Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 08, 1917, Page 4, Image 4

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    Seite -Tägliche Olnaha Tribüne -Donnerstag, den 8. März HH7.
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Tägliche Qmaha Tribüne
LÜzsiMS rmusmsü ca. val. j. petes, Fmia
1311 JGöWr4 gtr. I1,pK., TTLEB toüi, Nebrrnakf
De Molne, It., Brandt
Vceis des Tageölstts: Tvrch dr TrSgr?, prr Wochr 10c; durch du
Psst, ct Jahr $3.00; einzelne Nummer 2c. Preis des Wochenblatts
ktrUtrr Vssbezahlung, per Jahr $1.50.
Eatered m wcond-clawi matter Mirch 14, 1912, at th poitoffic 0
Cs-.&h, Nebraska, under the act of Congreai, Marcb 3, 1679.
Cmalifl, Nebr., Tonncrötag, den 8. März 1917.
Zwischen Theorie und Zustanö ist der
Zustand Bofc".
Ter königlich britisch attimlanische Nnchricktendienst ist natürlich of
..blaßgelben Tode-?" bcv eivassnetcn Neutralitätsvorlage außer fies
fnh schildert den Präsidenten als iwn tiefster Entrüsmng beseelt, oder
euch als trotzdem entschlossen, die Bestückung und den Convoy anzuordnen
Denn das Nachsuchen der besonderen rinächtigung sei nur eine Höflichkeil
gegen den KongreK gewesen, und damit, das; sie ilnn nickt geworden, werde
nichts an dem Rechte geändert, das er ohnedem besitze, wie er das ja ir
seiner Ansprache vor dein Uongresz betont bnbe. Tas Haus habe die ör
z?mchtigung überdies gewährt, und im Senat würde es gleichfalls gescheher
-a, wäre die Absnminung nicht bon einer kleinen Minderheit dadurch der
hindert worden, das; sie von dem Neckte jeden Senators, solange zu reden,
wie er wolle, Gebrauch machte, bis keine Absninmung mehr möglich war,
Cf das Rockt des Präsidenten wirklich beucht, ist eine akademische
?ixa$e. Nickt bestritten kann werden, das; er es in der kongrehlosen Zeit
in Anspruch) zu nehmen die Macht bat, schreibt der Wächter und An
zeiger" in Cleveland. Augenblicklich isl es lediglich eine Äcachtfragc, in
der der Präsident obenauf ist.
Immerhin hat er dadurch.' dosz cö dem Kongreß unterbreitete und
frort die Bestätigung nickt erhielt, seine Position geschwächt, wenn er c?
in Anspruch nimmt, und dadurch den Krieg herbeiführt, den der Senator
Swns ehrlos" genannt hat. den 0!) Prozent des Volkes für unnötig
galten, und 75 Prozent positiv vermieden sehen wollen.
Taran. das; der Präsident das Recht Zu beanspruchen die 'Macht bat,
lnsg dig Nichtzustimmung des Senats nichts geändert haben. In der
?beorie tnag alles geblieben sein wie es war. Aber der Präsident trat
juckt nur aus Höflichkeitsrücksicktcn vor den Kongreß, nicht' um ein Recht,
fräs er zu haben behauptete, nachmals bestätigt zu erwlten. Sondern um
die Geldbewilligungen vom Mongref zn erhalten, mit denen er es wirksam
i wenden könne.
' Und die hat er dadurch nicht erhalten, daß die Vorlage im Senat
totgeredet wurde. Tas nötige Geld ist nicht bewilligt.
Die Flood-Porlage des Hauses bewilligte bekanntlich 100 Millionen
Tollars zur Durchführung der bewaffneten Neutralität. Tcr Senat
frat sie nicht bewilligt, und folglich stehen sie nickt zur Perfügung.
