Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 29, 1917, Page 5, Image 5

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    Seite 5-Täglichc Omaha Tribüne -Don llorötag, den 29. Mttrz 19,17.
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vrlten und Franzosen
greifen vergebens an!
Ucbrrall werden sie mit blutigen &3
pfe heim geschickt; feindliche
Flieger abgeschossen.
Acrlia. 29. März. . (Funkenbe
richt.) Das Leriegsamt meldet,
' daß alle französischen und britische,:
Angriffe auf der westlichen Front
abgeschlagen wurden. Vier feind
liche A eroplane wurden von deut
fchm Fliegern abgeschoisen. Zwi
schen LcnS und Arra fanden letzte
Nacht lebyaste Artilleriegefechts statt.
or Tagesanvmch kam es bei Croi,
sillrZ und Ecoust St. Mein, nord
östlich don Bapaume zwischen unse
rcr und britischer Infanterie zu leb.
haften Gefechten, wobei die Briten
zahlreiche Verluste an Toten und
Verwundeten verloren. Wir nah,
mm einen Offizier und 50 Mann ge
fangen. ' :
In der Champagne wurden melj-
rcre feindliche Angrifse siegreich von
uns abgeschlagen. Dieselben wur
den von den Franzosen in der Ab,
, ficht unternommen, die ihnen entris
senen Gräben züruzuerobcrn.
Auf dem linken Ufer der Maas
brachte unser wirkungsvolles Ge.
schützfcuer die französischen Stunn
kolonnen, die gegen die Höhe 304
vmückten, zum Stehen. Heute früh
griffen die Franzosen wieder an und
zwar in breiter Front: die Angriffe
aber brachten ihnen nur Verluste
ein. Oestlichvon Verdun schössen un
sere Flieger zwei feindliche Fesselbal.
Ions ab.
An der Ostfront harscht im all.
gemeinen Ruhe.
Was die Franzosen melden.
Paris, 23. März. Offiziell
wird gemeldet, dasj vorrückende
französische Streitkrafte einen wichti
gen deutschen Munitions und Mate
rial-Depot genommen haben. Wach
rend der vergangenen Nacht fand
von der Somn?e bis zur Aisne ein
lieftiger Gcschützkampf statt. Die
Franzosen haben überall Fühlung
mit dem Feinde. Tie Deutschen ha
den Soissons auZ schwcrkalibrigem
Geschütz beschossen.
. Russische Berichte.
Petrograd. 20, März. Das
russische Kriegöamt meldet, daß die
Teutschen nach einem heftigen Ar
tillcriefeucr die russischen Stellungen
bei Jamnia, nördlich von Stanis
lau angriffen, indessen zurückgerrie
bm wurden. Südlich von den Flüs
sen Oufsa und Tschabanioch mißlan
gen russische Angriffe, die unternoin.
inen wurden, die verlorengegangenen
Stellungen wiederzugewinnen. ,
Die Kriegslage im Allgemeinen.
New Aork. 29. März. Offizi
clle Berichte aus den Hauptquartie i
reu der kriegführenden Lander las
sen erkennen, dan der deutsche Rück
?ug an der Westfront zu Ende ge
kommen ist. Von jetzt ab kann man
auf Massenkämpfe rechnen. Die
Franzosen berichten, daß Soissons
aus schwerem Geschütz beschossen
wird, und das bedeutet, dasz die
Teutschen ihre 42.Zcntimcter Ge
schütze an Ort und Stelle gebracht
und auf ihren Permanenten Linien
cingegraben haben. Es kommt jetzt
darauf an, was die angreifenden
Briten und Franzofen gegen die neue
Hmdenburg Linie" auszurichten
imstande sind.
Bürgerpapiere verweigert.
Leute, die sich weigern, für Amerika
zn rampsrn, cnjaucn iuiic.
St. Louiö, Mo.. 29. März.
Richter Tyer vom Aundesdistrittsge.
richt hat den Befehl erlassen, dafz die
ersten Bürgerpapiere solchen Appli.
kanten verweigert werden sollten, die
nicht willens seien, ' für die Ver.
, Staaten zu kämpfen.
