Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 21, 1917, Image 2

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und religiöse Zusammensetzung und die
Beschäftigung der Bevölkerung, über
Produktion, Verbrauch und Berühr in
!cder Hi.'-.s.chl ssz ist dsn einer Sktißi!
nicht oder kaum die Rede, eS fehlen alle
Handhaben, um vom grünen Tische aui
in die Geschicke bei Landes einzugreifen.
Man muß beinahe sagen: .Gottlob'!
Denn mit Theorie ist noch niemals ein
Land der Kultur zugeführt worden und
man möchte bedauern, da ti nickt di,
Meister der Praxis jenseits des Atlanti.
schen OzeanS find, denen ti zufällt, die
Türkei in der großen Aufgabe zu unter,
stutzen.
Sie haben uns den richtigen Weg ge
Zkigt. der mit der wissenschaftlichen Er
forschung anfängt. GeoarabbSs-oi-ai
logische Erpeditionen müssen zuerst die
imigen anoesreile untersuchen, die von
praktische Bedeutung sind und ihnen
muß sich gleich der Meteorologe, der
Wasserbau und Kulturtechniker an
leyiiesen. .Wer die Expeditionen bei
Survcy im Weste an der Arbeit ge.
sehen hat. gewinnt die Ueberzeugung,
baß nur auf diese Weise rasche Erfolge
erzieii meroen rönnen. Vor allem müssen
Zentralinstitute geschaffen werden, die
das Material verarbeiten, eine geologi
sche Landcsanfialt, .Fachschulen für
Bodenkultur jeder Art; eine Seidenbau,
schule in Brussa trägt schon reiche
Fruchte, eine forstliche ist bei Hendeck im
Entstehen. Dies muß Hand in Hand
gehen mit der Verjüngung des ganzen
SchulweftnI. von dem Elementarunter
richte angefangen. Daß der Boden dazu
vorhanden ist. wird jede, Landeskundige
zugeben. Selten trifft man in Europ
irgendwo auf dem Lande solch sufge
weckte Jugend wie in Anatoliea llent
halben, mag eS sich um Türken, Tscher
keffen oder Jürüken handeln, ganz abge
sehe von den Armeniern und Griechen.
Um die Zukunft der Türkei braucht
einem da nicht bange fein, wenn man
die felbstbewnßten Bmgek seit Jabre
zu feinen Freunden bat und in nenetter
Zeit erwachsene Mädchen verschleiert zur
höheren Töchterschule gehen ficht. Mit
der Frau daheim mutz die Volkscrziehung
beginnen und der arme Dorfschullehrer,
der Hodfcha, muß über den enaen Lcbr.
Pan des Korans hinausgehen dürfen.
Wohl bietet die Schrift ein großes Hin
dernis der höheren Geistesbildung und
macht die 90 Prozent Analphabeten der
stä'ndNch. Hier egi auch der Weg zur
Hebung der hygienischen Lebensverhält
msse, durch die den oft noch verhenndea
Seuche Einhalt getan werden könnte.
Jede? wirtscbaftlicke &.rmhinn
hinderlich sind vor allem die Boden
benkverhaltnisse. Weitaus der ?,
Teil des Landes ist Staatsdomäne der
Best z der Kirche iBakuil. Nur ,tw
15 Prozent sollen Prirxitkigentum sei.
scmnngui nno Weive, Markt und
Erntearbeitsprätze. Wege ufm. Unbe
bautes herrenloses Land kann Zed i.
bauen und drei Iahe Nutznießung davon
ijuucu, oanir jaur es sem (Staate an
heim, Staats rmd Vakufgüter können
für gewöhnlich nur in Backt, bettek.
ungZweise Erbvackt aeaeben w?rk,n.
AuS diesen BerhäÜuisscn erklärt sich das
WiKn ncs gezunsen. breiten, freien
BauerrkftandeZ. der Sein Ui
seiner ureigensten Bestimmung als
Agrsrsiaat zuführe konnte. Durck
greifende Agrargesetze müßten die groß
tenteils totliegenden Domänen unter die
mehr oder minder im Frondienste leben
den Kleinbauern aufteilen. Nur so kann
der genügsame und hart arbeitende Baner
es ist bemertbar. daü die Mnn?
doch nicht mehr so ganz die Feldarbeit
zu alle andere den Frauen überlassen
- Zu seinem Lorteile seinen Wirt
fchaftsktrZed erweitern, was er bisher
meist mir Absicht vermiede bat. w.tt KZ
Transport und daher die Verkauf?,
Möglichkeiten fehlte und drückende
Steuern ihm fast jeden Gewinn nahmen.
TbgefcK dsvo fthlte jede Gelegenheit,
sich außer zu Wucherzinfen Kredit zu
fckssen. Dreizehn Prszent deL Ertrages
i!t derbem Staate zukommende Zehnt,
der die HWptstgstZeinnehme bildet.