Kanonen. Munition, Kanoniere, Begleitschiffe kann der Präsident
kllenfaüs auf die Etats des Heeres und der Marine verrechnen. , Wer
die Vorlage bestimmte, daß, soviel der Präsident von den JOO Millionen
für nötig halte, dem KriegZRisiko.Versicherungsbureau überwiesen werden
solle, um Schiffe und Ladungen gegen Verlust zu versichern. Tas in weg,
ist nicht bewilligt. Reeder und Verfrachter finden keine private Versiche
rung durch die geschlossene Zone"; Seeleute, selbst bei ihren Unionen keine
wehr außerhalb der drei Meilengrenze. Schon lange nicht mehr. Be
stückung und Begleitschiffe sind keine Versicherung, sondern nur 'ein sehr
zweifelhafter Schutz, besonders da seit dem 1. März keinerlei Warnung
im'hr erfolgen soll. Herr Wilson hat die Macht, diesen zwcifelhatten Schutz
Zu gewähren und zu behaupten, das sei sein. Recht, gleichviel ob der Kon
preß es bestätigt habe oder nicht. Aber er kann keine Versicherung geg,
iHiftfo und Verlust gewähren. Tie Mittel sind nicht bewilligt. Äuf die
Versicherung aber kommt es den Reedern an. Sie wollen profitieren, nicht
verlieren. Wenn die Aussichten für totalen Verlust größer sind, als die
Aussicht auf Gewinn, schickt kein Schiffsbesitzer sein Schiff hinaus.
Das ist der Zustand, den der blaßgelbe Tod der Vorlage geschaffen
bat. Tas Recht des Präsidenten ist die Theorie. Und wenn Theorie und
Zustand nicht stimmen, so gilt allemal Clevclands Wort: ,.We are cow
frontcd by a condition, not by a thcory." - :
Der Zustand ist Boß"!
Verständige lzaltung.
Die New Fork Evcning Mail", deren verständige Haltung während
hl Krieges angenehm mit der New' ?)orker Tory Presse kontrastiert,
schreibt wie folgt: Jeder zehnte Mann, jede zehnte Iran, die man irgend
WZ in diesem Lande auf der Straße trifft, ist deutschen Blutes oder
deutscher Geburt. Fast ohne Ausnahme find sie durch Geburt oder durch
Adoption Amerikaner. Sie haben dieselben Ideale, dieselbe Liebe für die
Freiheit und denselben Sinn für die Gerechtigkeit, in denen der Geist der
Republik wurzelt. Es ist gut für die anderen neun von uns, wenn wir
uns in dieser Zeit daran erinnern, daß unsere Brüder und Schwestern
deutschen Blutes ausgezeichnete, fleißige, tapfere und ehrenhafte Bürger
p?inackt haben. Wir sollten nicht vergessen, daß sie die Beweise für ihre
Lokalität und ihre Liebe zu den Idealen der Republik in die Annalen des
Friedens und des Krieges eingeschrieben haben. Und diefe bilden die
beschichte unseres gemeinsamen Vaterlandes. Wir sollten ferner bedenken
und indem mir es bedenken, leise und freundlich sprechen , daß es
zarte Sympathien des Blutes und der Tradition gibt, welcke zurückreichen
bis z:l den verborgenen Quellen des Lebens. Tiefe Instinkte können wir,
leil wir vernunftbegabte Wesen und durch höhere Rücksichten gebunden
sind, unterdrücken, wie es viele tausende von Deutschen getan haben, die
iier ein neues Heim, ein neues Ideal
l aben. Aber sie sind noch am Leben und wir Zollten nur Teilnahme
empfinden für die, welche sich bald gezwungen sehen mögen, im Geist.
. wenn nicht in den Waffen gegen das alte Land ihrer Vorfahren aufzutreten.
Der ist ein kleinlicher Mensch, der nicht ficht, daß der Mann, der nicht das
xav.o teiner Borfahren ltcbt, auch
Kinder zu lieben."
China, ein zweites Griechenland.