, Gemäß dieser Entscheidung wur
den am Montag die ersten Papiere
einem gewissen Joseph Gandl der
weigert, welcher sagte, daß er zivei
Brüder in der deutschen Armee habe
und das; er nicht gegen Teutschland
kanlpfen, sondern vielmehr, wenn er
könnte, dorthin zurückkehren würde.
Will resignieren.
Williain T. Teverseen. Leiter des
bentifizierungsbureaus der Polizei,
welckcr seit 22 Janren öesZelvon an
gebort, will sein Amt aufgeben. u,n
Chef des Annourschen Polizeikorps
in Sud Omaha zu werden. ,
mfamrc&
?k,k,
tmu
tat rftf I ,d,ll.
' tt Mal' 2.15. sidenv 8.15.
Will M. Cressq & Blanche Tadne
tSroret Whi'.l tt Lllkill, avanlh, Vlemt
ft ?,na Au,,!!, Jane! fcaii, jina Packer,
i;amuoif k Zonia, trmg & Hing, Lrxhcum
Tkuvel
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rammrn Camping und Coiuttag. Sall l-
kic,!dS: IQ, 23, 0 un 75c.
Nuk T!. aj UkMkik krlingk
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tfilif 2 Z!l!,,g filt it.
r.fVr.j
Pastoren für und
gegen den Urieg!
Tie Omaha'er Pastoren schliesjk sich
den Kriegsbrüllera an: schwe
dische Pastorrn von Chicago
gegen den Krieg.
Pastor Clark von der Erstm Kirn
gregations Kirche, der, wie wir be.
reits berichteten, am Sonntag eine
höchst hetzerische Kricgspredigt ge
holten, behauptet, von verschiedenen
Seiten Drohbriefe erhalten zu ha.
bm. Er nimmt gleichzeitig die Ge.
legcnheit wahr, gegen die militari
sche Autokratie, (von der er nebenbei
gesagt, soviel , weiß wie der Esel
vom Sciltanzen) loZznzichen und
nochmals einem Krieg niit Teutsch
land daZ Wort zu reden.
Auch die Pastoren Cobbey von der,
First Christian Church", Keve von
der Walnut Hill Methodisten Kir
che. Poucher von der Trinity Metho
disten Kirche. Ernst von der Lotoe
Ave.. Presbyter Kirche, Jenks von
der Ersten Presbyter Kirche, sowie
surrnnn. mrthrthKt! Nnkmt
Vrown, Methodisten Superintendent,
sprechen sich , in demselben kriegert
schen Sinne auZ.
Wirkliche Diener des Fnedenöfursten
Erfreulich ist es. wenn man das
Wortgeklaube unserer Hetzprediger
gehört hat. wahre Worte wirklichen
Chriskeuwms und unparteiischer
Neutralitat zu vernehmen, wie sie
in einem Protest der sctswedischen
Paiiorcn yicagos gegen ein jpinnn-
zerren in den Krieg enthalten find.
Aus demselben haben wir die fob
gen Stellen herausgenoinmcn: ,
Völlig als amerikanische Bür
ger, ohne irgendwelche nationale
Vorurteile sprechend, können vir
nicht verstehen, daß es gerecht sein
soll, die Herausforderung der einen
Partei der Kriegführenden stets so
aufzubauschen und die eben so zahl
reichen und schroffen Herausforde-
rungen der anderen Partei beständig
zu verkleinern, bis infolge der fort
gesetzten ungünstigen Beurteilung
die Ersteren als ein Grund für un
sere Teilnahme an einein Krieg pro
storniert werden, der uns weder di
rekt noch indirekt angeht. Wir be
trachten diese Haltung als ein ge
fährliches Abweichen von den wohl
bekannten Traditionen cmterifcmi
scher Staatskunst, die aus der Zeit
Washingtons datieren und uns ge
rade vor dieser Gefahr der Einmi.
schung in europäische Händel war
nen. Wir sind der . Ueberzeugung,
daß keine der beiden Parteien bis
her etwas getan hat, was als offme
Feindseligkeit gegen die Ver. Staa
ten ausgelegt werden kann und in
irgendwelchem Sinne unsere Rechte
bedroht und unsere Würde als Land
beeinträchtigt. Die beklagenswerten
Handlungen sind in der Hitze des
Kampfes um Selbsterhaltung pas
siert. 5lciner der beiden Parteien
war von dem Wunsche beseelt, einen
unbeteiligten Nachbar zu schaden.