Aber durch seine Vnfteigming g
Mt'.fieietendk Pächter in den einzelnen
Provinzen und durch WeikerübÄrsgAnz
auf Lnterpächier und Eikmebmer wird
dem Bauer tatsächlich ew Drittel und
darüber seines Ertrages meist ln naiura
genommen. Hur muß ein neues Steuer
geseß Wandel schaffe. .
, Bon der halb Million Quadrat!:
lometek Anatoliens sollen SO Prozent
kuüursäh'z. aber nur 40' Prozent an
gebaut sein, und dieses Verhältnis ist
weiter im Osten Md Süden roch un
günstiger. Der KLstsaum und grüne
MMr hie sich läng, der großen
iilusse bis zum persisch Golf zieben.
sind dem Anbaue in diel große . Matze
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SchaZfer.
Irak, mit Entwässerungsanlagen Acker
land gewinnen kann, über dessen
Schähung die Meinungen sehr geteilt
im. zvtt ;trv!t t sich rn Mil,
lionea Hektare. Vieler O.!en wird man
durch Anlage artesischer Brunnen die
gleichen Erfolge wie in tt algerischen
toapara erzielen.
Und wenn man daran geh!, die An
bauflächt zu vergrößern, wird man dem
Bauer durch Unterweisung in rationeller
Bodenwirlschaft. durc Einführung
lanomliticyastücher Maschinen . und
durch Regelung deS Absitzes zu gröfrer
Ausnützung feii.er Kräfte verhelfen
müssen. Gleichzeitig muß das Interesse
für Forstwirtschaft geweckt werden, das
vollständig fehlt. Denn gc.-ade unier
den kttrischenden klimatischen Boden der.
hältnissen ist di Erhaltung und Aus
breilung der Wc.ldunge., eine Lckens
frage weiter Gebiete. Wo der Schutz
der Bäume fehli, wo die Hilden von
Klemdieh die Allsforstung verhindern
uns das Buschwerk zerstören, spülen die
Rege., die Humusdecke fort und jede
Möglichkeit einer Wiedergewinnung ixs
Bodenö für die Kultur ist so gut wie
verloren. Und dazu kommt der Kampf
gegen Heuschrecken und Mäuseplagea
und Forstschädlinge, denen der Einge
borene noch mit Fanatismus zu beqeg
nen sucht. Hier muk die Äissenilboit
au die Front und dem in sein Schicksal
ergeoenen Bauern vie Waffen luftm.
Dies alle erfordert aber Arbcits
kraste, über die das Land nicht der
fügt. Die Bevölkerung der asiatischen
Türkei wird auf 21 Millionen' geschätzt
(oas und iz Einwohner aus den lu&
dra Kilometer) und ist überaus unregel,
mäßig verteilt, so vaß die Bolksdickte
in Anatolicn 20. in Arabien 23 hl
Diese geringe Zahl kann natürlich durch
verbesserte Bodennutzung beträchtlich er
oor meroen. Ä)re yaidnomadlsi.rendkn
Kternvrekzuchter deg Ostens können fest,
haft gemacht werde. Hunderttausend
von Licoyavichirs find vefonders ,n den
letzten Jahre engesiedeU worden. Aber
noch immer ist diese, für die Türkei
wichtigste und wohl am schwierigsten
zu losende Aufgab: ein Sorgenkind.
Daß die Bollsdichte keträchtlich gehoben
werden kann, zeigt der Vergleich mit der
früheren Zeit, besonders des AlKrtur.is.
Die babylonische Ebene besaß einst eine
Volksdichte von 110 gegen 1 bis 2 No.
maoen gegenwärtig und rn unbewobw
ten, ja dauernd unbewohnbare Step
pen. dumpfen nd Sieinwuste Ana
toliens liegen Theater für Tausende von
Zuschauern, ausgedehnte Therme und
Säulenhallen. Mehr der Leweise be
darf eS da wohl nickt, daß nur i : Men,
schen fehlen, um das Land wieder zur
einstigen Blüte zu brinaen. Denn dan
sich das Klima in historischer Zeit nen
nenswert geändert hat, ip nicht zu ve
wellen,
Eine Kolonisicrung von Europa ist
wreveryoit erörtert worden. Die heute
noch geltenden veraltete Einwände
rungsgesctze sind ihr uichi günstig. Aber
wenn sich die Türkei verjüngt, dann
werden auch ihre Satzungen dem modcv
nen Geiste angepaßt werden und gegen
die Aufhebungen der Kapitulationen,
die ei Erfordernis für jede weitere
Entwicklung des Reiches ist, wird leicht
Erügegenkommea in dieser Frag ein-
getau cht werde können. Die einbei'
mische Bevölkerung ist kein Hindernis:
nur wer den Mosliot Anatoliens nicht
kennt, nennt ihn fanatisch und unduld
sam.Wemr ,m Osten hat man es meist
nur mit Beduinen und Neuland zu tun.
