Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 23, 1917, Image 2

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des Amben Krieges.
irCtx clnm eZemaNgm Omerakflsösossizicr.
' : . .iüzv für das Jahr 1917 angesetzt. Bedeutung der deutschen Frontverkürzung an der
:'...,-! ilxixhUA. iuine Andeutung, daß Teutsche in Frankreich zum Bewegnugskrieg übergehen
. i tciE. ('ülscheidung liegt auf, dem russische uud italZemschen Kriegsschauplatz. Beleuchtung
ii : " :tnty.x: lnaTjinrn a der Westfront. Strategische Grundidee, welche zur Räumung Bag'
dad's geführt hat. .
II r Un v'Xiv,i in Ereignissen
r d- i n'Au Monate des Jahres 1917
.1 L i! v :i zwi dS Intinsse ir
i UJ-:t p fesselt: die Rücknahme
t 5?'Z5.'? Front deiderstiU des
'.: 'l'i Zu Frankreich und d
i -i tr türkischen Cittfürefte in
t,.;itv.!.rt isippr R,'k,,,ti,na
"-.1 sh le.rt Bewegung" todt übn
- ' j. t-t cn:?n tu b.t glichen
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..?.-? der Rutschen und türkischen
' - et truz, ?,u kciircibkciietrn
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'.:;.3 für die Weiteren:
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,3 oarm Im Lickte dürrer Tat
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, ! Jt; äste oli gelung'ne Front
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' , luiS die tos e strategische
".et em asiatischen Kriegsschauplätze
-1 :;t.. Strategische Nachteile
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' l.- n n-c'-.rfi emgckitet und
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t v rn-Durbe z,'zgiken wurde,
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t unermeidlie Verluste
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si f i 6tcr.vn sielten, ja in
w' 5 "rt et" ,nüittmal bezeichnet
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i iJ? seiner farnatijchen, g'vgr
i u d strJt'sÄen Verhältnisse
" "s iid'nhittn dn llett
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k'i'-'" i :lar ist, Lrnnen die jinz-
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FriedenZvorschlage der Verbündeten Re
gierungen seinen Ausdruck gefunden, und
die Durchführung de! TauchboottriegeZ
repräsentiert in übertragener Form nur
das Streben, den Krieg durch ein Nadi
kalmittel eventuell zum erfolgreichen
Abschluß zu dringen. Kurz, die psycho
logische Spannung ist aufZ höchste ge
stiegen, daher ie Mscheivungs-An
fchung für die nächste ZuZunft, ohne der
Wucht des Kriegslage-FaZtums Unii
gend Erwägungs-Raum zu gewahren.
Das Drängen nach einer abschließenden
Entscheidung besteht in höchstein Grade,
ob aber die nächste Zukunft demselben
Erfüllung zu bringen imstande ist, soll
an späterer Stelle beleuchtet werden.
. Daß der Grabenkrieg in seiner gegen
wäriigen Form eine Entscheidung in ad
sehbsrer Zeit nicht herbeizuführen im
stände ist, darüber sind sich die Gelehr
ten auf Grund der Erfahrungen des
biZherigca Kriegsverlaufes langst kinig.
Selbst die Aufwendung dn modernsten
technischen Errungenschaften auf dem
.Gebiete. deS Waffenwefcns. selbst die
Acassenverschwendung von Wcillionen
Tonnen Metall gegen die gegnerischen
Verteidigungsstellunge kann die Auf
. rcibung des feindlichen Menschen-Rcstr-fcoirj
und die Zerstörung des Kriegs
Materials nicht derart beschleunigen, dafj
wr Ersatz Nicht mehr gleiche.! Schritt
mit den Verlusten zu halten vermöchte.
Zu dieser Langwierigkeit deö Zermür
bungSprvzeffes tritt noch der Umstand
hinzu, daß die Proportion der Verluste
auf die Dauer sich nie so zu Ungunsten
nur einer Partei ändert, daß dieselbe
derart geschwächt wird, um der emderea
ein wesentliches Uebergewicht zu der
leihen. Die Verluste sind innerhalb
eines gewisse Zeitraumes auf beiden
Seiten quantitativ stets mehr oder min
der gleichartig, da die beschränkte Tech
nik deS Grabenkrieges von beiden Par
teicn mit gleichem Effekt zu Hilfe ge
zogen werden kann. Daß bei dem i
ncn , Grabenkriege strategische. Aktionen,
wilche einer Gruppe besondere militari
fche Vorteile einbringen würden, ausge
schlösse sind, ist bekannt. Es ist daher
einleuchtend, daß, falls auf irgend einem
Kriegsschauplätze eine Entscheidung an
gestrebt weiden soll, dieselbe nur durch
eine Bewegullgslneg lpibcigeführt wer
den kann. Infolge der langen Kriegs
dauer und der zunehmenden Erschö
pftmg aller Kriegführenden wird daher
logischer Weife der Uebergang vom
Graben zum BewegungZkiege womög
lich auf allen Kriegsschauplätzen für
ine oder auch beide Parteien zur zw'n
enden Notwendigkeit werden, da die
charakteristische Merkmale deZ letzteren
ollein die Vorbedingungen zu schnellerer
Beendigung des Kämpft! in sich bergen.