So hat England uns wiederholt ge.
troffen in der Absicht.' Deutschland
zu treffen, und Teutschland hat. in
dem es England zu treffen versuch
te. uns getroffen. Wir habm viel
gelitten, weil wir im Wege waren,
Keines von beiden wünschte, eine un-
freundliche Handlung gegen uns als
Land zu begehen. Dabei ist aber die
bedeutsame Verschiedenheit un Auge
zu behalten, dafz das Land, dem wir
jetzt mit Krieg drohen, uns vorher
gewarnt hat, aus dein Wege zu ge
hcn, während das Land, mit dem
ein Bündnis zu schließen vorgcschla
gen wird, uns jederzeit aufgefordert
hat, m der Nahe zu bleiben."
Flottenamt bestellt
mehr Tanchbootjäger!
Washington. 20. März. Zwei
prwatcn Schiffsbauanstalten wurden
heute vom Flottcnamt eine weitere
Anzahl Tmichbootjäger :n Auftrag
gegeben. Betreffs der Zahl und des
Preises dericlbm wurde nichts be
kannt gegeben. Samstag sollen noch
mehr javon bestellt werden.
N. Y. Marinewerft
wird Vergrößert!
Washington. 20. März. Das
Flottenamt machte heute bekannt,
dasz die sofortige Errichtung einer
neuen Helling in der New Jorker
Marinewerft angcordiwt worden sei.
die groß genug wird, um daraus
Kriegsschiffe zu bauen.
Spanien beschlagnahmt Handels
schiffe. Paris, 29. März. Tie spanische
Regierung hat, nach ei litt Haoas
Tcpesche ans Madrid, die Uebeniah
me von Schissen angeordnet, deren
Eigentümer sich geweigert hatten, die
von dem Finanzministcr auferlegte
Steuer von drei Pesetas pro Tonne
zu entrichten.
l5inbrnch?dicbstak,l.
die Wohnung von Andrew
oii
Meier. 2-150 südl. 20. Str.. ver
ickaffte sich ein Tieb Mittivoch nacht
dnrch ein Fenster Eingang und stahl
ans Meiei:- cklaiiiliizer dessen
Beinkleider ncl'st llyr und Vx Bar
0CÜ3. ,
Lehmunn'u
Werdegnng.
Von I. H.
ES gehört zweifelsohne Charakter
starke dazu, wenn jemand mit Aus
ficht auf einige Glaubwürdigkeit be
Häupten wollte, der Name Lehmann,
zahle zu den Seltenheiten. EZ ge
hörte aber auch andereits ein Ge,
nnt dazu, das zur Wahrheitsliebe
w nur platon, cheul Äerhaltnis sieb!
mxiu einer hätte behaupten wollen
solch Lehmänner, von dem hier die
ökde fein soll, gäbe es viele.
. Lehmann hatte als zweiter Sohn
eines begüterten Gutsoejikers das
lcht der Welt blickt. Wie das
nun meist auf dem Lande ist: der
Hof soll möglichst bübich zusammen
bleiben und nicht geleilt werden, und
deshalb sollte lehmann, den noch
kndrein die tchonen Bornamen
TJ ' V"
ben-m L Y auf de.,,Lane .st
. chrlstgelehr er eine geachtete :el'
tilgst .-v tu..n.. , i... ,
Gustav
lung ein. VUo wurde Paul Gustav
emnann m ein Seminar gebracht.
a'S er das nötige Älter erreicht hat
le, um .ivchuueyrer zu lernen.'
Die Sau,)e ging auch ganz pro
gr.,mmäjz,g. Lehmann war ein i)tl
ier une,uno lernt leicut und wil
lig; als er aver großer und großer
wurde, da zeigte die sache doch et
lß,t, uno mr geringe chatlcnjei
m, vcnri in oern lunstigen Jugeno
vudner git pch der Ä)rang nach
viicii uno ungcvunoenyett, was
pa, o ourcoaus umt mit den streu
en Ansichten gewichtiger Pädagogen
vertragen wollie, die ,hre Änlichten
d'utitq :n jenen dünnen Hestchen
nicoergelegk yaoen, jenen Hestchen, so
man kchutgelege nennt, so kam es
Unn bisweilen, daß die Sittenzen
u, nicht eoen ein ob ausdruckte,
oenn un glei und betragen bedeu
te' nur die reine &ms ein Lob, und
dise war es gerade nicht.' Nur in
Musik und namentlich im Orgeifpie
icn wai Paul ,uslao ovenan: lm
,tgetip,el wurdd er sogar bedin
gungöivs bewundert.