Unter all den merkwürdigen
Zsalückung bisher zeitigte, ist die
China eines der merkwürdigsten. Armes China die Parallele mit
Griechenland, ist nicht mehr zu verkennen. Auch das Reich der Mitte hat
einen Venizelos und eäk mutiges Landesoberkaupt. Tas Ministerium der
nnnesischen Republik beschloß nämlich,
Un y.i folgen und die Beziehungen
s-runde?! abzubrechen. Tcr Präsident der Republik veriveigert seine
.Zustimmung und der Premier, ebenzener chinesiiche Venizelos. legt sein
n?t nieder, die übrigen Minister sollen im Begriif stehen, seinem Beispiel
Z't folgen. Hinter dieser knapp berichteten Geschichte steckt aber gewiß
i -ä mehr, als mir die bekannte Weltkulturpolitik" der Entente und ihr
einüben, neutrale Völker in ihre Kreiie zu ziehen. Dahinter steckt offen
bar Japans Absicht, politische Wirren in China zu schassen, um dieses
imtn dem Vorwand, Ordnung machen zu wollen, überfallen zu können,
berühmtem Muster, siehe Griechenland!
1ZC
cht-Einbanö für
Deutsch-Amerika"!
Zit il.tcreisante illustrierte Wochen
i'-,riit der Tägliche Omaha
Tribüae.
y,i Leser von Teujsch.Amers.
i;t historischen und hochinteres
--Zeitschrift der Täglichen
i Tribüne, haben den Wunsch
' dieselbe einbinden und ans
' zu können. Wir wurden
-) veranlaßt, einen Cinband
i i-i lassen, und zum Vn
... !-,--rr: der" fcen Leiern Ge
Office: 407 tH Are.
und ein neues Vaterland gesucht
nickt tmnanoe it, oas ans einer
Dingen, welche die alliierte Völker
kürzlich gemeldete politische .Krise in
dem. Beispiel der Bereinigten Staa
mit Teutschland aus welchem
legenheit gibt, diese epochemachende
Zeitschrift aufzubewahren, denn in
spaterer Zeit wird ein Jahrgang
dieser Zeitschrift von erhöhrenl Wer
te sein.
Tie Einbände umfassen die Num
mern dreier Motiate oder eines gan
zen Jahrgangs. Sie sind sehr e
sch mackvoll mit schwarzem Umschlag
und goldener Aufschrift hergestellt,
und werden euie Zierde jeder Bi
bliothek bilden.
Tie Preise der Einbände sind
wie folgt: Pollstandiger .Iabrgang.
als? Nummern vom Abonnenten ge
liefert, gebunden, f i.75. '
Dmckt den Patrioten!
Unser Nebraska Staatssenat hat Geschichte
geinacht dadurch, das; er sich weigerte, unseren
Buttdessenator Geo. W. Norris in seinem Wider,
stand gegen Veivaffnete-Nentralitätsbill zn ta
deln. i3v hat damit die mutige Haltung unseres
Vundessenators anerkannt.
Dies genügt aber nicht. Die einzelnen Vür
ger sollten das Gleiche tun, zumal die Zeitungs
hetze gegeu diesen furchtlosen patriotischen Mann
und seine elf Mitkämpfer fortgesetzt wird. Wir
raten deshalb allen patriotischen Bürgern, Sena
tor Norris ihren Dank zu telegraphieren oder
zu schreiben.
Als Dankes-Telegramm oder Brief samt man
folgendes oder ähnliches bernitzeu:
Hon. Geo. W. Norris, U. S. Senator
The undersigneel wants to congratmaie yoii on your atutuae xo
ward the Arrned Ncutrality Bill, which would surely have led to war.
As citiaens of Nebraska ve are proud of your stand for peace. and
patriotisrn, and hope you will continue the plorious tlght for right
and justicc and populär governrnent. We are with you, and hope you
will be able to surther asüist in keeping our beloved country out
f war.
FOOD FOR TDOÜGHT FOR PROF. FUNG!
Under the caption "Bang Coes another rrofessor', the Chicago Tribune
of jlarch Srd bring the foüowing editoriel, which we mot humbly re
commend to Trof. t'red. Morrow r'ling of the University of Nebraska for
thoughtful consideration:
"Franklin H. Giddings, professor of sociology and the histöry of civiliza
tton in Columbia university, has an article in Collier'B, in the Course of
which he says:
"Great Britain has not been sinless, but Great Britain Stands for law
on the high seas and fights for it Germany is not the only wicked empire
in history, but Germany runs amuck, and proclairas a freedom of the aeas
which is anarchy, pure and simple. Seeing this issue clearly, we need have
no difficulty in pereeiving surther what is wrong with the argument that
the starvation of noncombatants in Germany is as indefensible as the
drowning of noncombaUint passengers that have not been given a chance
for their lives. Germany has the Option to save her women and children
by surrender. She is not denied qu arter. ITie mind that cannot see the
difference between these two things, when once they have been brought to
attention, is a mind with which it would not be worth while to argue."