Unter Berücksichtigung der momenta
neu militärische Situation in Europa
kann dieser Nebttgang nur auf zweifache
Weife erfolgen:
Entweder wird die Front einer Partei
durch eine großen Angriff des Gegners
tatsächlich durchbrochen, so daß sich der
Verteidiger wegen der drohendes Gefahr
einer daraus resultierende Auftollunz
seine? Front zum Rückzug genötigt sieht,
um feine strategische Linie weiter rück
wärts womöglich zu re-eiablicren. Tie
VfolgugSZlktu deS SiegcS stellt
dann des LewesungZZries vor.
Oder, eine Partei zieht absichtlich
einen Teil ihrer Fronilinie auf größere
Distanz zurück, um den Gegner hinter
sich her zu locken und damit eine sirate
gische Situation zu schaffen, aus wel
&,n ein groß?r Gegenangriff auf ine
oder beide FlanZcn der Zundllchen Ver
folgungssrupve von . anderes eigenen
Fronkadschniitea her erfolgversprechend
erscheint. 'Gleich hier fei hervorgehoben,
daß ein solchiS Mcmöser zu den schalt
rigsten- der gesamten Kriegskunst ge
k.'rt, und neben besonderer Eenislität
in Anlöge, und Durchführung als
Hauptbidingung zum Erfolg fordert,
dtz der Führe? seine Trupven derart
sichcr in der Hand hat. daß deren
SÄagkttNMt, Zusammenhang .und
Seist durch den anfänglichk AuZzng
nicht im geringsten berufet wird.- Um
das Unternehme durchschlagend zu ge
fklkn, muß die dem Rückzüge folgend
. otendZge . Lmgruppieruns und dai
Anichen bei Gegenangriffes l kürzester
Ze,t erfolg.
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ci't da: cK.L'ibe ZtrUt n d'k
ersienannten Form haben die der-rr-.n
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wie beksm-.t, nur von, den S:?e,äru?ttn
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und das Vortragen der deutschen Front
bis zur Bzura zur Folge hatte. ,T!e
Art, wie Hindcnburg durch die Wahl sei
ner RäckzugZiichtung günstige, stratcgi
sche .Vorbedingungen für Ansehung der
Gegen-Offenswe schuf, sei hier kurz re
kapituliert:
Um den 20. Oktober 1914 herum
standen die verbündeten dcutsch-östcr
reichlichen Sireitkräfte in einer Linie,
welche sich con südwestlich Warschau, die
Weichsel und den San entlang, bi! .
,Sambor am Dniestck erstreckte, im
Kampfe mit den Russen. Ts Dc
bouchieren starker feindlicher Ncfcrvcn
aus dem Raume Nowo-Georgievsk-War
schau und der zähe Widerstand der
Russen südöstlich von Przemdsl ließ in
Hindcnburg den Entscklufj heranreifen,
die gesamte Front bis in die Linie Kra
kaU'özenstvchauKalisz zurückzunehmen.
Die RückzugZ-Richtung war also mehr
oder minder Südwest und die Russen
wurden derart vom Unterlaufe der
Weichsel abgelenkt. Tie Schnelligkeit
deS Rückmarsches und die Umgruppie
rung der deutsch-österreichischen Heere
war ein Kabinettösiück moderner Füh
rung. Der Schwerpunkt der Kräfte
Konzentration, der vorher im allgemei
nen auf dem südlichen Flügel lag,
wurde in kürzester Zeit in den Raum
bei Thorn Verlegt und die Ablösung der
Truppen vom Feinde d'art geschickt be
wirkt, daß die russischen Heerführer über
die Absicht? ihrer Gegner völlig im un
klaren blieben. Dann setzte der Gegen
stoß von Thorn entlang der Weichsel crus
Nordwesten gegen Südostes an, und bei
Wloclawck und Kutno wurde die echte
Flanke der verfolgenden Russen siegreich
umfaßt. Kurz, Äbzichung der gegner!
fchen Hauptmacht gegen Slldwest und
Gegenangriff auf die ungeschützte' feind
licht Flanke von Nordweften her bildeten
die Merkmale dieses gelungenen Unter
nehmens.
CventnalitSten rincs Bewegungs
Weges in Frankreich.