Was nützt aoer das schönste Or
geispiet, wcim der L.yaractcr Risse
tricgt? Uno LeinaiuiS lL,haralur
zeigte bebeniliche utie. Er enivloöete
jich namilch nicht, oes ÄacytS aus
ie chten ldolen auS dem seminar
zu entweihen .und ln,Se,ellschait Mit
k'kia)gettiuimten freunden, deren
Seelen auch gestopt zu werden ver
dienten, in eaiem vertect:en Loiale
vcm lo becponien Altoool und 1a'
balsgenun zu srohnen. ES war wie
m, Ä.rauuuus: ttt Sace kam her
aus und Lehmann auch ich meine
as dem vemuiar, denn feine
grilrengen errn Lehrer hielten ihn
surderyrn ntegt mehr würdig, biee
totatie paoagvgii,cyer Bildung zu be
sucyen. Das tranite den verrohten
urichen, wie lyn sein Herr Oröi
nurius geheisjen atte, aoer wenig.
Er naum klegsdienile das will ja
gen, er trat ms Zreiiviluger in ein
iifanlerieregiment ein und da er ein
!v.'enge gelernt hatte, machte ihn der
Herr heidwebel bald zu seinem
,chwuiig . mtit dieem onomatopoe
tischen Worte bezeichnet der Soldat
den iLei)ii,en des Herrn Feldwebels
in der oewattigung ver zu erledigen
den Ichristliwen Arveiten. Ter Wehr
uand sagte Paul Gustav mehr zu.
als der eyr,tand und so kam es,
daß er kapuulierte und nach etlichen
Jahrchen selbst den Thron der Kom
puonieichreivltube als Feldwebel be
stieg und sich nun seinerseits einen
i?q,mung leisten tonnte. Nachdem er
jirolf Jahre das Kriegshandwerk
ausgeübt hatte, ging er: wegen über
tcminencr Feld und Garnisons
ditnstuntauglichkeit in Pension und
delam den Zivilveriorgungöschein.
Dieses Instrument ist ein Sesam
ösfne Dich für alle alten Sol
guten; und auch für Lehmann ösf
atte sich der Sesam der bundesstaat
Ilchen Staatsbahn und nahm ihn aus.
Kchmann wurde Portier an dem
Personenbahnhof erster Klasse zu
DrippsdriUe! Auch diese Stellung
dehagte dem guten Paul Gustav be
deutend besser, als damals jene in
o?r Pädagogenoildungsanstalt. Er
hatte hier rnchis zu tun, als den Nei-
tnden. die ihn nach den Zügen
regten, Lescheio zu geben und dasür
oi ve'.schiedenstn Trinkgelder m
Empfang zu nehmen. DieS tat er
luch ohne Widerstreben. Zu einigen
Zeiten des Tages bewaffnete er sich
auch mit einer großen Wlocke, ging
würdigen Schrittes durch die Warte
sale, -wie der Samiel im Freischütz
über die Bühne, hob die Glocte. mach
te LiM'bini'bim und rief dazu: Ab
fahrt in der Richtung: .Timbuktu,
Äernspumpel Sonnenstein", oder
so ähnlich, .Zug gehi in. fünf Minu
ten." Es läßt sich leicht ausdenken,
&;jj dieser anstrengende Dienst ihm
dech einige Minuten des Tages frei
ließ, in denen er sich seinen uner
iattten Neiaunaen ,u Alkobol und
Tabaksgenüssen ungestört hingeben
konnte. Es hätte mitunter fast den
Anschein erwecken können, als hätte
ihm der Dienst mehr Minuten frei
gelassen, als unbedingt zur Erbnl
li:ng des körperlichen Gleichgewich
tes nötig gewesen wäre.