Wenn man das Klima als für europa,
iiche Kolonisten feindli erklärt so
zeigt dies nur, wie wenig man das
Land kenn! und Unverständnis deS in
anderen Weltteiles Geleisteten. In
Wahrheit ist diese ungünstige Diagnose
stets gegen eine österreichische Emwan
dttung gerichtet gewesen, durch die Hun
verttaujende. und zwar großenteils
Ackerbautreibende einem mensche.,würd;
gern, Schicksal zugeführt werden soll
te, als in den Berc.rken und Eisen
hüiten West Birgirficis, Pennsylvania
und Colorados, wo sie bei guter Wezsh
Jung physisch.und moralisch . !ae beutet
und nun durch Verweigerung der Le
lens und Unfallversicherung an Aus
ländek gezwungen werden, amerikanische
Staatssurger zu werden. Als solche
größere Zahl von Menschen an die hei
matiiche Scholle "irden wird, wir wer
den die HunderUsuser.de doch abgeben
müssen und dann lieber dem uns Per
dündete Reiche, dem wir daurch eine
arbeitsroillige und sicher treu ergebene
BedolKruna schaffen werden, die zur
Stärkung seines WirtschFlsleStns bei
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S M?.P5'Ä? Ä Tiuboli und Diarbekr im An
K U U n t J X wusse die TigrisbaH. Serade die
Ä !1 SSÄ V? letztgenannte Strecke wäre eine Ausgabe
kSS tt KöuW.
Die Sefällsstusen im Oberläufe der me
sopotamischen und kilttischen Flüsse, di,
tusoige ihrer Herkunft au der Hoch
region noch Eignung besitzen, kämen be
sonderS auch wegen ihrer Lage zur Vag
dadbahn dabei zuerst in Betracht.
t Die Kohlenversorgung deS Reiche? ist
eine oer ,cywierigiien usgaven. Wie
ganze Türkei besitzt nach unserer heutigen
Kenntnis nur ein Steinkohlenbecken bei
lsregii und Amasra am Schwarzen
Meere, dessen Förderung infolge des
Manzels eines Hafens, einer Bahnver
bindung und anderer ungünstiger Um
stände nur wenige hunderttausend Ton,
nen jährlich beträgt. Sonst finden sich
im Reiche nur Brauulohlcn, die selten,
wie z. B. im Becken des Ergeneflusses bei
Adrianopcl, von großem wirtschaftlichen
Wer fino, mein ader ganz unbedeutende
iuonommen darstellen
Die Türkei führt heute große Mengen
Erdöl ein und ist doch vielleicht eines der
naphthareichsten Länder der Erde. Die
synsch-mesopotamischen Erdölfelder sind
weil aurgeoeynt und so gut wie noch gar
nicht erschlossen. Es wird eine der grc
ßcn Aufgaben der Zukunft fein, gerade
diese Gebiete, denen Kohle fehlt und für
die deren Zufuhr zu kostspielig ist, mit
ver siir dc Bahnbetrieb unentbehrlichen
Naphtha zu versehen. Erst wenn die
Frage der Energiequellen gelöst ist, wird
man an vie Schaffung einer Jnbustrie
schreiten tonnen, sur die ia in der Fülle
der Rohprodukte eine der Grundlagen
voryanocn ist. .
Wenn die Zukunft den Aufschwung in
Bodenvcrwcrtung und Verarbeitung der
Naiurprovukke bringen wird, muß sie na
türlich Lerkehrsmöglichkeiten antreffen.
Wassentransporte werden immer dar
unter leiden, daß gerade das für uns
wichtigste Anatolien an der Nord und
Südküste keine geeigneten Häfen ausweist.
Es hängt dies damit zusammen, daß die
Gebirge parallel mit den Küsten vcrlau.
ten, wo sie aber gegen das Meer aus
streichen, also an der Westküste, jene Fülle
von geschützten Buchten schaffen, die schon
im frühesten Altertume die Borbedin
gung sür die zahlreichen griechischen Ko
lonien und deren hohe Bedeutung für
den Handel gewesen find. Die Städte
der Nord und Südküste sind dagegen
niemals recht zur Blüte gelangt und es
wird große technische ' Schwierigkeiten
bieten, einigen von ihnen, z. B. Errali
einen brauchbaren Hafen zu geben. Ein
trauriges Beispiel bietet dafür Mersina.
vas, eine Gründung des vorige Jahr
Hunderts, zu einiger Blüte gelangt ist
und nun jede Bedeutung verlieren wird,
da die Bagdadbahn in der günstig gcle
genen Bucht von Alezandrette ihren Mit
telmeerhafcn finden wird. Die syrische
Küste zeigt wieder, infolge geringer Glie
derung, wenige Stvßvunkte für den See
verkehr.
Die erwähnte Natur der Flusse bringt
es mit sich, daß man mit ihnen als Was
serstraßen kaum rechnen kann. In Klein
asicn ist der einzige Halys streckenweise
für kleine Fahrzeuge schiffbat.' die kili.
tischen Flüsse können es vielleicht durch
Regulierungsarbeiten im Unterlaufe wer
den. Sie neigen alle zur Versandung.