Wie hoch die militärischen Kreise der
Entente die strategischen Oualitäl. der
zentralcuropLischen Führer und speziell
'Hindenburgs einschätzen, geht am lösten
aus dem umstände heroor, daß , trotz
dem die alliierten Heere mimrris siL
ker sind, stets die Mög! chkcit eines neuen
überraschenden Offensiv Unternehmens
in Deutschen in Erwägung ziebm und
die Frage: Was wird Deutschland
nächstens tun?' schon zum stetigen Re
prrtoire der alliierten Militär Kritiker
gehört.. Der Eindruck, wel en die Front
Verkürzung' an der Ancre gemacht hat,
wird am besten durch die Tatfache doku
mentiert. daß verschiedene militärische
Leuchten der Entente dieser im Grunde
genommen einfach taktischen Aktion die
mannigfaltigsten Bewegaründe und große
strategische Pläne für die Zutuns untn
schoben. Hindenbukg beabsichtige nicht
mehr und nicht weniger, als die Ent
fcheidung neuerdings in Frankreich zu
suchn, und durch ein dem Rückzug in
Polen 1314 ähnliches Mc.nüver den Lt
Wegungskrieg an der Westfront in
Schwung zu bringen, hieß eS kürzlich
in der Londoner urd Pariser Presse.
Daß diese Kombinationen, vom Stand
Punkt der KriegSziele Zcntral-Europa!
und., unter Lerüäüchügung der momer.
taneg militärischen Situation beurteilt,
vollständig haltlos sind und jct realen
Basis entbehren, brauchte eigentlich gar
nicht bewiese zu werden. Deutschland
und Oesterreich-Ungarn werden, für lan
gere Zeit wenigstens, kaum eine Weendi
gung deS Krieg-kS durch einen roßen
Schlag in Rankrcich in Erwägung
ziehen, da einmal dort ' die geringste
Aussicht dafür vorhanden ist, und
zweitens keine unmittelbare Notwendig
fett dazu Vorhand? ist, da das große
KricgZzikl, die Sicherung der westlichen
Grenze und Erweiterung der eioenen
Wasserfront durch den Besitz belgischer
Häfen bereits erreicht ist und es nur noch
darauf ankommt, das Errungene fest zu
halten. Für den niitteleuropäische
Wund wird" die Erfordernis eine für ihn
günstige Ärleazentscheidunz iaupisächlich
auf dem russischen u.'.d bezichungsweise
auf dem italienischen zmplvlatze zu
streben, solanke in erster Linie stchen,
als die dortigen Gegner nicht dc'Äg aus
geschaltet und die Vidrehung des Zu
sJminenhangeZ de! zentrslemspaffche
Blockes ei für Lemal kftitigt ist. Je
l it b't y-i a t-ufti, je irti. " t
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Fronl.ZnrückiikHnit feint Einbuße ju er
lnden, könnte unter fortdauerndem geg
nerischen Drucke wahrschnnlich kaum
derart bcschleunigt werden, daß nicht
Truppenbewegungen und strategische
Umgruppierungen darunter zu leiden
hätten und das Gelinge der ganzen
Operation damit in Frage gestellt würde.
Alle diese Erwägungen verweise.i daher
die alliierte Voraussetzung, Deutschland
beabsichtige auf diese Weise an der West
front zum Bewegungskriege überzugchen,
tu daZ Wch der CZ!lN'i?k. Nnr die
Möglichkeiten, welche auf Grund der
nun schon seit zwei Jahren stabile
Lage für einen eventuellen Bewegungs
kricgI-Versllch seitens der Deutschen in
Form einer Frontrückzichung mit da
rauffolgender Gegengression bestehen,
sollen hier rein akademisch untersucht
werden.
Wo könnte ein Teil der deutschen Li
nie im Wcste unter Rücksichtnahme auf
alle einschlägigen militärischen und pvli
tischen Faktoren solcherart zurückgenom
m? werden, daß damit günstige Vorbe
dingungen für eine folgende flankierende
Gegen'Osftnsive geschaffc.i und das Ge
füge der Gcsamtsront nicht erschüttert
wird? .
Ein Zurückbicgcn des äußersten nörd
lichcn lüaels an der belgischen Küste
oder dek südlichen an der Schweizer
Grenze ist selbstverständlich von vrrnher
ein ausgeschlossen, da die Alliierten da
mit gewissermaßen zur Umfassung der
deutschen Gesamtfront eingeladen wür
den. Für einen Gegenangriff auf die
feindliche Flanke würde sich keine Gele
genheit bieten, da die Alliierten stets
Flügcl-Anlehnung finden konnten: Im
Norden an dit See, und dann an die
holländische Grenze, im Süden an die
Schweizer Grenze ober an den Rhein.