Xa erhielt ',"il Oiiiftaö Lehnmnn
V-iid 2cgcö cinV. Brüs von Ikiutin ,
' älteren Bruder, demselben, um des s
. r . ii. r -i...ri -C ' I
(viuch rr i)aut uulleyrer iveroen
sollen, daß der Bruder demnächst sei
ne silberne Hochzeit feiere und feinen
lieben Bruder dazu freundlichst ein
lade.
Diese Einladung 'abzuschlagen,
wäre dem guten Paul Gustav als ein
Berbrechen an der brüderlichen Liebe
schienen, zumal, da eS bei dieser
Gelegenheit auch Gelegenheit gab, ei
vigeS zu trinken. Er nahm also Ur
lnub und langte am Sonnabend vor
der Feier im heimatlichen Kuhkaff
an. Es ist auf dem Lande meist Sit
te, daß die silbernen Hochzeiten mit
großem Aufwand gefeiert werden,
und namentlich die Feier in der Kir
che bildet den Glanzpunkt deö Festes.
Paul Gustav, der eine Menge alter
Schulfreunde und Bekannt wieder
sah, arrangierte so eine Art Silber
Polterabend, namentlich sein Freund,
der Küster, der mit ihm aus dem Se
minar gewesen war, mußte mit ihm
zechen, bis der helle Morgen graute.
Du nun aber der gute ituster nicht
soviel Gelegenheit hatte, seinen Ma
gen an die Freuden des Alkoholge
niisseö zu gewöhnen, wie der Herr
Bahnhoisportier, so kam es, daß er
bald in jenen weinerlichen und äu
ßcrst betrübten Zustand geriet, in
dem man den Mitmenschen unter
Tränen beschwört, er möge uns doch
nur die eigene Existenz verzeihen, und
in dem man, selbst wenn der Mit
mensch die Existenz verzeiht, man sie
sich selber nicht verzeiht. Dieser Zu
stand, den man Nicht unschön das
heulende Elend nennt, ist aber nur
dir Uevergangsslufe zu einem tistt,
unzerstörbaren Schlafe. So ging es
euch dem guten Küster.
Als die Glocken am andern Mor
gtn läuteten, da lag er friedlich
jchlummernd in seinem Bette und
war nicht zu erwecken. Alle ange
wandten Mittel erwiesen sich diesem
Schlafe gegenüber nur als mißglück
te Lersuche mit untauglichen Mit
teln. Aber Orgel mußte gespielt wer
oen, aus alle Falle. Ader woher ei
ncn Küster nehmen? Da kam ein
Schlaukopf auf einen Gedanken:
Paul Gustav Lehmann kann Orgel
stielen, Paul Gustav Lehmann muß
Orgel spielen. Und sie rissen den
Mann aus den Federn und setzten
ihn ins Gestühle vor die Orgel und '
siehe da, es ging prächtig. Es kam .
zwar hie und da bor, daß er sich in
den Negistern vergriff und daß die
Chorjungen im Bergleiche zur Or
gei eine falsche Melodie sangen, aber
aues in allem: es klang weniqitens
wie Orgelspiel, und das war die
Hauptsache.
vtada dem Emlettungslled kam der
Herr Pfarrer und hielt eine sehr
Ichone vcede. Die Rede begann mit
der Geburt des jetzigen Silberbräu
ligams, verbreitete sich dann des wei
tk'.en über die Zeit des ersten Schul
ganges, warf auch einige Schlaglich
ter auf die Freude der Eltern an dem
Jungen und kam dann in allmähli
erer .Progression zu den Zeiten der
Firmung, der Militär, der Lehr,
der Wander., anderer Jahre, dann
kam die Rede auf die Silberbraut
u. er bebandelt deren Leben in ahn
iich schlichter und inniger Weise, wie
dos des Silberbräutigams, nur daß
hier die Militärjahre wegfielen, und
endlich klang die Rede aus in die
Hoffnung auf eine schone, frohe und
heitere Zukunft mit der goldenen
Hochzeit als freundlich winkendem
Ziele. Und nun sollte nach des Herrn
Pfarrers Wunsche die Orgel einset
zen und in getragenen Akkorden hin
überleiten zum Schlußgesang.
Ter gme Lehmann aber, hatte nur
den Anfang der schönen Rede mit
angehört, dann fielen ihm die Augen
zu und bald umgaukelten schöne
Bilder seine träumende Seele.