Das gleiche gilt vom Euphrat und nur
auf dem Tigris ist bei Hochwaffer eine
Dampferverbindung bis Mosul möglich
und durch Korrekturen des Bettes viel
leicht auf das ganze Jahr auszunehnen.
Bon künstlichen Wasserstraßen wird man
aus Wassermangel absehen müssen und
wmn man schon an die AuSnützung der,
Flüsse schreitet, so dürfte gerade die ae
nügende Wassermenge für Bewässerungen
voryanoe zein.
Das Heil des Verkehrs im Orient ist
also im Ausbaue der Eisenbahnen zu
suchen und es mag darauf hingewiesen
werden, daß es ganz unzweckmäßig ist,
viele Straßen anzulegen, die bei den kli
mati chen Verhältnissen, dem fvarlicken
Perkeh und der geringe Neigung deS
Volkscharakters zur Erhaltung bestehen
der Bauten meist in kurzer Zeit verfallen
und nur Geldvergeugung bedeuten. Es
müssen, wie im amerikanischen Westen.
zuerst Eisenbahnlinien gebaut werden, die
als die belebenden Adern die benachbarten
Landesteilt der Kultur zuführen und erst
nach Bedarf können sich weitere Gebiete
daran anschließen. Äußer der Bagdad
bahn deren Vollendung durch die
Schwierigkeiten in den Tunnelstrecken des
Amanus und Taurus so lange verzögert
worden ist, Sud der im Bau befindliche
Linie Angora Siwas sind jene Projekte
von Bedeutung, die die Ränder des Stev
penlandeS AnatolienS durchziehen, wie die
Linie JoSgad'Kaissrie.Ulukifchla, dann
Bdalia Buldur Afiun Karahissar,
Adabazar Volk KastamuniSam
schasft wird und den Wafferweg zu den
stuften des Pontus beherrschend seine
Waren mit einmaligem Umladen bis nach
dem persischen Golf verfrachte kann.
s waren also der Aufgaben oenua
für unsere Verbündeten zu lösen. Von
der wissenschaftlichen Erforschung der
0'nschai.e des Landes, der Schaffung
r
r
t'i fv',i.nblaatn für ein geregeltes
r '5a ...den. von der kleuiiien
U"!er,o z'i-z des Volles und Weckung
sner Sr'e angesana'N, muß hier der
L'l're - s'in. Daß die Arbeit aber
r't ur-'l sei wird, verraten die er
sie bkfrd'Znde Ansänge und daß
n-.n s h u n d e Zukunft des Volles nickt
fr'',, ttzd't, zeigt die Antwort eines
a"Z'X der auf b e Fra warum
fc" u.d i 'i nicht nders wäre. e?i
t!l: J "i das Volk sch'äkt r.o'
r b shzt wck t yfchlsft. Die
"I St - 'Fchstk Wanschast ist seit
i 1 Timer und nnrn dicdcr
n r bad Lußere Feinde zu den
ci c jj n wölben. Seit einem
-i s d di! anatolische Regt,
''r f 1 u-iu.kkb rechen auf Kriegs
' f i"! rrd erde der Arbeit am
Ztr.! tnfltnt der 9-Jur.H d?i
- t ' uz'd mtin ia Land
c ' ' Z-kendiiA Krikl?e eine
'vi 1 Ti-tt"n:u
h : : e ;. fxtn
fj
:.
sie
tzniti
Inn mit Tift 9ih5!ne!niin in nfnf!
, VHl AUM SZrUllVilLktll 'JJIZTIZ
Das LungergejpeH in
den Lntente-cSändern.
Von Georg Gothcl, Mitglied des Reichstags.
Deutschlands Feinde wollten auf daZ
deutsche J.idcuaugel.Lt uicht inöchcn,
einmal, weil sie hofften, mit ihrer gro
he allseitigen Frühjahrsoffensive die
kriegerische Lage für sich so günstig zu
gestalten, daß sie uns dann den Frieden
diktieren können. Sie erklären, die
Verbllndctcnscien mit ihren Kräften am
Ende; die rumänische Ofsenst sei un
sere letzte Kraftanfirengung gewesen.
Das Gesetz über den vaterländischen
Hilfsdienst beweise das klar. Auch mit
der Ernährung könnten wir nicht weiter
durchhalten. Nun, sie haben sich bezüg
lich unserer gesetzgeberischen Maßnah
men ost trügerischen Hosfnungen hinge,
geben. Als wir die Brotkarte einführe
ten, erschien, ihnen das als der bevor,
stehende Zufammenbruch unserer Ernäh,
rung. Avu Jahre sind seitdem ver
gangen und wenn es auch recht knapp
bei unS hergeht . so ist, seit wir die
Waiachct erobert haben, unsere Ernah,
rung gesicherter als je. Sie haben unö
inzwischen die Brotkarte, die fleischlosen
Tage, die Flcischkarte nachgemacht, und
Lloyd George folgt jetzt unserem Bei
spiel mit dem vaterländischen Hilss,
dienst, auch in Frankreich plant man
oas gleiche.