Ein Rückzug im OberElsaß würde
iibrdies Baden und Württemberg einer
feindlichen Invasion ausfetzen unj damit
hauptsächlich den Werl:!i heimischer
Kraftquellen zur Folge-Hüben. Letztere
Erwägung spricht in gleichem Maße auch
gegen eine Verlcgunq deZ Front-Ab
fchnitteS Pont"aMoussonMktzeral nach
Osten, da die beiderseitigen Stritkräfie
dort knapp an der französischen Grenze
einander gegenüberstehen, ein Rüzug
daher deutsche Lande preisgeben würde.
Allerdings würde der Raum um die Fe
stung Metz in diesem Edcntualsalle gün
stige Gelegenheit zur Flankierung der
französischen Verfolgung; Armee von
Norden her bieten. Gegen eine Aufgabe
des WocvreDistrik!eS mit seinen rächen
Eifenerzgruben spräche die Erwüc.ung.
daß damit eine in Feinde and gelegene,
sehr wichtige Hilfsquelle der Kri.gsmate
rial.Produktion verloren ginge und die
Möglic,kcitcn für flankierende Gegen
Aktion vom Norden au! wegen mangel
haften''Entwickli.ngIraumeZ gering, und
von Süden infolge der strategischen
Lage garnicht vorhanden sind. Ucbcr,
dies würden alle deutschea Gegen-Offen
siven von der Schweizer' Ärenze bis
nordwestlich Wetz nicht sehr weittragen,
der Natur fein können, da sie selbft im
Falle deS Gelingens an der französischen
Mosel und MsaS-Linie wikdc' zum
Stehen kämen. Faßt man die obigm
Erwägungen zusammen so kanr. mit
einiaer Berechtigung angcnommen wer
den.' daß die deutsche Front von Verdun
bis zur Schweizer Grenze für Jnaugu
ri'.rung eines BeweaungskliegeS ebenso
wenig in Betracht kommt, wie der auf
belgischem Territorium von Ostendk biS
ArmentiöreS sich erstreckende Teil.
Die Ausfübrung des obsnaedeuieten
großen strategischen Manöver! bliebe da
her auf die sich in nordfionzvsischen Koh
lcn und Jndustrik-Tistrikten hinziehende
deutsche Linie beschränkt. Eine Zurück
nähme deS Frontstückes in der Eham
pagne und an der Visne konnte nur
gegen Norden hin vorgenommen werden,
falls man für die einzig von Osten her
denkbare, folgende FlankicrungZ-Aktion
günstige Vorbedingungen schaffen kill.
Eine Rückbiegung der Chanrpogne und
Aisne-Fronten gegen Nordosten, bis
eventl. zur belgischen Grenze, lutze leine
befonderS günstigen - Möglichkeiten für
die folgende Gegen.Offensiöe zu, da letz
tcre etwa aus dem Raume um Cambrai
gegen Südcfkn angesetzt, stets inen
feindlichen Einwirkungsverfuch von der
engjlische Front her gegen die eigene
Flanke zu gewärtigen hätte. Es erübrigt
daher nur noch die Erwägung einer
Rückziehung der deutschen Linien zwi
scher, ArraS und Tracy !e Val in der
allanneiuen Richtung Oft und bei
näherer Betrachtung scheint diese Be
wegung auch die günstige Bedingungen
für de Uebergang zum mobile Kriege
zu gewährleisten. Angenommen, der
Rückmarsch der am Frontabschnitt Ar
ras Tracy le Val stehenden deutschen
Armeen würde ia der allgemeinen Rich
tung Ost-Südost zwischen den Linien
Arras-Eambrui-Hirson im Norden und
entlang dem A:sneF!uß im Süden bis
in eine neue Front, etwa zwischen Mau.
benae und Rethel, angeordnet und durch
geführt. Die an der Äisne-Front und in
der westlichen Champagne stehenden
deutschen HreZteLe müßten sich natür
lich düskr Bewegung gegen Osten bin
anschlichen. Schon wakrend des Rück
Marsches würde eine Umgruppierung
vorgenommen und eine starke Offensiv
cie i n tc-"V V ?"''"n konzentriert,
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Hindernis mehr Im Wege stelln. Damit
wäre wohl das lvhucnswertkste Ziel,
wklchcZ die deutschen Heerführer auf
Grund- der gegenwärtigen KriegKlage
noch anstreben könnten, auf dem franzö,
fischen 5riegZschauplatze erreicht. Denn
der Besitz von Calais würde die unmit
tclbare militärische Bedrohung des
Hauptfeindes der Mittelmachte. Groß
britannien, bedeuten und die Engländer
weit eher einem Friedensschlüsse geneigt
machen, als etwa der Fall von Paris
oder der Maak.Mosel'LinIe, .
Die Operationen in Mesopotamien.