This i excellent, if we are to have our daily hat as preparation for
war with Germany, but it indicates that Mr. Giddings, with a numerous
Company (Trof. Fling), we fear, is in the ultra violet regions where thought
waves are not registring.
Great Britain has three options, two of which are more lenient than
the solitary one Mr. Giddings offers Germany. One is to keep noncombat
ants oft" the'ships. Another is to release Germany frorn the starvation
blockade. The third is the one offered Germany to surrender.
The point we have with Germany is that American noncombatants are
being killed by her violations of sea law and not by British violations. With
nothing tlse than humanity considered, a child dying of starvation in Ger
many might ailect the imagination quite as pathetically as a child being
washed out of a lifeboat.
A gencral blowing up of the professorial mind may be expected
fehortly. Frofessoi-8 seera to explode with greater ease than ordinary folk.
wünscht Bilder 6er 12
Senatsren u. Bryans!
Utica, Nebr., 6. März. 1917.
Herrn N. I. Peter l
Omaha. Nebr.,
Lieber Freund!
.könnten Sie nicht ein Gruppen
bild van den 12 Senatoren und
Ziegern für Jricdcn-iin U. S. Se
nat nebst Bryan als den 1". für
Frieden, lzerausgeben, als Beilage
zur Tribüne, zum Einrahmen fürs
olk oder auch 311111 Verkaufe zu
bieten? Ich glaube, ich könnte 10
Ztück verlausen. Tiefe i'i ram
werden die Vorkämpfer in der näch
sten Wabl fürs ainer. Volk, gegen
den leldsack von- Wall Street
sein, denn wenn die leldmacht- nw
sere liebe neue Heimat mit in den
,Urieg zehren kann, dann gewinnen
sie und sie .werden reicher und blei
ben wir aus dem .Urieg, dann sind
ihre engl. und franz. Bonds nichts
anders wie a copy of paper. Xa
rum haben Vall Street nnd Eng
land die meinen unserer Zeitungen
in ihrer Controlle nnd diese wieder
unsere Volksvertreter. Tarum 3
Hochs auf die die 12 Senatoren
und Brnnit für ihre Tienste mr
Frieden in unserem Lande. Tie
dieldmacht ist nicht eine anwrikanische
l'acht, sondern eine Beltuiacht, und
wenn wir für fie in den .rieg ge
hen. dann befürchte ich. das; wir der
lieren nnd dann am besten bezahle
können. Tarum danke ich Owit dem
Allmächtigen, daf; er unser Volk bis
N'M durch dieie Vi vom Kriege
gerettet hat. Ich glaube der Krieg
wird bis Mitte nächsten Winter
dauern, bis önland auf die Sinle
ist und dann wird Irland eine Re
publik. Freundlichen Grusz
Henry Scheele.
Alle Nummern eines Vierteljah.
res, vom, Abonnenten geliefert, ge
bunden, l.oQ.
Vollständiger Jahrgang, alle
Nuinmern von Teutsch Amerika vnn
der Täglichen Omatia Tribüne nach,
gel-efert, gebunden, $i.OO.
Alle Nuinmern eines Vierteljah.
res, von der Täglichen Omaha Tn.
fciinc nachgeliesett, gebunden, $2.50.
Porto ertra.
Carai Elecmmz Co. Tel. Wcb. Z'J'Z.
frorn Nebraska, Washington, D. C.:
tobt engl. Artikel
der Gmaha Tribüne!
Jefferson County, Nebr. 3. cärz.
Lieder Herr Peter!
Unlängst berichteten Sie in Ihrer
Tribüne von einem Leser, der sich da.
ran stöht, daf; Sie engl. Artikel in
der .rioune verostentiichen. ic
haben auch anders denkende Leser,
und es dürfte Sie vielleicht mim
tigen, in Ihrer bisherigen Hand
lungswcise fortzufahren, wenn Sie
von solchen Lesern hören.