Können wir bei aller Knappheit jetzt
mit einer gewissen Beruhigung Hinsicht,
lich unserer Ernährung in die Zukunft
seyen, o gerade unsere Feinde und auch
die europäischen Neutralen nur mit
äußerster Besorgnis. Bisher ist es ihnen
damit gut gcaanqcn. weil die ihnen
offenstehenden Getreideansfuhrländer
gute Ernten hatten. Das hat sich im
lciicnvcn Jahr völlig umgekehrt, und
das wird für sie um so bedrohlicher, als
ihre eigenen Ernten ebenfalls weit un
günstiger ausgefallen sind als , den
Borzahren.
Frankreich ist in fc:ncn
gen gegenüber FriedenSzcitcn schon da,
durch schwer benachteiligt, daß die von
uns besetzten Gebiete über der fran
zösifche Getreideernte lieferten. Aber
auch gegenüber dem Vorjahr blieb 1S16
sein Ernteertraq von Weizen um $50.
WO Tonnen, der der anderen Getreide
arten um über 2 Millionen Tonnen (ä
1000 Kilogramm), zusammen um 3
Millionen Tonnen zurück.- -
In Großbritannien ergab die Weizen
ernre nur 1,3 Millionen sonnen gegen
1.83 Millionen Tonnen im Borjahr,
und auch die der anderen Gctreideartcn
war ungünstig. Der Einfuhrbedarf
allein an Weizen stellt sich trn laufenden
Erniejahr auf 6,79 Millionen Tonnen.
Italien erntet zwar ungefähr ebenso
viel Weizen als 1915, ober seine Mais
ernte blieb um 1.3 Millionen Tonnen
hinter der vorjährigen zurück, und schon
bei dieser mußten noch 2.5 Millionen
Tonnen Mais eingeführt werden. .
War für alle drei Lander die Ge
treideeinfuhr demnach schon immer ine
unbedingte Notwendigkeit, fo wird sie eS
in diesem Jahre also erst recht. Wer
aber kann daS Fehlende liefern?
191314 stammten 74 v. H. der eng,
lischen Weizeneinfuhr oug den Vereinig,
ten Staaten von Amerika und aus Ka,
nada: im folgenden Jahr sogar 88 d.
H.! Aber im laufenden Jahre versagen
beide Lander in hohem Maße. Kanada
hatte eine Weizenernte von nur 5 .Mil
lionen Tonnen gegen 10 Millionen im
Lsrjahr und die Ver. Staaten von
Amerika nach den letzten amtlichen Er,
Mittelungen eine solche von nur 17.3
Millionen, da sind 10,6 Millionen we
Niger als im Voriahr. Ob ganz Nord
amerika mehr als 3 Millionen Tonnen
Weizen aus der diesjährigen Ernte wird
abgeben können, ist sehr fraglich, und
der Weizeneinfuhrbcdarf Englands,
Frankreichs und Italiens wird auf 1ö
Millionen Tonnen geschätzt.
Argentinien kann den Fehlbetrag nicht
decken, da es eine ausgesprochene Miß
ernte einbringt, die. nach den neuesten
fr ' rr . grr l ä 1..
Isizieuen ceioungen um z;o'm,wa
'sonnen gegen die borzahnge von 4,690,,
000 Tonnen zurückbleibt. Aus den vor
jahrigen Beständen und auS der laufen
den Ernke wird es kaum mehr als 1 bis
V2 Millionen Tonnen abgeben können
Auch Australiens Weizenernte ist um
1,9 Millionen Tonn
vorjährige, und wen
Vorröte lagern, so spielen
die Weliöerforgung keine große Rolle,
ganz abgeschrn davon, daß es schwer
ijaii, iur oie roeire zrayri oen ersoroer
liehen Schiffsraum zu beschaffen. Bri
ar f. ' ä e r J .
tisch Indien hat schließlich unter starkem
lezziich i
englischen Druck gan 400,000 Tonnen
Weizen für die Ausfuhr freigegeben.
Insgesamt ergibt sich bei den genann
t? Länder gegen vas Vorjahr ein
Mindenrnteertag an Weizen von 21.1
Millionen Tonnen 422 Millionen
Zentner. Auf ihre Ernte sind aber nicht
nur England, Frankreich und Italien,
sonder auch Portugal, die Niederlande.
Dänemark, Norwegen, die Schweiz, zum
Teil auch Schweden angemiesen. Sie
alle sehen mit schwerster Sorge der Zu
lun?: enizegen.