Naturgemäß hat die unerwartete
schnelle Besetzung der alten Kalifenstadt
Bagdad in Mesopotamien durch die
indo-britifchkn Truppen beträchtliches
Aufsehen in allen interessierten Kreisen
hervorgerufen. Unleugbar ist auch die
Tatsache, daß die Engländer damit einen
recht bedeutenden moralischen Erfolg er
taugen haben, dessen Folgewirküngcn
sich nicht nur bei allen alliierten Natio
nen, sondern auch bei den Völkerschaften
des nahen und fernen Orients fühlbar
machen werden. Für die Türken ist der
Verlust insofern mißlich, als die leicht
zu deeinflutttndcn arabischen VollS
stamme eventuell den Lockungen briti
scheg Golde! und Ucbcrrcdungskunst fol
gen und die Entente dadurch neue Hilf?
tröste erhalten könnte. Damit ist aber
auch die Bedeutung dcS Falles Bagdad
erschöpft. Denn als wichtiges militä
rischeS Objekt kommt die Stadt infolgt
der strategischen Verhältnisse auf dem
asiatischen Kriegsschauplätze nur sehr
wenig in Frage. Eine Betrachtung der
geographischen Gestaltung Mcsopota
micns läßt dies sofort erkennen. TaS
Stromgebiet der Flüsse Tigri und
Euphrat. welche die beiden Hauptver
lehrslinie in diesem sonst wllstcnähn
Ziehen Lande sind, wird vom Raum von
Mosul an bis zum Persischen lolf im
Osten von den parallel lausenden per
stschen Randgibirgen. im Westen von der
großen arabischen Wüste begrenzt und
hat die Form eine! Flaschenhälse!, der
sich gegen Süden zu immer wehr der
engt. Bagdad liegt im nördliche Teil
dieses Halseö. Militärische Operationen
sind infolge der Bodcnbeschaffenheit und
Gestaltung, ferner wegen der Wasser
Verhältnisse auf die beiden genannten
Flußlinien beschränkt. Jede Altion in
diesem Teile Mesopotamiens wird daher
stets eine isolierte bleiben müssen, da
Anschlußmöglichkciten an andere Fron
ten nicht ezisticren; dieser Umstand hat
immer eine gewisse Schwäche der tür
kifchen Gefamifront auf diesem Kriegs
schauplatze an ihrem äußersten südlichen
Flügel zur Folge gehabt. Wie erinner
lich, war die strategische Situation der
osmanischen Dreitkräfte vor Beginn der
gegenwärtigen englisch-russtschen Offen
sive im Großen folgende: Die Linie be
gann westlich Trapezunt am Schwarzen
Wecre. lies dann gegen Süden, westlich
von Erzingan, bog dann gcgen Osten
ab. um sich südlich der Städte Musch.
Bitils und des VanSees bis an die
persische Grenze zu erstrecken. Slldwest
lich des Urmia-SeeS trat sie sodann uf
persisches Territorium über und reichte
im allgemeinen bis In die Gegend östlich
der Stadt Hamadan. Ferner standen sich
in Mesopotamien die Gegner östlich Kut
tl-Amara in festen Stellungen gegen
über. Man konnte alfg drei mehr vder
minder distinkte Fronten unterscheiden:
die gegen Nordoften gerichtete Kaukasus
Front, die persische Front gegen Osten
und die Jrak-Front gegen Cüdosten.
Die Kaukasus-Fcont lehnte sich im Nor
den an das Meer und staub mit der
persischen in ziemlich unmittelbarem Zu
sammenhang; zwischen der persischen und
der Jrak-Front bestand jedoch wegen der
odgefchildertc GclSnde-Schwierigkeiten
eigentlich gar kein Kontakt und letztere
stand daher isoliert da. Der an der
?zrak-Front stehenden türkischen Armee
iel infolgedessen eher die Aufgabe zu.
im Rahmen der großen strategischen
Grundidee die Flanke und den Rücken
der beiden andern Fronten gegen bri
tische Unternehmungen den TigriS auf
wärtS zu decken, als selbständige opera
tive Ziele zu verfolgen. Im Verhältnis
zu der OperationSbasis der persischen
Front dem Raum bei Mosul bil
bete sie daher eine weit nach Süden
hinaus vorgeschobene Gruppe.
ES besteht heute kein Zweifel mehr,
daß die englischen und russischen Heer
führer ihre neueste Offensive nach einem
aemcinsam borbedachten Plan ansetzten
1 und durchführten. Ausnützung der Zu
sammenhanglostgkclt der beiden lurki
schen Fronten war offenbar die ftrate
gische Absicht. Zuerst wurde die isolierte
türkische Jrak-Gruppe von überlegenen
britischen Kräften angegriffen, um durch
deren Zurückdrangung den Tigris auf
wärtS den Rücken der persischen zu be
drohe. Alk eS den Engländern gelungen
war, die türkische Stellung bei Kut-el
Amara unhaltbar zu machen, ergriffen
die Russen ihrerseits die Offensive gegen
den südöstlichen Flügel der persischen
Front, vm denselben womöglich festzu
halten und die Engländer damit in
Stand ZU setzen, dollständig in den
Rücke der Türke zu gelangen.
