kräften übrigens."
Dann sank er wieder zusammen,
streckte die Glieder dem Ofen zu
und machte sich's bequem. Ueber ci
ne Weile stand ex wieder aus: .Ich
fange an, alt zu werden. Aber im
mer noch voll bei Kräften übri
genS." So trieb cr es den ganzen
Abend, bis er in die Ecke aus seinen
Sack kroch und sich schlasen legte.
In der Nacht konnte es vorkom
men, dasz er sich aufrichtete. Ich
Zange an, alt zu werden. Aber im
mer noch voll bei Ziräften übn
gens," murmelte cr halb im Schlaf.
Der alte HanS vom Norden der
Wälder hatte seine Geschichte: Er
war doch auch einmal jung gewe
sen, obgleich sich dessen niemand ent
sinnen konnte.
. Er war geboren in großem Wohl
stand auf dem Bauernhof Nord
wald. Einziger Sohn und Erbe
des Hofes und der Wälder dort im
Norden des Kirchspiels.
Ein flotter Bursche soll er ge
mesen sein zu seiner Zeit. Bei Tanz
gelogen war er unermüdlich. Nie
mals waren ihm die Dachbalken zu
foch, daf; er sie nicht mit den Stiö
ielabsätze erreichen konnte.
Es war das Trinken, das ihm
zum Unglück wurde. Zu jener Zeit
zab es grobe Trinkgelage auf Nord
wald. Die schwersten Bauern hiel
ten sich dort wochenlang auf und
iranken aus Hans Nordwalds Wohl
alle Tage. Aber je mehr man sei
nes Wohlstandes wegen auf sein
Wohl trank, um so inchr schwand
sein Wohlstand.
Der Nordwaldhof soll nach einer
alten Sage ein Herrenfitz gewesen
sein, mit groszen Hallen, wo der
iNaniien Wehr und Wasfm an den
Wänden funkelten und blitzten,
wenn das Stammfeuer auf dem
Herde flackerte. Und dort stand auf
dem Hofplatz ein Götzenbild, ein
grobes Weib aus Holz geschnitzt,
das reya vorstellen sollte. Und
eine Sage meldet, dab alle Mädchen
des Tales sich verneigten, wenn sie
zn der Göttin Bild vorbeikamen.
Tine andere Sage meldet, daß
ordwald ein Häuptlingssitz aus
Harald Schönhars Zeiten war. Ei
r.e Schlacht hat dort auch einmal
getobt. Aber welche und zu wel
cher Zeit, darüber schweigt die Ge
schichte. Genug, daß ringsherum
ünf dein Gelände des Nordwaldho
fes grofze Grabhügel .zu finden
sind. Vor einigen Jahren wurde
mit dem Pfluge ein alter Spieß
l.us dem Boden herausgeholt, der
bängt jetzt an der LängLwand im
Z.ordwaldhaufe, zur Erinnerung an
längstcntschwundcne Zeiten.
,
HanS Nordwald trinkt wie ein
Faß,- sagten die Leute. Wenn er
o richtig voll war, pflegte er den
iutigsten Grauschimmel aus dem
Stall zu holen. Und dcn:n siihr er
au's Geratewohl lärmend und schrei
end durckS Kirchspiel. Der Wagen
hepste bald auf einem, bald auf
wei Rädern daher, und Junken
sLtÜhttN L0!l N k&hihrMnsieyjtxi
Hufen des Gaules. HanS selbst sii&j
schwer und dumpf im Kopfe, auf
dem Wagen, die Peitsche hoch , m
die Luft haltend. Nur mit m
und Not konnten die Leute sich vor
dem daherrasenden Fuhrwerk ret
ten. Aber keiner wogte zu muck,
sen. Hans Nordwald war der
reichste llerl im ttirchjpiel. und dar
uni mubie nmn sich damit begnn.
gen, dazustehen und hinterher den
Uopf zu schütteln.
Aber einmal überfuhr er ein ol
teö Zigeunerweib. Da lag sie mit
zerschmetlcitem Fube aus dem We
ge und krümmte sich wie ein Wunn.
Und sie fluchte ihm daS allerärgfts
Unglück auf den Hals.
Viele Jahre lang dauerte das
Verschwenderlcben auf Nordwald.
Es war viel da zum Tiirchbringcn.