Als der Herr Pfarrer geendet,
entstand drum eine kleine Pause, die
bald eine längere Pause zu nennen
war, bis endlich einer den derschla
enen Paul Gustav durch einen kraf
tigen Rippenstoß ins selbstbewußte
Sein zurückrief.
Lehmann aber, der die Faust des
Erweckers spürte, und dessen Geist
inzwischen ganz wo anders gelüst
wandelt war, sprang auf, lief an die
Brüstung der Empore vor und rief
laut, deutlich und vernehmlich in die
andächtig versammelte Gemeinde:
Absahrt tn der Nlchtuna: Timvuk
tu. - Lernspumpel Sonnenstein,
Zi g acht in fünf Minuten; Bahn
cig B"
-Juristisch ausgedrückt.
Frau: .Dieser Brief zeigt uns Ma
was Ankunft an!"
Mann (Richter): .Na. gib das
Strafmandat her!"
Aus einem Briefe. Lie
bee Better! Die beifolgende Gänse
leber ist zwar klein, aber sie kommt
dem Herzen Deiner Cousine Eva.
- Ahnungsvoll. Pferdever
leih (zu einem geschniegelten jun
gen Herrn): .In dem schönen An
zug wollen Sie reiten?. Schade
druml
Bös Situation. Herr
(eine befreundete Familie besuchend):
Aber, mein Gott, was ist denn der
lZuch passiert, ba Ihr alle so in ge
drückter Stimmung dasitzt?" -
Hausherr: Ack. lieber Freund,
Tu triffst es heute mit Deinem Be
l.ch wirklich recht schlecht, unsere
iUchrn hat Mmrane. .
urgess-Nash Compai
Donnerstag, 89. März 1915.
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Eine Antwort an die News"
Die News" fragt heute in ihrem
Leitartikel, ob der Wunsch in Ruß.
Icrnd nach Gleichheit und Gerechtig
keit so stark sein wird, daß das
Volk das Vermögen des früheren
Zaren, das ihm im Laufe der Jahre
entrissen worden, sich zurücknehmen
wird. Könnte man diese Frage
nicht auch auf die Rockefellers, Moo
gans usw. anwenden, verehrte Kol
legin? An Altersschwache gestorben.
Jin Heim ihrer Tochter. Frau
Minnie Tiedeman, 3929 nordl. 19
Str., starb Mittwoch abend Frau
Jane M. Lambert an Altersschwache,
Sie kam 1890 von Edivard, Nebr.,
nach Omaha, wo sie seit dieser Zeit
gewohnt hat. . Die Verstorbene wird
von 6 Kindern überlebt. Die Be
erdigung findet Freitag nachmittag
von dein Trauerhause aus statt.
pi acht-Cinbanb für
Veutsch-Zlmerika"!
Tie interessante illustrierte Wochen
schrift der Täglichen Omaha
- Tribüne.
Viele Leser von DeutschÄmeri.
ka", der historischen und hochinteres.
santen Zeitschrift der - Täglichen
Omaha Tribüne, haben den Wunsch
geäußert, dieselbe einbinden und auf,
bewahren zu können. Wir wurden
dadurch veranlaßt, einen Einband
herstellen zu lassen und zum Ver
kauf zu bringen, der den Lesern Ge
legenheit gibt, diese epochemachende
Zeitschrift aufzubewahren, denn in
späterer Zeit wird ein Jahrgang
dieser Zeitschrift von erhöhtem Wer
te sein.
Die Einbände umfassen die Num
mern dreier Monate oder eines gan
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40.
Gewöhnliche 9.2510.50.
Kühe und Heifers fast fest.
Gute b beste Kübe tt.7ö 9.75
Gute b. beste Heifers 9.25
10.25.
Mittelmäßige Kühe 8.008.75
Gewöhnliche 5.758.00
KorngeMerte' Stiere 9.5010.
25.
Stockers u. Feeders unverändert.
Feeders gute b. hefte 8.759.50
Mittelmäßige 8.008.75. .
Gewöhnliche 6.758.00
Gute b. beste Stockers 8.25-
-9.2c
Stock Heifers 7.259.25.
Stock Kühe 6.008.50.