Sobald nun der englisch-kussische
Operationsplan klar auZzesprochm war.
ergab sich für de tiirtifchen Gencralstab
die sclbstversländlicht Notwendigkeit, der
aus zwei Richtungen angesetzten feind
lichen Offensive e'ine geschlossene Ein
lzsitsfront im östliche Teile des asiati,
schen KriessscknupkVeS entgegenzustellen,
die nicht flantiert werden tann, oder in
anderen Worten, die bisherigen gelrenn
ten Fionten in Mesopotamien und Per
sien ia thut einzige zusammenzuziehen
und damit die gklamie strategische Linie
vom Schwarzen jfiecr bis zur arabischen
Wüste zu wlloLdZere. Der F-ll Kut
et Amarak n& den Anstoß zur Durch
führuog d'kiik Jsee und die jetzt im
N)anae befindlichen Nückdewezunaen der
türkischen 'Streitkiästk h Persien und
Mcsspotamien stellen nicht- andtteS als
DetZi'Z der beabsichtigten greßen ftra
tez'schea Frontserkürzunz vor.
Boa diesem Kesichtspunkie aus ist da!
biinak triderkandsÄse AufzbiN d:r
Stadt ' B-i.-id feiten! d-:r titrk'fb?
Toppen vi!l!q kinleuck'tki'.d. Blick
cuf die 5:ne g.z!. um ftstzustten.
"Ion der öjlerreichjclj-
ilngarifchen Ironl.
Tie Hilf Frankreichs für Italien. Rumäniens Gcsanitvcrlustc.
Die Kampftätigkeit an der russischen Front.
Von Leonhard Adelt.
K. u. K. KrkegZpresscquarticr.
30. Januar.
An der italienischen Front sind, wie
verlautet nunmehr die ersten großen
Matcrialtransporte französischer Her
kunft eingetroffen, aber noch nicht in
Verwendung genommen. In Zusam
menhang damit hat ' sich eine Anzahl
höherer französischer Offiziere, meist
dem Generalstab, dem Geniekorps und
der Artillerie angchörig, zu den italicn!
fchen Bundesgenossen begeben. Die
Transporte, die vornehmlich großkali
brige Ecfchüse der Schneidcr-Ercuzot
Werke umfaifen, erfolgen nick,! mehr
ausschließlich zur See, sondern mehr
und mehr auf dem Bahrnvege, da sich,
als unmittelbare Wirkung des der
schärften U-Boot-KriegcS ein wachsender
Mangel an Schiffsraum auch bei den
Franzosen und Italienern immer fata
ler bemerkbar macht und daö Risiko der
Seetransporte immer großer wird.
Im Hochgebirge ist der Krieg vorder
Hand noch in den ungeheuren Schnee
massen ersterben. Niedergehende Law!
nen erfordern manches Opfer. Unter den
Verschütteten befand sich auch letzthin
der älteste Frontosfizier der k. u. k. Ar
mce, der siebzigjährige Major Locschner,
den eine Lawine samt seiner Unterkunft.
Hunderte von Metern ins Tal hinunter
riß. Während fein Bursche dabei er
stielte, vermochte dc: alte Offizier sich
zu befreien. Lk'-schner, der ursprünglich
Zeitungskorrekior war und dessen Sohn
als Oberleutnant gefallen ist. wurde
aus diesem Anlaß vom Kaiser der Or
t-den der Eisernen Krone verliehen. Im
Karst spielten siq erornerie niein
Kämpfe um den Frontbogen Jamians
Kostanjevica ab wo ein Jagdkommando
nachts in die vorderste Stellung deS
Feindes einbrach, sie mit Handgranaten
zerstörte und eine Anzahl Gefangener
mitnahm. Auf verwegenen Patrouillen
gängen tun sich am Jfonzo namentlich
die BoZniaken hervor. Sie find beim
Gegner besonders gefürchtet und werden
von Ihm schlechtweg als Mohammedaner
bezeichnet, obwohl sie größtenteils or
thodox oder katholisch sind. Unter den
italienischen Truppen zeichnen sich die
Ciziliancr aus. die ein unberechtigtes
Vorurteil bisher für minderwertig hielt,
vielleicht weil sie fast durchweg Anal
phabeten sind. Unter der schneidigen
Führung ihrer Offiziere gehen sie blind
lings in jede Gefahr und ziehen den
Tod der, Gefangenschaft vor, ia der sie,
wie man ihnen versichert hat. bei leben?
digem Leibe gebraten würden. Ein Ver.
such, die Hermada, den sie den Teufels
bcrg pennen, von Norden he? zu um
gehen, ist freilich auch den Sizilianern
mißglückt.