Kann nun da Defizit an Weizea
durch ein Mehr an anderen Getreide
arte gedeckt werden? Wie wähnt, hat
Frankreich an diesen einen Eruteaussall
gegen das Vorjahr von über 2 Millionen
Tonnen, Italien an Mais von 1.3 Mil
lionen Tonnen, und auch England bat
darin e-ne weit geringen Ernte. Die
Ver. Staate vci? Amerika haben aber
von Mais 12,77 Millionen Tonnen, von
Hafer 7,8 Milllcn Tonnen und do
Gerste 1.'2 Millionen Tonnen weniger
a's inz Borisl? Leekickt. Und in Ar
??n!in:m schätzt nmn den Ausfall an
Haler auf 0.000 Tonnen und an
Leinsaat auf 800,000 Tonnen. Ueber
bis Aussicht der Maisernte liegen noch
keine Schiitzunzen vor, die b?n 'Anspruch
auf undediflgZe Auverlafsigkeit erhebe
fimUn; c-:r such bezüglich Hut k
jtthiN nrchysl! Msc-rzalizt.
Insgesamt ist demnach der' CrntcauS
fäll aller Yetnidearten in ix ae
nannten Ländern a'genüber dem Vor
jähre auf 43,5 bis 50 Millionen Tonnen
oder nahezu 1 Milliarde Zentner zu
schätzen! DaS Manko an Weizen wird
durch daS der anderen Getreidearten also
ocy uverkroiken.
Die Getreideausfuhrsiaaten werde
natürlich bestrebt sein, zunächst ihren
eigenen Bedarf zu decken. Und wenn sie
diesen auch oei:ächtlich einzuschränken in
ver vage ind. so bleibt dch Verhältnis
mäßig recht wenig für die Ausfuhr
vorig.
Das Defizit muß im wesentlichen Von
einer europäischen Bevölkerung lmit
Ausnahme der Mittelstaaten) von 122
Millionen Menschen getragen werden.
Auf den Kopf stehen also 310 Kilo
gramm weniger zur Verfügung als letz.
jcs Jahr. Selbst wenn man annimmt,
daß ein beträchtlicher Teil davon auf
deu Mindervcrbrauch der Ausfuhrländer
verrechnet werden kann, wird daS Defi
zit der Einfuhrländer doch immerhin
ein ganz ungeheures und auf mindestens
im juiogramm pro Kops zu ver
anschlagen fein. Vorsichtige Länder wie
Spanien haben deshalb schon vor einiger
Zeit ein Ausfuhrverbot für Getreide.
Mehl und die meiste Nahrungsmittel
erlassen, die Niederlande .haben zahl
reiche Schiffe gechartert, um auS ihren
tu, umen tnti yeranziisuyren.
Die Ausfuhrländer könnten ihre Aus
fuhr an Getreide erhöhen, indem sie ihre
Viehbestände einschränkten, aber diese
sind ohnehin in den Ver. Staaten von
Amerika um ein Drittel vermindert)
worden, und sie kaufen, um sie zu er
halten, letzt sogar m Argentinien Mais.
Sie haben ferner in den ersten beiden
Kricgsjahrcn so enorme Mengen Fleisch
aa die Kriegsführenden geliefert, daß
sie diese Ausfuhr seit einiger Zeit erheb
lich einschränke mußten. Betrug doch
iljre Ausfuhr an Rindfleisch im ersten
Halbjahr 1916 rund 320 Millionen
amerikanische Pfund gegen nur 33 Mil
lionen amerikanische Pfund in 1914.
und davon gingen 215 Millionen Pfund
nach den drei Ententestaaten. Gleich
zeitig stieg die Ausfuhr von Schweine.
fleisch von 411 auf 998 Millionen
amerikanisch Pfund.
Die starke Fleischeinfuhr Englands
aus den Ver. Staaten mußte INF16
den Ausfall der australischen ffleischaiis-
fuhr ersetzen, d nur ein Fünftel der
des JahrcS 191415 betrug und eine
Folge der großen Dürre 1915 war.
Ging doch in dieser Zeit der australische
Sckasbestand von 88.89 Millionen auf
61,5 Millionen Stuck zurück, und auch
ver irnddiehocsland siel von 11,24 Mil.
lionen auf 8,13 Millionen. Im ersten
Vierteljahr 1916 wurde nicht ein Tier
sur die Ausfuhr eingefroren.
In Argentinien hat die Dürre und
ie Heuschreckenplage zu einem Miß.
wachs der Alsalva, deS hauptsächlichsten
Futtermittels und der weitaus wichtig.
sien Weide, geführt. Rapk. Leinsamen
und Mais weisen ebenfalls schlechte Ern
ten auf, so daß die Viehbestände stark
reduziert sind und die Aussuhrsahigkeit
von Mfrierzicisch beträchtlich avgenom.
men hat.