. Stock Kälber 8.0010.25.
Veal Kälber 9.0012.00
Bulls und Stags 8.509.50
Schweine Zufuhr 13,500; Markt
10 loc hoher, langsam, schwach
Durchschnittspreis 14.6014.80.
Höchster Preis 14.85.
Schweine Zufuhr 9,600;
Markt
langsam bis niedriger.
Lämmer 14.0015.25.
Jährlinge 11.5013.50.
Merikans 14.80 Rekord.
Western 14.75.
Widder 10.50 12.50.
MutterschaselO.00 12.15.
Gesütterte Mutterschafe
10.00
11.60.
Merik. Mutterschafe 11.60
Feeder Lämmer 13.2514.25
Kansas City Marktbericht.
Kansas City, 29. März.
Rindvieh Zufuhr 3.000; Markt
langsam, durchschnittlich fet.
(lolorados 11.75. '
Höchster Preis 12.00.
Jährlinge 40 b. 60c unter dem
Höchstpreis.
Kühe und Heifers niedriger.
.Wlber fest bis 5c höher.
Veal Kälber &0c niedriger.
Stock ''lber hoher.
-chweine.Zufuhr 7000; Merkt
5 b. 10c hoher.
Höchster Preis 15.15.
Durchschnittspreis 14.3015.10
Schafe-Zufuhr 8.000; Markt 10c
niedriger.
Gefütterte Lämnicr 14.80.
Zt. fcpl, Marktbericht.
3t. Ioiend. 29. März.
Niudöich-Zunchr 1700; Markt
r
Ü
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Burgetz-Nash Co. Tonm StairS
Store. ,
"mShm
langsam bi-5 10c niedriger.
Schweine Zufuhr 7000; Markt 5
bis 10c böber. .
Höchster Preis 15.15.
Durchschnittspreis 14.7015.10
Schafe Zufuhr 6000; Markt U'.i
Gesütterte Lämmer 15.00
Chicago Marktbericht.
Rindvieh Zufuhr 4,000 Mark: wi:
Höchster Preis 12.80.
Schweine Zufuhr 21,000; Markt
10 20c höher.
Höchster Preis 15.30
Durchschnittspreis 1 5.001 5.2")
Schafe Zufuhr 14,000; MatTi '
wöhnlich fest.
Gefütterte Lämmer 15.40.
Mexikanische 48 Pfund &i;n;.!;7
15.70.
Omaha Getreiden, arkt.
. Omaha, 29. März.
Harter Weizen
. Nr. 2. 208209
Nr. 3. 205206
Nr. 4. 198204
Duram Weizen
Nr. 2. 197200
Nr. 3. 195193
Weißes Corn
Nr. 2. 117118
Nr. 3. II714 118
Nr. 4. 1171172
Nr. 5. 116 H713
Nr. 6. 116V2 117
Gelbes Corn
Nr. 2. 117118 .
Nr. 3. 11711118
Nr. 4. 11711712
Nr. 5. 11634 117ii
Nr. 6. 116i2 117
Gemischtes Corn
Nr. 2. 11611614
Nr. 3. 115 HU
Nr. 4. 115 115 '
Nr. 5. 115ii115i2
Nr. 6. 115 II514
Weißer Hafer
Nr. 2. 6465
Nr. 3. 64i464
Standard Hafer 64
Nr. 4. 631261
Gerste
Malzgerste 117127
Futtergersie 10911Q.
Roggen
Nr. ü. 159161
Nr. 8. 155160
Kansas City MsrMeri.U.
Kansas City. 29. März.
Harter Weizen
Nr. 2. 212213 '
Nr. 3. 210213
Nr. 4. 188207
Roter Weizen
Nr. 2. 212
Nr. 3. 204211
Nr. 4. 194 207
Gemischtes Com ,
Nr. 2. 120121
Nr. 3. II914
SelleZ Corn - , !
Nr. L. 121 .
Nr. 3. 1201-5
WeißeZ Com
Nr. 2. 122y3
Nr. 3. 121122
Geniischter Hafer
Nr. . 646(3
Nr. 3. 63-4
We'ßer Hafer
Nr. S. tt''-L?
Nr. 3. OPA
Svr j- T2
Tf f)Pi'7
Ul ii Vy jt
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