Zwar bin ich zu arm, die Tri
büne", die ich allerdings für die beste
deutsche Zeiwng westlich von (5.1)1-
taqo halte, selbst zu halten. Ein lie
ber selbstloser Nachbar ist so freund
lich, mir seine Zeitung zn schicken,
wenn er damit fertig ist. Für diese
JrKindlichkeit suche ich mich dankbar
zu bewciien, indem ich die englischen
Artikel in der Tribüne ausschneide
und sie an meine einflußreichen
amerikanischen Freunde in unserem
Eountywat schicke, die sie mit Heisz.
Hunger verschlingen. Ein Advokat,
der einen dieser Artikel las. Zagte,
er könne überhaupt gar nicht ver
stehen, wie man so etwas schreiben
könne; sa vollständig neu nnd nnge
abnt waren ihm die geschriebenen
Tinge. Ich glaube, man könnte
der deutschen Sache einen nicht un
bedeutenden Ticiisl tuen, wenn man
die englischen Artikel der Tribüne
allgemein aus meine beschriebene
Weise verbreitete. Jeder annändigc
Teutschamenkaner (ich. bin Vollblut
Amerikaner) Hat eine Anzahl hervor,
ragender amerikanischer Freunde,
die in britischer Blindkeit tappen,
die sich aber möglicherweise den Star
ganz gerne ncchen lies;en. TieS
sollte unter allen Umständen gcsche.
hen, damit nichts unterlassen wird,
was unser Land vor .Virieg mit
Teutschlauö retten nmg. Ihnen und
Ihren Jeitungivei-ebrern und der
deutschen Sache huben und drüben
Erfolg wünschend un-rzeichnet
Ferdinand Mener. ,
Senator Swue in den Kriegs
Hetzern ein Stein des Annofces."
Tie Engländer wollen in Kut cl
Anmra -Tausende gegangen genom
inen haben. Ieden?akl? Fliegen,
denn die Türken batt?n die Zkndt
bei ihrem Einzüge läi'g't verlni
sen.
LWTÄWGTG?GMTEDMMM!.MMFD
Die Gcistcrtrappcl. I
Skizze bon 5t. Ereinz.
MGSEGEEGSz
In den langen Winternächten ha
ben die Geister und Gespenster be
sonders viel Gelegenheit sich herum
zutreiben und die armen Menschen
linder zu erschrecken. Wer jedoch ge
scheit genug ist, der kann sich solch ein
vagabundierendes Gespenst auch gefü
gig machen. Wozu gäbe eö sonst die
lLeistertrappeln!
TaS Rezept ist ziemlich einfach.
Man nimmt dazu eine alte Fuchs
falle und richtet sie an einem Kreuz
weg auf. Statt des KöderS verwen
det man einen geweihten Rosenkranz,
ein Skapulier oder Amulett. Je höher
dieser Gegenstand geweiht izt, desto
mehr Aussicht hat man natürlich, ein
irrendes Gespenst in der Trappe!
(Falle) zu fangen.
Unter tausend Fällen gelingt das
freilich nur ad und zu einmal.
Sonst würde es lauter reiche Leute
auf der Welt geben. Denn der in die
Falle gegangene Geist muß mitten in
der kalten Winternacht von 121
eine geschlagene Glockenstunde lang
dem glücklichen Jäger Red' und Ant
wort stehen und ihm alle vergrabenen
Schätze verraten, von denen er weiß.
So einen Geist zu fangen, um
dann wie ein Landgraf mit vier Rös
fern herumkutschieren zu können, das
juckte den Goaskogelhütten Hias
schon lange. Er hätte es übrigens
auch billiger gegeben. Wenn nur dabei
ein schönes Wirtshausgelo zeitlebens
herausgeschaut hätte. An dem man
gelte es dem Hias gewöhnlich.
Jetzt hatte er schon das erste halbe
Jahrhundert am Buckel und rackerte
sich noch immer in seinem baufälligen
Holzhäusl, das eine Strecke weit
außerhalb des Dorfes an einem Hü
zel, dem sogenannten Goaskogel lag.