Wälder, die kein Ende zu nehmen
schienen. Aber in der Trunkenheit
kaufte Hans Wald und bcrkaufttz
Wald und verlor immer dabei, bis
der ölte Herrensitz eines Tages un
ter den Hmnnier kam. So geriet
Hans aus die Landstrabe, wanderte
von Hos zu Hof mit seiner Welt .
von einem Sack auf dem Rücken. Und
von dieser Zeit on war es, daß
die Leute sich seiner entsinnen könn
tcn.
Der alte HanS vom Norden der,
Wälder hatte sich auch einmal der
heiratet. Das geschah auf der
Landstraße mit einem 5tid der
Landnrake und nach Landstrabenart.
Wenn ihn jemand fragte, wo die
Gurine so hieß das Weib ihm
angetraut worden war, antwortete
cr kurz und bündig: Unterm
Wachholder bei Langelandölau".
einem Höhenzug weit im Weste
der großen Heide.
Sie war just keine bezaubernde
Schönheit, die Gurine. Aber er
hatte sie doch gern. Und er konnte
manchmal ordentlich eifersüchtig
werden, wenn sie mit anderen Leu
ten von der Landstraße zusammen
trafen. Gurine konnte bei solche
Gelegenheiten ihre angeborene Land .
streichernatur nicht verleugnen. Und
Hans, der ja von nein ganz ande
reit Menschenschlag abstammte, fühl
te sich sremd und beiseite gesetzt.
Oft kam er in Schlägerei mit ver
mcintlichen Rivalen. Dann teilte
er Hiebe aus und empsing Hiebe,
feiner Herzallerliebsten wegen.
Mit den Iahren kamen sowohl cr
wie sein Weib in ruhigere Verhält
nisse. Denn die Häßlichkeit ihres
Antlitzes und ihrer Augen wurden
dermaßen abschreckend, daß keiner
mehr Lust hatte, niit ihr zu spaßen.
Und treufest an Leib und Seele
ivanderten die beiden von Hof zu
Hos. Er voran, mit seiner Welt
von einem Sack aus dein Rücken, sie
watschelnden Ganges hinterher, o
beinig und krumm, an einem lan
gen Stab von Föhrenhol,;. Sie
niachten nicht jeden Tag weite We
ge. Sein Sack war schiuer zu tra
gen, und das verzögerte die Wan
derung um ein gilt Teil. Und Gu
rinens Beine waren schwierig zu
handhaben, selbst sür sie, die doch
von Kindheit an daran gewöhnt
war, diese ihre Gehwerkzeuge zu
nbraucheii. Zahnlos wurde sie auch
mit der Zeit, wie eö sich gehört sür
so ein altes Weibsbild. Die über
mutige Jugend sagte, daß der alte
Kerl in ihren letzten Lebensjahren
sür sie kaute.
Wenn eS Sonnner wurde und
schönes Welter so recht heißer
Sonnenschein machte HanS ein
Zelt aus seinem Sack. Setzte sich
da hinein auf seinen Schemel ' und
fühlte sich pudelivohl.
Leute, die vorbeigefahren kämm,
fragten Gurine, die draußen in der,
Sonne saß was sie gut Vectra
gen konnte , wo denn der Hans
wäre?
Er," sagte sie und wälzte den
Kopf zur Seite, cr sitzt in seinem
Sack." Mit dieser Antwort begnüg
te nian sich. Die Leute fragten ja
auch nur zum Spaß.
Gurine starb. Und Hans tat
,nhnIrtiifl nichts anderes, ls dak
er trauerte. Und nachdem er lange
genug getrauert hatte, tat er auch
nichts weiter. Da sagte die über
mütige Jugend weder: Der alte
Hans vom Norden des Waldes ist
arbeitslos, seit die Gurine tot ist.
denn nun hat er keine mehr, der
er was vorkauen kann."
Seine Spezialität war und blieb,
alt zu sein. Es ging nicht an, zu
saosn. dak er alterte, denn das war
ein längst zurückgelegtes Stadimn
seiner Lebenszeit.
An einem Lstersonnabeno it
krankte der alte Hans aus einem
Bauernhof. Er saß lange still auf
seinein Schenkel am Ofen und streck
te die Glieder dem Feuer 85
wäre so unmäßig kalt, meinte er.
Tann kroch er auf seinen Sack und
blieb dort im Halbschlummer lie
gen. So lag er während des gan
zen Osterfejles. Eines MorgenZ
richtete er sich auf und starrte um
her.
.Ich fange ai?. alt zu werden
jetzt. Aber immer noch bei Kräften
übrigens sagte er und schlmnmer
te wieder ein. Am Abend demselben
Tos .!chlok er die Auzen Zur im
mer.