DaS Manko an Fleisch infolge der.
mindert Ausfuhr aus Nord und
Südamerika und Australien vermöchten
die Ententcstaaten durch vermehrte Ab
schlachtungen ihrer eigenen Viehbestände
auszugleichen: eine Maßnahme, zu der
1 lim ohnehin aus Mangel an Futter
Mitteln werden entschließen müssen, die
aoer geravezu ruinös sur ihre Land.
wirtschaft wirken müßte. Speziell
Frankreich hat seit 1912- seine Bestände
an cinvern von 14,7 aus 11 Millionen,
an Schweine von 6.9 aus 3.5 Millio
nen und a Schafen von 16.5 aus 12
Millionen eingeschränkt, und jeder Mo
nat vermindert sie durch fttfrke Abschlach
tungen weiter. Der Rückgang der Vieh.
bestände in Deutschland ist demaeaen
über verschwindend. In Rinder habe
wir die Zahl von 1912 bmitj wieder
überschritten, und in Schafen eiae un
sere Bestände sogar einen beträchtlichen
uwachs- tn Echwetnen freilich ist auch
hatt Frank
reich ine ungehemmte Einfuhr, und
seine Handelsbilanz im letzten Jahr
weist d erschreckende Passivität von 13
Milliarden aus. Die ErnahrungSschwie
ngkeitc Englands, Frankreichs und
Italiens wären z mildern, wenn die
Dardanellen geöffnet und die in den
SchwarzmeerHLsen lagernden, durch
meyrere Jay hindurch aufgespeicherten
Vorräte auf den Weltmortt gelangen
könnten.' Die Kriegserklärung Rumö
kiienS hatte denn aucö vorübergehend
einen starken Preissturz an den omeri
lamschen. englischen und franzosischen
Ectreidemärkten zur Folge gehabt. Man
erwartete, daß damit in Verbindung mit
dem Saloviki-Untrrnehme Konstanti
vopel bald erobert werde könnte. Durch
oiqe cecynung yaoe wir nen dicken
Strich gemacht und damit kür die En
tentemächte da! Ernährungsproblem in
131 s zu mem überaus ernsten gemacht.
Nach der russischen freilich wohl sehr
uoermevenen tatrsiil sollen die vor
tigen. de Landesbedors tibersteigenden
Woäte 41 Millionen Tonnen überstei
ctn. Aber bet dem Zustand dek rufst
azen arme und eriaoeeinnchtunain
; wird man dc3 im Sommer und Herbst
ljii uorr rmanaei r auszuführende
Ouantiin, mit 1 Millio Tonne wohl
rrUWA fllWASk.
" "j H tT. tU t. llt
Zu all diese trüben Aussichten ihr
Nahrunasversoranna kommt kür die En.-
tentestaatkn noch die wachsende UBoot
m ttmv. Ten 1&07 b-, 1914 b'U
i'rte sich i.rt Hinni a mir,, mi.
S rüP i'? tn 9r
k.k. l'Hffaum id.
Gefahr. Bereits im Nodembtt 1'
haben wir 408,000 Tonnen Schifi
räum versenk!. Die neutrale Cchisfahrt
zieht sich darüber mehr und mehr von
der Verfrachtung für die Kriegführenden
zurück; selbst die norwegischen Reedereien
haben dies zum Teil getan. Mit dem
Frühjahr, wo die Tage zuneh w,'r
den, die See ruhiger und die Zahl unfe
rer U'Booie größer wird, dürste dcr.n
Wirksamkeit erheblich gesteigert werden.
Und wenn ein Schiff von England oder
Frankreich nach den nordaine'rikaiiischcn
Häfcn bis 7 Reift trn $hn nwenen
kann, so nach dem La Platz nur 4
b'5.
5 und ach Australien bestenfalls L'..
Man braucht also sur das Hckanbrin
gen von Getreide von dort ungleich mehr
Schiffsraum, und der wird stäupi'g
knapper. ;
- Wenn neuerdings einige englische ünd
französische Blatter der Meinung Aus
druck geben, Deutschland wolle für tlt
Friedensverhandlungen einen Wnfsk
stillstand, um sich während desselkn zu'
versorge und vor der Aihungerung
zu schützen, so heißt das die Talsachen
völlig auf den Kopf stellen. An einer
solchen Waffenruhe , hätten - gerade die
Enteniemächte das größte Interesse, wir,
die wir in Rumänien von Tag zu T
unsere strategische Stellung verbessern,
Tausende von Gefangenen machen und
fruchtbares Land erobern, das unftre
Ernährung für die Zukunft sichert, haben
weit eher ein starkes Interesse gegen eine
Waffenruhe. Unsere Feinde dagegen,
für die die Ernährungsschmicrigkciten
von Tag zu Tag wachsen, müssen sich .
fragen, wie sie ohne solche bis zur näch
sien Ernte durchhalten sollen. Und wenn
diese wieder eine Fehlernte wie die letzte
weiden sollte, so droht, da man ohne
Vorräte in das neue Erniejahr eintreten
würde, daS Gespenst einer WellhungerS
not wenn nicht bis dahin der Friede
die Dardanellen geöffnet hat.
Der AranKsurter Wnjengof'
der Kamitte AZetymann.