Tort hatte der Hias einen Erdäpfel
oder und eine dürre steinige Wiese.
Zum Heiraten war der Hias nie ge
kommen. Für zwei oder noch mehr
Mägen hätten die Erdapfel niemals
zelangt. Und Gras fressen haben die
Leut noch immer nicht gelernt.
Weit in den Feldern draußen, wo
sich zwei Wege kreuzten, wor ein
Fleck, auf dem es nicht recht geheuer
sein sollte. Dort hatte einmal ein rei
her Bauer bei Lebzeiten einen Mark
stein verrückt und mußte nun zur
Sühne bis zum jüngsten Tag um
zehen.
Sakra, wenn es ihm gelänge,
das Gespenst des alten Grillgrubers
jii erwischen das wäre ein Fang,
richte sich der Hias. In der Stille
der Dunkelheit stellte er am Kreuz
,oeg eine Fuchsfalle auf und legte
bst einem Rosenkranz noch eine
Zochgeweihte Rose von Jericho hinein. 1
Die eine Erbschaft von seiner Ahndel
var. i
Jetzt galt es bis Mitternacht zu
varten. Diese paar Stunden be
nützte der Hias, um sich zu dem gru
'eligen Geschäft beim Wirt eine ge
zörige Schneid anzutrinken. Verstand
ind Schlauheit brauchte es auch eine
lute Portion dazu. Denn wenn ein
Äespenst in die Trappcl ging, der
iuchte es meistens mit allen möglichen
Listen und Schlichen wieder loszu
,-ommen, aus lauter Boshaftigkeit,
im ja nichts verraten zu müssen.
Mit jedem Glaser! Schnaps erfuhr
ie Schneid und der Verstand des
ÄoaskogelhütieN'Hias eine wesentliche
Zörderung. Ihm sollte kein Gespenst
,u gescheut sein! Er ließ sich gewiß
ncht über den Löffel barbieren! Nur
!erst einen haben in der Trappe!!
Als es schon ziemlich nach elf Uhr
rar. schlich der Hias aus der Wirts
stube und torkelte in's Freie. Er
hatte schwer geladen. ES war dunkel
;r,d hatte zu schneien angefangen. Ein
nsiger Wind pfiff dem Hias durch
iai Gewand bis auf die Haut. Der
Scknee knirschte unter feinen schweren
dritten, und die vom Wind gepeitfch
:tn Flocken flogen ihm wie lauter
'pitze Nadeln in das von unterschied
ichen Gläserln Schnaps erhitzte Ge
5cht.
Wenn es ihm in der Dunkelheit
uir gelang, den verflixten Kreuzweg
vieder zu finden. Der Hias tappte
'eldein. Der Kreuzweg wollte ihm
:ber gar nicht in die Quere kommen,
llus der Ferne hörte er es jetzt vom
Kirchturm zwölf schlagen. Dem Hias
:ric& es trotz der Kälte den Schmeiß
zeraus, teils ouS Angst, 'teils aus
Verzweiflung daß er nun am tznde
)en Geist verpassen könnte...
Himmel; Herrgott noch einmal!"
jörtr er es plötzlich knapp hinter sich
iluchen.
Den GoaekogelhütteN'Hias riß es
ählings herum. Er spähte mit weit
tufgerissenen Augen durch die Dun
lelheit und entdeckte kaum vier
öchritte vor sich die Umrisse einer
jroßen Gestalt, die verzweifelte An
tnngungen machte, vom Fleck zu
lommen.
.Fixiern! Höllenteufel, malefizi
'cher!" fluchte es nun lauter. .Wer
iat denn da am offenen Feldweg a
Zuchsfall'n aufstellt
Dem Hias wurde S plötzlich son
verklär mitten in der nockfinfteren
kZacht. .Hat ihn schon!" murmelte
r, schlug ein mächtiges Kreuz und
ief mit lursgittter Stimme:
glllkN Mincr wvki, wart vkll Hcccri:
Endlich wer da?" ließ sich til
Stimme au dem Dunkel bernchmen.