Nach den Absichten der italienischen
Heeresleitung soll fortan ein systemati
cher Truppei.oustausch zwischen der
Zront, den Stäben und den Etappen
iattfindcn, dergestalt, daß der Front
oldat nach sechs Monateo Schützen
grabendienst eine ruhigere Verwendung
erhält. Dadurch soll ein gerechter Aus
gleich herbeigeführt und die Kriegser
fahrung der Frot aus die Etappe über
tragen werden. Zum Dienst ia erster
Linie sind jetzt such die Jahrgange 1874
und 1873 herangezchen. In unablässi
ger Folge kommen frische Truppen und
neuausgebildete Jahrgänge inZ Opera
tionSgebiet. Größere Kontingente an
derer Ententesiaaten, wie sie der Erobe
rer von Gor,, der komMdierende Ge
neral Graf Msrazzi in einem aufsehen
erregenden Artikel fordert, bleiben da
gegen immer noch aul, so daß sich die
italienische Frühüngsosfensive voraus
sichtlich nur mit einer Verstärkung durch
französische Generalstäbler wird begnü
gen müssen.
Die Zahl der von den Truppen der
verbündeten Zentralmächte gefangene
rumänischen , Soldaten übersteigt nun
mehr zwechundertiausend. Sie vermehrt
sich täglich durch Versprengte, die sich
bisher in Wäldern und Dörfern derber
gen gehalten haben, und die sich jetzt,
von Hunger und Kälte aus ihren Ver
stecken herallSzctricden zumeist in aben
teuerlicher Kostümierung, halb militä
tisch, halb Zivil, selber stellen. Der Reft
der rumänischen Armeen, die sich zum
Teil anerkeunSwert tapfer geschlagen
haben, Wird in Bessarabien und der
SKolda neu geordnet und auszerüstet.
Nominell führt General Averescu . noch
daS Kommando über sie, doch gehe alle
Anordnungen von der russischen Heeres
daß eint Verbindungsherstellunz zwi
sche der peisischen und mcsopotamische
Gruppe im Raume südlich und östlich von
Bagdad noch nicht möglich war, fondein
der unmittelbare Kontakt erst weiter
nördlich davon bewirkt werde kann. Die
Frage einer Festhaltung VagdadS, welche
aus Seniiments-Gründen gewiß wün
schenZwert gewesen wäre, mußte für die
skS Mal bor rein militärische Notwen
digkeite in d Hintergrund treten.
Sollte e! den Türken gelingen, durch ihre
strategische Frentsertürzunz günstige
Vorbedinounaen z einem Gezenschlage
zu schassen, so dürfte ihnen Ui erfolg
reichem Anszanze Bagdad ebenso mühe
los wieder zufallen, wie eS verloren ging.
Die vom türkischen Kriegsminister Enver
Pascha vor dem Parlament zur Schau
getragene Zuversicht bezüglich der allge
meinen militärischen Situation des os
manischen Reiches läßt vermuten, daß
eine Gegenaktion bereits in Vorbereitung
M und die Räumung Bagdads In Der
tindung damit schon von langer Hand
dirctt in den Kawvaamvlan einbezogen
wurde. -
leiiung aus, und die praktische Rcorga
nisation geschieht durch französische In
prukiionsosfiziere. Die rumänischen
Stabsoffiziere, die versagt haben, hat
General Brujsiloiv kurzerhand abgesetzt,
darunter allein in den letzten Tagen wie
der fünfzehn Generale und Brigade
kommandeure.
WaS vom rumänischen Hckk noch an
der. Front steht, beschränkt sich auf we
Nige Divisionen, die übcroks noch kaum
ein Viertel ihres vorgesehenen Bestandes
haben. Einzelne Regimenter zählen keine
sechshundert Mann mehr. Tie an
dauernden Aufräum!ii!gsarlitcn auf
den Schlachtfeldern liefern fchancrliche
Beweise für die enormen Verluste, die
die Rumänen besonders durch unsere
Artillerie rlitten haben. Im Raume
von Campolung wurden beispielsweise
auf einem einzigen OuadratkilLmctcr
Bodenfläche 0000 gefallene Rumänen
aufgefunden und begraben. Dabei ist
daS Zahlknveihältnis der Toten zu. den
Verwundeten infolge dcs ganz unzu
reichenden rumänischen Sanitätsdienstes
LlxrauS ungünstig. IN dielen Provinz
städten wurden die GastPft zwar schnell
in Lazarette umgewandelt, boten aber
kaum genügend Platz für die verwunde
ten Offiziere, während die Mannschaf
ten in unzureichenden UntcrkllZien
massenhaft zu Grunde gingen. Auch un
ter der törichterweise vor unseren Trup
pcn gcflüchtctcn Zivilbevölkerung h'elt
der Tod furchtbare Ernte.