Trotzdem die Familiengeschichte des
Rcichstanzlers von Bethmann-Hollweg
bereits verschiedentlich bchandilt wurde,
hat man merkwürdigerweise gerade einer
der wichtigsten Quellen zur Geschichte
deS Geschlechtes der Bethmann kaum
nähere Beachtung geschenkt. In den
.Erinnerungen' der Gräsin d'Ägoult,
der als Schriftstellerin Tniel Stern ge
nannten Freundin Liszis, finden sich eine
Anzahl Aufzeichnungen, die ein intercs
santeS Dokument darstellen ZnbstreZf der
sozialen und kulturellen Stellung des
KaufmannsgcschlechteS der BeihmannS
zur Zeit Goethes. Die Gräfin d'AgouIt
war eine Tochter des zur Reöoluiions
zeit nach Frankfurt a. M. ausgewan,
betten Emigranten Dicomte de Flavigny,
der eine Tochter aus dem Hause Beth
mann heiratete. I den Schilderung
der Gräfin lernt man die damalige Re
sidenz der Bcthmanns, den alten Base
lerhof. kennen. Der Chef des Hauses,
Moritz von Bcthmann, gehörte zur Ge
sellschafk der damals nicht mit Unrecht,
.königlich" genannten Frankfurter Fi
nanzZeute. 'Die eigentliche Herrsch?:'.
im Baselerhof aber war die Großmutierp
eine majestätisch, erblindete Greisin, in
ganz Frankfurt unter dem Namen biü
alte Frau von Bcthmann" bekannt. Tö.
Moritz von Bethmann durch den Kaiser
von Oesterreich geadelt wordrn war un
der russische Zar ihn zum Genera llonkuk
in Franksurt gewählt hatte, war der Zu
schnitt des Hauses, wie die Gräkig d'
Agoult erzählt, .nicht der eines Privat
manoeS, sondern der eines Fürsten.
jedoch ohne äußeren Prunk, großartig in
seiner Einfachheit. Der vornehme Reich
tum del HauscS wird dadurch charslte
risieit, daß die alte Frau Bethmann mit
einem ganzen Hosstaat. lZcftllsckmsis
dame, Kammerfraulew, einem Vorleier,
Arzt und Kaplan umgeben war. Ti
kultivierten künstlerischen Neigungen, die
die Persönlichkeit deS NkichskanzlerZ aus
zeichnen, sind insofern ei Erbgut, als
auch die Kaufleute Bethmann in ganz
hervorragender Weise den schönen Kün
sien und Wissenschaften huldigten. Nickt
nur die beste politische, sonder auch die
beste künstlerische Gesellschaft gnnz Cu
ropaS erblickte im Baseler!?? einen be
liebten Treffpunkt. Moritz von Vkth.
mann selbst zeigte alle Neigungen incS
McdicäcrS. fo Ikß n in einem der städii
schen Gärten einen Tempel bauen, in
welchem zum Studium jung?.r KünsZlcr
eine Sammlung der besten antiken A',
güsse untergebracht war. Auch die neue
Im Baslerhof", fo ist den Erinnerun
gen zu entnehmen, .fand auch die b:
rühmte Begegnung zwischen der Frau
Rat und Frau dein Stavl statt, bci der
die Frau Rat die berühmte Französin"
mit dem stolzen Wort mpfin .ck,
bin di Mutter Goethes . . ." Auck
di altere Schwester Moritz BethmaJns.
die Witwe Johann Jakob Hollmea. sl!
gemein als die .Hollmegin", bekannt,
zeichnete sich durch ihren hohen künstle
kische Geschmack auS. Sie war eine de,
ttfriast Verehrerinn, d?S hxüb-A i
dänischen Bildhauers ThormokM, scs
5. (n. f L. f ...jl i,., fr , - t. . , ,
n uwif ll, wmui-Riasnis atz
Familie Bethmann schmücken. Au-z
Goethe erging sich i dem Franzfurt??
Garte der Vethrmnn. die sich ans i?n
Ansänge ein Zchbegütertcg Ka.f.
mannsfamtli i Nana und volitisck-?
Stellung immer höher mtwickklien. i- z
oe, ikgen, lisch ?.'achkomme des Ge
schlechtes mit der höchsten Stellung im
Deutsche Reiche ausgezeichnet wurde.
Die Überschriften eben n-!;?-)
LorsteZK und Fühle eine RichZunz.
welche wir nur zu oit dem C!g?ittr d '
Musik zuschreiben, m -Leichtgläubig?, it
grgen roeicye ver idszerz kinzc
üils
wer
wccyseiung nicht genug
ljQIJ j
oen kann.
- Mit seichte Ertlnde bebauv?,!.
Wahrheit ist ' Vetleil. ui.lt !nd.-r
schädlich, als efftn.er Irrtum und kuw'i
K noch schädlicher: dn ein iniivt
Kscviiun um- tut Jtär.h'-.l .
forsche und tfui d: tzütt
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