.Hilf mir g'schwind aus der Trappen
So a Eselei! Au! Teufi!" Dem Flu
chen folgte ein merkliches Stöhnen. '
.Alle guten Geister " wiederhol
der Hias.
Laß mi' aus mit deine guten Eei
per! Hilf mir das Fangeisen aus
kinanderzuzwängen!" kam es von dem
Kreuzweg her.
Also sage mir an. 0 abgeschieden'
Seele " fuhr der Hias im Beschwö
rerton fort.
Schafskopf dalketcr!" schrie es ihn
entgegen, i bin koa abgschiedem
Sell'! I bin a Mensch von Fleisci
und Boaner und steck' mit'm linke,
Haz'n in der vermaledeiten Trappelt'
.Mich ballest du nir für'n Narr'n!'
schrie der GoaskogelhüttenHias, den
angesichts des wehrlosen Gespenstt!
die Schneid' haushoch wuchs, in sei
nen gewöhnlichen Umgangöton.
kenn' dich schon. Du bist der Geij
vom alten Grillgruber. Und bevor d
mir nit an Schatz verrätst, komms
du nit los aus der Trappel. We
gen was hätte ich sie denn aufg'ftellt!'
Was? Du hast die Trappel aufg'
stellt?" keuchte das unheimliche Gegen,
über. Wer bist du?" '
I? Das kannst schon wissen
I bin der Hias von der Goaskogel,
hütt'n!"
So!. Wart' nur Lump, der
flizter! Ich arretiere Dich hiermit ia
Namen des Gesetzes!" rief es von du
Fuchsfalle her.
Du mich arretieren?" mußte dej
Hias hell auflachen. Daö ist wirklick
gut!"
Sofort hilfst Du das Eisen aus
machen! Das ist Vergehen gegei
die Sicherheit des Lebens!" schrie da!
Gegenüber den Hias wütend an.
Laß Dich net auslachen!" sagt
der GoaskogelhüttenHias kaltblütig
Du lebst ja schon seit mehr als huw
dert Jahren nimmer!"
Was? I leb', nimmer?"
Naa! Geistern tuast!"
.I, geistern? Nochmals, Dl
bist arretiert! Im Namen des Ge
setze? ! I bin der Gendarmerie-Postew
führer von Kirchbichl! I will Dir'I
geben. Fallen aufrichten! Auss
hilfst mir!"
Du a Schandarm?" erwidert,
der Hias mit einem gewissen Mitleid
Schau, Grillgruber, i tät mich m
Deiner Stelle schämen, nachdem D
schon mehr als hundert Jahre in de
Ewigkeit bist, noch alleweil so zu lü
gen!"
Der Sakra hol' Dein Grillgrn
ber! Himmelsakra, mei' Haxen!'
stöhnte es.
Har'n hin oder Har'n her!" tie'
der Hias rabiat. Entweder Verrates,
mir an Schatz, oder t laß Di mei
netweg'n stecken bis in alle Ewigkeit!'
Du hilfst also nit?"
Koa Spur!"
Du bist zum dritten Mal arre
tiert!"
Kreuzitürken! Wenn i nur nie?
G'wehr erreichen könnt'! Das hat sich
am Riemen verfangen! I wollt' Til
eins auffipelzen!"
Pelz' nur zua!"
Eine Weile herrschte Schweigen.
Das Gegenüber des Hias reckte sich
aufwärts und abwärts in krampfhaf
ten Anstrengungen, riß, stemmte, zerr
te, keuchte. Endlich ein Klirren,
ein unterdrückter Ausdruck von
Schmerz und Wut.
Im nächsten Augenblick sah d
Hias die Gepalt auf sich zuhumpeln.
Noch ehe er zurückweichen kennte, hatte
er ein paar fo furchtbare Watschen
bekommen, daß er sich im Schnei
llbcKugilte. Dünn packte ihn ein,
kräftige Faust beim G'nack.
Dem Hias verlieh der Schreckes
und die Verzweiflung jedoch überna
türliche Kräfte. Er riß sich los und
rannte dadon, so schnell ihn fein,
Füße trugen. Hinter ihm humpelte ei
noch kurze Zeit drein und schrie vn
flucht. Arretiert, arretiert! Ick
Namen des Gesetzes!" glaubte de,
Hias zu vernehmen. Dann hörte e
nichts mehr.