Die Kampftätigkeit auf dem rumä
Nischen Kriegöfchauplah ist buchstäblich
im Frost erstarrt. Die Truppen d,r
vordersten Linie sind der Kälte, die bis
21 Grad Celsius beträgt, und den eist
gen Stürmen preiögegeben: doch stcl,t
den Kommandanten heute die Erfah
rung zweier KriegSwinler zu Gebote, so
daß es gelingt, die Erfrierungen auf
kein Mindestmaß zu beschränken. Der
Jcmd leidet unter denscloen Schönens,
leiten, und da bei ihm der Verpfle
gungsnachschub noch immer unzureichend
ist, so kam 'es an der Ostfront zu Mcu
tereien sibirischer Regimenter, die kifsl
gedksscn'alls der Front abgezogen und
durch andere ersetzt wurden. Obwohl
die Wetterlage jede größere Schlacht
verbietet, ergibt sich doch nach den vffi
ziellen Ausweisen der letzten Tage f.ir
die Ostfront ein Gewinn von zweitau
fendsünfhundert Gefangenen und drei
zehn Maschinengewehren. Ocrtliche
Kämpfe entwickelten sich tmStockea
Gebiet bei Swidniki, wo russische An
griffskolonncn bis in ihre eigene Siel-
lung zurückgeworfen und verfolgt wni
den; bei Semerinki, westlich Luck, wo
Rheinländer in daß vom Gegner besetzte
Dorf einbrachen; am Tunnel von Me
sticanesli, wo Oberst PappS hundertfach
bewährte Hcldenschar vor übermächtigen
wiederholten Angriffen aus die rückwär
tige Bergkuppe zurückweichen mußte, abr
nach wie vor den Zugang zur Äoldene
Bistritz sperrt, und südlich be! Casinu
Tales, wo . ostcrreichischsungüiische und
deutsche. Regimenter des Feldmarfchall
leutnants Ruiz russischen und rumäni
schen. Vorstößen durch Gegenstoß be?-g
neien. Im Lustkampf besiegte ein öfter
reichisch'Ungarischer Flieger über Mar
maroSSz!gct einen ruffischen Apparat,
dessen Pilot und Beobachter gefangen
genommen wurden. Ein anderer I. ,
k. Kampfflieger schoß über Kimpolunz
ein russisches Flugzeug ab; ein drittes
Wurde gleichfalls abgeschossen und zcr
schellte am Boden. Ueber dem S:ru
mitzaTale brachte der deutsche Flieg'r
keukant Burchard einen Engländer gi;n
Absturz. Wir verloren im Luftkamvse
mit französischen Fliegern über d,'m
Narajowkabach einen Apparat. On,
Geschwaderslug bezweckte und erzielte die
Zerstörung des für die Russen ichtivn
Auöladebahnhoss Radzlwilow. Im Se
reth-Gebiet büßten hic Russen die dci
den Osfensikstellungea nächst Galatz ur,s
an der großen Flußschleife bei Fundeni.
die seit der Einnahme von Manesti samt
Brücken von drei Seiten unter deutschem
Feuer liegt, ein. Damit ist die
lichkeit eines russischen AuZfMs
Zentrum der Sereth-Linie aufgehoben.
Ebenso bietet der schmale Streifen
Sumpfgelände, den die Russen i'n
Dreieck zwischen Screth-Mündung und
Donau noch behaupten, keinen Entwick
lungsraum. sondern nur eine geringe fci
rcktt Sicherung von Galatz, das anwu
ernd unter schwerem VitlJcrkftuer liegt
und brennt. Nach Flicgerbeobschtunse., .
sind die ForkS westlich der Stadt bercilZ -völlig
zerstört.
TaS derlorene und wicdergcfun
den Kleinod der Ttefanökrone.
ein Lauffeuer verbreitete sich die Naf,
richt, daß im Laufe der Krönung' l
lichkeilen aus der heiligen Krone Q!.
Sie fand! ein Edelstein in Verlust c-'
raten sei. Die Nachricht, die fpäur t.
stäiigt wurde, erregte überall Qxtt.i
Aufsehen in dkg Kreisen derZenisen, l ?
mit den Anordnungen und der Durch
führung der kronungSfeierNchkeite i,i
engerer Verbindung standen, den Pein '
lichsten Eindruck. Soglcich urd: d'e
umfassendsten NackforZchunsen ein f.U
tct und jedes Plätzchen, in dessen 1'.,:
die heilige Krone gebracht wurde, ein-r
genaueren Untersuchung uZerzog?n. Tie
sorgsültigen Nachforschungen k?zcht?n
auch das gewünschte Ergebnis, und der
in Verlust geratene Edelstein, ein Tsr
dn rsßer Schönheit, wurde in d.r
MathkklZ.Hsuptkrsnungslikch! Kx-.'sni.u
funden. '
Die meisten Mml ubm vM
xach dexodr als v.i$ ht Vernu'ni.
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