Kaum war der Goaskogelhütten
Hias am nächsten Morgen mit einem
von den entsetzlichen Watschen ganz
verschwollenen Gesicht aus dem Lcti
gekrochen, als zwei Gendarmen in di
Ttub'n traten. Einer davon hinkt
bedeutend. Arretiert wurde der HiaL
zwar nicht. Aber man nahm eint
genaueste und peinliche Spezifazi"
(Tatbestand) bei ihm auf.
Bald darauf erhielt er eine Borla
dung vor das Bezirksgericht. Dort
verurteilte ihn der Herr Adjunkt ach
kurzer Verhandlung wegen Uebertre
tung gegen die öffentliche Sicherheit
zn vierzig Gulden Geldstrafe oder acht
Tagen strengen Arrest.
Natürlich hat der Goaskogelhütien
Hias die acht Tage abgesessen. Woher
hätte er auch die vierzig Gulden neh
wen sollen, nachdem er mit der Gei
stntrappel selber so jämmerlich rein
gefallen war, und er statt des krwsr
teten großen Schatzes nur Watschen
heimbrachte.
Eine Seele. Sie: ,oer
Emil, jeden Abend gehst Du Deinem
Vergnügen nach, und ich muß zu
Haufe sitzen. Wozu hast Tu Dich ei
gentlich verheiratet?"
Er: Damit ich jemand fnb', der
bei den irntn, kleinen Würmern
hivhr
Ma5kcnbll öcs
LttnöwshL-vcre ins!
Nächsten Sauidtag abend werde
wieder die (Meister der Fidelitc. mw
des Humors turn den Nänuieii des
Teutsche,, .Dauses Besiv ergreifen,
den der Laudwehrvereiu veraiislal
tet an diesem Abend im Teutschen
Hause feine,! jährlichen Maskenball.
i'ierade in der gegemvörtiaen Zeit,
da die Sorge um die Zukunft fchwe
rer als je auf jeden Einzigen lastet,
iit cl eine doppelte Wohltat, sich ein
mal wieder an dem Alltagsleben in
die Farbenpracht und den Märchen
trauin lustigen MuinmenschanzeZ
fliichteii zu löliiien und unter lufti
gen Ma-lel wieder eiiinial lustigen
Stiniinunae,? die Zügel schiefzen zu
lassen. Unsere alten deutschen Sol
baten verstehe!! es belamitlich ganz
famos, ivie liuin derartige Feste cir
rangieren ums;, und so wird sicher
(ich auch der kommende Maskenball
am Samt-lag ein ganz fideles Ereig
nis werden. Für die besten und so
imschjlen Ü'iiH-keu werden schöne
Preise aiiflcsect werden.
Wer stdi iso einmal sa recht in
da? Vergnügen hineinstürzen und
ans ein paar Stunden die alltägli
chen Sm-gni vergessen will, versäume
kö nicht, den Maolenball des $!rie
gervereins nur femutenbeit Samstag
abend im Teutsch.ii Hause zu besu
chen.
London ist offenbar nicht mehr
willens, Berichte über die versenkten
Sdiifrc zu senden. Man möckite die
Ersolge der deutschen Tauchboote
ins Meer der Vergessenheit versinken
lassen.
Beruft Euch bei Einkaufen aus
die ..Tribüne",
s -
IV
S'l'-'
. 4 XV3 : - v Ci
t'-yK;w
V ' v .- ... . i. I s
-.1 x-v.- ?v. f,jJ . . .. I
.rijlil
Aheumatismns
fällt den im Freien beschäfngteii
Mann an. Schinerzen und Leiden
löhnten seine lyclenke, Muskeln und
Arbeitsfähigkeit.
Beim ersten Anzeichen verwendet
Slean's Liuimeut, leicht aufzutra
gen, dringt ein ohne Neiden , und,
lindet-t die Schmerzen.
Nach lanfftt- stahrl l Warlen Im
kalten Äke sollt Ihr die i,e,ien tting nnd
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